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Unser Mann McKay von Selana

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Teil 5:

Früh am Morgen
Kurz nach Sonnenaufgang

Vor ihnen erstreckte sich scheinbar die Inselwelt Griechenlands, unter ihnen lag eine Lagune. Das Wasser war tiefblau, ebenso wie der wolkenlose Himmel über ihnen. Ihr Ziel, die Insel, bei welcher die unterirdische Stadt lag, war etwa einen Kilometer von ihnen entfernt. Die unterirdische Stadt wiederum sollte etwa fünfzig Meter von der Insel entfernt, tief im Meer liegen. Von ihrem Standort, ein ins Meer ragender Felsen, konnten sie die Insel durchs Fernglas deutlich erkennen. Sie schien nur aus Felsen zu bestehen und hatte einen Durchmesser von etwa einhundert Metern.

John Sheppard blickte durch das Fernglas und beobachtete die Insel genau. Mitten auf der kleinen Felseninsel stand ein einsames großes Gebäude. Von dort aus sollte man die Stadt trockenen Fußes erreichen können.

Sie mussten es irgendwie schaffen, ungesehen zu dem Gebäude hinüber zu kommen. Das würde nicht einfach sein.

Neben ihm aufgestützt und durch die Ferngläser blickend, lagen Rhiana und Teyla, sowie McKay. Sie trugen bequeme dunkle Bekleidung und Schuhe. Teyla hatte ihr langes, rötliches Haar zusammengebunden. Der eng anliegende Overall betonte ihre reizvolle Figur. Rhiana trug fast das Gleiche und sah genauso zauberhaft aus.

Sie hatten sich aus dem Hotel und auf die Klippe, der ins Meer ragenden Bucht geschlichen, um einen Blick auf die Insel zu werfen, an deren Fuß die Unterwasserstadt liegen sollte.

"Es wird Zeit. Wir müssen zurück ins Hotel. Weir wird uns sonst vermissen", drängte Rhiana schließlich.

Gleich darauf schlichen die vier denselben Weg zurück, auf dem sie hergekommen waren. Sie erreichten ungesehen das Hotel und betraten es durch einen Hintereingang. Den Fahrstuhl mieden sie. Stattdessen schlichen sie über die Treppe zu ihren Zimmern hinauf.

"Weirs, bzw. Betas Büro liegt gleich um die Ecke", meinte Teyla. "Vielleicht finden wir dort etwas über die Identität von Alpha. Zu dieser frühen Stunde sind die meisten noch gar nicht auf oder beim Frühstück. Ich kann sicher ungesehen sein Büro durchsuchen."

Rhiana schüttelte den Kopf: "Ich werde gehen. Rodney, willst du mich begleiten?"

"Ich?“, fragte Rodney entsetzt. „Ist das nicht eher was für John?“

„Wer ist hier James Bond? Außerdem muss jemand uns von außen decken. Und das kann John nun mal besser."

"Na schön“, gab Rodney etwas zögerlich seine Zustimmung. James Bond zu sein war doch nicht so toll.

Während Rhiana und McKay den Gang bis zu Betas Büro entlang schlichen, beobachteten Teyla und Sheppard das Umfeld. Über Betas Bürotür war eine Kamera installiert. Diese war jedoch primitiv und leicht zu überlisten. Als die Kamera in eine Richtung des Ganges bewegte, schlüpften die beiden vorsichtig im toten Winkel vorbei und betraten, das zum Glück unverschlossene Büro.

"Bist du sicher, dass wir hier keinen stillen Alarm auslösen?", fragte Rodney.

"Du kannst ganz beruhigt sein. Das habe ich schon überprüft", erklärte Rhiana.

"Wo fangen wir mit der Suche an?", erkundigte sich Rodney und sah sich im Raum um.

„Am besten nirgendwo!"

Der kalte Ton in Rhianas Stimme ließ Rodney aufhorchen und er drehte sich zu der Antikerin um. Rhiana stand etwa fünf Meter von ihm entfernt hinter einem großen Schreibtisch und hatte ihren Revolver auf ihn gerichtet.

Sein Herz stockte: "Rhiana! Was soll das?"

Er wollte einen Schritt auf sie zu machen, doch Rhianas kalte Stimme stoppte ihn: "Bleib stehen, Rodney! Ich warne dich!"

Ein Blick in ihre Augen machte ihm klar, dass sie es ernst meinte. Ungläubig sah er sie an, doch dann begriff er: "Du gehörst zu ihnen?"

"Nein! Ich arbeite für den KGB, dass weißt du doch. Mein Auftrag lautet jedoch nicht die Organisation von Alpha zu zerschlagen, sondern ihn zu finden und ihm eine Zusammenarbeit anzubieten. Ich überlegte, wie ich am besten beweisen konnte, dass meine Regierung es ernst meint. Und was wäre da nicht besser geeignet als Alpha seinen Erzfeind auszuliefern: Rodney McKay!"

Rodney war erschüttert. Rhiana gehörte zwar zum gegnerischen Geheimdienst, doch er hatte ihren Charakter so programmiert, dass sie zu seinen Freunden gehörte. Und nun dies! Dies musste wieder das Werk des verrückt spielenden Computers sein. Und eine neue, für ihn lebensbedrohliche Situation war damit geschaffen. Was sollte er nur machen? Wo war Sheppard, wenn man ihn brauchte?

Rhianas Stimme unterbrach seine Gedanken: "Heb die Hände hinter den Kopf und rühr dich ja nicht, McKay!"

Widerstrebend gehorchte er. Rhianas Finger huschten suchend über den Schreibtisch. Endlich schien sie gefunden zu haben, was sie suchte, denn ihre Augen leuchteten triumphierend auf.

"Rhiana", versuchte es Rodney wieder.

"Kein Wort, Rodney", befahl Rhiana ihm.

Zwei Minuten später wurde die Tür aufgerissen und Weir stürmte mit vier bewaffneten Männern in den Raum.

"Was ist hier los?"

"Ich habe ein Geschenk für Sie, Beta", begann Rhiana. "Dieser Mann ist nicht der, für den er sich ausgibt."

Überrascht sah Weir auf Rodney: "Wer sind Sie dann?"

McKay überlegte kurz, aber es hatte wohl keinen Sinn zu lügen. Rhiana würde sowieso seinen Namen verraten. Und in dieser von ihm erschaffenen Computerwelt war der Name McKay so bekannt wie der von James Bond in der realen Welt.

"Mein Name ist McKay! Rodney McKay!"

Weir zuckte zusammen und wandte sich dann an Rhiana: "Der große Rodney McKay? Dann darf ich annehmen, dass auch Ihr Name falsch ist?"

"Richtig! Ich bin Oberst Rhiana Remor vom KGB. Ich habe den Auftrag Mr. Alpha zu finden und ihm ein Angebot meiner Regierung zu unterbreiten. Als Beweis meiner ehrlichen Absichten übergebe ich Ihnen Rodney McKay."

Weir gab ihren Männern ein Zeichen. McKay wurde nach Waffen durchsucht und dann fesselten sie seine Hände mit Handschellen.

"Oberst, würden auch Sie so freundlich sein und Ihre Waffe abgeben? Als zweiter Beweis Ihrer Ehrlichkeit? Das ist die Voraussetzung, wenn Sie Alpha sprechen wollen." Sie wandte sich an ihre Männer: "Bringt die beiden zum Boot. Ich werde gleich nachkommen. Sucht ihre beiden Begleiter! Oder gehören diese zu Ihnen, Oberst?"

Rhiana bestätigte, dass sie zu McKay gehörten und ging an Weir vorbei aus dem Büro. Rodney würdigte sie keines Blickes mehr. Er wurde von den Bewaffneten aus dem Raum gezerrt. Rhianas Verrat ängstigte ihn sehr. Wo mochten Sheppard und Teyla sein? Hoffentlich war es den beiden gelungen zu fliehen.

McKay wurde von seinen Bewachern aus dem Hotel und zum Strand hinunter gebracht. Dort, an einem langen Steg, stand ein Motorboot. Es würde sie zur Insel hinüberbringen. Vorhin hatten sie sich noch Gedanken darüber gemacht, wie sie die Insel erreichen konnten. Dieses Problem hatte sich nun gelöst, dachte er.

Das Motorboot war etwa sechs Meter lang, mit einer einzigen Kabine, in welche Rodney geführt wurde. An den Wänden der Kabine waren fest verankerte, bequeme Sitzbänke angebracht. Auf eine musste er sich setzen. Rhiana nahm ihm gegenüber Platz und musterte ihn wortlos.

Ihr spöttischer Blick schmerzte McKay noch mehr. Immer wieder musste er sich daran erinnern, dass alles nur ein Computerspiel war, und dass Rhiana wie Weir, das Wissen, sich in einem Computerspiel zu befinden, vergessen hatte.

"Hast du wirklich geglaubt, ich würde unsere Freundschaft über meine Pflicht gegenüber meinem Land stellen, Rodney?"

"Eigentlich ja", brummte Rodney leise und schwieg dann.

Rhiana antwortete darauf nichts, doch ihr Blick verriet alles.

Eine der Wachen brach in Gelächter aus: "Ja, die Frauen! Die sind für viele Männer schon der Untergang gewesen."

McKay warf dem Mann einen bösen Blick zu. In diesem Moment hörten sie Schritte, die sich dem Boot näherten. Augenblicke später betrat Weir die Kabine. Gleichzeitig wurde der Motor des Bootes gestartet.

"Mr. Alpha erwartet uns. Ihre Freunde haben wir zwar im Moment nicht erwischt, aber sie werden nicht weit kommen, McKay. Hoffen Sie also lieber nicht auf Hilfe von ihnen."

"Darauf würde ich nicht wetten", entgegnete Rodney.

Weir lachte nur und wandte sich an Rhiana: "Mr. Alpha erwartet auch Sie, Oberst. Er ist sehr gespannt auf Ihren Vorschlag." Ein Blick traf Rodney. "Ihr Geschenk nimmt er mit Freuden an."

Rhiana lächelte: "Das wird meine Regierung gerne hören. Alpha wird nicht enttäuscht sein."

Nach einer kurzen Fahrt legte das Boot am Landungssteg der Insel an. Ein zehn Meter langer Holzsteg führte zur Insel. An Land wartete schon ein etwas ramponierter Militärjeep auf sie. Sie fuhren über die Insel bis zu dem großen Gebäude, welches sie nun betraten.

"Von hier aus erreichen wir die Stadt trockenes Fußes", erklärte Weir.

Vor einem Fahrstuhl blieben sie stehen. Weir drückte auf einen Knopf und die Tür öffnete sich lautlos vor ihnen. Der Fahrstuhl sank langsam nach unten. Als sich die Tür vor ihnen öffnete, waren sie von Wasser umgeben. Zumindest hatte McKay diesen Eindruck. Sie befanden sich in einer durchsichtigen Röhre, die etwa einen Durchmesser von drei Meter hatte, um sie herum schwammen Fische aller Art und er konnte einen beeindruckenden Blick auf die Unterwasserwelt werfen. Wieder musste sich Rodney mit Gewalt daran erinnern, dass alles nicht real, sondern nur eine vom Computer erzeugte Unterwasserwelt war.

"Vorwärts! Beweg dich!"

Ein Stoß unterstrich die Aufforderung und brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Langsam durchquerten sie die Röhre und kamen nach etwa zweihundert Metern in der eigentlichen Stadt am Ende des Glastunnels heraus.

McKay blieb überwältigt stehen. Die Stadt schien riesig zu sein. Nichts erinnerte hier daran, dass sie sich eigentlich in einem Computerprogramm befanden und der Meeresboden nur in seinem Kopf existierte. Die Eindrücke waren so real, dass er glaubte, sogar das Meer riechen zu können.

Die Glaskuppel, die die Stadt umspannte, war bestimmt fünfzig Meter hoch und die Länge konnte er nicht abschätzen. Die ersten Häuser standen etwa in einhundert Meter Entfernung. Dazwischen lagen Felder, worauf eine blau blühende ihm unbekannte Pflanze wuchs. Rodney vermutete, dass daraus die Droge gewonnen wurde. Überall zwischen den Pflanzen sah er arbeitende Menschen die die Pflanzen pflegten, und wieder musste er sich daran erinnern, dass auch diese Menschen nicht echt waren.

Die Stadt bestand aus zwanzig bis dreißig zweistöckigen Gebäuden. Nur eines von ihnen schien ragte höher hinauf. Das musste wohl das Hauptgebäude sein. Ein gut ausgebauter drei Meter breiter fester Weg führte von dem Röhrentunnel zu der Stadt hinüber. Der Aufzug selbst endete hier unten in einem turmartigen Gebäude, welches sicher das höchste in dieser Unterwasserwelt war. Der Turm war im Prinzip nur der Fahrstuhl.

Rhiana ließ ebenfalls ihren Blick über diese einzigartige Unterwasserwelt schweifen.

"Das ist fantastisch, Beta", sagte sie beeindruckt. "Wie lange haben Sie daran gebaut?"

"Jahre!"

"Und niemand hat es bemerkt?"

"Doch, aber die Insel gehört ja uns. Und auf dem Festland haben wir an allen wichtigen Stellen unsere Leuten sitzen."

"Mit Hilfe Ihrer Droge nehme ich an?"

Beta alias Weir lächelte nur hintergründig.

"Und diese Pflanze hier? Wird daraus die Droge gewonnen?", fragte Rhiana weiter.

"Sie haben es erraten", bestätigte Weir.

"Haben Sie außer dieser Stadt noch andere Anbaugebiete?"

Jetzt sah Weir Rhiana misstrauisch an: "Sie stellen viele neugierige Fragen, Oberst."
"Meine Regierung erwartet einen ausführlichen Bericht von mir", erklärte Rhiana.

Währenddessen hatten sie die Häuser der Stadt erreicht und gingen auf das große Gebäude zu, wo sie erwartet wurden. Zwei weitere, mit Maschinengewehren bewaffnete Wächter standen vor dem Eingang. Sie trugen eine rote Uniform mit breitem Gürtel und quer über der Brust eine schwarze Schärpe.

Einer sprach sie an: "Mr. Alpha wartet schon ungeduldig auf Sie. Folgen Sie mir."

Während die beiden Uniformierten vorausgingen schoben seine drei Wächter Rodney in das Innere des Gebäudes. Hier sah er noch weitere Männer und Frauen in dieser roten Uniform herumlaufen.

War dies die persönliche Leibgarde von Mr. Alpha?

Alpha, der Chef der Organisation erwartete sie in einem imposanten Raum hinter einem großen Schreibtisch sitzend. Ringsum an den Wänden blinkten Monitore und Computeranlagen. Dies schien gleichzeitig auch die Kommandozentrale von Alphas Organisation zu sein.

Als sie eintraten erhob sich Alpha.

weiter: Kapitel 6
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