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Am Rande des Abgrunds von Selana

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Teil 5

Zelda

„Es ist soweit, Bürgermeister!“

Gildor sah Solen fragend an. „Sie haben Nachricht von Colonel Sheppard und den anderen?“

„Nein! Aber die Dateien der drei sind abgerufen worden. Meine Leute und die Polizeibehörde haben bestätigt, dass die Steckbriefe von ihnen eingesehen wurde.“

„Wer wollte sie einsehen?“

„Wie Sie wissen, arbeiten wir seit dem Waffenstillstand offiziell mit den Durnack zusammen. Die Behörden in Durnack sind zwar korrupt, aber wir sind verpflichtet, ihnen bei Anfragen Auskunft zu geben.“

„Ich hoffe doch, dass unsere Leute richtig reagiert haben?“

„Selbstverständlich, Bürgermeister! Sie haben die falschen Steckbriefe der drei durchgegeben.“

„Gut, Chief!“ Ein Zögern war in Gildors Stimme zu hören. „Ich halte die Idee immer noch für gefährlich. Wenn nur einer von den dreien einen kleinen Fehler macht, kann das ihr Leben kosten.“

„Wie ich hörte, haben alle gute Erfahrungen in solchen Unternehmen. Ich würde mein Vermögen auf sie setzen.“

„Ihr Wort in den Ohren der Vorväter, Chief. Ich hoffe wirklich, dass Sie recht behalten.“



Halet

„Ihr habt die Wahrheit gesagt. In Zelda werdet ihr steckbrieflich gesucht. Eure sonstige Überprüfung hat auch nichts Negatives ergeben. Wir sind im Geschäft“, eröffnete ihnen Lar Navri.

„Natürlich haben wir die Wahrheit gesagt“, antworte Sheppard empört. „Wenn wir Spitzel wären, glauben Sie, dass wir dann so offen nach ihnen gefragt hätten?“

„Das weiß ich nicht. Vielleicht gerade dann“, entgegnete Lar Navri. „Kommt mit!“ Er winkte ihnen zu, ihm zu folgen. „Wo habt ihr die Waffen?“

Ronon lachte laut auf: „Glaubt ihr im Ernst, wir wären so dumm, die Waffen mitzubringen? Nein, die sind gut aufgehoben.“

Lar Navri sah Ronon böse an. „Wir betrügen nicht. Wir sind ehrliche Leute.“

„Ehrliche Leute? Eine Organisation, die als Verbrecherbande bekannt ist? Und auch als Waffenlieferanten?“ fragte Ronon.

„Allerdings“, erwiderte der Ghan-buri-Ghan noch wütender werdend. „Mit dem Erlös der Waffenverkäufe finanzieren wir unseren Widerstand gegen die Zelda. Aber ihr, ihr verkauft sie nur des Geldes wegen.“

„Wir haben nie etwas anderes behauptet. Und das Sie mit dem Geld den Widerstand unterstützen, können Sie vielleicht Ihren leichtgläubigen Anhängern weismachen, aber uns nicht. Alles, was euch interessiert, ist euer eigener Geldbeutel“, sagte Sheppard. „Und wir wissen zufällig, dass einer Ihrer Hauptabnehmer die Ered-Lun sind. Diese Leute haben keine Skrupel Frauen und Kinder zu töten.“

Lar Navri sah John erstaunt an: „Woher wisst ihr das mit der Ered-Lun?“

„Sie haben Ihre Informanten, wir unsere“, erklärte John kühl.

„Selbstverständlich. Euch scheint es aber auch egal zu sein, wenn Frauen und Kinder sterben.“

„Wir sagten es schon, uns interessiert nur der Profit“, mischte sich jetzt Rhiana ein. Diese Diskussion amüsierte sie und am liebsten hätte sie laut aufgelacht. Ronon und John spielten ihre Rolle gut. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie ihnen die Rolle der gewissenlosen Waffenhändler abgenommen.

„Ein Geschäft ist ein Geschäft“, hörte sie John gerade sagen. „Das weiß doch jeder Ferengi.“

„Da hast du wohl recht“, entgegnete der Ghan-buri-Ghan immer noch lachend. „Auch wenn ich nicht weiß, was ein Ferengi ist. Ich muss schon sagen, ihr gefallt mir langsam.“

„Ich nehme an, dass ihr unsere Waffen auch an die Ered-Lun verkaufen wollt?“ hackte John vorsichtig nach.

„Zufälligerweise ja! Sie haben gerade wieder eine größere Bestellung aufgegeben.“

„Gut, dann begleiten wir euch.“

Navri sah John jetzt wieder misstrauisch an: „Wieso? Nein, das kommt nicht in Frage.“

„Dann gibt es auch kein Geschäft. Wir haben noch einen Interessenten für unsere Waffen. Außerdem haben wir vor, in Zukunft direkt mit der Ered-Lun zu verhandeln.“

„Ich muss schon sagen, ihr seid ehrlich. Das würde uns aber das Geschäft verderben“, brummte Navri. „Wieso sollten wir also so etwas dummes machen?“

„Aber nein“, widersprach Ronon. „Die Ered-Lun hat einen großen Bedarf an Waffen und wir können uns beide ein Stück vom Kuchen abschneiden. Wir dachten, wenn wir das erste Mal mit euch kommen, würde die Ered-Lun uns vertrauen.“

„Nun gut. Aber wer ist der andere Interessierte?“

Ronon lachte. „Das verraten wir natürlich nicht.“

Navri überlegte: „Was habt ihr für Waffen?“

„Alles, was das Herz begehrt: schwere Strahlengewehre, leichte Strahlengewehre, tragbare Raketenwerfer, Handstrahler und, und, und ...“

Der Ghan-buri-Ghan pfiff durch die Zähne. „Woher habt ihr solche Waffen?“

„Das ist unsere Sache“, entgegnete Ronon abweisend. „Also?“

Lar Navri überlegte, dann streckte er die Hand aus. „Abgemacht! Aber vorher wollen wir uns überzeugen, dass die Waffen auch existieren.“

„Selbstverständlich.“

„Gut, dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren“, entgegnete der Ghan-buri-Ghan.



Die winzige Höhle lag an der Küste von Zelda. John, Rhiana, Ronon und Lar Navri erreichten sie nach einem kurzen Flug mit den Gleitern. Für die Waffen war die Höhle ein vorzügliches Versteck. Solen hatte seinen Teil der Arbeit hervorragend erledigt.

Der Ghan-buri-Ghan inspizierte die Waffen genau und bekam beim Betrachten gierige Augen. Bei der Planung des Unternehmens hatten die drei natürlich mit so einer Situation gerechnet und dafür gesorgt, dass die Waffen da waren. Es war allerdings nicht vorgesehen, den Ghan-buri-Ghan und der Ered-Lun die Waffen zu überlassen. Wenn alles klappte wie geplant, würde die Aktion beendet sein, bevor es zur Übergabe der Waffen kommen konnte. Doch jetzt, in diesem Moment, konnte Lar Navri sich überzeugen, dass die Waffen kein Hirngespinst waren.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein“, sagte Navri gerade und unterbrach Johns Gedanken.

„Was dachten Sie denn?“ sagte John in empörten Tonfall.

Navri zuckte mit den Schultern. „Wir können zurückfliegen. Ich habe genug gesehen. Aber wir werden von jeder Waffe ein Muster mitnehmen.“

Das war nicht zu vermeiden und Sheppard nahm sich vor, dafür zu sorgen, dass diese Waffen kein Unheil anrichten konnten. Sie kehrten zurück an Bord des Gleiters.

Die drei wussten, dass Solen Bescheid wusste, dass sie das Waffenversteck betreten hatten. Als sie dort waren, hatte Ronon heimlich ein Signal abgestrahlt. Auf einer Geheimfrequenz, die nur Solen bekannt war. Der Sicherheitschef würde dafür sorgen, dass niemand sich an den Waffen vergreifen konnte. Ihr Unternehmen war jetzt in die Endphase getreten.



Etwas später

Sie befanden sich in einer abgelegenen Gegend in der Nähe von Durnack. Hier wollten sie sich mit dem Mittelsmann der Ered-Lun treffen. Die Waffenmuster lagen in dem Gleiter von Lar Navri. Noch immer glaubte John, das Misstrauen der Mitglieder der Verbrecherorganisation ihnen gegenüber zu spüren. Navri traute ihnen wohl nicht so ganz.

„Sind Sie sicher, dass der Mittelsmann der Ered-Lun kommt“, fragte John Lar Navri, nachdem sie nun schon über eine Stunde warteten.

Navri sah John an: „Ganz sicher. Nur keine Ungeduld.“

Sheppard bemerkte, dass Ronon ungeduldig umherging. Dieses Nichtstun ging ihm auf die Nerven. Ronons Hand ruhte dabei immer in der Nähe seiner Waffe. Rhiana saß auf einem Stein in seiner Nähe. Sie schien die Ruhe selbst zu sein und machte den Eindruck in sich hineinzulauschen.

Ein leichtes Geräusch erregte Johns Aufmerksamkeit. Eigentlich war es nur ein Windhauch, der ihn sachte streifte. Er drehte sich um und sah sich einer Frau gegenüber. Sie hatte langes schwarzes Haar, war Mitte dreißig und blickte ihn aus stahlblauen Augen misstrauisch an.

Ronon war jedoch wie erstarrt stehen geblieben, als er die Frau sah. Er erkannt sie auf Anhieb: Tara! Also schien es zu stimmen, dass sie für die Ered-Lun tätig war.

Hinter Tara tauchten noch vier weitere Männer auf.

Tara musterte ihn ausdruckslos.

„Wer sind die?“ Ihre Stimme klang tief und rauchig.

„Neue Freunde, hoffe ich“, antwortete Lar Navri schnell. „Sie bringen Waffen. Waffen für Ihren Kampf.“

„Gegen gute Bezahlung natürlich.“ Das war keine Frage von Tara, sondern eine einfache Feststellung.

„Jeder muss schließlich von etwas leben“, entgegnete Sheppard achselzuckend.

Ein scharfer Blick Taras traf ihn. Neben John erschien Rhiana. John legte ihr schnell den Arm um die Schultern. „Das ist meine Freundin Rhiana.“

Ein boshafter Blick traf Rhiana. „Du solltest dir deine Freunde besser aussuchen, Kleine.“

„Du aber auch. Terroristen sind auch kein feiner Umgang.“

„Oh, ho! Sie hat Temperament. Du gefällst mir.“ Ein weiterer verächtlicher Blick traf John. Anscheinend mochte sie keine Waffenhändler.

Eine seltsame Terroristin, dachte John bei sich.

Taras Blick fiel auf Ronon: „Noch so einer!“

Ronon beherrschte sich mühsam. Tara ließ mit keiner Geste erkennen, dass sie ihn kannte. Und das nach den Jahren, die sie zusammen waren. Ronon konnte sich nicht vorstellen, dass Tara ihn nicht erkannt hatte. Warum sagte sie dann nichts? Das beunruhigte ihn irgendwie. Was hatte sie vor?

„Also, wo sind die Waffen?“ wollte Tara als Nächstes wissen.

„Wir haben die Muster im Gleiter“, antwortete John. „Kommen Sie! Der Rest ist sicher aufbewahrt. Lar Navri hier, kann Ihnen das bestätigen.“

Tara sah zu dem Ghan-buri-Ghan hinüber und dieser nickte: „Er spricht die Wahrheit, Tara. Ich habe die Waffen mit eigenen Augen gesehen.“

Da war er, der Name: Tara! Sie hatte ihn nicht geändert. Weshalb auch?

Sie gingen zum Gleiter und holten die Muster heraus. Tara besah sich jede einzelne Waffe ganz genau. Ihre Begleiter ließen die angeblichen Waffenhändler dabei keine Sekunde aus den Augen. Das gegenseitige Misstrauen war fast greifbar.

Tara nahm eines der kleineren Gewehre in die Hand und richtete sie auf einen mittleren Felsbrocken. Er verging im konzentrierten Strahl der Waffe.

„Ausgezeichnet“, lobte Tara. „Ich glaube, wir sind im Geschäft. Wie viele habt ihr davon?“

Ronon nannte die Zahlen, die jedoch nie dafür bestimmt waren, in die Hände der Ered-Lun zu geraten.

„Hm, und wie viel sollen sie kosten? Ich nehme an Navri und seine Leute bekommen ihren Anteil?“

„Ja. Schließlich haben wir es ihnen zu verdanken, dass wir mit euch in Kontakt treten konnten“, sagte Ronon.

„Also, wie viel?“ fragte Tara nochmals.

„50 Barren in Gold“, verlangte Ronon.

„Seid ihr verrückt? 15 Stück.“

Ronon lachte: „40"

„20.“

„30“, sagte Ronon.

„Einverstanden“, sagte auch Tara. „Kommt alle mit. Wir feiern den Abschluss des Geschäftes. Und morgen seid ihr eingeladen, bei unserer nächsten Aktion mitzumachen. Da könnt ihr noch was lernen. Anschließend holen wir dann die Waffen.“

„Aktion?“ fragte John.

„Ja!“ rief Tara aus. Ihren Augen glitzerten dabei erregt.

„Morgen versetzen wir den Zelda einen Schlag, an den sie noch lange denken werden.“

„Einverstanden“, sagte Ronon schnell. „Ich wollte schon immer einmal so eine Aktion mitmachen. Muss bestimmt interessant sein.“

„Interessant? Das kann auch nur einer wie du sagen.“

„So, findest du? Wie kommst du darauf? Und was habt ihr denn vor?“

„Wir entführen einen wichtigen Mann. Wenn wir ihn in die Hand bekommen, muss Zelda klein beigeben.“

Ronon sah Tara nur stumm an. „Wer ist denn der Mann?“ fragte Ronon. „Nicht das mich das besonders interessieren würde, aber ich weiß gerne, auf was ich mich einlasse.“

Die Antwort war wie ein Schlag ins Gesicht. „Bürgermeister Gildor.“

Sheppard erschrak nicht weniger. Er sah Ronon beunruhigt an, doch er hatte sich vorzüglich in der Gewalt.

Schnell stimmt Sheppard der Aktion zu. Sie mussten verhindern, dass Gildor entführt wurde. Oder wenn sie das nicht konnten, ihn dann befreien.



Zelda

McKay blickte unwillig auf, als Zelenka ihn ansprach. „Ich bin beschäftigt, Radek. Siehst du das nicht?“

„Natürlich sehe ich das“, antwortete der Tscheche. „Das bin ich auch. Aber ich habe etwas gefunden, dass dich sicher begeistern wird.“

„So“, skeptisch sah McKay seinen Kollegen an. „Was könnte das wohl sein?“

„Das ZPM von Zelda“, sagte Zelenka triumphierend und rückte seine Brille zurecht.

„Das … ZPM!“ McKay vergaß augenblicklich die Reparaturarbeit, die er gerade an der Computerkonsole ausführte. Die Geräte der Zelda waren ja so furchtbar vernachlässigt. Aber das wunderte ihn nicht. Schließlich hatten die Zelda kein so ein Genie zur Verfügung, wie er es war. Und die unterirdischen Stockwerke waren die reinste Fundgrube. Reichlich Nachschub an Drohnen hatten sie schon gefunden. Und einen Hangar mit Puddlejumper, die alle nicht mehr richtig flogen, doch deren Reparatur kein Problem darstellen sollte.

Bürgermeister Gildor hatte versprochen, ihnen diese Raumschiffe und die Hälfte der vorhandenen Drohnen zu überlassen, wenn sie die wichtigsten Geräte der Zelda wieder reparierten und einige der Techniker unterrichteten. Atlantis hatte genug Lehrer und auch Techniker und Ingenieure, sodass dies kein Problem darstellen sollte. Die Drohnen und die Jumper gehörten schon ihnen.

Und nun das ZPM. Rodney wusste natürlich, dass Gildor ihnen das nicht überlassen würde. Das hatte er ausdrücklich gesagt. Sie brauchten das Energiegerät für den Fall eines Angriffes der Wraith. Doch wenn sie es wieder in Gang brachten, könnten sie noch weitere antikische Errungenschaften verlangen. McKay hatte einige Sachen entdeckt, die seine Interesse geweckt hatten.

Er folgte Radek in das unterste Stockwerk des Rathauses und dort in einen kleinen Computerraum. Dort sah er es. Zelenka hatte es schon aus dem Gehäuse hochgefahren, doch es gab kein Anzeichen dafür, dass es noch funktionierte.

„Es ist noch reichlich Energie vorhanden“, sagte Radek. „Doch sie lässt sich nicht einschalten. Gemeinsam können wir es aber sicher reparieren.“

McKay ging zu der Konsole und begann mit seiner Untersuchung. Schließlich sagte er: „Es ist nur noch zur Hälfte voll. Doch das sollte ausreichen, um den Schild für Tage einzuschalten, wenn ein Angriff erfolgen sollte.“

„Und warum fließt die Energie nicht?“

„Das finden wir schon heraus. Wo ist der Bürgermeister?“

„Ich glaube, er hat vorhin das Rathaus verlassen und ist aufs Land gefahren. Dort will er ein neues Museum der Vorfahren einweihen. Oder so etwas Ähnliches“, sagte Zelenka. „Ich hörte zufällig, wie sich zwei Soldaten darüber unterhielten.“

„Gut, dann beginne ich hier mit der Untersuchung. Wenn der Bürgermeister zurückkommt, hat er wieder ein funktionierendes ZPM.“

„Darüber wäre er sehr erfreut“, sagte einer der Soldaten hinter ihnen. „Wenn Sie das schaffen, Doktor, erfüllt er ihnen jeden Wunsch.“

„Ich kann mir da schon einige Wünsche vorstellen“, meinte Rodney und machte sich wieder an die Arbeit.

weiter: Kapitel 6
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