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Die Goldene Stadt von Selana

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Teil 3

Die Goldene Stadt

Colonel John Sheppard und Rhiana gingen mit den Kriegern durch die fremde Stadt. Eines wusste Sheppard: die Arin waren ihnen im Wissen nicht groß unterlegen, auch wenn sie diese archaischen Rüstungen und auch Waffen trugen.

Das Gedröhne des Wassers war ohrenbetäubend, doch den Arin schien das nichts auszumachen. Vielleicht waren sie auch schon so daran gewöhnt, dass sie es nicht mehr bewusst wahrnahmen. Ihr Weg führte sie über einige Plattformen weiter nach unten. Treppen und Stege verbanden die verschieden großen Ebenen miteinander.

Ihr Ziel war die große Plattform, auf halber Höhe, die gleichzeitig das Zentrum der Stadt zu bilden schien. Der Abgrund, in den sich die Flüsse stürzten, mochte einen Durchmesser von gut 400 m haben und war somit breiter, als es den ersten Anschein gehabt hatte. Sheppard sah unten einen großen See. Leider konnte er nicht erkennen, wohin die Wasser verschwanden. Vielleicht gab es unterirdische Höhlen und das Wasser floß dann irgendwann wieder ins Freie. Die ganze Plattform nahm ein einziges gigantisches Gebäude mit Anbauten ein. Es war im Stil einer Pagode gebaut worden: mehrstöckig und verschnörkelt. Auf jedes Stockwerk war als Abschluss ein Dach gebaut worden, darauf stand der nächste Stock mit Dach. Je höher das Gebäude wurde, desto größer wurden die Aufbauten.

Sheppard zählte mindestens zwanzig solcher Etagen mit den dazugehörigen Erkern, Balkonen und kleinen Nebenhäusern. Die Balkone und Erker waren mit Figuren verziert worden, die Tiere, Götter und Menschen bei ihren verschiedenen Tätigkeiten darstellten. Der Palast war im hellsten Goldton angestrichen worden. Sheppard war beeindruckt. Er hatte noch nie so ein außergewöhnliches Gebäude gesehen.

„Das ist unser Palast“, bestätigte da auch schon Yara seine Vermutung.

Die Krieger hatten sie nicht weiter bedroht, aber es bestand kein Zweifel, dass sie jeden Fluchtversuch verhindern würden.

Sie überquerten den großen Vorplatz des Palastes, der mit Statuen, Blumenbeeten und blühenden Bäumen bepflanzt war. Dazwischen standen Ruhebänke, die zum Verweilen einluden. Die Blüten dufteten wunderbar und einen Augenblick vergaß Sheppard den Grund ihres Hierseins. Der Platz war sehr belebt. Viele Menschen kamen aus dem Gebäude heraus oder gingen hinein.

Der Kriegergruppe mit den beiden Fremden wurde bereitwillig Platz gemacht. Die Bekleidung von Sheppard und Rhiana unterschied sich sehr von denen der Bewohner. Während sie beide die übliche Armee-Bekleidung anhatten, trug die einheimische Bevölkerung tunikaartige Gewänder in allen Farben. Manch neugieriger Blick traf die Neuankömmlinge. Vor der Prinzessin verneigten sich die meisten respektvoll.

„Das Volk scheint Sie zu lieben, Yara“, konnte sich Sheppard nicht verkneifen zu sagen.

„Das spielt keine Rolle“, bemerkte Hamad sofort. „Der König bestimmt, was geschieht und nicht das Volk.“

„Ich glaube eher es ist Graf Palla. Er beherrscht meinen Vater völlig“, sagte Yara.

„Dann solltet ihr seine Herrschaft brechen“, meinte Sheppard.

„Schweig“, herrschte Hamad Sheppard an und gab ihm einen Stoß, der ihn nach vorne stolpern ließ.

Mühsam beherrschte sich Sheppard und stieg die Treppe zum Palast hoch. Drinnen empfing sie angenehme Kühle und Ruhe. Der Lärm der tosenden Wasser war wie abgeschnitten. Was immer auch den Lärm abschirmte, er hielt auch die Hitze davon ab, in den Palast einzudringen. An den Wänden des Vorraumes hingen Gemälde und auf dem Boden lagen dicke Teppiche, in denen man beim Gehen fast bis zu den Knöcheln versank. Kostbar aussehende Möbelstücke, aus edlen Hölzern geschnitzt und reich verziert, standen in der Halle.

Nachdem sie die Halle durchquert hatten, wurden sie durch einen schmalen Gang geführt und blieben vor einer Tür stehen. Einer der Krieger öffnete sie und sie traten ein. Der Raum war fensterlos, aber für ein Gefängnis bequem eingerichtet.

„Das ist euer vorläufiges Quartier, bis der König entscheidet, was mit euch geschieht. Vor der Tür stehen einige meiner Krieger. Versucht also nicht zu fliehen, dass würde euren sofortigen Tod bedeuten.“ Damit drehte sich Hamad um und ging hinaus.Yara sahen sie nicht mehr.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte Rhiana resigniert. „Das war eindeutig ein garstiger Empfang.“

„Wir warten“, entschied Sheppard. „Irgendwann wird der König uns empfangen und ich bin sicher, dass er mit sich reden lassen wird.“

„Ist das dein Ernst?“ Rhiana sah nicht sehr überzeugt aus. „Du hast gehört, was die Kleine sagte – der König macht, was dieser Palla ihm sagt. Und wenn dieser entscheidet uns zu töten...!“ Sie machte eine nicht zu missdeutende Geste mit den Fingern.

„Warten wir ab“, Sheppard sah sich im Zimmer um. Der Raum strahlte Wärme aus. Die Wände und die Decke waren aus geschnitzten Edelhölzern gefertigt, mit Gold- und Elfenbeinplättchen verziert. Wertvolle Teppiche an den Wänden und am Boden verkündeten den Reichtum der Stadt. Ein großes Bett, ein Tisch und zwei Stühle bildeten die Einrichtung des kleinen Raumes.

„Diese Welt kennt eindeutig keine Wraith“, meinte Sheppard.



Zur gleichen Zeit, außerhalb der Stadt

Teyla, McKay und Ronon sahen sich von der Gruppe Krieger umringt, die Waffen auf sie richteten.

Einer der Männer trat vor. „Wer seid ihr? Ihr kommt nicht aus der Stadt.“

McKay ergriff das Wort. „Nein, wir sind nur zufällig hier und suchen einen Weg in die Stadt hinein, ohne bemerkt zu werden. Zwei unserer Freunde sind vielleicht dort.“

„Sind das ein Mann und eine Frau?“ fragte der Sprecher.

„Ja, das stimmt. Habt ihr sie gesehen?“ erkundigte sich McKay gespannt.

„Sie kamen mit einer königlichen Dschunke in die Stadt. Meine Späher haben gesehen, dass sie von Hamad in die Stadt geführt wurden. Aber ich glaube sie waren Gefangene.“

„Das haben wir befürchtet. Mein Name ist Rodney McKay, das sind Teyla und Ronon“, stellte der Doktor alle vor.

„Ich bin Jono. Das sind meine Freunde ...“ Jono nannte viele Namen, die McKay nicht behielt.

„Meine Braut befand sich ebenfalls an Bord. Wir hatten uns im Dschungel verabredet, doch leider haben wir uns verfehlt“, erklärte Jono.

„Warum wolltet ihr euch im Dschungel treffen?“ erkundigte sich Ronon. „Das ist doch viel zu gefährlich.“

„Wir wollten durchbrennen, weil ihr Vater gegen unsere Heirat ist. Der König will keinen Mann des Volkes als Mann seiner Tochter.“

„Ich verstehe“, sagte McKay. „Dann wurde sie gefangen und zurückgebracht?“

„Ja, und ich will sie befreien“, sagte Jono. „Meine Freunde und ich sind Rebellen gegen den König.“

„Warum Rebellen?“ fragte McKay.

„Der König ist im Grunde ein guter Mensch, aber sein Berater nicht.“

„Lassen Sie mich raten! Er beherrscht den König“, vermutete McKay.

„Ja, und vielleicht sollten wir zusammenarbeiten. Ihr wollt eure Freunde, ich meine Braut befreien und gleichzeitig Graf Palla stürzen.“

„Graf Palla ist dieser Berater nehme ich an?“

Jono sah McKay an und nickte zustimmend. Er gab seinen Leuten ein Zeichen und diese senkten ihre Waffen. „Folgt mir. Wir bringen euch in unser Versteck.“

Die drei folgten den Rebellen auf ihren geheimen Pfaden durch den Urwald. Es ging weg vom Fluss und McKay fragte sich, wie sie so die Stadt erreichen sollten.

Nach etwa einer halben Stunde anstrengenden Marsches durch das unzugängliche Dschungelgelände erreichten sie das Versteck der Gruppe. Es entpuppte sich als geräumige Höhle mit vielen kleinen Kammern, die den Rebellen als Wohnräume, Lagerräume und Schlafstätte dienten. Es waren auch Frauen und sogar einige Kinder dabei. Alles Menschen, die aus der Stadt fliehen mussten, erklärte ihnen Jono.

Der Eingang der Höhle lag versteckt in einer Felswand und war gerade so groß, dass ein großer Mann kriechend hindurchkam. Dahinter erweiterte sich der Gang in eine domartige Halle von der aus die einzelnen Kammern abzweigten.

„Das ist genial“, meinte McKay. „Niemand kann euch hier finden.“

„Und der Eingang lässt sich leicht verteidigen und kann einfach mit einem Stein verschlossen werden.Yara wollte hierher kommen, um bei mir zu leben“, erklärte Jono in bekümmertem Tonfall. „Jetzt wird es viel schwieriger werden, sie zu retten.“

„Warum stürzt ihr nicht diesen Palla und öffnet dem König die Augen?“ fragte McKay.

„Das ist nicht einfach“, meinte Jono.

„Nichts ist am Anfang einfach. Man muss es einfach versuchen. Wir helfen euch und befreien dadurch gleichzeitig Sheppard und Rhiana“, sagte McKay.

„Sind das ihre Namen?“ erkundigte sich Jono.

„Ja“, nickte McKay.

„Dann werde ich jetzt Spione in den Palast des Königs schicken und Kontakt mit meinen Leuten aufnehmen. Mein bester Freund ist ein enger Vertrauter des Königs.“

„Wie wollt ihr den Palast erreichen? Das Wasser könnt ihr nicht ungesehen überqueren“, fragte Ronon.

Jono lächelte hintergründig. „Wir haben unsere Möglichkeiten und bald unseren eigenen Zugang zur Stadt. Die Höhlen führen weit in die Tiefe. Wir haben einen Durchgang unter Wasser geschaffen: ein Tunnel, der in der Stadt endet. Leider ist er noch nicht ganz fertig, sonst hätte Yara auf diese ungefährliche Weise zu uns stoßen können. Wir konnten die Fertigstellung aber leider nicht abwarten, weil ihr Vater ihre Hochzeit mit Graf Palla auf heute angesetzt hatte.“

„Ihr baut einen Tunnel unter Wasser?“ fragte McKay ungläubig. „Den muss ich sehen.“

„Das werden Sie“, versprach Jono dem Doktor. „Sobald unsere Spione zurückkehren und wir wissen, wie es in der Stadt aussieht.“

weiter: Kapitel 4
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