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The Chronicles of SG9: (4) Dunkle Zukunft von Timelord

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Kapitel 6- Bruchlandung

26.Dezember 2071, 52 Minuten bis zur Eruption

Man hatte in den letzten Minuten versucht in aller Eile die größten Schäden zu beseitigen. Bei dem Angriff hatte es sieben Verletzte und zwei Tote gegeben. General O´Neill und der diensthabende Offizier an der Waffenkontrollkonsole hatten die Explosion selbiger nicht überlebt.

Kaum zu glauben, dachte John, dass das erst sechs Minuten her ist, ihm kam es vor, als wären inzwischen Stunden vergangen. Ihr Ziel, die Erde und damit der Versuch die letzten 66 Jahre aus dem Gedächtnis der Zeit zu löschen rückten immer näher. Mit jeder verstreichenden Sekunde legte das Schiff mehrere Millionen Meilen zurück.

Er fühlte sich schuldig an dem was hier passiert war, daran das die Besatzung… Nein! Stopp! Schrie er sich selbst in Gedanken an. Du hast weiß Gott schon genug Schuldgefühle, es ist nicht nötig sich auch noch andere aufzuhalsen.

„ Major Bessler. Begeben sie sich mit den anderen schon mal in den Transportraum und überprüfen sie die Ausrüstung. Es muss alles reibungslos laufen, wenn wir unten sind. „

„ Zu Befehl, Sir. „

Mit einem Kopfnicken bedeutete Walker ihren Leuten SG9 zu begleiten.
Wenn es einen Beweis dafür gab, dass ein Mensch innerhalb weniger Minuten um Jahre altern konnte, dann war es diese Frau, die dort wie ein Monument vor dem Kommandostuhl stand. Tiefe Falten hatten sich in das rundliche, hübsche und kindlich wirkende Gesicht gegraben. Sie wirkte entschlossener den je ihre Mission durchzuführen. Sie ließ sich von jeder Station einen Statusbericht geben.

„ Noch 52 Minuten bis zur Eruption. „

„ Waffenkontrolle wieder hergestellt. „

„ Schutzschirme bei 67 Prozent Leistung stabil. „

„ Interne Schiffskommunikation wieder hergestellt. „

Ihr Kopf neigte sich zu dem Mann der hinter der Steuerkonsole saß.


„ Bringen sie uns so nah wie möglich ran. „

„ Ja, Ma´am. Wir erreichen die Erde in 2 Minuten und 47 Sekunden „

Ein sehr alt aussehender schwarzer Mann betrat die Brücke. Trotz des gebrechlich aussehenden Äußeren wirkte er noch sehr agil und tatkräftig. Die Glatze, die er anstatt des Haupthaares trug, wirkte, als ob er sie jeden Tag mindestens zweimal polieren würde, was wahrscheinlich auch der Fall war.

Sein Weg führte ihn direkt zu Colonel, er korrigierte sich, sie war jetzt offiziell General, Walker. Er beugte sich nah an ihr rechtes Ohr und schien ihr etwas einzuflüstern. Als er damit fertig war nahm er militärische Haltung an, und wirkte dabei steifer als ein Bügelbrett.

„ Colonel Smith wie mir soeben mitgeteilt wurde ist der Transporter ausgefallen. Colonel Payne wird sie und ihre Leute zum Hangar begleiten, wo er sie anschließend mit dem Shuttle runterbringen wird. „

Sein Blick richtete sich unwillkürlich auf den alten Mann, der abwartend dort zwischen dem Kommandostuhl und der Steuerkonsole stand. Walker musste wohl die leichte Skepsis in seinem Blick bemerkt haben, denn sie sagte noch weiter.

„ Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Er mag zwar alt sein, ist aber immer noch einer der Besten die wir haben. „

„ Daran liegt es nicht Melli, Verzeihung, General. Ich bin trotz allem davon ausgegangen das sie uns dennoch begleiten werden. „

„ Mein Platz ist jetzt auf der Brücke der REFUGE. Wir werden ihnen von hier oben, soviel Unterstützung geben, wie uns möglich ist. „

Sie kam zu ihm herüber und umarmte ihn. Dieser kleine Verstoß gegen die Verhaltensregeln im Umgang mit niederen Rängen wurde still und leise von der restlichen Besatzung ignoriert.

„ Viel Glück, Colonel. Wir verlassen uns auf sie. „

„ Ich werde tun was in meiner Macht steht. „

Sie lösten sich voneinander und Melli nahm wieder ihren Platz vor dem Chefsessel ein. Smith verließ die Brücke und folgte Payne zum Transporterraum, wo sie die anderen Teilhabenden dieser Mission einsammelten und sich dann in Richtung des Hangars begaben.


26. Dezember 2071, 49 Minuten bis zum Punkt x

Melli konnte nicht ignorieren, dass eine gewisse nervöse Anspannung sie überkam, als die Navigation- und Steuerungskontrolle mitteilte, dass es bis zum Verlassen des Hyperraums nur noch wenige Sekunden seien.
Das Bild auf dem Kommandoschirm wechselte von der Darstellung des Hyperraums in den Anblick einer Planetenoberfläche. Genau dieses Bild wurde auch auf den Schirm in dem Shuttle übertragen, wo Smith und seine Leute, zusammen mit den drei Besatzungsmitgliedern der REFUGE auf die Startfreigabe warteten.

John hatte gehört, mehrfach sogar, was mit der Erde passiert war. Doch es hier und jetzt selbst zu sehen versetzte ihm einen leichten Stich ins Herz. Der Planet war völlig ausgetrocknet, aus dem grün und blau war ein einheitliches rötlich schimmerndes braun geworden. Die Wolken, die ihre Bahnen durch die Atmosphäre zogen waren jetzt von einem tiefschwarz wie er es selten zuvor gesehen hatte. Winters, die in dem Sitz hinter ihm Platz genommen hatte, beugte sich vor, wobei sie eine Hand auf seine Schulter legte um sich einen besseren Halt zu verschaffen.

„ Sir, das ist… „ Ihre Stimme erstickte mitten im Satz.

„ Ich weiß. Sie werden ihre Quittung dafür bekommen. „

Eine Erschütterung, die sich durch das Metall der Hangarverkleidung bis in ihr kleines Schiff fortpflanzte kam auf, begleitet von mehreren kleinen Explosionen die nun überall durch die Cockpitverglasung zu sehen waren. Techniker und Piloten rannten wie wild umher. Gemeinsam versuchten sie einigen aufkommenden Bränden Herr zu werden. Payne aktivierte eine Verbindung zur Brücke.

„ Brücke, melden. Was ist da los?“

Mellis Stimme drang aus dem Empfänger.

„ Wir werden angegriffen. Die drei Bogeys haben uns eingeholt und feuern aus allen Rohren, sie haben Startfreigabe. „
Eine Explosion begleitet von einem prasselnden Geräusch da sich anhörte wie Feuer ließ die Stimme kurz innehalten.
„ Los, Sergeant. Löschen! Und ihr macht dass ihr aus dem Hangar kommt, bevor alles umsonst war. „


48 Minuten bis zur Eruption

Sie beendete die Verbindung mit dem Shuttle. Kurz darauf konnte sie auf dem Bildschirm sehen wie das Fluggefährt die Hangar bucht verließ.

„ Ma´am! Die Bogeys feuern erneut. „

Explosionen durchdrangen die Zentrale.

„ Hüllenbruch auf Deck 10. Atmosphäre entweicht. „

„ Sektion abriegeln. „

Von einer Sekunde zur nächsten geriet die X-323 in eine Schieflage. So stark, dass sich Walker an der Lehne des Stuhls festhalten musste, um nicht irgendwo in den nun sich unter ihr befindlichen seitlichen Teil der Brücke geschleudert zu werden. Wertvolle Sekunden vergingen bis sich der Trägheitsdämpfer darauf eingestellt hatte und die normale Lage wieder herstellte.

„ Was war das? „
Schrie der General, der vor einer Stunde noch Colonel gewesen war.

„ Hangar gondel zwei ist abgesprengt worden.“

Auf dem Hauptbildschirm sah sie wie der besagte Teil des Schiffes sich immer mehr entfernte und von einem feindlichen Kreuzer unter Beschuss genommen wurde. Eines musste man diesen Insekten lassen, sie gingen nicht das Risiko ein, dass eventuell jemand dort noch leben konnte und entkam.
Die vernichtende Explosion ließ nicht lange auf sich warten.

„ Schutzschirme ausgefallen. „

„ Waffenkontrolle ausgefallen. „

Sie ließ diese zwei Meldungen kurz auf sich einwirken, und dachte darüber nach in den Hyperraum zu fliehen. Doch dieser Gedanke hatte sich in dem Moment erledigt, als die Meldung an ihr Ohr drang, dass der Antrieb ebenfalls ausgefallen sei.

Mellissa saß auf ihrem Stuhl und schloss für einen Moment die Augen. Sie blendete das Stimmengewirr und die panikerfüllten Schreie der Crew aus. Kein Schutz, keine Gegenwehr und kein Entkommen. Oh nein, ging es ihr durch den Kopf, so einfach kriegt ihr uns nicht.
Sie öffnete die Augen.

„ Maschinenraum. Überladen sie den Reaktorkern. „

„ Ma´am? „

„ Sie haben mich verstanden. Wenn wir schon draufgehen, dann will ich wenigstens noch ein paar dieser Mistkäfer mitnehmen. „

„ Verstanden. Reaktor wird überladen. Kritische Masse in 20 Sekunden erreicht. „

Sie musste an damals denken, als die Reetou Atlantis überfallen hatten. Wie ihre Mutter sie in dem kleinen Schrank versteckt hatte und ihr befahl, diesen unter keinen Umständen zu verlassen. Sie hatte gehorcht. Tagelang hatte sie in dem Verschlag gehockt, ohne was zu trinken und zu essen, bis die Tür von drei Menschen geöffnet wurde, die von der Erde gekommen waren. Sie meinte die Hand Joeys auf ihrer Wange spüren zu können und wie sie sagte, dass sie das kleine Mädchen vor den Rieseninsekten beschützen würde. Ein greller Blitz beendete ihren Ausflug in die Vergangenheit.


47 Minuten bis zur Eruption

Es entstand mitten im All eine neue Sonne, deren Schein das Ende der REFUGE verkündete. Die Helligkeit füllte das Innere des kleinen Schiffes mit seiner ganzen Pracht aus. Das Licht durchdrang alles und jeden. Major Borows konnte durch die geschlossenen Augen und den instinktiv zum Schutz davor verschränkten Armen, ihrem vor ihr auf dem Kopiloten platz sitzendem CO bis auf die Knochen gucken. Dem Explosionsblitz folgte kurz darauf eine gewaltige Druckwelle die sie kräftig durchschüttelte. Für eine Sekunde wusste sie nicht wo oben und unten ist, geschweige denn in welche Richtung sie gerade flogen.

Payne bewies in diesen chaotischen Momenten, in denen sie und die anderen damit beschäftigt waren ihr spärliches Frühstück bei sich zu behalten, dass er trotz seines hohen Alters alles im Griff hatte und die Übersicht behielt.
Mit einigen wenigen Handgriffen sorgte er dafür, dass sich ihre Fluglage wieder stabilisierte.

„ Captain König. „
Erklang seine befehlsgewohnte, durchdringende Stimme.
„ Ortung? „

Es war das erste Mal das Janine Borows diese Frau sprechen hörte.

„ Die zwei Kreuzer sind zerstört. Das Schlachtschiff ist schwer beschädigt und hat beigedreht. Von der REFUGE ist nichts zu sehen, Sir. „

Paynes durchdringender und vorwurfsvoller Blick legte sich auf Colonel Smith.

„ General Walker hat wohl keine andere Chance mehr gesehen als den Reaktorkern zu sprengen, in der Hoffnung die Bogeys zu vernichten und uns damit einen Vorsprung zu verschaffen. Ich hoffe das ist die Sache wert gewesen, Smith. „

John enthielt sich einer Antwort, er wollte jetzt keine Diskussion über Schuldzuweisungen mit dem Marine vom Zaun brechen.

Ein Ruck durchlief die Hülle des Schiffes. Der alte Colonel sah auf die Anzeigenhologramme.

„ Verdammt. Die Druckwelle muss uns stärker erwischt haben, als ich anfangs dachte.“

Smith versuchte die Anzeigen zu entziffern, doch er verstand nur wenig bis gar nichts von diesen technischen Fachausdrücken, zumindest was Raumfahrttechnik betraf, schon gar nicht wenn es eine Technik war die es noch gar nicht gab, für ihn zumindest.

„ Sehen sie hier. „
Payne deutete auf eine kleine Skala deren Pegel sich immer mehr der Null näherte.
„ Das ist die Energieanzeige des Bordreaktors. Die Leitungen müssen beschädigt sein, so dass kein Energietransfer zwischen den einzelnen Systemen, mehr stattfinden kann. Damit die Rückkopplung dadurch keine Überladung verursacht, schaltet sich der Kern automatisch ab. „

„ Das heißt für uns?“

„ Wenn die Anzeige auf Null ist, anschnallen und beten, dass wir es zum Ziel schaffen. Es wird ziemlich holprig. „

Noch 46 Minuten…

Die Vibrationen, die durch den unsanften Flug durch die Atmosphäre erzeugt wurden, verursachten bei dem jungen Lieutenant ein leichtes Zähneklappern. Das Shuttle stand buchstäblich in Flammen. Die beim Eintritt entstehende Reibungshitze wurde normalerweise von Schutzschilden kompensiert.

Doch die Schirme, samt Ortung und Sensoren und der Steuerkontrolle, waren zusammen gebrochen, als der Reaktor sich endgültig abgeschaltet hatte. Die Außenhülle kompensierte zwar einen Großteil der Hitze, konnte dennoch nicht verhindern, dass sie alle ins schwitzen gerieten.

Wir können von Glück reden, dachte der junge Mann, dass die Fluglage einigermaßen stabil war, was sie weiterhin auf Kurs hielt. Grossman war versucht sich die Uniform vom Leib zu reißen um sich etwas Linderung zu verschaffen. Doch er ließ es, da es sowieso nicht viel bewirkt hätte, außer vielleicht den anwesenden Damen eine Live-Show zu bieten.

Noch 42 Minuten…

Das Ding, das aussah wie eine schräg in der Mitte durchgeschnittene Kuchenrolle eines Billigdiscounters, raste dem Erdboden entgegen. Das Shuttle krachte in die Kronen ausgedörrter Bäume und zog eine Breite Schneise in das, was aus dem einst grünblühenden Wald, der den Cheyenne Mountain umgeben hatte, geworden war. Als die Unterseite des kleinen Schiffes den Waldboden berührte sprang es noch ein paar Mal in die Luft, wie ein flacher Stein den man über die Wasseroberfläche springen ließ.

Die Spur der Verwüstung endete damit, dass sich das Gefährt überschlug und zum Stillstand kam.



Noch 23 Minuten…

Sie hatte das Gefühl, dass eine komplette Abbruchmannschaft mit ihren Presslufthammern in ihrem Schädel zu Werke ging. Ein schmerzerfülltes Stöhnen drang aus ihrer Kehle. Als sie die Augen öffnete, wirkte alles wie von einem Schleier überzogen. Major Bessler rieb sich die Augen um den Nebel zu vertreiben. Doch die klare Sicht stellte sich nicht ein.

Erst jetzt fiel ihr der scharfe chemische Geruch auf, der im Schiffsinneren vorherrschte. Irgendwo musste es ein Leck in der Außenhülle des Shuttles geben, durch den die nun schädliche Atmosphäre des einstmals blauen Planeten eindrang. Die Hände der blonden suchten den Rucksack mit der Ausrüstung, der sich unter ihrem Sitz befand. Den Körper leicht vornüber gebeugt, um besser an die Tasche ran zu kommen, zog sie mit Daumen und Mittelfinger die Atemschutzmaske heraus.

Die schnelle Bewegung mit der sie sich die Maske übers Gesicht zog, verursachte erneut eine Schmerzenswelle die sich durch ihren Körper zog und sie aufstöhnen ließ.
Nicole löste die Sicherheitsgurte, die sie auf den Stuhl festhielten. Die Schwaden der Atmosphäre wurden immer dichter und vermischten sich nun mit Qualm, der aus dem hinteren Teil des Schiffes zu kommen schien. Sie tastete sich durch den Nebel bis zu dem Kopiloten sitz vor, wo sie Colonel Smith zu finden wusste.

Ihre Hände griffen zuerst in das Haupthaar des Mannes und arbeiteten sich bis zur Halsschlagader vor, wo sie den Puls fühlten. Gott sei Dank, dachte sie, er lebt noch. Jetzt musste sie ihn nur noch wach kriegen. Bessler seufzte.

„ Das wird mich bestimmt meinen Job kosten. „
Und gab ihrem Vorgesetzten eine kräftige Ohrfeige.

Der Major musste diesen Akt zweimal wiederholen, bevor ihr CO sich regte. Sie setzte ihm die Atemschutzmaske auf, die sie kurz zuvor aus der Tasche des Offiziers geholt hatte.

Sein Körper war ein einziges Wrack, so musste sich ein Auto fühlen, wenn es aus der Schrottpresse kam. Jeder Atemzug bereitete ihm Schmerzen. Doch er musste hoch, sie alle mussten hier weg, bevor es vor lauter Bugs hier wimmelte. Davon mal abgesehen, dass sie nur noch etwas weniger als eine halbe Stunde Zeit hatten, um den Weg nach Hause anzutreten, wie er seiner Armbanduhr entnahm.
Colonel Smith befahl seinem 2IC nach den anderen zu sehen. Er sah der Frau kurz hinter her, sie sieht genauso beschissen aus wie ich mich fühle, ging es ihm durch den Kopf.

Während er sich aus dem Sitz befreite sah er, dass Colonel Payne den Absturz nicht überlebt hatte. Sein Oberkörper lag auf der Pilotenkontrollkonsole, die Arme hingen schlaff an den Seiten herunter. So wie der Kopf sich auf den Rücken gedreht hatte, musste der Marine sich das Genick gebrochen haben. Die Augen waren noch geöffnet und schienen ihn stumm vorzuwerfen, warum er seinen Arsch noch nicht in Richtung Sternentor bewegt hatte.

weiter: Kapitel 7
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