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Liberi Egeriae (2) von Greyfin

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Kapitel Bemerkung: Spoiler: "Stargate: Der Film" "1969"
(Anmerkung: Die Grundidee zur FF stammt aus der Zeit der Deutschlandpremiere von "Shan'aucs Opfer", wo Egeria zum ersten Mal erwähnt wird. "Heilung" bleibt hier UNberücksichtigt! Das Klingonisch stammt von ;-)
Hiermit *knuddle* ich meine Beta-Leserin FERMINA zu Tode, die sich ganz allein durch diese Bleiwüste gewagt hat!

Inhalt: Jack und Daniel brechen aus, Selmak bricht zusammen... Sam spricht in Rätseln, Egeria Klartext - und wo steckt eigentlich Anise?
X. Tempus effugendi

Jack hatte Daniels weitere Unterhaltung mit Egeria nur mit halbem Ohr mitgeschnitten.
Viel interessanter fand er die Wachen am Eingang - oder eher das Fehlen eben dieser, abgesehen von einem einzelnen Jaffa-Zwerg. Eigentlich war es längst Zeit für den nächsten Schichtwechsel, doch der ließ scheinbar auf sich warten. Dr. Jackson versuchte gerade, Egeria nochmals anzusprechen, doch diese machte nicht die geringsten Anstalten seine Bemühungen zu würdigen.

Daniel setzte sich also wieder zu Jack, der auf der Lauer lag - an der dem Eingang am nächsten liegenden Zellenfront.
"Sie will nicht reden."
"Was du nicht sagt, Daniel.", meinte Jack uninteressiert.
"Sie könnte uns helfen zu klären, was hier vorgeht! Dann erfahren wir vielleicht, was Anise hier will."
"Ich glaub, die hat andere Pläne...", vermutete Jack.
"Achso?", entgegnete Daniel, leicht pikiert, da es sein Freund offensichtlich für unnötig hielt, ihn einzuweihen.

Colonel O'Neill registrierte ihn kaum. Stattdessen murmelte er etwas davon, dass ‚jetzt genauso gut sei wie später' und stapfte quer durch die Zelle.
Er griff nach dem großen Krug mit dem abgestandenen Wasser - die anderen Gefangenen wichen respektvoll zurück.
Dann leerte er das Gefäß beiläufig und holte damit über dem Kopf Schwung, um es auf dem felsigen Boden zerschellen zu lassen. Der Krug zersprang in tausend Stücke und das klirrende Bersten wurde durch das Echo der hohen, engen Klammwände mehrfach zurückgeworfen.

Um dem Fass die Krone aufzusetzen, stieß O'Neill einige heftige Drohgebärden in Richtung ihrer Mitgefangenen aus. Bin in weniger Sekunden schrie alles in der Zelle Zeter und Mordio. Jack schien sichtlich erfreut, als er bemerkte, dass sein Plan die gewünschte Wirkung erzielte, da der einzelne Jaffa am Eingang in die Klamm stürzte.

Er nahm Daniel kurz zur Seite und befahl:
"Wenn die Wache gleich bei uns ist, zeigst du auf Queen Mom und stotterst irgendwas, das er nicht verstehen kann!"
Dann schob er einen verwirrten Daniel an die Gitterfront und verzog sich selbst in eine unauffällige Ecke der Zelle.

Der falkenköpfige Jaffa war inzwischen zu ihnen gehechtet und hatte seinen Helm zurückgefaltet, um mit eigenen Augen nach dem Rechten zu sehen. Er versuchte vergeblich, seine Autorität durchzusetzen, als er sich zwischen ihrer Zelle und der Egerias aufbaute und etwas unbeholfen mit seiner sperrigen Stabwaffe in dem engen Gang hin- und herwedelte.

Daniel hinterfragte nicht den Beweggrund für seine spontane schauspielerische Einlage, tat stattdessen, was ihm aufgetragen und bibberte unsicher in Richtung Egerias: "NuqDaq 'oH puchpa''e'!"

Der Jaffa fuhr herum und fand sich Angesicht in Angesicht mit der grauhaarigen Tok'ra, welche ob des Ganzen genauso verwirrt war, sich das aber zumindest nicht anmerken ließ. Der Falkenkopf setzte gerade an, die Gefangene ins Verhör zu nehmen, als seine ausladende Stabwaffe überraschend von hinten gepackt und er mitsamt dieser zu der ihm abgewandten Gitterfront gezerrt wurde. Das letzte, was er bewusst erlebte, war ein Paar von groben Armen, das sich um seinen Hals wand und ihm die Besinnung raubte.

Daniel tat alles, um seine Mitgefangenen zur Ruhe zu bringen, während O'Neill den Jaffa zu Boden sacken ließ und durch die Gitter nach dem Öffnungsmechanismus für die Zellentür fingerte.
"Tja, das kommt davon, wenn man nur auf Schlangenköpfe achtet und die Menschen unterschätzt...", redete er auf die tauben Ohren des Jaffa ein und förderte schließlich aus dessen Gürtel etwas zu Tage, das Ähnlichkeit mit einem Schlüssel aufwies.
"Komm Daniel, wir checken aus..." drängte er und zog diesen mit sich durch die Zellentür, bevor er das Schloss hinter ihnen beiden wieder einrasten ließ.

Die Mitgefangenen waren natürlich alles andere als begeistert, nicht in den Fluchtplan einbezogen zu werden.
Doch O'Neill brauchte nur die verwaiste Stabwaffe aufzuheben und auf Stand-by zu schalten. Die kleine elektrische Ladung, die mit dieser Prozedur immer einherging, sorgte blitzschnell für Grabesstille.

Daniel hockte neben dem regungslosen Körper des Wachmannes und sah mit besorgten Blick zu O'Neill auf, der ihn jedoch beruhigen konnte: "Keine Angst, Danny-Boy, er atmet noch ...", betonte er und legte nach:
"Was war das eigentlich, was du vorhin gesagt hast? Die Sprache kam mir ausnahmsweise mal bekannt vor..."
"'Wo ist die Toilette'. Auf Klingonisch.", erwiderte Daniel knapp und Jack gönnte sich ein breites Grinsen.

In dem Kerker fand sich genug passendes Material, um die Wache mundtot und bewegungsunfähig zu machen. Da diese sich derzeit eh im Land der Träume befand, hatte Jack auch kein nennenswertes Problem damit, das gut verschnürte Bündel in den hintersten Winkel einer leeren Kerkerzelle zu verfrachten und dort unter einigen großen Lumpen unauffällig zu verbergen.

"Und was ist mit ihr?", flüsterte Daniel. Jack wusste sehr wohl, dass er auf Egeria anspielte, welche die Ausbruchszene aus der Distanz beobachtet hatte und ihnen nun ein Loch in den Hinterkopf brannte. Zumindest spürte Jack, dass ihr Blick auf ihm ruhte, auch wenn sie die ganze Zeit teilnahmslos gewesen war.
"Was soll mit ‚ihr' sein?", fragte O'Neill.
Sie trug ihre unschlüssige Mine offen zur Schau. Spielte sie mit dem Gedanken, um ihre Freilassung zu bitten?
"Nun, sie könnte klären, wo wir hier reingeraten sind. Und uns helfen, Anise zu bändigen." wiederholte sich Daniel.

Daniel ließ ungesagt, dass der Archäologe in ihm Einiges gegeben hätte, um mit einer Person wie ihr ins Gespräch zu kommen: Einem Wesen, das bei der Gründung Roms dabei gewesen war, das durch seine Ratschläge an den Thronfolger des Romulus einen fundamentalen Beitrag zu dem Gemeinwesen gelegt hatte, das er als Republik kannte.

Doch er sah ein, dass sein Freund Recht hatte, als der leise zu ihm sagte:
"Hab nicht den Eindruck, dass sie uns helfen will, Daniel. Und selbst wenn: Ich hab bei diesem Vögelchen hier keinen Schlüssel für das Kraftfeld um ihre Zelle gefunden - schätze mal, den hat Hinkebein oder Râ."
Der Archäologe fand keine Argumente zum Widersprechen, also nickte er einsichtig und hängte sich an die Fersen seines Freundes, der durch die verwinkelte Klamm Richtung Ausgang pirschte.

"Was meintest du damit, dass Egeria andere Pläne hat? Sie ist eine Gefangene!", fragte Daniel schließlich, als sie die Klamm verließen und in einer kurzen Lagebesprechung das weitere Vorgehen klärten.
"Nenn es ein Gefühl...", meinte Jack. "Aber seit wann lässt sich jemand mit ihrem Ruf in eine Zelle sperren und tut nichts dagegen? Die Omi führt irgendwas im Schilde... Und hier kommt Anise ins Spiel. Vielleicht ist Queen Moms Plan durch ihre Gefangennahme gescheitert und Anise will nachhelfen..."

"Oder sie will Egeria selbst...", vermutete Daniel leise.
"Wieso das?", fragte Jack mit erhobenen Augenbrauen.
"Anise erzählte uns doch selbst, dass Egeria den Widerstand ins Leben gerufen hat - wortwörtlich - bevor Râ sie gefangen genommen und hingerichtet hat... Fallen dir hier gewisse Parallelen auf?"
"Ich bin nicht dumm. Manchmal etwas langsam, aber nicht dumm..." Und gestand schließlich doch:
"Ich versteh dich aber trotzdem nicht, Daniel."
"Genetisches Gedächtnis. Man kann keine Goa'uld als Tok'ra aufziehen. Und die Tok'ra haben keine Königin mehr. Seit Jahrhunderten sind keine Goa'uld mehr zu ihnen übergelaufen. Sie kämpfen auf verlorenem Posten."
"Anise will Queen Mom befreien? Mhhh ... würde Sinn machen..."

"Wäre es dann nicht das Vernünftigste, hier am Kerkereingang auf Freya/Anise zu warten?" Das war nun allerdings ein Vorschlag, der bei Colonel Jack O'Neill absolut keinen Anklang fand:
"Daniel, wir fischen hier bisher nur im Trüben! Und wer weiß, was hier schon alles warum-auch-immer verändert wurde - ich werde die Halbschlange jedenfalls nicht noch länger frei in meiner Vergangenheit rumlaufen lassen! Du hast selbst gesagt, ein Niesen würde reichen! Jetzt ist es an uns, die Geschichte zurückzubiegen!"

"Oder noch mehr zu verändern...", flüsterte Daniel zu sich selbst, jedoch laut genug, um sicher zu gehen, dass die Beschwerde den eigentlichen Adressaten erreichte. Doch Jack würdigte den Einspruch mit keiner Antwort.
Daniel sah ein, dass es sinnlos war, mit jemandem zu debattieren, der als kommandierenden Offizier der U.S. Air Force das Befehlen gewöhnt war.
"Dann werden wir sie wohl am ehesten in Râs Umgebung suchen müssen...", gab er sich schließlich geschlagen.
"Sehr richtig. Aus dir wird vielleicht doch noch sowas wie ein Soldat.", lobte O'Neill.
"Kein Grund, mich zu beleidigen...", grummelte Daniel säuerlich.

Die Schatten wurden bereits kürzer, das letzte Zwielicht zog sich zurück und raubte wertvolle Deckung. Doch nirgends schienen sie den Weg einer lebenden Seele zu kreuzen. Die Erleichterung war allerdings verfrüht:
O'Neill und Jackson hatten das Tor zur Bastion kaum hinter sich gelassen, als sich Schritte näherten. Jack hielt es für gesünder, nicht gestellt zu werden, also zerrte er Daniel unsanft in Deckung und presste ihn zwischen sich und den Fels in eine dunkle Schießscharte des Befestigungswalles. Keine Sekunde zu früh, denn wie er bemerkte, war es Hinkebein, der an ihnen vorbei in Richtung Kerker marschierte.
Als er außer Sicht- und Hörweite war, glitten die beiden Menschen durch das unbewachte Tor und suchten Deckung hinter den verfallenen Grundmauern eines alten Gebäudes auf der fast kahlen Befestigungsanhöhe.

Jack flüsterte zu Daniel: "Also wie besprochen: Hier trennen wir uns. Wer Anise zuerst findet, schaltet sie aus."

Daniel war sich nicht sicher, ob diese Aussage seines Freundes wirklich ironisch überspitzt war. O'Neill gab noch weitere Hinweise, bevor er als Sammelpunkt das nördliche Festungstor Richtung Stargate bestimmte.
Jacks Suche würde sich auf die Befestigungswälle und die Zelte um den Thronsaal konzentrieren. Letzterer war ganz Daniels Gebiet, weil der dessen Umgebung bereits kannte. Daniel legte Veto ein, fürchtete, von einem Gesicht in der Menge dort erkannt zu werden, doch O'Neill entkräftete seinen Einwand damit, dass es wiederum eines Sprachkundigen bedürfte, um sich im Zweifelsfall rechtfertigen zu können. Damit war die Diskussion für Jack beendet.

Zuletzt wollte er Dr. Jackson noch feierlich die erbeutete Stabwaffe übergeben - als eine brüderliche und diskrete, aber dennoch unmissverständliche Geste, dass er Daniel für unfähig erachtete, sich mit bloßen Händen zu verteidigen.

Daniel wies sie zurück. Es würde nur ungewollte Aufmerksamkeit auf ihn ziehen.

XI. Tempus pacis

"Der Goa'uld, der für die medizinische Überwachung der Larven verantwortlich war, wurde getötet, als wir deinen Anschlag abwehrten.", sprach Selmak. Er spielte unbewusst mit dem kleinen medizinischen Scanner in seiner Hand, als er vor Egerias Zelle langsam auf und ab ging, seine Rede abspulte.
"Das ist der Grund, weshalb ihr noch hier seid, nicht wahr? Ich unterstelle mal, er gehörte zu eurer Bande, war dafür verantwortlich, dass Râ nichts bemerkt. Und nachdem er ausfiel, musstet ihr euch ein Ablenkungsmanöver ausdenken. Und was zieht mehr von Râs Aufmerksamkeit auf sich, als Egeria? Also hat sich Egeria gefangen nehmen lassen."

Ein Blick in ihr bestürztes Gesicht war die denkbar beste Bestätigung. Der Ashrak schien sich in der Rolle des Detektivs zu gefallen. Die Tok'ra unterbrach seine Indizienparade auch nicht.

"Ich durfte nicht wie ein Ashrak denken oder ein Systemlord, sondern wie eine Königin. Das Attentat ist längst erfolgt. Wie ich dir prophezeit habe: Wir haben eure gesamte Bagage gefunden." Er betonte den Plural. Das Gesicht der alten Frau war fahl, sie glaubte zu erkennen, worauf der Ashrak anspielte.
Dennoch ging sie mit keiner Silbe drauf ein und sagte nur:

"Du erkennst endlich an, was wir sind. Dann erkenne auch das an, was du bist."
"Ich erkenne an, dass es auch unter den Menschen Goa'uld gibt - und dass gleich und gleich sich offenbar gern gesellt. Aber keine Königin würde sich für ihre Larven opfern ... Du hast also noch einen Trumpf im Ärmel..."
"Du wirst keinen finden, Selmak."
"Lass das meine Sorge sein..."

"Warum bist du überhaupt zu uns gekommen, wenn du deiner Sache so sicher bist?" fragte sie.
"Ich wollte es von euch hören. Außerdem glaube ich nur, was ich selbst sehe." meinte der Ashrak und hielt ihr auf Stichwort den kleinen Gen-Tester vor.

"Bitte. Überzeuge dich." sprach Egeria und hielt ihren Arm in seine Richtung, wartete nur darauf, dass er die Barriere zwischen ihnen senkte. Sie bemerkte Selmaks unverhohlene Überraschung. Er hatte wohl erwartet, sie würde sich gegen den Genvergleich wehren. Also begründete Egerias Wirtin:
"Ungehorsam allein um des Ungehorsams Willen ist selbstzerstörerisch. Zudem glauben wir, du bist aus einem anderen Grund zu uns gekommen." Selmak ging nicht darauf ein, gab sich beschäftigt, mit dem Untersuchungsgerät zu hantieren. Er deaktivierte das Kraftfeld, so dass Egeria in der Lage war, ihren Arm durch die Gitter zu strecken.

"Du möchtest von uns wissen, was du nun tun sollst, jetzt, da du die Wahrheit erkannt hast." sprach sie sicher.
"Sagt mir nicht, was ich zu tun habe!" Selmak ergriff unnötig rüde ihr Handgelenk und stach zu. Da ein Symbiont ja stets Einfluss auf das Immunsystem seines Wirtskörpers nahm, fanden sich auch Spuren von dessen Biochemie im Kreislauf der alten Frau. Die Berechnung nahm nur wenige Sekunden in Anspruch. Das Gerät vermeldete ‚Übereinstimmung'.

Selmak lächelte überheblich und reaktivierte ohne Vorwarnung das Kraftfeld - die Tok'ra konnte ihren Arm gerade noch rechtzeitig vor einer derben Verbrennung bewahren. Aber sie ließ keinen Zweifel an ihrer Stimme rühren, als sie mit blecherner Stimme kommentierte: "In einem irrst du. Du hast nicht angefangen, wie eine Königin zu denken, sondern wie ein Tok'ra."

Sie schien Gefallen an Daniels Begriff gefunden zu haben.

"Ich bin nicht tok Râ, ich bin Ashrak!"

"Wir vergaßen. Du bist ein rückratloses Werkzeug. Du bist Es."
Selmaks Augen glühten auf, als er seine Linke, die stets eine Handwaffe trug, zur Faust ballte. Ihr ist kein Haar zu krümmen. Sie gehört allein mir. Selmak spielte mit dem Gedanken, sich über diesen Befehl Râs hinwegzusetzen, nur um Egerias Anschuldigung zu widerlegen. Doch er wollte ihr nicht die Genugtuung gönnen, auf ihre Anfeindungen anzuspringen.

Sie reizte ihn weiter: "Vor lauter Sachlichkeit wirst du zur Sächlichkeit. Râ spricht dich als die Unperson an, die du bist! Bezeichnet dich dein Wirt auch so?"
Nein. Aber laut sagte Selmak: "Die Menschen kommen nicht ohne ihre Geschlechter-Kategorien aus, sie müssen uns in die eine oder andere einsortieren. Kein Goa'uld sollte so beschränkt sein, sich dem anzuschließen."
"Dann lasse dich eben als weiblich ansprechen, falls du einst eine Frau als Wirt haben wirst."

Selmak gab keinen Ton von sich. Ein erstickter Laut, der aus einer der hinteren Zellen drang, war für einen Moment das einzige Geräusch in der Klamm.

"Das ist es also...", sprach Egerias Wirtin sanft. "Du magst nicht daran denken, wie es sein wird, wenn Bahar nicht mehr da sein wird." - fliegender Wechsel zur Symbiontin - "Du hast Angst, irgendwann allein dazustehen."
"Schweigt endlich! Ich gehöre nicht zu deiner Brut!" Doch Egeria redete weiter gegen ihn an:
"Bahar, bring ihn zur Vernunft!", forderte sie.
"Da ist kein Bahar, nur ich." verkündete Selmak, senkte nochmalig das Kraftfeld um die Zelle. Er kannte Mittel und Wege, mit der Handwaffe Schmerzen zu verursachen, ohne dauerhafte körperliche Schäden anzurichten.

Zu ihrer eigenen Hinrichtung wäre sie wieder hopsfidel...

Die Gefangenen in den Nachbarzellen verkrümelten sich normalerweise sofort nach seinem Eintreten in die hintersten Ecken und machten keinen Mucks - der Ruf des Ashrak eilte ihm weit voraus. Doch jetzt schien plötzlich jemand für Egeria Partei ergreifen zu wollen, denn Selmak vernahm ein regelmäßiges Pochen an den Gitterstäben.

Und es wurde stetig lauter.

Gut, Egeria würde warten müssen.
Disziplin ging vor. Er wandte sich um und suchte nach dem Übeltäter.

Was er dann jedoch in einer kleinen Zelle in einem hinteren Seitengang fand, war vollkommen unerwartet.

Selmak ergriff den geknebelten Jaffa, zerrte ihn mit übermenschlicher Kraft hoch und nahm ihn kurz ins Gebet. Als der das wenige, das er wusste, preisgegeben, warf ihn der Ashrak zurück in die Zelle und ließ die Tür hinter ihm ins Schloss fallen. Der Lakai hatte es nicht besser verdient. Dilettantismus forderte Bestrafung. Sollte Morrigán ihn für sich haben...

Egeria erkannte sehr wohl, welchen Schluss Selmak aus seinem Fund ziehen würde.
Sie sollte Recht behalten, denn Selmak stürmte zurück zu ihr und beschuldigte:

"Ich wusste es! Du hast es geschafft, zwei deiner menschlichen Sympathisanten hier herein zu schmuggeln. Die beiden werden nichts gegen Râ ausrichten können."

Er ließ keinen ihrer verzweifelten Einsprüche zu, zückte stattdessen die Kommunikationskugel aus seiner Tasche.
Râ hatte ihm das leidige Ding aufgehalst, um ihn ständig auf Abruf zu haben. Jetzt würde es sich einmal als nützlich erweisen. Es war nur zu einer akustischen Transmission fähig, mehr würde es jedoch auch nicht brauchen. Selmak stellte die Verbindung her und teilte Morrigán den Ausbruch mit. Er konnte fast körperlich spüren, wie Râs Miene im Hintergrund gefror und sich die gefühlte Umgebungstemperatur um Morrigán drastisch senkte - schließlich war es für das Verhör der Gefangenen zuständig gewesen.
Er verkündete gerade seinen Plan, die Entlaufenen aufzuspüren, als sich Râs Stimme über den Äther meldete:

"Selmak ist vertrauenswürdig, Morrigán jedoch der bessere Jäger. Morrigán wird Egeria zu mir bringen und dann die Sklaven aufspüren, während Selmak unsere Kinder bewacht." Der eiserne Befehlston hinter Râs Schilderung machte klar: An dieser Aufgabenteilung gab es nichts zu rütteln.
"Bezüglich der Larven...", setzte Selmak trotzdem an.

In Egerias Antlitz spiegelte sich blankes Entsetzen. Konnte sie sich so sehr getäuscht haben in Selmak?

"Wir wissen, was es sagen will. Doch es wird keinen Aufschub der Zeremonie geben. Das Ashrak wird tun, was sein Herr ihm befiehlt." Selmak zögerte. Egeria sah ihn eindringlich an.
"Wie Ihr wünscht.", erwiderte Selmak emotionslos.
Gut, sollte der Sonnengott es doch haben, wie er es begehrte. Egeria verbarg ihre Erleichterung.
Selmak steckte die Kugel wieder ein, trat an die Gitter und flüsterte:

"Vernichtet euch gegenseitig. Es soll mir Recht sein. Sagt mir nur eins: Warum bist du nicht mit ihnen geflohen? Warum rettest du nicht deine - eure - Haut? Wollt ihr sterben?"

Egeria trat zur Demonstration einen Schritt vor und streckte ihre Hand in Richtung des fast unsichtbaren Kraftfeldes aus. An der Stelle der Berührung blitze die Atmosphäre kurz auf. Reflexartig zog Egeria ihre verbrannten Finger zurück.
"Du hättest einen Weg gefunden, auch das zu überwinden.", meinte Selmak unbeeindruckt. Egeria seufzte.
"Du stellst mir Fragen, deren Antwort du bereits kennst: Râ würde einen neuen Anschlag fürchten, also zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für die Vereinigungszeremonie treffen oder sie ganz verschieben. Meine Kinder würden wahrscheinlich entdeckt. Es hieße, sie meiner eigenen Sicherheit zu opfern."
"Du könntest jederzeit wieder einen Anschlag mit Larven planen, in einem kleineren Rahmen..." entgegnete er.

"Ich behandle meine Kinder nicht wie eine Waffe. Jedes von ihnen ist für sich wertvoll, unersetzbar. Ich würde sie nie im Stich lassen und als Kriegs-Spesen abschreiben."
"Und deshalb opferst du dich für sie? Das ist taktisch unklug. Die deinen haben nur dich als Königin. Wenn du nicht mehr bist, seid ihr zum Aussterben verurteilt."
"Ohne unseren Glauben haben wir nie gelebt. Es muss andere geben."

Es gab nichts weiter zu sagen. Selmak winkte ab und setzte ohne Zögern an, zu gehen. Egeria ließ ihn erst etwas Abstand gewinnen, bevor sie ihm nachrief:
"Achte auf die unsrigen, Selmak. Ich mache dich hiermit verantwortlich für sie."
"Du bist nicht die, von der ich abstamme.", entgegnete er nochmals, auf einmal dankbar dafür, dass sie keinen Augenkontakt suchte.
"Du wirst es sein." behauptete sie sicher und drehte ihren Kopf in seine Richtung. Etwas zu hastig wandte er sich ab.
Sie folgte seiner Bewegung, soweit es die Gitter und Kraftfeld zuließen. Schließlich nahm sie ein Stück Schärfe und Lautstärke aus ihrer Stimme und warnte ihn ein letztes Mal:
"Omnia tempus habent [Jedes Ding hat seine Zeit]. Verpass nicht die deine."

Selmak drehte sich endgültig um und ging seinen Weg, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

XII. Tempus conturbandi

Um 2000 n. Chr., Cheyenne Mountain Complex, Nordamerika

Seit dem Vorfall mit Anise war bereits eine Nacht vergangen und nichts, aber auch gar nichts hatte sich seit dem ergeben. Janet hatte es stillschweigend geduldet, dass Sam ihre Forschungen im Krankenbett fortsetzte - auf diese Weise hatte die Ärztin ihre Patientin wenigstens im Blickfeld.

Das war auch bitter nötig, da Major Samantha Carter bereits einen weiteren Fluchtversuch unternommen hatte - nur, um eine Hypothese vor Ort an der Januspforte zu erproben, wie sie selbst angab.
Frasier drohte mit Kleidungsentzug, würde dies noch einmal vorkommen. Sam müsste dann ‚im Krankenhaushemdchen türmen'. Es war keine leere Drohung. Entweder würde sie den Major dadurch auf der Krankenstation halten oder die Arbeitsmotivation ihres (größtenteils männlichen) Teams steigern. Sam ließ sich überzeugen und bekam ihre Arbeit fortan ans Bett geliefert.

"Du kommst nicht weiter, Sam?", fragte Jacob eigentlich nur der Form halber. Er hatte seine Tochter einige Stunden in Ruhe arbeiten lassen. Doch jetzt war ihre Zeit abgelaufen. Also war er zurückgekehrt - allerdings mit einem Friedensangebot in Gestalt einer warmen Mahlzeit, die er provokativ direkt vor ihr platzierte.
Sam lehnte lapidar ab, ignorierte das Essen und klopfte mit dem Stift auf die Metallkante ihrer Bettstatt, kritzelte schließlich eine nur für sie selbst verständliche Skizze auf das nächstbeste leere Stück Papier.

Janet Frasier seufzte, gesellte sich zu Vater und Tochter und bedachte letztere mit einem zornigen Auge.
"Major Carter" - die Doktorin benutze bewusst die Rangbezeichnung - "Ihr Team wird auch eine halbe Stunde ohne Sie auskommen." Sam kümmerte das nicht.

Der Vater in General Carter verlor schließlich die Geduld.

"Samantha Carter. Essen. JETZT!", drohte er (mit Unterstützung Selmaks) in einem Ton, der dem Apophis' um nichts nachstand. Und hielt ihr demonstrativ die Gabel unter die Nase.

Sam ließ sich nicht einschüchtern, griff aber trotzdem nach dem Besteck.

Jacob nickte zufrieden und gestattete ihr als Gegenleistung sogar, über der Mahlzeit weiter zu fachsimpeln:
"Es ist zum Mäusemelken. Ich glaube, Korra hat Recht... deshalb haben die ‚Liberi Egeriae' auch so bereitwillig mit der Sprache herausgerückt. Wir kommen wirklich nicht an sie heran!", sagte Sam, während sie sich über den Kartoffelbrei hermachte. Ihr war gar nicht ausgefallen, dass sie hungrig gewesen war...

Jacob musste schmunzeln, sagte aber nur: "‚Bereitwillig' würde ich es nicht gerade nennen, Sam..."
"Aber trotzdem ändert es nichts an dem, was er gesagt hat: Freya/Anise ist dem Zugriff Dritter vollkommen entzogen. Jetzt, da ich weiß, wozu die Pforte wirklich taugt, hatte ich Gelegenheit, deren genaue Funktionsweise zu untersuchen... Sie sind nicht einfach in die Vergangenheit gereist, wie wir nach 1969... Anise hat eine Art - wie kann ich es beschreiben? - eine von Art Blase erzeugt, in die wie ihr nicht folgen können, weil sie diese hinter sich geschlossen hat."

"Aber du sagtest, die Pforte funktioniert noch. Und über Anises Aufzeichnungen haben wir Koordinaten."
"Ja, aber wir würden keinen Zugang zu der Zeitblase schaffen, sondern nur eine neue erzeugen. Nachdem die Pforte deaktiviert wurde, ist das Feld, das sie kreiert hat, vollkommen unabhängig vom Rest des Universums. Nach Hawking müsste Anise in dieser Blase eigentlich eine Art vom Abzweig erzeugt haben, ein Alternativuniversum, das sich ab dem Punkt der Trennung unabhängig weiterentwickelt." Ihr Ton ließ Raum für ein...
"Aber?", das Janet schließlich aussprach.
"Diese Blase ist nicht unabhängig, steht immer noch in Verbindung zum Rest unseres Universums. Und zwar durch die Kontrolleinheit der Januspforte. Die Anzeigen melden einen regen Datenaustausch. Es ist, als würden sie miteinander Ping-Pong spielen..."
"Ping-Pong? Ist das gut oder schlecht?", fragte Jacob beunruhigt.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung.", antwortete Sam.

"Das ist noch nicht alles, oder?", fragte er seine Tochter, die sich gerade unter dem strengen Blick der beiden anderen einen weiteren Bissen hinunterzwang und mit noch halbvollem Mund antwortete:
"Wie bereits gesagt: Ich bekomme auf der Kontrolleinheit Messdaten der Zeitblase. Sie fluktuiert. Ohne ein erkenntliches Muster. Und man kann fast dabei zusehen, wie es sich kontinuierlich verstärkt... Ich verstehe nur nicht, warum es das tun. Weshalb ist das Feld nicht stabil? Die Blase ist räumlich begrenzt, aber mit unserem Universum identisch, nur eben vorrübergehend ‚ausgeklammert'..."

"Sam... Selmak und ich sind zusammen über zweieinhalb Jahrtausende alt. Trotzdem verstehen wir kein Wort von dem, was du da redest. Wenn du sagst, diese ‚Blase' ist mit unserem Universum vergleichbar...?" Er verlor selbst den Faden zum Schluss des Satzes.

"Vergleich ... Abgleich..." Sam begann zu strahlen. "Das ist es, Dad! Du hast die Lösung gefunden! Anises Zeitblase gleicht sich an unserem Universum ab!" Sam schob achtlos ihren Teller aus dem Blickfeld und schnappte sich wieder den Notizblock, durchsuchte ihn nach einer bestimmten Gleichung.

Jacob wusste nicht, ob er Sam für ihren Geistesblitz loben oder wegen der unterbrochenen Mahlzeit tadeln sollte.
Also schwieg er ganz.

"Ein ‚normales' Paralleluniversum entwickelt sich ab dem Zeitpunkt seiner Entstehung unabhängig, quasi als Nebengleis. Was wäre, wenn die Januspforte das bei Anises Zeitblase verhindert? Die Zeitblase bleibt Teil unsres Universums, sie kann keine anderen Eigenschaften aufweisen als dieses. Man kann nichts daran verändern!" Sam jubelte.
"Das würde bedeuten, Freya/Anise hat keine Möglichkeit, in die Geschichte einzugreifen.", mutmaßte Jacob.
"Eine gewisse Toleranz scheint es zu geben - sonst könnten sich unsere Leute nicht frei darin bewegen. Aber alles, was man tut, beeinflusst irgendwie die Umwelt. Wie Wellen, wenn man einen Stein ins ruhige Wasser wirft. Und je öfter man das tut, desto häufiger werden natürlich die Wellen. Und je größer der Stein ist, desto höher sind sie. Genau das passiert gerade, deshalb messen wir diese Fluktuationen..."

"Bedenkt man unsere Erfahrung mit 1969, werden der Colonel und Daniel alles tun, um eine Einflussnahme zu vermeiden.", schränkte Janet Frasier ein.
"Aber nicht Freya/Anise... Sie mischen sich bewusst ein. In großem Rahmen.", entgegnete Jacob.
Sam radierte in ihren Gleichungen herum, erklärte schließlich besorgt: "Und das Zeitfeld ist höchst instabil. Es wird das nicht beliebig verkraften. Eine einzige nachhaltige Veränderung der Zeitlinie könnte ausreichen, um das Feld zum Kollabieren zu bringen - die Blase platzt sozusagen."

"Und welche Auswirkungen hat die Personen darin?", fragte Frasier.
"Ich mache mir mehr Sorgen darüber, was mit uns allen passieren wird, falls das geschieht. Dafür gibt es allenfalls theoretische Szenarien..."
"Und die wären?"
"Äußerst fatal für beide Realitäten..."

Jacob Carter schüttelte wütend den Kopf.
"Wie konnte Freya/Anise nur so fahrlässig handeln bei ihren Forschungen ... das nicht zu bemerken..."
"Nicht unbedingt. Ich denke schon, Anise kennt den Pferdefuß der Maschine. Sie baut vielleicht darauf, dass die Januspforte Veränderungen außerhalb des Feldes - also außerhalb der Erde - nicht erfassen kann. Was immer genau ihr Ziel ist, sie müsste es erreichen, indem die auf der Erde etwas verändert, was die Zukunft der Erde nicht verändert - jedenfalls nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir letztens das Portal aktiviert haben."
"Wie will sie das schaffen?", fragte Jacob Carter seine Tochter.
"Eben. Es ist unmöglich. Sie arbeitet an der Quadratur des Kreises."

XIII. Tempus devovendi

Um 300 v. Chr., Toraigh Island, vor der irischen Küste

Selmak ging vor dem Becken mit den Larven auf und ab.
Nein, er würde nicht noch einmal der Versuchung erliegen, hineinzusehen.
Nein. Auf gar keinen Fall. Niemals.

Das Signal der Kommunikationskugel rettete ihn aus seiner persönlichen Vorhölle - so glaubte er zumindest, bis er Morrigáns Nachricht vernahm.
"Was? Warum leitest du überhaupt die Suche? Solltest du nicht Egeria zu Râ eskortieren?", plärrte er zurück.
"Alecto hat sich bereits darum gekümmert und bewacht sie auch jetzt im Thronsaal.", antwortete Morrigán kalt.

Alecto ist hier? Exzellent, noch ein beschränkter Henker mehr, auf den er achten musste... Warum war ihm das nicht mitgeteilt worden? Weshalb war ihm dieses Ashrak nicht begegnet? Morrigán riss ihn wieder aus seinen Gedanken:
"Weshalb hast du die Gefangenen am Leben gelassen?"
"Wir haben wichtigere Probleme, als an ein paar Bauern ein Exempel zu statuieren. Und die subversiven Elemente, die du beim Verhör nicht gefunden hast, sind ohnehin entwischt." Ein Ashrak wie Morrigán offen der Unfähigkeit zu beschuldigen, war entweder äußerst mutig oder unübertrefflich dumm. Bahar hätte wohl auf letzteres plädiert...
Doch Selmak hatte derzeit nicht den Nerv für Taktgefühl und schnitt Morrigáns zorniges Echo ab, indem er die Kommunikationskugel einfach abschaltete.

Er setzte stur seine Kreise um das erleuchtete Symbiontenbecken fort.

Nein. Er würde es nicht tun.

Auf gar keinen Fall.

Niemals.

Freya war hoch konzentriert.
Als ob es nicht gereicht hätte, das Chaos in ihrem Kopf mit ihrer physischen Umgebung in Einklang zu bringen...

Jetzt waren auch noch zwei Gefangene - es stand außer Frage, um wen es sich handelte - auf freiem Fuß. So sehr sie sich auch zu Jack hingezogen fühlte, sie war sich im Klaren, dass er keine Möglichkeit ungenutzt lassen würde, hier Ärger zu verursachen. Grade jetzt, wo sie ihrem Ziel so Nahe war, wie nie zuvor...

Sie stand Spalier an einem unauffälligen Seiteneingang des Saales. Unsichtbar und trotzdem da - genau wie Râ es von seinen Ashrak erwartete.
Sie konnte sich jedoch kaum der Unruhe entziehen, die sich im Raum ausbreitete. Die Vereinigungszeremonie stand kurz bevor, Râ plante, sie zu einem Spektakel zu stilisieren. Mit einer Hinrichtung als Einstieg...
Viele der Anwesenden - fast durchweg menschliche Bedienstete Râs - wussten noch nichts von ihrem ‚Glück', gleich Herberge eines fremden Wesens zu werden. Sie fühlten sich in ihrer Routine eher beeinträchtigt durch die Gegenwart der abtrünnigen Goa'uld-Königin, die der Sonnengott neben seinem Baldachin aufstellen ließ - Egeria war gefesselt und beiderseits gerahmt von je einem Jaffa.
Schwere Eisenketten?
Wie theatralisch...

Freya erschrak, als sie spürte, wie sich etwas um ihre Wade wickelte. Sie sah herunter. Erleichterung überkam sie, als sie bemerkte, dass es sich nur um eine Katze handelte, die ihr um die Beine strich.

Sie hob den kakaofarbenen Fellbatzen hoch. Auf den zweiten Blick erkannte sie das Tier - und die beiden Mädchen, die etwas entfernt den Stoffbahnenwald des Thronsaales verzweifelt nach ihm durchsuchten. Ihre Stimme drohte zu versagen, als sie gezielt eins der Zwillingskinder ansah und beim Namen rief.
Es war ein unverzeihlicher Fehler gewesen, sich vorher nicht nach etwaigen Beobachtern umzusehen, doch das Schicksal ließ ihr diese Unachtsamkeit durchgehen.
Ziemlich eingeschüchtert, den Blick auf ihre Füße richtend, schlich sich das kleingewachsene Fräulein zu ihr.
Die Tok'ra strich ein letztes Mal abwesend über das Fell der Katze und überwand sich schließlich dazu, es in die Arme der Kleinen zu entlassen. Das Mädchen ergriff das kläglich maunzende Wesen und schickte sich an, schnellstmöglich auf Abstand zu dem vermeintlichen Ashrak zu gehen - sie wusste aus Erfahrung, wie unberechenbar diese waren, auch wenn sie und ihre Schwester unter dem Schutz des Sonnenauges standen.

Doch die Ashrak hielt sie an der Schulter fest, ging in die Knie. Sie richtete ihr sorgsam die wie so oft durchs Toben zerzausten Locken, streichelte mit klammen Händen ihre Wangen und flüsterte ihr mit ihrer nicht Angst einflößenden, menschlichen Stimme zu:
"Pass auf deine Schwester auf, Yashin. Und hab keine Angst mehr, treue Freundin, bald wird alles gut."
Die Kleine wehrte sich dagegen, sich auch nur kurz umarmen zu lassen. Also sah die Tok'ra dem blonden Mädchen nur hilflos hinterher, als es mit seinem wiedergefundenen Schatz zu seiner Schwester Roshin von Malkshur zurückeilte.

"Ihr kennt sie?"
Sie fuhr herum, doch beruhigte sich wieder ein Stück, als sie erkannte, wer sie in flagranti erwischt hatte.
"Noch nicht." brachte Freya heraus und wandte sich von dem Archäologen ab, um ihre glasigen Augen vor ihm zu verbergen. Daniel tastete sich noch ein Stück zu Freya/Anise vor, achtete aber darauf, unauffällig im Hintergrund zu bleiben. Er streckte seine Hand nach ihr aus, doch sie schien ihn gar nicht zu registrieren:
"Verstehst du nicht?", fragte Freya, an ihm vorbeisehend. Er wandte sich um und folgte ihren strahlenden Augen zu der kleinen Yashin, die mit der Katze auf dem Arm ihrer Schwester Roshin spielte.
"Ein Teil von ihr wird Anise heißen, Dr. Jackson.", erklärte sie mit gebrochener Stimme.

Dies war vielleicht Daniels letzte Chance, auf Anise einzureden. Er nutzte sie:

"Weshalb hat der Hohe Rat der Tok'ra all dem zugestimmt?"

Die Symbiontin war nicht in der Verfassung, zu antworten. Doch auch Freyas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern:
"Das hat er nicht. Der Rat war der Meinung, solche Risiken seien intolerabel. Der ‚Hohe' Rat ... wusstest du, dass er fast nur aus Überläufern, ehemaligen Goa'uld, besteht? Re'nal, Persus... - wie auch immer sie heißen mögen. Keiner von ihnen kann wirklich ermessen, was wir verloren haben. Deshalb sind wir und einige, die unsere Meinung teilten, weggegangen."
"Was ist so wertvoll hier auf der Erde? Egeria? Rechtfertigt sie das Risiko, unsere gesamte Zeitlinie auf den Kopf zu stellen, im Schicksal dieses Kindes herumzupfuschen?" Er brauchte nicht auf das blonde Mädchen zu zeigen.

"Wir können euch beruhigen. Die Januspforte ist ursprünglich zur reinen Beobachtung der Vergangenheit gebaut worden. Der Lauf der Welt kann nicht verändert werden."
"Was habt ihr dann vor?" hakte Daniel nach.
"Den Lauf des restlichen Universums zu verändern."
"Ich verstehe nicht..." rätselte er.
"Das musst du auch nicht." entschied sie.
"Wie meinst du das? Was habt ihr getan?" fragte Daniel beunruhigt.

"Es spielt keine Rolle mehr. Sorge dich nicht. Wir werden nichts mehr tun, was Schaden anrichten könnte - wie du es nennst.", sagte Freya. Obskurerweise konnte Daniel nicht anders, als ihr zu glauben. In seinen Augen wirkte Freya/Anise auf einmal verloren, sie hatte von ihrer bisherigen Größe, ihrem kompromisslosen Auftreten eingebüßt.

Was war geschehen, dass sie auf einmal ihre Meinung geändert hatte?

Hatte allein die Konfrontation mit ihrer eigenen Vergangenheit sie zur Vernunft gebracht?

Dr. Jackson sah zum anderen Ende des Raumes, der Stirnseite der Halle. Râ hatte Egeria vor sich niederknien lassen. Einer seiner Bediensteten reichte ihm gerade seine Handspange.

"Du hast mit ihr gesprochen, nicht?", stellte Daniel fest, mit dem Kopf unbestimmt in Richtung deutend.
"Sozusagen. Auch wenn vor allem sie es gewesen ist, die das Reden übernommen hat.", gestand Freya ein.

"Sagt mir, was hier vorgeht!", forderte Daniel. Freya/Anise schien ihn absichtlich misszuverstehen, als sie meinte:
"Râ hat die Erde aufgesucht, um sich Wirte für Goa'uld-Larven suchen."
"Und das wollte Egeria verhindern?"
"Bei einem unserer Besuche bei euch... wie nanntest du es? Fernsehen? Wir sahen einen Magier. Du erklärtest uns den Trick, wie aus dem Tiger im Käfig auf einmal Tauben werden. Man lenkt die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf etwas anderes, damit die Täuschung unbemerkt bleibt.", erklärte Freya/Anise.
"Ich verstehe nicht, was das mit Egeria zu tun hat.", lautete die Rückfrage Daniels.
"Sie war von Anfang an ihr eigenes Ablenkungsmanöver."
"Sie hat sich absichtlich gefangen nehmen lassen?"

"Exakt, Dr. Jackson. Die Tiger wurden bereits durch die Tauben ersetzt, nun musste nur noch dafür gesorgt werden, dass das Publikum den Trick nicht bemerkt. Dafür war sie bereit, den höchsten Preis zu zahlen."
Daniel begann zu verstehen. "Die Goa'uld-Larven. Sie will sie gar nicht vernichten?"
"Nein, Dr. Jackson. Das blanke Gegenteil. Sie beschützt sie - uns."

"Was habt ihr daran verändert? Was geschieht jetzt anders als vorher?"
"Nichts. Das haben wir dir gerade erklärt.", meinte Freya, sah zu Boden. Sie schien den Anblick vor sich nicht länger ertragen zu können.

Am entgegengesetzten Ende der Halle trat der Sonnengott vor seine Gefangene.
Die Wirtin Egerias lächelte und sprach: "Mir wurde gesagt, wir werden dich überleben."
Râ ignorierte sie, adressierte sein letztes Wort nur an seinesgleichen: "Du wähnst dich unsterblich, Goa'uld?"
Die Symbiontin schüttelte verneinend den Kopf und entgegnete sachlich, in ruhigem Gesprächston, nur für die direkt Umstehenden hörbar, jedoch nicht minder trotzig:
"Bezeichne uns nicht als Goa'uld. Wir sind Tok'ra."

"Alles trägt sich zu, wie es vorherbestimmt ist."
"Doch nicht so, wie ursprünglich angedacht."
, schränkte Freyas innere Stimme ein.
"Alle haben sich entschieden." meinte die Wirtin, ihr Blick auf die Gestalt der alten Frau fixiert, die an Râ vorbei zu ihr sah. Freya stand zu weit entfernt, um subtile Einzelheiten ihrer Mimik erfassen zu können, doch glaubte sie, ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu erkennen.
"Daniel. Er hat Recht...", entgegnete die dunkle Stimme und beschloss: "Was wir getan haben, war unrecht. Ich hätte dem nie zustimmen dürfen."
"Jeder Versuch, uns jetzt noch zu revidieren, stiftet mehr Chaos, als Ordnung."

Daniel spürte, wie sehr Freya/Anise mit ihrer Fassung rang, also flüsterte er:
"Lasst uns gehen... Wollt ihr dieses Bild wirklich für immer in eurem Gedächtnis eingebrannt haben? Euch bei dem Gedanken daran selbst quälen? Ist dies die Art, in der ihr euch an sie erinnern wollt?"

Dr. Jackson ergriff Freyas Arm, um sie zum Verlassen der Szene zu bewegen. Sie stieß ihn zurück. Er war überrascht, dann plötzlich doch noch Anises dunkle Stimme zu vernehmen: "Sie opfern sich hier für uns... Wir werden bei ihnen bleiben. Sie haben es nicht verdient, jetzt allein zu sein. Wenigstens das müssen wir für sie tun."

Er nickte verständnisvoll und ließ ihnen ihren Willen.

Selmak hörte den Jubel der Massen, der aus dem benachbarten Thronsaal zu ihm herüberdrang.
Sie priesen die Personifizierung von Ma'at: Den Bewahrer der göttlichen Ordnung. Ihr allsehendes Sonnenauge.
Egeria war Geschichte.

Noch nicht ganz.
Gleich würde man nach ihm schicken, um die zu bringen, die Râ für seine Kinder hielt.

Er sah ins Becken.

Niemals.

Doch.

Er musste es einfach für sich ganz persönlich in Erfahrung bringen:
Selmak richtete das kleine Gerät auf sich selbst. Die winzige Nadel stach zu und entnahm eine Blutprobe seines Wirtes. Vorhersehbar, dass Bahar ungeduldig auf das Ergebnis gewesen wäre. Selmak schob diese Eigenschaft auf die allgemeine Rastlosigkeit der Menschen. Doch auch sein Herz schlug einen Takt schneller, als das Gerät mit einem Piepton das Ende der Berechnung anzeigte.

Er wünschte sich unterschwellig, er hätte sich dem Urteil gemeinsam mit seinem widerspenstigen menschlichen Begleiter stellen können. Tollkühner Ashrak, der er war, konnte er sich jedoch auch allein dazu überwinden, auf die Anzeige zu sehen. Selmak kommentierte trocken für sich selbst:
Wie ich dir gesagt habe, mein lieber Bahar...
"Nagut, du hattest Recht. Aber weshalb bist du darüber enttäuschter als ich?"
"Du bist wach?"
"Und du wohl zu beschäftigt, das zu bemerken."
Selmak hatte einen Sturm im Wasserglas erwartet, doch sein Wirt schien nicht zu beabsichtigen, Selmak für dessen grobe Behandlung mit seiner Wut zu bombardieren.
Es hagelte überraschender Weise auch keine Anschuldigungen. Stattdessen tastete Bahar ihrer beider Gedächtnis ab, um sich auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen. Und meinte dann, das Wasser vor ihnen betrachtend:
"Dienen wir unserer Familie."
Selmak schüttelte nur den Kopf und grämte sich ob seiner Durchschaubarkeit.

XIV. Tempus evellendi

Jack schlich um die Ecke. Seit er fast einer sehr wutentbrannten, rothaarigen Schreckschraube in die Arme gerannt wäre, ließ er Vorsicht statt Eile walten. Er hatte bereits die Hälfte der Zelte gefilzt - ohne Ergebnis. Dies war eines der letzten auf seiner Liste. Äußerlich unterschied es sich kaum von den anderen: Weißer Planenstoff auf einem metallischen Skelett.
In der Höhe war es fast einem zweistöckigen Haus vergleichbar, doch der Inhalt würde sicher wieder die hohen Erwartungen enttäuschen. O'Neill rechnete mit einer weiteren Vorratskammer.
Aber bereits ein kurzer Blick in die Zeltstatt überzeugte ihn vom Gegenteil:
Schmuckornamente, wohin man sah, sogar ein Mosaikfußboden war vorhanden! Jede Kleinigkeit des Raumes war eine Huldigung der Innenarchitektur an sich selbst - das Gold blendete fast. Das Stiftszelt des Volkes Israel hätte nicht prächtiger sein können.
Der Nutzwert des Baus stand sicher in einem Verhältnis zu seiner Ausstattung. Wenn Anise außerhalb des Thronsaales zu finden wäre, dann am wahrscheinlichsten hier. Also pirschte er sich lautlos hinein und sah sich um.

Plötzlich bemerkte O'Neill eine ihm leidig bekannte Person: Hinkebein. Yippeeeee...
Der Goa'uld stand vor so etwas ähnlichem wie einem Pool. Die zischenden Klänge aus dem Wasser ließen Jack vor Abscheu erschaudern. Als ob diese Viecher nicht schon einzeln schlimm genug waren... mussten sie eigentlich immer in rauen Mengen auftreten?
Er verzog das Gesicht und umklammerte instinktiv seine Waffe.
Jack bemerkte, wie Hinkebein mit einer kleinen Werkzeug (?) hantierte, sie dann anstarrte und den Kopf schüttelte.
Was treibt der Kerl da...

"Selmak..."
"Ja, ich sehe ihn auch..."
, bestätigte der Symbiont. Sie hatten eine Spiegelung in einem der blankpolierten Gefäße wahrgenommen. Es musste sich um einen der beiden Leute Egerias handeln, wahrscheinlich war es ihm aufgetragen, auf das Wohlergehen der Symbionten zu achten.
"Hat er den Gentester gesehen? Er könnte die falschen Schlüsse ziehen..." säuselte der Wirt nervös. Bahar hatte Recht. Dieser Mensch konnte nicht ahnen, dass Selmak den Larven nichts zu Leide tun würde.
"Wir sollten uns erklären.", schlug Selmak überflüssiger Weise vor.
"Schön langsam umdrehen, Selmak. Eine Stabwaffe lässt sich schneller abfeuern als unsere Handspange."
"Was du nicht sagst..."

Der Tok'ra hob zögerlich die Hände an und begann, seinen Kopf zu drehen.
Bullsh... Er sieht mich. Scheiß auf die Zeitlinie, Daniel! Wenn der jetzt bei Râ petzen geht...
Außerdem sah es so aus, als aktivierte der Typ seine Handwaffe. Dadurch blieb ihm keine Alternative. Jack hob die Stabwaffe und zielte auf den Ashrak - just in dem Moment, als der sich umdrehte, um ihn anzusprechen. Selmak erkannte zu spät die Absicht des Colonels.

In der Sekunde, als O'Neill abdrückte, brach die Welt um ihn herum wie ein Spiegel und er selbst zerrann zu einem Häufchen Sand, das sich in alle Winde zerstreute.

...
...

um 2000 n. Chr., Cheyenne Mountain, Nordamerika

"Sie sind vollkommen auf sich allein gestellt..." entgegnete Sam brüskiert auf eine erneute Ermahnung ihres Vaters. Das Essen, das er ihr vor einer Weile gebracht hatte, hatte sie nicht wieder berührt. Es stand sich abseits kalt. Jacob brachte die nimmermüden Hände seiner Tochter mit den seinen zu Ruhe, sah ihr direkt in die Augen:

"Und daran wirst du nichts ändern, indem du uns und dich selbst in den Wahnsinn treibst!"
"Dad, ich stehe kurz vor einem Durchbuch! Der Colonel, Daniel und Anise können sich in dem Zeitfeld zwar frei bewegen, sie bleiben aber Fremdkörper... Vielleicht unterscheiden sie sich in einer Eigenschaft, die ich isolieren kann, dann können wir sie orten und womöglich zurückholen! Aber ich komme hier nicht weiter!"
"Du bist jetzt schon zwei Tage ununterbrochen auf den Beinen. Mach eine Pause! Ein paar Stunden Schlaf..."
"Ich habe dich nicht schlafen sehen in der ganzen Zeit!"
"Bei uns ist das etwas anderes... die alte Lady und ich können uns abwechseln in den Ruhephasen."
"Benutz sie nur als Ausrede..."

Sam war sehr wohl aufgefallen, dass die Situation auch an die Substanz ihres Vaters ging. Er hatte jeden der abtrünnigen Tok'ra einzeln ins verhört, jedoch keine Informationen erhalten, die seiner Tochter beim Überlisten der Januspforte hätten hilfreich sein können. Also hatte sich Sam das Gerät mehr oder weniger auf eigene Faust Untertan machen müssen. Sie rang noch immer damit. Und da eine Maschine ganz im Gegensatz zum Menschen keinen Schlaf benötigte, zeichnete sich Sams Niederlage ab.
Doch mit Zwang würde man bei Major Samantha Carter nichts erreichen. Also änderte Jacob/Selmak sein Vorgehen und schickte seine feinfühligere Hälfte ins Feld:

"Du kannst mich ruhig mit ‚er' ansprechen. Ich übernehme immer das Personalpronomen meines Wirts, das hält die Verwirrung in Grenzen." Selmak ließ Samantha etwas mehr Raum, lehnte sich zurück. Sam tat es ihm gleich, legte ihre Instrumente aus der Hand und nahm das Gespräch an:
"Du bevorzugst keinen Wirt eines bestimmten Geschlechtes?", fragte sie.
"Das habe ich eigentlich nie. Alles, was ich suche, ist ein Stück Bahar."

"Ein Stück was?" Jetzt wurde Sam doch etwas neugierig. Selmak versuchte, zu erklären:
"Eher: Ein Stück von wem. Bei Sarush ... ich glaube, bei ihr war es der unerschütterliche Optimismus - und ihr Humor. Ich suche immer etwas, das ich bei mir nicht finde, ein Gegengewicht zu mir selbst. Etwas, das mich an meinen ersten Wirt erinnert... Etwas, das mich ergänzt." Er hatte nicht das Gefühl, seine Empfindung in passende Worte gekleidet zu haben, doch Sam schien zu verstehen, es sogar nachempfinden zu können.
"Und wie war das bei Dad? Oder hast du so etwas bei ihm nicht?" Die Verschmelzung des Tok'ra mit ihrem Vater war schließlich eher aus der Not beider geboren worden...

"Oh doch! Sein unglaublicher Dickschädel." Sprachs und lachte - wohl über den mentalen Einspruch seines Wirts.
"Ist schon merkwürdig ... dein Vater ist der erste Wirt, der eher mir ähnelt, als Bahar. Trotzdem..."
"Du musst diesen Wirt - Bahat? - sehr gemocht haben."
Selmak antwortete nicht. Doch Jacob grinste von einem Ohr zum anderen und meinte zu seiner Tochter:
"Ohja, das hat er - und inzwischen ist Selmak auch soweit, das zuzugeben. Obwohl das, was die beiden hatten, niemals eine wirkliche Symbiose war. Sie standen sich wohl immer gegenseitig im Weg. Ließen sich nie ganz und gar aufeinander ein. Fällt mir auch noch schwer, obwohl wir uns so ähnlich si..."

"Dad, was hast du!", schrie Sam. Und im gleichen Atemzug: "Janet! Medizinischer Notfall!"
Der alternde Mann war plötzlich auf dem Boden zusammengebrochen und atmete schwer. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn.
"Bahar, wo ist Bahar?"
"Bahar ist nicht da. Ich bin dein Wirt, ich, Jacob - erinnere dich..."
"Jacob? Jacob. Was passiert hier gerade?"
Der hatte nicht die Möglichkeit, auch nur den Versuch einer Antwort zu formulieren. Eine Lawine von Eindrücken prasselte auf seinen Wirt und ihn hernieder und es wurde schwarz.

...
...


weiter: Kapitel 4

Schlusswort:
Nächstens Mal kommt das Finale...
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