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The Chronicles of SG9: (4) Dunkle Zukunft von Timelord

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Kapitel 5- Ein Versprechen

26. Dezember 2071, auf dem Weg zur Erde

Das übergeordnete Transportmedium, auch bekannt als Hyperraum, zog an dem von Menschen und Asgard Hand gebautem Gebilde aus verstärktem Tritium vorbei. General Josephine O´Neill musste an die ehemaligen Verbündeten der Ta´uri denken. Auch diese kleinen grauen Wesen, die den Menschen einst so übermächtig erschienen waren, sind dem Ansturm der Reetou vor 35 Jahren erlegen. Die letzten Überlebenden dieser friedfertigen Rasse befanden sich ebenfalls hier an Bord des Schiffes, man hatte sie damals kurz nach ihrer Rückkehr aus Atlantis in einem zu Klump geschossenem Erkundungsschiff entdeckt, dessen Lebenserhaltungssysteme kurz vor dem Kollaps gestanden haben.

23, eines einstmals Milliarden zählenden Volkes, waren es noch. Sie sorgten dafür dass die REFUGE in ihren vielleicht letzten Kampf flog. Die Nervosität war überall auf dem Schiff zu spüren. Inzwischen war jeder in das Vorhaben eingeweiht worden, ihren Besuch zurück in seine Zeit zu schicken und vielleicht damit das Schicksal ihrer eigenen dunklen Zukunft abzuwenden.

Joey hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich die Besatzung gegen die Mission aussprechen würde. Sie riskierten schließlich alle ihr Leben und das letzte bisschen Heimat was die Menschen besaßen. Aber das genaue Gegenteil war der Fall gewesen. Es ist genauso wie Colonel Smith gesagt hatte. Ein schneller Tod bei dem Versuch eine Wende der Ereignisse herbeizuführen war der Crew lieber, als der langsame und schleichende Tod. Denn nichts anderes war ihr Versteckspiel vor den Reetou.

Den sich ständig verändernden Positionsangaben entnahm sie, dass sie sich immer mehr der alten Heimat näherten. Bis jetzt verlief alles ruhig, sie hoffte, dass es so bleiben würde. Aber tief in ihrem Innern spürte sie dass es nur die Ruhe vor dem Sturm war. Irgendjemand hatte mal gesagt dass es über den O´Neills einen Fluch gebe, immer dann in Schwierigkeiten zu geraten, wenn es am ruhigsten zu sein schien.

„ Navigation. Bringen sie uns so nah wie möglich an die Sonne heran. Sensoren. Sie beginnen sofort damit die notwendigen Berechnungen durchzuführen. „

Aus beiden Abteilungen kam ein lautes und kräftiges „Ja, Ma´am. „

Der Plan schien so einfach. Einen Orbit um die Sonne einschlagen, die solare Dynamik analysieren um herauszufinden wann eine Sonneneruption stattfindet. Dann einen Kurs zur Erde einschlagen, SG9 in der Nähe dessen absetzen, was vom Cheyenne Mountain übrig ist, zum Sternentor vorstoßen, die Koordinaten zu P2X555 eingeben und den Ereignishorizont im richtigen Moment passieren.
Ihr Kopf drehte sich von dem riesigen Bildschirm, der die gesamte Frontseite einnahm, zu den Menschen die sich hinter ihrem Kommandostuhl versammelt hatten. Acht Personen standen dort.

Wegen fünf davon nahmen sie dieses Wagnis auf sich. Sie sah das Colonel Smith sich die Kette mit den beiden Hundemarken, die sie ihm gegeben hatte, um den Hals gelegt hatte. Ein Lächeln stahl sich durch ihre Gedanken während sie sich versuchte vorzustellen, wie ihre Eltern darauf reagieren würden. Ihre Mutter würde wahrscheinlich anfangen einen Vortrag über die Konsequenzen zu halten, die dieses Mitbringsel auslösen könnte, wegen der Veränderung der eigenen Zukunft. Jack würde es wahrscheinlich schlicht und einfach für eine Fälschung halten.

Trotzdem hoffte sie, dass diese zwei aus Leichtmetall hergestellten Identifikationsmarken dem Colonel dabei helfen konnten seine Geschichte glaubhaft zu machen. Die Frauen um Smith, sie rief sich ihre Namen ins Gedächtnis, Bessler, Borows und Winters sprachen sich gegenseitig Mut zu für ihre bevorstehende Aufgabe.

Dann war da noch der zweite Mann in dem Team, Lieutenant Grossman. Sollte sie John mitteilen was sie über ihn herausgefunden hatte? Kurz nach der Ankunft dieser Menschen hatte sie sich selbst im Archiv die Personalakten angesehen. Lieutenant Steven Grossman, offiziell dem Team zugeteilt um dabei behilflich zu sein Artefakte der Antiker zu bergen, weil er das nötige Gen besaß sie anzuwenden. Das stimmte soweit, nur wusste wahrscheinlich niemand in der Einheit, dass er auch die Aufgabe hatte den Umgang innerhalb der Gruppe und die Kommandofähigkeit Smiths im Einsatz zu beurteilen. Das Pentagon hatte damals immer noch Zweifel gehegt diesen Mann wieder einzusetzen, sie hatten den Drängen ihres Vaters nur nachgegeben unter der Bedingung die komplette Gruppe durch einen ihrer Leute unter Beobachtung zu halten.
Sie hatte wirklich kurz davor gestanden es John zu sagen, doch Joey hatte es gelassen. Diese Erkenntnis hätte nur das Misstrauen zwischen diesen Menschen entfachen lassen, und in Anbetracht des kommenden Einsatzes war es unabdingbar, dass man sich aufeinander verlassen konnte.

Die anderen drei waren ihre eigenen Leute. Jennifer König, über die sie selbst jetzt noch sehr wenig wusste, noch nicht mal von welchem Planeten sie stammte, deshalb trug sie auch keinen zweiten Aufnäher auf der Uniform, dort wo normalerweise das Symbol des Ursprungsplaneten angebracht war. Eric Fleurs, ein Mann dessen unerschütterliche Ruhe und trockener Humor sie an ihren alten Freund Teal´c erinnerte. Und der Kopf der Truppe, Melli. Kaum zu glauben, dass diese Frau dort, die das Talent besaß sich in jeder Situation durchzusetzen und die immer genau wusste was sie wollte, identisch mit dem kleinen verängstigten Mädchen war, das sie vor Jahren in einem Geräteschrank auf Atlantis entdeckt hatten. Walkers Einheit hatte sich freiwillig gemeldet um SG9 Unterstützung am Boden zu geben, was anderes hatte sie auch nicht erwartet.


„ Verlassen des Hyperraums in 30 Sekunden. „

Nun wurde es ernst. Sie nahm auf dem Sitz in der Mitte der Zentrale Platz.

„ Waffenkontrolle, volle Gefechtsbereitschaft. Schutzschirme auf Maximum. „

26. Dezember 2071, Erdsystem

Für einen Beobachter sah es aus, als ob sich von einer Sekunde zur anderen ein blauer wallender Schlund, mitten in der unendlichen Weite des Alls bildete. Etwas verließ diese Öffnung und machte einige Millionen Kilometer vor der glühenden Sonne halt. Die REFUGE nahm einen Orbit in der äußersten Korona der Sonne ein. Ihre Sensoren durchforsteten die Oberfläche.

„ Analyse läuft. „
Die Nervosität die vorher die Brücke beherrschte war einer professionellen organisierten Hektik gewichen.
„ Die Ergebnisse dürften in spätestens fünf Minuten vorliegen. „

Das war alles was der Sergeant an den Sensoren zu sagen hatte. Jedes weitere Wort hätte ihm nur unnötig Zeit gekostet.

„ General. „ Die Stimme kam von der Ortungsabteilung. „ Ich habe zwei, nein drei Bogeys* auf dem Schirm die sich uns nähern. Ein Schlachtschiff und zwei kleine Kreuzer. Wir wurden entdeckt. „

„ Wann sind sie hier? „

„ In anderthalb Minuten. „

„ Schleusen sie eine Staffel 302 aus. Sie sollen uns die Bugs so lang es geht vom Hals halten. „

Joey wusste, dass sie damit das Todesurteil für die Piloten unterschrieben hatte. Eine Staffel gegen drei Schlachtschiffe war Selbstmord. Sie hatte aber keine andere Wahl. Die X-323 konnte ihre Position nicht verlassen, nicht solange die Sensoren arbeiteten.
Sie biss sich auf die Lippen und murmelte leise etwas vor sich.

Der große Bildschirm teilte sich entzwei. Eine Hälfte zeigte weiterhin einen Teil der Sonnenoberfläche, der andere verfolgte die ausgeschleusten Jäger auf den Weg in ihren sicheren Tod.

Die zwei kleinen Kreuzer der Reetou sahen aus wie überdimensionale Rochen. Das Schlachtschiff wirkte dagegen eher wie ein zu groß geratener Bienenstock, von dem sich gerade zwei Dutzend kleine Schiffe lösten, die aussahen wie die Krallenhand eines Monsters. Ein ovales Gebilde, von dem aus vier spitz zulaufende Auswüchse in Flugrichtung in den Weltraum ragten. Diese Auswüchse waren nichts anderes als das Waffensystem deren Mündungen den 302ern eine Salve tödlicher Energien entgegenschickten.

Zwei Jäger vergingen in dem verzehrenden Feuer, einer wurde anscheinend so getroffen, das der Pilot nicht mehr im Stande war einen genauen Kurs zu halten, denn die 302 geriet in ein unkontrolliertes Trudeln. Doch nicht sehr lange, dann beendete eine zweite Salve des Gegners diesen Zustand. Die restlichen neun Jäger lösten ihre Formation auf und fingen an, auf eigenes Ermessen hin zu feuern.

Erst sah es sogar so aus, als ob sie eine Chance hätten, dem Gegenangriff fielen auf Anhieb sechs feindliche Jäger zum Opfer. Doch dieses Kampfglück währte nicht lange. Binnen weniger Sekunden war von dem 302ern nichts weiter übrig als langsam expandierender Staub. Mit schwerem Herzen musste der General zusehen wie sich der Rest der Reetoujäger der REFUGE näherte.

„ Verdammt wie lange noch, Sergeant? „

Der Mann sah kurz von der Sensorenkonsole hoch.
Er wirkte gehetzt, wozu er auch guten Grund hatte, als er antwortete dass es nicht mehr lange dauern würde.

„ Waffenkontrolle. Schicken sie denen eine kleine Begrüßung entgegen, sobald sie in Reichweite sind. „


Die Angriffsjäger des Feindes rasten dicht über der Oberfläche des menschlichen Schiffes vorbei und feuerten aus allen Rohren. Es war ihnen ein leichtes gewesen der Begrüßung des Generals zu entgehen, da die Energiewerfer der X-323 nicht dafür ausgelegt waren, so kleine Ziele aufs Korn zu nehmen.
Auf der Brücke war die Hektik dem Chaos gewichen. Eine Schadensmeldung jagte die nächste.

„ Schutzschirme auf 10 Prozent… „

„ Kommunikation ausgefallen… „

„ Wir haben es!!!!! „

Joey wurde hellhörig. Der Sergeant an den Sensoren winkte hektisch mit beiden Armen um auf sich aufmerksam machen. Sie atmete auf.

„ Beidrehen. Hyperantrieb aktivieren. Kurs zur Er… „

Neben ihr explodierte die Kontrolle des Waffenleitsystems. Der General wurde durch die Druckwelle einige Meter durch die Zentrale geschleudert. Es wurde dunkel um sie herum.

Colonel Walker stand nur ein wenig abseits der alten Dame, wie Joey von der Besatzung liebevoll genannt wurde, als die Konsole durch eine Energierückkopplung sich in ihre Bestandteile auflöste.
Als sie den kurzen Schreck überwunden hatte, rannte sie zu dem am Boden liegenden General. Das Stimmengewirr im Hintergrund wurde zu einem leisen Flüstern in ihren Ohren, als sie die Frau, die für sie wie eine Mutter gewesen war, so dort liegen sah. Sie kniete sich nieder in dem Moment als O´Neill die Augen öffnete.

Das erste was sie sah, als sie die Augen wieder aufschlug war das Gesichts Mellis, die sich neben sie gekniet hatte und beruhigend auf sie einsprach. Joey machte den Versuch aufzustehen, doch ein scharfer stechender Schmerz in ihrem Rippenbereich ließ sie dieses Vorhaben rasch vergessen. Sie sah an sich herunter und konnte sehen, dass sich ein kleines Metallfragment der explodierten Konsole knapp unterhalb ihres Herzens in den Brustkorb gebohrt hatte. Ihr war kalt. War es so wenn man starb? Anscheinend. Mit ihren letzten Kraftreserven legte sie ihre rechte Hand auf die tränenüberströmte Wange der jungen Frau.

„ Ich schaff… es… nicht… „

„ Nein, Joey. „
Colonel Walker war es egal ob die anderen Offiziere diese Vertrautheit mitbekamen, die sonst nur aufkam, wenn sie allein waren.
„ Es wird schon wieder. Du hast schon schlimmeres überstanden. „

„ Du hast… jetzt das… Kommando… Versprich mir… das… das… du… sie… müssen… zurückkehren… Ich… „

Was immer General Josephine „Joey“ O´Neill auch noch zu Mellissa Walker sagen wollte, sie nahm es mit in die Abgründe des Todes.
Der weibliche Colonel nahm die erschlaffte Hand und legte sie auf den Oberkörper der toten Frau ab.

„ Ich verspreche es. „

In der Zentrale herrschte gespenstische Stille. Aus den Augenwinkeln sah sie auf dem Bildschirm, dass sich die REFUGE in den Hyperraum gerettet hatte. Ihr Blick glitt über alle in der Zentrale versammelten Gesichter, es gab keines das nicht von Bestürzung und Trauer gekennzeichnet war.
Sie blieb mit ihrem kleinen Rundgang bei Smith hängen, der Colonel aus der Vergangenheit schien sich auch die eine oder andere Schramme eingefangen zu haben, Blut lief aus einer kleinen Platzwunde über seinem rechten Auge.
Während sich die beiden immer noch in die Augen sahen, sagte Melli in Richtung der Besatzung.

„ General O´Neill ist tot. Doch wir haben im Moment keine Zeit um unserer Trauer nachzugehen. Wir haben eine Mission zu erfüllen. Ich übernehme hiermit das Kommando über die REFUGE. Navigation? „

„ Kurs zur Erde gesetzt, Ma´am. „
„ Sensoren? „
„ Die nächste Sonneneruption die stark genug ist, findet in 58 Minuten statt. „
„ Gut. Maschinenraum, sie übernehmen die Waffenkontrolle. „
„ Verstanden… General. „

Mellissa Walker nahm auf dem, sehr lädiert aussehenden, Kommandostuhl Platz.
„ Es wird Zeit ein Versprechen einzulösen."

weiter: Kapitel 6
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