Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Jordan von moth-to-flame

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Jordan


"Und zum Schluss wollte ich außerdem anmerken, dass die Auswertung der Sondendaten eine große Erwartungen zulässt , auf diesem Planet auf Naquada zu stoßen.", beendete Sam Carter ihren Bericht und blickte hoffnungsvoll in die Runde. Die Diskussion um das nächste Missionsziel war seit einer geschlagenen Stunde in vollem Gange und sie hatte sich für einen Planeten eingesetzt, der ihr aufgrund der MALP-Daten besuchenswert erschienen war.
"Danke Major. Wenn niemand etwas dagegen einzuwenden hat, startet die Mission morgen um 0900.", verkündete General Hammond und sah abwartend zu Colonel O'Neill, der irgendwie teilnahmslos und kopfstützend dasaß und in die Ferne starrte. "Colonel? Haben Sie Major Carters Bericht noch irgend etwas hinzuzufügen?", fragte Hammond.
Sam, Daniel und Teal'c warteten ebenfalls auf O'Neills Zustimmung.
Langsam, fast quälend ruhig riss Jack seinen Blick von dem unbestimmten Punkt, der ihn abgelenkt hatte und sah seine Teamkameraden und den General abwesend an. "War's das?", brummte er.
"Im Prinzip schon. Wenn Sie nichts dagegen haben, gebe ich grünes Licht für die Mission.", antwortete Hammond.
Jack nickte beiläufig, stand auf und verließ schnellen Schrittes den Raum.
Hammond wechselte mit Carter einen langen Blick.
"Was sollte das jetzt denn?", fragte sich nicht nur Daniel.
"Wegtreten.", entließ der General auch die anderen drei Mitglieder von SG1 und schüttelte den Kopf über das Benehmen seines 2IC.

Die drei wanderten durch die Gänge des SGC und zerbrachen sich den Kopf darüber, was O'Neills Benehmen anging.
"Was ist nur in letzter Zeit in ihn gefahren?", fragte sich Carter laut. Daniel zuckte die Achseln. "Vielleicht hat er einen seiner schlechten Tage. Die kennen wir doch alle, oder?", sagte er, wenig überzeugend. "Wenn ich mich nicht irre, benimmt sich O'Neill schon seit mehreren Tagen seltsam.", warf Teal'c ein und bog dann ohne ein weiteres Wort den Gang zu seinem Quartier ab. "Er hat recht.", sagte Daniel seufzend und Sam nickte.
"Vielleicht hat ihm der Urlaub nicht gut getan.", überlegte er. "Diesen Urlaub hat sich jeder von uns redlich verdient, Daniel. Außerdem war es nur eine Woche und so viel ich weiß, ist der Colonel wieder nach Minnesota zum Fischen gefahren. Was soll ihm daran denn nicht gefallen haben?", zweifelte Sam. Daniel zuckte wieder die Schultern. "Keine Ahnung. Aber eine Woche alleine mit dir und deinem Schatten als einzige Gesellschaft - in der Wildnis Nordamerikas. Ich weiß nicht. Das bringt einen sicher zum Nachdenken.", sagte er und verschwand dann ebenfalls in seinem Zimmer. Sam blieb alleine einen Moment auf dem Gang stehen und ließ sich die Worte des Archäologen noch einmal durch den Kopf gehen.
Sie runzelte die Stirn, schüttelte dann den Kopf und ging ihrer Wege.

am nächsten Tag

"Okay. Wir sehen uns ein bisschen um. Haltet die Augen offen.", kommandierte O'Neill und setzte sich seine Sonnenbrillen auf. Dann bildete er die Vorhut. Die anderen folgten ihm widerspruchslos.
Einige Stunden lang ging es durch karges Gestrüpp, über Hügel und Steppe, während die Sonne unbarmherzig vom Himmel brannte. Daniel wollte einen weiteren Schluck aus der Feldflasche nehmen, stellte zu seinem Entsetzen aber fest, dass sie leer war.
Er wischte sich mit dem rechten Ärmel den Schweiß von der Stirn und keuchte. Er beschleunigte seine Schritte und holte Sam ein, die ebenfalls fast kein Wasser mehr hatte. Teal'c ging einige Schritte hinter ihnen und beobachtete aufmerksam die Umgebung, während Jack ungefähr zehn Meter vor ihnen war und scheinbar unaufhaltsam einen Fuß vor den anderen setzte.
"Jack!", rief Daniel schließlich genervt. Ruckartig blieb O'Neill stehen, drehte sich aber absichtlich nicht um. "Was gibt es?", fragte er, fast schon genervt über die Unterbrechung seines monotonen Schrittmusters. "Wir haben fast kein Wasser mehr und hier sieht es nicht so aus, als ob es das hier im Überfluss gäbe...Außerdem könnten wir mal eine kurze Pause einlegen.", forderte der Wissenschafter und musterte Jacks Rücken. Dieser schien unschlüssig. Sam und Daniel tauschten einen vielsagenden Blick. "Sir. Daniel hat recht. Wir sollten Rast machen.", unterstützte ihn Sam. "In der Tat, O'Neill. Ich stimme den beiden zu.", sagte nun auch Teal'c.
Jacks Kopf sank resignierend nach unten. "Okay. Wir suchen uns ein wenig Schatten...falls es den hier überhaupt gibt.", sagte er schließlich und der Rest des Teams atmete erleichtert auf.
Schließlich saßen die vier neben einem kleinen Busch und lauschten auf die wenigen Geräusche der Umgebung. "Carter. Sie gehen und suchen Wasser. Teal'c, wir beide sehen uns noch ein bisschen um. Daniel, sie bleiben hier.", befahl O'Neill und stand schon nach 10 Minuten wieder auf.
"Aber...Sir?", widersprach Sam. "Major! Missachten Sie einen direkten Befehl Ihres Vorgesetzten?", warf Jack ihr bissig an den Kopf, vermied es aber, ihr in die Augen zu sehen. Sam sah ihn zweifelnd an, biss sich auf die Lippen, um nicht doch zu widersprechen und machte sich alleine auf die Suche. Was war nur in ihn gefahren, seine Freunde so zu behandeln? Daniel starrte der jungen Frau mit offenem Mund nach.
"Sie wollen sie doch nicht alleine gehen lassen, oder?...Jack?!", protestierte der jüngere Mann. "Wieso nicht. Sie ist alt genug, außerdem ist sie Soldatin. Ihr wird schon nichts passieren.", schmetterte Jack. Teal'c hob erstaunt eine Augenbraue.
"Weißt du eigentlich, was du da sagst, O'Neill?", fragte nun auch Teal'c.
Jack sah ihn erschrocken an. "Fang nicht du auch noch an...!", brummte er.
"Wenn Sie sich nur selber hören könnten, Jack.", sagte Daniel abschätzig. "Ich weiß nicht, was Ihnen in der letzten Woche passiert ist, aber egal was es ist, Sie haben kein Recht es an uns auszulassen, und schon gar nicht an Sam. Sie hat es am wenigsten verdient. Sie stand immer auf ihrer Seite. Wir stehen alle immer auf ihrer Seite.", addierte er. "Ich werde ihr folgen!", bestimmte er schließlich und heftete sich an Sams Fersen. "Daniel! Kommen Sie sofort zurück!", schrie Jack in seiner besten Kommandostimme, doch Daniel scherte sich einen Dreck darum.
Jacks Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und er setzte sich seufzend.

zwei Tage später

"Hey!", rief Daniel, der gerade um die Ecke des Ganges bog und Sam ein paar Meter weiter vorne ausgemacht hatte, welche mit gesenktem Kopf vor sich hintrottete. "Daniel.", begrüßte sie ihn und versuchte ein Lächeln.
"Was ist das?", fragte Daniel und deutete auf die Mappe, die Sam unter dem Arm trug.
"Der Bericht unserer letzten Mission.", antwortete Sam und der Kummer in ihrer Stimme war kaum zu überhören.
"Was wollen Sie damit? Ich dachte...", begann Daniel. "Ich wollte ihn gerade dem Colonel zum unterzeichnen bringen. Er hat in durchgelesen. Das erste mal, dass er einen meiner Berichte gelesen hat. Und er hat gesagt, er sei unter meinem normalen Niveau. Ich müsste noch an den genauen Ausführungen der Missionseinzelheiten feilen.", antwortete die Frau und schloss kurz die Augen.
"Wie bitte? Das glaube ich einfach nicht. Jack hat etwas an Ihrem Bericht auszusetzen, wo Sie doch sonst immer die seinen schreiben?", fragte Daniel ungläubig und Sam nickte deprimiert.
"Ich weiß nicht was mit ihm los ist, aber egal wie leid es mir tut, wenn das so weiter geht, werde ich es dem General melden.", beschloss Daniel mit einer Resolution in seiner Stimme, die Sam aufhören ließ.
"Tun Sie das nicht, Daniel. Er wird sich schon wieder beruhigen. Jetzt ist erst mal Wochenende.
Vielleicht sieht alles am Montag schon wieder ganz anders aus.", sagte sie.
"Ich verstehe es einfach nicht.", erwiderte der Archäologe, während die beiden langsam Richtung Aufzug schlenderten.

"Was verstehen Sie nicht, Daniel?", war plötzlich Jacks Stimme zu hören. Der Colonel stand vor der Tür des Liftes und war bereits in seinen Freizeitklamotten, das hieß, er wollte auch rauf. "Nichts...", verbesserte sich Daniel. Sam sah ihren Vorgesetzten einen Moment lang vorsichtig an. "Was ist?", fuhr O'Neill sie sofort an.
"Ich.....muss diesen Bericht noch fertig machen.", entschuldigte sie sich und drehte sich auf dem Absatz um. Beide Männer bemerkten, dass die Frau Tränen zurückhielt, als sie schnellen Schrittes den Rückweg antrat.
Daniel sah Jack vollkommen perplex an. Er konnte einfach nicht glauben, wie Jack mit Sam umsprang.
"Was ist nur in Sie gefahren!", rief er eindringlich. Jack sah ihn ungerührt an.
"Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Daniel.", murrte der ältere Mann.
Daniel kochte vor Wut. "Wenn Sie schon unbedingt ein unausstehliches Arschloch sein müssen, dann behalten Sie es bitte für sich und behandeln nicht die Leute, die es gut mit Ihnen meinen, wie Abfall!", schrie er aufgebracht. "Mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten, DR. JACKSON.", kam die prompte Antwort. Daniel konnte sich nicht mehr beherrschen. Er holte aus und zog einen sauberen rechten Haken, der mit einem eigenartig platschenden Geräusch gegen Jacks Kinn prallte und ihn fast umhaute. Danach rieb er sich die schmerzende Hand.

Wie Schuppen fiel es Jack von den Augen. Seine Knie wurden weich wie Wackelpudding und er fuhr sich mit der Hand andächtig über das Kinn und weiter über sein Gesicht. Er schloss die Augen. "Was habe ich getan?", flüsterte er. "Was habe ich nur getan...", wiederholte er.

"Das hätte ich mir früher überlegt. Ich fürchte, jetzt ist es zu spät für solche Erleuchtungen. Überlegen Sie sich genau, wer ihre Freunde sind und was Sie an ihnen haben. Es kann nämlich sein, dass das nicht mehr sehr viele sind, wenn Sie so weitermachen!". Der Aufzug kündigte seine Ankunft mit dem vertrauten PLING an und mit diesen Worten betrat Daniel den Lift. Ohne Jack noch einen weitern Blick zu schenken schlossen sich die Aufzugstüren hinter ihm und Jack stand immer noch völlig apathisch neben dem Lift und rieb sich das schmerzende Kinn.

abends

Es war wieder einmal ein gewöhnlicher Freitagabend. Jack kam spätabends nach Hause und stellte fest, dass der Nachbarsjunge wieder einmal vergessen hatte, den Rasen zu mähen. Nein, eigentlich war es doch kein so gewöhnlicher Freitag, denn es war in den letzten Monaten ohnehin selten, dass er über das Wochenende nach Hause kam. Sogar seinen Urlaub verbrachte er nicht in diesem Haus. Nach Hause...wie das schon klang. Aber dieses Wochenende hätte ihn nichts in der Basis gehalten, keine Missionsberichte, die fällig waren, keine nervenden Tok'ra - ja nicht einmal sein Kumpel Thor. Er musste einfach aus dem Bunker raus.
Seufzend kramte Jack in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel und betrat wenig später sein Haus. Schon vom Vorzimmer aus grinsten ihm die roten Lichter des Geschirrspülers aus der Küche an wie ein lauerndes, rotäugiges Biest, das nur darauf wartete, sein Abendessen zu verspeisen. Jack machte Licht und die "Augen" des Geschirrspülers verloren jegliche Unheimlichkeit. Er betrat die Küche und stellte fest, dass kein Bier mehr im Kühlschrank war. Toll. Ganz toll.
Er fluchte leise und suchte ihm Wohnzimmerschrank nach etwas Stärkerem als Bier.
Er fand eine Flasche Champagner und einen Rest längst ausgerauchtem Whiskey. Jack schmunzelte bei der Ironie des Schampus. Er brauchte etwas, um seinen inneren Schmerz zu betäuben. Champagner war eigentlich nicht das richtige dafür. Aber was soll's. Er fragte sich nur, wie der Schampus in den Schrank kam...ein vergessenes Geburtstagsgeschenk vielleicht? Er hatte ihn bestimmt nicht gekauft...mit wem sollte er ihn auch trinken? Er nahm die beiden Flaschen und stellte sie auf den Wohnzimmertisch. Dann zog er sich die schwarze Lederjacke und seine Schuhe aus, machte den Fernseher an und legte sich auf die Couch. Er machte sich nicht die Mühe, ein Glas zu holen, sondern trank den Alkohol aus der Flasche. Er schloss genussvoll die Augen, als die Flüssigkeit sich mit ihrem charakteristischen Prickeln langsam ihren Weg seine Kehle hinunter suchte.

weiter: Kapitel 2
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.