Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Alex von moth-to-flame

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort


Romance: SAM/JACK!
ALEX


Kapitel 1: Alex

Aurora/Colorado
20.19 Uhr

Es war auffallend wenig Verkehr auf den Straßen für diese Zeit des Tages. Das kleine Städtchen wirkte fast etwas verschlafen. Ein wunderschöner Sonneuntergang kündigte das Ende des Tages an. Das orangerote Schillern am Horizont wirkte wie ein letztes Aufbäumen der Sonne, bis sie sich schließlich der hereinbrechenden Nacht beugte und sich von einer unsichtbaren Kraft hinter die nahen Berge ziehen ließ. Alex rieb sich die Hände, es war kalt geworden. Als sie vor einer Stunde das Haus verlassen hatte, war es fast noch angenehm warm gewesen. Das Mädchen seufzte tief und schlenderte dann weiter auf dem Gehweg entlang, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.

Das farbige Leuchten wurde schwächer und langsam aber sicher legte sich der dunkle Schleier der Nacht über Aurora. Eigentlich Zeit, nach Hause zu gehen, vor allem für ein 11-jähriges Mädchen. Aber Alex liebte diese Stunden des Tages. Und sie brauchte diese allabendlichen Spaziergänge, um Abstand zu gewinnen.
Nach und nach gingen die Straßenlaternen flackernd an. Mit großen Augen sah Alex in die hell erleuchteten Häuser hier im Stadtzentrum. Die Häuser am Stadtrand, im Armenviertel, waren bei weitem nicht so schön. Sie sah Familien, die gemeinsam zu Abend aßen oder vor dem Fernseher saßen. Weit und breit keine Spur von einenden Müttern, betrunkenen und schlagenden Vätern oder einem sterbenskranken Bruder. Hier war die Welt in Ordnung und die Menschen glücklich. Und Alex liebte es, einen Blick auf dieses Leben werfen zu können, wenn auch nur durch die Fensterscheiben.
Plötzlich stupste sie etwas an. "Ich komme ja schon, Momo...", murmelte Alex abwesend und schenkte ihrer Hündin ein beruhigendes Lächeln. Als hätte Momo ihre Worte verstanden, setzte sich der Collie-Mix auf ihr Hinterteil und sah sie aus großen intelligenten Augen an.

Momo war ihr ein und alles. Ihre beste Freundin und gleichzeitig auch eine Art Familienersatz. Alex hatte sie vor etwa einem Jahr am Waldrand an einen Baum gekettet gefunden, völlig abgemagert und krank. Sie hatte die Hündin von ihrem Taschengeld aufgepäppelt. Ihre Mutter hatte es nicht erlaubt, sie zu behalten. Doch Alex hatte sich das eine Mal gegen sie gestellt und gewonnen. Ihrem Vater war der Hund im Haus gar nicht aufgefallen. Er war zu betrunken, um überhaupt etwas um sich herum wahrzunehmen. Alex wusste, dass es am Geld fehlte, aber Momo brauchte nicht viel. Vater war Alkoholiker. All das Geld, das er bei seinem Job in der Fabrik verdiente, versoff er meistens am gleichen Abend wieder. Mutter musste sehen, wie sie die Familie über die Runden brachte. Noch dazu war Nathaniel, Alex' kleiner Bruder, sehr krank. Er war fünf und kämpfte seit zwei Jahren mit einer verschleppten Grippe. Es war kein Geld da, für Medikamente. Wahrscheinlich würde Nate seinen zehnten Geburtstag nicht
mehr erleben. Und was taten die Menschen hier in der Stadt? Lebten in Saus und Braus und schmissen ihr leicht verdientes Geld beim Fenster hinaus. Die Politiker redeten immer von den vielen sozialen Errungenschaften des Staates. Aber galten diese Förderungen auch für Einwanderer? Bekamen auch arme Schwarze dieses Geld? Alex hatte davon noch nie etwas gesehen. Und hätte ihre Familie das bisschen Unterstützung bekommen, ihr Vater hätte es wahrscheinlich genauso in irgendeinen billigen Fusel umgesetzt. Er war krank. Er konnte nichts dafür. Und trotzdem hasste Alex ihn.

Wieder stupste Momo sie mit ihrer kalten Schnauze an. Diesmal riss Alex widerwillig ihren Blick von dem Fenster und strich ihrer Freundin kurz über ihr struppiges Fell.
"Na du, sehen wir, dass wir nach Hause kommen!", rief sie und lief los. Freudig mit dem Schwanz wedelnd überholte Momo sie.

Nach einer halben Stunde Dauerlaufes bogen die beiden endlich in die Straße am Stadtrand mit den vielen heruntergekommenen Häusern ein. Völlig außer Atem blieb Alex stehen und stemmte die Arme in die Hüften. Auch Momo hechelte wie wild. "Pass auf, sonst fällt dir die Zunge aus dem Maul!", rief Alex fröhlich und kniete sich hin. Momo sah sie verständnislos an und schlabberte ihr dann zur Antwort mit ihrer rosa Zunge über das ganze Gesicht. "Ihh!", stieß Alex aus und stand auf. Sie usterte ihr Elternhaus und seufzte plötzlich wieder traurig. Sie wollte noch nicht nach Hause. Wollte sich nicht wieder Mutters Nörgeleien und Schimpftiraden anhören. Nate's heiseres Gewimmer. Vaters gelallte Schimpfworte. Und sie hatte keine Lust, irgendwelchen Dingen auszuweichen, die er in seine Wut durch die Gegend warf - vorausgesetzt, er war überhaupt zu Hause. Zögernd trat sie von einem Fuß auf den anderen. Im Prinzip fiel es ihnen gar nicht auf, wenn sie nicht zu Hause war. Sie konnte tun und lassen,
was sie wollte...
Entschlossen nickte sie sich selber zu. Sie würde mit Momo noch einen kleinen Abstecher in den Wald machen!


weiter: Kapitel 2
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.