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Stargate Highlander (2) - The Legacy: Remember the Past von Timelord

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Forschungsraumer AMMANDUL, genaue Zeit unbekannt, vor ca. 50 Zyklen...

Die Schritte der beiden Männer hallten dumpf von den Wänden Schiffskorridors wieder. Myrrdas Beine bewegten sich automatisch eins vor das Andere. Seine Gedanken, seine Gefühle, einfach alles in ihm versuchte die schrecklichen Erlebnisse der letzten Zeiteinheiten zu verarbeiten.

Quintas, ein wissenschaftlicher Assistent, der kaum der Pubertät entwachsen schien und den er noch am ehesten als eine Art Freund bezeichnen würde, versuchte mit ihm Schritt zu halten. Dabei redete er unentwegt auf ihn ein und versuchte ihn von seinem Trübsal abzubringen. Hin und wieder gelang ihm das auch, mit seiner etwas unbeholfenen und tollpatschigen Art.

"Weißt du, mein Freund Myrrdas, du solltest das alles nicht so verbissen sehen. Denk doch mal nach. Du wirst nie wieder krank sein. Deine Wunden heilen schneller, als ich bis drei zählen kann. Je mehr ich über deine körperlichen Fähigkeiten nachdenke, komme ich nur zu einem bestimmten Schluss."

"Und der wäre?", Myrrdas blieb stehen.

"Um dich zu töten, müsste man die schon den Kopf abschlagen und mal ehrlich. Wer macht sowas heutzutage noch?"


Pangea, vor 30 Millionen Jahren...

Das ist es!
Myrrdas hob sein "Schwert" halb über den Kopf und stürmte auf 22 zu. Kurz bevor er ihn erreichte, lies er sich fallen und das feuchte Laub auf dem Boden sorgte dafür, das er den restlichen Weg zu seinem Gegner rutschend hinter sich brachte.

Mit seiner ganzen Kraft führte er einen Schlag gegen die Beine des anderen Wesens. Er spürte wie die, von ihm, scharf geschliffene Seite in das Fleisch eindrang und Muskeln samt den dazu gehörigen Sehnen durchtrennte. Im Knochen blieb die Klinge stecken.

Der Offizier ließ den Griff los und kam ihm Rücken von 22 wieder auf die Füße. Selbiger fiel auf seine Knie und es starrte auf das Metall in seinem Fleisch. Wie 22 etwas durch den Helm sehen konnte erschien Myrrdas rätselhaft. Als es nach dem Fremdkörper in seinem Bein greifen wollte, um es herauszuziehen, war der Subcommander schon bei ihm.

Myrrdas hatte den Kopf von 22 fest im Würgegriff und zerrte und ruckte solange daran rum, bis er das Genick knacken hörte. Der Körper fiel leblos auf den Boden. doch er wusste dass dies nur von kurzer Dauer sein würde. Seine Augen suchten hektisch den Waldboden ab und fanden das Schwert. Es lag unter dem Körper seines Gegners.

Nach schier endlosen Zeiteinheiten gelang es ihm, unter Aufbietung aller ihm verbliebenen Kraft, das Schwert unter dem noch toten, schweren Körper hervorzuziehen. Myrrdas musste mit beiden zu packen um es halbwegs Hand haben zu können.

Der ehemalige Offizier stand wie verloren auf der kleinen Lichtung, die durch den kurzen Kampf entstanden war. Auf seiner Haut klebte eine Mischung aus Schlamm, Schweiß und geronnenen Blut, aus Wunden die schon längst wieder verheilt waren.

Jorel schien seine Fassung zurückgewonnen zu haben. Auch er stand nun wieder aufrecht und sah seinen Weggefährten an.
"Was wollen sie nun tun?"

Der Blick der ihn traf, ließ den Lantianer erschauern und er ertappte sich bei der Frage, wer den meisten Hass und Zorn in seinem Herz wohnen hatte.
"Das, was ich damals schon hätte tun sollen."

Mit diesen Worten zog er Objekt 22 den Helm vom Kopf. ein merkwürdig verzerrtes Gesicht kam darunter zum Vorschein. Fast schien es, als hätte der Körper sich nicht entscheiden können, welcher DNA er den Vorrang geben sollte. Ein Knäuel schmutzig weißer Haare, hing von dem blaugrünen Schädel herunter. Augen und Nase wirkten alteranisch, während alles unterhalb des Riechorgans insektizider Natur war.

Myrrdas legte die Schneide des Schwertes auf den kurzen Hals. Mit einem kräftigen Ruck trennte er den Kopf vom Körper. Als sich der Offizier wieder seinem Begleiter zuwenden wollte, geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte.

Der Körper von 22 wurde von einer, anscheinend energetischen, Aura umhüllt. Erst kleine Blitze und dann größere zuckten daraus hervor und fuhren in den Boden und das Gebüsch. Doch die meisten dieser Blitze suchten sich einen Weg in den Körper des Subcommander.

Dieser blieb wie angewurzelt stehen und stieß gutturale Schreie aus, die wahrscheinlich selbst dem größten Raubtier Angst eingeflößt hätten.

Er streckte die Arme weit vom Körper. Das führte dazu, dass die Hände wie Pole wirkten. Das Blitzgewitter konzentrierte sich auf seine Hände und Arme. Irgendwann verblasste die Aura um 22 und auch das Blitzgewitter ließ nach, bis es schließlich ganz endete.

Myrrdas kniete auf dem Boden. Die Hände zu Fäuste geballt und den schlammigen Boden gerammt. Sein ganzer Körper war vom Schweiß überströmt und er fühlte sich schwach, aber dennoch stärker als jemals zuvor.

Sie kamen gut voran. Der Wald wurde lichter und fast schien es, als ob 22 die letzte Verteidigungslinie gewesen wäre. aber Myrrdas war zu sehr Offizier um sich auf diese Hoffnung zu stützen. Er rätselte immer noch über das nach, was ihm kurz zuvor passiert war. Keiner der Wissenschaftler hatte ihn auf so eine Art der Konfrontation vorbereitet, geschweige denn darauf, was im Falle eines Sieges eintrat.

Der Subcommander vermutete, dass sie es selber nicht geahnt hatten. Was immer es auch gewesen war, was da in ihn gefahren ist. Es hatte wohl dazu gedient ihm die Kraft, die Stärke, oder die Essenz, das man in späteren Zeiten als Seele bezeichnen würde, zu übertragen.

Zwei volle Zeiteinheiten später durchbrachen sie das Unterholz und fanden sich ein wenig abseits, auf einer großen Lichtung wieder.
Geschafft, schoss beiden Männer fast gleichzeitig durch den Kopf.
Ein gutes Dutzend Klicks vor ihnen ragte eine, sich nach oben hin verjüngende Mauer auf. Sie hatten die Forschungsstation erreicht.


Das erste was Myrrdas durch den Schädel ging war, Hier stimmt was nicht.
Die linke Hand auf die Brust des Lantianers gelegt, hielt er ihn so noch etwas abseits im Gebüsch, während seine Augen und alle übrigen Sinne auf Wanderschaft gingen.

Doch er konnte nicht viel erkennen. Die Mauer, direkt vor seiner Nase, nahm ihm einen großen Teil seines Blickfeldes.
Mehr schubsend als drückend schob er Jorel an die Wand.

Mit dem Rücken an das kühle Gestein der Wand gepresst und die Körper angespannt schoben sie sich Klick für Klick einer Ecke des Gebäudes näher.
Kurz davor hielt der Offizier den Wissenschaftler wieder zurück und spähte vorsichtig auf die freie Fläche die sich vor ihm ausbreitete.

Niemand war zu sehen. Keine Wachposten, keine weiteren genetischen Fehlgriffe oder auch nur der Ansatz eines Verteidigungspostens.
Alles schrie nach einer Falle.
Doch wie hatte sein Ausbilder auf der Akademie damals immer gesagt:
"Eine Falle ist keine Falle, wenn du weißt dass es eine Falle ist."
Myrrdas horchte in sich hinein, außer der stetigen Präsenz Kalels, konnte er niemanden sonst erfühlen.

Nun war er sich sicher, dass der mordende Sohn wollte, dass sie die Station erreichten. Tief in seinem Innern spürte er, das Jorel dabei nur zweitrangig war. Nicht zum ersten Mal fragte er sich in was für ein perfides Spiel höhere Mächte er da geraten war.

Der ehemalige Offizier zog das Schwert und hielt es fest umklammert, als er einen Vorstoß wagte. Im geduckten Laufschritt näherte er sich dem Eingang zur Forschungsstation. Er suchte nach allen Seiten hin, doch auch von dieser Position aus, konnte er keinerlei Aktivitäten feststellen, außer dem Rauschen des lauen Windes, der hier vorherrschte.

Er winkte Jorel zu sich, der das Schrottstück des Torschiffes vor sich hielt, als könnte er mit diesem schmalen Stück Metall, alle Plasmaentladungen dieser Welt aufhalten.
Gemeinsam standen sie nun vor dem Eingang. Keinerlei Vorrichtung hielt diesen verschlossen und sie blickten in eine gähnende dunkle Leere und beiden hatte das Gefühl direkt in den Rachen eines Raubtieres zu laufen, als sie die Schwelle überschritten.



Das Leuchten der Hologramme spiegelte sich in dem Gesicht Kalels wieder. Er hatte die Verfeinerung seines zweiten Projektes, ein Gerät zur Wiederbelebung toten Gewebes gerade beendet, als das Überwachungssystem ansprang.

Die kleinen Überwachungssonden übertrugen ihm ein Bild, mit dem er schon fast nicht gerechnet hätte. Seinen Vater in Begleitung eines anderen Mannes, wovon er nur den Rücken erkennen konnte.

Als dieser sich umdrehte und direkt in die Optik zu schauen schien, machte sich Erstaunen breit.
Fast andächtig berührte er das Bild und verwischte so die Konturen, als er die Projektion mit seinem Finger durchbrach.
"Mit dir hätte ich am allerwenigstens gerechnet, Objekt 23."

Er wandte sich zu dem toten Körper, der auf einer Bahre im Genmodulator lag.
"Dein Bruder wird uns bald besuchen kommen."
Wie in Trance schritt er zu seiner Wiederbelebungsmaschine und aktivierte sie.
Ein gleißender Strahl fuhr aus dem in Naquada eingefassten Kristall und hüllte den Körper ein.

Der Brustkorb des Wesens bewegte sich, als die Atmung einsetzte. die Finger zuckten leicht, als schienen sie nach etwas greifen zu wollen.....


Dunkelheit umschloss die beiden Männer die ein ungewisses Schicksal vereint hatte. Trotz der Finsternis, die so dicht war, das sie ihre eigene Hand nicht vor Augen sehen konnten, kamen sie recht gut in dem Gang voran.

Myrrdas hatte darauf bestanden das sie sich an den Händen hielten um sich nicht zu verlieren. An einer Hand den Lantianer und mit der anderen sich an der kühlen Wand entlang tastend, bewegten sie sich Klick für Klick vorwärts.

Weit am anderen Ende des Ganges konnten sie einen kurzen Blitz sehen und die Kopfschmerzen im Schädel des Subcommander nahmen wieder zu.
"Halten sie sich an der Wand und geben sie keinen Ton von sich."
Ohne ein weiteres Wort ließ er den Wissenschaftler zurück.

Im schwachen Schein des noch immer leuchtenden Rechtecks konnte er erkennen wie seine Hand leicht zitterte. Er ballte sie zu einer Faust und rief sich in Gedanken zur Ordnung.
"Ich hab schon mal einen besiegt, ich kann auch noch einen platt machen."

Er wusste nicht, ob Jorel diese Worte mitbekommen hatte, das war ihm im Endeffekt aber egal. Sie dienten lediglich dazu ihm selbst Mut zu machen.
Myrrdas zog das Schwert aus der Haltekralle, die es auf seinem Rücken hielt.
Das leichtet, noch von den Strahlen der Sonne, erwärmtes Metall trug sein übriges dazu bei, seinen Kampfwillen zu stärken.

Schwere Schritte kündigten davon, dass sich etwas näherte. Verzweifelt versuchte er einen Schatten zu erkennen, oder auch nur ein flüchtiges vorbeihuschen im Dunkeln, doch er konnte nichts erkennen.

Myrrdas stellte sich in die Mitte des Ganges, das Schwert leicht schräg nach unten von sich haltend und schloss die Augen. Er versuchte sich daran zu erinnern, was ihm sein Akademielehrer für Nahkampf beigebracht hatte.
Langsam und tief atmend schaltete er alle seine Sinne, bis auf das Gehör ab. Die Schritte waren mittlerweile verstummt und er konnte von irgendwo ein leisen Pfeifen durchziehender Luft vernehmen.

Im Hintergrund hörte er das flache Ein und ausatmen von Jorel und genau zwischen ihm und dem Wissenschaftler verursachte etwas leichtes Knistern, fast so, als ob die Luft elektrisch aufgeladen wäre.
Mit einer einzigen kraftvollen Bewegung schwang er das Schwert und ein dumpfes Poltern erklang, als der enthauptete Körper auf den Boden fiel.

Es sollte nicht lange dauern, bis die leuchtende Aura erschien und die Konturen von einem Wesen erfassten, das Objekt 22 bis aufs Haar glich. Nur das dieser hier keinen Helm trug, was ihm das Köpfen ungemein erleichtert hatte.

Beide Männer hielten ihre Arme schützend vor den Kopf, geblendet von der plötzlichen Helligkeit. Myrrdas wurde den grünbläuchlichen Blitzen erneut in die Knie gezwungen und als alles vorbei war versank der Tunnel wieder in Dunkelheit, als ob nie etwas gewesen wäre.

In dem Moment als der Offizier sich wieder aufrichten wollte, flammten Beleuchtungskörper im ganzen Gang auf und sie konnten die Mauer erkennen, die von Inschriften übersät war.

"Sie stehen langsam auf und lassen das Schwert liegen."

Myrrdas und Jorel starrten auf den jungen Mann der wie aus dem Nichts hinter ihnen erschienen war und sie mit einer Waffe bedrohte.
Die Augen des Offiziers suchten die des Lantianers und er erschauerte bei dem was er sah. wie sich Mordlust, Wut und Hass die Klinke in die Hand gaben.

Diesen Ausdruck hatte er bisher nur einmal gesehen. Vor nicht allzu langer Zeit, kurz bevor sie mit dem Torschiff abgestürzt waren.
"Kalel!", der Name klang aus dem Mund des Wissenschaftlers mehr wie ein Fluch, als wie ein Name.

"Hallo Vater, du hast lange gebraucht um mich zu finden. Ich muss mich bei dir bedanken. Bei all den Geschenken, die du mir hättest zuteil werden lassen könne, hätte ich mit diesem am allerwenigsten gerechnet."
Ohne hinzusehen wusste der Offizier, wer gerade im Mittelpunkt des Interesses war.
"Objekt 23... die Götter müssen mir wohlgesonnen sein, dich zu mir zu schicken. BEWEGT EUCH!!!!"

Der junge Mann deutete mit der Mündung der Waffe in die Richtung, in die sie sowieso wollten.



Als das weiße, alles durchdringende Leuchten verschwand befanden sich die drei Männer in einer großen Kammer. Kalel hatte ein von ihm selbst erstelltes Symbol an einer Wand berührt und so einen Ort zu Ort Transport ausgelöst, wie ihn Jorel von der Stadt aus kannte.

Ihn wunderte es ein wenig dass es hier Transporttechnologie gab, da man sie erst vor einigen Zyklen im Rahmen eines Handelsabkommens mit den Asgard bekommen hatte. Der Wissenschaftler vermied es seinem Sohn in die Augen zu sehen. Er hatte Angst von dem Größenwahn zerfressen zu werden, den sein Sohn auch so schon ausstrahlte.

Myrrdas neben ihm schien alles in diesem Raum in sich aufzunehmen und jedes kleine Detail in seinem Gehirn abzuspeichern. Er musste sich eingestehen, dass er ohne den Offizier an seiner Seite nie so weit gekommen wäre. Nur wunderte es ihn das Kalel ihn als Objekt 23 erkannt hatte. Jorel kannte diesen Begriff nur, weil Myrrdas ihm von seinen Erlebnissen auf der AMMANDUL berichtet hatte.

Erst jetzt wurde ihm auch bewusst, das es eigentlich unmöglich hier im tiefsten Urwald dieses Planeten auf sein „Vorgängermodell“ zu treffen. Fragen brannten ihm auf der Seele, die ihm nur Kalel beantworten konnte. Dieser stieß ihm die Waffe in den Rücken und befahl ihnen weiterzulaufen.

*****
Myrrdas sah die Waffe aus den Augenwinkeln, wie sie sich in den Rücken seines Weggefährten bohrte.
„Sagen sie mal, haben sie keinen Anstand. Das ist ihr Vater den sie da mit der Waffe bedrohen.“

Kalel lachte irre.
„Mein Vater hat seinen Respekt bei mir verloren, als er sich eine stadtbekannte Hure zur Frau nahm und sich weigerte mir bei meiner Arbeit zu helfen.“

Das war zu viel für den Wissenschaftler. Jorel stürzte sich auf seinen Sohn und presste ihm die Kehle zu. Die Augen seines Sohnes traten aus den Höhlen hervor und nur noch ei heiseres Röcheln kam über die blau angelaufenen Lippen.
Geifer tropfte dem Lantianer aus den Mundwinkeln als er sich bis auf einen Millionstel Klick dem Gesicht seines Sohnes näherte.
„Nenn sie nie wieder eine Hure, du undankbares Stück. Oder du wirst sehen welche verborgenen Talente noch in mir schlummern, mein Sohn.“

*****

Myrrdas nutzte die Gelegenheit und nahm dem Jungen die Waffe aus der Hand.
„Sie können ihn loslassen, Jorel.“

Der Lantianer reagierte nicht. Die Knie fest auf den Brustkorb Kalels gedrückt hockte er noch auf ihm. Das Gesicht des jüngeren Mannes nahm mittlerweile eine violette Färbung an und wären die Alteraner nicht von Natur aus sehr widerstandsfähig, wäre der Junge bestimmt schon erstickt.

„JOREL!“
Der Offizier schrie den Namen so laut, dass dieser von den Wänden der Kammer widerhallte.
Nun schien es zu wirken. Jorel nahm seine Hände vom Hals des Anderen und stand auf.
Erst jetzt schien ihm bewusst geworden zu sein, was er da beinahe getan hätte.
Leise flüsternd drehte er sich zu Myrrdas um.
„Bei den Göttern, was hätte ich da beinahe getan...“, diesen Satz vor sich hinmurmelnd lief er an dem Subcommander vorbei, weiter in die Kammer hinein.
Kalel war im Begriff aufzustehen, las er in die aktivierte Mündung seiner eigenen Waffe sah.
„Du bleibst wo du bist, Jungchen. Als erstes will ich von dir wissen, woher du mich kennst.“

*****

„Du bist an deine Anfänge zurückgekehrt, Objekt 23. Hier in dieser Station hat alles angefangen. Nachdem ich damals mit meinem Vater diese Einrichtung entdeckt hatte, kam ich immer wieder hierher zurück und entdeckte die Geheimnisse die sich in den Datenspeichern befanden. Der Rat hatte damals, nachdem das Projekt als Fehlschlag eingestuft worden war und man sie in die Flotte neuintegriert hatte, beschlossen alles was auf dieses Experiment hindeutet zu vernichten.
Aber man war, wie man sieht nicht gründlich genug. Diese Station wurde zuletzt von einem Wissenschaftler genutzt, den sie als Corello kennen.“

Erinnerungen an den Chefwissenschaftler der AMMANDUL konnte der Offizier nur mühsam unterdrücken.

„Er hat das Projekt hier begonnen und im Stillen versucht hier erfolgreich zu beenden. Ich habe sie erkannt, weil ich Aufzeichnungen von ihm entdeckt habe, die sich mit ihnen befassen.“

Jorel hatte die Kammer schon längst verlassen und war in einer angrenzenden Halle, aus der nun seine Stimme ertönte.
„Myrrdas, kommen sie und sehen sie sich das an.“

Der Offizier, die Waffe immer noch auf den Jungen gerichtet, bedeutete Kalel aufzustehen und vorzugehen. Sie gingen an einer Reihe von Stasekammern vorbei, die in die Wand eingelassen waren. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es ebenfalls eine solche Aneinanderreihung.
Als sie den Durchgang passierten, fielen ihm die beiden größeren Kammern auf, in einer der beiden Kammern entdeckte er etwas, was ihn erschauern ließ.
Objekt 22, oder zumindest etwas das genauso aussah.

„Ah, wie ich sehe haben sie ihren Bruder entdeckt. Das ist das Originalmodell von der AMMANDUL. Von diesem Exemplar hab ich das Grundmaterial für die beiden, die sie angegriffen und die sie so exzellent erledigt haben, 23.“

„Nennen sie mich nicht so, ich habe einen Namen.“

„Jaaaaaa, ich erinnere mich ihn gelesen zu haben. Myrrdas, Myrrdas Remus. Hervorragender Kadett auf der Akademie, Jahrgangsbester, wenn ich mich recht erinnere. Sie hatten sich freiwillig zu diesem Projekt gemeldet. Ob sie es getan hätten, wenn sie gewusst hätten, was aus ihnen wird?“

„Sie meinen eine Abnormität? Ein Fehlschlag in der genetischen Entwicklung?“

„NEIN!“, diese Bemerkung schien den jüngeren Wissenschaftler in Rage zu versetzen, „Die Zukunft unserer Rasse!!! Sie und ich wir sind die Zukunft, gemeinsam können wir uns eine eigenes Volk erschaffen, das unsterblich ist und dem nichts und niemand etwas anhaben kann, nicht einmal der Virus der Ori.“

Myrrdas sah Kalel mit einem angewiderten Gesichtsausdruck an.
„Sie sind verrückt! Vergessen sie es und nun bewegen sie ihren Arsch!“
Dass sich seine freie Hand zu einer fest zusammengepressten Faust geballt hatte, verriet dass er Kalel am liebsten den Wahnsinn ausgetrieben hätte.

Die beiden Statuen, die bis an die Decke reichten und Ebenbilder von Objekt 22 waren, ließen den Offizier den Kopf schütteln.
„Ich habs hier nur mit Verrückten zu tun.“


Zu dritt standen sie nun vor dem wabernden Energiefeld. Projektionen die DNA-Ketten darstellten durchzogen die unförmige organische und langsam pulsierende Masse.

Jorel betrachtete es mit einer Mischung aus Ekel und Neugierde.
"Was ist das?"

Myrrdas stieß dem Sohn die Mündung der Waffe in den Rücken.
"Antworte ihm. Junge."

Kalel bedachte den Offizier mit einem Blick den man durchaus als tödlich bezeichnen konnte.
"Das Vater, ist ein weiterer meiner Wächter. Basierend auf dem organischen Material des Objektes 22."

Der Subcommander nahm dem Lantianer die Frage vorweg, woher er das Material habe.

"Ihnen ist doch sicherlich der Körper in einer der beiden größeren Stasekammern aufgefallen?"
Myrrdas nickte.
"Das ist das Original. Corello hat es geschafft es vor der Vernichtung durch den Rat zu retten und sich für den Rest seiner Forschungen hierher in diese Anlage zurückzuziehen. Ihr fragt euch jetzt sicherlich woher ich das alles weiß. Bei unserem gemeinsamen Besuch vor mehreren habe ich das hier gefunden.", er holte eine alte, abgeblätterte ID-Karte hervor, auf der der Name des Wissenschaftlers Corello stand,

" Ich kann nicht sagen wieso, aber ich habe nach unserer Rückkehr in den Archiven der Stadt nach diesem Namen geforscht. Allem Anschein schien dieser Mann niemals existiert zu haben, was meine Neugier natürlich erst recht geweckt hat. Ganze 3 Zyklen habe ich gebraucht um die Informationen zu erhalten die ich gesucht hatte.

Der Rat war gründlich in dem Bemühen das Experiment auszulöschen, aber nicht gründlich genug. Ich erfuhr dass die AMMANDUL während des Krieges abgeschossen wurde und auf einem Planeten havariert ist. Man war nach Ende des Krieges zu sehr mit dem Wiederaufbau beschäftigt um sich so ein kleines Wrack zu kümmern das auf einem Planeten liegt auf dem nur echsenartigen Primitivintelligenzen leben.

In dem Datenkern des Wracks fand ich ein altes Backup indem die meisten Informationen noch vorhanden waren. Ich brachte den Kern hierher und arbeite seitdem daran die Vorstellungen Corellos zu verbessern und es ist mir gelungen."

Jorel war sprachlos bei dem was er hörte. Seit so vielen Zyklen betrieb sein Sohn nun schon seine geheimen Arbeiten und er hatte nicht mal was davon geahnt.

"Ihr fragt euch sicherlich inwiefern es mir gelungen ist. Seht mich an. Ich bin unsterblich. Der Ori-Virus hat keinerlei Wirkung bei mir, ebenso können mir keine Waffen was anhaben."

Myrrdas starrte auf die Energiewaffe in seiner Hand. Er schien kurz zu überlegen dann richtete er sie auf den Kopf des jungen Mannes.
"Wollen wir doch mal sehen ob das stimmt."

Kalel lachte.
"Sie billiger Abklatsch eines Alteraner, glauben sie denn ich hätte nicht daran gedacht, das sie mir die Waffe abnehmen könnten. Der Abzugsmechanismus reagiert nur auf meine DNS. Außerdem sollten sie immer daran denken dass ich nicht der einzige bin. Myrrdas, ihnen sollte bewusst sein, das sie nun unzählige Brüder und Schwestern dort draußen haben."

Jorel starrte seinen Sohn fassungslos an.
"Soll das heißen, dass du anderen Alteraner das angetan hast?"
Seine Hand deutete auf den Genmodulator.

"Ja. Aber leider gab es ein kleines Problem bei den Alteraner die auf diesem Planeten leben. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht daran das sich ihre DNA dem Planeten anpasst, aber sie können nur unsterblich werden, wenn sie eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Ich hatte das glück das ich die meiste Zeit meiner Jugend entweder mit dir oder Mutter in der Galaxie unterwegs war und ich von diesem Einfluss verschont blieb."

Das Blut pulsierte heiß in den Adern des Soldaten. Der Zorn in ihm stieg in seinem Körper empor und brach sich seinen Weg. Er schleuderte die nutzlose Waffe weg und stürzte sich auf Kalel.
"Mir reicht’s du kleiner Mistkerl."

Während er auf dem Boden mit dem jungen Mann kämpfte rief er Jorel etwas zu.
"Verschwinden sie hier!"
Dann packte er Kalel am Kragen seines Pullovers und stieß ihn und sich selbst in das genmodulierende Feld.
Schmerzensschreie wurden laut, während die Körper begangen sich dehnen und der Modulator gab ein tiefes Brummen von sich, als er damit beschäftigt war die neue DNA in das vorhandene Programm zu integrieren.

Jorel stand vor dem Bedienelement der Anlage und versuchte den Vorgang zu stoppen. Doch er konnte es nicht.
Mittlerweile war nicht mehr zu unterscheiden was zu wem gehörte. Kalel, sein Sohn und Myrrdas, sein Weggefährte seit unzähligen Monden existierten nicht mehr. Ihre DNA war in die bereits vorhanden integriert worden.

weiter: Kapitel 10
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