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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 8: Quelle der Macht


Quälender Schmerz durchfuhr seinen Körper und er war sich auf einen Schlag bewusst, dass dieser alte Mann ihm großen Schaden zu gefügt hatte. Schmerz gekrümmt lag er am Boden seines Schiffes und versuchte seit Tagen diese Wunde zu heilen aber sie wollte sich nicht schließen.
Diese brennende Handabdruck hatte nicht nur seine Würde zerstört, sondern auch seine Einsatzbereitschaft. Zischend richtete er sich auf und wankte zu dem Kontrollpult, welches unaufhörlich ein piepsendes Geräusch abgab:
„Mist, was ist das? Hat mich jemand verfolgt?“
Sein Blick verengte sich, als der Scanner drei Schiffe anzeigte. Wo kamen die plötzlich her?
Ein Hyperraumfenster sprang auf und drei gewaltige Schlachtschiffe kamen heraus. Als hätten sie es direkt auf ihn abgesehen, kreisten die Schiffe seinen Transporter ein.
Wütend kniff er die Augen zusammen, wissend dass sein Transporter nicht die geringste Chance gegen diese feindliche Übermacht besaß.
Vielleicht war es ihm aber möglich in das Innere des Schiffes vorzudringen und sie zu kapern.
Die Schlachtschiffe waren äußerst prunkvoll, mit ihrer glänzenden, weißen Oberfläche und den Schriftzeichen an ihrem Rumpf.
Somnus wollte gerade den Transportstrahl einsatzbereit machen, als ein Hologramm in seinem Cockpit erschien. Es war die athletische Gestalt eines jungen Mannes mit langen, blauen Haaren und einem schwarzen Outfit, der Somnus erwartungsvoll musterte:
„Hallo, ich bin nicht hier um mit dir zu kämpfen!“
„Ach ja? Niemand sollte sich mir in den Weg stellen! Das kann ungesund enden!“, schrie Somnus aufgebracht, bereit den Gegner auszulöschen. Der Erzengel schien sichtlich amüsiert und brach in lautem Gelächter aus:
„Netter Witz! Du konntest nicht einmal das Zerberus-Team ausschalten! Wie willst du dann mich besiegen? Ich bin hier, um dir ein Angebot zu machen, welches du nicht ablehnen kannst!“
Nun wurde der angeschlagene Somnus hellhörig, auch wenn er all seine Kraft aufbringen musste, um seinen Schmerz zu verbergen:
„Okay, ich höre!“
Gabriel hatte nicht viel für Gerede übrig und blinzelte verschwörerisch:
„Zu erst könnte ich deine Wunde heilen, die du so lachhaft zu verbergen versuchst! Danach sollten wir zusammenarbeiten, um dieses Team ein für alle Mal zu vernichten! Ich bin es leid von diesen Narren geschlagen zu werden!“
Somnus dachte nur kurz über das Angebot nach, dann willigte er ein. Die Idee klang gut und außerdem schien sein neuer Partner wesentlich mehr Reserven zu haben. Armeen und Schiffe mit eingeschlossen:
„Klingt gut! Dann sollte ich dich informieren, dass der Blonde zurück ist!“
„Marco?!“, zuckte Gabriel zusammen. Diese Neuigkeit war in der Tat eine Überraschung aber sicherlich kämpfte der Anführer immer noch mit den Nachwirkungen der schwarzen Substanz.

Ungewohnte Umgebung…
Für ihn schien alles fremd. Fremde Beleuchtung, fremde Räumlichkeit, fremde Personen.
Einfach alles war fremd.
Es gab zwar immer noch dieses Gefühl von Vertrautheit aber mehr existierte nicht.
Immer wieder saß er wortlos auf seinem Sitzplatz und lauschte der Besprechung diese unbekannten Leute, die eigentlich seine Freunde sein sollten und nickte.
Alle saßen im Besprechungsraum und diskutierten über den kommenden Einsatz und die Toradresse, die sie von Kine bekommen hatten. Fürst Zaiku hatte bereits entnervt aufgegeben und lag mit dem Kopf auf dem Tisch, während die anderen hitzig stritten. George wippte planlos mit dem Stuhl und beobachtete, wie sich Sebastian und Era wieder einmal gegenseitig an die Kehle gingen:
„Wir müssen nach Chai und Gabriel töten, bevor seine Flotte fertig ist! Das ist unsere einzige Chance und dank den ZPMs haben wie die nötige Energie für die Schilde der Timaios!“
„Idiot! Die Timaios hat doch keine Waffen!“, schrie Era, während sie George einen fordernden Blick zu warf. Er kam nicht dazu zu antworten, weil Sebastian sofort Widerworte hatte:
„Aber wir können doch einen Sprengstoff runter beamen!“
„Das reicht doch niemals aus! Wenn Kine Recht hat, sind die Schiffe schon lange fertig!“
„Woher willst du wissen, wie groß die Sprengkraft ist! Du kennst die Aufschlaggeschwindigkeit deiner Stöcke aber das war es dann schon!“
Eine Ader trat an Eras Hals zum Vorschein und sicher hätte sie weiter gesprochen, wäre nicht Jenny aufgestanden, um sie zu bremsen:
„Leute, das bringt doch nichts!“
George räusperte sich, dann wanderte sein Blick über den Tisch zu Marco, der ernsthaft begann einzuschlafen und sich zunehmend in seinem Stuhl zurück lehnte:
„Was sagst du, Marco?“
Der Blonde wurde aufmerksam und schüttelte irritiert den Kopf:
„Ich? Äh… Ich weiß nicht… Äh… Was denn?“
Nach dieser doch sehr unkoordinierten Antwort drehten sich alle von ihm ab, als ein neuer Streit loszubrechen drohte. Da gab der Funk ein knackendes Geräusch von sich und die Stimme eines Technikers erklang:
„Fürst Zaiku? Da ist ein Schiff aus dem Hyperraum gekommen!“
Alle zuckten überrascht zusammen, dann gab es einen Lichtblitz, der das Zimmer erhellte. Ein Mann erschien ihm Raum und salutierte, worauf hin Zaiku erleichtert aufatmete:
„Colonel Whist? Willkommen zurück auf Kritias!“
Der Kommandant mit dem kurzen, schwarzen Haar schien auch etwas erleichtert und lockerte seine Haltung:
„Die Reparatur der Antares hat etwas länger gedauert aber wie ich sehe leben sie noch.“
Sein Blick ging durch die Reihe und blieb an Marco kleben, der gelangweilt den Kopf auf die Arme stützte:
„Und wie ich sehe haben sie Mr. Harrison wieder gefunden! Ich habe ein paar gute und ein paar schlechte Neuigkeiten. Die Gute zuerst. Major Sebastian Rantold soll bei seinem nächsten Besuch auf der Erde in den Rang eines Lieutenant Colonel erhoben werden. Die schlechte Nachricht ist, dass die IOA keinen Angriff auf Gabriel und Chai erlaubt!“
Sebastian wirkte durch diese baldige Beförderung etwas eingeschüchtert aber dann machte sich der Unmut über das Angriffsverbot breit. Es herrschte endlich bedrückte Stille, als Marco endlich ein Räuspern ausstieß:
„Wie wäre es, wenn wir endlich mal zu dem Planeten gehen, den Kine uns genannt hat!“
Einige verwirrte Blicke später, richtete sich Fürst Zaiku auf und klatschte in die Hände:
„Endlich ein guter Vorschlag! Ihr werdet diesen Außenposten suchen und sie Colonel Whist fliegen zu dem Planeten, um im Notfall zu helfen!“
Der Schiffskommandant nickte einverstanden, dann setzte er einen Funkspruch ab, um sich auf das Schiff transportieren zu lassen. Alle anderen standen gleichzeitig auf und verließen den Besprechungsraum. Dabei ging Jenny eilig voran, dicht gefolgt von Era und George. Marco holte tief Luft, dann hielt er Sebastian an der Schulter fest:
„Ich weiß, dass ich noch nicht wieder rehabilitiert bin aber ich würde euch gerne begleiten!“
Der Goa`uld musterte ihn skeptisch, dann schaute er bedrückt zum Boden:
„Du kennst die Vorschriften! Ich darf es nicht!“
Der Blonde begann düster zu schauen und man merkte, wie große seine Enttäuschung war, als Sebastian breit grinste und ihm auf die Schulter klopfte:
„Andererseits bin ich ein Goa`uld, der sich wenig für Regeln interessiert, also hol deine Ausrüstung… Moment… Hattest du früher überhaupt eine?“
Beide zuckten mit der Schulter, dann marschierten sie davon, auch wenn Marco diesen Sinn von Humor noch etwas gewöhnungsbedürftig fand. Irgendwie fühlte er sich noch immer etwas fehl am Platz. Im Umkleidraum konnte er mit ansehen, wie die anderen ihre Klamotten raus suchten. Dann passierte etwas, was sein Herz höher schlage ließ. Direkt vor seiner Nase war sein Spinnt. Er hatte einen eigenen Schrank aber was würde er darin vorfinden.
Er öffnete die Blechtür und verzog das Gesicht.
Darin hing eine Uniform mit dem Wappen des Teams, was ihm eine Gänsehaut verpasste.
Sebastian und Jenny waren schnell fertig aber George und Era bemerkten die plötzliche Gedankenabwesenheit ihres alten Anführers.
Marco zögerte, dann berührte er zaghaft den Stoff.
George wollte ihn ansprechen aber dann stieß ihn Era aus der Umkleide, damit sie in Ruhe zu ihm sprechen konnte:
„Alles okay?“
Sein Blick wirkte orientierungslos und hatte eine unsagbare Tiefe. Er seufzte, dann schnappte er sich die Jacke und entfernte den Patch mit dem Zerberus-Team-Wappen:
„Ja, mir geht es gut aber es ist zu viel. Ich bin noch nicht so weit mich schon als Teammitglied zu sehen. Ich habe gehofft mich zu erinnern, wenn ich hier bin aber alles ist ein Rätsel…“
Er schloss die Augen und wirkte gequält, was Era durchaus verstehen konnte. Sie trat näher an ihn heran und fuhr ihm durch sein stoppeliges Haar:
„Hey, das ist nicht schlimm. Niemand hat erwartet, dass du sofort wieder fit bist aber wenigstens hast du wieder Haare.“
Auch dieser Witz zündete nicht richtig, weshalb er nur deprimiert den Kopf zwischen die Schultern zog:
„Es ist aber echt nervtötend! Ich habe mich heute sechzehn Mal in Kritias verlaufen!“
Diese platte Antwort löste einen Lachkrampf bei Era aus. Sie musste sich den Bauch halten, um nicht zur Seite umzukippen. Durch den Erinnerungsverlust schien Marco tatsächlich Humor zu entwickeln. Er grinste auch, dann streifte er die Jacke über. Es war für beide absurd, denn auch wenn er zurück war, war nichts mehr wie früher. Marco distanzierte sich von den anderen und schien immer häufiger in seinen Gedanken zu verschwinden. Die Galonierin seufzte, dann berührte sie ihn vorsichtig an der Schulter:
„Du darfst nicht verzweifeln…“
„Ich habe versucht mich an euch zu erinnern oder an Kritias. Einfach nichts fällt mir mehr ein, als hätte jemand eine Blockade in meinen Kopf gesetzt. Wie soll ich euch so eine Hilfe sein?“, warf er ein.
Era stutzte, dann wurde ihr Griff fester und ihr Tonfall aufmunternder:
„Hör zu! Du kannst doch immer noch die Sprache der Antiker… Das alleine ist bei diesem Außenposten sicher schon eine große Hilfe und deine Kräfte hast du auch noch. Ich bin mir sicher, dass wir schon bald einen Weg finden, dich komplett zu heilen.“
Sie hatte wohl die richtigen Worte gewählt und Marco lächelte wieder. Entschlossen marschierten sie zum Sternentor, wo die anderen warteten. Der innere Ring wählte bereits die Adresse an, als sich die fünf in einer Reihe aufstellten. Der Vortex sprang hervor und bildete den Ereignishorizont. Nun gab Fürst Zaiku das Zeichen und alle Mitglieder des Zerberus-Teams durchquerten das Tor. Auf der anderen Seite erwartete sie jedoch eine nicht ganz angenehme Situation. Es war eine Situation, auf die keiner von ihnen vorbereitet war.

Alles vor ihnen war absolut weiß.
Sie standen bis zu den Knien im Schnee und ein kalter Wind blies ihnen dicke Flocken ins Gesicht. Der Himmel war von einer dicken Wolkenschicht bedeckt und die frische Luft ließ sie erschaudern. Sie hatten die normale Uniform dabei und so waren sie innerhalb von Minuten durchgefroren. George stieß ein Niesen aus und suchte in seiner Westentasche nach einer Tüte Taschentücher:
„Frage! Wieso haben wir in Zerberus eigentlich immer noch keine Malps?“
Sebastian starrte ihn finster an und machte den ersten Schritt vor. Es war sehr mühselig voran zu kommen. Jenny hatte schon ein Messgerät in der Hand und versuchte ungewöhnliche Energien fest zu stellen:
„Nichts!“
„Was heißt hier nichts?“, brüllte der Soldat aufgebracht.
Wegen dem starken Wind musste er fast schreien aber Jenny zuckte nur mit der Schulter:
„Das Gerät zeigt nichts an! Wenn es einen Außenposten gibt, dann hat er keinen Strom oder wird erst aktiv, wenn wir ihn finden!“
„Na toll!“, grummelte der Goa`uld und sah sich um. Dabei machte er eine etwas schockierende Entdeckung und fuhr sofort zu George herum:
„Wir sollten uns vielleicht wirklich mal ein paar Malps anschaffen! Hat irgendjemand das DHD gesehen?“
Nun begannen alle sich panisch umzusehen und Era kniff mürrisch die Augen zusammen:
„Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass es unter einer einen Meter dicken Schneeschicht verborgen liegt!“
Jenny jaulte verzweifelt auf und ließ sich in den Schnee fallen:
„Wir werden erfrieren!“
Der Schiffstechniker schaute zum Himmel hinauf und bemerkte den schwächer werdenden Schneefall:
„Das glaube ich nicht! Der Planet ist kein absoluter Eisplanet, sonst würde es hier noch krasser schneien und das Stargate wäre ebenfalls unter dem Eis! Ich schätze wir sind nur auf der Nordhalbkugel in kälteren Regionen!“
Kaum war diese Vermutung ausgesprochen, da hörte der Schneefall ganz auf und das Team hatte freies Blickfeld auf eine kalte Landschaft mit zugeschneiten Waldstücken und Felsen. Marco schien weniger deprimiert und untersuchte neugierig die Gegend. Es musste etwas hier geben, denn sonst hätte ihnen Kine die Adresse niemals gegeben. Zielsicher stapfte er durch den Schnee und zeigte weniger Probleme, als die anderen damit. Sebastian runzelte die Stirn, dann rief er dem alten Anführer nach:
„Was hast du vor, Marco?“
„Ich gucke mir die Gegend genauer an! Direkt beim Sternentor werden wir wohl kaum fündig werden!“
Irgendwie leuchtete diese Aussage ein, also setzten sich alle in Bewegung, um dem Blonden durch den Schnee zu folgen.

Über dem Planeten öffnete sich ein Hyperraumfenster und ein Kristallschiff ging in Position. Auf seiner Brücke stand Gabriel und verzog immer wieder ungläubig das Gesicht:
„Da unten sollen sie sein? Wieso kannst du dir da so sicher sein?“
Direkt hinter ihm, auf einem Sitz, hatte es sich Somnus gemütlich gemacht und knackte immer wieder mit den Fingern. Sein Körper schien vollkommen regeneriert und er verdrehte genervt die Augen bei der Frage:
„Ich habe es vorhergesehen. Eine nette Fähigkeit, die ich durch meine Entwicklung gelernt habe. Das Zerberus-Team ist da unten und sie werden durch einen Angriff maßlos überfordert sein!“
Der Erzengel drehte sich kalt um und fixierte das Harsesis-Kind auf seinem Stuhl. Etwas gekränkt stolzierte er zu ihm rüber:
„Aber was suchen sie hier? Diese Welt bietet nichts außer Schnee!“
Somnus streckte seine Beine aus und lachte:
„Frag mich nicht! Meine Visionen sind nicht immer präzise oder haben genaue Informationen.“
Gabriel stand nun direkt vor dem Sohn des Goa`uld und schloss gedankenverloren die Augen, bevor seine Hand hervor schnellte, Somnus an der Kehle packte und ihn von dem Stuhl anhob:
„Das ist mein Platz und nur weil du ein paar tolle Fähigkeiten hast, solltest du mich nicht so respektlos behandeln! Deine Ähnlichkeit zu den Antikern stellt für mich keinen Grund dar dich so aufzuspielen, Kleiner!“
Danach ließ er den keuchenden Somnus wieder los und nahm selbst den Platz auf dem Kommandostuhl ein. Der Sohn von Sebastian richtete sich wieder auf und ihm wanderte ein Schatten über das Gesicht:
„Es ist schwer eine andere machtvolle Kreatur neben mich zu akzeptieren… Verzeih mir, Partner!“
Gabriel nickte nur, dann betätigte er einen Schalter an seinem Stuhl, wodurch ein Display rot aufleuchtete:
„Ich schicke dem Team ein nettes Begrüßungskomitee! Das wird ein Spaß!“

Ca. zehn Minuten lange stapften die Freunde durch die Landschaft.
Vorher hatte Jenny noch einen kleinen Sender am Sternentor befestigt, um wieder zum ihm zurück zu finden, falls der Schneesturm von neuem beginnen sollte.
Der Wind war noch immer sehr frisch und Era klapperte am ganzen Körper. Marco bemerkte ihren Zustand und drehte sich mitfühlend zu ihr um. Ihre Blicke trafen sich, dann öffnete er seinen Reißverschluss und zog die Jacke wieder aus, die er erst angezogen hatte. Die Galonierin wusste nicht was sie sagen sollte, als er ihr die Jacke sanft überstreifte:
„Marco, was soll das?“
„Du frierst, also gebe ich dir meine Jacke…“, antwortete er.
Sie hob die Augenbrauen und schüttelte weigernd den Kopf:
„Nein, du wirst erfrieren! Das kannst du nicht machen!“
Mit einem schiefen Grinsen stapfte er wieder davon und hob den Daumen:
„Ich und erfrieren? Hast du meine Kräfte vergessen? Mir macht Kälte nichts aus!“
Beeindruckt schloss Era die neue Jacke und folgte nun Jenny zu einer kleinen Baumgruppe. Als sie weg war, schlich sich Marco mit verschränkten Armen an George heran und klopfte ihm zitternd auf die Schulter:
„George! Hilf mir! Ich werde erfrieren!“
Der Techniker verdrehte nur die Augen und ignorierte seinen alten Kumpel. Irgendwann erreichte das Team eine Hügelkuppe, die ihnen einen Blick auf ein Tal ermöglichte. Auf der Erde war diese weiße Landschaft eine Augenweide und hätte sicher als Urlaubsgebiet für Skifahrer gezählt. Plötzlich zog Sebastian ein Fernglas aus seiner Westentasche und warf einen Blick auf die weite Ebene. Er schien zu grübeln, was alle anderen veranlasste ihn anzustarren:
„Ich sehe etwas! Da unten ist eine Felsformation!“
„Was soll daran so toll sein?“, murmelte Era etwas gelangweilt, als der Goa`uld das Fernglas wieder senkte und sie bissig anstierte:
„Die Formation ist in einem Kreis angeordnet, also nicht natürlich entstanden! Wir sollten uns das mal ansehen!“
Der Weg zu dem Steinkreis war schnell geschafft und Jenny hatte noch immer den Detektor in der Hand. Die Felsen, die für den Kreis verwendet wurde, waren nicht sehr groß aber der Abstand zwischen ihnen war genau bemessen. Der Ring hatte den Umfang eines Stargates und auf jedem Brocken war ein Zeichen der Antiker eingraviert. Marco betrachtete die Symbole sehr skeptisch und verzog unschlüssig das Gesicht. Der Goa`uld schien schon auf eine Erklärung für die Symbole zu warten aber der Blonde ließ sich viel Zeit damit:
„Was steht da? Sag schon!“
George schaute seinem Kumpel mittlerweile fragend über die Schulter, als Marco sich irritiert am Kopf kratzte:
„Auf jedem Stein steht ein anderes Wort und wir haben hier genau 10 Steine. Die Quelle der Weisheit findet den, der seine Macht eint. Ergibt für mich nicht viel Sinn aber wegen meinem Erinnerungsverlust fehlt es mir auch an einem geeigneten Zusammenhang…“
Während Marco nun nach etwas Werkzeug in seiner Tasche kramte, ließ Sebastian seinen Blick in die Ferne schweifen. Eigentlich war dieser Planet sehr friedlich.
Der weiße Schnee blendete zwar etwas aber es gab dennoch eine annehmbare Vegetation.
Immer wieder stachen Baumgruppen aus der weißen Ebene hervor. Auch Wölfe tobten über die Hügelkuppen und glitzerten wie Kristall. Nun verzog der Soldat doch skeptisch das Gesicht und schnappte sein Fernglas. Der Gedanke an Kristall ließ ihn stutzen und leider bestätigte sich seine Vermutung, als die Kristallwölfe direkt auf sie zu stürmten:
„Leute! Wir bekommen Besuch! Gabriel hat neues Spielzeug!“
Die Kristallwölfe waren schnell und ihre schimmernde Haut spiegelte das Licht wieder.
Sebastian, George und Jenny sprangen sofort hinter die Felsen und nutzten sie als Deckung, um von dort zu schießen.
Era blieb ein Stück zurück, um Marco vor den Angreifern zu verteidigen, während er dabei war die Inschrift weiter zu erforschen. Als die Wölfe die richtige Distanz erreicht hatten, eröffneten die Teammitglieder das Feuer.
Ein Kugelhagel ging auf die Kristallwölfe nieder und der erste wurde sofort von den Geschossen in Stücke gerissen. Die anderen wichen den Projektilen aus und beschleunigten. Nun wurde die Sache langsam unüberschaubar und Marco biss ärgerlich die Zähne zusammen:
„Mist… Ich weiß nicht, was dieses Rätsel zu bedeuten hat! Vielleicht ist ja auch gar nichts!“
„Natürlich! Die Antiker bauen Steinkreise, weil sie sonst nix besseres zu tun hatten!“, brummte Sebastian und lud seine P-90 nach. Wieder zersplitterte ein Wolf in seine Einzelteile aber ihre Distanz zum Team war gesunken.
Noch bewegten sich die Kreaturen in einer Reihe aber man hörte schon ihr bedrohliches Knurren, also entschied sich Jenny dazu zu handeln. Sie schloss die Augen, dann schlug sie mit der Faust auf den Boden.
Eine Erschütterung brachte die Kristallwölfe aus dem Takt, bevor sich ein hoher Wall aus massivem Gestein erhob und wie eine Flutwelle auf sie zurollte.
Die massive Steinlawine überrollte drei der Geschöpfe und begrub sie unter sich aber die anderen schafften es mit einem Satz darüber hinweg zu kommen. Mit weiteren Handbewegungen versuchte sie Steinsäulen als Hindernisse aufzubauen aber die Kristallwölfe jagten einfach daran vorbei, mussten sie dennoch ihr Tempo zügeln. Sebastian und George warfen sich missmutige Blicke zu, als ihnen die Munition ausging. Blitzschnell zog Sebastian die Goa`uld-Handspange aus einer Tasche und legte sie an, um den ersten Wolf mit einer Druckwelle davon zu katapultieren. Auch George warf nun seine P-90 in den Schnee und aktivierte eine Zat. Auch sein Schuss traf das Ziel aber leider musste er entsetzt feststellen, dass diese Geschöpfe immun gegen die Strahlen der Handfeuerwaffe waren.
Nun rannten die Wölfe um den Steinkreis herum und zogen dabei immer engere Laufbahnen. Hin und wieder versuchte einer in die Mitte zu gelangen aber dort stand Era und wehrte alle Eingriffe ab. Erschöpft drehte sie sich zu Marco um:
„Bitte sag mir, dass du einen Ausweg gefunden hast!“
Der Blonde schüttelte verzweifelt den Kopf und antwortete nicht. Als die Wölfe Position bezogen hatten, machten sie sich für den Übergriff bereit. Sebastian wirbelte herum aber auch er konnte die feindliche Übermacht nicht länger abwehren:
„McLane! Wir brauchen eine Schutzbarriere!“
Die junge Frau nickte und legte beide Hände auf den Boden. Gerade als die Jäger in die Luft sprangen, ließ sie Steinmauern hervor springen, die sich wie eine Halbkugel um das Team herum schloss. Alle Wölfe prallten an der Fassade ab und setzten zu neuen Attacken an. Tatsächlich gelang es ihnen mit ihren Kristallzähnen kleine Kerben in die Schutzwand zu reißen.
Im Inneren der Kugel schaltete George eine Taschenlampe an und beobachtete Jenny, die nun in der Mitte saß und all ihre Konzentration aufbot, um diese Schutzmauer zu erhalten:
„Das war knapp! Gute Arbeit, Jenny!“
„Kann nicht sprechen… Muss konzentrieren…“, murrte sie bloß, während Sebastian die Arme verschränkte:
„Wir sitzen voll in der Falle! George? Kannst du nicht eine Super-Psi-Attacke machen oder so? Irgendwas um uns den Weg frei zu bahnen?“
Der auffordernde Blick löste allerdings ein fieses Stechen in der Magengegend des Technikers aus. Seine Augen versuchten den wartenden Blicken von Sebastian auszuweichen aber heute würde er nicht um die Wahrheit herum kommen. Mit zitternden Händen versank sein Kopf zwischen den Schultern:
„Ich kann nicht… Ich habe nicht mehr viel…“
Sein Atem beschleunigte und der Major stierte ihn unsicher an, bevor er ihn ärgerlich an der Schulter packte und ihn schüttelte:
„Was ist los? Rede Klartext!“
„Ich verliere zunehmend meine Kräfte! Ich kann mit viel Glück einen Stein anheben aber mehr auch nicht!“, schrie er entmutigt und ließ sich prompt auf die Knie fallen. Der Goa`uld warf einen Blick in die Runde und hatte eine Zornesfalte an der Stirn:
„Wollt ihr mich alle verarschen?! Marco kann offenbar keine Antiker-Schrift mehr, George verliert seine Kräfte und Jenny ist das letzte Bollwerk zwischen uns und blutrünstigen Kristallmonstern! Schlimmer kann es nicht mehr kommen!“

Genervt rutschte Gabriel auf seinem Stuhl hin und her. Über einen Bildschirm konnte er alles verfolgen, was seine Wolfskrieger sahen. Ihm war diese steinerne Schutzschicht nicht verborgen geblieben. Zwar versuchten die Wölfe diesen Panzer zu durchdringen aber alleine der Versuch sie zu erreichen konnte Stunden dauern.
Ihm fehlte eindeutig die Geduld für so ein Unterfangen, also drehte er sich seinem Partner Somnus zu:
„Wie wäre es mit einem netten Feuerwerk?“
Der Sohn des Marduk kratzte sich unschlüssig am Kopf, dann verzog er mürrisch das Gesicht:
„Ich hätte meinen Vater gerne selbst erledigt aber mach nur. Ist dein Schiff!“
Der Erzengel ließ seine Wölfe noch einen Moment weiter gegen die Felswand springen, dann betätigte er einen anderen Schalter an seinem Stuhl.
Eine Strahlenwaffe am Rumpf des Kristallschiffes visierte die Hügelkuppe an, an der auch der Steinkreis lag. Sie bündelte Energie, dann flog ein Energieschwall auf den Planeten hinab.

In dem Schutzbunker stritten die Freunde noch immer über eine mögliche Lösung für das Problem, als Jenny erstarrte und sich verunsichert zu die anderen umdrehte:
„Leute? Irgendwas stimmt nicht! Die Wölfe drehen ab und verschwinden!“
Sie öffnete ein kleines Sichtfenster in der Felsformation und konnte einen Blick auf die Umgebung erhaschen. Die Wölfe schienen sich zurück zu ziehen, denn sie entfernten sich immer weiter von Jennys Felsbunker.
Mit runzelnder Stirn ließ sie die Steine los und ließ sie in die Erde zurück sinken. Alle Teammitglieder schauten sich ratlos um. Alle Kristallwesen waren wieder verschwunden und die Luft war rein. Erleichterung erfasste alle und George breitete seine Arme aus, um sich zu strecken:
„Wir haben es geschafft! Sie müssen eingesehen haben, dass sie uns nicht kriegen!“
„Absurd!“, schrie Sebastian und strich sich denkend durch sein kurzes Haar:
„Sie hatten uns in der Falle! Jenny hätte die Barriere nicht unendlich aufrecht halten können! Es muss einen anderen Grund geben!“
Unheimliche Stille wanderte durch die Reihe, während alle über dieser Begegnung mit Gabriels Kämpfern sinnierten.
Dann hatte Era dieses Brummen im Ohr. Die Galonierin sah sich mehrmals um, dann runzelte sie die Stirn. Das Brummen verwandelte sich in ein lautes Rauschen.
Sie schaute zum Himmel hinauf und holte Luft, bevor sie panisch den Finger hob:
„Leute! In Deckung!“
Ein roter Energiestrahl sauste vom Himmel hinab und durchbrach die graue Wolkendecke. Mit all seiner Energie krachte der Schwall in die Hügelkuppe und erzeugte eine Explosion, die den halben Berg in Stücke riss. Alle Teammitglieder wurden durch die entstandene Schockwelle zu Boden gerissen, als ein lautes Donnern über die Gipfel hinweg hallte.
Dem Krachen der Explosion folgte ein ohrenbetäubendes Röhren und jeder konnte die Vibration in der Erde fühlen. Der Schuss hatte nicht ihnen gegolten sondern der Hügelspitze, an der nun eine Lawine los brach.
Die weiße Welle rollte unaufhaltsam den Hang hinab und näherte sich der Gruppe mit überwältigender Geschwindigkeit. Era war völlig steif und starrte die flockige Flut an, als ein heftiger Schlag sie zu Boden riss. Marco war aufgesprungen und hatte sich schützend über sie geworfen:
„Keine Sorge! Ich bin hier!“
Es war wie immer. Marco setzte wieder einmal alles daran sie zu beschützen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Genau diese Opferbereitschaft hatte sie immer an ihm bewundert.
Gedankenverloren rollten beide hinter einen der Felsen mit den Schriftzeichen.
Nichts würde diese Lawine stoppen können, also erzeugte Jenny abermals die Steinbarriere, um sich, Sebastian und George darin zu sichern. Der Schild war innerhalb von Sekunden geschlossen, als die Lawine donnernd auf den Steinkreis traf. Marco und Era kniffen die Augen zusammen, als sie von der weißen Masse überzogen wurden und in den Tiefen des Schnees verschwanden. Der „Schutzraum“ von Jenny konnte weit mehr davon abwehren und hielt dem Gewicht der Lawine stand.
Mehrere Minuten vergingen, bis die Schneemassen wieder zur Ruhe kamen und Jenny diesen Panzer wieder auflösen konnte. Erschöpft brach sie zusammen und ließ sich und die beiden Jungs an die frische Luft. George stieß ein Husten aus, dann klopfte er sich das kalte Zeug von der Schulter:
„Schon wieder so knapp! Ich hatte schon Angst, dass wir es dieses Mal nicht schaffen würden…“
Die Umgebung hatte sich völlig verändert. Der Steinkreis war komplett in der weißen Masse verschwunden und mehrere Bäume waren durch die Schneewelle entwurzelt worden. Die Hügelspitze war mit einem Krater verziert und Rauch stieg daraus auf. Der Energiestrahl hatte locker das gesamte Eis aus dem Krater weg geschmolzen. Jenny stützte sich auf ihre Oberschenkel aber Sebastian schnellte beunruhigt herum:
„Verflucht! Marco?! Era?! Wo seid ihr?!“
Es kam keine Antwort. Die Freunde waren einfach verschwunden, weshalb George augenblicklich im Schweiß ausbrach:
„Oh, mein Gott! Sie haben es nicht geschafft! Sie sind irgendwo unter dem Schnee! Wir müssen sie suchen!“
Eilig knieten sich die drei hin und begannen in dem lockeren Weiß zu graben, als eine neue Stimme sie zusammen zucken ließ:
„Das hat keinen Sinn, Vater!“
Der Goa`uld schnellte herum und erblickte mehrere Kristallwölfe und Somnus, die das Team triumphierend einkesselten. Der Sohn schien sich über diese Begegnung zu freuen aber seine Opfer wirkten irritiert. Zornig sprang der Soldat auf die Beine und hob seine P-90, um sie danach wieder zu senken, weil die Munition leer war:
„Somnus? Was tust du hier?“
Belustigt zuckte das Harsesis-Kind mit der Schulter und trat an seinen Vater heran:
„Ihr habt mir letztes Mal ziemlich zugesetzt. Meine Verletzung war schlimm aber dann hat mich Gabriel gefunden und mir geholfen. Im Gegenzug helfe ich ihm…“
Sebastian musste die Neuigkeit verdauen aber George stieß ein sarkastisches Zischen aus:
„Ihr seid also das neue Superschurken-Dreamteam!“
Der Feind klatschte in die Hände, dann lachte er diabolisch:
„Kann man so sagen! Da ihr umzingelt, entwaffnet und in der Unterzahl seid, bezeichne ich euch als meine Gefangenen!“
Mit einem Zeichen des Jünglings wurden alle an Bord des Kristallschiffes gebeamt, wo Gabriel die Gruppe herzlich empfing. Mit ausgebreiteten Armen rief er den Ankömmlingen zu:
„Da sind ja meine guten Freunde aber wo habt ihr denn den guten Marco gelassen?“
Natürlich wusste der Erzengel, was mit ihm passiert war aber dieser Sieg verpasste ihm ein unsagbares Gefühl von Freude. Er genoss es den anderen diese Scheinheiligkeit vorzuspielen. Alle drei Gefangenen blieben stumm und blitzten ihn verachtend an aber Gabriel blieb unnahbar:
„Ich habe nette Kerkerzellen für euch. Somnus? Dein Papa gehört dir! Mit George habe ich noch eine besondere Rechnung offen…“
Die Kristallwölfe tapsten davon und wurden durch humanoide Soldaten aus Edelstein ersetzt. Diese Krieger wirkten eher wie Soldaten und führten die Freunde ab.

Zeitgleich öffnete sich ein Hyperraumfenster und die Antares sprang daraus hervor, um über dem Planeten in Stellung zu gehen.
Colonel Whist hatte nicht damit gerechnet plötzlich das Kristallschiff von Gabriel auf dem Schirm zu haben und sprang von seinem Stuhl auf:
„Was zum…?“
Ein Techniker überprüfte die Daten, dann machte er eine Meldung:
„Sir? Das feindliche Schiff verschwindet in den Hyperraum!“
Whist musste nicht lange nachdenken und stürmte zurück in seinen Stuhl:
„Bestimmen sie seinen Zielort! Mir soll es nur Recht sein, wenn wir nicht kämpfen müssen aber scannen sie den Planeten nach Lebenszeichen ab. Es wäre eine Katastrophe, wenn das Team von Major Rantold in der Gewalt von Gabriel ist.“
Die Minuten verstrichen, dann schaute der Techniker wieder besorgt auf:
„Die Gegend um das Stargate wurde völlig verwüstet aber wir haben nur zwei Lebenszeichen!“
„Hoch beamen!“, befahl der Colonel und wartete auf die beiden Lebenszeichen die in den Schneemassen verschüttet waren. Mit einem Lichtstrahl erschienen zwei völlig nasse Personen auf der Brücke. Es war Marco, der Era schützend in den Armen hielt. Beide sahen nun ein Duzend Blicke auf sich gerichtet, bevor sie sich entkrampften und hinsetzten. Die Galonierin schüttelte das Eis aus ihrem Haar:
„Sie kommen wir gerufen, Colonel Whist! Wir wären sicher bald erfroren oder erstickt!“
„Was ist passiert?“, fragte der Kommandant neugierig.
Marco schüttelte seine Hose aus, dann gab er seufzend die Erklärung:
„Ein Hinterhalt! Gabriel hat uns in eine Falle gelockt. Eine Lawine hat uns überrascht. Wo sind die anderen?“
Whist zuckte mit der Schulter, dann hob er eine Augenbraue:
„Wir haben nur ihre Lebenszeichen gefunden aber kurz nach unserem Eintreffen ist Gabriels Schiff in den Hyperraum verschwunden. Ich fürchte sie sind in seiner Gewalt. Wir sollten erst einmal nach Kritias zurückkehren…!“
Der blonde Archäologe wedelte stoppend mit den Armen, bevor er zu einem der Bildschirme stürzte:
„Nein, ich habe einen Weg in den Außenposten gefunden. Komischerweise wurde mir das klar, als die Lawine uns überrollt hat. Man kann den Außenposten nur mit dem Ringtransporter eines Raumschiffes erreichen.“
Wieder stierten ihn alle durcheinander an und Era stieß ihm an die Schulter:
„Diese Erkenntnis hätten wir etwas früher gebraucht. Dann sollten wir in den Außenposten. Vielleicht finden wir etwas, um unsere Freunde zu retten.“
Colonel Whist schien nichts dagegen zu haben und behielt die Position im Orbit, damit die Ringtransporter ein Ziel erfassen konnten.
Nach einem raschen Kleiderwechsel stellte sie das ehemalige Pärchen auf die Plattform des Ringtransporters und ließ sich transferieren. Die Ringe schossen hervor, hüllten sie ein und schickten sie zu einem planetarischen Gegenstück. Tatsächlich landeten die beiden in einer unterirdischen Anlage. Nach nur drei Schritten wurde eine Taschenlampe unbrauchbar, da der Komplex zum neuen Leben erwachte. Ein kleines Terminal begann zu leuchten und zeigte viele Symbole der Antiker.
Die Anlage schien ähnlich aufgebaut zu sein, wie der Außenposten von Antarktika. Dort wo eigentlich die Stuhlplattform war, befand sich nur ein kleiner Altar. Nur sehr vorsichtig näherte sich die Galonierin und begutachtete die Zeichen auf seiner Oberseite:
„Haben wir sie gefunden? Die Waffe Gottes?“
Ihr blonder Gefährte hatte sich dem Terminal zugewandt und las auf dem Display, um dann resigniert den Kopf zu schütteln:
„Ich fürchte nicht. Diese Anlage ist zu klein und um eine „Waffe Gottes“ mit Energie zu versorgen bräuchte man ein ZPM.“
Zwar herrschte Enttäuschung aber Marco wollte nicht glauben, dass Kine ihm eine unbrauchbare Adresse gegeben hatte, also trat er nun an den Altar. Kaum hatte der Archäologe die Plattform betreten, da flackerte das Licht und eine Gestalt erschien im Raum. Beide machten einen Satz zurück und Era hob ihre P-90. Die Person vor ihnen schimmerte und kam ihnen bekannt vor. Es war ein groß gewachsener, muskulöser Mann mit einem Kopftuch. Die Galonierin konnte es nicht fassen und spürte eine unbeschreibliche Freude:
„Eden? Du bist zurück?“
Ihre versuchte Umarmung scheiterte und sie fiel durch ihn hindurch. Marco erkannte den Antiker nicht wieder und runzelte lediglich die Stirn:
„Das ist nur ein Hologramm!“
Das Abbild von Eden breitete die Arme aus und setzte ein väterliches Gesicht auf:
„Ihr habt die Macht geeint und somit die Quelle der Weisheit verdient! Eures soll sein, was den Vorfahren einst gehörte…“
Nach dieser doch sehr imposanten Ansprache verschwand das Hologramm und etwas enttarnte sich auf dem Tisch. Ein flaches, spiegelförmiges Objekt erschien.
Mit großen Augen trat Marco auf das Gerät zu und schien förmlich davon angezogen zu werden aber Era packte ihn am Arm, um ihn abzuhalten:
„Bleib dem Ding fern!“
„Wieso?“, stotterte er verunsichert, bis Era versuchte zu erklären:
„Das ist ein Repositorium! Es enthält das Wissen und die Fähigkeiten der Antiker! So ein Ding hat dir deine Kräfte gegeben. Das Antiker-Wissen könnte dich töten!“
Sie verharrten und wechselten immer wieder ahnungslose Blicke. Beide schienen in Gedanken versunken, als der knackende Funk beide zusammenzucken ließ. Colonel Whist schien ungeduldig:
„Alles in Ordnung da unten? Haben sie etwas gefunden? Wir müssen langsam los, wenn wir den Rest ihres Teams retten wollen!“
Diese Drängelei ließ Era die Zornesröte ins Gesicht steigen, also schrie sie aufgebracht zurück:
„Wir haben nur ein Repositorium gefunden! Lassen sie uns noch etwas Zeit!“
Während Colonel Whist und Era über Funk einen Kleinkrieg austrugen, atmete Marco lautstark durch und musterte das schwarze Objekt auf dem Altar. Vielleicht war es die Rettung für das Team und die Lösung für den Krieg gegen Gabriel. Er war sich des Risikos bewusst, denn einfach alles konnte schief gehen. Er könnte zum Antiker werden, bis ihn das Wissen umbringt. Vielleicht würde sich aber auch das Wissen nicht mit seiner Stärke vertragen und ihn in eine Pfütze aus Plasma verwandeln.
Immer wieder durchströmte ihn der Drang hin zu gehen und es zu aktivieren. Vermutlich lag es auch an seinem Erinnerungsverlust, dass er die Gefahr nicht richtig einschätzen konnte. Era wollte gerade einen neuen Einwand zur Diskussion mit dem Kommandanten einwerfen, als sie im Augenwinkel ihren ehemaligen Anführer sah, der tapfer auf den Altar zu rannte:
„Marco! Nicht!“
Der Blonde beugte sich über das Objekt und starrte in die schimmernden Lichter in seinem Inneren. Noch bevor die Galonierin ihn packen und wegzerren konnte, schnellte eine mechanische Hand herauf und umschlang Marcos Kopf. Das bisher schwache Licht blitzte einmal auf.
Als sich der Griff der Maschinenhand löste, verlor Marco kurz die Orientierung und taumelte davon. Seine Beine gaben nach und er fiel der Länge nach zu Boden. Seine Partnerin versuchte ihn sofort aufzurichten und brüllte ihn vorwurfsvoll an:
„Bist du verrückt?! Wieso hast du das gemacht?! Das könnte dich töten!“
Noch immer benebelt verdrehte Marco die Augen, bevor er sich halbwegs fing:
„Irgendjemand musste doch etwas tun! Vielleicht fällt mir mit dem Antiker-Wissen etwas ein, um die anderen zu retten… Nur die vielen bunten Punkte sind nervig!“
„Bunte Punkte?“
„Ja, wie bei dem Blitzlicht eines Fotoapparat!“
Sie schlug ihm auf den Hinterkopf, dann betätigte sie den Funk:
„Colonel Whist? Beamen sie uns hoch! Wir haben hier ein Repositoriums-Opfer!“
Danach umhüllte sie ein Lichtstrahl und zog sie zurück auf die Antares.

Sebastian war am Ende seiner Kräfte. Der Goa`uld hing nun kopfüber in einem grellen Raum aus Edelstein, innerhalb des Schiffes eines Erzfeindes.
Schweiß lief ihm von der Stirn, als er wieder diese Stimme flüstern hört:
„Wie ist es alleine zu sein und qualvolle Schmerzen zu erleiden, Vater?“
Somnus lief um ihn herum und hatte dieses nach Mord gierende Funkeln in den Augen, als seine Faust erneut herum schnellte und des Soldaten seine Niere traf. Sebastian war bereits mit Blut überströmt und sein rechtes Auge war geschwollen. Die Fesseln aus einem kunststoffartigen Material hatten sich tief in seine Gelenke geschnitten.
Somnus genoss die Folter an seinem Vater und machte kein Geheimnis daraus:
„Ich hatte erwartet, dass du mir wieder einen Vortrag hältst, dass ich mich ändern muss!“
Sebastian spuckte Blut aus, dann würdigte er seinen Sohn nicht einmal eines Blickes:
„Das habe ich aufgegeben! Du bist ein hoffnungsloser Fall!“
Für diese freche Antwort kassierte der Goa`uld einen neuen Schlag, bis Somnus sich einem kleinen Tisch mit Folterutensilien zu wand:
„Tja, dann hätten wir wohl nichts mehr zu besprechen aber ich hoffe du verstehst, dass ich dich nicht sofort umbringen kann. Mein Drang dich zu foltern ist leider viel größer…“
Er griff ein Messer vom Tisch und hielt Sebastian die glänzende Klinge vors Gesicht:
„Erinnerst du dich? Du wolltest mich im Schlaf erdolchen! So fühlt es sich an, wenn man von einer Klinge getroffen wird!“
Das Messer schnellte voran und…

Fortsetzung: Folge 9
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