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Forgotten Foes von Fermina

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TEIL 3

Thargor lies sich seinen Ärger nicht anmerken und doch brodelte es in seinem Innern. Manchmal sah er, wie die aufgebaute Energie sich über seine Finger in kleinen blauen Blitzen entlud, deshalb kreuzte er sie hinter seinem Rücken und ballte sie zu Fäusten.

Ranur hatte die anderen Ratsmitglieder überzeugen können, dass es doch nicht schaden könne, zuerst zu dem Mond zu fliegen, auf dem sich Audar mit seinen Leuten vor so langer Zeit niedergelassen hatte, um zu sehen, ob es überhaupt sicher war, die Reise fortzuführen.
Auf diese Weise hatte Ranur Thargor mal wieder gezeigt, dass er nichts davon hielt sich seiner zu beugen

Sie waren erst vor wenigen Minuten zum Rand der Orion Galaxie gelangt und die, die für diese kleine Expedition ausgewählt worden waren sammelten sich bereits an dem kleinen Sternenschiff, dass in die Außenhaut des großen Schiffen zu Transportzwecken integriert worden war.

Thargor gab ungeduldig den Befehl, dass Schiff zu betreten und sich startbereit zu machen, als der Planet und der merkwürdig grün schimmernde Trabant in Sichtweite gekommen waren.

Er wusste nicht, was sie erwarten würde. Er hatte sich vorsichtsweise mit einer Lanze bewaffnet. Nun legte er die fein gearbeitete Waffe neben seinen Sitz auf den Boden und ergriff den Steuerknüppel.

Thargor liebte es zu fliegen. Zu Hause hatte er einen eigenes kleines Raumschiff besessen.

Zu Hause.

Er ermahnte sich, nicht daran zu denken, weil sein Zuhause gab nach seinen Berechnungen jetzt nicht mehr. Das schwarze Loch hatte mit Sicherheit bereits alles verschluckt, was das Volk in den letzten viertausend Jahren aufgebaut hatte. Indirekt war es seine Schuld, denn er hatte es so entschieden ihr Sonnensystem, das so lange ihr Zuhause gewesen war, zurück zu lassen. Aber wenn er anders entschieden hatte, dann wären womöglich viele umgekommen.

„Thargor?!“, rief eine Stimme neben ihm plötzlich.
Sofort rissen ihn die Worte zurück in die Realität.
„Ja?“
„Gerade ist der Befehl zum Start vom Kapitän durchgegeben worden.“, sagte der junge Furlinger, der den Co-Piloten Sitz neben ihm besetzte.
„Natürlich.“, brummte Thargor ihn an und sein Sitznachbar zuckte zusammen.

Er startete und fand Gefallen an der Maschine, die offenbar den neusten Entwicklungen entsprach. Sie war wendiger und schneller und so dauerte es keine Minute bis sie in die Atmosphäre des Mondes eintraten.

Thargor fand eben so schnell die Stelle, wo sich die Gruppe aufgehalten haben musste, denn sie war genau nach Anordnung mit Felsen in einer Farbe markiert worden die nur Furlinger Augen als eine solche erkennen konnten.

Also hatten sie wirklich hier gelebt.
Zumindest für eine Weile.

Je näher sie dem Erdboden kamen, desto mehr konnte man von der wunderbaren Idylle des Mondes erkennen. Flüsse und Seen mit weiten Wiesen umschlossen das Stück zu einer Seite. Zu der anderen Seite konnte man einen Gebirgsrücken erkennen, an dem Wasser aus einem Gletscher herunter floss.

Wasser war seit jeher das Element gewesen, welches die Furlinger am liebsten hatten. Es war eine Energie spendende Substanz für ihre Rasse und Grundlage für das meiste Leben im Universum.

Sanft setzte das Schiff auf einer ebenen Wiesenfläche auf. Thargor vernahm Gemurmel aus dem Laderaum, wo sich die anderen Furlinger aufhielten. Wahrscheinlich mutmaßten sie darüber, was hier geschehen sein könnte. Thargor hielt es für zu früh, sich den Kopf zu zerbrechen.

Er ging in den Laderaum und befahl erst einmal Ruhe. Dann öffnete er die Luke und schritt hinaus. Den anderen gab er ein stummes Zeichen ihm zu folgen.
Er umklammerte seine Waffe hart, während er auf einige Häuserruinen am Rande des Flusses zuschritt. Es schien keine Hütte mehr zu stehen. Er wandte sich einer der Behausungen zu, die direkt am Rande der Siedlung standen und betrachtete sie aufmerksam.
Die Verwitterung war bereits weit fortgeschritten und doch musste hier einige Zeit gelebt worden sein. Jedenfalls sahen diese Hütten nicht so aus, als hätten sie hier viertausend Jahre leer gestanden.

Einer seiner Männer rief ihn auf einmal zu sich. Seine Stimme klang aufgeregt.

„Seht, Thargor!“, sagte er und deutete auf eine andere Behausung, dessen Strohdach auf dem Boden zerstreut lag. Doch das Stroh war nicht das, was den jungen Furlinger so beunruhigte. Als Thargor näher heran trat, sah er, dass der Lehm merkwürdig aussah. Es zeigten sich kleine Löcher auf und als Thargor mit seinen langen Krallen in die kleinen Löcher fasste, bröselte eine winzige Kugel heraus.

Er bewegte sie in seiner Handfläche hin und her. Er war sich fast sicher, dass dies das Produkt einer Waffe war. Nur er kannte keine Waffe, die auf eine solche Art und Weise funktionierte. Die Furlinger selbst besaßen keine Feuerwaffe, die man aus großer Ferne abfeuerte. Es ging gegen ihr uraltes Gesetzt, andere Lebewesen zu töten, ohne ihnen dabei ins Gesicht zu sehen.

Thargor hatte in vereinzelten Schriften über Waffen gelesen, die von anderen Rassen benutzt wurden. Sie reichten manchmal viele tausend Kilometer weit und waren so tödlich wie ein schwarzes Loch.

Er schauderte, als er an der Mauer mit den Einschusslöchern vorbei auf den Boden blickte. Dort waren Blutsspuren zu sehen. Ob sie von den merkwürdigen Kugeln stammten, vermochte er nicht zu sagen. Er hockte sich neben die Stelle, an der sich das Blut befand.

Er griff in den Sand und rieb die Spuren des Blutes zwischen den Fingern. Dann roch er daran. Es bestand kein Zweifel. Es musste sich um Blut einer humanoiden Lebensform handeln. Er hatte niemals zu vor, Blut eines menschlichen Wesens gerochen, doch gab es Bücher, die diesen Geruch beschrieben. Es handelte sich hierbei um altes Blut, denn der Geruch war wenig intensiv.

Unweigerlich stellte sich die Frage, was die Menschen hier getan hatten. Waren sie die Feinde der Furlinger gewesen? Doch das konnte er sich nicht vorstellen. Er wusste, dass die Antiker, eine der vier großen Rassen, selbst menschlichen Ursprungs waren.

„Thargor!“, klang es von einer anderen Seite.
Er wandte sich der Stimme zu und folgte ihr. Eine entsetzte Miene zeichnete das Gesicht des Furlingers, der anscheinend eine weitere schreckliche Entdeckung gemacht haben musste.

Und tatsächlich in einer Ecke, von irgend jemanden sorgfältig übereinander gehäuft lagen Skelette, die zum Teil furlinger Ursprungs waren, was man an den länglichen Gesichtsknochen und an der außergewöhnlichen Fingerverknöcherung sah. Die übrigen Skelette waren menschlich. Auf dem Haufen lag ein rundes Buch.

Thargor griff danach. Es war ganz braun und schmutzig. Der Einband bestand aus Holz und es war mit Kringeln verziert, die in einem Kreis angeordnet waren. In der Mitte befand sich eine kreisrunde Erhebung.

Das ‚Buch’ bestand aus mehreren Scheiben, die Pergament einfassten und es so vor Feuchtigkeit oder einer anderen Verwitterung schützten.
Er blätterte es hastig durch. Es gab ein paar seltsame Bilder und Schrift. Einige Blätter waren herausgetrennt und achtlos wieder eingefügt worden. Auf einer der Seiten gab es merkwürdige Striche am Rand. Thargor sah sofort, dass die Striche mit der Anzahl der Skelette übereinstimmten.

Er blätterte noch einmal langsam durch. Dabei fiel ihm auf einer der Pergamente eine Art Bericht auf, der in der Sprache der Furlinger verfasst worden war. Er überflog die ersten paar Wörter, sprang dann jedoch zurück an den Anfang, denn die Wörter, die dort standen, waren von einer solchen Brisanz, dass er noch einmal anfangen musste zu lesen:

Hier schreibt Rarwag, Nachfahre des Audar. Ich schreibe aus einem Versteck, das ich aus einer dringenden Notwenigkeit heraus aufsuchen musste. Unsere Kolonie, dieses friedliche Paradies in dem Furlinger und Menschen zusammenleben, ist dem Untergang geweiht. Eine Krankheit scheint unserer Lager zu zerstören. Selbst unserem Heiler war es nicht gelungen, heraus zu finden, wie es möglich ist, dass plötzlich soviel Feindseeligkeit herrscht. Besonders schlimm ergeht es unseren menschlichen Mitbewohnern. Vor einer Woche fanden wir zwei Leichen im Fluss. Diese zwei Seelen hatten sich gegenseitig ums Leben gebracht und seit dem gibt es täglich neue Tote auf beiden Seiten.

Der Wahnsinn hat das Paradies befallen.


An der Stelle wurde die Schrift undeutlich und verschmiert.

Meine Wahrnehmung scheint gestört – zudem schaffe ich es nicht, Energie in meiner Hand aufzubauen. Ob das Teil dieser Krankheit ist, weiß ich nicht.
Wenn sich die Lage beruhigt, werde ich aus meinem Versteck ins Dorf zurückkehren…


Dann ein größerer Absatz. Thargor lies seinen Blick streifen, bis er auf die nächsten Worte Rarwag traf, die sehr verzweifelt klangen.

Ich bin gestern Abend ins Dorf zurückgekehrt. Alle sind tot und weil ich noch am Leben bin, bin ich mir jetzt sicher, dass es keine richtige Krankheit gewesen sein kann, sonst wäre wohl auch ich in einem Versteck gestorben. Meine Wahrnehmung ist immer noch gestört und meine Energie geschwächt, jedoch fühle ich, dass das Ende meines Lebens noch nicht gekommen sein kann. Ich muss herausfinden, woher diese Behinderungen rühren.

Wieder ein Absatz.

…Ich weiß jetzt, woher die Krankheit kommt. Der Feind hat sich unbemerkt eingeschlichen. Der Feind, warum der Großteil unserer Rasse das Universum verlassen hat! Ich weiß nicht, wie das passieren konnte! Ich dachte unser Schlüsselsystem wäre perfekt.

Ich habe mich versteckt, nachdem ich durch Zufall auf einen Menschen gestoßen bin, der ‚das Merkmal’ des Feindes hatte und der als einziger überlebt zu haben schien. Ich werde ihm auflauern und ihn mit meinen eigenen Händen töten.

Das wird meine Letzte Aufgabe werden, bevor ich mich die Ewigkeit einhole. Ein Leben in Einsamkeit will ich nicht leben. Dieser Mond ist nicht nur ein Versteck, sondern gleichzeitig auch ein Gefängnis, denn ohne technischen Fortschritt, gibt es kein Entrinnen.


An diesem Punkt endeten die Aufzeichnungen.

Das Merkmal des Feindes? An einem Menschen? Was konnte das sein? Auf Thargor trafen mit einem Mal so viele Fragen, dass er gar nicht wusste, über welche er zuerst nachdenken sollte. Er hatte in seinem Leben, alle Aufzeichnungen in der Bibliothek der Furlinger gelesen, so hatte er geglaubt, doch niemals hatte er über ein bestimmtes Merkmal etwas in Erfahrung gebracht, dass den Menschen zum Feind machte. Wahrscheinlich hatte sein Vorfahre Berengar alle Aufzeichnung vernichten lassen.

Er resümierte, was er durch diese Mitschrift der Ereignisse in Erfahrung gebracht hatte. Die Bevölkerung der Siedlung war gestorben, weil der Feind, versteckt in einem Menschen, alle um den Verstand gebracht hatte. Wie hatte er das angestellt? Besaß er telekinetische Kräfte?

Jedenfalls wusste er, dass es den Feind noch geben musste, denn die Tragödie, die sich an diesem Ort abgespielt hatte, lag noch nicht sehr lange in der Vergangenheit.

Und zu alle dem passten die Einschusslöcher und die merkwürdigen Kugeln nicht. Und wer hatte die Skelette auf einen Haufen gestapelt?

Eigentlich hatte dieser Zwischenstopp mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gebracht.

Thargor steckte in der Klemme. Der Hohe Rat würde in helle Aufregung verfallen, wenn er ihnen berichtete, was hier geschehen war und dass der Feind immer noch mächtig war.

Müde bedeutete er seinen Gefährten zum Raumschiff zurück zu kehren.



*****



Es wurde kurz dunkel um Yggdrasil, und Carter, Daniel, Teal’c und Jack warteten gespannt. Das erste Licht, das auftauchte schrieb eine Reihe dreidimensionaler Zeichen in den Raum. Das musste die Zeitangabe sein, das hatte Jack schon bei ihrem letzten Besuch im Vulkan gelernt.

Der Baum schaltete schnell. Plötzlich waren überall Personen und es herrschte ein buntes Treiben. Furlinger, Asgard, Nox und Antiker waren im Raum verteilt.

Jack war besonders beeindruckt von der Gestalt der Furlinger. Ihr felliger und muskulöser Körper zeichnete sich unter den schwarzen Umhängen mit den fein gearbeiteten Mustern ab. Ihre Mimik verriet Stärke und während sie sprachen konnte man in ihren Augen Respekt für ihr Gegenüber spüren.

Jack bemerkte auch, dass diese nahezu antiken Furlinger sich in der Gestalt nicht von jenem Berengar unterschieden, den Jack in der letzten Aufnahme des Baumes gesehen hatte, bei ihrem Aufenthalt im vergangenen Jahr. Sie schienen sich in ihrer Figur nicht zu verändern, ganz im Gegenteil zu dem Asgard mit dem sich ein Furlinger mit einem beinahe silbernen Fell unterhielt. Der Asgard war fast doppelt so groß wie Thor und längst nicht so schrumpelig. Und was besonders ins Auge fiel: Er trug eine Art Kleidung und zeigte leichten Haarwuchs.

Richtig, fiel Jack nach einer Denkpause ein, sie hatten einen ähnlichen gut erhaltenen antiken Asgard auch damals vor Osiris von dem Planeten gerettet. Das war kurz nachdem Daniel von ihnen gegangen war. Er war wichtig für die Asgard gewesen, weil er sich als ihr Vorfahre noch sexuell fortpflanzen konnte und nicht durch Klonen.

Unwillkürlich schaute er zu Daniel, der natürlich nicht ruhig hatte sitzen bleiben können. Wenn man als Archäologe schon mal die Möglichkeit hatte die Geschichte so life mit zu erleben, dann hätte er wohl auch nicht ruhig sitzen bleiben können.

Daniel stand vor einem Noxmann mit lila schimmerndem Haar. Die Nox sahen ebenfalls aus wie eh und je. Ihre zierlichen Körper bewegten sich bedächtig und sie begegneten den anderen Rassen mit Zurückhaltung.
Jack würde aus dieser pazifistischen Rasse niemals schlau werden.

Plötzlich passierte etwas. Ein Asgard schlug mit einem Hammer auf einen länglichen Tisch, der so echt aussah, wie alles vom Baum generierte in diesem Gewölbe. Sofort stoppten alle Unterhaltungen und die Gäste begaben sich zu Tisch. Der Asgard wies sie an, sich zu setzten.

Ein Antiker stand jedoch als bald wieder auf und hob einen riesigen Kelch, der auch vor allen anderen Gästen auf dem Tische aufgebaut worden war.

Er sagte: „Willkommen liebe Asgard, liebe Furlinger, liebe Nox und meine lieben Brüder. Wir wollen diesen Tag feiern, an dem wir hier sitzen und den neuen Versammlungsplatz einweihen können. Yggdrasil, das Projekt unser aller Rassen ist endgültig verwirklicht worden. Ich danke euch!“ Er verneigte sich. „Auch möchte ich diesen Anlass nutzen um euch zu danken, die uns geholfen haben, den Feind von unserem Heimatplaneten zu verbannen!“

Carter, Teal’c, Daniel und Jack horchten auf. Feind?

„…Besonderer Dank gilt den Furlingern, die uns das ‚mata ki te rangi’, gegeben haben, mit dem sich dieser Sieg bewerkstelligen ließ.“

‚mata ki te rangi’????

Die Furlinger senkten kurz ihre Köpfe, als ob sie sagen würden ‚Kein Problem, Folks!’

„Und nun lasst uns feiern!“ Das Gemurmel begann wieder und die Gäste wandten sich ihren Nachbarn zu.

Dann fror mit einem Mal das Bild ein. Alle Köpfe wandten sich zu Carter, die ganz offensichtlich diesen Stopp extra herbeigeführt hatte.
„Sa-am?“, fragte Daniel, der es nicht fassen konnte, dass sie ‚Pause’ gedrückt hatte.
„Ich war’s nicht!“, beteuerte Carter, die einen entschuldigenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
„Wer denn sonst?“, fragte Jack.
„Die erste Aufnahme ist einfach zu ende.“
„Dann starte die nächste, Colonel Carter!“, sagte Teal’c.

Carter schob den Stein auf die nächste Position, doch nichts rührte sich.
„Die anderen Aufnahmen lassen sich nicht starten!“, sagte sie plötzlich verzweifelt. „Vielleicht sind sie Passwortgeschützt oder so ähnlich…“

Jack kratzte sich am Kopf. Warum waren sie so vom Pech verfolgt? Wenn das keine rabenschwarze Woche war, dann wusste er es auch nicht. Erst wird die Welt von einem mysteriösen Feind ins Chaos gestürzt, dann ist ihre einzige Informationsquelle Passwort geschützt.

„Dann müssen wir halt mit dem arbeiten, was wir haben!“, sagte Daniel mit seinem nervigen Optimismus.
„Dann mal los, du Genie!“, brummte Jack auf dem Tiefpunkt seiner Laune. Im Geheimen wünschte er sich, dass die Asgard sie jetzt zum X-ten Mal retten kämen und für Ruhe und Ordnung sorgten; bzw., dass er aus diesem nicht enden wollenden Alptraum schlicht und einfach aufwachte.

„‚mata ki te rangi’“, wenn mir nur einfach endlich einfallen würde, wo ich das schon mal gehört habe?“, sagte Daniel zu sich selber.
„Woher wissen wir denn, Daniel Jackson, dass es sich um denselben Feind handelt, der den Planeten schon vor 65 Millionen Jahren heimgesucht hat?“
„Guter Einwand! Teal’c!“, sagte Jack grimmig.
„Intuition?“ Daniel rückte sich seine Brille gerade.
„Hah! Also du weißt es nicht genau!“, rief Jack, dem es gelegen kam seine schlechte Laune an Daniel auslassen zu können.

Carter, die immer noch an dem Baumstamm herumwerkelte, seufzte resignierend. „Diese Kombination aus den Technologien der vier Rassen macht mich fertig. Ich hatte zwar schon Gelegenheit die Technologie der Asgard und der Antiker genauer unter die Lupe zu nehmen, aber die der Furlinger ist mir weitestgehend unbekannt, wenn man mal von dem paradiesischen Mond absieht, wo das Portal der Furlinger hinführte, habe ich noch nie wissentlich eine andere Gerätschaft von jener Rasse untersuchen können! Von der Technologie der Nox weiß ich überhaupt nichts!!“ Wieder steckte sie ihren Kopf in das Innere des Baumes.

„mata ki te rangi… mata ki te rangi…!“, murmelte ein inzwischen auf dem Boden sitzender Daniel immer wieder vor sich hin.
„Klingt wie ganz normales außerirdisches Kauderwelsch!“, sagte Jack und lies sich selbst auf einer kleineren Wurzel Yggdrasils nieder.
„…das ist kein außerirdisches Kauderwelsch!“, sagte Daniel beleidigt und funkelte in Jacks Richtung. „…das ist irgendwie eine Art polynesischer Dialekt….“ Plötzlich stockte er, als ob er gerade einen seiner berühmten Geistesblitze erlitt.
„Mensch Jack, du bist genial!“, sagte Daniel plötzlich.
„Ich weiß!“, antwortete Jack kühl und bemühte sich um eine glaubwürdige Miene, die Daniel nicht wissen lassen würde, dass er über diesen offensichtlich ungewollt intelligenten Ausbruch seiner Seite selbst am meisten überrascht war.
„Was hast du herausgefunden, Daniel Jackson?“, fragte Teal’c, der sich wahrscheinlich genau wie Jack irgendwie überflüssig vorkam.
„General Hammond hatte mich doch nach Deutschland zu dem Vortrag geschickt. Bevor das Beben losging, war ich in den Messehallen neben an .Ich erinnere mich jetzt daran einen Vortrag gehört zu haben, bei dem es um die berühmten Maui Statuen auf den Osterinseln ging. Der Redner meinte, dass sie den Außerirdischen zu Ehren aufgestellt worden waren, die die Menschheit vor einer Katastrophe gerettet hatten. Er erwähnte auch die Worte ‚mata ki te rangi’, die soviel hießen wie ‚Das Auge, das gegen den Himmel sieht’.“
„Könnte das die Waffe sein, wovon unsere Außerirdischen Freunde bei der Feier gesprochen haben?“, fragte Jack, der davon schon beinahe überzeugt war.
„Sehr gut möglich, General!“, sagte Carter, die alle Schaltflächen zurück in den Baumstamm gedrückt hatte.
„Wir sollten dieser Spur nachgehen!“; sagte Teal’c.

Alle stimmten dem Plan zu, zu den Osterinseln zu fliegen, um dort näheres heraus zu finden. Sie beförderten sich zurück in den Al’kesh und starteten den Bomber.
Jack sah auf die Uhr. Drei Stunden hatten sie in dem Vulkan zugebracht – drei Stunden in denen die Welt weiterhin den unbekannten Feinden ausgeliefert gewesen war. Er betete, dass sie das Richtige taten und dass sie auf den Osterinseln die besagte Waffe fanden, die hoffentlich noch intakt war.



*******



„…deshalb müssen wir aus dieser Galaxie wieder verschwinden.“, schloss Ranur seine unerhörte Rede, die allein darauf abzielte Thargors Autorität zu untergraben und ihn wie einen Trottel dastehen zu lassen, der die falsche Entscheidung getroffen hatte.

Der Bericht von der zerstörten Kolonie war unter den Furlingern wie eine Bombe eingeschlagen. Der Hohe Rat und die beratenden Furlinger hatten sich wilde Diskussionen und Debatten darüber geliefert, wie es nun weitergehen sollte.
Thargor hatte man nicht zu Wort kommen lassen und er überlegte angestrengt, welchen Ausweg es aus der Lage geben könnte. Das größte Problem bestand in der Tatsache, dass der Feind unter den Menschen zu suchen war und wie sollten sie unter den zahlreichen Menschen dieser Galaxie unterscheiden, wer böse und wer gut war? Dieser Audar hatte den Menschen vertraut, sie geschätzt und mit einigen Ausgewählten gemeinsam im Paradies zusammen gelebt.

Jedoch waren auch sie schließlich sein Tod gewesen.

Ohne dass man Thargor auch nur einmal nach seiner Meinung gefragt hatte, riefen zwei der Mitglieder des Hohen Rates zur Abstimmung.
Es gab zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Die eine bestand darin, diese Galaxie weiter zu bereisen und die andere war ein Plan, der vorsah, dass sie zu irgendeiner Galaxie flüchteten, von der es hieß, dass keine Menschen dort lebten.

Thargor wollte unter keinen Umständen diese Geschichtsträchtige Galaxie wieder verlassen und sich verstecken – sie, eine der ältesten Rassen, die das Universum hervorgebracht hatte!

Doch das Abstimmungsergebnis stellte sich als niederschmetternd heraus. Mit ihm war nur ein weiteres Mitglied des Hohen Rates dafür, dass sie blieben.

Sie würden sofort aufbrechen, sobald ihre Schiffe wieder volle Energie hatten. Die Außenhülle, die aus organischem Material bestand, absorbierte von der lokalen Sonne so schnell Energie, dass es sicher bald weitergehen konnte.

Thargor wanderte ziellos durch die Gänge des Mutterschiffs und verfiel in Grübeleien. Er spielte schon mit dem Gedanken, seine Rasse zu verlassen und mit einem Schiff allein die Orion Galaxie zu bereisen. Er würde in der Regierung sowieso nicht mehr gebraucht werden. Doch dann fiel ihm ein, dass jedes Schiff, jedes noch so winzige Teil, dass sie auf ihrer Flucht mitgebracht hatten, gebraucht werden würde, wenn sie ein neues Zuhause besiedelten.

Nachdem er noch ein paar weitere absurde Ideen verworfen hatte, kam er schließlich zu dem Beschluss sich auf dem neuen Planeten nieder zu lassen und den Rest seines Leben der Wissenschaft und der Philosophie zu widmen und bis zu seinem Tod in Einsamkeit zu leben.

Doch bereits im nächsten Moment, lösten sich seine erst kürzlich gemachten Pläne in Luft auf, denn ein riesiger gelblich-weißer Strahl war wie aus dem Nichts aus den Weiten des Weltalls aufgetaucht und irritierte heftig die Schiffe.

Thargor verlor keinen weiteren Gedanken und hastete zur Brücke.


***


„Carter?????“
„Sir?“
„Sind Sie sicher, dass das hier eine Waffe ist? Ich merke nicht, dass irgendetwas passiert, außer dass es wie wild in den Himmel leuchtet.“
„Ich weiß, Sir!“

Jack steuerte gerade auf seinen zweiten Wutanfall an diesem Tag zu, denn sie waren schon seit 5 Stunden auf dieser verdammten 170km² 3765 km vom Festland entfernt großen Insel und hatten jede Sekunde damit verbracht, antike Technik zu suchen, die sie dann auch schließlich auf dem Vulkan Maunga Terevaka gefunden hatten.

Aber so leicht sollte es SG-1 dann doch wieder nicht gemacht werden, die Erde zu retten, denn nun sollten sie feststellen, dass es nur Licht war, dass die Steinstatuen, die alle ins Innere der Insel blickten, in den Himmel schickten.

„‚Das Auge, das gegen den Himmel sieht’“, hörte er Daniel hinter sich wieder diese Worte murmeln, die die Übersetzung zu dem Text waren, den sie bei dem aufgezeichneten Treffen aufgeschnappt hatten.

„Daniel Jackson,“ sagte Teal’c der über die Insel blickte. „Die Insel ist tatsächlich wie ein Auge geformt!“
„Ja, das ist mir auch schon aufgefallen!“, sagte Daniel. „Nur was tut das Auge mit dem Licht?“
„Es sieht?!“, kombinierte Jack scherzhaft.
„Das bringt uns nicht weiter!“, bemerkte Carter vorsichtig.
„Sam, gibt es nicht noch irgendeinen Schalter oder eine Einstellung, die dieses Auge zu einer Waffe werden lässt?“
„Nein, Daniel, hier ist nur ein einziger Schalter und den habe ich betätigt – mehr war da nicht!“
„Ich bin sicher, das Feuerwerk wird diese unbekannten Feinde sehr beeindrucken. Sie werden wahrscheinlich Angst bekommen und schleunigst das Weite suchen.“ Jacks Sarkasmus hatte wieder Überhand gewonnen.
„Jack…!“, wollte Daniel ihn ganz offensichtlich wieder ermahnen, jedoch hörte Jack diesen Satz nie zu ende, denn sie lösten sich alle vier unerwartet in Luft auf.

In einem achteckigen, dunkelbraunen Raum mit merkwürdig gemusterten Wänden tauchten sie wieder auf. Jack wollte schon auf Thors Verspätung schimpfen, als er bemerkte, dass das hier unmöglich die Inneneinrichtung eines Asgardschiffs sein konnte.

„Wo sind wir?“, fragte Carter.
„Vielleicht haben die Feinde das Licht gesehen!“, sagte Teal’c, der sofort vom schlimmsten ausging.
„Eine außergewöhnliche Konstruktion. Außerdem gibt es keine Tür!“, analysierte Daniel. Er klopfte an die Wand. „Klingt wie eine Art Stein – sehr solide!“
„Hallo???!“, Jack hatte keine Lust zu warten, bis sich einer der Wesen, die sie gefangen hielten, von selbst entschied sich blicken zu lassen. „Hört uns jemand? Ich möchte mit dem Anführer sprechen!“, verlangte Jack entschlossen.

Plötzlich sah Jack, wie die acht Wände begannen sich zu Wellen, ähnlich dem Ereignishorizonts eines Stargates. Dann veränderte sich die Farbe und die Wände leuchteten wie sonnendurchflutetete Fenster.
„Was zum Teufel, soll das?“, wollte Jack wissen. Plötzlich schienen die Wände durchsichtig zu werden und es zeichneten sich langsam Schemen von Personen auf der Außenseite ab, die sehr groß zu sein schienen.
Während die Sekunden verstrichen wurden auch die Umrisse schärfer und schließlich konnte Jack sehen, um wen es sich handelte.

Daniel sprach es aus: „Ihr seid die Furlinger!“ Die Freude und Verwunderung in seiner Stimme war unüberhörbar.

Jack entschloss sich, diesem Tag und diesem Abenteuer doch noch eine Chance zu geben. Denn was könnte wohl besser sein als wenn man in Not auf eine der vier Großen Rassen des Universums stieß, die einem sicher aushelfen konnte…

Jedoch sahen sie gar nicht friedlich aus und noch weniger kooperativ, denn sie trugen schwere Handwaffen in ihren großen, kräftigen, jedoch sichtbar filigran aufgebauten Händen und Jack bekam irgendwie das ungute Gefühl, dass diese Waffen gegen sie gerichtet waren.

Einer der katzenartigen Riesen bewegte sich auf sie zu. Keiner von SG-1 wagte es sich zu rühren aus Angst, sie zu einer feindlichen Handlung zu zwingen.
Der Furlinger, der jetzt direkt vor dem glasig gewordenen Durchgang stand, war so viel hässlicher als die anderen in dem Raum. Jack zählte zehn Personen, aber keiner sah annähernd so aus, wie der Furlinger, der sie nun aus nächster Nähe anstarrte. Er hatte ein offenbar durch eine Krankheit entstelltes, fellloses Gesicht. Sein langes, ockerfarbenes Gewand sah wichtig aus, denn es war besonders schlicht und fein gearbeitet. Das konnte sogar Jack sehen.

„Seid gegrüßt!“, versuchte es Daniel hinter ihm.
„Daniel?“, Jack drehte sich langsam zu ihm um.
„Ich versuche so zu sprechen, wie der Furlinger in der Aufzeichnung!“ Daniel zuckte mit den Schultern.
„Warum gucken die denn bloß so? Haben die noch nie einen Menschen gesehen?“, fragte Jack, der nun wieder den hässlichen Furlinger anschaute.

Langsam ging Jack das Augenstechen auf die Nerven.

„Sir, …das könnte sogar sehr gut sein!“
„Was?“
„Ich meine, wir wissen doch dass diese Rasse vor viertausend Jahren diesen Teil des Universums verlassen hat. Vielleicht haben sie WIRKLICH noch nie einen Menschen gesehen!“

Auf einmal schauten alle bewaffneten Furlinger zur Tür, denn plötzlich traten drei zusätzliche Furlinger in diesen besonderen, langen Gewändern ein und ein weiterer in Kriegskleidung, der besonders groß war und dessen Fell eine außergewöhnlich schöne Musterung trug. Die Furlinger bewegten sich lautlos und elegant und Jack war voller Bewunderung, denn bei so einer Masse hätte er sich bestimmt nicht so bewegen können.

Die Furlinger steckten kurz ihre Köpfe zusammen und unterhielten sich leise, in einem schnurrenden Tonfall. Dann trat der Furlinger in der Kriegskleidung und dem außergewöhnlichen Fell auf sie zu. Aus blitzenden Augen schaute er sie ernst an.

„Seid gegrüßt, Menschen!“, schnurrte er. „Man nennt mich Thargor!“
Dieser Anfang war doch gar nicht so schlecht, dachte Jack und sagte: „Seid gegrüßt!“, Er drehte sich seitlich und sagte dann: „das sind meine Freunde Teal’c, Daniel Jackson, Colonel Samantha Carter und meine Wenigkeit Jack O’Neill!“

Doch anstatt sich weiter mit ihnen zu unterhalten, drehte sich der Furlinger zu den anderen um und sagte: „Sie scheinen friedlich zu sein und ein Merkmal kann ich nirgends entdecken!“
Der felllose fiel ihm ins Wort: „Das hatte auch Audar nicht sehen können und dennoch fiel er ihren Machenschaften zum Opfer!“

Jack begriff rein gar nicht, wovon sie redeten, doch Daniel schien zumindest eine Idee zu haben, denn er sagte laut: „Wir sind friedlich. Wir werden euch nichts tun. Wir wissen von Berengar und eurer Flucht.“
Der Name Berengar schien so etwas wie ein Zauberwort gewesen zu sein, denn alle Furlinger starrten plötzlich überrascht zu Daniel.
„Ihr wisst von Berengar?“, fragte der schöne Furlinger und trat noch näher an die scheibenartige Oberfläche.

Auch Daniel näherte sich dem Glas und stand nun Thargor genau gegenüber.
„Wisst Ihr auch warum wir diesen Teil des Universums verließen?“

Jack glaubte in der schnurrenden Stimme so etwas wie Aufregung vernommen zu haben.
„Ihr wisst es nicht?“, fragte nun Teal’c, der bisher noch gar nichts gesagt hatte. „Ihr seid von den Goa’uld gejagt worden.“
„Den Goa’uld?“, fragte nun einer der anderen Furlinger in den langen Gewändern. „Wer soll das sein?“

Jack beschloss dieser Frage-Antwort Stunde ein Ende zu bereiten und sagte: „Also ich schlage vor, ihr lasst uns hier raus und wir beantworten euch alle Fragen, die ihr habt! Ist das ein Deal?“
Die Furlinger tauschten verwunderte Blicke aus und plötzlich veränderte sich das Glas und verwandelte sich in die Wand zurück, die sie am Anfang gesehen hatten.

Jack zuckte mit den Schultern. „Dann halt nicht!“
Doch dann veränderte sich eine der acht Wände und es wurde wieder diese glasige, Licht durchströmte Oberfläche sichtbar, durch die schließlich Thargor trat.

Er machte eine verbeugende Körperbewegung, die Daniel sofort nachahmte und Jack sich ebenfalls dazu durchrang, nachdem er von Daniel einen Stoß in die Rippen bekommen hatte.

Carter ging auf ihn zu. „Wir wollen Euch nichts tun. Wir sind nicht eure Feinde!“
„Nun, Ihr werdet sicher verstehen, dass wir da erst Gewissheit brauchen.“, sagte Thargor und in diesem Moment fuhren durch eine Handbewegung von ihm kleine, viereckige Erhebungen aus den Wänden. Er forderte sie auf sich zu setzten, nachdem er den Durchgang hinter ihm wieder zu einer Wand umgewandelt hatte.

Alle setzten sich und dann ließ auch Thargor sich nieder.
Daniel rückte sich seine Brille auf der Nase zurecht und fragte: „Wie kommt ihr darauf, dass wir eure Feinde sein könnten?“

Thargor schloss für einen Moment seine beeindruckenden Augen. Jack fühlte sich ganz automatisch in der Gegenwart dieses Furlingers ruhiger und entspannter. Es war wie eine Aura der Ruhe die dieses sonderbare Wesen umgab.

„Ihr wisst von der Flucht Berengars und der Furlinger.“
Alle nickten zustimmend.
„Nun es gab neben der Gruppe die mein Vorfahre Berengar anführte auch eine viel kleinere Gruppe, die sich zusammen mit Menschen auf einem paradiesischem Mond niederließ um dort in primitiver Weise ein Leben weg vom Feind zu führen. Nun wir mussten nun nach unserer Rückkehr feststellen in die Orion Galaxie feststellen, dass alle durch den Feind getötet worden sind. Wir fanden die Skelette sorgfältig auf einem Haufen zusammengestapelt. Darauf war das Tagebuch des Nachfahren von Audar zu finden gewesen.“

„Das war ich!“, rief Jack ohne nachzudenken in die Runde. Ihm war das Abenteuer mit Harry eingefallen, das perfekt zu dieser Beschreibung von dem Mond und dem Skelettstapel passte.

Als Thargor das hörte sprang er entsetzt auf.
„Ihr habt sie getötet?“ Das Schnurren in seiner Stimme verwandelte sich in ein Art aggressives Fauchen.
„Nein, nein!“ Jack bemühte sich um Schadensbegrenzung und konnte den Furlinger soweit beruhigen, dass er sich wieder setzte und Jack erzählte von dem merkwürdigen Abenteuer auf dem paradisischen Mond, dass er durch Zufall dort hingelangt war und wie er herausgefunden hatte, warum die Bewohner gestorben waren. Dass eine Pflanze ihnen den Verstand geraubt hatte und sie sich gegenseitig umgebracht hatten.

„Audar erwähnte in seinem Tagebuch ein Merkmal des Feindes das die Menschen haben können. Was ist dieses Merkmal?“
Carter ergriff das Wort: „Das sind die Goa’uld! Es sind kleine schlangenähnliche Parasiten, die sich in die Gehirne der Menschen einnisten und sie so kontrollieren können. Wir haben durch eine Informationsquelle auf unserem Planeten in Erfahrung bringen können, dass sie es waren, die eure Rasse haben beinahe aussterben lassen. Sie haben euch wegen eurem Fell gejagt, dass sie besitzen wollten. Goa’uld sind Machtbesessen und tyrannisieren diesen Teil des Universum jetzt schon seit mehreren tausend Jahren.“

„Woher weiß ich, dass ihr keine Goa’uld seid?“, fragte Thargor mit fester Stimme.
„Wenn ihr eine Möglichkeit habt unseren Kopf zu durchleuchten, so tut dies. Dann könnt ihr euch sicher sein!“, sagte Carter um keine Antwort verlegen.
„Gut!“, sagte Thargor nur und stand auf. Carter erhob sich ebenfalls um sich als erste zur Verfügung zu stellen.
Thargor nahm seine rechte Hand und aus seiner Handfläche bildete sich eine Art Energiedecke über seine ganze Hand aus, bis sie rundum leuchtete. Dann ging er mit ihr über Carters Kopf. Sofort wurde ihr Schädel sichtbar.

Das tat er nun reihum, bis er sich ganz sicher sein konnte, dass sie keine Goa’ulds waren.
„Zufrieden?“, fragte Jack.
Der Furlinger nickte und verbeugte sich. „Es ist mir eine Ehre, euch auf diesem Schiff willkommen zu heißen. Wenn ihr mich begleiten wollt, so kann ich uns in eine angenehmere Umgebung bringen. Dann müsst ihr mir alles erzählen, was ihr über die Furlinger und Berengar wisst. Ihr müsst nämlich wissen, dass er uns jegliche Information unzugänglich gemacht hat, die mit diesem Teil der Vergangenheit der Furlinger zu tun hat.“
„Okay…nur bevor wir uns weiter nett unterhalten benötigen wir erst einmal eure Hilfe. Denn während wir hier Plaudern, wird unser Heimatplanet von einem unbekannten, unsichtbaren Feind dem Erdboden gleichgemacht.“

Überrascht schaute Thargor ihn an.
„Wir haben aber keine weiteren Schiffe bemerkt!“, sagte er sofort. „Aber begleitet Ihr mich doch auf die Brücke. Dann vergewissern wir uns dort!“ Jack und der Rest von SG-1 stimmten dankbar zu. Auf dem Weg dorthin erzählte Jack Thargor von ihrem bisherigen Abenteuer und dem ‚mata ki te rangi’, wovon Thargor keine Ahnung hatte, was das sein sollte und nur wusste, dass es das Licht gewesen war, dass sie zur Erde gelockt hatte, weil ihre Schiffe darauf reagiert hatten.

Die Brücke sah beeindruckend, aber gar nicht so fortschrittlich aus, wie sie es wahrscheinlich war. Thargor erzählte dem Oberkommandeur von den Feinden.
„Nun,“, schnurrte der Furlinger. „wir haben nichts erkennen können. Jedoch kann es sehr gut sein, dass es sich hierbei um eine sehr fortgeschrittene Technologie handelt. Wir hängen um ungefähr 4000 Jahre mit unserer Technik hinterher. Doch ich habe gemerkt, wie die Organismen in der Hülle unserer Sternenschiffe merkwürdig reagieren – als ob sie etwas spürten.“

„Wahnsinn!“, sprach Carter aus, was sie wahrscheinlich die ganze Zeit über schon gedacht hatte. „Ihr kombiniert also Natur und Technik.“
Daniel achtete nicht darauf, was Carter sagte, sondern mischte sich mit mehr Informationen für Thargor ein: „Wir wissen, dass vielleicht diese Feinde schon einmal unseren Planeten vor ungefähr 65 Millionen Jahren angegriffen haben müssen. Vielleicht habt ihr ja noch Informationen, die wir nicht kennen. Wenn ihr alles von zuhause mitgebracht habt, um auf einen anderen Planeten umzusiedeln, so müsstet ihr doch auch eure Bibliotheken eingepackt haben!“
„Wir haben ein ganzen Schiff voll damit beladen!“, antwortete Thargor. „Wenn Ihr wollt, so begleite ich Euch dorthin.“
Jack verstand das nicht. „Wenn wir doch ungefähr durch diese Organismen feststellen können, wo sich die feindlichen Schiffe aufhalten – warum nehmen wir uns nicht einfach die Freiheit sie aus unserem Orbit zu pusten.“
“Ja-ack!“, rief Daniel. „Falls du dich erinnerst, dann wirst du wissen, dass die Furlinger solche Waffen nicht benutzen, sondern nur Mann zu Mann kämpfen.“

Thargor nickte zustimmend.
Jack ließ die Schultern hängen.
„Na schön! Dann beeilt euch aber. Wir müssen eine Lösung finden. Wir haben uns schließlich nicht all die Jahre bemüht uns zu verteidigen, dass jetzt irgendwelche unsichtbaren Feinde kommen und unsere gute alte Erde in ein paar Tagen zur Hölle schicken.“

Während Daniel und dieser Thargor auf dem anderen Schiff nach einer Lösung für das Problem suchten, streifte Jack und die Gänge des imposanten Schiff. Carter war sofort mit einem der Techniker ins Gespräch gekommen und Teal’c war mit einem der Furlinger in einer Raum verschwunden in dem das Kämpfen geübt werden konnte. Er wollte ihre Kultur kennen lernen.

Jack wusste nicht, was er tun sollte und so legte er sich für einige Zeit in einem ausgewiesenen Ruheraum hin. Er wusste nicht, wie lange er schon nicht mehr geschlafen hatte.

Nach einiger Zeit wurde er unsanft wach gerüttelt.
„O’Neill, wach auf. Daniel Jackson ist zurück!“
„Danke, für das sanfte wecken!“; bedankte sich Jack sarkastisch.
Hinter Teal’c ging er zu einem Raum in dem ein riesiger runder Tisch stand. Er setzte sich neben Daniel, der einen Haufen Rollen vor sich liegen hatte und sehr beschäftigt aussah.

„Wart ihr erfolgreich?“, wollte Jack wissen.
Daniel kämpfte mit einer Papierrolle.
„Wissen wir noch nicht so genau…!“, sagte Daniel abwesend.
Nach und nach füllte sich der Raum mit Furlingern. Als alle saßen, wollte Daniel zu reden beginnen, als eine Verbindung von der Brücke in den Konferenzraum sein erstes Wort bereits unterbrach.
Der Kaptain meldete sich.
„Eines der feindlichen Schiffe hat sich sichtbar gemacht! Und es sieht so aus, als wollten die Fremden mit uns sprechen!“
„Stellt sie in den Konferenzraum!“, sagte einer der Furlinger, von dem Jack nun bereits wusste, dass er zum Hohen Rat gehörte.

An der Seite, wo er den Raum betreten hatte, erschien ein durchsichtiges Material, wie eine Leinwand gemacht. Es blitzte ein paar Mal, bis ein Bild auf der leinwandartigen Oberfläche erschien und die Umrisse schärfer wurden.

Jack brauchte einige Sekunden um zu begreifen, was er dort sah. Es war so unbegreiflich, dass er sich selber kneifen musste, damit er glaubte was sich dort in 5-facher Vergrößerung auf dem Bildschirm vor ihm präsentierte.

Das waren also ihre Feinde?

Er wollte es nicht glauben und doch starrte er wirklich und wahrhaftig auf einen echten und lebendigen Allosaurus, einem furcht einflößenden Dinosaurier, die er bisher nur in Form einer Nachkonstruktion in einem Museum gesehen hatte. Er hatte sich lange Zeit für diese imposanten Lebewesen interessiert, doch sie nun in Lebensgröße zu sehen, war einfach unglaublich.

Als der Allosaurus auch noch zu sprechen begann, wäre Jack vor Staunen fast von Stuhl gekippt.

„Fremdlinge. Ihr müsst weichen, sonst werden wir euch auch zerstören. Unsere Rache gilt ausschließlich dem Planeten, doch wenn ihr euch uns in den Weg stellt, so werden wir auch für euch keine Gnade zeigen!“

Als der Furlinger etwas erwidern wollte, war die Verbindung auch schon wieder gekappt worden. Daniel blickte in die Gesichter seines Teams. Bei Teal’c hatte es kaum eine Reaktion gegeben, was er verständlich fand, denn der Jaffa kannte sich mit dem Erdmittelalter der Erde sicher weniger aus. Carter schien genauso überrascht wie er selbst – doch Daniel blieb total cool und sagte: „Okay, jetzt weiß ich, dass wir erfolgreich waren, Jack!“
„Dann erklär uns bitte mal diese Jurrassic Park, Erscheinung bevor die auf die Idee kommen uns anzugreifen!“
Thargor mischte sich ein: „Wir gehen davon aus, dass unsere Schilde halten werden. Wir mögen zwar keine Waffen haben, unsere Schilde sind jedoch umso besser!“

„Thargor und ich mussten ein bisschen wühlen,“, begann Daniel seinen Bericht. „Doch wir fanden schließlich eine alte Notiz, die uns neue Aufschlüsse über die Situation der Erde vor 65 Millionen Jahren gab.“
„Und?“
„Wie wir wissen, sind die Dinosaurier vor etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben. Was wir aber noch nicht wussten war warum sie ausstarben. Ich kann jetzt mit Gewissheit sagen, dass die Meteroiten Theorie nicht stimmt. Die Antiker, die damals zu großen Zahlen die Erde bevölkert hatten lebten mit den Dinosauriern friedlich zusammen. Doch eines Tages wurde dieser Frieden gestört, als die Saurier einer evolutiven Stufe begannen aggressive und unfaire Verhaltensweisen zu entwickeln. Irgendwann griffen die Saurier, die zu dem Zeitpunkt bereits eine höhere Intelligenz besaßen, die Antiker an und es kam zu einem langen Krieg mit schweren Verlusten auf beiden Seiten. Dank der Hilfe der anderen befreundeten Rassen der Allianz gelang es den Antikern diesen Krieg doch noch zu gewinnen. Sie siedelten die überlebenden Saurier auf einen anderen einsamen Planeten um und nahmen ihnen jede höhere Intelligenz. Die Szene, die wir unter Yggdrasil beobachten konnten war nach jenem Sieg aufgenommen worden.“

„Und was hat das nun mit dem ‚mata ki te rangi’ zu tun?“, wollte Jack wissen.
„Nun laut der Aufzeichnungen ist das keine Waffe, wie du sicherlich selbst kombinieren kannst, da die Furlinger keine Massenvernichtungswaffen herstellen.“
„Was ist es dann?“, fragte Carter.
„Thargor und ich glauben, dass das so eine Art Schutzschild ist. Es existiert eine Anleitung, wie es zu benutzen ist.“
„Dann sollten wir uns beeilen!“, sagte Jack und stand entschlossen auf.


***


Nur wenige Augenblicke später standen Thargor, einige andere Furlinger und SG-1 wieder auf dem Punkt der Osterinsel, auf dem sie viele Stunden zuvor den Schalter für das seltsame Licht betätigt hatten.
Glücklicherweise hatten sie zuvor schnell herausgefunden, wie das Schutzschild funktionierte, denn die Zeit drängte.

Der Kaptain des Hauptschiffes hatte gesehen, wie wie aus dem Nichts sich Gesteinsbrocken aus dem Weltall sich im Orbit sammelten und zusammenfügten. Der Brocken war schon auf eine beachtliche Größe angewachsen und Jack war sich sicher, dass das der vernichtende Schlag war, der die Rache gegen die Antiker, die die Saurier wahrscheinlich seit 65 Millionen Jahren geplant hatten, endgültig machen sollte.

Die Furlinger stellten sich inzwischen in einen Kreis und nahmen sich an den Händen, wo sich sofort blau schimmernde Energie aufbaute, die nach einigen Augenblicken in den Himmel schoss und sich mit dem gelblichen Licht vereinigte. Plötzlich färbte sich der Himmel in einem hellen gelb und Jack nahm an, dass das Schutzschild nun tatsächlich funktionierte. Jedenfalls blieb der Endschlag der Saurier aus. Später erfuhren sie, dass die Schiffe nach der offenbaren Niederlage sichtbar geworden und einige Momente später in den Hyperraum übergegangen waren.

Die Erde war vor der endgültigen Vernichtung bewahrt worden, doch die Schäden waren gewaltig. Dieser Krieg, der eigentlich nur von einer Seite aus gekämpft worden war hatte etwa die Hälfte der Erdbevölkerung das Leben gekostet.
Eine traurige Bilanz.
Zusätzlich würde das alles die Menschheit in der Entwicklung um hundert Jahre zurück werfen.

Die Furlinger versprachen erfreulicher Weise beim Wiederaufbau zu helfen und wollten die nötige Energie bereitstellen, sowie das Stargate wieder ausbuddeln. Im Gegenzug verlangten sie nur, über die vergangenen 4000 Jahre aufgeklärt zu werden, wobei Carter und Daniel gern halfen.

Jack beschloss, sobald alles geregelt war und er nicht mehr gebraucht würde, nach Minnesota zu reisen, um zu sehen, ob seine Blockhütte noch stand. Er hoffte sich dort in der Ruhe beim Fischen entspannen zu können um zu neuen Kräften zu kommen. Es war sicher, dass in Zukunft vieles anders werden würde und dafür wollte er bereit sein.

ENDE
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