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Tundraboden von moth-to-flame

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3. Kapitel

Ich muss verrückt geworden sein. Zögernd klopfe ich an die schwere Stahltüre. Bereits nach dem dritten Klopfen öffnet Teal'c die Tür und sieht mich überrascht an. Der Raum hinter ihm ist in Dunkelheit gehüllt, die nur von ein paar Kerzen erhellt wird. Ich lächle verlegen.

"Major Carter. Was kann ich für dich tun?", fragt er, distanziert wie immer.

"Ich ähm...es klingt vielleicht blöd, aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.", beginne ich. Sein Gesicht zeigt keine Regung, geschweige denn Überraschung.

"Inwiefern.", hakt er nach.

Wäre die Situation nicht so peinlich, würde ich lächeln. "Ich weiß nicht...es geht um den Colonel...", stammle ich und knete unruhig meine Fäuste.

Teal'c hebt eine Augenbraue. "O'Neill? Ich dachte, er hätte Urlaub genommen?", fragt er. Er versteht es nicht.

"Ja, das hat er auch. Aber er würde nie einfach gehen, ohne uns Bescheid zu sagen.".

"Das ist korrekt.", sagt er. Ich seufze erleichtert. Er scheint nachzudenken.

"Ich glaube nicht, dass es nur ein normaler Urlaub ist.", platze ich schließlich heraus. Teal'c legt den Kopf schief.

"Und wie soll ich dabei helfen?", fragt er.

Ich werde immer nervöser. "Na ja, ich dachte, du könntest....General Hammond fragen...", stottere ich.

Der Jaffa sieht mich ungerührt an. "Und warum machst du es nicht selbst?", fragt er. gute Frage. Warum gehe ich nicht selbst hin und frage? Weil es mir peinlich wäre. Jeder würde gleich denken, dass...? Was? Ich weiß es doch selbst nicht...verdammt noch mal.

"Aber wenn du willst, kann ich es machen.", fügt er plötzlich hinzu. Ich würde ihm am liebsten um den Hals fallen.

"Danke, Teal'c!", sage ich und lächle dankbar. Er verbeugt sich nur. Dann nehme ich meine Füße in die Hand und verschwinde so schnell wie möglich.

Ich sitze in meinem Quartier und starre an die Wand. Endlich klopft es.

Ich springe auf und hechte an die Tür. Es ist Teal'c.

"General Hammond darf mir keine Auskunft über O'Neills Verbleib geben.", sagt er kühl wie immer. Ich ziehe die Stirn kraus. "Was soll das heißen? Er ist nicht auf Urlaub?", hake ich nach.

"Ich weiß es nicht.", erwidert er. Toll, statt Antworten noch mehr Fragen. "Wenn der Colonel nur Urlaub machen würde, dann würde es Hammond uns doch sagen...", überlege ich laut. "Korrekt.", stimmt mir Teal'c zu. "Irgend etwas stinkt hier, und zwar gewaltig...", murmle ich zu mir selber.

Ich bedanke mich noch einmal bei Teal'c und komplimentiere ihn dann aus meinem Zimmer. Ich brauche jetzt Zeit zum Nachdenken.

Was soll ich tun? Die Ungewissheit in mir wird immer nagender. Verdammt, ich hasse das Gefühl. Wo ist er? Was macht er?

Er ist mir keine Rechenschaft schuldig, er kann tun und lassen was er will. Warum interessiert mich das so??? Ich habe keine Ahnung.

Ich beschließe, meine innere Unruhe zu begraben und abzuwarten. Hammond sagte etwas von einer Woche...so lange werde ich die Ungewissheit schon überleben. Ich darf einfach nicht mehr an ihn denken...

zwei Tage später

Daniel, Teal'c und ich treten wieder auf vertrautes Terrain im Gateraum des SGC. Wieder einer dieser sandigen, gottverlassenen Planeten. Keine Spur von.....irgend etwas. Ich seufze und klopfe mir den Sand von der Hose. Hammond begrüßt uns mit blecherner Stimme durch die Lautsprecher. Er klingt irgendwie besorgt. Ich merke es sofort. Daniel und Teal'c scheinen nichts mitzukriegen, sie sind viel zu beschäftigt damit, den Wüstensand von sämtlichen möglichen und unmöglichen Stellen zu bekommen.

Wir sitzen im Besprechungsraum. Hammond tritt ein und beginnt nicht mit dem normalen Briefing. In seinem Gesicht zeigen sich Sorgenfalten.

Lange Zeit sitzt er nur da und blättert nervös in seinen Unterlagen.

"Major Carter, Dr. Jackson, Teal'c. Ich muss Sie davon in Kenntnis setzen, dass Colonel O'Neill nicht einfach eine Woche Urlaub genommen hat.", beginnt er. Ich nicke mit gerunzelter Stirn. Ich habe es gewusst...

"Aber warum haben Sie uns das nicht gleich gesagt!", fragt Daniel und spricht mir damit aus der Seele, ich konnte mich gerade noch zurückhalten, wahrscheinlich besser so...

"Würden Sie mich bitte ausreden lassen, Jackson...", murmelt der Kahlköpfige genervt. Daniel senkt den Kopf und murmelt eine Entschuldigung.

"Ich konnte es Ihnen nicht sagen, weil...O'Neills Auftrag der Geheimhaltungspflicht unterlag.", addiert der General und schaut mich an. Ich sehe ihn fragend an. "Auftrag?", frage ich ungeduldig. Hammond nickt.

"Ein außergewöhnlicher Auftrag unserer Regierung. Ein Einsatz im Ausland. Ich muss Sie nun davon in Kenntnis setzen, weil...die Lage sich zugespitzt hat.", umschreibt er. Ich werde rasend...kann er nicht einfach sagen, was Sache ist? "Was soll das heißen, Sir?!", schreie ich fast. Mein Vorgesetzter sieht mich erschrocken an.

"Jack...war auf einem Einsatz in Sibirien, zusammen mit drei weiteren ausgewählten Offizieren. Ihr Auftrag war es, einen Stützpunkt der Russen mitten in der Tundra ausfindig zu machen und dessen genauen Standpunkt an uns weiterzugeben. Seriöse Quellen ließen Informationen durchfließen, dass die Russen dort etwas planen, das...mit dem Stargate Projekt zu tun hat.", erklärt er. Ich glaube, mich zu verhören. Jack ist in Sibirien?

"Wieso gerade O'Neill?", fragt Teal'c. Hammond senkt den Kopf. "Der Einsatz erfordert eine gute Ausbildung und...die Bereitschaft, Risiken einzugehen. O'Neill wurde von...höheren Stellen vorgeschlagen und hat...zugestimmt.", antwortet er.

Warum hat er so einem hirnrissigen Auftrag zugestimmt? Er hat sein Leben lang solche Aufträge ausgeführt, und war meines Wissens nicht sehr erfreut darüber.

"Und was soll das heißen, dass sich die Situation zugespitzt hat?", frage ich und ein ungutes Gefühl macht sich in meiner Magengegend breit.

Hammond schweigt. "Das Team hatte den Befehl, alle zwei Stunden einen Kontrollruf abzusetzen. Am Anfang war alles in Ordnung. Sie wurden von einem Hubschrauber abgesetzt und sollten sich auf die Suche nach dem Stützpunkt machen. Alle zwei Stunden meldeten sie gutes Vorankommen....Und seit zwei Tagen haben wir keine Meldung mehr erhalten. Wir haben schon Verstärkung geschickt...", sagt er schließlich und in mir zerbricht etwas. Sollten meine Träume düstere Vorboten, Visionen gewesen sein...oh Gott, bitte lass es nicht so sein!

"Sir. Ich bitte um Erlaubnis...", beginne ich. Hammond unterbricht mich. "Ja, Major. Ihr Flug geht in zwei Stunden. Ich...kann es Ihnen nicht befehlen...", erklärt er aber sowohl Daniel also auch Teal'c sind ebenfalls aufgestanden. Ich muss dort hin...

Dunkelheit. Kälte. Einsamkeit. Wo bin ich? Meine Augen sind geöffnet, aber ich kann nichts erkennen. Vollkommene Schwärze. Meine Hände tasten über kalten Boden. Beton. "Williams?", rufe ich gedämpft. Meine Stimme hallt unheimlich an den Wänden wider. Es muss ein großer Raum sein. Fensterlos und feucht.

"Major Williams!", wiederhole ich. Plötzlich höre ich ein schabendes Geräusch etwa drei Meter vor mir. Verdammt, ich kann überhaupt nichts erkennen. Williams ist entweder bewusstlos oder...ich bin alleine hier. Alleine heißt zumindest nicht in menschlicher Gesellschaft. Das Schaben kommt näher und ich höre ein kaum vernehmbares Quieken, oder habe ich mir das eingebildet? Ich weiß es nicht. Mein Kopf tut weh. Irgend einer von den Typen hat mir einen saftigen Kinnhaken versetzt.

weiter: Kapitel 4
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