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Dämonenland von Selana

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Teil 2

Im Dschungel, einige Zeit vorher

Die Jagdtruppe folgte vorsichtig dem schmalen Pfad, der auf einer Seite von einer hohen Felswand, auf der anderen Seite vom Dschungel begrenzt war. Der Pfad schlängelte sich entlang des von Stromschnellen durchzogenen Flusses.

Es dauerte nicht lange, bis sie das erste Wild sahen, das an einer ruhigen Stelle des Flusses trank. Es war ein rehähnliches Tier. Um weder von den Alien noch von dem Tier gehört zu werden, benutzten sie für die Jagd Betäubungswaffen.

Einer der Soldaten zielte auf das Tier, und als er es sicher im Visier hatte, drückte er ab.

„Ein guter Schuss, Miles“, lobte Lorne den Soldaten leise.

Sie erreichten das Tier töteten es mit einem Messer und weideten es mit einigen schnellen Schnitten aus und verstauten die besten Fleischstücke in den mitgeführten Behältern, die auf den Rücken geschnallt wurden. Dann gingen sie weiter. Noch einmal ein solches Jagdglück und sie konnten umkehren.

Etwas später erledigten sie ein zweites Tier und machten sich auf den Rückweg. Bisher war das Glück auf ihrer Seite gewesen und sie waren von keinem feindlichen Wesen angegriffen worden. Bald darauf erreichten sie erneut den Pfad am Fluss entlang, der sie in die Nähe des Lagers bringen würde.

Sie gingen an der Felswand entlang, als sich von oben mehrere Gestalten auf sie fallen ließen. Sofort waren die Männer in erbitterte Kämpfe verwickelt, in dem jeder nur noch darauf bedacht war, sein eigenes Leben zu retten.

Lorne selbst wurde von drei hundegesichtigen Alien gleichzeitig angegriffen. Den Ersten schaltete er mit einem gut gezielten Schuss aus seinem Strahler aus. Den Zweiten trat er mit einem gekonnten Fußtritt so, dass dieser zurückgeworfen wurde und auf dem schmalen Pfad rückwärts ins Wasser stürzte. Der Dritte erreichte ihn und warf sich mit einem Wutschrei auf ihn. Lorne und der Alien fielen zu Boden und rollten über den abschüssigen Hang bis zum Rand des Flusses, der unter ihnen über mehrere Felsen stürzte. Alle beide waren verzweifelt bemüht, die Oberhand zu gewinnen. Einmal war der Major oben, dann wieder der Alien. Schließlich stürzten sie beide über den Rand und fielen in den Fluss.

Lorne spürte das kalte Wasser über sich zusammenschlagen und hielt unwillkürlich den Atem an. Ihre Hände hatten sich voneinander gelöst, und Lorne sah seinen Gegner zum Grund sinken, achtete aber nicht weiter auf ihn, weil er alle Kraft benötigte, um an die Oberfläche zu gelangen. Schließlich durchstieß sein Kopf die Wasseroberfläche und er fand sich mitten auf dem Fluss wieder. Überall waren Stromschnellen, und Lorne musste seine ganze Energie und Kraft aufbringen, um nicht erneut unter Wasser gezogen zu werden und zu ertrinken. Von seinem Gegner sah er nichts mehr. Entweder hatte der Alien es geschafft ans Ufer zu schwimmen oder er war ertrunken.

Am Ende seiner Kräfte erreichte Lorne ruhigeres Gewässer. Die Stromschnellen hörten auf, und so mobilisierte er seine letzten Kräfte. Er schwamm dem rettenden Ufer entgegen und schaffte es, sich an Land zu retten. Mehr kriechend als gehend erreichte er die Bäume und verkroch sich im Unterholz, um neue Kräfte zu sammeln. Als er sich einigermaßen erholt und wieder klar denken konnte, sah er sich um. Nichts kam ihm bekannt vor. Er musste weit abgetrieben worden sein. Wo waren seine Männer? Hatten sie es geschafft? Zum Glück schien er sich wenigsten auf der richtigen Flussseite zu befinden.

Lorne griff nach seinem Funkgerät, doch es war verschwunden. Er musste es während des Kampfes oder im Wasser verloren haben. Doch wahrscheinlich hätte es sowieso nicht funktioniert.

Er beschloss zum Lager zurückzukehren. Seine Bekleidung war ganz nass, doch das störte ihn nicht weiter. Es war angenehm warm, auch wenn die Sonne sich langsam dem Abend zuneigte, was allerdings eine neue Gefahr bedeutete. Mit Einbruch der Dunkelheit gingen gefährliche Tiere auf Beutejagd. Doch noch würde es einige Stunden hell sein. Mit etwas Glück schaffte er es, bis zur Dunkelheit das Lager zu erreichen.

Er war darauf vorbereitet, bei Gefahr augenblicklich im Busch zu verschwinden. Damit er sich nicht verirrte, blieb er in Sichtweite des Flusses, doch nach zwei Stunden war er immer noch nicht in der Nähe des Lagers angelangt. Er musste weiter abgetrieben worden sein, als angenommen.

Plötzlich hörte er ein Geräusch und verschwand im Schutz einiger blühender Hecken. Vorsichtig bog er einen der stark duftenden Zweige zur Seite, achtete aber darauf verdeckt zu bleiben. Seine Hand griff zum Messer, die einzige Waffe, die ihm geblieben war. Vor ihm gingen drei hundegesichtige Alien den Weg entlang, den er gerade gekommen war.

Sie bemerkten ihn nicht und unterhielten sich lautstark.

Lorne hörte ihre Bemerkung: „Der Meister erscheint in Kürze. Wir sollten uns beeilen, um rechtzeitig am Treffpunkt zu sein.“

Das machte ihn stutzig. Der Meister! Wer mochte das sein? Lorne beschloss den drei Alien zu folgen.

Sie gingen den Weg zurück, den er gerade gekommen war, und blieben nach etwa zwanzig Minuten vor der nackten Felswand stehen. Lorne beobachtete, wie die Alien den Felsen in einer bestimmten Reihenfolge berührten. Erstaunt beobachtete er, wie die Hundegesichter einfach durch die Wand gingen. Gleich nach ihnen erreichte er die Stelle, doch für ihn war die Wand undurchdringlich wie vorher.

Das musste eine Art Energieschirm sein. Trotz intensiver Bemühung konnte Lorne sich keinen Zugang verschaffen, außerdem wurde es immer gefährlicher für ihn hier zu bleiben, denn langsam wurde es dunkel. So beschloss er umzukehren und den anderen von seinem Fund zu berichten.

Im Eilschritt lief er den Pfad zurück und hielt kaum an, um sich auszuruhen. Es musste schon Mitternacht sein, als er endlich bekannte Wege fand. In der Dunkelheit war der Dschungel beängstigend und von unbekannten Lauten und Geräuschen erfüllt. Hinter jedem Baum schienen Schatten zu lauern, die ihn verschlingen wollten, doch Lorne verbannte diese Urängste aus seinem Gehirn und konzentrierte sich stattdessen darauf, das Lager zu erreichen. Mehrere Male hatte er Glück und bemerkte seine Gegner rechtzeitig genug, um sich vor ihnen im Wald zu verstecken.

Nach einer weiteren Stunde erreichte er endlich die Schutzzone und gab sich zu erkennen. Die Wächter freuten sich sehr, ihn lebend wiederzusehen und erklärten ihm, dass die meisten seiner Männer sicher zurückgekommen wären, was ihn ungemein erleichterte.

Seine Rückkehr sprach sich schnell herum. Er sah Colonel Sheppard auftauchen. Also war endlich die Hilfe aus Atlantis eingetroffen.

„Was ist passiert, Major? Ich erwarte einen Bericht von Ihnen“, begrüßte ihn Sheppard.

„Natürlich, Sir!“ erklärte Lorne. Dann erzählte er, was er entdeckt hatte.

„Ich bin froh, dass Ihnen nichts passiert ist, Major“, sagte der Colonel, nachdem Lorne geendet hatte. „Sobald es hell ist, werden wir zu der Stelle gehen, wo das Tor ist, Major“, sagte Sheppard.

„Und wie wollen Sie sich Zutritt verschaffen?“ fragte Lorne.

„McKay wird schon etwas einfallen“, meinte Sheppard.

„Klar,“ sagte McKay. „Nichts leichter als das.“

„Na, schön, gehen wir also etwas schlafen. Die Nacht ist bald vorbei.“

Am anderen Morgen trafen sie sich alle zur Lagebesprechung.

McKay hielt einen dampfenden Becher starken Kaffee in der Hand und trank erst einmal einen Schluck daraus.

„Sobald alle fertig sind, brechen wir auf.“ Sheppard sah in die Runde. „Packt alles ein, was ihr braucht.“

Die schwer bewaffnete Truppe erreichte die Stelle an der Lorne die Hundegesichtigen in der Wand hatte verschwinden sehen. Nichts deutete darauf hin, dass es hier einen Durchgang gab.

McKay packte seine Sachen aus, während die Soldaten einen Kreis um ihn herum bildeten und ihm so Schutz gaben. Es dauerte eine ganze Stunde, bis McKay erfolgt hatte. Die Felswand schien durchscheinend zu werden und Sheppard streckte seine Hand aus und bemerkte, dass die Wand keine feste Materie mehr hatte. Er konnte einfach hindurchgreifen. Ohne zu zögern, machte er einen Schritt vorwärts und verschwand halb in der Wand.

Rhiana folgte ihm, und zusammen verschwanden sie vor den Augen der erstaunten Soldaten. Die Stimme Major Lornes, hörten sie nicht mehr. Sie standen in einem langen glatten Felstunnel und sahen sich um.

Sheppard drehte sich um und griff an die Stelle, an der sie gerade durch den Fels getreten waren, doch da war wieder eine feste Wand. „Das Tor ist von dieser Seite nicht mehr durchlässig.“

„Es kommt niemand nach“, meinte Rhiana. „Etwas muss passiert sein.“

„Wir sollten vom Eingang weggehen. Wenn sie in Kämpfe verwickelt wurden, können hier gleich diese seltsamen Wesen auftauchen.“

Dem war nichts entgegenzusetzen, und so folgte Rhiana ihm durch den Tunnel, bis sie schließlich ein Licht sahen. Seltsamerweise wurden sie nicht angegriffen. War ihr Eintritt nicht bemerkt worden? Der Tunnel endete mitten in einer Felswand. Unter ihnen lag eine blühende märchenhaft anmutende Landschaft. Wälder und Wiesen wechselten sich mit bestellten Feldern ab. Mitten durch diese Idylle schlängelte sich ein schmaler Fluss. Über allem spannte sich ein blauer Himmel, nur hin und wieder von kleinen Schleierwolken unterbrochen, alles in allem so paradiesisch schön, dass es schon unwirklich anmutete.

Trotzdem wussten sie sofort, dass sie sich nicht auf P3X489 befanden, denn die vorherrschende Farbe der Gräser war blau. Eine blauweiße Sonne stand im Zenit des Himmels und verbreitete eine mäßig warme Temperatur von etwa 20° Grad Celsius. Zusätzlich war am Horizont eine riesige rötliche Halbkugel zu erkennen, über die ab und zu weiße Wolkenfelder zogen. Entweder handelte es sich dabei um einen nahen Planeten, um einen Mond, oder sie selbst, befanden sich auf einem Mond, welcher den roten Riesen umkreiste. Die letzte Möglichkeit hielten beide für die wahrscheinlichste. Die Luft war etwas dünner als gewohnt und roch eigenartig. Ein exotischer Geruch, den sie beide nicht einordnen konnten.

Sheppard riss sich von dem Anblick los und blickte an der Felswand nach unten. Der Erdboden befand sich etwa 20 Meter unten ihnen. Eine steinerne ausgetretene Treppe führte nach unten. Der sich daran anschließende Weg verschwand in einem großen Hain voller Obstbäume.

Rhiana blickte sich um und sagte: „Es ist niemand zu sehen. Wir sollten schnell nach unten gehen.“

Ein eigenartiger Schrei ließ sie zusammenzucken und nach oben blicken, doch es war nichts zu sehen. „Lass uns schnell zurückgehen“, meinte Sheppard. „Wenn McKay erneut den Durchgang aufbaut, sollten wir da sein.“

Doch als sie zurückgingen, sahen sie einige dieser fremden Alien im Tunnel herumlaufen. Der Rückweg war ihnen versperrt. Also drehten sie wieder um und liefen zum Ausgang zurück.

Schnell traten sie ins Freie und kletterten die ausgetretenen glatten Stufen nach unten. Der Weg war schmal, sah aber so aus, als würde er oft benutzt. Den seltsamen Schrei hörten sie nicht mehr, und schließlich nahm sie das Wäldchen auf. Zwischen den Bäumen fühlten sie sich etwas sicherer. Sie sahen wie riesige Kirschbäume aus, selbst die Früchte ähnelten Kirschen, die allerdings dreimal so groß wie ihre Gegenstücke auf der Erde waren. Auch hier war die vorherrschende Farbe der Blätter ein zartes Hellblau.

„Ob die Früchte essbar sind?“ fragte Rhiana laut und gab es auf, sich über die blauen Pflanzen dieser Welt zu wundern.

„Ich würde es lieber sein lassen. Wir befinden uns in einer fremden Welt, und wir wissen nicht, welche Früchte für uns genießbar sind“, erklärte Sheppard.

„Du hast recht. Wir müssen vorsichtig sein, denn wir haben keine Ahnung, was uns in dieser absonderlichen Welt erwartet.“ Rhiana drehte sich im Kreis, sah aber nichts, dass ihr einen Hinweis auf ihren weiteren Weg geben konnte.

„Gehen wir einfach den Weg weiter. Vielleicht führt er uns in eine Stadt“, sagte Sheppard. „Jemand musst die Felder schließlich angepflanzt haben.“

„Oder etwas“, befürchtete Rhiana.

„Ja“, stimmte Sheppard etwas besorgt zu.

Eine Weile marschierten sie wortlos den Pfad entlang, achteten dabei aber auf jeden ungewöhnlichen Laut. Doch nichts war zu hören oder zu sehen, dass sich gefährlich anhörte oder aussah. Die einzigen Lebewesen, die sie sahen, waren libellenartige Insekten, die von Frucht zu Frucht schwirrten. Sie waren zwar ungewöhnlich groß, doch sie beachteten die Menschen nicht.

Die „Kirschbäume“ waren längst anderen Früchten gewichen, die Pfirsichen und Äpfel ähnelten. Doch noch immer wagten sie, keine zu pflücken und zu essen. Schließlich war der Hain zu Ende und ging in eine grasbewachsene Ebene über. In einiger Entfernung war ein weiterer Wald zu erkennen. Ihr Pfad führte direkt darauf zu.

„Was meinst du? Sollen wir es wagen?“ fragte Sheppard.

Rhiana blickte über das wogende blauweiße und kniehohe Gras bis zu dem Wald. „Haben wir eine Wahl? Bisher haben wir niemanden gesehen, auch kein Tier, außer diesen Insekten. Wenn uns jemand sieht, hält er uns vielleicht für harmlose Wanderer.“

„Was ist mit diesem unheimlichen Schrei, den wir in den Bergen gehört haben?“ fragte Sheppard.

„Wir haben ihn nicht mehr gehört. Wer weiß, was das war. Gehen wir einfach weiter.“

Sheppard nickte und trat entschlossen auf die Wiese hinaus. Rhiana folgte ihm dicht auf. So schnell sie konnten eilten sie durch das Gras. Zum Glück bewahrheitete sich ihre Befürchtung nicht. Unbehelligt erreichten sie den Waldrand. Bisher hatten sie noch keine Anzeichen von intelligentem Leben entdeckt. Nur vereinzelt waren hasenähnliche Tiere durch das Gras gehüpft, die aber fluchtartig das Weite suchten, sobald sie die beiden Wanderer bemerkten.

Die Sonne hatte sich die ganze Zeit über kaum merklich weiterbewegt, obwohl sie nun schon ein paar Stunden unterwegs waren. Ein Tag in dieser Welt musste viel länger dauern, als auf der Erde. Dafür war der Planet am Horizont merklich größer geworden, und hing nun wie ein riesiger feuerroten Ball am Himmel.

„Ich glaube, wir befinden uns wirklich auf einem Mond“, meinte Sheppard, als er den Planeten betrachtete.

„Ja, und die Tage dauern viel länger. Die Sonne ist während unseres Marsches nicht viel weiter gewandert. Sie hat ihren höchsten Stand noch immer nicht erreicht.“

„Und es ist nicht viel wärmer geworden“, stellte Sheppard fest. „Das muss an der blauen Sonne liegen. Wir ...“ Ein lauter Schrei unterbrach ihn.

„Das war die Stimme eines Menschen“, sagte Rhiana. „Wir müssen helfen.“

weiter: Kapitel 3
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