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Zu Hause ist da, wo das Herz ist von Selana

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9. Ankunft der Götter



Major Lorne stieg in seine F-302 um mit ihr bei der Suche helfen zu können.

Er blickte aus der Kanzel und wandte sich an die Galactica-Pilotin, „Firebird, wie wäre es?“

Joane überlegte nicht lange sondern stieg hinter Lorne in das Cockpit. „Also, Fliegerjunge, dann zeig mal, was diese Maschine so drauf hat.“

Lorne grinste, startete die Motoren und checkte die Maschine durch. Alles war in kürzester Zeit erledigt. Die Landebahn des Flugdecks war lang genug, um die 302 zu starten. Der Jumper des Colonels befand sich schon im Weltraum, denn dieses fantastische Antikerraumschiff benötigte keine Start- oder Landebahn.

Joane kaum aus dem Staunen nicht heraus. Das Raumschiff beschleunigte mit ungeheuren Werten, schoss senkrecht nach oben, machte einen Salto und flog wieder geradeaus. Und sie hatte überhaupt nichts gespürt. Eine Viper oder ein Raptor hätte das niemals gekonnt. Langsam begriff sie, dass die Fremden nicht übertrieben hatten, was ihre Technik anbelangte.

„Lorne, ich gebe es neidlos zu, das Schiff ist fantastisch. Ich habe überhaupt nichts gespürt.“

„Das sind die Andruckausgleicher. Ohne diese wären wir beide schon tot bei der Geschwindigkeit. Und du darfst mich Marcus nennen.“

Joane grinste vor sich hin. Also war es doch eine Anmache, aber eine Anmache, die ihr gefiel und gegen die sie nichts einzuwenden hatte.

Inzwischen hatten sie den Planeten erreicht und drangen in die Atmosphäre ein. Wieder spürte Joe nichts. Vor ihnen flog der Jumper des Colonels. Dieses Raumschiff sah etwas seltsam aus, fast wie eine fliegende Mülltonne, und doch begann Firebird nicht daran zu zweifeln, dass es genauso fantastisch wie ihre Maschine war.

„Major“, drang Sheppards Stimme aus dem Funkgerät. „Wir erreichen das Zielgebiet. Sie haben Ihre Koordinaten.“

„Ja, Sir! Wir suchen unser Gebiet ab, dann treffen wir uns am Ausgangspunkt wieder. Es sei denn jemand findet vorher etwas.“

„Sehr richtig“, bestätigte Sheppard und unterbrach die Verbindung.

„Er ist nicht sehr freundlich“, meinte Joe.

„Der Eindruck täuscht. Der Colonel kann nur manchmal etwas kurz angebunden sein. Aber er versteht sein Handwerk. Er ist seit Anfang an dabei, damals noch ein Major, doch als sein kommandierender Offizier gleich nach der Ankunft ums Leben kam, musste Sheppard das Kommando übernehmen. Und er hat das fantastisch gemeistert. Viele Expeditionsteilnehmer verdanken ihm ihr Leben.“

„Du magst ihn?“

„Ich bewundere ihn“, bestätigte Lorne. Er sah auf seine Instrumententafel. „Wir haben das Suchgebiet erreicht. Ich fange mit dem Scannen an.“



Auf dem Planeten

Daro war ein noch junger Kato, der seine Familie liebte, viel arbeitete und zu den Göttern betete. Letzeres jedoch nur, weil es so Brauch war. Die Kato waren ein friedfertiges und göttergläubiges Volk. Doch im Grunde glaubte Daro nicht an ihre Existenz, denn kaum eines seiner vielen Gebete war je erhört worden. Und gesehen hatte er auch noch keinen dieser Götter.

Auch heute war es nicht anders gewesen. Er sah über sein Getreidefeld, das eigentlich um diese Jahreszeit schon längst hätte reif sein müssen, doch der Regen war ausgeblieben. So waren die meisten Körner noch unreif, obwohl es schon später Herbst war. Wenn es so blieb, drohte diesen Winter eine Hungersnot.

Die Dorfältesten hatten auch heute zu den Göttern gebetet und sie gebeten, es endlich regnen zu lassen. Doch am Himmel waren wiederum keine Wolken aufgezogen, da hatten auch die Opfertiere nicht geholfen.

Plötzlich stutzte Daro. War das nicht ein Donnern gewesen? Er sah hoch, doch der Himmel war immer noch wolkenlos. Doch was war das? Blitze am Himmel und ein gewaltiges Donnern, obwohl keine Wolken da waren? Auch die anderen im Dorf hatten es gehört und stürzten aus ihren Hütten heraus oder sahen von ihrer Arbeit auf den Feldern erwartungsvoll in den Himmel.

Das Donnern und Blitzen kam näher. Jetzt konnte Daro auch kleine Pünktchen am Firmament sehen, die immer größer wurden. Da brauste etwas über seinen Kopf hinweg. Erschrocken duckte sich der junge Kato auf den Boden. Sein Fell sträubte sich vor Furcht. So etwas hatte er noch nie gesehen. Ob das die Götter waren, die zurückkamen?

Das unbekannte Etwas zog eine Rauchfahne hinter sich her und verfehlte das Dorf nur knapp. Hinter den Getreidefeldern schlug es geräuschvoll auf dem Boden auf. Feuer stieg hoch in den Himmel, es brannte, wo das Himmelsgefährt aufgeschlagen war.

Doch wie war es möglich, dass ein Gefährt der Götter abstürzen konnte? Daro sah sich um. Die meisten Dorfbewohner waren vor Angst in ihre Häuser geflüchtet. Sie fürchteten nun den Zorn der Götter.

Daro war da anders. Er war noch jung und er war auch ein mutiger Kato. Entschlossen lief er los, dorthin, wo das Himmelsgefährt abgestürzt war. Da er einer der schnellsten Läufer des Dorfes war, hatte Daro die Häuser und Felder bald hinter sich gelassen. Die Absturzstelle war nicht zu übersehen. Es brannte noch immer, und immer wieder waren kleinere Explosionen zu hören. Das Himmelsgefährt lag mitten in einem Loch, dass es beim Aufprall verursacht hatte.

Daro näherte sich vorsichtig dem Fahrzeug. Es brannte immer noch an einigen Stellen und strahlte eine ungeheure Hitze aus. Trotzdem wagte er sich noch dichter heran. Da sah er eine Gestalt am Boden liegen. Sie trug fremdartige Bekleidung und einen seltsamen Hut auf dem Kopf. Fast so, wie die Räuberbande, welche die letzte Zeit einige Dörfer überfallen hatte. Daro überwand seine Scheu und ergriff die Hand des Fremden und fühlte seinen Puls. Ohne Zweifel war er tot. Nach kurzer Suche fand er noch zwei weitere Tote.

Entsetzt und enttäuscht lief Daro um das Gefährt herum und stolperte fast über eine weitere Gestalt. Der Fremde hatte sich wohl aus dem Himmelsgefährt geschleppt, war dann aber zusammengebrochen. Schnell fühlte er seinen Puls. Der Mann lebte noch. Daro nahm ihm erleichtert den Helm ab und schrak zurück. So ein Wesen hatte er noch nie gesehen. Sein Körper war nicht von einem schützenden Pelz bedeckt wie bei einem Kato, sondern mit einer verletzlich aussehenden Haut überzogen. Kein Wunder, dass er sich beim Absturz so verletzt hatte. Seinen Kopf zierte kein Kamm, sondern Haare, wie sie ein Bula hatte.

Dann sah der junge Kato die Verletzung an der Hüfte. Ein Splitter aus einem fremden Material steckte in der Wunde. Der arme Mann verlor viel Blut. Damit kannte Daro sich zum Glück aus, denn seine Mutter war die Heilerin des Dorfes. Er musste den Fremden zu ihr bringen. Sie wohnte im Wald, abseits des Dorfes um näher bei ihren Heilkräutern zu sein.

Damit der Fremde nicht noch mehr Blut verlor, verband Daro die Wunde und hoffte, dass die Blutung damit aufhörte. Doch den Gegenstand in der Wunde konnte er nicht selbst entfernen. Das war eine Aufgabe für seine Mutter.

Wie aber brachte er den Fremden zur seiner Mutter? Sollte er vom Dorf Hilfe holen? Doch er war sicher, dass ihm niemand helfen würde. Die Dorfbewohner fürchteten sich vor den Göttern und noch mehr von Fremden. Da kam ihm eine Idee. Mit einer Schnur, die er meist mit sich führte, band er einige herumliegende Äste zusammen und legte den Verletzten darauf. Jetzt konnte er ihn ziehen.

Daro brauchte fast eine halbe Stunde, obwohl es nicht weit war, denn der Fremde war schwer und viel größer als ein Kato. Doch dann hatte er das Haus seiner Mutter erreicht. „Mutter! Bist du da?“

„Daro? Warum bist du nicht auf dem Feld?“, hörte er die Stimme seiner Mutter rufen. „Und was war das für ein Donnern?“

„Ein Gefährt ist vom Himmel gestürzt, und ich konnte diesen Fremden retten. Er ist verletzt und braucht unsere Hilfe.“

Nawa war eine Frau um die fünfzig Sommer, mit energischem Blick. Sie sah ihren Sohn erstaunt an. „Du hast schon viele verletzte Streuner nach Hause gebracht, aber noch nie jemanden, der vom Himmel fiel.“

„Mutter, er verblutet, wenn du ihm nicht hilfst.“

weiter: Kapitel 10
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