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The Chronicles of SG9: (4) Dunkle Zukunft von Timelord

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Kapitel 4- Hoffnung

25. Dezember 2071

Es war dunkel und ruhig in der Messe des Schiffes, der einzige Lichtschein kam aus der Kombüse und beschien den Colonel, der vor dem Aussichtsfenster stand, von hinten. Im Hintergrund hörte man das Brummen des Sublichtantriebs, der das Schiff durch die Weiten des Alls brachte. Die REFUGE flog im Unterlichtbereich, ständig darauf wartend sofort in den Hyperraum springen zu müssen, auf der Flucht vor dem Gegner. Er konnte nicht schlafen, deshalb hatte John sich, nachdem er dem Lieutenant das Quartier gezeigt hatte, hierher zurückgezogen um nachzudenken.
Wie sollte es nun weitergehen? Würden er und sein Team von nun an das Schicksal der Besatzung teilen? Immer auf der Flucht mit der Angst lebend in der nächsten Sekunde angegriffen und vernichtet zu werden?

Zugegeben dieses Leben führte man im Prinzip sowieso schon als Angehöriger des Stargatekommandos, wenn man im Offworld- Einsatz war. Trotzdem war diese Situation anders. Die Erde, die Heimat, der Ort an dem man sich zurückzog, nach dem vollendeten Tagewerk war vernichtet. Die grünblaue Kugel die so oft im Brennpunkt galaktischer Ereignisse gestanden hatte war nur noch ein brauner verstrahlter Klumpen ohne jedes Leben. Seine Freunde und Familie alle tot. Wenn sie nicht von den Reetou getötet worden waren hatte die Zeit sie dahingerafft. Für ihn war es erst gestern gewesen, für den Rest des ihn, in diesem Stahlkoloss existierendem, umgebendem Leben vor 66 Jahren, als er im Briefingroom vor dem großen Fenster gestanden hatte und froh darüber war wieder seiner Arbeit nachgehen zu dürfen. Seine größte Sorge war es noch gewesen wie es Borows erging und wie man im SGC auf ihn reagieren würde, nachdem was auf P2A704 passiert war.

Hier und jetzt, am ersten Weihnachtstag des Jahres 2071, in der Messe eines Schlachtschiffes das zum Flüchtlingsschiff geworden war, kreisten seine Gedanken nur noch um eins. Warum waren sie hier und wer oder was war dafür verantwortlich?
General O´Neill hatte ihm den Zugriff auf das Archiv des Schiffes gestattet, wahrscheinlich um ihm die Möglichkeit zu geben sich selbst davon zu überzeugen was sie ihm erzählt hatte. John hatte nie an den Worten der Frau gezweifelt, er hatte von Anfang an das Gefühl, dass man dieser Frau bedingungslos vertrauen konnte und diese Möglichkeit genutzt, um etwas über seine eigene Vergangenheit herauszufinden. Die Akten die er durchgegangen war besagten, dass SG- 9, bestehend aus Colonel John Smith, Major Nicole Bessler, Major Janine Borows, Captain Cassie Winters und Lieutenant Steven Grossman am 18. Dezember 2005 um 0600 verschwunden waren.

Ihr Signal verschwand im Wurmloch, während des Transports zum Planeten P1M511. Kurz zuvor registrierten die Computer einen drastischen Energieanstieg am Stargate, der eine Art Überladung hervorgerufen hatte, die sich auf das Wurmloch übertrug. Doch auch noch Monate nach ihrem Verschwinden wusste niemand was dieses verursacht hatte.
Suchaktionen blieben ohne Erfolg. Offiziell wurde SG9 am 26. Februar 2006 für im Einsatz vermisst erklärt. Dieser Beschluss wurde von einer kleinen Gedenkfeier begleitet zu der Major General Jack O´Neill persönlich erschienen war und garantiert hatte, dass man die Hoffnung nie aufgeben würde, dass Sierra Golf 9 vielleicht doch eines Tages zurückkehren würde.

Wenige Monate später ist Jack aus den Diensten der United States Air Force ausgetreten, aus persönlichen Gründen wie er damals erklärt hatte. John konnte sich diese Gründe lebhaft vorstellen, den Beweis dafür hatte er gestern getroffen.
Smith war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkt hatte, wie Colonel Walker neben ihn getreten war und ihm einen Becher mit einem Getränk hinhielt, das aussah wie Kaffee.

„ Für sie, Smith. Es schmeckt beschissen, macht aber wach. „

Er nahm den Becher dankend an.

„ Ich habe eine Frage an sie, Walker. „

„Nur zu. Und bitte nennen sie mich Melli, das tut jeder hier. „

„ Melli? Etwa das Mädchen von dem der General mir erzählt hat? „

„ Ganz recht, John. Sie sehen die einzige Überlebende der Stadt Atlantis vor sich. Wollten sie nicht eine Frage stellen? „

„ Stimmt. Haben sie eigentlich jemals versucht eine neue Heimat zu finden? Ich meine einen Planeten zu finden, auf dem sie sich niederlassen können? „

Die Frau atmete tief durch.

„ Mehr als einmal. Doch die Bugs haben uns immer wieder gefunden. Der letzte Versuch ist ungefähr zehn Jahre her. Wir konnten damals nur mit Mühe und Not entkommen. Ich würde liebend gerne festen Boden unter meinen Füßen spüren. Luft atmen, die nicht recycelt wurde, ohne dem Risiko ausgesetzt zu sein, in der nächsten Sekunde zu sterben. Aber leider ist das nur ein Traum; ein Traum den viele haben, doch wir müssen uns damit abfinden, dass dies nie geschehen wird. „

Die letzten Worte der Frau brannten sich förmlich in sein Gehirn.

Das dies nie geschehen wird…

Smith leerte den Becher in einem Zug, das Zeug schmeckte wirklich scheußlich.

„Melli, kommen sie mit, wir wecken den General. Ich habe eine Idee. „

Er schmiss den leeren Behälter in den Abfallkonverter und ließ sich dann von der immer noch ratlos dreinblickenden Frau zu dem Quartier von Joey O´Neill bringen.

Sie standen alle um den großen Kartentisch herum, der sich im hinteren Teil der Kommandozentrale befand. Auf dem Tisch war die Abbildung der Milchstraße zu sehen. Ein kleines Abbild des Schiffes, das fast aussah wie ein Matchboxauto, markierte ihre aktuelle Position. Im Hinterkopf registrierte Colonel Smith, dass sie sich im Trümmergürtel aufhielten, dessen Felsbrocken früher mal der Planet Abydos gewesen waren, bevor er von Anubis vernichtet worden war. Nacheinander sah er sich die Personen an die um den Tisch herumstanden.

Zum einen war da sein Team, man sah an den Gesichtsausdrücken von Major Bessler und Captain Winters, dass sie noch an dem zu kauen hatten was ihnen wiederfahren war. Für den knapp eins siebzig großen blonden Major, seinem 2IC, musste es besonders schlimm sein, sie hatte erst vor kurzem geheiratet und sich auf ein langes gemeinsames Leben mit dem Mann gefreut den sie liebte, bis er ihren Traum dadurch zerstört hatte, dass er ihnen erzählt hatte wo sie waren und was mit ihnen passiert war.

Zum anderen waren da das Team um Colonel Walker. Major Fleurs und Captain Koenig. Am Kopf des Tisches stand, leicht übermüdet aussehend General Josephine “Joey” O´Neill. Sie hatte eine Tasse mit dem Getränk vor sich stehen, dessen üblen Geschmack er selbst erst vor kurzem genossen hatte.
Die Tochter einer für ihn lebenden Legende, eigentlich zweier, innerhalb des SGC, ergriff das Wort.

„ Okay, Colonel. Verraten sie mir jetzt warum sie mich aus dem Bett geholt haben?“

„ Ja, Ma´am. Ich denke, dass es eine Möglichkeit gibt mein Team in unsere Zeit zurückzuschicken.“
Aus den müden und traurigen Augen seiner Teammitglieder sprach nun Neugierde und Hoffnung.
„ Ich habe, also in der Zeit aus der wir kommen, Gerüchte innerhalb des Kommandos gehört, dass die Einheit um ihren Vater schon das ein oder andere Mal eine Zeitreise unternommen haben soll. Meine Versuche hier in dem Schiffsarchiv etwas darüber herauszufinden schlugen fehl. Ich hatte gehofft, dass sie vielleicht etwas darüber wüssten General, dass ihnen ihre Eltern vielleicht etwas darüber erzählt haben. „

Sämtliche Augenpaare richteten sich auf die Frau, die den Colonel irgendwie an eine Schauspielerin aus dem Film „Der Herr der Ringe“ erinnerte. Ein erwartungsvolles Schweigen breitete sich in dieser Runde aus.
Es dauerte einige Minuten bevor sie sich zu einer Antwort durchrang.

„ Ja. Meine Mutter hat mir von einem Vorfall erzählt, der sie und SG1 ins Jahr 1969 zurückbefördert hat. „

Niemand an Bord schien davon gewusst zu haben, denn selbst in den Gesichtsausdrücken Walkers, Fleurs und Königs machte sich nun Erstaunen breit, als sie diese Worte vernahmen.
Sogar in der gesamten Kommandozentrale herrschte auf einmal Stille. Ihre Unterhaltung wurde nicht gerade leise geführt.

„Und wie soll das uns helfen, oder diesen Leuten?“

Der Frage entnahm John, das Major Borows noch nicht ganz realisiert hatte was das eventuell für sie alle hier bedeuten konnte, deshalb nahm er sich die Zeit diese Frage zu beantworten.

„ Wenn es uns gelingt zurückzukehren, können wir das Pentagon und unsere Verbündeten warnen. Wir können dafür sorgen das man den Reetou die Beachtung zukommen lässt die nötig ist, um das Desaster zu verhindern, bevor es geschieht. Aus den Aufzeichnungen die Colonel Coffey damals in Atlantis gefunden hat, wissen wir von wo sie den Angriff gestartet haben. Wir müssen nur noch eine Möglichkeit finden mit diesem Wissen ins Jahr 2005 zu gelangen. Und ich denke dass der General weiß wie wir das vielleicht schaffen können. „

O´Neill nahm einen Schluck des Kaffeeersatzes zu sich und schloss kurz die Augen. Ob sie das tat um genug Kraft zu sammeln damit sie fortfahren konnte oder den Brechreiz unterdrückte, den dieses Gebräu auslösen konnte, wusste er nicht. Ihre braunen Augen bohrten sich förmlich in die seinen als sie anfing weiter zu erzählen.

„ SG-1 hatte damals den Auftrag eine Erkundungsmission auf dem Planeten P2X555 durchzuführen. Es gab von Anfang an Schwierigkeiten bei dieser Mission, weil der direkte Weg des Wurmloches bis auf knapp 70000 Meilen an die Sonne herankam. Trotz aller Berechnungen und Vorsichtsmaßnahmen kam es zu diesem Zeitsprung. Schuld daran war das Magnetfeld einer Sonneneruption die das Wurmloch um das Gestirn herum lenkte und zur Erde zurückwarf. Durch die dabei entstandene gravitative Verwerfung im Raum-Zeit Kontinuum landeten sie anstatt im Jahr 1999 im Jahr 1969. „

„ Sir, bei allem Respekt. „
Grossman, der die ganze Zeit still daneben gestanden hatte wirkte ein wenig verunsichert.
„ Selbst wenn wir die Grundsituation wiederherstellen könnten. Es ist uns unmöglich eine Eruption genau voraus zu sagen, geschweige denn, den genauen Zeitpunkt zu berechnen an dem wir das Tor passieren müssen. „

„ Lieutenant, uns ist es unmöglich. Aber wir befinden uns an Bord eines Schiffes das unserer Technologie um einiges voraus ist.“

„ Sir, ich denke sie wissen, dass niemand lieber als ich wieder nach Hause möchte. „
Bessler hatte die Hände auf dem Tisch abgestützt.
„ Aber was ist wenn wir durch unsere Rückkehr einen früheren Angriff provozieren? „

Der Colonel schien in Anbetracht dieser Frage einen Augenblick in seinem Beschluss zurück zu kehren, zu wanken. Doch dieser Moment währte nicht lange. Entschlossenheit sprach aus seiner Stimme.

„ Dieses Risiko müssen wir in Kauf nehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Reetou in unserer Zeit noch nicht ihre volle Schlagkraft erreicht haben. Und falls doch, macht es für mich keinen Unterschied ob die Vernichtung allen Lebens 2036 oder 2005 stattfindet. Eine Chance hätten wir in beiden Fällen nicht. General.“
Er wendete sich wieder dem Kopfende des Tisches zu.
„ Wäre es möglich mit den Mitteln des Schiffes eine Sonneneruption zu berechnen die uns relativ punktgenau in unsere Zeit zurückbringen könnte? „

„ Theoretisch ja. Wir haben nur ein großes Problem. „

„ Und das wäre?“

„ Wir müssten vom Tor der Erde aus starten. Und das liegt immer noch im Cheyenne Mountain. Wir müssten mit der REFUGE ins Erdsystem eindringen, was unweigerlich Kriegsschiffe des Feindes auf den Plan rufen würde. Dann bräuchten wir Zeit eine Sonneneruption zu berechnen. Abgesehen davon das sie sich dann zu Fuß zum Stargate begeben müssten, wo es dann wahrscheinlich vor lauter Bugs nur so wimmelt, da ein immer noch aktives Schutzfeld einen Beam verhindert. „

„ Wenn es mehr nicht ist. Können wir es anpacken. „

„ For cryin out loud, Colonel. „
Joey schien wütend zu werden.
„ Dies ist immer noch mein Schiff und meine Besatzung, nicht ihre. Ich kann ja verstehen, dass sie zurückwollen, aber ich setze das Leben meiner Leute nicht aufs Spiel um diesen Plan durchzuführen. Wenn es schief geht, bedeutet dass das Ende allen Lebens, das nicht auf vier Beinen durch die Gegend krabbelt.“

„ General, bei allem Respekt ihnen und ihren Eltern gegenüber. Es ist sowieso nur noch eine Frage der Zeit bis dieses Szenario eintritt, oder glauben sie ernsthaft, dass sie dieser Übermacht auf Dauer entkommen können? „

Er hat recht, dachte Joey, wieso hat dieser Kerl recht. Wäre es nicht besser alles auf eine Karte zu setzen und das Risiko dieses Einsatzes einzugehen solange es noch geht? Sie überlegte was ihr Vater in dieser Situation getan hätte.

„ Melli, lassen sie das Schiff klar zum Gefecht machen. Wir nehmen Kurs Richtung Erde. Sie sollten sich alle für diesen Einsatz vorbereiten. Weggetreten.“

Sie wendeten sich alle ab und gingen ihren Vorbereitungen nach. Am Ende standen sich nur noch O´Neill und Smith am Tisch gegenüber. Der Colonel war gerade im Begriff etwas sagen zu wollen, als sie ihm dazwischen fuhr.

„ Selbst wenn ihnen die Rückkehr gelingt, Colonel. Sie werden einen Beweis brauchen für ihren Bericht. „
Sie ging um den Tisch herum und blieb vor ihm stehen. Dann griff sie mit beiden Händen hinter ihren Hals und nahm eine der Hundemarken ab die sie trug.
„ Geben sie die meinen Eltern. Dann wird man ihnen glauben.“

Ohne ein weiteres Wort, oder auch nur einen Dank abzuwarten ging sie zum Kommandostand um sich ihren Aufgaben zu widmen. John hielt die Kette mit der Hand fest umschlossen. Er drehte sie herum und öffnete die Handfläche. Auf jeweils einer der beiden Plaketten standen die Namen von Jack O´Neill und Samantha Carter. Auf der Rückseite der Plakette ihres Vaters stand eingraviert.

Für unsere Tochter, in Liebe Sam & Jack.

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