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Sternentor Kommando - Staffel 3 von Phoenix36

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3.03 Sturm auf die Burg

Eine Gestalt in ST Uniform rannte durch den Wald. Die längst leergeschossenen MP7 baumelte an ihrer Taktikweste.

Sie rannte, rannte um ihr Leben.

Neben ihr schlugen immer wieder Kugeln ein.

Das Kläffen von Bluthunden ertönte.

„Oh verdammt.", schoss es ihr durch den Kopf.

Flink lies sie sich hinter einen größeren Baum in die Hocke fallen, zog ihre Pistole aus dem Halfter, atmete dreimal tief durch und beugte sich hinter dem Baum hervor.

Mehrere Kugeln verließen den Lauf der P8, bis der Schlitten ein letztes Mal zurückschnellte und arretierte.

Leergeschossen.

Das war ihre aller letzte Patrone gewesen. Die Pistole glitt zurück ins Halfter.

Fast gleichzeitig griff die Gestalt in ein Halfter an ihrer Brust und zog einen S-förmigen Gegenstand hervor.

Mit dem üblichen Geräusch aktivierte sich das Zat'ni'ktel.

Sie verließ ihre Deckung und rannte weiter.

Sie sprang gerade über die Wurzel eines besonders großen Baumes, als sie mitten im Flug nach einem seiner unteren Äste griff. Dabei verlor sie ihre Waffe.

Mitten im Sprung hatte sie eine Schlucht von fünf Metern Breite unmittelbar hinter dem Baum bemerkt.

Nun schaute sie, an den Baum geklammert, ihrer Waffe hinterher, wie sie in der Tiefe der Schlucht verschwand, in die sie um ein Haar gesprungen wäre.

Sie hievte sich auf den Ast an dem sie sich festhielt und warf noch ein kurzen reumütigen Blick ihrer Zat'ni'ktel hinterher.

Sie zog sich von Ast zu Ast den Baum nach oben, bis sie einen starken Ast erreichte, der weit in die Schlucht hinein ragte.

Leichtfüßig balancierte sie über ihn und kurz bevor sie das Ende erreichte, nahm sie stark Schwung und sprang, die letzten zweieinhalb Meter überbrückend, eher fallend, auf die andere Seite der Schlucht in einen Nadelbaum.

Sie krachte gegen dessen Stamm, den sie auch sofort umklammerte.

Der Stamm bog sich unter der Wucht des Aufpralls von der Schlucht weg und für eine kurzen Augenblick schien alles soweit glatt gelaufen zu sein, doch ein lautes Knacken zerriss diese Illusion.

Die dünnen Äste des Nadelbaums, auf die sie mit ihren Oberschenkeln gerutscht war, gaben nach und brachen aus dem Stamm.

Einen Teil der Taktikweste abreißend, rutschte sie, aller Äste zum Trotz, den Stamm hinunter.

Unten angekommen stand sie mit dem Gefühl auf, die nächsten Wochen vor lauter Blutergüssen in den Beinen nicht mehr stehen zu können.

Mit dem Gedanken: „Zum Glück sind meine Reproduktionsorgane innen statt außen.", wanderte ihr Blick den Baum entlang nach oben.

Sie nahm gerade noch wahr, wie ein kleiner Zylinder an ihr vorbei segelte, der sich anscheinend während der Rutschpartie aus ihrer Weste verabschiedet hatte und vor ihren Füßen landete.

„Kein Ring.", war ihr nächster Gedanke

„KEIN RING.", schoss es ihr erneut durch den Kopf, bevor sie sich instinktiv weghechtete, ihre Ohren fest zuhaltend und ihre Augen richtig zusammengekniffen.

Kurz darauf ertönte ein lauter Knall und ein Lichtblitz erhellte den Wald, den sie sogar mit geschlossenen Augen sehen konnte. Doch kurz zuvor spürte sie ein Ziehen in ihrer Schulter und ihrem Rücken.

Sie stand auf, kickte die Überreste der Betäubungsgranate mit samt dem Reisig am Waldboden, der sich entzündet hatte, in die Schlucht.

Auf der anderen Seite erblickte sie mehrere ihrer Verfolger, die, von der Granate geblendet, umher irrten.

Ein paar hatten ihre antiken Gewehre fallen gelassen und versuchten sich mit ausgestreckten Armen zu orientieren. Einer machte einen falschen Schritt und stürzte in die Schlucht.

Sie wandte sich ab und lief in den Wald, weg von der Schlucht, weg von ihren Verfolgern.

Nach ein paar Schritten lief etwas Warmes ihren linken Arm hinab.

Sie betrachtete ihn.

Dort wo einst ihr Teamabzeichen stolz auf ihrem Oberarm geprangert hatte, war ein Loch in ihrer Einsatzuniform.

Das an sich war im Moment nichts Ungewöhnliches, so war auch schon die Landesflagge auf dem rechten Oberarm bei ihrer Flucht abgerissen, ihre Hose an mehreren Stellen zerfetzt und das Schienbein darunter zerkratzt, von der Taktikweste ganz zu schweigen.

Nein, was sie stutzen lies war, dass ihr Ärmel ab der kaputten Stelle dunkelrot, fast schwarz war, abgesehen von ein paar kleinen Stellen an denen noch das Flecktarn zu erkennen war.

Sie langte sich an die Schulter und wischte mit ihren Fingern durch die, für einen Streifschuss verdammt tiefe, Wunde und betrachtete ganz irritiert das schon klebrige Blut zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger.

Das Adrenalin lies nach und sie spürte einen stechenden Schmerz im Rücken und in der Schulter.

Der Blutverlust, der Schock, die Erschöpfung, dass wurde ihr alles zu viel.

Langsam wurde ihr schwarz vor Augen.

Das Letzte was sie sah, war eine Gestalt in Camouflage, die ihr entgegen kam.

Dann sackte sie zusammen und fiel auf den Waldboden.

Piepen.

Das war das Erste was sie wahrnahm.

Langsam und vorsichtig hob sie ihr Augenlid an und linste darunter hindurch.

Sie lag auf einem Bett mit steriler weißer Kochbettwäsche, vor zugezogenen Vorhängen standen verschiedene medizinische Geräte, wie ein Oszilloskop, auf dem ihr Herzschlag auf und ab tanzte, oder ein Stativ, an dem ein Beutel mit Kochsalzlösung hing, dessen Inhalt in sie hinein tropfte.

Kaum merklich drehte sie ihren Kopf und schielte in Richtung Bettende.

Eine Gestalt in Camouflage stand breitbeinig, die Arme hinter dem Rücken verschränkt vor einer Betonwand und starrte über dem Bett ins Leere. Hin und wieder huschte jemand in einem weißen Kittel und einem Klemmbrett oder medizinischen Gerätschaften in der Hand vorbei. Eine andere kam zu ihr ans Bett, und nachdem er, nein sie, die verschiedenen Monitore überprüft hatte, nahm sie sich einen Stuhl, der neben dem Bett stand, und setzte sich zu ihr.

Zuvor befahl sie der Wache noch schnell etwas, was sie nicht richtig verstand, irgendetwas mit einem Doktor Weird.

„Keine Angst, wir werden ihnen nichts tun, sie sind in Sicherheit.", sagte sie mit einer sehr sanften und beruhigenden Stimme.

„Wo?", das war das einzige was die angeschlagene SKT'lerin leise krächzend heraus brachte.

„Wo sie sind? Im Stargate Center auf der Erde."

Die STKlerin stöhnte schwach: „Oh Verdammt."

STK; Bereitschaftsraum

Der große Bereitschaftsraum war so voll wie seit Anubis' Angriff nicht mehr.

Der Grund dafür war, dass sie zu eines ihrer Observationsteams den Kontakt verloren hatten. Sie waren mit dem Statusbericht seit zwölf Stunden überfällig.

Der Trupp hatte erste Informationen über eine Zivilisation gesammelt, um später entscheiden zu können, ob man diplomatische Beziehungen aufnahm, (oder ob das Risiko auf einen Kulturschock und der mögliche resultierende Schaden zu groß wäre, für den möglichen Nutzen.

„Achtung!", kam es von einer Wache an der Tür, als General Seibold den Raum betrat.

Er begab sich zum Pult und das Licht im Raum wurde gedimmt.

„Wir haben folgende Situation. Einer unserer Erkundungstrupps hatte seinen Statusbericht nicht durchgeführt, worauf wir vergeblich versucht haben Kontakt aufzunehmen.

Wir schickten eine Aufklärungsdrohne, die drei der vier implantierten Peilsender in einer Festung inmitten einer Bucht lokalisierte."

Im Hintergrund erschien eine Luftaufnahme einer Festungsanlage im Stil des 19. Jahrhunderts, die an die Leinwand projiziert wurde.

„ST21 wird, gesichert von ST22, in die Festung eindringen, während der Rest den Rückzug sichern wird. Ja?", wandte sich der General an einen Soldaten der fragend die Hand gehoben hatte.

„Ein Trupp geht rein und der Rest sichert? Wäre es nicht sicherer mehrere Trupps rein zuschicken?"

„Nein. Bei einer Festung dieser Größe und Lage wäre das ein Ansturm à la Normandie."

Das Bild wechselte und zeigte nicht nur die Festung in ihrer vollen Größe, sondern auch deren ideale Lage inmitten einer riesigen Bucht.

„Und da das Gelände um das Sternentor den Einsatz von jeglichem schweren Gerät unmöglich macht, werden wir das ganze in einer Nacht- und Nebelaktion abwickeln müssen."

Stargate Center; Büro des leitenden Offiziers

„Sie ist aufgewacht.", berichtete eine Wache Dr. Weir, welche noch schnell einen Ordner in einen Karton auf ihrem Schreibtisch packte, diesen verschloss und anschließend die Wache fragte: „Die Schwerverletzte in Bunduniform, die ST3 mitgebracht hat?"

Die Wache nickte.

„Ah! Dr.", begrüßte sie einer der Mediziner: „Unser neuester Patient ist vor 20 Minuten aufgewacht, hat gefragt wo sie ist, zumindest klang es so, und als ich ihr eher reflexartig geantwortet habe, hat sie etwas gestöhnt was ich nicht verstanden habe.

'O Vedumt' oder so.

Entweder ist das eine Sprache, die ich nicht kenne, oder es war einfach zu unverständlich. Seither hat sie geschwiegen."

„Nun, das verrät uns, dass sie Deutsch oder eine ihr verwandte germanisch/keltische Sprache spricht.

Wenn ich mich mit meinem eingerosteten Deutsch nicht irre, hat sie so etwas wie 'Oh shit!' gesagt.

Es wird Zeit, dass ich mein Deutsch auf Vordermann bringe."

Weir lies sich auf einem Stuhl neben dem Krankenbett nieder.

„Es ist schön zu sehen, dass es ihnen besser geht."

Die Fremde, die die ganze Zeit gegen die Decke starrte, zuckte zusammen.

„Das hatte sie nicht erwartet!", schoss es Weir durch den Kopf.

„Um gleich auf den Punkt zu kommen, es ist für meine Regierung von größter Bedeutung Kontakt mit der Ihren aufzunehmen.", sie legte kurz eine Pause ein, nur um zu hören wie die Patientin aufstöhnte.

„Es wäre doch um einiges effektiver, wenn wir gemeinsam und koordiniert gegen die Goa'uld kämpfen. Seite an Seite als Alliierte."

Doch da wurde sie von der Fremden unterbrochen: „Ich weis nicht ob es am Blutverlust oder an den Betäubungsmitteln liegt, aber ich sag' das mal ganz direkt.

Sie haben keine Ahnung was sie da fordern. Eine direkte Kontaktaufnahme würde die bestehende Ordnung auf der Erde auflösen und sie wahrscheinlich in ein Chaos stürzen."

Weir war erst einmal perplex.

Die überraschende Antwort der Fremden hatte sie quasi überrollt. Mit so einer aggressiven Haltung hatte sie einfach nicht gerechnet.

„Was machen sie da?", fragte eine verärgerte Stimme direkt neben Weir, welche nun innerlich zusammenzuckte.

„Ich habe ihnen nicht erlaubt meine Patientin zu befragen. Sie ist gerade erst aufgewacht und braucht jetzt Ruhe.", schnauzte sie eine sehr aufgebrachte Dr. Fraiser an.

Fremder Planet; in der Nähe der Festung

Lautlos glitten acht Gestalten aus dem Wasser des kalten Bergsees.

Wie Schatten kletterten sie auf dem Felsen, ohne jegliche Geräusche zu verursachen und gruppierten sich auf einem kleinen Vorsprung.

Sie waren nun am offensichtlichen alten Teil der Festung.

Die Mauern hatten Zinnen anstatt Schießscharten und die Türme waren eckig.

Man hatte es anscheinend nicht für notwendig gehalten diesen Teil der Festung zu erneuern, da es von hier bis zum Ufer acht Kilometer waren, im Gegensatz zum anderen Ende der gut zwei Kilometer langen Befestigungsanlage, von der es nur ein paar hundert Meter bis zum Ufer waren.

Zwei der Soldaten setzten ihren Ausrüstungsrucksack ab, zogen ein langes Seil heraus, das sie sich um die Taille banden und begannen dann an der sehr groben Mauer hinauf zu klettern.

Geschickt kletterten sie über die zinnen besetzte Mauer und schlichen sich an die beiden Wachen an, die sich an einem kleinen Feuer die Hände wärmten.

Sie ließen ihre schallgedämpften MP5 am Riemen baumeln und zogen jeweils ein Kampfmesser.

Flink packte sich jeder eine Wache und rammte ihr das Messer genau zwischen den Rippen vorbei von hinten in die Lunge.

Auch wenn die Wachen hätten aufschreien wollen, bevor ihnen das Genick gebrochen wurde, bekamen sie mit einem Messer in der Lunge keinen Ton heraus.

Die beiden Soldaten der Kampfschwimmereinheiten ST21 und 22 banden nun die Seile fest, worauf der Rest hinauf kletterte.

Schnell verteilten sich die beiden Trupps und begannen nach den vermissten Kameraden zu suchen.

Die Gänge der Festung waren ausgestorben.

Wie sollte es auch mitten in der Nacht anders sein.

Als das Ortungssignal stärker wurde und sie um eine Ecke bogen, trafen sie auf zwei Soldaten, die vor einer Tür Wache standen.

Diese bekamen sofort je eine gezielte Kugel aus einer schallgedämpften MP5 zwischen die Augen.

Schnell öffneten sie die Tür und stürmten den Zellentrakt.

Vier Türen, abwechselnd eine Links eine Rechts.

Vor jeder Tür eine Wache.

Vom öffnen der Tür bis zum Aufschlagen der toten Wachen auf dem kalten Steinboden vergingen 5 Sekunden.

Die zwei Kommandosoldaten sicherten Zelle für Zelle, während ihre Kammeraden den Flur sicherten, um ihnen den Rücken frei zu halten und versteckten die Leichen der beiden Wachen in der ersten leeren Zelle.

Mittlerweile waren die Zellen mit drei der vermissten Soldaten gefunden worden.

„Zwei Leichtverletzte, ein Schwerverletzter.", meldete der Sanitäter von ST21.

„Macht ihn zum Abtransport fertig.", kam es vom Truppführer, dann funkte er: „Haben sie. Abtransport in drei Minuten. Wie sieht es mit unserem Rückzugsweg aus?"

„Der ist klar.", funkte der Pionier von ST22 zurück.

„Versuchen sie nicht zu viel Lärm zu machen."

„Sicher doch.", kam es mit Gelächter im Hintergrund zurück.

Innerhalb von zwei Minuten hatten der Sanitäter und der Pionier von ST21 die Teile einer Trage aus ihren Rucksäcken geholt und zusammen gesteckt.

Schnell wurde der Verletzte auf die Trage gehievt, den beiden nur leicht Lädierten eine Faustfeuerwaffe in die Hand gedrückt und der Zellentrakt verlassen.

ST22 kam ihnen entgegen und begleitete sie zum vorbereiteten Rückzugsweg.

An einer Ecke gebot ihnen der Truppführer von ST22 an zu halten.

„Ewak an Feuerwerker. Wir sind in Position, sie können mit der Show beginnen."

„Habe verstanden.", funkte Oberst Reinhardt, der es sich nicht hatte nehmen lassen das Kommando über diese Operation zu übernehmen, zurück.

Mehrere Leuchtspurgeschosse schossen von der anderen Seite des Sees über die Festung.

Die Magnesiumkugeln erhellten den Nachthimmel über der Festung und für einen kurzen Moment war es so hell wie am Tag.

Die teilweise geblendeten Wachen hatten keine Zeit sich von diesem Schock zu erholen, denn es schlugen schon die ersten Mörsergranaten am ufernäheren Festungsteil ein.

Fast gleichzeitig explodierte ein Sprengsatz am Inneren der Mauer, an der zuvor ST 21 und 22 Hoch geklettert waren.

Anstatt an der Mauer wieder herunter zu klettern marschierten sie nun durch das Loch in der Mauer.

Eine Panzerabwehrrakete schlug in die Fregatte, die in dem kleinen Hafen der Festung angetaut war.

Offenbar hatte der See einen Meerzugang.

Sie traf das Kriegsschiff direkt in sein Magazin, was hoch ging und den Hochseesegler in Stücke riss. Die kleinen Dampferschlepper daneben hatten keine Chance.

Drei Kampfschwimmer von ST22 sprangen ins Wasser und tauchten zu den Faltkajaks, die sie zuvor dort versenkt hatten.

Sie füllten sie mit Luft aus ihren Pressluftatmer, worauf diese an die Oberfläche stiegen.

Der befreite Aufklärungstrupp wurde in die Zweierkajaks mit je einem Kampfschwimmer verladen.

So schnell und leise wie sie gekommen waren verschwanden sie auch wieder. Nur hin und wieder warfen sie, durch die Lichtblitze der Schwarzpulverexplosionen der brennenden Schiffe im Hafen der Festung, einen kleinen Schatten.


weiter: Kapitel 4
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