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Stargate Highlander (2) - The Legacy: Remember the Past von Timelord

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Außenposten Antarktis...

Jorel umrundete den Kommandostuhl. Den Blick starr darauf gerichtet und überlegend, ob man mit diesem Modell auch einzelne Lebenszeichen orten konnte, wie es bei den LZDs der Fall war. Seine Augen wanderten zwischen dem Stuhl und der Stasekammer hin und her und er fragte sich ob er den Energiekern dieses Stützpunkts mit einer Aktivierung belasten konnte.
Die Versuchung und der Zwiespalt seiner Gefühle, der Rachegelüste seinem Sohn gegenüber und seiner medizinischen Verantwortung was Ayiana betraf, waren sehr groß.

Er suchte die Plattform des Stuhls ab und fand den Energieport. Jorel öffnete ihn. Die Stasekammer hatte eine vorrübergehende Notversorgung, weshalb er dieses kleine Risiko in Kauf nahm. Das Modul leuchtete nur mit halber Intensität, als er es sonst gewohnt war.

Das konnte nur bedeuten dass es nicht mehr voll aufgeladen war.
Er fluchte leise, dann lies er es wieder einrasten und seine Arbeit verrichten. Der Wissenschaftler ging zum Ringtransporter zurück, er hatte hier nichts mehr verloren. Ein letztes Mal warf er einen Blick auf Ayiana.

Sie wirkt so friedlich, als ob nichts und niemand ihr etwas anhaben könnte....

Das blendende Licht verschwand und gab ihm den Blick auf die große Halle frei. Das Sternentor war im hinteren Bereich untergebracht. Der Ring war zur einem viertel in das Gestein eingearbeitet. Irgendjemand hatte das damals wohl für platzsparend gehalten. Zusammen mit dem Wahlgerät wirkte das Tor im Gegensatz zum Lantianischen ziemlich antik. Keine Schnellanwahlfunktion, kein eingebauter Irisschutzschild.
Das war wohl auch einer der Gründe gewesen, das man es stillgelegt hatte.

Jorel suchte die Halle Meter für Meter ab. Zum einen suchte er eine neue Waffe, da er seine ja zerstört hatte, und er hoffte hier noch weitere Utensilien zu finden, die ihm auf seinem Weg Pangea nützlich sein konnten. Er fand nichts außer uraltem Staub und Gerümpel. Bei seiner suche entdeckte er die alten Unterkünfte der Stationsbesatzung.

Als erstes inspizierte er die Vorratskammer, doch hier waren anscheinend andere schneller gewesen als er. Etwas erregte seine Aufmerksamkeit. Auf einem der Regalbretter waren runde Abdrücke im Staub zu sehen.
Seine Nackenhaare richteten sich auf und er stellte seine Sinne auf Vorsicht. Jemand war hier gewesen und das war noch nicht sehr lange her. In Ermangelung einer anderen Verteidigungsmöglichkeit ging er zu einer der Sitzgelegenheiten und brach eine Armlehne ab.

Der Wissenschaftler fragte sich wie jemand hier reingekommen war, da seines Wissens nach, alle Zugänge versperrt gewesen waren. Sein Atme ging flach und alle Sinne waren angespannt.

So bewaffnet und auf jede Überraschung gefasst inspizierte er Raum für Raum. Am Ende des Gangs, der von der großen Halle aus tiefer in das Gestein führte, sah er ein geöffnetes Schott. Leise Atemgeräusche die an ein Schnarchen erinnerten drangen leise daraus hervor.

Vorsichtig spähte der Mann in den Raum hinein und rümpfte die Nase. Hier drin herrschte ein Gestank der ihm sein karges Frühstück wieder an die Oberfläche trieb.
Das Schnarchen hatte seinen Ursprung irgendwo hinter dem Schreibtisch, an dem wohl früher der Leiter des Außenpostens gesessen hatte.

Je näher er der Stelle kam, desto intensiver wurde der Geruch. Jorel spürte, wie sein Magen aufbegehrte und verlangte auf der Stelle diesen Raum zu verlassen.
Seine Armlehne schlagbereit erhoben umrundete er den Schreibtisch und fand ein verwahrlostes alteranisches Lebewesen, das friedlich vor sich hin schlummerte.

Der Körper war in notdürftig geflickte Fetzen gehüllt. Der Stoff bedeckte kaum mehr als die Schambereiche. Aufgrund des Bartwuchses war sich Jorel ziemlich sicher es hier mit einem Mann zu tun zu haben. Die Haare waren total verfilzt und würden ihn nicht wundern, wenn alles Mögliche an Ungeziefer eine Behausung dort gefunden hatte.

Der Mann war sehr abgemagert und Jorel fragte sich, wie lange er wohl schon hier sein Dasein verbrachte und wie er es ohne sichtliche Nahrung überlebt hatte. Er wurde abgelenkt von dem, was der Andere fest in seinen Armen hielt.

Dem Augenschein nach schien es sich dabei um eine Art buch zu handeln, auch wenn die Fertigung sehr primitiv wirkte. Leise legte er seine Schlagwaffe auf den Schreibtisch ab und kniete sich neben dem Mann.

Komisch, in seiner direkten Nähe stinkt er gar nicht so sehr...

Viel wahrscheinlicher war, dass der penetrante Geruch entweder seine Sinne überreizt hatte und sie deswegen durchgebrannt waren, oder das er sich schlicht und einfach an den Gestank gewöhnt hatte. So vorsichtig wie es ihm möglich war, versuchte er das Schriftstück aus den Händen des anderen zu ziehen. Mit viel Geduld gelang es ihm und er erhob sich wieder. Es waren unzählige Seiten an Schreibfolie, die an den Rändern zwei löcher aufwiesen, an denen sie zusammengebunden waren.
Auf der ersten Folie stand etwas, in ziemlich undeutlicher Schrift.

Mein Tagebuch, oder wie ich den Asgardkrieg überlebt habe.

Jorel fragte sich ob es das Buch dieses Mannes war, oder ob er es hier gefunden hatte.

Er war so sehr in den ersten Seiten dieser Lektüre vertieft, dass er gar nicht bemerkt hatte wie der Andere wach wurde und ihn mit seiner selbstgebauten Waffe niederschlug.


Mein Kopf schmerzt...
Moment, hat der Schlag wirklich mich getroffen...
Waren das richtige Schmerzen die ich fühlte, oder gehören diese Empfindungen zu der Erinnerung...
Ich spüre dass ich der Erkenntnis nahe bin...
Meiner eigenen Vergangenheit.....
Irgendetwas in mir spürte das ich mich dem Rätsel meiner eigenen Vergangenheit näherte...
War ich etwa Jorel...
Nein... dafür waren die Erinnerungen doch zu fremd und gehörten nicht zu mir...
.. oder irrte mich mein Empfinden...
Grelles Licht stach mir in die Augen.
Licht??? Woher kam dieses Licht.....
Ich merkte das ich die Augen geöffnet hatte, doch wo war ich???
Das sah mir nach einem Zeltdach aus... aber wo zur Hölle kam dieses Zelt her???

"Colonel!!! Er kommt zu sich!!!"

Eine junge Frau verschwand aus meinem Blickfeld und rannte irgendwohin.
Kurze Zeit später hörte ich Schritte und das Gesicht eines Mannes erfüllte mein ganzes Sichtfeld.
Seine Haare waren an den Schläfen schon stark angegraut...
Das Gesicht kam mir vertraut vor...
Der Schmerz, er kam wieder...
Mit einer Wucht, die jeder Abrissbirne ein Kompliment gewesen wäre....
Das Gesicht des Colonels wurde zu wirbelnden Farbschleiern und ich presste die Augenlider zusammen um sie verschwinden zu lassen...

"Doktor!! Er wird wieder bewusstlos."

Ich spürte einen Stich in meiner Armbeuge und Dunkelheit überfiel mich wieder....
Vielleicht kam ich ja diesmal der Herkunft aller Unsterblichen ein Stückchen näher.....



Jorels Kopf dröhnte. Er tastete die Hinterseite seines Schädels ab und fand eine kleine, sehr schmerzhafte Beule. Zudem schmeckte er Blut auf der Zunge. Bei dem Schlag musste er sich wohl auf die Zunge gebissen haben.

Er spie aus und es landete direkt vor den Füßen, des hockenden Mannes.
Eines der wenigen Dinge die der Schlag nicht mitgenommen hatte, war sein Geruchssinn. Ihm schien es, dass genau das Gegenteil eingetreten war. Dieser schien sich noch verstärkt zu haben.
Der intensive Geruch nach Fäkalien drang an seine Nase und ließ ihn erbrechen.

Der Unbekannte machte einen Satz zurück um nicht von dem Gemisch aus Galle, Magensäure und Konzentrat riegel erwischt zu werden.
"Den Mist machen sie alleine weg."

Immerhin, er kann sprechen....


Jorel versuchte aufzustehen, doch ein Schwindelgefühl ließ ihn wieder auf seine Kehrseite fallen. Er versuchte seine leichte Benommenheit abzuschütteln, doch durch die Bewegung des Kopfes schienen seine Schmerzen nur zu explodieren.

"Tun sie das auf ihre Beule."
Der Andere schmiss ihm einen kleinen Beutel zu, der gegen seine Brust prallte und eine leichte feuchte Spur auf seiner Kleindung hinterließ, auf dem Weg in seinen Schoß. Der Inhalt war eiskalt.

"Danke. Wo haben sie das her?"

Ein Grunzen, das wohl ein Lachen sein sollte, drang aus dem verfilzten Bart seines Gegenübers.
"So fest hab ich doch gar nicht zugeschlagen, das sie vergessen können wo wir uns hier befinden."

Der Lantianer winkte ab.
"Wer sind sie?", wollte er wissen.

"Ich bin Subcommander Myrrdas."
Der ehemalige Offizier nahm so was wie Haltung ein.
"Stellvertretender Kommandant des Raumschiffes ALTERA."
Der Mann holte etwas heraus, aus dem was wohl eine Gürteltasche darstellen sollte. Es war ein Rangabzeichen, der inzwischen aufgelösten Alteranischen Kampfflotte.
Gedankenverloren strich er über das stark abgelaufene silberne Zeichen

Bei der Erwähnung des Schiffsnamens regte sich eine Erinnerung in Jorel.
"Die ALTERA? Das Flaggschiff der Flotte? Das Schiff wurde doch in der letzten großen Schlacht zerstört. Wie konnten sie entkommen?"

An den Augen des Anderen konnte Jorel sehen, das er die Vergangenheit lieber vergessen würde, anstatt sich ihrer zu erinnern.
"Das Schiff wurde schwer getroffen und der Commander ordnete die Evakuierung an. Ich blieb mit ihm zusammen auf der Brücke um den Grauköpfen zu zeigen, wozu selbst ein stark angeschlagenes Schiff noch in der Lage ist und um unsere Leute die sichere flucht zu gewährleisten. Wir waren von drei Schiffen der Asgard eingekesselt und sie eröffneten das Feuer. Meine Konsole explodierte und ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich auf dem Planeten der sich in Nähe befand. Neben mir sah ich die gebrochenen Augen meines Freundes und kommandierenden Offiziers, dessen toten Körper halb aus den Überresten der Rettungskapsel hing. Ich bestattete ihn in der Erde und machte mich auf die Suche nach dem Sternentor. Ich weiß nicht wie lange ich gebraucht habe um es zu finden. Aber ich fand es und wählte die Koordinaten Terras an. Ich kam hier in diesem verlassenen Stützpunkt an und konnte ihn nicht verlassen. Die Tore waren verschlossen und es gab keinen anderen Zugang zu diesem Komplex. Das Sternentor versagte seinen Dienst, so dass ich auch nicht auf einen anderen Planeten konnte."

Myrrdas holte tief Luft und sah Jorel in die Augen.
"Haben wir gesiegt?"

Der Wissenschaftler empfand Mitleid mit dem Offizier.
"Die Schlacht in der die ALTERA abstürzte, war die grausamste in der gesamten Geschichte. Zusammen mit den Nox als neutrale Partei setzte man sich an den Verhandlungstisch und es wurde Frieden geschlossen. Heute sind die Asgard zusammen mit den Alteraner in einer Allianz der vier größten Völker dieser Galaxis."

Jorel sah mit an wie Myrrdas in Tränen ausbrach, als er dies hörte. All die Anspannungen und Unwissenheit die sich in all den Zyklen angestaut hatte brachen sich ihren Weg.


Verlegen wischte sich der Subcommander die Tränen aus den Augenwinkeln. Er ging zurück zu seiner Schlafstelle und holte eine verbeulte Dose unter seinem Kissen hervor.

Mit zwei Fingern kratzte er eine undefinierbare Masse aus dem Innern und schob sie sich in den Mund. Mit lauten Schmatzgeräuschen fragte er Jorel ob er auch was haben wollte.

Der Wissenschaftler verneinte mit einem gequälten Lächeln. Aus der Dose drang ein Mief, der schlimmer war, als der des Offiziers.
"Wie lange sind sie denn schon hier?"

Myrrdas warf die Reste seines Essens achtlos in die Ecke, packte den Mann am Arm und zog ihn mit sich. Vor einer kleinen Kammer, in der man früher wohl Reinigungsgeräte verstaut hatte, was er an den halb zerfallenen Überreste eines Staubvertilgers sehen konnte, hielt er kurz an.

"Haben sie ein Feuererzeuger?"

Der Lantianer verneinte dies, woraufhin sich der Offizier niederkniete und mit zwei Steinen etwas zum Brennen brachte, was Jorel nicht unbedingt identifizieren wollte.
Die kleine Kammer war wirklich nicht sehr groß, ein Mann konnte gerade noch drin stehen und sich um die eigene Achse drehen.

Das Feuer enthüllte Wände, die über und über mit Strichen bedeckt waren.
Myrrdas ging wieder in die Knie und fügte ganz unten an der Wand einen weiteren hinzu.
"Damit sind es 11123 Umdrehungen."

Jorel schluckte.
"Da sind über 30 Zyklen...... "

Myrrdas sah in direkt an.
"Eine verdammt lange Zeit, eingeschlossen in einer versiegelten Basis."

"Wie konnten sie solange überleben?"

"Wenn sie wüssten was so alles keucht und fleucht in diesen feuchten Gemäuern. Stopp! Nicht bewegen!"

Jorel wagte nicht sich auch nur einen Klick weit zu rühren.
Der Offizier bückte sich und nahm ein kleines vielbeiniges Insekt zwischen zwei seiner Fingerspitzen.

Er schaute ihn fragend an.
"Möchten sie? Sie sind sehr nahrhaft."

Beim Anblick dieses Insekts überkam ihn wieder Übelkeit und er wurde fahl im Gesicht. Nur mit Mühe und Not schaffte er es, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten.

Bis zu dem Moment wo sich Myrrdas das Krabbeltier an die Lippen führte und es in den Mund nahm. Es gab ein kleines knackendes Geräusch, als der Panzer zerbissen wurde und da war es vorbei mit der Beherrschung des Wissenschaftlers.

Der Lantianer schaffte es gerade noch einige Schritte zurückzuweichen und seinen Kopf zu drehen, um zu verhindern dass er mit seiner Magenflüssigkeit den anderen Mann erwischte.

Verächtlich sah Myrrdas den gebeugten Körper Jorels an.
"Verwöhnte Stadtmenschen."

weiter: Kapitel 6
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