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Zu Hause ist da, wo das Herz ist von Selana

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5. Die Zylonen sind noch da



Alle Blicke richteten sich nun auf Sheppard.

„Er ist Wissenschaftler“, sagte Lee.

„Es ist mein Job mit Wissenschaftlern umzugehen. Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Mein Instinkt sagt es mir.“

„Mein Instinkt sagt mir, Ihnen nicht zu trauen“, Lee trat ganz dicht an John heran. „Wenn Sie ein dreckiger Zylone sind, werde ich Sie eigenhändig aus der Luftschleuse werfen.“

Sheppard blickte ihn ungerührt an und kreuzte die Arme über der Brust. „Zwar hat man mir noch nie gedroht, mich aus der Luftschleuse zu werfen, aber ich bin es gewohnt, dass man mir nach dem Leben trachtet. Ihre Drohung ängstigt mich nicht. Und nun frage ich Sie, Commander, sind Sie es nicht, der hier feindlich ist? Sie drohen mir damit mich zu töten, sperren meine Leute und mich ein, und dann haben Sie die Unverfrorenheit mir zu sagen, ich sei feindselig.“

Der Admiral lachte laut auf, während Lee angesichts der Dreistigkeit seines Gegenübers wie erstarrt dastand. Im Grunde hatte der Colonel recht, doch sie hatten schon so viele schlechte Erfahrungen mit den Zylonen gemacht, dass Vorsicht angebracht war.

Lee lächelte jetzt. „Falls wir uns irren, Colonel, und Sie wirklich die sind, die Sie vorgeben zu sein, entschuldige ich mich jetzt schon für die Unannehmlichkeiten, die wir Ihnen und ihren Leuten bereitet haben.“

„Entschuldigung akzeptiert. Wahrscheinlich würde ich an Ihrer Stelle genauso handeln. Doch nun sagen Sie mir endlich, was in aller Welt ein Zylone ist.“

„Erst wollen wir Ihre Geschichte hören, Colonel“, verlangte Lee.

Also begann John alles zu erzählen, ohne wichtige Geheimnisse zu verraten. Die Anwesenden hörten gebannt zu. Wenn das stimmte, was dieser Colonel da sagte, waren sie endlich am Ziel angekommen. Sie konnten zur Erde zurück.

„Und nun Sie, bitte“, verlangte John, als er zum Ende kam.

„Unser Volk lebte in einem Sternensystem mit zwölf bewohnbaren Planeten“, fing Lee an. „Eine Besonderheit in diesem Teil der Galaxis, denn sonst sind Planeten, auf denen Menschen leben können sehr selten.“

„Das ist wohl der Grund, warum die Antiker oder die Goa’uld hier keine Sternentore errichtet haben“, meinte John.

Lee erzählte weiter. „Eines Tages bauten wir Roboter, um unser Leben zu erleichtern. Das ging eine ganze Zeit gut, doch dann rebellierten die Roboter, und es kam zu einem blutigen Krieg, der in einem 40-jährigen Waffenstillstand endete. Während wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhten, entwickelten sich die Roboter weiter. Ihr Hass auf alle Menschen war immer noch da, und sie bauten Maschinen, die wie Menschen aussehen. Sie besitzen sogar eine Art von Gefühl, innere Organe, alles eben, was einen Menschen ausmacht. Nur so war es ihren Agenten möglich, unerkannt unter uns zu leben. Vor ein paar Monaten griffen sie uns unerwartet an. Sie sabotierten unsere planetaren Verteidigungsanlagen und vernichteten alle zwölf Kolonien. Die Flotte, die sie gesehen haben, ist alles, was noch von uns übrig ist.“

Sheppard war entsetzt. Langsam verstand er ihr Paranoia gegenüber allen Fremden.
„Und was hat es nun mit der Erde auf sich?“

„Es gibt unter unserem Volk eine Legende, dass in grauer Vorzeit ein Stamm von uns auszog, um eine weit entfernte Kolonie zu gründen. Auf einem Planeten, der Erde genannt wird. Wir sind nun mit der Flotte unterwegs, um unsere verschollenen Brüder und Schwestern zu suchen.“

„Verstehe. Die Erde, von der ich komme liegt auf der anderen Seite der Galaxis. Es wäre durchaus möglich, dass mein Volk Ihr verschollener Stamm ist, Commander“, sagte Sheppard.

Adama stand auf. „Nun gut! Ich habe jetzt eine wichtige Konferenz. Meine Soldaten werden Sie in die Brig zurückbringen. Sobald das Ergebnis ihrer Untersuchung vorliegt, werden wir Sie unterrichten. Bis dahin wird man Sie gut behandeln.“

„Und wie lange dauert das?“

„Etwa noch 10 Stunden.“

„Wäre es zu viel verlangt, wenn Sie bis dahin meinen Leuten etwas zu essen bringen würden?“

„Ich werde das veranlassen“, versprach Lee. „Bringt ihn in die Zelle zurück“, befahl er dann den Soldaten.



An Bord von Cloud 9

Die zwei Frauen trafen sich hier schon seit Wochen. Unerkannt lebten sie unter den Menschen und hatten die Sympathisanten gegründet. Das war eine Gruppe von Menschen, denen sie eingeredet hatten, dass Zylonen in Wirklichkeit nicht so schrecklich waren, sondern sich nur von den Menschen bedroht fühlten. Ihre Anführerin war die Journalistin D’anna Biers und eine Frau, die sich Gina nannte. Gina war eine fleischliche Form von Nummer Sechs, und den Menschen als zylonische Agentin bekannt. Deshalb musste sie sich verstecken. D’anna dagegen konnte sich unbehelligt unter den Menschen bewegen.

„Wir haben also einen bewohnbaren Planeten erreicht?“, fragte Gina.

„Ja, und wenn es uns nun gelingt, unsere Leute zu benachrichtigen, können wir die ganze Brut mit einem Schlag auslöschen“, antwortete D’anna triumphierend.

„Dafür bin ich auch. Die Menschen sind primitiv und bösartig. Und sie verehren noch viele Götter.“

„Ja, aber man darf sie trotzdem nicht unterschätzen“, meinte D’anna. „Ich lebe nun schon seit vielen Jahren unter ihnen und weiß, dass einige anders sind. Besonders die Menschen um die beiden Adamas sind gefährlich. Wenn wir einen endgültigen Sieg erringen wollen, müssen wir zuerst diese beiden Menschen ausschalten. Ohne sie sind die anderen nur ein belangloser Haufen.“

„Was gedenkst du zu tun?“

„Ich bin eine bekannte Reporterin. Deshalb werde ich verlangen, dass man mich bei einem der nächsten Flüge auf den Planeten mitnimmt. Soviel ich weiß, ist Lee Adama und auch diese Kara Thrace dort. Wie leicht kann in der Wildnis ein schrecklicher Unfall passieren. Oder ich erfahre, was sie zu tun beabsichtigen.“

„Glaub nicht, dass das einfach werden wird. Was ist mit Sharon?“

„Ich weiß nicht. Seit sie das Kind verloren hat, ist sie schwer einzuschätzen.“

„Du meinst, dass sie im Ernstfall den Menschen helfen wird?“

„Wer kann das sagen. Sie ist ein unkalkulierbares Risiko. Ich werde sie auf jeden Fall im Auge behalten, und im Notfall müssen wir sie eben opfern. Sorg du dafür, dass wir den Sender jederzeit einsetzen können. Wir müssen den anderen die Position der Flotte mitteilen.“

„Das geht klar“, sagte Gina. „Ich sorge auch dafür, dass die Sympathisanten bereit stehen.“

D’anna nickte zustimmend, und verließ dann das Apartment, um zu ihrem Raumgleiter zu gehen. Sie arbeitete für den einzigen TV- und Radiosender der Menschen und genoss somit Sonderrechte. Der Raumgleiter samt Piloten stand ihr zu jeder Zeit zur Verfügung.

„Flieg uns zur Galactica. Ich muss mit dem Admiral sprechen“, befahl sie dem Piloten, der keine Ahnung davon hatte, dass sie eine Zylonin war.

„Was hast du vor?“, fragte ihr Kameramann Nicolas, auch ein ahnungsloser Mensch, der aber einer der Zylonen-Sympathisanten war. Dummköpfe waren sie alle, aber nützliche Narren, die im alles entscheidenden Endschlag ebenso ihr Leben verlieren würden, wie jeder andere Mensch.

An Bord der Galactica war sie schon bekannt. Sie ging hier oft ein und aus, und die Crewmann an den Schleusen ließen sie anstandslos passieren.

Als sie mit dem Admiral sprechen wollte, wurde ihr das erlaubt, wenn auch mit der Einschränkung, dass Adama nur ein paar Minuten Zeit opfern konnte. Doch das reichte ihr vollkommen. Und wie erwartet erlaubte Adama ihr, mit dem nächsten Raptor auf den Planeten zu fliegen. Der Start war erst in einigen Stunden. Somit hatte sie Zeit, alles in Ruhe vorzubereiten.



Etwa 10 Stunden später

Lee stand hinter Baltar und wartete auf das Ergebnis des Zylonendetektors. Diesmal wollte er nichts dem Zufall überlassen.

So war es Baltar unmöglich auch diesmal das Ergebnis zu verschleiern.

„Adamas Kleiner wird langsam lästig, Gaius. Vielleicht sollten wir etwas gegen ihn unternehmen“, Nummer Sechs saß in einem Sessel in aufreizender Stellung Baltar gegenüber. Ihr Kleid, golden diesmal, zeigte mehr, als es verdeckte, und Baltars ließ wie gewohnt keinen Blick von ihr.

„Bist du verrückt? Ich werde doch keinen Mord begehen!“

„Du hast Milliarden auf dem Gewissen, Gaius oder hast du das vergessen?“

„Das war nicht ich! Du hast die Verteidigungscomputer manipuliert.“

„Aber du hast es ermöglicht, mein Lieber!“

„Baltar, das Ergebnis ist da. Alle Anzeigen sind grün. Er hat also die Wahrheit gesagt.“

Baltar schreckte aus seinen Tagträumen mit Nummer Sechs auf, und blickte auf den Bildschirm. Tatsächlich, alle Anzeigen im grünen Bereich. Der Fremde war ohne Zweifel kein Zylone. Damit wurde er für Baltar und Nummer Sechs noch interessanter.

„Wie Recht Sie haben, Commander“, bestätigte er.

„Vielen Dank, ich werde meinem Vater die gute Nachricht bringen. Wir werden nun die Erde finden.“

„Erde?“, Baltar horchte auf. Was sprach dieser Narr von der Erde?

„Ach, das wissen Sie ja noch nicht. Colonel Sheppard behauptet von der Erde zu stammen“, erklärte Lee.

„Aber warum hat mir das niemand gesagt? Ich bin der Chefwissenschaftler und sollte so etwas wissen“, sagte Baltar empört.

„Sie wissen es doch nun“, Lee konnte seine Verachtung für sein Gegenüber nur schwer verstecken. Er dachte auch daran, was dieser Colonel gesagt hatte. Baltar sei nicht zu trauen.

Lee verließ nachdenklich Baltars Büro und machte sich auf den Weg zum CIC. Unterwegs griff er nach einem der Wandtelefone und befahl die vier Gefangenen auch dorthin zu bringen.

weiter: Kapitel 6
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