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Zu Hause ist da, wo das Herz ist von Selana

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15. Gefahr



Lee wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, als er die lauten und erregten Stimmen hörte. Anscheinend wurde draußen gestritten. Lee glaubte die Stimme von Nawa und ihrem Sohn Daro herauszuhören, war sich aber nicht ganz sicher.

Bestimmt waren die Dorfbewohner, die nach ihm suchten aufgetaucht, und Nawa verweigerte ihnen den Eintritt in ihr Haus. Lee hoffte, dass sein Versteck sicher genug war, um einer Durchsuchung des Hauses standzuhalten. Die Wände waren sehr hellhörig und Apollo befürchtete, dass man sogar lautes Atmen hören konnte.

„Nawa, geh zur Seite. Wir handeln im Namen der Götter, und suchen einen Dämonendiener.“

„Du hast noch nie im Namen der Götter gesprochen, Heras. Und seit wann verkehren in meinem Haus Dämonendiener?“

„Wir wissen, dass du jedem Streuner hilfst, egal, wer er ist. Und du vermittelst deinen Kindern das verbotene Wissen. Da wir jedes Haus im Dorf durchsucht haben, bleibt nur noch deines übrig.“

„Wieso muss diese Person überhaupt in einem Haus sein? Könnte er sich nicht in der Wildnis verstecken?“

„Natürlich könnte er das, aber um es genau zu wissen, müssen wir auch dein Haus durchsuchen.“

„Mutter, lass sie doch suchen“, mischte sich Daro ein, der nicht verstand, warum seine Mutter sich so strickt weigerte. Der Fremde war so gut versteckt, dass man ihn nie finden würde.

„Es ist mein gutes Recht, mich zu weigern“, sagte Nawa mit aufgebrachter Stimme. „Nun gut, sucht also. Alles, was ihr finden werdet, ist mein Hausinventar. Doch ich warne euch, wenn ihr meine Sachen nicht sorgsam behandelt, lernt ihr meinen Zorn kennen. Und dagegen ist der Groll der Götter eine harmlose Angelegenheit“, Nawa machte einen Schritt zur Seite und ließ die Männer in ihr Haus.

Natürlich hatte sie sich aus Prinzip geweigert. Niemand hatte das Recht, einfach in ihr Haus einzudringen und alles auf den Kopf zu stellen, wenn sie es nicht selbst erlaubte. Das durften die Männer um diesen Fanatiker Heras ruhig wissen.

Nawa bemerkte am Waldrand vier Männer, die wie Lee aussahen. Das waren also die Feinde, von denen er erzählt hatte.

Es dauerte nicht lange und Heras und seine Männer kamen heraus. Ihre Hütte war nur klein und eine Suche dauerte nicht lange.

„Nun, zufrieden, Heras?“

„Ja, es ist niemand da.“

„Hast du etwas anderes erwartet?“

„Ich weiß nicht, du bist als Aufrührerin bekannte, genauso wie dein Sohn.“

„Aufrührerin? Nur, weil ich nicht dauernd an die Götter bete wie du, heißt das nicht, dass ich nicht an sie glaube. Sie sind allzeit um mich herum. Überall in der Natur sehe ich ihr Wirken. Aber du bist zu blind, um das zu sehen. Und nun geh, bevor ich mich vergesse.“

Daro grinste, als er seine Mutter beobachtete. Es kam nicht oft vor, dass sie so erregt war. Meist war sie die Ruhe und Gelassen in Person, aber wenn sie erst einmal in Rage geriet, konnte sie zur Furie werden. Ihr Gegenpart tat dann gut daran, sich schnellstens zurückzuziehen. Das schien auch Heras zu wissen, denn er winkte seinen Männern zu und begab sich zu den vier Menschen. Daro sah, dass sie sich heftig gestikulierend unterhielten, bevor sie im Wald verschwanden.

Nawa und ihr Sohn gingen zurück in die Hütte. Schnell liefen sie zu dem Versteck, um nach dem Verletzten zu sehen.

„Sie sind weg“, sagte Nawa zu Lee.

„Das war knapp“, meinte Lee. „Sie kamen auf Tuchfühlung an mein Versteck heran. Ich wagte kaum zu atmen.“

„Es waren vier von deiner Art dabei“, sagte Daro.

„Vier?“

„Ja, sie hielten sich im Hintergrund und gingen mit Heras Männern wieder weg.“

Lee überlegte. Vier Männer, dann musste einer von ihnen der Zylone sein. Er musste weg von hier, denn er wollte Nawa und Daro nicht länger in Gefahr bringen.

„Helft mir aufstehen. Ich muss zu dem Wrack zurück. Vielleicht kann ich etwas reparieren und meine Leute informieren.“

„Das erlaube ich nicht“, entschied Nawa. „Du bist viel zu schwach, um zu laufen.“

„Ich könnte eines unserer Zugtiere holen“, schlag Daro vor. „Ich muss außerdem wieder nach meiner Frau sehen.“

„Wie geht es ihr?“, erkundigte sich Nawa.

„Das Kind lässt auf sich warten. Ich glaube nicht, dass es heute noch kommt.“

„Woher willst du das wissen? Am besten bringst du sie zu mir. Hier kann ich am besten für sie sorgen. Schließlich ist es mein erstes Enkelkind.“

„Deine Frau ist schwanger?“, fragte Lee.

„Ja, es kann jederzeit soweit sein.“

„Warum bist du dann nicht bei ihr?“, fragte Lee erstaunt.

„Seine Neugierde“, meinte Nawa murrend. „Deinetwegen. Das Fremdartige hat ihn schon immer fasziniert.“

„Ich möchte aber nicht schuld sein, wenn deiner Frau oder dem Kind etwas passiert. Geh zu ihr und sorge für sie“, forderte Lee ihn auf. „Ich kann nun selbst für mich sorgen.“

Nawa schien das zu bezweifeln, trotzdem sagte sie: „Lee hat recht, mein Sohn. Eile dich!“

Daro ließ sich überzeugen und ging aus dem Haus. „Ich komme mit ihr zurück!“, hörten sie ihn noch rufen.

„Mein Sohn ist ein guter Junge, aber etwas weltfremd“, meinte Nawa kopfschüttelnd. „Das Unbekannte reizt ihn mehr, als das alltägliche Leben.“

„Ich denke, dass dies das ist, was ein Volk weiterbringt“, meinte Lee. „Der Wille mehr zu sehen, als nur das, was vor seiner Haustür geschieht. Sich weiter zu entwickeln, nicht immer auf dem Alten zu beharren. Wäre das bei meinem Volk nicht so gewesen, säßen wir immer noch auf unserem Planeten fest und hätten nicht den Weltraum erobert. Auf der anderen Seite hätten wir die Zylonen nicht erfunden.“

Lee seufzte und versuchte sich aufzurichten, was ihm auch unter Schmerzen gelang. Nawa half ihm in den großen Raum und schleppte ihn zu der Liege. Apollo ahnte, dass Nawa recht hatte. Er war viel zu schwach, um zu dem Wrack zu laufen.

In diesem Augenblick wurde die Tür aufgestoßen und Heras Leute, sowie die vier Menschen stürmten in den Raum.

„Also doch! Ich wusste es!“, rief Heras. „Du hilfst einem Diener von Dämonen.“

„Ich bin kein Dämonendiener“, sagte Lee, wütend auf sich selbst, dass er nicht daran gedacht hatte, dass der Abzug der Männer nur ein Trick gewesen sein könnte.

Einer der vier Menschen trat zu seiner Liege heran und grinste ihn hämisch an.

„Leoben“, sagte Lee.

Natürlich war es nicht der Leoben, den sie aus der Luftschleuse befördert hatten. Oder doch? Schließlich wurden das Bewusstsein eines getöteten Zylonen wieder in einen neuen Körper geladen. Doch konnte das so schnell geschehen? Und hatten sie nicht das Auferstehungsschiff zerstört? Also war es wohl ein anderer Leoben.

Leoben schien zu ahnen, was in ihm vorging. „Ganz richtig, Adama, ich bin nicht der Leoben, den Sie aus der Luftschleuse geworfen haben.“

Der Zylone wusste also, wer er war. „Ich habe das nicht getan, was aber nicht heißt, dass ich gezögert hätte, es zu tun.“

„Ich weiß, es war der Befehl von Präsidentin Roslin, was aber nichts an der Tatsache ändert. Jeder Mensch ist schuldig.“

„Deshalb habt ihr also an uns Völkermord betrieben: weil wir alle schuldig sind? Womit wollt ihr so etwas rechtfertigen? Sind wir nicht so etwas wie eure Eltern?“

„Eltern, die vom Weg abgewichen sind. Wir, eure Kinder sind erwachsen geworden und haben eure Schlechtigkeit erkannt.“

„Woraus soll unsere Schlechtigkeit bestehen?“

„Noch immer glaubt ihr an die Götter und nicht an den einen Gott. Ihr betrügt, beraubt und ermordet Euresgleichen.“

„Es mag sein, dass manche das tun, aber damit ist der Mord an Milliarden Unschuldiger nicht gerechtfertigt. Doch ich diskutiere nicht mit einem Ding. Töte mich, wenn du willst, ich kann es nicht ändern.“

Nawa hatte dem Gespräch atemlos zugehört. Was diese seltsamen Wesen da redeten, begriff sie nicht ganz. Vom Mord an Milliarden war die Rede. Milliarden von Menschen? Wie viel gab es von ihnen?

„Will ich dich töten? Ich weiß es nicht! Auf jeden Fall bist du mein Gefangener. Ein sehr wertvoller Gefangener.“

Wie, um das zu beweisen, hörten sie plötzlich einen lauten Donnerschlag. Lee wusste sofort, was geschehen war. Etwas hatte die Schallmauer durchbrochen. Hilfe war da, doch er fragte sich, ob sie noch rechtzeitig kam.

Auch Leoben blickte wutentbrannt nach oben. Doch im Grunde hatte er nichts anderes erwartet. An Flucht mit dem schwer verletzten Adama war nicht zu denken. Er wäre nur hinderlich gewesen. Und wohin sollten sie fliehen? Am besten war, sie verschanzten sich in der Hütte, mit der Eingeborenen und Adama als Geisel. So konnte er seine Flucht aushandeln.

Sich einfach töten zu lassen kam seit der Zerstörung des Auferstehungsschiffes nicht mehr in Frage. Jetzt getötet zu werden würde seinen endgültigen Tod bedeuten. Leoben gab seinen drei Helfershelfer einen Wink.

„Wir verschanzen uns hier. Adama und die Eingeborene werden unser Weg nach draußen sein.“

„Ist die Eingeborene etwas wert?“, fragte einer der Männer.

„Natürlich, dies ist ihr Planet. Wenn die Kolonialen hier bleiben wollen, müssen sie sich mit ihnen Gutstellen. Und Adama ist der Sohn des Admirals.“

weiter: Kapitel 16
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