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Alex II – Amour Fou von moth-to-flame

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Kapitel 9: Ein Unfall

"Einen Penny für ihre Gedanken...", murmelte Sam und riss ihren Colonel aus seinem minutenlangen Schweigen. Sein Kopf schnellte nach oben und traf ihre Augen. "Was?", fragte er überrumpelt. Er hatte grade daran gedacht, was denn nun eigentlich so schlimm wäre, dieser Macht nachzugeben, die seit Jahren seine Seele zerfraß - die wie ein Virus in seinem Körper wütete. Er war nun überzeugt davon, dass Sam auch mit dieser ungestillten Sehnsucht zu kämpfen hatte, vielleicht nicht so sehr wie er selber, aber auch sie hatte Mühe, die Oberhand in dieser Schlacht zu behalten. Nur - in diesem Krieg waren Waffen und ausgeklügelte Taktiken...wertlos.
"Woran denken Sie gerade, Jack?", wisperte sie erneut. Er schloss die Augen und versuchte gegen den Schauer anzukämpfen, den Sams Stimme über seinen Rücken jagte. Erfolglos. Sein Körper bebte.
"Soll das eine Art von Rache sein? Worauf legen Sie es eigentlich an?", fragte er und versuchte seine Stimme einigermaßen neutral zu halten. Ein letztes Mal nahm er all seine Selbstbeherrschung zusammen und sammelte sie wie einen unsichtbaren Schild vor seinem Herzen. Sam starrte ihn an. "Worauf ich es anlege?", fragte sie zurück. Jack reagierte nicht. Er war gefangen vom ihren Lippen, die im flackernden Licht des Feuers feucht glänzten.
"Das fragen SIE?", fuhr Sam fort. Sie dachte, nach dem Gespräch in ihrem Labor wäre alles geklärt. Und nun tat er so, als würde ihn das alles nicht mehr interessieren. Sie hätte alles, was er damals gesagt hatte, aufzeichnen sollen! Herrgott noch mal! Wie dumm war dieser Mann eigentlich?
"Wer hat denn damit angefangen?", wollte sie wissen. "Womit?", murmelte Jack abwesend. Sam rollte die Augen. "Wissen Sie gar nicht mehr, dass sie mich geküsst haben?"
Als könnte er das vergessen...
"Das war ein Unfall.", murrte er und spürte, wie die Mauern um sein Herz langsam zu bröckeln begannen.
"Ein Unfall also...", wiederholte Sam nachdenklich. Es war unglaublich! Diesen Unfall würde sie ihm schon geben!
Langsam beugte sie sich zu ihm hinüber und ehe er es sich versah, hatte ihre Hand ihn unsanft am Kragen gepackt und zerrte ihn mit einer schnellen Bewegung zu sich. Sie schlang ihre Hände um seinen Nacken und zog seinen Mund auf den ihren. Vor Überraschung ließ Jack den Löffel fallen, den er in der Hand gehalten hatte.
Sam spürte zufrieden, wie sich sämtliche seiner Muskeln versteiften und er nicht fähig war, zu reagieren...

Die Intensität der Emotionen, die in ihm aufwallten, waren zu überwältigend, um auf ihren Kuss zu antworten. Schließlich ließ Sam von ihm ab und räusperte sich. Dann wagte sie einen Blick auf sein Gesicht.
Seine Augen waren immer noch geschlossen und er saß in einer eigenartig stocksteifen Haltung da. "Ein Unfall...das war es also, ja? Jetzt weißt du, wie es sich angefühlt hat, so überfallen zu werden!", warf sie dem immer noch perplexen Jack an den Kopf und bemerkte selbst kaum, dass sie zum Du übergegangen war. Langsam öffneten sich seine Augen und er blinzelte.
"Was zum...wow..."; stammelte er. Er hatte nie zuvor in seinem Leben etwas tiefer empfunden als diesen Kuss. Alles andere war verblasst, in dem Moment, als ihre Lippen sich getroffen hatten. Er war in einen Strudel aus warmen Farbtönen eingetaucht und mitgerissen worden...
"Ich kann nicht mehr...", flüsterte er. Sam sah auf. Einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie den, der sich auf Jacks Gesicht zeigte, hatte sie noch nie bei ihm gesehen. Teils befriedigt, teils beunruhigt beobachtete sie, wie er den Blick von seinen geballten Fäusten abwendete und sich schließlich mit ihrem traf.

Wie in Zeitlupe streckte er den Arm aus. Er legte sich um ihre Schultern und sie spürte, wie sie ruckartig an seinen Körper gezogen wurde. Dieses Mal kam es weniger überraschend und sie spürte, wie ein starkes Verlangen in ihrem Inneren erwachte. Ohne zu zögern trafen ihre Lippen auf die seinen. Jacks Zunge schob sich gierig in ihren Mund. Sam stöhnte leise und schlang ihre Arme erneut um seinen Nacken. Die Bartstoppel auf seinen Wangen strichen rau über die ihren, während seine Küsse immer wilder wurden. Irgendwann brach sie die Verbindung und rang atemlos nach Luft. Jacks Augen waren schwarz vor Begierde und spiegelten das wieder, was er wohl in den ihren lesen konnte.
Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über ihre geschwollenen Lippen und versuchte, ihren zitternden Körper wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Wie konnte es zwischen zwei Menschen, die sich schon so lange kannten, eine dermaßen hohe Spannung geben? Sie beobachtete staunend, wie auch Jack keuchend nach Luft schnappte. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißtropfen gebildet. Sam wusste, wenn sie jetzt noch einen Schritt weiter gehen würden, könnten sie die ganze Nacht nicht aufhören, sich zu lieben. Sie versuchte, ihre Emotionen unter Kontrolle zu bekommen und all das aufgeflammte Begehren zu zügeln, das sich auf den Mann, der nur einen halben Meter von ihre entfernt war, fokussierte.
Dasselbe schien auch Jack zu ahnen und stand mit dem letzten Funken Verstand, der noch nicht von dem unbändigem Verlangen weggeschwemmt worden war, auf.
Seufzend blieb Sam alleine am Feuer sitzen und fröstelte plötzlich trotz der Hitze, die ihr Inneres immer noch erfüllte. Beide fanden in dieser Nacht keinen Schlaf und wälzten sich, von beunruhigend realen Träumen gebeutelt, hin und her.


weiter: Kapitel 10
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