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Die Goldene Stadt von Selana

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Teil 6

Außerhalb der Stadt stand Rodney McKay vor dem großen Tunnel, der vom Festland unter Wasser bis zur Stadt führen sollte. Die Wände waren mit einem Material abgestützt, die ihm ungekannt war.

Jono zeigte McKay stolz ihr bisheriges Werk. „Das Material stammt von den Vorfahren. Wir haben nicht verlernt es her zu stellen. Bald haben wir unser Ziel erreicht. Unser Baumeister ist sich sicher, dass es nur noch 20 Meter bis zu der Höhle ist, die direkt in die Stadt führt.“

„Höhle?“ fragte McKay.

„Ihr müsst wissen, dass das Wasser am Grund der Grube nicht einfach verschwindet. Unten ist ein großer See und das Wasser fließt in vielen Höhlen weiter. Einige wurden erforscht, aber die meisten sind unbekanntes Gebiet. Meistens kommt man wegen dem Wasser nicht weiter, weil es die ganze Höhle ausfüllt.“

„Dazu braucht man ein Tauchgerät“, meinte Rodney.

„Ja, aber bisher gab es dazu noch keinen triftigen Grund. Die erforschten Höhlen werden als Lagerräume, Tiergehege oder Trainingsräume für die Krieger benutzt. Ganz unten befinden sich keine richtigen Wohnräume, weil die meisten Menschen sich so tief unten nicht wohl fühlen“, erklärte Jono.

„Das kann ich mir vorstellen“, sagte Teyla und schüttelte sich bei dem Gedanken eingesperrt in einer Höhle, tief unten leben zu müssen.

„Ein guter Freund von mir trainiert dort seine Krieger. Er ist mein Verbindungsmann in die Stadt. Von ihm erhalte ich auch alle Nachrichten. Vor einer Stunde erfuhr ich von einem seiner Spione, dass eure beiden Freunde in der Stadt sind. Im Moment befinden sie sich in Sicherheit, aber meine Geliebte ist in großer Gefahr. Der König will sie töten lassen.“

McKay sah Jono ungläubig an. „Sagtest du nicht, dass sie die Tochter des Königs ist?“

Jono nickte.

„Er will seine eigene Tochter töten lassen? Dieser Unmensch!“ regte sich Teyla auf.

„Ich bin sicher, dass Graf Palla ihn aufgehetzt hat und ihm lauter Lügen über Yara erzählt hat. Mein Freund versucht ihn umzustimmen, aber ohne Beweise für Pallas Verrat wird ihm der König nicht glauben.“

„Was ist nun mit dem Tunnel“, wollte Ronon wissen.

„Ach ja! Er wird in der Höhle meines Freundes enden. Seine Krieger erwarten uns schon. Wir arbeiten Tag und Nacht, um den Tunnel fertig zu stellen. Aufseiten der Stadt muss allerdings größte Vorsicht geübt werden, denn Graf Pallas Spione sind überall“, meinte Jono.

McKay sah vielen Frauen und Männer, die dabei waren, unter großen Sicherheitsvorkehrungen den Tunnel zu graben. Ein Mann fiel auf, der alles überwachte und für die Sicherheit verantwortlich zu sein schien. Frauen schafften auf Handwagen die von den Männern heraus gebrochenen Steine weg. Es war Schwerstarbeit, doch die Frauen und Männer waren mit Feuereifer bei der Arbeit.

Jono zeigte auf den Mann. „Das ist Tamu, mein Baumeister und ein guter Freund. „Tamu!“ rief er dann.

Der Baumeister kam zu ihnen und gegrüßte Jono freudestrahlend. „Jono, schön dich zu sehen. Du warst Tage nicht mehr bei mir unten.“ Sein Blick traf die Fremden.

Jono verstand den Wink. „Das sind meine neuen Freunde Doktor Rodney McKay, Teyla Emmagan und Ronon Dex. Sie sind durch den Ring der Vorfahren auf unsere Welt gekommen.“

Tamu verbeugte sich tief vor den Fremden, die hier übliche Art jemanden zu begrüßen.

„Zwei Freunde von ihnen befinden sich in der Stadt. Wir wollen sie befreien, ebenso meine geliebte Yara“, sagte Jono.

„Ihre Flucht ist misslungen?“ fragte Tamu erschrocken.

„Ja, sie wurde von Graf Pallas Schergen gefangen, zusammen mit den beiden Fremden.“

„Das ist nicht gut. Dann sollten wir uns noch mehr beeilen den Tunnel fertig zu stellen. Ihr entschuldigt mich?“ Damit stürmte er davon und ließ die anderen einfach stehen, die ihm verblüfft hinterher blickten.

„Ihr müsst Tamu entschuldigen“, meinte Jono. „Er ist Gelehrter und deshalb etwas seltsam.“

„So?“ fragte McKay amüsiert.

„Oh! Verzeih, das war nicht gegen dich gerichtet“, sagte Jono, als ihm bewusst wurde, dass McKay auch ein Gelehrter war.

„Schon gut, mein Freund. Mit dieser Meinung stehst du nicht alleine da“, sagte McKay leicht verärgert. „Doch sag: warum benutzt ihr nicht Sprengstoff, um schneller voranzukommen?“

„Man könnte die Sprengung hören“, meinte Jono. „Erst für den letzten Durchbruch werden wir Sprengstoff benutzen. Doch jetzt kommt mit. Meine Leute haben eure Quartiere bereitet und ein Essen bereitgestellt. Hier können wir im Moment nichts tun.“

„Das ist eine gute Idee“, meinte McKay begeistert. „Ich sterbe vor Hunger!“

„Was ist mit helfen?“ fragte Ronon und ignorierte damit McKays Ausruf.

„Beim Bau des Tunnels? Nein, ich habe andere Aufgaben für euch.“

Mit einem letzten Blick auf den Tunnel folgten die drei nun dem vorauseilenden Jono zurück in die Höhlenwohnräume.



In der Stadt

Am Morgen des darauf folgenden Tages wurde John Sheppard von einer Dienerin geweckt.

„Herr, es ist Zeit zum Aufstehen. Beleth ist beim König und spricht mit ihm. Wenn er zurückkommt und der König einverstanden ist, wird der Herrscher Sie empfangen und Sie können die Herausforderung aussprechen. Wir werden Sie baden und ankleiden.“

„Das kann ich selbst.“ Dann fiel ihm auf, dass sie in der Mehrzahl gesprochen hatte. „Wir?“

„Meine Freundin und ich.“ Die Dienerin zeigte auf eine weitere Frau, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte und nun nach vorne trat.

Es war eine junge schöne Arin, mit langen schwarzen Haaren und dunklen Augen, die sich erst verstohlen umsah, bevor sie sich ihm näherte. „Ich bin geehrt, Euch dienen zu dürfen, Herr.“ Damit drückte sie John etwas in die Hand.

Die beiden Frauen entfernten sich, um das Badewasser einzulassen und John sah auf den Zettel in seiner Hand.

Rhianas Handschrift!

Sheppard las ihre Nachricht. Er war froh, dass es ihr gut ging. John drehte den Zettel um und schrieb Rhiana seine Antwort darauf. Diesen gab er dann heimlich der Dienerin zurück.

Kaum war er fertig, erschien auch schon Beleth. „Es ist alles bereit. Der König akzeptiert die Herausforderung.“ Der Krieger zögerte einen Moment, dann sagte er leise. „Ich hatte sogar den Eindruck, dass er froh war, eine Möglichkeit zu haben seiner Tochter das Leben zu retten. Aber er ist der König und darf unter keinen Umständen sein Gesicht verlieren. Für uns Arin bedeutet das, die Macht und das Ansehen zu verlieren. Der König wäre unter Umständen sogar gezwungen abzudanken.“

Sheppard überlegte einen Moment. „Vielleicht ist das sogar beabsichtigt?“

„Du meinst ...“ Beleth sah John an. „Aber das wäre eine Verschwörung gegen den Thron. Das schlimmste Verbrechen, das sich ein Arin schuldig machen kann.“

„Wer wäre der Nachfolger des Königs?“ fragte Sheppard.

„Ranco, der Sohn des Herrschers. Aber Ranco ist mein Freund. Er ist zwar arrogant aber ehrlich.“

„Wer ist der nächste in der Reihe?“

„Niemand. Der zweite Sohn ist noch ein Kind und sonst hat der König nur noch Töchter. Töchter dürfen den Thron nicht besteigen“, erklärte Beleth.

„Unter keinen Umständen?“

„Man müsste das Gesetz ändern“, meinte Beleth. Er legte die Hand auf sein Kinn und überlegte: „Wenn Ranco und der König aus dem Weg sind, wäre nur Graf Palla mächtig genug, den Thron an sich zu reißen. Und das würde erklären, warum er Yara heiraten wollte. Er strebt den Thron an.“

„Damit haben wir den Schuldigen. Vielleicht hofft der Kriegsherr, dass der König seine Tochter in letzter Sekunde rettet, dann wäre es ein Leichtes für ihn, den Herrscher zum Abdanken zu zwingen. Er bräuchte ihn nicht einmal zu töten. Dann bliebe nur Ranco übrig. Nach dessen Tod kann Graf Palla eine andere Tochter des Königs heiraten und ist damit an der Macht.“

„Das bedeutet, dass der Königsohn in Gefahr ist. Ich werde sofort meine Männer zu seinem Schutz abstellen. Und wir gehen eiligst zum König.“

Beleth und Sheppard verließen das Gemach und gingen zum Thronsaal. Von seinem neuen Freund war John genau über den Ablauf informiert worden. Sheppard betrat den Thronsaal und blieb mitten im Raum stehen. In der Hand hielt er einen Stab, den er von Beleth erhalten hatte. Der Stab war einen Meter lang. Ein Ende mündete in ein kurzes Schwert, während das andere Ende eine Sonne darstellte, geformt aus einem riesigen Jade-Stein.

Von seinen Dienern und Vertrauten umringt, saß der König auf seinem Thron. Kurze Zeit ruhte sein durchdringender Blick auf dem Fremdling. „Du hast den Wunsch, die Herausforderung zum Schutze der Prinzessin auszusprechen?“

Sheppard erkannte Graf Palla und Hamad unter den Anwesenden. Ihre Blicke lagen feindselig auf ihm. John ignorierte sie und sagte: „Ja, dass wünsche ich. Für das Leben der Prinzessin.“ Damit stieß Sheppard den Stab mit der Schwertseite in den Boden.

König Moerbin musterte ihn nachdenklich. Es lag an ihm, die Herausforderung zu akzeptieren und seinen Kämpfer zu bestimmen. Sheppard glaubte, so etwas wie Sympathie im Blick des Königs zu erkennen. „Die Herausforderung ist akzeptiert.“ Er sah sich in der Runde um. Sein Blick blieb auf Hamad haften. „Ich wähle meinen besten und stärksten Krieger für den Kampf : Hamad!“

Hamad blickte den König einen Moment überrascht an, dann überzog ein hinterhältiges Grinsen sein Gesicht. Der Krieger trat in die Mitte des Saales und zog den Stab heraus. „Ich nehme an!“ Er hob den Stab hoch und drehte sich unter dem Gejohle der Krieger im Saal im Kreis herum. Vor John blieb er stehen. Der Blick, der Sheppard traf, war boshaft. „Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu töten, Fremder!“ Dann ging er unter dem Gebrüll seiner Freunde an seinen Platz zurück.

„Es sei!“ rief der König. „Der Kampf ist in vier Tagen, um die Mittagszeit.“

Beleth packte Sheppard am Arm und zog ihn aus dem Saal. „Das war genial von dem König. Jetzt glaube ich wirklich, dass er auf unserer Seite steht.“

„Was meinst du?“ fragte John erstaunt.

„Normalerweise kämpft ein anderer Krieger für den König. Bei der Herausforderung kann der König jedoch frei wählen. In dem er Hamad gewählt hat, beraubt er Graf Palla automatisch um seinen besten Mann. Hamad ist ein genialer Stratege und Kämpfer, dem Graf Palla viel seiner Macht und Einfluss zu verdanken hat. Er ist es, der die Krieger kontrolliert, doch gegen ihn hast du eine reelle Chance.“

„Du gehst von vorneherein von meinem Sieg aus“, meinte Sheppard.

Beleth sah ihn überrascht an. „Du willst doch jetzt keinen Rückzieher mehr machen? Dazu ist es jetzt zu spät. Wenn du den Kampf nicht antrittst, wäre das automatisch dein Tod.“

„Keine Sorge, ich werde kämpfen. Aber ich bin sicher, dass Hamad ein guter Kämpfer ist.“

„Das ist er, aber du auch. Hamad ist dazu hinterhältig. Du bleibst am besten bei mir. Wir werden die vier Tage mit trainieren verbringen. Meine besten Kämpfer stehen dir zur Verfügung. Du wirst siegen.“

„Wenn du meinst ...“ John war nicht so zuversichtlich.

„Du hast Angst?“ fragte Beleth.

„Natürlich habe ich das“, meinte Sheppard.

„Das ist gut. Das wird dir die Klarsicht und die Kraft zum Sieg geben. Nur ein Narr oder ein Verrückter hat keine Angst vor dem Tod“, meinte Beleth. „Und du bist keines von beiden.“ Er klopfte John auf den Rücken. „Komm mit! Wir beziehen für die nächsten Tage Quartier unten in der Arena. Wir werden viel Spaß haben.“

„Spaß nennst du das? Unter Spaß verstehe ich etwas anderes“, meinte Sheppard, folgte seinem neuen Freund aber ohne Widerspruch in die unteren Bereiche der Stadt.



Gespannt wartete Rhiana auf die Rückkehr Tias und die neuesten Nachrichten über Sheppard. Als Tia erschien, lief sie ihr entgegen. „Hast du John gesehen? Hat er meine Nachricht gelesen?“ Rhiana verstummte, als sie Tias Gesicht sah. „Was ist passiert? Ist John etwas passiert? Sprich doch, Mädchen!“

Tia schüttelte den Kopf. „Nein, der Herr lebt – noch!“

„Noch? Was heißt noch?“

„Er hat sich mit Beleth von der königlichen Garde angefreundet und mit seiner Hilfe die Herausforderung ausgesprochen.“

„Du hast das schon einmal erwähnt. Und was bedeutet das nun genau? Du sagtest etwas von einem Kampf auf Leben und Tod.“

„Es wir ein Kampf mit Hamad sein. Nur einer von beiden wird die Arena lebend verlassen, und wenn es Sheppard ist, wird auch Yara weiterleben. Verliert er aber den Kampf, stirbt auch die Prinzessin.“

„Das müssen wir verhindern.“

„Dazu ist es zu spät. Der König hat die Herausforderung angenommen. Wenn dein Freund nun einen Rückzieher macht, bedeutet das seinen Tod.“

Rhiana konnte es nicht fassen. Doch dann überwog ihr Sorge. „Wann ist der Kampf?“

„In vier Tagen, Herrin“, antwortete Tia.

„Darf ich zusehen?“ fragte Rhiana.

„Du willst zusehen, wie er vielleicht getötet wird?“ fragte Tia erstaunt.

„John wird siegen. Das weiß ich ganz genau“, antwortete Rhiana mit fester Stimme. Ganz tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Sheppard durchaus verlieren konnte, aber das wollte sie sich nicht eingestehen.

„Ja, Herrin!“ sagte Tia und hoffte, dass die Fremde recht hatte, denn Yara war auch ihre beste Freundin.

„Tia, ist es möglich, dass ich meine Gemächer verlassen darf, um mir die Stadt anzusehen? Ich muss hier raus, sonst werde ich noch verrückt.“

„Ich werde Ranco fragen. Der Königsohn hat übrigens angekündigt, dass die Nacht nach der Herausforderung die Nacht eurer Vereinigung sein wird.“

„So?“ fragte Rhiana bestürzt. Sie hatte überhaupt keine Lust dem Königsohn zu Willen zu sein. „Dann geh und frage ihn, Tia. Und sage ihm, dass ich mich auf unsere erste Nacht freue.“

Tia sah Rhiana überrascht an, denn sie wusste, dass es nicht so war, schließlich liebte die Fremde diesen Sheppard. Rhianas Miene war jedoch undurchschaubar und so verbeugte sich Tia vor ihr und ging, um den Befehl auszuführen.

Rhiana sah ihr hinterher. „John!“ flüsterte sie dann. „Gewinne. Und dann fliehen wir von hier, denn eines ist sicher. Wenn es dieser Ranco auch nur wag mich anzurühren, werde ich ihn vorher umbringen.“

weiter: Kapitel 7
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