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Tochter #2 von JolinarJackson

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Vorwort

Geschrieben für den sgu_challenge Prompt #17 – Count Down.
Tochter #2


Sie wusste, dass es nicht real sein konnte. Auf einer Ebene ihre Unterbewusstseins war ihr vollkommen klar, dass sie frei war, auf der Destiny, bei Matt. Das änderte nichts an der Tatsache, dass Chloe Armstrong nachts schweißgebadet aufwachte, ein Schrei auf den Lippen und Tränen in den Augen. Manchmal weckte sie damit auch Matt.

Manchmal, wie heute, nicht. Chloe zog sich an und verließ ihr Quartier. Matt hatte ohnehin immer dieselben Worte des Trostes für sie. Sie konnte sie nicht mehr hören.

“Du bist hier. Alles okay. Sie sind weg.”

Sie wusste, dass sie auf der Destiny war. Nichts war okay. Und sie waren nicht weg.

Chloe spürte, dass die Aliens noch da waren. In der Peripherie. Außer Sicht. Aber noch da.

Sie fand Rush in der Kantine, wie immer. Seine Hände um eine Tasse Wasser gelegt. Möglicherweise stellte er sich vor, es sei Kaffee, der seine Hände wärmte. Chloe tat es manchmal.

Sie setzte sich zu ihm und er blickte auf. Blass, müde und verstört. ”Derselbe Traum?”, fragte er. Chloe nickte. Er seufzte. ”Ja. Bei mir auch.” Seine Augen waren dunkler als sonst, gehetzt.

Chloe wusste plötzlich, dass ihre Ahnung richtig war. ”Es ist noch nicht vorbei, oder?” Sie fragte sich, wann sie zu Rushs Verbündeter geworden war. Sie fragte sich auch, wann sie angefangen hatte, sich auf der Destiny sicher zu fühlen. Sie wusste nur, wann diese Sicherheit zerstört worden war.

”Nein”, antwortete Rush. Irgendwie machte seine Bestätigung die Sache realer. Rush war nicht der Typ, der übertrieb oder sich von dunklen Ahnungen und Ängsten überwältigen ließ.

Chloe war dennoch neugierig. ”Warum glauben Sie das?”

Er verzog das Gesicht, kniff die Augen zusammen und rieb sich die Stirn. ”Sie haben mir einen Peilsender implantiert.”

Chloe starrte ihn verständnislos an. Er legte eine Hand auf seine Brust und lächelte humorlos. ”Wie einem Tier.”

Chloe blickte auf seine Brust und als sie endlich verstand, was er sagte, rief sie: ”Wir müssen es dem Colonel sagen!”

”Sh!”, antwortete er und ergriff ihren Arm. ”Miss Armstrong-”

”Sie werden uns verfolgen.”

”Ich suche bereits nach einer Lösung.”

”Der Colonel-”

”Young wird mir keine Zeit geben, eine Lösung zu finden, Chloe.”

Sie schüttelte den Kopf – verständnislos. ”Was?”

Rush ließ sie los und verschränkte die Hände. “Es gab nie einen Erdrutsch. Er hat mich zurückgelassen.”

Chloe schüttelte ungläubig den Kopf. Nicht Young. Das konnte nicht sein. Sie vertraute dem Colonel. Er hielt die unfreiwillige Crew der Destiny bei Laune und er tat alles, um sie nach Hause zu bringen.

Rush zuckte mit den Schultern. ”Ich habe mir beinahe gedacht, dass Eli es niemandem sagen würde.”

”Eli hat es gewusst?”, fragte Chloe betäubt. Ihr bester Freund – sanft, freundlich und friedlich – hatte gewusst, dass …

”Nicht von vornherein”, sagte Rush schnell. ”Young hat allen dieselbe Lüge erzählt, aber ich bin sicher, dass Eli es sich zusammen gereimt hat, nachdem Young allein zurück gekommen ist.”

”Warum sollte der Colonel das tun?”, fragte Chloe. Rush zuckte mit den Schultern. Dass die beiden Männer sich nicht verstanden, war kein Geheimnis und Chloe hatte bisher meistens Youngs Standpunkt besser verstehen können als Rushs. Aber dass er das tat …

”Miss Armstrong”, sagte Rush und seine Stimme wurde leise, eindringlich, ”Miss Wray, ich und einige andere sind der Meinung, dass sich an Bord etwas ändern muss.”

Chloe blickte ihn an. Sie runzelte die Stirn. ”Was?”

”Die Zivilisten sollten das Kommando haben … als politisch gebildete junge Frau wissen sie sicher, dass Militärdiktaturen nie gut enden.”

”Was haben Sie denn vor?”, fragte Chloe – neugierig und skeptisch zugleich.

Rush blickte sie aufmerksam an, als wolle er ihre Reaktion auf seine nächsten Worte genau beobachten. “Wir übernehmen das Schiff.”

Chloe öffnete den Mund, aber kein Ton kam heraus. Er nickte, als wolle er seine Worte bestätigen.

”Sie planen … was, eine Meuterei?”, fragte Chloe ungläubig. ”Der Colonel wird das nicht zulassen.”

”Wir bereiten uns natürlich gut vor. So wie es ist, kann es nicht weitergehen”, antwortete Rush. ”Oder sind Sie zufrieden?”

Chloe zögerte.

”Wir wollen keinen brutalen Umsturz. Wir wollen nur, dass die Zivilisten mehr als nur Gäste des Militärs sind. Immerhin sind wir diejenigen, die die Destiny reparieren, ausbessern und erforschen”, meinte Rush und Chloe verstand, was er meinte. ”Wir planen, die Kontrollen des Schiffes auf einen anderen Kontrollpunkt zu verlagern. Wir könnten Ihre Hilfe brauchen”, fuhr Rush fort.

”Ich bin keine Technikerin”, meinte Chloe zögerlich. “Sie könnten Eli-“

”Eli”, sagte Rush. ”Er könnte uns gefährlich werden.”

Chloe lachte ungläubig. ”Eli?”

”Er folgt Young. Wir brauchen Sie, um zu verhindern, dass der Junge uns in die Quere kommt.”

”Was soll ich denn tun?”, wollte Chloe wissen. Eli bedeutete ihr viel. Das letzte, was sie wollte war, ihm zu schaden oder weh zu tun.

Rush zuckte mit den Schultern. ”Wir wissen nicht, wann sich uns eine Gelegenheit bietet. Aber er sollte so spät wie möglich mitbekommen, dass etwas schief läuft.”

Chloe verschränkte ihre Hände. ”Ich soll ihn ablenken.”

”Zeit mit ihm verbringen.”

Das könnte sie tun, dachte Chloe sich. Wenn sie mitmachen würde. Sie zögerte noch, kam sich vor wie eine Verräterin.

”Er hat Sie wirklich zurück gelassen?”, fragte sie. Rush nickte. Chloe biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Ihr Verstand riet ihr, Young Bescheid zu sagen, aber wenn sie ehrlich war, dann fand sie, dass die Rangordnung an Bord den Zivilisten zu wenig Platz am oberen Ende ließ. ”Und niemand wird verletzt?”

”Versprochen.”

”Okay”, meinte sie langsam. Sollte Rush sein Versprechen brechen, sollte etwas schief laufen, könnte sie noch immer einschreiten.

”Wann geht's los?”

Rush lehnte sich in seinem Stuhl zurück. ”Ich weiß es noch nicht.” Er lächelte. ”Aber der Countdown läuft.”

ENDE
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