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Die Goldene Stadt von Selana

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Teil 7

Nachdem sie den Hügel überwunden hatten, sahen sie die Quelle unter sich liegen. Teyla und Ronon hatten sich einem Jagdtrupp der Rebellen angeschlossen, um wenigstens etwas zu tun zu haben. Und nachdem sie stundenlang durch die Dschungel gelaufen waren, war die Quelle am Fuße des Hügels ein verlockender Anblick.

„Ich verstehe einfach nicht, warum kein Wild zu sehen ist“, meinte Jono. „Sonst haben wir meist gleich Glück.“

„Vielleicht haben die anderen Trupps etwas erlegt“, versuchte Teyla Jono zu trösten. Sie wartete die Antwort der beiden Männer nicht ab, sondern machte sich auf den Weg nach unten. Die Männer beeilten sich, ihr zu folgen.

„Sie scheint zu wissen, was sie will“, meinte Jono leise zu Ronon.

„Oh ja! Das kann man wohl sagen“, antwortete Ronon.

Jono sah ihn an und fing an zu grinsen. „Du magst sie“, stellte er fest.

„Ich? Sie ...“ Ronon hörte auf zu sprechen und gab dann nach einer kurzen Pause zu. „Ja, du hast recht.“

„Und sie?“

„Ich weiß nicht.“

Inzwischen hatten sie den Talgrund und die Quelle erreicht. Nach einigen Minuten hatten sie genügend getrunken und auch ihre Wasserflaschen aufgefüllt. So machten sie sich wieder auf den Rückweg.

Gerade, als sie den Bach überqueren wollten, um den Weg über den Hügel ihnen gegenüber zu nehmen, blieb Teyla stehen und lauschte.

„Was ist los, Teyla?“ fragte Ronon.

„Hört ihr das nicht?“ Teyla hielt ihren Kopf schief, um besser hören zu können. Da war es wieder, ein dumpfer tiefer Laut, als würde jemand einen festen Gegenstand auf den Boden stoßen. „Lauft!“ rief Teyla.

Sie sprangen in den Bach, als auch schon ein riesiger Schatten aus den Bäumen hervorbrach und ihnen den Weg zum Hügel versperrte.

„Zurück! Das Tal hoch!“ rief Teyla und drehte sich auf dem Absatz um und rannte um ihr Leben. Die Männer waren dicht bei ihr.

Hinter ihnen ertönte ein urwüchsiger wütender Schrei. Gleich darauf hörten sie die Geräusche, die das Tier verursachte, als es sie verfolgte und dabei ohne Rücksicht durch das Flussbett brach. Teyla warf einen Blick zurück und sah den Verfolger über einige Steine straucheln und stürzen. Das gab ihnen einen kurzen Vorsprung und sie hoffte, dass das Tier sich bei dem Sturz den Hals gebrochen hatte.

„Nach oben! Wir müssen nach oben oder eine Höhle finden!“ rief sie schwer atmend den Männern zu. Hinter ihnen hörte sie das Tier erneut die Verfolgung aufnehmen. Der Sturz schien es nicht verletzt, aber noch wütender gemacht zu machen. Das Tal wurde immer enger und nirgends gab es einen Weg nach oben.

„Was jetzt?“ fragte Jono atemlos. „Es ist immer noch hinter uns her. Es ist ein Margan, sie sind selten, aber sehr gefährlich. Deshalb haben sich auch alle Tiere versteckt.“

Noch immer hörten sie die wütende Schreie und die Geräusche des Tieres hinter sich. Es kam auch nur langsam voran, gab die Verfolgung aber nicht auf. Plötzlich endete das Tal in einer Sackgasse. Sie saßen fest, denn zurück konnten sie wegen dem Margan nicht mehr. Eine riesige Geröllhalde lag vor ihnen, die steil nach oben führte. Sie war nur unter Lebensgefahr zu bewältigen.

„Da kommen wir nie hoch. Ein falscher Tritt und Tonnen von Geröll verschütten uns“, meinte Jono und sah nach oben.

Das erboste Gebrüll des näherkommenden Raubtieres belehrte sie jedoch, dass sie keine andere Wahl hatten. „Entweder werden wir gefressen oder wir riskieren es“, sagte Teyla. „Ich stürze lieber in den Tod, als von dem Vieh zerrissen zu werden.“ Und schon begann sie mit dem Aufstieg.

Der Margan erreichte den Fuß der Geröllhalde und Ronon folgte mit einem Satz den beiden anderen, die schon mehrere Meter über ihm waren. Hinter ihnen brüllte das Raubtier wütend auf, als er seine schon sicher geglaubte Beute entkommen sah.

Teyla erreichte eine sichere Stelle und wartete auf die Männer. Zehn Meter unter ihnen war der Margan stehen geblieben und sah zu ihnen hoch. Sie konnten seine messerscharfen Zähne sehen, als das Tier das Maul aufriss und wütend zu ihnen hochbrüllte, doch es wagte nicht, ihnen zu folgen.

Jetzt konnten sie das Tier auch deutlicher sehen. Es sah aus wie ein riesiger Dinosaurier. Teyla dachte an Dinotopia, denn dort waren die Dinos intelligent gewesen. Dieser sah jedoch nicht aus, als wäre er intelligent. Sie schätzte die Länge des Tieres von der Schwanzspitze bis zum spitz zulaufenden Schädel auf elf Meter. Das Tier ging aufrecht auf seinen kräftigen Hinterfüßen. Seine beiden Arme besaßen vier Finger, die in spitzen Krallen endeten. Der Kopf ähnelte einem Krokodil. Der lange kräftige Schwanz diente zur Balance beim Laufen. Am auffälligsten waren jedoch die segelartigen Auswüchse auf seinem Rücken, die ihm entfernt das Aussehen eines Drachen gaben.

In diesem Moment fiel von oben ein Stein herunter. Teyla konnte gerade noch einen Satz rückwärts machen, um nicht von ihm getroffen zu werden. Dadurch verlor sie aber das Gleichgewicht und stürzte nach unten, direkt auf das Maul des Sauriers zu.

„Teyla!“ Ronons entsetzter Schrei war das Letzte, dass sie hörte, als ihr Kopf unliebsame Bekanntschaft mit einem Felsbrocken machte und sie das Bewusstsein verlor.

Ihre Bewusstlosigkeit konnte nur Sekunden gedauert haben, denn als sie die Augen aufschlug, blickte Teyla genau in den weit aufgerissenen Rachen des Raubtieres, das sich gerade über sie beugte, um seine, ihm direkt vor die Füße gefallene Beute zu packen. Ronons Schrei hörte sie wie aus weiter Ferne. Ihre Schreckenssekunde dauerte nur den Bruchteil eines Augenblicks, denn das Leben in dauernder Gefahr hatte sie geprägt und ließ sie instinktiv handeln.

‚Nur keine Panik‘, dachte Teyla und ohne auf ihre Kopfschmerzen zu achten, zog sie wie ein Igel ihre Beine dicht an den Körper und rollte aus der Reichweite der zuschnappenden Kiefer, zwischen den Beinen des Margan hindurch. Sie kam geschmeidig auf die Beine und sah Ronon den Geröllhang herunterlaufen. Dadurch geriet er erneut in die Reichweite der Bestie.

„Ronon, nicht!“ rief Teyla ihm zu, weil sie um sein Leben fürchtete.

Der Margan hatte enttäuscht aufgebrüllt, als seine so sicher geglaubte Beute verschwand, doch als er Teylas Stimme hörte, drehte er sich erneut zu ihr herum. Teyla blickte in seine wütenden und weit aufgerissenen Augen und sprang zur Seite. In diesem Moment peitschte ein Schuss auf, dem ein zweiter folgte. Ronon war direkt über dem Margan auf einem kleinen Felsvorsprung stehen geblieben und hatte seine Waffe von der Schulter genommen und auf das Tier geschossen. Die Kugeln richteten keinen großen Schaden an, dazu waren sie zu hastig abgefeuert worden und der Margan zu groß, doch sie reichten aus, um das Tier einen Augenblick abzulenken.

Teyla nützte die Chance und lief in weitem Bogen um den Räuber herum und auf den rettenden Hang zu. So schnell sie konnte kletterte sie hoch und blieb erst in etwa zehn Meter Höhe stehen und blickte sich um.

Ronon sah die Aufmerksamkeit des Giganten auf sich gerichtet und drückte erneut ab. Diesmal zielte er genauer und traf den Kopf des Sauriers, was diesen aber nur noch wütender machte. Er schüttelte den Kopf und brüllte noch lauter. Die Luft vibrierte von dem Klang seiner Stimme, und als das Raubtier aufgebracht mit den Vorderbeinen auf den Hang einschlug, setzte dieser sich in Bewegung. Über Ronon, der gerade sein Gewehr nachlud, fielen mehrere Steine herunter und rissen ihn mit sich in die Tiefe. Ronon schlug um sich, verlor dabei sein Gewehr und versuchte die Brocken so gut es ging abzuwehren, um zu verhindern, dass sie ihn am Kopf trafen.

Mit Entsetzen sah Teyla ihn abstürzen und von der Gerölllawine mit in die Tiefe reißen. Zum Glück für Ronon waren es nur kleinere Steine und sie sah, wie er sich zu bewegen begann, nachdem der Hang zur Ruhe gekommen war. Das sah jedoch auch der Saurier und stürzte sich auf Ronon.

Ohne zu überlegen, lief Teyla den Hang entlang, bis sie über dem Räuber und Ronon war, der verzweifelt versuchte sich vor dem Tier in Sicherheit zu bringen. Teyla zog ihr Messer und sprang mit einem Schrei auf den Rücken des Tieres, dort wo der Ansatz des Segels und der Hals des Margan sich befanden. Mit aller Wucht stieß sie zu. Mit einem hässlichen Laut drang das Messer in den Hals des Raubtieres und Blut spritzte. Das Tier stieß einen Schmerzensschrei aus, der sicher noch in einem Kilometer Entfernung zu hören war. Teyla stieß ein zweites Mal zu. Der Räuber schüttelte sich und bockte, um sie abzuwerfen, während das Blut in Strömen aus seinen Halswunden floss. Der dritte Stoß ließ den Margan straucheln. Direkt vor sich sah Teyla einen Felsvorsprung und ohne zu zögern, sprang sie vom Rücken des Tieres auf den Felsen hinauf.

Der Margan brüllte und bockte weiter vor Schmerzen. Er schien genug von seiner vermeintlich schwachen und leichten Beute zu haben und ergriff die Flucht. Ronon kletterte den Hang hoch und tauchte neben Teyla auf. Einige Zeit standen sie wortlos und schwer atmend nebeneinander und lauschten auf die leiser werdenden Geräusche und das Gebrüll des abziehenden Raubtieres.

Ronon fand als erster seine Sprache wieder. „Ob er weg ist?“

„Sicher!“

„Bist du verletzt?“ besorgt sah Ronon sie an und zeigte auf die blutende Stirnwunde, die sie jetzt erst bemerkte.

„Nur ein leichter Kratzer“, winkte Teyla ab und wischte mit der Hand über die Wunde. „Und du?“

„Dasselbe. Das, das war fantastisch!“ meinte er dann.

„Was?“

„Na, dein Kampf mit dem Drachen.“

„Es war kein Drachen.“

„So sah er aber aus. Du hast ihn schwer verletzt, hoffentlich stirbt er.“

„Er tut nur das, für was ihn die Natur erschaffen hat: Er versucht zu überleben.“

„Das kann er gerne, aber nicht auf unsere Kosten“, meinte Ronon und schüttelte ungläubig den Kopf. „Wie kannst du einen solchen Killer verteidigen.“

„Wir machen doch dasselbe. Wir töten, um zu überleben, also sind auch wir nichts anderes als Killer“, entgegnete Teyla und wandte sich ab.

weiter: Kapitel 8
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