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Almarien von Selana

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1. Teil 5

Das Wasser schlug über Sheppard zusammen. Der Aufprall brachte ihn ins Bewusstsein zurück. Er begriff, dass Thora ihn ins Wasser geworfen hatte und er ertrinken würde, wenn er nichts unternahm. John trat um sich und versuchte die Luft anzuhalten, um kein Wasser in die Lungen zu bekommen.

Nach oben!

Er musste nach oben schwimmen.

Wie lange er um sein Leben kämpfte, wusste er nicht, es kam ihm aber wie eine Ewigkeit vor. Er verlor die Orientierung und wusste nicht mehr, ob er nach oben oder nach unten schwamm. Die Luft wurde knapp. Da erreichten seine Füße den Grund und Sheppard begriff, dass er anstatt nach oben nach unten geschwommen war. Er stieß sich vom Grund ab und durchbrach wenig später die Wasseroberfläche.

Die Strömung hatte ihn in die See hinausgespült. Er schwamm zurück. Mit letzter Kraft erreichte er das Ufer und zog sich an Land.

Sheppard sah nach seiner Wunde. Er hatte angenommen schwer verletzt zu sein, doch er bemerkte nur eine Fleischwunde. John begriff, dass er viel Glück gehabt hatte. Das Messer hatte war an einer kleinen Kassette abgeglitten, die er in der Brusttasche trug, und hatte nur eine Fleischwunde verursacht, die stark blutete. Die Blutung hatte jedoch aufgehört. Er zog sein Hemd aus und holte ein kleines Verbandspäckchen heraus, welches in einer seiner Taschen verstaut und wasserdicht verpackt war. Dann blieb er noch eine Zeit lang liegen, um neue Kraft zu schöpfen. Als er sich kräftig genug fühlte, stand er auf und machte sich auf den Rückweg zum Schloss.

Die Verräterin Thora würde nicht schlecht staunen, ihn lebend wiederzusehen. Warum Thora das gemacht hatte, war ihm allerdings ein Rätsel. Er konnte sich nicht erinnern, sie je gesehen zu haben.

Bald hatte er das Schloss erreicht und machte sich an den Aufstieg. Rhiana und Teyla würden ihn sicher schon vermissen.

„Wo kann er nur stecken?“ Rhiana machte sich große Sorgen.

„Vielleicht ist er gegangen?“ heuchelte Thora.

„Wohin sollte er denn gehen? John würde mich nie alleine zurücklassen. Uns alle nicht“, widersprach Rhiana der anderen Frau energisch. „Es muss ihm etwas zugestoßen sein.“

Thora zuckte mit den Achseln. „Vielleicht hat er sich verirrt oder er hatte einen Unfall. Wo habt ihr ihn zuletzt gesehen?“

„Auf der Brücke“, antwortete Rhiana.

„Da haben wir es. Er könnte ins Wasser gestürzt sein. Wir sollten die Ufer absuchen. Ich schicke sofort einige Dienerinnen los.“

Thora gab sich sehr besorgt und machte sich daran, ihren Vorschlag in die Tat umzusetzen. Niemand bemerkte den triumphierenden Ausdruck in ihren Augen. Das lief ja ausgezeichnet. Keiner ahnte, was sie getan hatte.

„Ob Thora recht hat?“ fragte Abigail.

„Ich weiß nicht“, sagte Rhiana. „Um von der Brücke zu fallen, hätte er auf die Balustrade steigen müssen. Warum sollte er das tun?“

„Es gibt noch eine andere Möglichkeit“, sagte Teyla und sah die anderen beunruhigt an. „Jemand hat ihn hinuntergeworfen. Oder er wurde entführt.“

Rhiana erschrak. „Ein Mordanschlag? Ich muss John sofort suchen.“

„Warte!“ rief Teyla hinter ihr her, als sie davon rannte. „Ich komme mit!“

Zusammen liefen sie nach draußen, in Richtung Brücke.

Unterwegs hielt Teyla Rhiana an. „Du weißt, was das bedeutet?“

„Ja, es gibt einen Verräter in Almarien. Aber vielleicht hat John sich nur verlaufen und wir machen uns um nichts Sorgen.“

„Der Colonel doch nicht“, Teyla schüttelte den Kopf. „Dazu ist er viel zu erfahren.“

„Du hast recht! Komm weiter.“

Sie liefen bis zur Brücke. An der Stelle, wo sie Sheppard zurückgelassen hatten, begannen sie mit der Suche. Teyla ging in die Knie und untersuchte den Boden. Sie stutzte, als sie den Flecken am Boden bemerkte. Sie fuhr mit dem Finger darüber und betrachtete es. Es war schon angetrocknet, doch es war ohne Zweifel Blut.

Sheppards Blut? Teyla fand noch einen weiteren Flecken auf der Brüstung und ihr Blick wurde immer düsterer.

Rhiana packte ihren Arm. „Teyla! Was hast du gefunden? Sprich doch!“

„Blut! Auf dem Boden und auf der Brüstung.“

Erschrocken ließ Rhiana ihren Arm los. „Blut? Johns Blut?“

Teyla sah zu Boden. „Das weiß ich nicht genau, aber da er verschwunden ist ...“

„Nein! John lebt! Ich weiß es!“ rief Rhiana aus.

Teyla nahm ihre Freundin tröstend in die Arme. „Wir finden ihn. Lebend!“ Unter der Brücke, auf dem kleinen Pfad, tauchten nun die ersten Dienerinnen auf und weiter hinten sahen sie auch Menschen, die das Ufer absuchten. „Siehst du? Sie suchen schon. Wir finden ihn ganz sicher.“

Rhianas Blick schweifte über das Wasser. „Er könnte in den See gespült worden sein.“

„Dann könnte er es bis zum Ufer zurückgeschafft haben“, versuchte Teyla ihre Freundin zu beruhigen.

„Ja, das könnte er. Suchen wir das Ufer ab.“

Sie liefen hinunter, um sich an der Suche zu beteiligen. Sogar die Halbinsel, wo sie die Hüterin getroffen hatten, ließen sie nicht aus. Zu ihrer Enttäuschung fanden sie aber keine Spur von Sheppard. Auch die Menschen, die den See mit Booten abgesucht hatten, kamen erfolglos zurück.

Im Hauptsaal des Schlosses trafen sich alle gegen Abend mit Abigail. „Keine Spur von ihm?“ fragte die Priesterin.

„Nein, nichts“, antwortete Teyla bedrückt.

„Er muss irgendwo sein“, meinte Rhiana niedergeschlagen. „Wir müssen weitersuchen.“

„Liebste Freundin“, tröstend nahm Thora Rhiana in die Arme. „Du musst dich den schrecklichen Tatsachen stellen: Sheppard ist tot.“

„Das hättest du wohl gerne“, sagte in diesem Augenblick eine wohlbekannte Stimme in ihrem Rücken.

Überrascht drehten sich alle um. „John!“

Rhiana lief los, um Sheppard zu umarmen, doch John schob sie sanft zur Seite. Sein Blick war starr auf Thora gerichtet, die langsam zurückwich.

„John! Wo warst du denn? Weißt du, was für Sorgen wir uns um dich gemacht haben?“ fragte Rhiana. Sie sah das Blut. „Du bist ja verletzt.“

„Jemand wollte mich töten und stach mich nieder. Ich fand mich im Wasser wieder und habe es mit letzter Kraft zurück zum Ufer geschafft.“

„Wer? Wer hat das getan?“ fragte Rhiana.

Sheppards Zeigefinger fuhr wie die Spitze eines Schwertes nach vorne. „Sie hat es getan.“

Aller Augen richteten sich nun auf Thora, die noch weiter zur Wand zurückwich. „Er lügt! Warum sollte ich das tun?“ Die Priesterin hatte nun fast die Wand erreicht. Wie war es möglich, dass der Mann noch lebte? Ihre Freundin Lara hatte recht, der Mann besaß besondere Schutzengel.

„Sie ist eine Verräterin. Was sie bezweckt ist mir allerdings ein Rätsel“, sagte Sheppard.

„Das ist nicht wahr!“ Thoras Blick fiel flehend auf Abigail. „Du glaubst ihm doch nicht, oder? Wir sind Freundinnen, er aber ist ein Fremder.“

Abigail sah ihre Freundin traurig an. „Du irrst, er ist kein Fremder. Aber du! Wie konntest du das tun?"

„Du glaubst ihm also mehr, als mir?“ fauchte Thora sie an.

„Ja, das tue ich“, antwortete Abigail. „Sheppard ist von den Vorfahren gesandt worden.“

„Dann sollt ihr alle sterben! Ihr hier und jeder Bewohner von Almarien, der nicht auf unserer Seite steht, denn auch wir sind die Vorfahren!“ Mit diesen Worten drückte Thora einen kleinen Knopf auf ihrem Armband und verschwand in einem Lichtstrahl.“

Sprachlos starrten alle auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte.

Sheppard fasste sich als Erster. „Sie hat Antiker- oder Asgard-Technologie benutzt.“

„John, glaubst du das, was ich auch glaube?“

Sheppard sah Rhiana an. „Die Saat Bhai? Aber wir haben sie von ihrem Stützpunkt vertrieben.“

„Ja, was aber nicht bedeutet, dass sie mit der Pandora zur Erde zurück sind. Sie könnten einen neuen Stützpunkt gebaut haben. Vielleicht hier, auf diesem Planeten. Möglicherweise sind sie hinter dem ZPM her.“

„Dann sehen wir sie wieder“, meinte Sheppard.

„Was genau ist überhaupt passiert?“

„Thora ist zu mir auf die Brücke gekommen, kaum das ihr gegangen seid. Ich hatte keinen Grund ihr zu misstrauen. Deshalb kam sie nahe genug an mich heran, um mit dem Dolch zuzustechen. Als Nächstes erinnere ich mich daran, dass ich im Wasser zu mir kam. Ich befand mich im See und schwamm ans Ufer. Als ich mich etwas erholt hatte, kehrte ich zum Schloss zurück. Den Rest kennt ihr.“

„Wir sollten herausfinden, was Thora vorhat“, meinte Rhiana.

„Wohin mag sie gegangen sein?“ fragte Teyla.

„Zurück zum Festland“, vermutete Sheppard.

„Das ist wahrscheinlich“, meinte Rhiana. „Und wir sollten auf jeden Fall nach Rodney und Ronon sehen.“

„Das Wikingerdorf“, Sheppard sah Abigail an. „Du sagtest etwas von einer Gefahr, die dem Dorf drohte.“

„Ja, ich sah, dass es von Söldner angegriffen wird. Vergeudet keine Zeit mehr. Ich schicke euch mit der Macht der Vorfahren zurück.“

Im nächsten Augenblick materialisierten sie mitten auf dem Dorfplatz. Die anwesenden Menschen wichen erschrocken zurück, als die drei so überraschend in ihrer Mitte auftauchten.

Ronon tauchte in der Menge auf.

„Was ist hier los?“ fragte Sheppard.

„Schiffe belagern das Dorf“, erklärte Ronon. „Wir wissen nicht, wer die Angreifer sind.“

„Wo ist McKay?“ fragte Sheppard.

Ronon lächelte. „Er bereitet einige Überraschungen für die Angreifer vor.“

„Aha! Wie ich Rodney kenne, sind das keine angenehmen Überraschungen für die Angreifer.“

Ronon nickte: „Richtig.“

„Bring mich zu ihm“, verlangte Sheppard. „Ich muss mit ihm reden.“

Ronon ging voran und führten sie zu McKay in dessen provisorisches Labor.

„John, Rhiana, Teyla! Ihr seid zurück?“ begrüßte sie McKay. „Habt ihr das ZPM gefunden?“

„Ja, aber wir haben es nicht mitgebracht.“

„Was? Aber warum denn nicht.“

„Es ist ihr Schutz gegen die Wraith. Wir dürfen es ihnen nicht klauen. Wie ich sehe, bist du am basteln?“ fragte Sheppard.

„Ja, ich baue Bomben“, sagte McKay.

Einige Menschen halfen McKay bei der Arbeit. Rodney hatte in der Zwischenzeit eine große Menge Schwarzpulver zusammengemixt, dass von Helfern eifrig, aber sehr vorsichtig in verschiedene Behälter umgefüllt wurde. Sie entdeckten auch Olaf unter den Arbeitern.

„Es sind nur primitive Bomben, aber sie werden genügen“, erklärte McKay.

„Das denke ich auch“, meinte Rhiana.

Sheppard dachte weiter: „Habt ihr Kundschafter ausgesandt, um herauszufinden, was die Angreifer planen?“

„Nein“, sagte McKay. „Wir werden es bestimmt merken, wenn sie angreifen.“

„Aber, es ist wichtig, ihre Absichten zu kennen. Dann werde ich das übernehmen.“

„Das ist viel zu gefährlich, John!“ protestierte Rhiana.

„Ich begleite ihn“, versprach Olaf.

„Dann komme ich auch mit“, erklärte Rhiana.

„Je weniger wir sind, desto besser ist es“, erklärte John seine Entscheidung.

Widerstrebend gab Rhiana nach. Im Grunde hatte John recht. „Na schön! Ich bleibe hier. Aber seid vorsichtig, ihr beiden!“

„Das sind wir“, versprach Sheppard. „Wir sind in einigen Stunden zurück.“

weiter: Kapitel 6
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