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Zu Hause ist da, wo das Herz ist von Selana

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17. Die Befreiung



John gehorchte und ließ den Schocker, den er in der Hand gehabt hatte, zu Boden fallen. „Lass die Frau frei, dann kannst du mich als Geisel mitnehmen.“

Leoben fühlte sich immer mehr in die Enge getrieben. Langsam begriff er, dass es für ihn kein Entkommen mehr geben würde. Trotzdem wollte er nicht so einfach aufgeben. Sein Gehirn rechnete die Möglichkeiten blitzschnell durch. Die Eingeborene war den Kolonialen sicher nicht so viel Wert, wie ein Mensch, der von der Erde stammte.

„Komm her, die Hände hinter den Kopf.“

Sheppard gehorchte ohne Widerrede. Durch die Ablenkung des Geiselwechsels bekam Ronon vielleicht die beste Gelegenheit einzugreifen.

„Und nun umdrehen“, befahl Leoben.

Wieder gehorchte John. Leoben stieß die Frau zur Seite und wollte sich Sheppard greifen, doch darauf hatte Ronon nur gewartet. Als die Frau von dem Zylonen zur Seite gestoßen wurde, griff Ronon an.

Der Satedaner verschwendete keine Zeit. Er packte John an der Schulter und gab ihm einen kräftigen Stoß. Dann schlug er dem Zylonen die Waffe aus der Hand.

Leoben zuckte mit keiner Wimper, sondern griff seinerseits an. Der Zylone ahnte nun, dass er es mit einem weiteren unsichtbaren Gegner zu tun hatte und warf sich vorwärts, dorthin wo er seinen Gegner vermutete. Leoben hatte gut geschätzt, er erwischte Ronon und schlang die Arme um dessen Oberkörper. Ronon seinerseits reagierte genauso schnell wie der Zylone. Er schob ein Bein zwischen die Füße seines Gegners und setzte zu einer Drehbewegung an, die den Griff um seine Arme schwächen sollte.

Sein Gegner stieß seine Stirn in Ronons Gesicht, was den Satedaner einen Augenblick lang halb betäubte. Sein Gegenüber riss eine Hand los und schlug zu, aber er erkannte seinen Fehler sofort, als Ronon nun dem Schlag auswich, sich unter dem ausholenden Arm duckte, und mit einem Bein gegen die Brust des Zylonen trat, was diesen nach hinten schleuderte. Doch beim Kampf hatte Ronon sein Tarngerät verloren und wurde wieder sichtbar.

Davon ließ er sich aber nicht aufhalten. Ronon griff erneut an. Doch auch der Zylone war ein gefährlicher Gegner. Er duckte sich unter Ronons Schlag, ließ sich fallen, machte am Boden einen Salto und war gewandt wieder auf den Beinen. Leoben versuchte von rechts einen Haken. Ronon duckte sich und reagierte mit einer linken Geraden. Seine Hand traf den Zylonen im Gesicht, aber dieser wich wieder aus und überraschte Ronon mit einem kurzen, aber wuchtigen Schlag ins Gesicht und in den Bauch. Ronon steckte die Schläge ein und griff wieder an. Der Kampf war bisher ausgeglichen.

Sheppard hatte sich inzwischen von seinem Sturz und der damit verbundenen Benommenheit erholt und suchte seinen Schocker. Die Eingeborene hatte sich in eine Ecke der Hütte zurückgezogen und beobachtete mit großen Augen den Kampf der beiden Männer.

„Laufen Sie aus der Hütte!“, rief John ihr zu.

Nawa erwachte aus ihrer Erstarrung und gehorchte sofort. Sie lief zur Tür und öffnete sie. Draußen hatte man inzwischen den Kampf bemerkt, und die Einsatztruppe stürmte die Hütte. Nawa wurde abgefangen und in Sicherheit gebracht.

Sheppard hatte in der Zwischenzeit seinen Schocker entdeckt und ihn aufgehoben. Dann wartete er auf einen günstigen Moment. Als der Zylone von Ronon wieder einmal zurückgeworfen wurde, drückte er ab. Betäubt blieb Leoben liegen.

Ronon blickte John böse an, welcher nur mit den Schultern zuckte. „Dachte, du könntest Hilfe gebrauchen.“

„Ich wäre auch so mit ihm fertig geworden“, brummte Ronon ungehalten.

„Sicher!“, John grinste ihn an. „So war es aber einfacher.“

Die Einsatzgruppe stürmte in den Raum.

„Wie immer zu spät“, meinte John trocken. „Wir haben die Arbeit schon erledigt.“

Lee, der von seiner Liege aus alles beobachtet hatte, ohne eingreifen zu können, atmete erleichtert auf. Eine bereitstehende Sanitätergruppe kümmerte sich sofort um ihn, doch sie konnten nur feststellen, dass die Heilerin gute Arbeit geleistet hatte.

„Bringt den Commander zur Flotte“, befahl Starbuck. „Dort wird man gut für ihn sorgen.“

Als man Lee nach draußen brachte, verlangte er nochmals Nawa und Daro zu sehen. „Ich danke euch. Ohne euch wäre ich nicht mehr am Leben. Wenn wir euch mit etwas helfen können, dann sagt es.“

„Regen wäre schön.“

„Regen! Nun, das ist etwas, dass ich nicht bringen kann.“

„Wir aber schon. Ich werde McKay darauf ansetzen. Er kann bestimmt Regen machen“, versprach John.

Dann gingen alle zu den Raumfahrzeugen zurück, um zu ihren Schiffen zurückzukehren.

„John“, meinte Rhiana auf dem Rückflug. „Hast du da nicht zu viel versprochen? Wie soll Rodney Regen machen können?“

„Er kann alles, glaub es mir. Sicher kennt er geeignete Chemikalien oder einen anderen Weg, um Regen zu machen. Und wenn nicht, fliegen wir mit großen Wassertanks hin und her und bewässern die Felder.“

„Da hast du dir aber viel vorgenommen. Ich bin schon auf McKays Gesicht gespannt, wenn du ihm erzählst, dass du ihn zum Regenmacher befördert hast.“

John sagte vergnügt: „Das bin ich auch.“

Diesmal flogen sie zur ORION. John wollte sich von seinen Leuten auf den neuesten Stand der Dinge bringen lassen. Schließlich war er seit seinem Abflug nicht mehr an Bord gewesen. Es interessierte ihn auch, wie weit McKay mit dem Hyperraumantrieb gekommen war. Er wollte nicht in diesem Teil der Galaxis gestrandet bleiben oder monatelang für den Heimflug zur Erde brauchen.

An Bord wurde er von Major Weber begrüßt, der während seiner Abwesenheit das Kommando geführt hatte.

„Wie weit ist McKay mit dem Hyperraumantrieb?“

„Es sieht gut aus. Wir können schon weitere Flüge riskieren, aber Atlantis oder die Erde sind noch zu weit weg.“

„Nun, McKay soll sich beeilen. Schließlich wollen wir alle wieder nach Hause zurück.“

Bei diesen Worten kam es ihm in den Sinn, dass er bei Zuhause nicht mehr an die Erde dachte, sondern an Atlantis. Ja, die alte Stadt der Antiker war ihm zu seinem ersten richtigen Zuhause geworden.

„Ich sehe mal nach, was Rodney macht“, sagte John zu Rhiana. „Und schließlich muss ich ihm sagen, dass er zum Regenmacher ernannt wurde.“

In diesem Moment wurde er über Funk gerufen. „Colonel, wir erhalten gerade eine Nachricht von der GALACTICA. Es geht um Major Lorne. Wie es aussieht, wurde er entführt.“

„Was? Ich dachte, er wäre schon lange hier an Bord. Weiß man wer es getan hat?“, fragte John den Funkoffizier.

„Wie es aussieht, sind es die Sympathisanten gewesen.“

„Haben sie Forderungen gestellt?“

„Nein, Sir.“

„Ich werde sofort zur GALACTICA fliegen.“

„Ich komme mit“, sagte Rhiana.

„In Ordnung! Komm, wir beeilen uns. Unser Regenmacher muss noch etwas warten.“

Sie brauchten nicht lange, um das Hangardeck zu erreichen, wo die Jumper abgestellt waren. In Rekordzeit saß Sheppard hinter dem Steuer und aktivierte den Antrieb. Rhiana setzte sich neben ihn, während er die Starterlaubnis von der Brücke einholte.

„Was glaubst du, ist der Grund für Lornes Entführung.“

„Ich habe da so eine Ahnung. Sicher stecken die Zylonen hinter der Tat. Wahrscheinlich war Lorne nur zur falschen Zeit am falschen Ort.“

„Du meinst, sie wollten einfach irgendeinen von uns?“

„Ja, am Anfang haben wir den Fehler gemacht, allen zu sagen, dass wir von der Erde kommen. Der Commander hat mich gewarnt, aber da war die Katze schon aus dem Sack. Sie wollen die Koordinaten der Erde wissen.“

„Ihr steckt Katzen in einen Sack?“, fragte Rhiana empört. „Oder ist das wieder eine deiner seltsamen Redewendungen? Doch Lorne wird ihnen bestimmt nichts erzählen.“

John schmunzelte. Er liebte es, Rhiana hin und wieder zu verwirren. „Bestimmt nicht freiwillig, aber wir wissen nicht, welche Mittel sie haben. Es gibt immer eine Möglichkeit, jemanden zum Sprechen zu bringen, auch gegen seinen Willen. Denk nur an die Wraith, die mit ihrer Suggestivkraft jeden Willen brechen können.“

„So habe ich das noch nicht gesehen.“

Inzwischen näherten sie sich der GALACTICA.

„Sie sieht eindrucksvoll aus, findest du nicht?“, meinte Rhiana.

John nickte zustimmend und steuerte die Backbordlandebahn an. Dort wurde er schon von Admiral Adama und Starbuck erwartet.

„Colonel, es tut uns Leid, dass so etwas auf der GALACTICA passiert ist. Aber auch eine unserer Viperpilotinnen ist verschwunden.“

„Sie war die ganze Zeit mit Ihrem Major zusammen“, sagte Kara grinsend. „Ich glaube, sie hat es auf ihn abgesehen.“

Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte John jetzt grinsen müssen. „Ist das die Pilotin, die mit Lorne in der 302 geflogen ist?“

„Ja, Joane Kardolan“, bestätigte Kara seine Vermutung. „Sie ist eine meiner bester Pilotinnen.“

„Gibt es Forderungen?“

„Noch nicht, aber die kommen noch.“

„Da bin ich nicht so sicher“, schnell erzählte John seine Vermutungen auch dem Admiral und Starbuck.

„Die Zylonen dürfen niemals die Koordinaten der Erde bekommen“, sagte der Admiral betroffen. „Das würde den Untergang der Menschheit bedeuten.“

„Das glaube ich nicht, Admiral. Die Zylonen haben keine Ahnung, was da auf sie wartet. Es gibt in unserem Teil der Galaxis Tausende von Planeten, die von Menschen bewohnt werden. Alleine auf der Erde sind es mehrere Milliarden.“

„Das ist unglaublich“, meinte der Admiral. „Und wir nahmen bisher an, die letzten Menschen zu sein, von den Bewohnern der Erde abgesehen, aber selbst die galten bei uns ja als Legende. Und nie hätten wir uns träumen lassen, dass Ihre Bevölkerung dann so groß wäre.“

„Sie sind nicht alleine, Sir. Doch jetzt lassen Sie uns unsere Leute suchen und auch retten.“

weiter: Kapitel 18
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