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Zu Hause ist da, wo das Herz ist von Selana

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16. Lees Rettung?



Daro hatte in Rekordzeit seine Hütte erreicht. Seine Frau zu überreden mitzukommen, war etwas schwieriger gewesen. Er holte eines der Zugtiere aus dem Stall und setzte seine hochschwangere Frau darauf.

„Ich kann aber laufen“, protestierte Lita, und strich sich über den gewölbten Bauch. Das Kind regte sich wieder, doch noch machte es keine Anstalten geboren zu werden.

„Nein, dann kommen wir nicht so schnell voran“, widersprach Daro nach kurzem Überlegen.

Lita setzte sich seufzend auf dem Reittier etwas bequemer hin. Vielleicht wurde durch das Schaukeln auch endlich die Geburt eingeleitet. Sie hätte wirklich nichts dagegen, das Kind endlich in ihren Händen zu halten.

Sie hatten gerade den Waldrand und damit die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als es um sie herum lebendig wurde. Wesen, die wie Lee aussahen, versperrten ihnen den Weg.

„Halt! Wer seid ihr?“

Die Gegenstände, die auf sie gerichtet wurden, sahen sehr nach Waffen aus. Daro stellte sich schützend vor seine Frau. „Wir sind harmlose Wanderer, auf dem Weg zur Hütte meiner Mutter.“

Einer der Männer hob die Hand. „Runter mit den Waffen! Seht ihr nicht, dass die Frau schwanger ist?“

Daro sah den Mann dankbar an. Eine Frau mit langen dunklen Haaren trat zu Lita und blickte sie beruhigend an.

„Keine Angst, wir tun euch nichts. Mein Name ist Rhiana, das ist John“, sie zeigte auf den Mann, der den anderen befohlen hatte, die Waffen zu senken. „Wir suchen einen Freund von uns. Er ist vielleicht verletzt, weil er mit dem fliegenden Gefährt abgestürzt ist.“

„Ihr sucht Lee? Dann seid ihr seine Freunde?“

„Lee? Ja, das ist sein Name. Und wenn du uns nicht auf der Stelle verrätst, wo er ist, lernst du mich kennen.“

Eine andere Frau mit kurzen blonden Haaren stellte sich drohend vor ihm auf.

Der mit Namen John mischte sich erneut ein. „Lassen Sie das, Starbuck. Wir wollen niemanden bedrohen. Ganz sicher wird er uns sagen, wo der Commander ist.“

„Natürlich, schließlich habe ich ihn gefunden und zum Haus meiner Mutter gebracht.“

„Warum?“, fragte die blonde Frau noch immer mit drohendem Ton in der Stimme.

Daro blickte die unfreundlich Frau verständnislos an. „Weil er schwer verletzt und sonst gestorben wäre.“

Sheppard schob Starbuck zur Seite und ergriff die Zügel des Tieres, dass wie ein Esel aussah. „Bitte, bring uns zum Haus deiner Mutter. Niemand wird dir oder deiner Frau etwas tun. Dafür verbürge ich mich.“

„Du kannst mich Daro nennen. Das ist meine Frau Lita. Folgt mir einfach.“

„Lassen Sie ihn in Ruhe, Starbuck“, sagte John nochmals zu Kara. „Wir werden keinen der Eingeborenen verängstigen. Und an einer Schwangeren vergreife ich mich schon gar nicht.“

Ein gekränkter Blick traf John. „Ich natürlich auch nicht. Wofür halten Sie mich, Colonel? Es ist nur, weil ich mich um Lee sorge.“

„Wir wollen ihn alle finden“, erinnerte John sie. „Aber nicht, indem wir schwangere Frauen bedrohen.“

Während John das Pony am Zügel führte, gingen sie weiter durch den Wald. Schließlich erreichten sie eine große Lichtung. Auf ihr sahen sie viele sorgfältig gepflegte Beete, auf denen Kräuter, Waldbeeren und Blumen wuchsen.

„Meine Mutter ist die Heilerin des Dorfes“, erklärte Daro ihnen, als er den erstaunten Blick der Fremden bemerkte, die den vielen Beeten seiner Mutter galten. „Sie pflanzt, erntet und stellt ihre Medizin selbst her.“

John betrachtete das Gartenstück respektvoll. Er konnte sich gut vorstellen, was diese für Arbeit verursachten.

Schließlich folgten sie Daro auf die Lichtung. Sie hatten gerade die Mitte der Beete erreicht, als ihnen Schüsse entgegen schlugen. Zwei von Starbucks Männern fielen getroffen zu Boden.

„Ausschwärmen!“, rief Starbuck und hob ihre Waffe. Doch es gab keinen Gegner, auf den sie feuern konnte. „Was soll das, Daro? Hast du uns in eine Falle gelockt?“, wandte sie sich deshalb wütend an den Eingeborenen.

„Nein!“, versicherte Daro. „Ich weiß nicht, was da los ist.“

„Wer schießt da auf uns?“, rief John in Richtung Hütte. „Wir kommen in Freundschaft!“

„Das glaube ich nicht!“, antwortete ihm eine Stimme. „Wenn ihr näher kommt, töte ich die Eingeborene und den jungen Adama.“

Einen Augenblick herrschte gespenstische Stille, und alle blickten sich entsetzt an.

„Wer ist das?“, fragte John den jungen Eingeborenen.

„Ich weiß es nicht“, sagte Daro. „Als ich ging, waren nur meine Mutter und euer Freund in der Hütte.“

„Das ist Leoben“, sagte Kara. Sie hatte die Stimme des Zylonen erkannt. Nur zu gut konnte sie sich an die vielen Stunden erinnern, die sie beim Verhör eines Leoben verbracht hatte. Er hatte es verstanden, sie aus dem Konzept zu bringen, und auch dazu gebracht, etwas über die Zylonen nachzudenken.

„Leoben! Bist du das? Hier ist Kara!“

„Starbuck!“

Leoben schien verwundert zu sein.

„Ja, ich bin es. Was willst du?“

„Freien Abzug.“

„Und wenn nicht?“

„Dann töte ich Adama und die Frau.“

„Nein!“, rief Daro. „Lass meine Mutter gehen. Sie ist eine Heilerin und hat niemanden etwas getan. Ihr ganzes Leben hat sie damit verbracht, anderen zu helfen.“

„Ich glaube nicht, dass den Zylone interessiert. Starbuck, halten Sie ihn hin“, John hatte eine Idee.

„Was haben Sie vor?“

John hatte einen Lebenszeichendetektor in der Hand. „Ich versuche zusammen mit Ronon in die Hütte zu kommen. Es sind sechs Personen darin. Leider kann ich auf dem Ding nicht erkennen wer wer ist. Vielleicht können wir sie dann gleich ausschalten.“

„Eine gute Idee.“

„Ronon!“, John sah seinen Freund auffordernd an.

„Was ist mit uns?“, fragte Rhiana.

„Haltet euch bereit. Wir können nicht alle gehen. Wenn wir das Zeichen geben, stürmt ihr das Haus. Falls Ronon und ich entdeckt werden, kommst du mit Teyla auf die gleiche Art ins Haus. Dann ist es eure Aufgabe uns alle zu befreien.“

„Gut“, Rhiana fand es zwar nicht erfreulich schon wieder zurückzustehen, doch im Moment war es nicht die richtige Zeit, um sich deswegen aufzuregen. Es galt die zwei Geiseln zu retten. Da musste persönliche Verärgerung zurückstehen. Sie konnte John immer noch später die Meinung sagen.

Sheppard und Ronon schalteten die Schilde ein und wurden unsichtbar. Der Schild veränderte das Licht um sie herum, doch das war die einzige Auswirkung auf sie. Da sie sich nicht sehen konnten, hatten sie den hinteren Teil der Hütte als Treffpunkt vereinbart.

John klopfte leicht an den Pfosten, als Zeichen für Ronon, dass er da war. Ronon tat dasselbe.

„Die Hintertür“, flüsterte Sheppard leise.

Zwar sagte Ronon nichts, doch John konnte sein Nicken fast sehen. Da bemerkte er auch schon, wie sich die Klinke von unsichtbaren Händen gedrückt, leise nach unten bewegte. Ronon schaffte es, die Tür ohne einen Laut zu öffnen. Die Besitzerin schien ihr Haus in Ordnung zu halten. Schnell schlüpften die beiden in die Hütte. Sie kamen in einen kleinen Raum, der als Abstell- und Lagerraum diente. Überall waren Regale befestigt, auf denen frische und getrocknete Kräuter lagen, Krüge und Körbe standen und alltägliche Gebrauchsgegenstände gelagert wurden.

Eine weitere Tür trennte sie vor dem Raum, in dem sich alle aufhielten. John sah, wie sich die Klinke dieser Tür bewegte. Er ließ Ronon gewähren, denn trotz seiner gewaltigen Körpergröße konnte der Satedaner sich lautlos wie eine Katze bewegen. Die Jahre auf der Flucht vor den Wraith hatten ihn geprägt.

Ronon öffnete die Tür nur einen Spalt. Sheppard stellte sich davor und spähte in den Raum. Als erstes sah er einen Menschen, der vor einem der beiden Fenster stand und nach draußen starrte. John berührte Ronons Arm, was dieser völlig richtig als Aufforderung erfasst, die Tür etwas weiter zu öffnen. Jetzt sah er einen weiteren Mann am zweiten Fenster stehen. Und mitten im Raum stand der Mann, den er schon im Dorf gesehen hatte: Leoben, der Zylonen. An einem Tisch saß eine Eingeborene. Daneben stand eine Liege auf der John den Commander erkannte.

Der Colonel atmete erleichtert auf. Sie hatten Lee gefunden. Nun mussten sie es nur noch schaffen, ihn und die Eingeborene zu befreien. Sheppard wusste, dass noch ein Mann übrig sein musste. Er riskierte es nicht, die Tür weiter zu öffnen, aus Angst, dass man das hören oder sehen konnte.

Ronon schien diese Bedenken nicht zu haben. John spürte einen leichten Luftzug neben sich, und sah, wie der Türspalt sich scheinbar von selbst vergrößerte. Sheppard verwünschte Ronons Leichtsinn, doch er konnte nichts ändern, denn seine Stimme, selbst als Flüstern, hätte man gewiss gehört. So lauschte er mit angehaltenem Atem, doch Ronon bewegte sich trotz seiner Größe so lautlos, dass er nichts hören konnte. Wenn er nichts bemerkte, dann hoffentlich auch die anderen nicht.

Da sah John, wie sich der Mann am linken Fenster an den Hals griff. Dann fiel er zu Boden. Das war selbstverständlich nicht unbemerkt geblieben. Alle drehten sich erstaunt zu dem Mann um. Dies nütze John aus, um vollends in den Raum zu schlüpfen. Nun konnte er den dritten Mann sehen. Er stand in einer Ecke und blickte zu seinem umgefallenen Kameraden hinüber.

Sheppard näherte sich ihm. Sein Angriff war genauso erfolgreich, wie der von Ronon. Als nun auch der zweite Mann scheinbar ohne Grund zu Boden ging, begriffen die beiden übrigen, dass etwas nicht stimmen konnte.

„Jemand ist hier!“, rief Leoben.

Der dritte Mann bekam keine Gelegenheit mehr, etwas zu sagen, denn Ronon schaltete ihn genauso präzise aus, wie den ersten Mann.

Leoben hatte inzwischen blitzschnell reagiert und die Eingeborene als Schutzschild ergriffen. „Zeigt euch, oder sie ist tot.“

John reagierte geschwind, lief zu der Stelle, wo Ronon den letzten Mann ausgeschaltet hatte und schaltete seinen Schild aus. „Ich bin alleine.“

„Das soll ich glauben?“

„Wir haben nur ein Gerät, mit dem man unsichtbar werden kann“, sagte Sheppard. Er hoffte, dass Ronon seine Absicht begriff und sich nicht zeigte. Dann konnte er im geeigneten Moment eingreifen.

Ronon schien es begriffen zu haben, denn er blieb unsichtbar.

‚Guter Mann’, dachte John.

Leoben fixierte ihn. „Du bist keiner von der kolonialen Flotte. Das sehe ich an deinem fremdartigen Aufzug.“

„Richtig!“, sagte John.

„Dann bist du einer der Fremden?“

„Wieder gut geraten.“

„Warum mischt du dich in Sachen ein, die dich nicht betreffen?“

„Sie betreffen mich wohl.“

„Wie du willst. Dann lass die Waffe fallen."

weiter: Kapitel 17
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