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Hitting the ground von moth-to-flame

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3. Kapitel

Als Jack langsam die Augen öffnete, spürte er ein paar einzelne Schneeflocken auf seinem Gesicht. Er blinzelte und blickte plötzlich in Sams Gesicht.

"Was...ist passiert?", fragte er und wollte sich aufsetzen. Ein reißender Schmerz in seinem Knie ließ ihn es sich anders überlegen und er sank zurück in den weichen Stoff eines Schlafsackes. "Es wäre besser, wenn Sie liegen bleiben würden, Sir.", sagte Sam ernst.
"Ja...fühlt sich...ganz so an.", presste Jack hervor. "Sie sind so vollgestopft mit Schmerzmitteln, dass es mich wundert, dass Sie wach sind.", sagte sie und der Hauch eines Lächeln huschte über Carters Gesicht.

Aber trotz der hohen Dosis Schmerzmittels erkannte Jack die Besorgnis, die sich in ihrem Blick widerspiegelte. Er konnte sich ausmalen, wie es um sein Knie geschrieben stand.
"Wo sind die anderen?", fragte er mit schwacher Stimme und sah sich um. Sie befanden sich in einer Art Biwak, gebaut aus aneinandergelehnten Ästen. Es bot ein wenig Schutz vor dem Wind, und nur wenige verirrte Schneeflocken fanden ihren Weg herein.
"Zum Stargate. Sie holen Hilfe.", kam die Antwort. Jacks Augen schlossen sich wieder und seine Gesichtszüge wirkten eigen-artig verzerrt. Sam wusste, dass er trotz der Medikamente immer noch starke Schmerzen hatte. "Sie sollten sich ausruhen, Sir.", flüsterte sie.

"Sie sollten...auch zum Stargate gehen.", sagte O'Neill unter zwei Atemzügen. Sam erschrak vor der Hoffnungslosigkeit, mit der seine Stimme getränkt war.
"Daniel und Teal'c werden bald Verstärkung bringen. Es wird alles wieder in Ordnung kommen.", gab Sam mit mehr Vertrauen in der Stimme als sie tatsächlich hatte.
"Ihre Verletzungen sind nicht so schlimm, als dass wir nicht noch ein bisschen hier aushalten könnten.", fügte sie hinzu und merkte erst jetzt, dass Jack entweder eingeschlafen oder wieder bewusstlos war. Sam streckte ihre schmerzenden Glieder und legte sich neben ihn. Irgendwann übermannte sie die Müdigkeit.
~*~


Stunden später wachte sie aus einem traumlosen Schlaf auf. Jack stöhnte und wand sich neben ihr unter Schmerzen. Er schwitzte und atmete schwer. Sie fühlte sich hilflos. Wenn sie ihm noch mehr Schmerztabletten verabreichte, würde ihr Vorrat nicht mehr lange reichen. Dieses Risiko wollte und konnte sie nicht eingehen. Sie rutschte näher an seinen zitternden Körper und strich ihm beruhigend über die Stirn. Selbst jetzt in seinem bedauernswerten Zustand kam es ihr noch wie ein Privileg vor, ihn zu berühren...

Sam begann, ihm leise Worte zuzuflüstern und ihm über seine glühenden Wangen zu streicheln. Was würde sie in diesem Moment nur alles geben, um ihm seine Schmerzen nehmen zu können. Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrem Inneren aus, und bei jedem seiner leisen Schmerzensschreie war es ihr, als würde ein Dolch direkt in ihr Herz getrieben.

Eine einzelne Träne fand ihren Weg über ihre rechte Wange und landete auf Jacks heißer Stirn. Es tat weh, die Gewissheit zu haben, ihm nicht helfen zu können.
Ihre Hände glitten immer langsamer über seine erhitzte Haut und ihre Finger legten sich beschwichtigend auf seine trockenen Lippen, als könnte sie so sein Stöhnen unterdrücken und ihm die Schmerzen nehmen.

Vielleicht kam es ihr nur so vor, aber sein Atem wurde tatsächlich gleichmäßiger und er hörte auf zu stöhnen.
~*~


Jack erwachte langsam aus seiner komaartigen Bewusstlosigkeit. Ohne die Augen zu öffnen, wusste er, wo er sich befand. Er war wieder einmal davongekommen...
Die Wolken, die seinen Geist vernebelten, ließen keinen klaren Gedanken zu. Aber da war ein pochend klarer Schmerz ihn seinem Knie, der ihm signalisierte, dass er wach war. Außerdem hörte er gedämpfte Stimmen an sein Ohr dringen. Noch konnte er die Stimmen nicht zuordnen, aber er spürte die Gegenwart einer Person.
Er konzentrierte sich darauf und versuchte, die Augen zu öffnen. Es misslang und ein plötzlicher Schwächeanfall holte in beinahe wieder zurück in die gnadenvolle Dunkelheit der Ohnmacht. Ein leises Stöhnen entwich ihm. Er hörte die Person, die in seiner Nähe war, sich bewegen. Schmale, kalte Finger strichen seinen Unterarm entlang und fassten schließlich nach seiner Hand. Er musste nicht sehen können um zu wissen, wessen Hand nun in der seinen lag. Der Kontakt tat gut, der Schmerz wurde fast nebensächlich...
~*~


...drei Wochen später...

Schnell leerte Sam Carter ihre halbvolle Kaffeetasse und machte sich daran, die letzten paar Zeilen ihres Reports fertig zu tippen. Eine langweilige Arbeit, die in den letzten zwei Wochen leider zum Alltag geworden war. Während Daniel und Teal'c oft anderen Teams zugeteilt worden waren, wurden ihre 'Fähigkeiten' hier in der Basis nötiger gebraucht. Sie nach ihrer Meinung zu fragen, war keinem eingefallen...

Mit einem triumphierenden Seufzen druckte sie den seitenlangen Bericht aus und schickte ihn danach per e-mail an General Hammond. Zeit für den täglichen Besuch auf der Krankenstation...

Lange würde diese alltägliche Visite hoffentlich nicht mehr notwendig sein. Jack ging es den Umständen entsprechend gut. Bis auf sein malträtiertes Knie war er fit wie eh und je. Nur seine Laune hatte sich seit dem Unfall nicht gebessert. Er war noch schweigsamer und verschlossener als sonst und irgendwie war ihm sein Humor großteils verloren gegangen, was jeden, der ihn einigermaßen gut kannte, mit Besorgnis erfüllte.

Nach einer stundenlangen Operation hatte Dr. Frasier es zusammen mit einigen Experten geschafft, sein Knie großteils wieder herzustellen. Zurzeit arbeitete die Ärztin täglich an O'Neills Rehabilitation. Ein nervenaufreibender Job, was Sam un-gesehen geglaubt hatte. Und doch machte der Colonel gute Fortschritte. Seine Krücken hatte er bereits seit Tagen in die Ecke geworfen und er humpelte bereits durch die Gänge des SGC.

Leichte Vorfreude keimte in Sam, als sie die Tür der Krankenstation aufstieß. Sofort machte sie Janet aus, die mit ihrem Stethoskop bewaffnet gerade dabei war, einige Proben zu beschriften.
"Sam.", begrüßte sie Frasier.
"Hi Janet. Wie geht's dem Colonel heute?", fragte Sam.
Ein leichtes Lächeln huschte über das ebenmäßige Gesicht der Ärztin. "Ganz gut. Er wollte zu Hammond.", gab sie zur Antwort.
Sam runzelte die Stirn. Sie murmelte einen Dank und verließ das Lazarett eiligen Schrittes.

In ihrer Eile wäre sie beinahe an Daniel vorbeigelaufen, der ihr entgegenkam. Erst als er sie ansprach, blieb sie stehen. "Hey Sam. Ich habe dich gesucht. Hast du gewusst, dass Jack eine Woche Urlaub beantragt hat?", warf er ihr an den Kopf.
Überrumpelt machte Sam den Mund auf um etwas zu sagen, nur um ihn dann tonlos wieder zu schließen. Daniel sah sie schief an und fuhr fort. "Er will nach Minnesota. Ich konnte mich grade noch von ihm verabschieden.".
"Was?", brachte sie schließlich hervor. "Er ist schon weg?", addierte sie verwirrt. Daniel nickte und sah sie fragend an.
"Hatte es ziemlich eilig...", meinte er dann langsam.
Sam seufzte. "Danke, Daniel.", sagte sie und ließ ihren Freund ohne ein weiteres Wort stehen.
~*~


Eine Woche Urlaub. Was war dagegen einzuwenden? Sie war seit langem das erste Mal wieder dazu gekommen, den Rasen zu mähen und den zentimeterdicken Staubschichten, die sich auf sämtliche Inneneinrichtungen gelegt hatten, den Kampf anzusagen. Sie hatte die Waschmaschine repariert, den Inhalt des Kühlschrankes 'erneuert' und den Dachboden entrümpelt. Kurz gesagt, ihr war langweilig. Es gab nichts mehr zu tun.

Gott sei Dank war die Woche bald um. Ein sinnloser Abend vor dem Fernseher, und dann kehrte hoffentlich wieder Normalität in ihr Arbeitsleben. Sie war es nicht mehr gewohnt, Zeit für sich zu haben und wusste nichts damit anzufangen. Sam befand sich lieber in Lebensgefahr, Rücken an Rücken mit ihren Freunden im Kampf, sie tat lieber etwas Sinnvolles - wie zum Beispiel die Er-de zu retten.

Sie hoffte nur, dass ihrem Vorgesetzten der Urlaub ebenso missfiel wie ihr und er ebenfalls so schnell wie möglich wieder auf Missionen gehen wollte. Sehr viel länger würde sie diesen Zustand nämlich nicht mehr ertragen. Nachdenklich nahm sie einen Schluck von dem Bier, an dem sie nun schon seit einer geschlagenen Stunde arbeitete und richtete ihren Blick anschließend auf das prasselnde Kaminfeuer, das fast romantisch wirken könnte, wenn...
Das plötzliche Läuten des Telefons hinderte sie daran, diesen Gedanken weiterzuspinnen.
~*~


Drei Wochen? Das war nicht möglich, das war absolut un-denkbar. Irgendeine höhere Macht war da im Spiel. Jack würde doch niemals von sich aus drei Wochen Urlaub nehmen! Nicht der Jack, den sie kannte. Der ließ sich doch von einer simplen Knieverletzung nicht einschüchtern. Nein...irgendetwas stimmte hier nicht...

Aufgebracht ging Sam im Wohnzimmer auf und ab und versuchte, mit ihren verwirrenden Gedanken zurechtzukommen.
Sie hatte gerade einen Anruf von General Hammond erhalten, dass Jack dem SGC für weitere drei Wochen fernbleiben werde. Sie selbst werde zwischenzeitlich den Rest von SG-1 kommandieren und auf ein paar einfache Missionen führen.

Doch Sam stand nicht nur mit dieser Regelung auf Kriegsfuss - ein SG-1 Team ohne seinen Führer Jack O'Neill war kein SG-1 Team - sondern sie machte sich auch große Sorgen um ihn. Es widersprach einfach allem, was sie in den letzten Jahren über ihn gelernt hatte. Vielleicht hatte dieser Unfall doch mehr Verletzungen verursacht, als man äußerlich feststellen konnte...

Ein ungutes Gefühl erfasste Sam. Eigentlich gingen sie die Motive ihres Vorgesetzten in dieser Beziehung gar nichts an, aber sie konnte und wollte es nicht auf sich beruhen lassen. Sie musste einfach wissen, warum...

weiter: Kapitel 4
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