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Die Goldene Stadt von Selana

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Teil 5

„Das macht nichts. Wenn ich ihnen befehle, dich als Freund anzusehen, werden sie dich akzeptieren.“

Sheppard betrat langsam das Gehege. Die Raubkatzen musterten ihn sofort, machten aber keine Anstalten ihn anzugreifen. Beleth winkte ihm zu und als Sheppard neben ihm stand, wurde er sofort umringt und beschnuppert. Beleth sprach einige Worte und sofort ließen die Tiere von Sheppard ab. Nur eines blieb stehen und stieß ihn mit seiner Schnauze an.

„Was will es denn?“ fragte Sheppard erstaunt und sah Beleth an.

Der Krieger lächelte und meinte. „Es mag dich und will gestreichelt werden. Das ist erstaunlich, denn sonst sind die Tiere Fremden gegenüber nicht so zutraulich.“

„Ich mag Tiere, sofern sie mich nicht fressen wollen“, meinte Sheppard und streichelte der Raubkatze sanft über den Kopf. Das Tier stieß ein wohliges Schnurren aus und schloss die Augen.

Beleth verließ den Käfig und Sheppard folgte ihm. Der Raubkatze war so schnell, dass er schon aus dem Gehege geschlüpft war, bevor John die Tür schließen konnte.

„Was soll das?“ Sheppard sah das Tier an, der ihn aus treuseligen Augen anschaute.

„Die Katze ist noch jung und sucht Anschluss. Du bist ihr sympathisch. Ich schenke dir das Tier. Es wird dir treue Dienste leisten."

Sheppard winkte entsetzt ab. „Das ist nicht dein Ernst? Was soll ich denn mit ihr machen?“

„Sie ist auf die Jagd abgerichtet und auf das Aufspüren eines Menschen“, erklärte Beleth.

„Wie ein Hund also. Nun gut“, Sheppard sah das Tier an, das mit dem Schwanz wedelte und ihn erwartungsvoll ansah. „Da du nun mir gehörst brauchst du einen Namen. Ich nenne dich Simba.“

Als sie die Höhle verließen, sahen sie sich von einer Schar Krieger umringt, die sie mit grimmigen Mienen anstarrten.

„Was wollt ihr?“ fragte Beleth.

„Euren Tod!“ Mit diesen Worten gab der vorderste Krieger ein Zeichen und die Männer griffen an.

Als sich der erste Angreifer auf Sheppard stürzte, machte dieser einen schnellen Ausfallschritt nach hinten, sodass der Mann an ihm vorbei stürmte. John gab ihm einen Stoß und beförderte ihn damit von der Plattform ins kalte Wasser. Sheppard konnte ihm keinen weiteren Blick schenken, denn zwei weitere Krieger stürzten sich mit lautem Geschrei auf ihn.
Sheppard versuchte auszuweichen, doch die Angreifer hatten damit gerechnet und bekamen ihn zu fassen. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn auf das niedrige Geländer der Plattform. Dadurch verloren sie das Gleichgewicht und fielen über das Geländer. Das Wasser spritzte hoch auf, als die Männer ins Nasse stürzten, das an dieser Stelle nicht besonders tief war. Zu seinem Pech lag Sheppard unten und wurde vom Gewicht seiner Angreifer ins Wasser gedrückt. Es gelang ihm noch tief Luft zu holen, bevor sein Kopf unter Wasser gedrückt wurde. Er schlug um sich und versuchte sich aus dem Griff der Männer zu befreien, doch die Kräfte der beiden waren größer. Sheppard hielt die Luft an, um diese möglichst lange zu sparen, doch schon spürte er wie seine Kräfte nachließen und auch die Luft immer knapper wurde.

Am Rande der Bewusstlosigkeit glaubte er ein bösartiges Knurren und den lauten Schrei eines Menschen zu hören. Die Arme, die seinen Kopf ins Wasser gedrückt hatten, ließen ihn los und er schaffte es, seinen Kopf zu heben und Luft zu schnappen. Nur einer seiner Gegner versuchte noch ihn zu ertränken. Sheppard mobilisierte seine letzten Kraftreserven und schaffte es, den Krieger zurückzustoßen. Mit einem geschmeidigen Satz war er wieder auf den Beinen und ließ seinen Gegner ins Leere laufen. Ein Fausthieb beförderte den Mann ins Wasser zurück.

Sheppard sah sich schwer atmend nach seinem zweiten Gegner um und blieb verblüfft stehen. Simba, seine Raubkatze, die er gerade von Beleth geschenkt bekommen hatte, stand über dem anderen Krieger und drückte ihn ins Wasser. Seine Schnauze war dicht über der Kehle des Mannes, der nicht wagte, sich zu rühren.

Als neben Sheppard ein Mann ins Wasser sprang, ging er sofort in Abwehrstellung. John atmete erleichtert auf, als er Beleth erkannte, welcher mit gezogenem Schwert gewandt ins Wasser gesprungen war. Auf der ersten Plattform sah John weitere Krieger stehen, die die Angreifer besiegt und gefangen genommen hatten. Die Männer Beleths waren ihnen zu Hilfe geeilt und hatten die Attentäter überwältigt.

Beleth rief einen scharfen Befehl in seiner Sprache und sofort ließ der Raubkatze von seinem besiegtem Gegner ab. Zwei Krieger zogen den Mann aus dem Wasser und nahmen ihn mit.

„Sie hat mir das Leben gerettet“, sagte Sheppard und zeigte auf Simba. „Die Männer waren dabei mich zu ertränken, da muss Simba einen angesprungen haben und dadurch konnte ich mich befreien.“

„Die Tiere sind sehr gut abgerichtet“, meinte Beleth. „Du hast einen guten Freund gewonnen.“

„Ja, das ist wohl so“, meinte John und strich Simba über den Kopf, das die Katze sichtbar genoss.

„Doch nun, du scheinst ein guter Kämpfer zu sein, John. Aber noch nicht gut genug für den Kämpfer des Königs. Komm, wir werden dich trainieren, um dich auf den Kampf vorzubereiten.“

Die nächsten Stunden verbrachten sie mit Training und Beleth machte am Abend ein zufriedenes Gesicht. Auch die Krieger, mit denen Sheppard sonst noch übte gaben zu, dass er gut zu kämpfen verstand.

Als sie beim Essen zusammen saßen, meinte Beleth: „Morgen werde ich als erstes mit dem König sprechen. Mit seiner Erlaubnis kannst du danach die Herausforderung aussprechen. Dann ist Yara erst einmal sicher. Erst nach dem Kampf wird sich ihr Schicksal erfüllen – und deines auch. Denn eines ist sicher, nur ein Kämpfer wird die Arena verlassen. Du darfst mit deinem Gegner kein Mitleid zeigen. Er wird es auch nicht tun.“

„Schon gut, ich habe verstanden“, antwortete Sheppard. „Ich war schon öfters gezwungen zu töten, allerdings bevorzuge ich die Notwehrsituation.“

„Dann sieh es diesmal auch als das an, denn es geht für dich und Yara um Leben oder Tod. Im anderen Fall ist es besser, du verzichtest auf die Herausforderung“, erinnerte Beleth nochmals eindringlich.

„Ich werde es tun“, sagte John mit aller Überzeugung, die er aufbrachte.

„Gut! Doch jetzt lass uns noch etwas feiern.“



In einem anderen Teil der Stadt stand Rhiana an einem der großen Fenster ihres Gemaches und sah über die Häuser der Stadt, wo langsam die Lichter angingen. Die Sonne war schon längst verschwunden, obwohl ihr Haus auf einer der obersten Plattformen stand. Zu ihren Füßen lagen der Abgrund und die übrige Stadt. Sie bewunderte die Architektur, doch ihre Gedanken weilten bei John Sheppard.

Seit ihrer Trennung hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Es war ihr nichts anderes übrig geblieben, als das Angebot Prinz Rancos anzunehmen. Die Aussicht die Konkubine des Königsohnes zu werden entsetzte sie, aber es war im Moment die einzige Möglichkeit ihr Leben und das von Sheppard zu retten. Und so schnell würde sie nicht aufgeben. Entweder würde ihr oder John etwas einfallen. Und dann waren ja auch noch die Freunde in Atlantis da. Durch ihre Zustimmung hatte sie sich und John etwas Zeit verschafft, denn niemals würde die die Geliebte von diesem Ranco werden.

Eine der Dienerinnen hatte ihr erzählt, dass der Fremde begnadigt worden sei und sich in der Gesellschaft des Kriegers Beleth befand. Das beruhigte Rhiana etwas, bedeutete es doch, dass Prinz Ranco Wort gehalten hatte und John noch lebte.

Rhianas Hand glitt über den Seidenstoff ihres langen roten Gewandes. Es war mit Goldfäden verziert. Es war schön so etwas Wunderbares zu tragen, ganz anders als die Männerkleidung, die sie sonst trug.

„Herrin!“ Die Stimme der Dienerin riss sie aus ihren Gedanken. Als zukünftige Konkubine besaß sie das Privileg Dienerinnen zu haben, die ihr jeden Wunsch erfüllten.

„Was ist denn, Tia?“ fragte Rhiana das junge Mädchen.

„Ich habe Nachricht von dem Fremden. Es geht ihm gut und er ist in Sorge um dich. Er bat den König darum, dich besuchen zu dürfen“, antwortete Tia.

„Und?“ fragte Rhiana freudig gespannt. Endlich konnte sie John wieder sehen. Doch das Glücksgefühl verwandelte sich in Enttäuschung, als die Dienerin erneut sprach. „Es tut mir Leid, aber der König hat abgelehnt. Der Fremde darf dich nicht sehen“.

„Verdammt!“ Rhiana konnte ihren Ärger nicht verbergen. „Ich muss ihn aber sehen. Wie komme ich ungesehen hier heraus?“

„Das geht nicht“, sagte die Dienerin erschrocken. „Die Gemächer werden streng bewacht. Wenn man dich erwischt, bedeutet das deinen Tod. Und den deines Geliebten auch. Doch ich kann versuchen, dem Fremden eine Nachricht von dir zu bringen.“

„Und eine mir von ihm?“ fragte Rhiana gespannt.

„Ja, Herrin“, antwortete Tia.

„Gut, dann versuchen wir es erstmal so. Warte hier, ich werde John eine Nachricht schreiben.“

Rhiana setzte sich an einen kleinen Tisch in dem Gemach und begann in aller Eile ein paar Zeilen an Sheppard zu schreiben. Anschließend rief sie Tia heran.

Rhiana sah die Dienerin an. „Warum machst du das, Tia? Es bringt auch dein Leben in Gefahr.“

„Yara ist eine Freundin von mir. Ich bin zwar nur eine einfache Dienerin, aber die Prinzessin war immer gut und freundlich zu mir. Jetzt habe ich die Möglichkeit etwas davon zurückzugeben, indem ich helfe, ihr Leben zu retten“, erklärte Tia schlicht.

„Ihr Leben? Ist das denn in Gefahr? Der König ist doch ihr Vater“, meinte Rhiana erstaunt.

„Der König hat ihren Tod befohlen. Ich bin sicher, dass der böse Graf Palla dahinter steckt, denn er wollte Yara heiraten, doch die Prinzessin hat seinen Antrag abgelehnt. Das hat den Zorn und den Hass des Kriegsherrn heraufbeschworen und deshalb will er Yaras Tod, doch der Fremde, den du John nennst, will ihr Leben retten.“

„Wie denn?“

„Er wird morgen die Herausforderung aussprechen und um Yaras Leben kämpfen“, erklärte Tia.

„Kämpfen?“ fragte Rhiana besorgt.

„Ja, es ist ein Kampf auf Leben und Tod mit dem Ersten Krieger des Königs. Wenn der Fremde verliert, sterben beide.“

„Was? Aber das kann John nicht tun. Ich dachte er sei in Sicherheit.“

„Das ist er auch, aber er macht es auf eigenen Wunsch, weil es die einzige Möglichkeit ist, Yaras Leben zu retten.“

„Indem er sein Eigenes verliert? Das ist Wahnsinn, aber typisch für John.“

„Du hast wenig Vertrauen in deinen Freund“, meinte Tia. „Glaubst du nicht, dass er siegen kann, Herrin?“

„Natürlich kann er das, aber ...!“

„Du liebst ihn und sorgst dich deswegen um ihn. Ich verstehe, aber es geht nicht nur um sein Leben oder das von Yara. Wenn dein Freund siegt, können wir Graf Palla stürzen und viele weitere Leben sind gerettet“, sagte Tia.

„Anscheinend bin ich dazu verdammt, mein Leben mit Menschen zu verbringen, die ihr eigenes Leben weniger schätzen, als ihr eigenes“, seufzte Rhiana ergeben. „Nun gut. Hier ist die Nachricht. Versuche sie John zu bringen.“

„Ja, Herrin!“ versprach Tia und machte sich auf den Weg.

weiter: Kapitel 6
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