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Hitting the ground von moth-to-flame

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Hitting the Ground


Wieder einer dieser schrecklichen Träume, in dem unbekannte Schatten ihre knochigen Arme nach ihm ausstreckten. Jacks Herz schlug noch immer wild gegen seine Brust, als er plötzlich erwachte. Blinzelnd versuchte er, die Schrecken der Nacht hinter sich zu lassen. Aber nur quälend langsam verzogen sich die Nebelschwaden aus seinen Gedanken. Immer noch schwer atmend befreite er sich aus der wohligen Wärme seines Schlafsackes und versuchte, sich zu orientieren. Kälte, Feuchtigkeit...und spärliches Licht, das von oben einfiel. Die Höhle, in der sie sich vor dem Unwetter gerettet hatten, welches sie am Vortag überrascht hatte.

"Der Regen hat aufgehört.", hallte plötzlich eine tiefe Stimme aus der vor ihm liegenden Dunkelheit. Die Höhle machte weiter vorne eine Kehre und verlor sich im Dunkeln. Jack grub in seinem Rucksack nach der Taschenlampe und stand auf. Er sah Teal'c und Carter nebeneinander an der Höllenwand lehnen.
"Kein Regen mehr?", vergewisserte er sich und trat neben seine beiden Teamkameraden.

"Ja...aber dafür haben wir jetzt einen ausgewachsenen Schneesturm.", gab Carter zur Antwort und stand auf. Sie klopfte sich ihre Hose ab und hob kurz ihre Augenbrauen. "Kaffee?", fragte sie und streckte ihm ihre halbvolle Tasse entgegen.

Erst nachdem Carters starker Kaffee seine Sinne endgültig geschärft hatte, konnte O'Neill klar denken. "Wie schlimm ist es?", fragte er und umschloss die warme Tasse mit beiden Händen.
"Ich habe mir heute Morgen ein Bild von der Lage gemacht, O'Neill. Solange der Sturm nicht nachlässt, sehe ich keine Chance, das Stargate zu erreichen.", antwortete Teal'c.
Jack verfolgte nachdenklich die sich auflösenden Atemwölkchen seines Freundes. "Toll.", kommentierte er und kehrte zu seinem Schlafplatz zurück.
Am Vorbeigehen stieß er kurz die noch in ihrem Schlafsack eingerollte Gestalt am Boden an. "Daniel, aufwachen.", brummte er und setzte sich.

"T., du hast nicht zufällig deine Videosammlung dabei? Scheint ein langer Tag zu werden.", meinte er kurz darauf und leerte seine Tasse. Im Halbdunkel war die hochgezogenen Augenbraue des Jaffa nicht zu erkennen, aber es war ohnehin nicht allzu schwer, sich Teal'cs Reaktion auf diese sinnlose Bemerkung vorzustellen. Seufzend beobachtete Jack, wie eine einzelne Schneeflocke den Weg von der kleinen Öffnung über seinem Kopf in die Höhle fand.
"Ich fasse zusammen. Kein Feuerholz. Keine Verpflegung. Keine Winterausrüstung. Klingt nach einem tollen Wochenende, meint ihr nicht?"
~*~


"Wie schön, dass Sie auch an unserer Besprechung teilnehmen, Daniel.", bemerkte Jack, als sich Daniel endlich laut gähnend zu seinen Teamkameraden gesellte, die mittlerweile in einem engen Kreis beieinander saßen.
"Wie sieht's aus?", wollte dieser wissen und ignorierte den Sarkasmus seines Freundes. Jack stöhnte nur, während Sam Daniel ebenfalls einen Kaffee reichte. "Statt Regen haben wir jetzt Schnee. Viel Schnee. Wir sitzen immer noch fest. Und wenn der Sturm da draußen nicht bald nachlässt, bekommen wir ein Problem.", erklärte Sam und seufzte tief.

Die Stunden des Vormittages vergingen relativ rasch, jeder der Vier hing im Stillen seinen eigenen Gedanken nach, gesprochen wurde nur selten. Während Daniel mit Carter und Teal'c über irgendwelche Unsinnigkeiten redete, hockte Jack ein wenig abseits auf seinem Schlafsack und trug seine schlechte Laune offen zur Schau. Als sie zu Mittag die spärlichen Nahrungsreserven aufteilten, wurde ihnen allen zum ersten Mal der Ernst der Lage bewusst. Lange würde die Verpflegung nicht mehr reichen. Wenigstens aber war Wasser nun kein Problem mehr, obwohl es langsam nervtötend wurde, den Schnee zuerst über dem Gaskocher zu erwärmen, nur um das Wasser dann wieder auf lauwarme Temperatur abkühlen zu lassen - bis man es endlich trinken konnte.

Während sich die Nachmittagsstunden immer mehr in die Länge zogen, und der Zeitbegriff allmählich seine Bedeutung einbüßte, fällte der Colonel eine Entscheidung.
"Morgen werden wir einen Versuch starten, zum Stargate zu kommen.", bestimmte er plötzlich. Seine raue Stimme, die in der ganzen Höhle unheimlich widerhallte, holte Sam unsanft aus einem tiefen Gedankengang in die Wirklichkeit zurück. Sie wollte gerade widersprechen, als Daniel ihr das Wort aus dem Mund nahm. "Ist das wirklich klug?", fragte er.

Jacks Gesichtszüge wurden zu Stein und er funkelte Daniel düster an.
"Nein Daniel, das ist nicht klug. Aber wir haben die Wahl. Hier drin verhungern oder erfrieren oder da draußen verhungern oder erfrieren.", gab er bissig zurück,
"Aber da draußen...haben wir wenigstens eine Chance.", fügte er hinzu.
Daniel seufzte resignierend. Jack sah auf die Leuchtanzeige seiner Uhr und stand ruckartig auf. "Ich werde nachsehen, wie es mit dem Sturm aussieht.", murmelte er und verschwand um die Ecke. Sam stand ebenfalls auf und folgte ihrem Vorgesetzten. "Ich hole noch ein bisschen Schnee.", erklärte sie.
~*~


"Keine Veränderung.", stellte Carter fest und gesellte sich zu O'Neill, der mit starrem Blick in den dichten Flockenwirbel stierte.
"Nein.", bestätigte er.
"Warum waren wir so leichtsinnig, was diesen Planeten angeht?", fragte er sich laut.
Sam räusperte sich schuldbewusst. "Nun ja. Ich dachte...den Sondendaten nach lagen alle Werte im grünen Bereich, nichts deutete auf eine so schnelle Wetteränderung hin.", rechtfertigte sie sich. "Ich weiß...Und trotzdem sollten wir mittlerweile gelernt haben, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.", addierte er.
Sam nickte und sah ihn von der Seite an. Sein Profil kam ihr in diesem Moment noch härter vor, als es sonst war. Sie wusste, dass Jack momentan schlecht schlief. Sein schlimmes Knie machte ihm Probleme und sie hörte ihn sich nachts ruhelos auf seinem Schlafplatz herumwälzen. Sie wusste nicht, ob es Träume oder Schmerzen waren, die ihn quälten und nächtelang wach hielten. Doch zweifellos würde er nichts davon von sich aus zugeben. Sie fühlte sich hilflos, und jedes Mal, wenn sie ihn im Schlaf stöhnen hörte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.

"Wollten Sie nicht noch etwas Wasser mitbringen?", fragte Jack und plötzlich starrte sie ihm direkt in die Augen. Schnell wandte sie ihren Blick ab und wartete, bis seine Schritte im Inneren der Höhle verklungen waren.

weiter: Kapitel 2
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