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Die Goldene Stadt von Selana

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Teil 8

Sie kletterten wortlos hintereinander den Hang hoch, wo Jono auf sie wartete. „Das war das unglaublichste Schauspiel, dass ich je gesehen habe“, empfing Jono sie.

„Du hättest uns ja helfen können“, meinte Ronon vorwurfsvoll.

„Um mich fressen zu lassen?“ Ungläubig schüttelte Jono den Kopf. „Bin ich denn verrückt?“

„Nein, aber vielleicht ein Feigling“, sagte Ronon. „Teyla hätte sterben können.“

„Hört auf zu streiten“, verlangte Teyla. „Niemand ist hier ein Feigling. Gehen wir weiter.“

Sie hatten den Gipfel des Hanges erreicht und drangen in den Dschungel ein.

„Wir sind weiter südlich und werden einige Stunden länger nach Hause brauchen“, sagte Jono.

„Dann lasst uns nicht länger warten“, meinte Teyla. „Geh voran!“

Jono tat wie ihm geheißen und sie bahnten sich vorsichtig einen Weg durch den Dschungel. Immer wieder blieben sie stehen und lauschten, doch von dem Saurier war nichts mehr zu hören. Hin und wieder knackte und krachte es im Unterholz, doch das dazugehörige Tier sahen sie selten. Meistens schien es sich um kleinere Tiere zu handeln, die vor ihnen Reißaus nahmen. So erreichten sie schließlich die Höhle.

McKay empfing sie schon ungeduldig. „Wo wahrt ihr denn solange?“ Er sah Teylas Kopfverband. „Was ist passiert?“

„Teyla hat sich mit einem Drachen angelegt“, erzählte Ronon.

„Was?“ McKay riss überrascht die Augen auf.

Ronon erzählte in aller Ausführlichkeit, was ihnen widerfahren war. Alle hörten mit angehaltenem Atem zu, als er zu der Stelle mit Teylas Kampf mit dem Saurier kam. Ein Raunen ging durch die Menge.

„Noch nie hat jemand es gewagt einen Margan anzugreifen, geschweige denn auf ihm zu reiten“, sagte jemand aus der Menge. „Die Drachenreiterin ist eine große Kämpferin.“

Und so kam es, dass Teyla ihren Spitznamen hatten. Von diesem Moment an nannte man sie ehrfurchtsvoll die Drachenreiterin.

Jono kam am Abend zu ihnen. „Ich habe mit meinem Freund in der Stadt gesprochen. Euren Freunden geht es gut. In zwei Tagen ist der Kampf um das Leben von Yara. Euer Freund Sheppard ist sehr mutig.“

McKay machte ein besorgtes Gesicht. „Manchmal ist Sheppard zu leichtsinnig und setzt unnötig sein Leben aufs Spiel.“

„Diesmal geht es um eine gute Sache. Wir werden den Kampf abwarten und dann durchbrechen und Graf Palla stürzen“, erklärte Jono.

„Warum nicht vor dem Kampf? Dann bräuchte John nicht sein Leben zu riskieren“, meinte Rodney.

„Das geht leider nicht. Unser Volk verlangt den Kampf, nachdem die Herausforderung ausgesprochen wurde. Wenn dein Freund nicht kämpft, verliert er sein Gesicht und sein Leben - und das Volk wird unseren Kampf nicht unterstützen. Siegt er aber, werden sie alles tun, was er verlangt.“

„Dann hat Sheppard keine andere Wahl“, stellte McKay fest. „Hoffen wir, dass alles gut für ihn ausgeht, und wir machen uns sogleich an die Arbeit.“

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Fluge. Die letzten Arbeiten im Tunnel wurden beendet. Der Baumeister brachte nun Sprengstoff heran, den sie für den letzten Durchbruch verwenden wollten. Jetzt galt es, den richtigen Moment abzuwarten.



In der Stadt

Der Tag des Kampfes war gekommen. Dieser fand in der Arena statt, weshalb Sheppard die letzten Tage damit verbracht hatte, jede Einzelheit des Kampfschauplatzes zu erforschen. So war er sicher, dass ihm keine Planke, Plattform oder Steg unbekannt war.

Nicht nur die große Plattform, die Arena genannt wurde, diente dem Kampf, sondern auch die kleineren ringsum, die bis in eine Höhe von 10 m reichten. Er blickte sich um. Auf einigen der kleineren Terrassen hatte man Sitze für die Zuschauer aufgestellt.

Langsam trafen die Schaulustigen ein, bis schließlich auch der letzte Platz besetzt war. Beleth hatte Sheppard erklärt, dass öfters Schaukämpfe stattfanden, doch seit vielen Jahren war kein Kampf auf Leben und Tod dabei gewesen.

Nun gut! Er war es gewohnt, um sein Leben zu kämpfen.

Auf der Plattform des Königs, mit der besten Sicht auf die Arena, entdeckte er Rhiana. Es war das erste Mal, dass sie sich von Angesicht zu Angesicht sahen, seit es sie in diese Stadt verschlagen hatte. Rhiana winkte ihm zu. John konnte ihr Gesicht deutlich erkennen und die Angst um ihn darin lesen. Das gab ihm neue Kraft und Zuversicht.

Er würde siegen!

Er musste einfach siegen!

Neben Rhiana entdeckte John die Dienerin Tia und Yara, um deren Leben er kämpfte. Yara winkte ihm zu. Auch in ihrem Gesicht entdeckte er Angst. Sheppard winkte zurück und versuchte zuversichtlich und siegessicher auszusehen. Es schien Yara etwas Hoffnung zu geben, denn ein knappes Lächeln überzog ihr Gesicht.

Sheppard erblickte den König, hinter und neben ihm seine Frauen, sowie die anderen Töchter und Prinz Ranco, den Sohn des Königs.

Graf Palla und sein Gefolge saßen auf einer Plattform, etwas unterhalb der des Königs. Der Kriegsherr blickte Sheppard an und John glaubte, so etwas wie Schadenfreude in dem Blick zu erkennen. Er beschloss, auf der Hut zu sein. Palla führte etwas im Schilde.

John sah Beleth am Rande der Arena stehen und winkte ihn zu sich. Hamad war noch nicht am Kampfplatz eingetroffen.

„Was ist los, John?“ fragte Beleth leise.

Sheppard machte eine unauffällige Bewegung zu der Plattform Graf Pallas. „Der Kriegsherr plant etwas. Behalte ihn gut im Auge, denn ich möchte keine Überraschung nach dem Kampf erleben.“

Beleth lächelte: „Du gehst also von deinem Sieg aus? Sehr gut, das ist die richtige Einstellung. Und vergiss nicht, was ich dir gesagt habe: Lasse dich von Hamad nicht provozieren. Das versucht er immer, weil er seinen Gegner damit verunsichern will. Verbanne alle störenden Gedanken aus deinem Kopf und richte dein Augenmerk ganz auf den Kampf. So wirst du siegen. Hamad ist stark, aber nicht unbesiegbar. Das Umfeld werden meine Krieger und ich im Auge behalten. Vergiss das also und konzentriere dich nur auf den Kampf. Danach wirst du das Volk auffordern, gegen Graf Palla aufzustehen.“

„Keine Sorge, dass haben wir ja schon ausführlich besprochen. Deine Verbündeten stehen dann hoffentlich bereit, einzugreifen. Sonst geht unser schöner Plan baden“, entgegnete John.

„Sie warten nur auf mein Zeichen“, Beleth verschwieg Sheppard, dass drei seiner Freunde im Tunnel dabei waren. Das hätte ihn nur abgelenkt.

John sah auf sein Schwert. „Ich verstehe immer noch nicht, warum mit einem Schwert gekämpft wird. Und warum ihr meistens primitive Waffen verwendet, wo ihr doch moderne Schusswaffen zur Verfügung habt.“

„Das ist eine Frage der Ehre, John. Wir sehen es als feige an, seinen Gegner nicht im direkten Kampf gegenüber zu stehen.“

„Auch mit Pfeil und Bogen tötet man auf Distanz.“

„Du solltest jetzt nicht an so was denken. Das lenkt dich nur ab.“

In diesem Moment erschien Hamad auf der Bildfläche. Unter den Hurra-Rufen seiner Anhänger zog er siegessicher in der Arena ein. Er trug bunte und schillernde Kleider, die beeindrucken sollten, ihn in Sheppards Augen aber nur als aufgeblasener Pfau dastehen ließen. Der Arin schrie etwas in die Runde, dass John nicht verstand. Er zeigte auf Sheppard, während seine Anhänger grölend lachten.

„Lass dich nicht verunsichern, John!“ riet Beleth eindringlich, bevor er die Arena verließ.

„Keine Sorge“, versuchte Sheppard sich selbst zu beruhigen. „Er ist nur ein eitler Pfau.“

Trotzdem beging er nicht den Fehler Hamad zu unterschätzen. Er hatte ihn die letzten Tage trainieren sehen und wusste, dass er ein gleichwertiger Gegner war.

Hamad zog jetzt seine bunte Bekleidung aus. Darunter trug er genau wie Sheppard leichte Kampfbekleidung, die an den gefährdeten Stellen wie Bauch, Brust und Beinen mit Leder verstärkt waren. Seinen Kopf schützte er mit einem leichten Helm.

John hatte ähnliche Bekleidung gewählt.

„Bete zu deinem Göttern!“ forderte Hamad Sheppard auf. „Gleich wirst du vor ihr Antlitz treten.“

„Nur in deinen Träumen!“ antwortete John und ignorierte die weiteren beleidigenden Worte des Kriegers, was diesen zu ärgern schien. Er war es gewohnt, dass seine Gegner ihn fürchteten. Doch dieser Fremde schien nicht beeindruckt zu sein. Das erzürnte Hamad und er beschloss, kurzen Prozess mit ihm zu machen.

König Moerbin stand auf und hob seine Hände: „Ich grüße meine beiden Kämpfer. Ihr seid vor mir und dem Volk erschienen, mit der Absicht um die Ehre und das Leben von Yara zu kämpfen, die des Hochverrates beschuldigt wird. Yaras Verteidiger ist ein Kämpfer von einem fernen Planeten, der sich John Sheppard nennt. Der Vertreter meiner Ehre ist unser großer Krieger Hamad. Mögen die Götter entscheiden ob Yara schuldig ist und den Tod verdient oder ob sie unschuldig ist und damit leben wird. Der Kampf möge beginnen!“

Langsam hoben die beiden Kämpfer ihre Schwerter zum Gruß, bevor sie begannen, sich vorsichtig und abtastend zu umkreisen. Hamad war der erste, der zuschlug. Sein Schwert traf das von Sheppard von unten und zwang ihn zu einem Schritt nach hinten. Ein zweiter und dritter Schlag drängte ihn noch weiter zurück, bis es John gelang sich unter dem nächsten Hieb zu ducken und selbst zuzuschlagen und Hamad zurückzudrängen.

Der Arin parierte den Schlag ohne große Mühe und griff seinerseits erneut an und drängte Sheppard in die Defensive. So ging es eine Weile hin und her. Hamad griff immer wieder an und zwang Sheppard sich zu verteidigen. So entstand gleich zu Anfang der Eindruck, dass der Arin der bessere Kämpfer wäre.

Schließlich wurde John an den Rand der Treppe zur nächsthöheren Plattform gedrängt. Hamad trieb ihn die Treppe hoch. Dort wogte der Kampf eine Zeit lang hin und her, wobei sie immer wieder von einer kleinen Plattform zur nächsten wechselten. Beide bluteten inzwischen aus leichten Wunden. Dann gelang es dem Arin Sheppard das Schwert aus der Hand zu schlagen. Es fiel hinunter und blieb auf der Plattform der großen Arena mit lautem Scheppern liegen.

weiter: Kapitel 9
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