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Alex II – Amour Fou von moth-to-flame

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Kapitel 4: Frauengespräche

11.11 Uhr

"Kann ich Alex jetzt endlich aufwecken?", fragte Cassandra ungeduldig. "Schatz, lass die Kleine doch noch ein bisschen schlafen. Du hast doch gehört, dass sie eine lange Nacht hatte!", versuchte Janet ihre Adoptivtochter zu besänftigen. Diese rollte die Augen und widmete sich wieder gelangweilt den beiden Hunden, die vergnügt durch Jacks Wohnung tollten. Jack folgte ihr mit seinem Blick. "Deine Sandy versteht sich gut mit Momo...", sagte er und lächelte. Das Mädchen nickte abwesend und beobachtete, wie ihre Hündin der anderen frech ins Hinterteil biss. Janet verfolgte zufrieden, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete und sie mit den Hunden im Wohnzimmer verschwand. "Ich kann Ihnen auch nicht sagen, was die vernünftigste Lösung in diesem Fall ist. Ich finde, wir sollten Hammond unbedingt in Kenntnis setzen. Er will auch nur das Beste für Alex, daran gibt es doch keinen Zweifel.", setzte die Ärztin an. Jack seufzte.
"Okay. Ich werde Hammond anrufen...", lenkte er schließlich ein. Sam und Janet nickten. Jack verschwand ins Wohnzimmer, sprach ein paar Worte mit Cassandra und ging dann ins Vorzimmer, wo sein Telefon stand.

"Gibt es noch etwas, was Sie mir NICHT gesagt haben?", hakte Janet nach und musterte Sam fragend. Ihr war die Spannung zwischen ihr und Jack nicht entgangen, sich konnte sich aber keinen Reim darauf machen. "Was? Wieso?", erwiderte Carter überrascht. "Ich hab irgendwie das Gefühl, Sie haben mir etwas verschwiegen.", erklärte Frasier. Sam hob die Augenbrauen. "Wie kommen Sie darauf?", wollte sie wissen. "Ich weiß nicht, irgendwie ist die Stimmung etwas angespannt und ich habe stark den Eindruck, Jack hat gestern einen über den Durst getrunken...", äußerte Janet ihre Bedenken. "Ja.", war Sams knappe Antwort.
"Ja? Einfach ja?", wiederholte die Ärztin mit gerunzelter Stirn. Sam zuckte die Schultern. "Ja, die Stimmung ist angespannt. Und ja, ich denke auch, Jack war gestern betrunken.", erwiderte Sam nachdrücklich. Janet nickte langsam. "Aber Sie können sich auch nicht erklären wieso, oder...?", fragte sie. Carter wiederholte ihr Achselzucken. "Oder?"
"Ich wüsste, wieso ICH mich gestern betrinken hätte können, um es mal so auszudrücken. Und das hängt...mit ihm zusammen, um ehrlich zu sein. Also könnte das wohl auch ein Grund für ihn sein, um sich...", brabbelte Sam los. "Also wissen Sie etwas, was ich nicht weiß?", unterbrach Janet sie ungeduldig und musterte sie amüsiert. Sam atmete hörbar aus. "Er hat mich gestern geküsst...", murmelte sie schließlich.
"Was? Wer? Der Colonel?", überschlugen sich Janets Worte vor Überraschung. In diesem Moment betrat Jack die Küche. Er war gerade dabei, sich die Jacke anzuziehen. Sam und Janet sahen ihn fragend an. "In Hammonds Büro meldet sich niemand. Ich werde in die Basis fahren und es ihm persönlich sagen.", er seufzte tief, "Ist vielleicht sogar besser so.", addierte er. Die beiden Frauen nickten. "Bin in einer Stunde wieder hier. Sollte Alex aufwachen...Sie wissen ja, was ihr Spaß macht.", sagte er und holte seine Autoschlüssel vom Schlüsselbrett. Er nickte den beiden noch einmal kurz zu und verließ dann ohne ein weiteres Wort das Haus.

Sofort stützte Janet beide Ellbogen auf den Tisch und sah Sam fordernd an. "Natürlich der Colonel. Wer denn sonst.", knurrte Sam. "Warum...ich verstehe nicht ganz...", stotterte die Ärztin und versicherte sich mit einem schnellen Blick ins Wohnzimmer, dass Cassandra nicht lauschte. Das Mädchen hatte nämlich neuerdings ziemlich großes Interesse an 'Erwachsenendingen' angekündigt.
"Nach der ganzen Aufregung um den Absturz des Asgard-Raumschiffs, Thors...'Wiederauferstehung' und nicht zuletzt Alex hat er es wohl für eine gute Idee gehalten, mich auf ein Bier einzuladen.", begann Carter und schloss kurz die Augen, als sie sich die Ereignisse von letzter Nacht wieder ins Gedächtnis rief. "Und Sie haben angenommen...", half Janet ihrer Freundin auf die Sprünge.
"Ja. Ich habe mich sogar auf den Abend gefreut.", seufzte Sam.
"Und?", hakte Frasier nach. "Und...irgendwann hat er überstürzt das Lokal verlassen. Ich dachte, ihm wäre schlecht oder sonst was und bin ihm nachgegangen.", erzählte Sam missmutig. "Aber ihm war gar nicht schlecht...", schlussfolgerte ihr Gegenüber. Sam nickte. "Ich war wirklich besorgt und habe damit vielleicht etwas...angedeutet, dass er falsch interpretiert hat.", grübelte sie.
"Und weiter?", hakte Janet neugierig nach. "Und dann...hat er gemeint, wir sollten wieder zurück an die Bar gehen. Also habe ich mich umgedreht und wollte wieder rein. Aber plötzlich hat er mich gepackt, an sich gezogen und...geküsst.", sagte sie und senkte beschämt den Kopf. Eine Weile trat Schweigen ein.

"Aber ist es wirklich so schlimm, von Jack geküsst zu werden?", fragte Janet plötzlich. Sam sah überrascht auf. Die Augen ihres Gegenübers blitzen schalkhaft und sie konnte sich ein knappes Lächeln nicht verkneifen. "Janet!", rief sie aus. "Tschuldigung...", sagte Janet kleinlaut und wurde wieder ernst. Erneut herrschte Stille zwischen den beiden.
"Eigentlich wäre es ja auch nicht so schlimm. Es ist nur...es hatte weder etwas Zärtliches noch etwa Romantisches an sich. Es war eine Kurzschlusshandlung. Keine Ahnung, was über ihn gekommen ist. Jedenfalls habe ich ihn weggestoßen...ich...ich weiß nicht. Er war so fordernd. Ich habe es mir immer vollkommen anders vorgestellt, ihn...zu küssen...", gab Sam schließlich zu. Janet war überrascht von ihrer Offenheit. "Gott...ich kann nicht glauben, dass ich Ihnen das alles erzähle..."; murmelte Carter kurz darauf und lächelte nervös.
"Sam, ich bitte Sie!", rief Janet empört und legte ihre Hand beruhigend auf die ihrer Freundin. Doch dann grinste sie wieder vor sich hin.
"Sie haben es sich vorher schon vorgestellt, ihn...", begann Janet mit einem Mal. Da war wieder dieses Blinken in ihren Augen, stellte Sam fest. "Na ja...eigentlich...", stammelte sie zur Antwort. Ihr Gegenüber grinste noch breiter. "Schon gut. Ich kann sie gut verstehen.", gab sie zu. Diesmal war Sam überrascht. Dann senkte sie jedoch wieder betrübt den Kopf. "Wahrscheinlich habe ich einfach nur zu romantische Vorstellungen, von der...von der 'Liebe'...", meinte sie und zog das letzte Wort in die Länge. "Mal ganz davon abgesehen, dass diese 'Liebe' verboten ist.", murmelte sie leise und rollte mit den Augen.

"Es ist schwer, dazu etwas Vernünftiges zu sagen. Aber ich will es mal versuchen, okay?", holte sich Janet das Einverständnis ihrer Freundin. Sam nickte langsam.
"Die Regeln der AirForce verbieten jegliche Art von Fraternisation zwischen Offizieren. Aus welchem Grund?", begann die Medizinerin und sah Sam fragend an. Diese dachte kurz nach. Die Antwort fiel ihr nicht schwer, schließlich hatte sie sich selbst diese Frage schon öfters gestellt. "Um zu verhindern, dass ein Offizier in einer Situation auf Leben und Tod die falsche Entscheidung trifft, weil er durch persönliche Gefühle beeinflusst wurde. Weil die strenge Struktur des Militärs es nicht zulässt, dass einzelne Offiziere von ranghöheren bevorzugt behandelt werden. Weil persönliche Beziehungen unter den Offizieren die einzelnen Personen am korrekten Ausführen ihrer Arbeit hindern...", redete Sam steif drauflos. "Schon gut!", unterbrach Janet genervt, "Wir wissen also, wieso?", fragte sie. Ohne Sams Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: "Weil...es gefährlich ist. Könnte man das so zusammenfassen?"
Sam nickte. "Ja.", sagte sie langsam.
"Es ist kein Geheimnis mehr, dass so eine persönliche Beziehung zwischen Ihnen und Colonel O'Neill besteht. Wir wissen beide, dass es ein...Ereignis gegeben hat, dass diese für Sie beide belegt hat.", sprach Janet weiter. Und ob Sam sich daran erinnerte...was für eine Frage. Sie knurrte etwas Unverständliches. Janet lächelte kurz. "Ich glaube, die Unterdrückung dieser beiderseitiger Gefühle...besser gesagt...die Unfähigkeit, diese Emotionen an die Oberfläche kommen zu lassen, ist gefährlicher, als...sie sich entwickeln zu lassen.", sagte die Ärztin. 'Weise Worte, nur leider nützen die mir nichts', dachte Sam und seufzte tief.
"Sie haben gestern erlebt, was passieren kann, wenn diese Gefühle jahrelang unterdrückt werden. Es kommt so oder so zu einer Äußerung...dafür sind sie einfach zu stark...beiderseits, wie ich glaube. Die Frage ist nur, ob man sie kontrolliert zum Vorschein kommen - oder ausbrechen lässt.", endigte Frasier.
"War das jetzt die Einschätzung der Situation aus der Sicht einer Ärztin oder der eines Majors der US-AirForce?", fragte Sam ein wenig abwesend. "Ich weiß es nicht. Machen Sie sich selbst einen Reim darauf. Ich kann Ihnen nur sagen, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann. Sehen Sie sich an, was es mit O'Neill macht...was es mit Ihnen macht...", meinte sie und gestikulierte wild in der Luft herum. Janet hatte recht. Es fraß Sam innerlich auf. Dieser Druck, der in ihrem Brustkorb pulsierte, wie ein zweites Herz - ein schmerzendes, Herz, das sie immer schwächer werden ließ. "Ich soll ihm also eine Chance geben?", fragte sie seufzend. Janet zuckte die Schultern. Das musste sie schon selber wissen...

"Sam?", riss Alex Stimme die beiden Frauen plötzlich aus ihren Gedanken. "Kann ich ein Glas Wasser haben?", fragte das kleine Mädchen. "Aber klar.", sagte Sam und stand lächelnd auf, um ihr ein Glas in die Hand zu drücken. Cassandra stand hinter ihr und die beiden Hunde jagten sich jetzt schwanzwedelnd durch die Küche.
Im nächsten Augenblick läutete Sams Mobiltelefon.
"Carter?", meldete sie sich.
"Ja...uhm...hier O'Neill. Sie sollen bitte sofort in die Basis kommen. Nehmen Sie den Doc und Alex mit. Daniel und Teal'c wurden auch schon herbeordert.", sagte Jack.
"Ja Sir, geht in Ordnung.", versicherte Sam.
Jack hatte bereits aufgelegt. Sam steckte ihr Handy seufzend wieder zurück in ihre Tasche und stand auf.


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