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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 5: Eiserne Ketten


Dicke Panzertüren schoben sich auf und ließen zwei Männer in den Innenhof. Dort warteten bereits zwei weitere Kämpfer mit muskulösen Körpern. Sie gingen aggressiv auf einander los, stießen brutale Schreie aus. Sie stießen einander um und schlugen sich gegenseitig nieder. Dem ersten brach nach einem kraftvollen Hieb der Kiefer, während ein anderer gegen die Wand gedrängt wurde.
Nachdem Blut geflossen war, erklang eine Sirene und ein Wärter schaute durch sein Guckloch, um mit einem Betäubungsgewehr auf die Kämpfenden zu schießen.
Hinter den dicken Türen zum Innhof war der Gefängnistrakt. Der Trakt hatte vier Etagen und überall waren vergitterte Türen, zu den zahlreichen Zellen.
Ihm wanderte ein mieses Gefühl durch den Magen, als sie ihn hier einlieferten. Nie hatte er damit gerechnet im Gefängnis zu laden, noch dazu für eine Sache, die er nicht getan hatte.
Er konnte die Häftlinge in ihren Zellen sehen. Sie alle schauten grimmig zwischen den Gittern durch und musterten den Neuankömmling ganz genau.
Einige waren geil, andere einfach nur glücklich über ein neues Opfer. Andere ignorierten den neuen Insassen und trainierten fleißig ihre Muskeln, indem sie ihre eigenen Zellenkameraden als Gewichte verwendeten. Einige der Sträflinge waren Kerle mit großen Muskeln und finsteren Gesichtsausdrücken aber auch Aliens tummelten sich in den zahlreichen Kerkern. Dabei gab es Amphibien und Reptilien.
Sogar ein paar Insektengeschöpfe waren dabei. Sie schrieen ihn an, als der Wärter ihn durch den Trakt zur Zelle führte.
Wie war er bloß in diese Lage geraten?
Die ganze Umgebung war so feindselig und einfach überall roch es etwas unangenehm. Vermutlich war die Hygiene an diesem Ort mehr als dürftig und es gab auch kein richtiges Tageslicht. Eingeschüchtert verschwand sein Kopf zwischen den Schultern, als der Wärter ihn stoppte und dann zu der Zelle mit der Nummer 7 umdrehte. Diese Zellentüren schoben sich automatisch bei Seite und legten den kleinen Raum dahinter frei. Es war eine kleine Kammer mit dicken Betonwänden und einer spartanischen Einrichtung. Die Zelle war für jeweils zwei Personen gedacht und hatte auch nur zwei Matratzen, wie auch eine Kloschüssel.
Es gab schon einen Häftling in der Zelle, welcher am Boden kniete und die Hände hinter den Kopf hielt. Der Wärter hinter ihm war mit einer futuristischen Rüstung bekleidet und hatte einen speziellen Schlagstock zur Sicherheit.
Die Wangenknochen des Mannes zuckten, als er mit lauter Stimme sprach:
„Sobald die Zellentür zu ist, gehen sie an die Öffnung und greifen mit der linken Hand an den Rahmen. Danach öffne ich die Handschellen. Sind beide Arme frei treten sie von der Tür weg!“
Der Neuling befolgte den Befehl und ließ sich die Handschellen abnehmen, die sich schmerzhaft in seine Handgelenke geschnitten hatten. Nachdem der Wärter fertig war, stolzierte er davon und der andere Insasse richtete sich wieder auf:
„Okay, Frischling! Willst du Schläge oder Sex?“
Der junge Mann mit dem stoppeligen, blonden Haar und dem irritierten Gesichtsausdruck wusste nicht, was er sagen sollte und schüttelte ängstlich den Kopf:
„Weder noch!“
Der andere Häftling nickte und schien mit dieser Aussage einverstanden:
„Gut, dann wollen wir es dabei auch belassen!“
Er hatte sich Kriminelle immer anders vorgestellt. Dieser Typ entsprach gar nicht der Norm. Der Mann war etwas höheres Alter und hatte graues Haar, welches ihm lang in den Nacken hing. Um den Mund trug er einen schwarzen Bart und seine Arme waren mit komischen Symbolen übersät. Der Insasse legte sich wieder auf seine Pritsche und stieß ein Seufzen aus:
„Wenn du Furzen musst, halte deinen Arsch an die Zellentür und wenn du nach dem Scheißen das Klo sauber machst, haben wir keine Probleme! Dann kommen wir ohne Schwierigkeiten miteinander aus!“
Der Blonde mit dem Stoppelhaar nickte bloß wortlos. Dieser Ort hatte ihn viel zu sehr eingeschüchtert. Konnte er hier überhaupt überleben? Er war doch nur ein schmächtiger Bursche, der nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun konnte.
Deprimiert ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte Löcher in die Luft, bevor er seine Häftlingskluft genauer ansah. Alle Verbrecher, die hier einsaßen, trugen bloß eine kurze, weiße Hose, die man mit Boxershorts vergleichen konnte und ein weißes Hemd, auf dem eine Nummer eingenäht war. Entkräftet ließ er sich auf das dünne Kissen fallen, weshalb er auch mit dem Kopf an die Eisenstange am Kopfende des Bettes stieß. Nun drehte sich der Insasse zu dem jungen Neuankömmling um und musterte ihn genauer, nur um sich dann wieder schweigend weg zu drehen.
Das Verhalten des Alten war sehr sonderbar aber er musste es akzeptieren. An diesem Ort hatte seine Meinung über andere keine Bedeutung mehr. Müde schloss er die Augen und versank in seinen Träumen.

Langsam segelte die Schneeflocke vom grauen Himmel hinab…
Sie trudelte etwas, dann landete sie im Gesicht des blonden Jugendlichen, welcher sofort in Gedanken versunken, auf schaute.
Immer mehr weiße Flöckchen rieselten hinab.
Der Junge atmete ruhig ein und aus. Er stand einfach still und versuchte den Schnee auf der Haut zu spüren.
Sein Kopf war mit einer schwarzen Mütze bedeckt und seine Hände in graue Handschuhe eingepackt.
Um ihn herum blitzten die bunten Lichter von verschiedenen Lichterketten und es roch nach Gebäck und Glühwein. Verträumt beobachtete er eine weitere Schneeflocke, die an ihm vorbei fiel und dann auf dem Asphalt des Weges landete.
Schlagartig tauchte das Gesicht eines Mädchens vor ihm auf und versetzte ihm einen Schreck:
„Du träumst wieder einmal?“
Der Blonde zuckte zusammen und musste tief durch atmen:
„Musst du mich so erschrecken!?“
Das Mädchen verschränkte wütend die Arme und zog einen Schmollmund. Auch sie trug eine Mütze aber am Hinterkopf guckte ein schwarzer Pferdeschwanz heraus. Ihre braunen Augen wanderten vorwurfsvoll hin und her:
„Du hast mir doch versprochen, dass wir diesen Tag auf dem Weihnachtsmarkt genießen! Also sei nicht immer so deprimiert!“
Der Blondschopf hob eine Augenbraue:
„Was soll ich machen? So bin ich nun mal!“
In dem Moment schnellte eine Hand hervor und drückte mit aller Kraft auf die rote Mütze des Mädchens. Ein anderer Junge in ihrem Alter war herbei gestürmt und hatte ihr auf den Kopf gehauen.
„HOTPUTTON!“, schrie er grinsend, kassierte aber gleich einen Boxschlag zwischen die Rippen, weil das Mädchen den Witz nicht lustig fand:
„Du bist ein Arschloch, Toby! Wären wir mal alleine auf den Markt gegangen…“
Der Junge namens Toby hatte keine Mütze auf, dafür aber eine dicke Winterjacke. Seine schwarzen Haare glänzten etwas:
„Ach ja? Wieso muss ich dann den Babysitter spielen?“
Er deutete auf ein viertes Kind in ihrer Reihe, welches wesentlich jünger war als die anderen. Der kleine Junge war etwas unsicher und schaute Toby mit großen Augen an. Der Blonde dachte kurz nach, dann beugte er sich zu dem Kind runter und warf Toby einen bösen Blick zu:
„Scott kann sehr gut auf sich alleine aufpassen, richtig?“
Das Kind rückte die kleine Bommelmütze zurecht und salutierte spaßig vor dem Jugendlichen:
„Ja, kann ich!“
Toby stöhnte genervt auf und ging ärgerlich voran:
„Dann hänge dich gefälligst an Marcos Rockzipfel und nicht an meinen! So ein doofer Ausflug… Ich verstehe immer noch nicht, wieso wir diesen Nervtöter mitnehmen müssen!“
Lindsey und Marco sahen sich nur Schulter zuckend an und liefen dann weiter. Scott fühlte sich nun etwas deplatziert aber Marco gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er ruhig weiter mitkommen konnte. Der Weihnachtsmarkt war noch groß, also gab es noch genug für die Gruppe aus Kindern zu entdecken. Schon bald machten sie Halt an einem Stand für Waffeln mit Schokolade.

Ein lautes Brüllen weckte ihn aus dem Schlaf.
Dabei hatte ihn der Traum mehr verwirrt, als der plötzliche Weckruf. Sein Zellenkamerad stand bereits und ließ sich von einem Wärter an der Türöffnung Handschellen anlegen. Als das getan war, schrie der Wärter ihn an:
„Los! Aufstehen und Hände an die Öffnung!“
Ohne Widerworte befolgte er die Anweisung, schwang sich trotz Müdigkeit aus dem Bett und ließ seine Hände zusammen binden. Danach öffnete sich die Zellentür und beide wurden von drei Wächtern zu einer Schleuse am anderen Ende des Traktes gebracht. Dabei bemerkte er, dass einige Zellen leer waren.
Es ging also zum Hofgang.
Was würde ihn da draußen erwarten. Sicherlich gab es viele Leute, die in ihm ein leichtes Opfer sahen. Sein Mitinsasse schien wenig beunruhigt und wirkte mit seinem Alter wie ein wahres Urgestein des Knastes. Die Eisentür ging auf und man entfernte ihnen wieder die Handschellen.
Der kleine Innenhof war nicht wirklich groß aber es wurden auch nie alle Häftlinge gleichzeitig raus geschickt, weil sonst zu wenig Platz war. In der Ecke saß ein Echsenmensch, der immer wieder mit seiner gespaltenen Zunge zischte. Drei dunkelhäutige Männer hatten sich in der rechten Ecke breit gemacht. Aus der gegenüber liegenden Seite stand eine Gruppe von Hellhäutigen. Tatsächlich gab es sogar einen Einzelgänger, der in der linken Ecke immer wieder Gebete von der Sonne sprach. Es musste sich also um einen überlebenden Corona handeln.
Etwas eingeschüchtert trat er an eine der leeren Wände und wurde von allen angestarrt. Kaum hatte er sich an die Wand gelehnt, ging die Tür erneut auf. Zwei weitere Häftlinge stürzten in den Hof, bereit sich zu prügeln. Einer von ihnen schien noch eine Rechnung offen zu haben, die es schleunigst zu begleichen galt. Er stürmte auf einen der Dunkelhäutigen zu und verpasste ihm einen Kinnhaken. Dieser landete polternd im Dreck und verteidigte sich mit aller Kraft gegen den Angriff. Der Neuling drückte sich enger an die Wand, um in den Kampf der Straftäter nicht mit hineingezogen zu werden.
Durch ein Fenster am oberen Ende des Hofes beobachteten die Wärter das Geschehen. Sie schienen nichts gegen die Kämpfe zu haben und amüsierten sich sogar. Der Gedanke, dass sie sogar Wetten abschlossen, ließ ihn erschaudern. Irgendwann floss erstes Blut und die Wärter waren so Gütig einzugreifen. Mit einer Art Schockwaffe versetzten sie beiden Kämpfern einen Stromschlag, der sie niederrang und gleichzeitig mit Schmerz erfüllte. Der Alarm schrillte los aber den Hofgang frühzeitig zu beenden kam wohl nicht in Frage, denn nur die Schläger wurden raus geschafft. Die anderen machten weiter ihre Runden und warfen sich aggressive Blicke zu.
Irgendwann löste sich ein anderer Glatzkopf aus der Menge. Sein Kopf war mit einem Teufelstatoo bedeckt. Er hatte einen nicht ganz so bösen Gesichtsausdruck und grinste schelmisch:
„Tja, willkommen im Dschungel, mein Freund! Der Trakt ist kein Zuckerschlecken, richtig?“
Der Neue fuhr sich über sein stoppeliges Haar:
„Nein, echt nicht…“
Der Häftling mit dem Tatoo war einigermaßen zutraulich und lächelte:
„Hey, zum Glück hast du ja mich und wenn du dich richtig anstellst, hast du auch bei anderen gute Karten. Lass dir einfach nichts gefallen! Wenn dir einer doof kommt, schlag ihm in die Fresse!“
Da rief auch schon ein Wärter, dass der Hofgang beendet sei. Mit der gleichen Prozedur wie zuvor, wurden alle in ihre Zellen gebracht. Dort ließ sich der Neue auf sein Bett fallen und starrte Löcher in die Luft. Der alte Mithäftling knackte mit dem Genick und blieb an der Tür stehen, untersuchte aber wieder seinen Zellenkameraden:
„Wartet da draußen was auf dich?“
Er wurde nüchtern und horchte auf, bevor er nur unschlüssig mit der Schulter zuckte:
„Keine Ahnung… Ich habe Lebenslänglich bekommen und außerdem habe ich keine Erinnerungen an da draußen!“
Nun wurde der Alte doch etwas neugieriger und setzte sich auf seine Pritsche:
„Wie heißt du?“
„Marco, glaube ich! Zu letzt hat man mich jedenfalls so genannt.“
Der Alte dachte kurz nach, dann reichte er dem jungen Mann die Hand:
„Ich heiße Kine! Erzähl mal, Marco! Wieso hast du keine Erinnerungen mehr? Und wie bist du hier gelandet?“
Der Erinnerungslose seufzte und rieb sich etwas müde die Augen:
„Keine Ahnung. Es gab einen Unfall und dann haben mich diese Leute gefunden, die behauptet haben meine Freunde zu sein. Ich wusste, dass mein Platz nicht bei ihnen ist, also bin ich gegangen. Mein erstes Ziel war der Planet Kihan.
Dort wurde ich von Kopfgeldjägern angegriffen und hier her gebracht. Ich scheine einem Mörder sehr ähnlich zu sehen, denn angeblich soll ich einen Senator dieses Planeten ermordet haben…“
Kine lachte und fasste sich an den Bauch:
„Typisch! Wenn sie den echten Mörder nicht finden, schnappen sie den, der ihnen als nächstes in den Kram passt! Egal… Du bist jetzt in einer Gang!“
„Hä? In einer Gang?“
„Ja, du hast dich doch auf dem Hof mit Hitch unterhalten. Er gehört zu eine der Gangs und da er dich mag, gehörst du dazu. Merk dir aber lieber, dass die mehr von dir verlangen, als einfach nur auf dem Hof zu stehen und „Die Wärter sind blöd!“ zu rufen!“
Marco wurde nun auch neugieriger. Vielleicht konnte ihm Kine helfen sich in dieser Umgebung besser zu Recht zu finden:
„Wieso kommst du ohne Gang aus?“
Kine hatte offenbar kein Problem damit diese Frage zu beantworten:
„Realität ist, was man dafür hält. Ich lebe in meiner eigenen. Die anderen akzeptieren das!“
Nun drängten sich ihm neue Fragen auf, denn es gab viel, was er an diesem Ort nicht verstand. Seine Augen wuchsen und er rückte näher an seinen Insassen heran:
„Aber woher weißt du, wer jeder ist und zu welchen Gruppen sie gehören?“
Kine räusperte sich, dann fuhr er sich durch seinen Bart:
„Okay, Frischling. Ich bringe dir die Grundregeln des Knastlebens bei und du tust mir dafür auch einen Gefallen. Halte Abstand zu mir auf dem Hof!
Also, fangen wir an. Im Gefängnis entsteht Gruppenzugehörigkeit durch Spezies und Hautfarbe! In erster Linie halten die weißen Männer zusammen und bilden die Allianz des reinen Blutes. Viele sind nicht Mitglied einer Gang und tun alles, um dazu zugehören. Einige könnten versuchen dich zu rekrutieren. So stärken sie ihre Position im Knast. Reptilien und Amphibien sind meistens im Streit aber wenn es hart auf hart kommt, tun sie sich zusammen. Insektenwesen sind reine Einzelgänger und von Staatsfeinden wie Zera und Corona halten sich alle fern…“
Diese Erklärung leuchtete ein und mit Kines Hilfe würde er sich bald in dieser konfusen Gesellschaft zu Recht finden. Der Alte runzelte die Stirn, dann legte er sich richtig hin:
„Das reicht auch für heute…“
Marco tat es ihm gleich und versuchte zu schlafen, was ungewöhnlich schnell gelang.

Er starrte benommen aus dem Fenster.
Wieder hatte es stark geschneit und der ganze Platz vor dem Waisenhaus war mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Einige der älteren Waisenkinder waren mit Schneeschiebern dabei den Weg frei zu räumen.
Er lehnte mit seiner Stirn gegen die kalte Fensterscheibe und betrachtete das Glas, welches bei jedem Ausatmen beschlug. Immer vier Kinder bewohnten ein Zimmer. Auch Toby war bei ihm mit einquartiert aber er war für den Küchendienst eingeteilt. Die anderen beiden halfen bei dem Räumarbeiten auf dem Hof.
Marco war gerne alleine und in Gedanken versunken. Es gab ihm Zeit um mit den Ereignissen seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen.
Völlig vertieft in seine Tagträume, klopfte es an der Tür und erregte seine Aufmerksamkeit. Eine Betreuerin schaute durch den Türspalt:
„Marco? Willst du nicht ein bisschen raus?“
Der Blondschopf konnte sehen, wie die anderen während des Schneeschiebens mit Schneebällen warfen und spielten. Er reagierte einfach nicht auf die Frage der Betreuerin und schaute sie kühl an. Die Frau schien sich Sorgen zu machen und seufzte:
„Du darfst dich nicht so gehen lassen, Marco. Es wird alles gut aber dazu solltest du dein Leben genießen.“
Hatte diese Tussi von der Behörde das eben wirklich gesagt? Sollte er alles, was war einfach so vergessen?
Mit einem letzten Zischen drehte er sich wieder um und schaute weiter hinaus. Die Betreuerin merkte schnell, dass sie hier nichts bewirkte und verließ den Raum wieder. Marco war einfach nicht in der Laune sich über seine Vergangenheit zu unterhalten. Das durfte er mit dem Psychiater schon oft genug. Sanft legte er den Kopf wieder gegen das Glas, als er unten am Zaun den kleinen Scott sah.
Er schaute zu Marcos Fenster auf und winkte. Marco wollte zurück winken aber da wurde Scott schon von seiner Mutter an der Hand genommen und zur nächsten U-Bahn-Station geführt. Die Frau drehte sich um und schaute ebenfalls zu dem Fenster hinauf, wo sie den Jugendlichen mit dem blonden Haar sah. Ihr Blick war unglaublich tief und wirkte, als wüsste sie einfach alles. Dem Blonden lief ein Schauer über den Rücken und er fühlte etwas Uraltes.
Als Scott mit ihr in der U-Bahn verschwunden war, schloss Marco die Augen und dachte an seine eigenen Eltern…

Wieder taten sich die Türen des Hofes auf und Marco war froh an die frische Luft zu kommen. Kine entfernte sich sofort von ihm und machte ein paar Dehnübungen, während er sich zu der Gruppe von Hitch gesellte.
Dieser reichte ihm kameradschaftlich die Hand:
„Hey, alles klar? Sieh dir mal die fiese Affenfresse da hinten an!“
Er deutete auf einen der Muskelpakete und grinste schelmisch. Marco hatte schon ein blödes Gefühl, was ihn erwarten könnte und schaute nur schnell zu dem Typen rüber. Hitch nickte begeistert:
„Der ist heute fällig!“
Dieser hatte bemerkt, dass man über ihn rede und stürmte sofort auf Marco zu. Dieser wusste gar nicht, was um ihn geschah und kassierte einen ersten Schlag genau ins Gesicht. Er verlor das Gleichgewicht und landete am Boden, während der Angreifer sich wütend über ihn beugte und weiter zu schlug. Während weitere Schläge auf ihn einhämmerten hörte er die grölende Stimme von Hitch:
„Hau den Penner zu Brei!“
Die Welt um ihn herum verschwamm und ihm wurde klar, dass er dem Gegner nichts entgegen zu setzten hatte. Immer wieder spürte er Hiebe im Magen und vorwiegend im Gesicht.
Seine Lippe war schon aufgeplatzt und Blut lief ihm aus der Nase. Im Augenwinkel konnte er Kine sehen, der nur den Kopf schüttelte. Plötzlich griffen die Wärter ein und verpassten dem Schläger einen Schock. Marco hingegen lag blutend am Boden und hatte einfach überall Schmerzen. Dieses Mal wurde der Hofgang gleich beendet und alle in ihre Zellen verfrachtet.
Es gab auch keinen Sanitäter, der sich um Marco kümmerte. Wimmernd legte er sich in die Ecke seiner Zelle und wischte sich mit einem Tuch das Blut aus dem Gesicht.
Kine betrachtete das Schauspiel, dann lachte er:
„Du hast dich echt verhauen lassen… Unglaublich!“
Nachdem sich Marco seine Wunden gereinigt hatte, schloss er nachdenklich die Augen und versuchte den andauernden Schmerz und den brummenden Schädel zu ignorieren:
„Ich bin kein Kämpfer und der Typ war mindestens doppelt so groß wie ich!“
Kine stand auf und zeigte auf die blauen Flecke an Marcos Körper:
„Du scheinst nicht gemerkt zu haben, was in dir steckt. Andere wurden nach solcher Prügel ins Lazarett gebracht aber du hast nur blaue Flecken…
Das ist nicht normal, Jungchen!“
Nun wo es Kine so sagte, fand Marco das auch etwas ungewöhnlich. Nach so vielen Faustschlägen sollte er etwas mehr bluten aber stattdessen hatte er lediglich blaue Flecken. Der Zellenkamerad strich sich wieder nachdenklich durch den Bart, so wie er es immer tat:
„Vielleicht warst du einmal ein Krieger. Du hast bloß keine Erinnerung daran…“
„Das hilft mir auch nicht weiter!“, brummte Marco.
Kine knackte mit dem Genick, während er einen Entschluss fasste:
„Ich habe meine Meinung geändert! Du kommst mit mir auf den Hof, klar!? Anfangs werden sie dich deshalb nicht angreifen aber auch mein Schutz ist begrenzt. Ich werde dir deine Kraft zeigen!“
Marco ahnte nicht, dass Kine diese Aussage wahr machen würde. So machte es der Erinnerungslose genau, wie Kine es ihm gesagt hatte und ging gemeinsam mit ihm auf den Hof. Die anderen Häftlinge stierten ihn schon wieder kampfeslustig an aber die Gegenwart von Kine schien sie abzuschrecken. Der Alte machte ein paar Kniebeugen, dann sprach er mit leiser Stimme:
„Das wichtigste an diesem Ort ist Routine. Stehe morgens auf, frühstücke, mache die Zelle sauber, esse Mittag, treibe Sport, Entspannungsübungen und zu letzt Abendessen. Du bist in deinem Kopf nicht eingesperrt. Wobei…“
Er schaute an Marco hoch und runter, dann verzog er das Gesicht:
„Sport kannst du weg lassen. Du bist auch so stark genug.“
Wieder hätte der Blonde fast gelacht, denn sein Körper wirkte nicht sehr muskulös:
„Was soll das? Ich bin doch gar nicht so stark!“
„Ach ja? Werden wir gleich sehen!“, schmunzelte Kine und ging auf Abstand, als Hitch mit ein paar anderen zu Marco rüber kam. Er grinste und sein Tatoo mit der Teufelsfratze bewegte sich passend zur Stimmung des Häftlings:
„Hallo, Kleiner! Hast dich ja ganz schön verprügeln lassen. Hoffentlich läuft das heute besser, denn die hässliche Schuppenbestie da hat Schläge nötig!“
Er zeigte auf einen der Echsenmenschen, der mit seiner gespaltenen Zunge die spitzen Krallen ableckte. Kaum war der Satz von Hitch ausgesprochen, da blitzte die Echse mit den Augen und stampfte auf Marco zu. Der junge Mann bekam sofort weiche Knie, als die Kreatur fauchend auf ihn zu trat. Hitch und seine Leute machten Platz für den Kampf, während Marco etwas zurück wich. Immer wieder schaute er zu Kine, der ihm nur aufmunternd zu nickte. Die Echse war mindestens zwei Meter groß und ihre Faust hatte sich eine dementsprechende Aufschlagskraft.
Die Pranke der Kreatur schnellte hervor und erwischte den Blonden genau am Kopf. Die Wucht riss ihn von den Füßen und warf ihn zu Boden. Wieder einmal krachte sein Hinterkopf auf die harte Betonerde. Gerade als die Faust der Echse auf ihn hinab schnellte, verspürte er einen harten Stich in seinem Kopf. Bilder drängten sich ihm auf, wie in einer Vision.
Er erinnerte sich an einen guten Freund, welcher ihn vor einer großen Dummheit bewahren wollte. Danach versuchte er einen großen Kristall mit seiner Faust zu zerschlagen.
Mit einer leichten Rolle bewegte er sich aus der Schlaglinie und die Pranke der Echse rauschte neben ihm in den Beton. Ein plötzlicher Adrenalinschub durchströmte seinen Körper, erfüllte ihn mit Energie und ließ ihn wieder auf die Beine kommen. Die Echse fixierte ihn und schlug erneut nach ihm aber Marco duckte sich unter der Attacke durch, um dann den Schwanz der Kreatur zwischen die Rippen zu bekommen.
Mit einem lauten Stöhnen knallte er gegen die Hofwand und hörte das Gegröle der anderen Häftlinge. Zwar waren sie vom Kampfgetümmel begeistert aber die plötzliche Gegenwehr des Frischlings verblüffte sie.
Jetzt setzte der Echsenmensch auf seine langen Krallen und riss knapp neben Marco eine tiefe Kerbe in die Wand. Der Blonde wich dem Schlitzer aus.
In diesem Fall tat sich für ihn eine Lücke auf, welche er unbedingt ausnutzen musste. Er ließ seine eigene Faust zu einem Kinnhaken herauf schnellen und traf. Der Unterkiefer der Bestie knirschte, während sie ins Taumeln geriet. Marco hatte den Schwung, den er brauchte und schlug jetzt frontal auf den Brustkorb des Kontrahenten.
Der Angriff saß und katapultierte die Echse regelrecht davon, bis sie donnernd an der anderen Wand aufschlug und bewusstlos liegen blieb. Der Beifall kam sofort zum erliegen und alle schauten den schmächtigen Insassen geschockt an.
Kine schien begeistert und Marco starrte sich fassungslos auf die eigenen Hände. Hatte er das eben getan? Besaß er tatsächlich die Kraft, von der Kine gesprochen hatte?
Durch diese Schlägerei griffen die Wärter wieder ein und beendeten den Hofgang. Alle trotteten in ihre Zellen aber Marco befand sich nun auf einem Strom der Euphorie. Es verging eine ganze Zeit und der junge Mann lief aufgekratzt in der Zelle hin und her, während Kine sich im Schneidersitz auf sein Bett ausbreitete und die Augen schloss.
Kaum hörbar begann er eine Art von Gebet aufzusagen. Nun beruhigte sich auch Marco wieder und beobachtete, wie der Ältere danach jedes einzelne Symbol auf seinem Arm berührte. Die Zeichen waren in die Haut gebrannt und es musste höllisch wehgetan haben, als sie entstanden. Er wurde neugierig, wollte Kine aber nicht in seinen Gebeten stören.
Irgendwann tat er die Augen wieder auf und lächelte sanftmütig:
„Du willst wissen was das bedeutet, richtig? Die Symbole stehen für Geduld, Buße, Wissen, Herrlichkeit, Treuepflicht und Bestimmung!“
Ein großes Fragezeichen erschien über Marcos Kopf und Kine brauchte keine Aufforderung um es zu erklären:
„Jedes Geschöpf hat seine Bestimmung aber um diese zu erfüllen muss er Buße für seine Taten tun und seine Treuepflicht zeigen. Um das zu erreichen braucht man viel Geduld um sich großes Wissen anzueignen. Hat man das Ziel seiner Bestimmung erreicht, erwartet einen die Herrlichkeit.“
Das ganze war also so etwas wie die 10. Gebote für Kine, was Marco gut nachvollziehen konnte. Während er sich für die Nachtruhe hinlegte, brannte ihm noch eine letzte Frage auf dem Herzen:
„Kine? Wieso bist du eigentlich hier drin?“
Der alte Häftling räusperte sich, dann begann er seine Geschichte mit sanfter Stimme zu erzählen:
„Ich war einmal so was wie ein Wissenschaftler. Ich habe das Sternentor erforscht aber diese Studien stießen bei meinem Volk nicht gerade auf Begeisterung, zumal dann die Zera auf meine Welt kamen. Als endlich die Nachricht über den Untergang der Zera kam, waren schon die nächsten Ausbeuter in Form der Corona da. Mein Volk stempelte mich als Verräter hin und schob mich hier her ab.“
Das Kine ein Wissenschaftler war, überraschte Marco. Er hätte den Häftling nie für einen Mensch des Wissens gehalten. Schon gar nicht für einen Professor, der sich mit dem Stargate beschäftigte. Bevor nun die Lichter in den Zellen ausgingen, drehte sich Kine ein letztes Mal zu Marco um und sah ihm tief in die Augen:
„Hitch und seine Leute werden versuchen dich zu rekrutieren! Du bist so stark, dass du nützlich für sie wärst. Ich empfehle dir von nun an Solo zu gehen und dich aus den Gangs zu lösen.“
Der Blonde nickte, dann versuchte er wieder zu schlafen.

Ärgerlich packte er den Griff der Schaufel fester und rammte sie in den Schnee.
Ausgerechnet heute hatte man auch ihn zum Schnee schaufeln verdonnert, dabei hörte es heute gar nicht mehr auf damit.
Kaum hatte er eine kleine Fläche frei geräumt, war sie auch schon wieder von neuem bedeckt.
Seine Mütze rutschte ihm immer wieder nervig ins Gesicht und die Arbeit strengte ungeheuerlich an.
Natürlich könnte er sich zu den anderen Waisenkindern gesellen und mit ihnen während der Arbeit spielen aber diese Aufgabe lenkte ihn als einziges von seiner Lage ab.
Mit einem weiteren Murren schob er etwas von der weißen Masse bei Seite. Seine Nase lief aber die Taschentücher hatte er im Zimmer liegen lassen. Da tauchte Scott am Zaun auf und winkte dem bedrückten Marco wieder aufmunternd zu:
„Hallo, Marco!“
Die Laune des Jugendlichen stieg wieder etwas und er ging zum Maschendrahtzaun des Geländes:
„Guten Tag, Scott. Was machst du denn hier? Bist du etwa wieder von Zuhause weg gelaufen, ohne deinen Eltern bescheid zu sagen?“
Der 8-jährige wurde etwas rot im Gesicht und zwinkerte Marco frech an:
„Ja, weil meine Mutter gesagt hat, dass ich heute nicht raus soll. Papa kommt rechtzeitig von der Arbeit und wir wollen zusammen essen.“
Der Blonde stützte sich auf seine Schaufel und stierte Scott vorwurfsvoll an:
„Darf ich dich was fragen, Kleiner? Wieso kommst du immer zu mir? Findest du keine Freunde an deiner Schule?“
Der kleine Scott zupfte an seiner Bommelmütze:
„Du bist doch mein Freund und außerdem bist du immer so traurig, wenn ich nicht da bin. In der Schule will keiner mit mir Freundschaft schließen, weil wir immer so viel umziehen.“
Bei dem Dackelblick den Scott drauf hatte, konnte Marco nicht anders und lächelte wieder:
„Okay, lass uns einen Pakt schließen! Egal was aus uns wird, wir bleiben Freunde fürs Leben. Findest du das gut?“
Scott nickte begeistert und strahlte von einer Wange zur anderen. Danach kramte er in seinen Jackentaschen und zog einen Eiskristall aus Plastik hervor, den er sich auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatte. Das Kind strengte sich an und brach den Anhänger in zwei Hälften:
„Hier! Wenn ich wieder weg ziehen sollte, erinnert uns das an unsere Freundschaft!“
Marco nahm die kleine, zerbrochene Eiskristallhälfte an und schien wirklich gerührt:
„Danke, das bedeutet mir viel. Nun geh aber langsam nach Hause, denn sonst machen sich deine Eltern noch Sorgen!“
Der kleine Junge lachte, dann lief er winkend davon. Marco hingegen hielt das Geschenk fest im Handschuh, bevor er es als Glücksbringer in seine eigene Jackentasche stopfte.

Hofgang war angesagt und alle Häftlinge gingen im Gänsemarsch ins Freie.
Marco und Kine liefen schweigend neben einander her, bis sie endlich im Innenhof angekommen waren. Dort sah ihn der Zellenkamerad erwartungsvoll an:
„Was hast du denn geträumt? Du hast im Schlaf etwas von einer Schneeflocke geredet…“
Marco zuckte bloß unschlüssig mit der Schulter, dann lockerte er seine Haltung. Kine packte ihn etwas grob am Arm, um ihm ins Ohr zu flüstern:
„Denk dran! Du musst solo gehen, also lass dich nicht von Hitch umpolen, klar? Denk an deine Stärke!“
Der junge Häftling blinzelte ihm verstehend zu, als auch schon Hitch an ihn heran trat:
„Hey, wie geht’s? Das gestern beim Hofgang war ja der Hammer, Junior. Wie hast du das gemacht?“
Marco zuckte bloß desinteressiert mit der Schulter:
„Weiß ich selber nicht!“
Hitch wurde immer begeisterter von diesen Kräften und klopfte Marco kumpelhaft auf die Schulter, während er auf den Corona in der Ecke zeigte:
„Dann verkloppst du jetzt den Sektenpenner! Die Corona haben es nicht anders verdient.“
Der Blonde hatte noch grobe Erinnerungen an die Sonnenanbeter. Sie waren offenbar auch in seiner Vergangenheit Feinde von ihm gewesen aber dennoch befolgte er Kines Rat und winkte ab:
„Lass mal! Ich bin heute nicht in der Laune für eine Schlägerei…!“
Damit wollte sich der Gangführer aber nicht zufrieden geben und stellte sich ihm in den Weg, als er weg gehen wollte:
„Du wirst den Kerl jetzt zu blutigen Brei schlagen oder du bekommst Ärger! Tu was ich dir sage oder es geht dir schlecht!“
Von diesen Worten ließ sich Marco nicht einschüchtern. Seit er seine Kräfte erkannt hatte, war er mit Selbstbewusstsein erfüllt. Kein Halbstarker wie Hitch würde ihn manipulieren.
Trocken schüttelte er den Kopf und stolzierte davon.
Nun war es Hitch selber, der dem Blonden einen deftigen Hieb verpassen wollte aber Marcos Reaktion war schneller. Er wich dem Schlag aus und hob den Ellebogen, wodurch die Nase von Hitch brach und er zu Boden ging. Alle anderen Mitglieder der Gang starrten angespannt zu ihrem Offizier am Boden. Nun wurde auch der Corona aufmerksam und betrachtete das Geschehen aus der Ferne. Hitch richtete sich brüllend wieder auf:
„Du kleiner Penner hältst dich wohl für besonders stark! Macht ihn fertig!“
Seine drei Leute stürzten auf Marco zu und kesselten ihn ein. Wie Haie umkreisten sie ihr Opfer aber der Blonde blieb standhaft und fixierte die Gegner.
Da schrie einer der Schläger auf, verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen, weil ihm der Corona den Finger in den Rücken gebohrt hatte.
Der Kampfstil der Corona war noch immer sehr effektiv und die zwei verbliebenen Kämpfer machten doch einen Rückzieher.
Marco hatte ein mieses Gefühl, als der Sektenangehörige an ihn heran trat:
„Ich kenne dich, allerdings frage ich mich, warum du hier bist!“
Auch Kine trat nun näher und reichte dem Corona brüderlich die Hand:
„Du hast den Jungen wieder erkannt, Gotar?“
Der Corona nickte bloß, während Marco sich verwirrt am Kopf kratzte und offensichtlich den Faden verloren hatte. Wieso verhielten sich Kine und der Corona wie Freunde?
Woher kannte dieses Sektenmitglied ihn? Wusste er vielleicht seine wahre Identität?
Nun reichte der Corona auch ihm die Hand, schien dabei aber größten Respekt zu empfinden, was den jungen Häftling nur noch mehr irritiert:
„Darf ich mal fragen, woher ihr euch kennt? Du kennt mich?“
Gotar lachte und verneigte sich:
„Ich und Kine waren Freunde, bevor er inhaftiert wurde. Er hat mir mal das Leben gerettet. Er war der einzige Freund außerhalb meiner Sekte. Ich war ihm etwas schuldig und du bist mir mehr als bekannt. Du scheinst dein Gedächtnis verloren zu haben…
Sehr bedauerlich!“
Fragende Blicke später setzte sich Gotar mit Kine und Marco an die Hofwand:
„Der Erzengel Gabriel hat mit dem letzten Kampf gegen das Zerberus-Team einen schweren Rückschlag erlitten und sich auf Chai zurückgezogen!“
Wieder hielt sich Marco den brummenden Schädel und neue Bilder überfluteten seine Erinnerungen. Er sah einen jungen Techniker, der den Erzengel mit seiner Telekinese in den Boden rammte und runzelte die Stirn:
„Dieser Gabriel wurde nicht besiegt? Ich dachte man hätte ihn getötet!“
Kine schüttelte sofort negierend den Kopf:
„Nein! Gabriel greift auf eine Macht zurück, die alle Grenzen überschreitet. Er ist praktisch unzerstörbar, so lange man nicht die Energie in seinem Kern vernichtet. Wenn diese Energie existiert, verfrachtete er sich einfach in eine neue Kristallhülle, wenn die alte zerstört wird!“
Marco interessierte sich wenig für den Erzengel, als viel mehr für Gotars Wisse über ihn:
„Sag schon, was es mit mir auf sich hat! Ich will so viel wissen, wie ich kann.“
Der Corona erfüllte den Wunsch und verschränkte die Arme:
„Dein Name lautet Marco Harrison und du warst der Anführer des Zerberus-Teams. Ihr habt euch zur Aufgabe gemacht die großen Machthalter dieser Galaxie unschädlich zu machen, um Frieden zu erschaffen. Dabei habt ihr die Vorherrschaft der Zera beendet und den Systemlord Marduk gestürzt, bis letzt endlich der Erzengel Gabriel auftauchte. Meine Informationen sind leider sehr begrenzt, deshalb kann ich dir nicht sagen, wieso deine Erinnerungen weg sind aber ihr habt Gabriel einen herben Rückschlag verpasst!“
Dem Frischling fiel die Kinnlade runter und er begann panisch zu stammeln:
„Soll das heißen, die Leute bei denen ich war, waren tatsächlich meine Freunde und Teamkameraden? Oh mein Gott… Ich habe sie im Stich gelassen!“
Benommen stand er auf und torkelte davon, gerade als auch der Hofgang beendet wurde. Schuldgefühle überkamen ihm. Zwar war sein Gedächtnis immer noch nicht zurück aber die Worte des Corona hatten ihn dennoch wach gerüttelt. Wenn die Geschichten über Gabriel stimmten, brauchten ihn seine Freunde vielleicht.

Aufgeregt rannte er von einer Ecke in die andere und murmelte unverständliche Worte vor sich hin. Nun frustete es ihn unendlich, dass er seine Freunde im Stich gelassen hatte.
Bisher hatte er nicht geglaubt, dass diese Menschen seine Freunde gewesen waren aber jetzt verstand er.
Zwar waren seine Erinnerungen nicht wieder da aber trotzdem hatte er Gewissheit.
Kine musste wieder lachen, als er den nervösen, jungen Mann sah:
„Schalte mal einen Gang runter. Was willst du jetzt machen?“
„Ich will hier raus!“, schnaubte Marco und boxte mit der Faust gegen die Zellenwand, wodurch etwas Beton abbröckelte.
Der Mitinsasse schmunzelte:
„Wie willst du das schaffen und warum? Du kennst ja nicht einmal die Namen deiner Freunde oder verstehst deine eigenen Fähigkeiten. Wie willst du ihnen da eine Hilfe sein?“
Der Blonde drehte sich kühl zu Kine um und Entschlossenheit funkelte in seinen Augen auf:
„Du hast selbst gesagt, dass man für seine Fehler mit Geduld büßen muss, um dann mit Wissen und Treuepflicht seine Bestimmung erfüllen muss, um die Herrlichkeit zu erlangen! Das will ich jetzt!“
Der alte Zellenkamerad knackte mit den Knochen, dann stand er auf und lächelte mit großer Zuversicht:
„Puh, wie soll man da noch was gegen sagen? Ich werde dir helfen hier raus zu kommen aber dann musst du einen alten Narren wir mich schon mitnehmen!“
Beide schlugen ein und der Pakt war besiegelt. Gemeinsam hatten die Gefangenen vielleicht eine Chance diesem Kerker zu entfliehen und wieder in die Freiheit zu kommen.
Sie setzten den Ausbruchsversuch für den nächsten Hofgang an und beschlossen sich noch einmal richtig auszuruhen. Der letzte Schlaf vor der Entscheidung stand an.

Sie schrie entsetzlich, als die kalte Masse in ihre Nacken klatschte, dabei bekam sie sofort eine Gänsehaut. Lindsey wurde sofort rasend und schmiss ihre Schaufel weg, um hinter Toby her zu rennen, der ihr die Ladung Schnee genau in den Nacken gekippt hatte.
Der Jugendliche mit den dunklen Haaren streckte die Zunge raus und stürmte davon, während das Mädchen einen großen Schneeball formte und nach ihm schmiss:
„Du Arsch! Bleib stehen!“
Marco stand wieder etwas abseits und schaufelte an seinem eigenen Stück. Er fand dieses Verhalten doch etwas albern und zuckte bloß mit der Schulter.
Dabei lief schon wieder seine Nase und sein Handschuh hatte ein Loch, wo immer Schnee rein lief.
Die kalte Masse brannte nach einiger Zeit an den Fingern aber davon ließ er sich nicht abschrecken. Plötzlich trat ein erwachsener Mann an den Maschendrahtzaun und schaute zu ihm rüber. Er trug einen Mantel aber sein ernstes Gesicht war fast komplett emotionslos. Der Mann hatte einen Dreitagebart und seine braunen Haare waren etwas blondiert. Seine stahlblauen Augen fixierten den Jugendlichen und er schnipste seine Zigarette weg, um dann nach ihm zu rufen:
„Hey, Kleiner! Komm mal her!“
Marco schien etwas irritiert und ignorierte den Fremden lieber. Bestimmt handelte es sich um einen Kinderschänder. Sein Aussehen ließ jedenfalls nur so einen Schluss zu. Plötzlich rief der Mann einen Namen:
„Marco! Komm mal her! Ich will mit dir über etwas Ernstes sprechen!“
Nun wurde der Teenager doch aufmerksam und trat langsam näher:
„Woher kennen sie meinen Namen?“
Der Unbekannte atmete schwer und etwas Angst lag in seiner Stimme, als er dem Blonden tief in die Augen sah:
„Es geht um Scott! Er sieht in dir einen großen Bruder und besten Freund aber das geht nicht! Ihr dürft keine Freunde sein, weil das meine Pläne gefährden könnte!“
Der Jugendliche wich nun wieder einen Schritt von dem Zaun zurück und verzog das Gesicht:
„Wie meinen sie das? Wollen sie damit sagen ich und Scott dürften keine Freunde mehr sein? Wo von reden sie da eigentlich!? Wer sind sie?“
Der Man räusperte sich und tatsächlich bewunderte er die feste Bindung zu dem 8-Jährigen:
„Du kannst es nicht verstehen aber das ist auch egal. Du wirst dich eh nicht mehr an ihn erinnern. Sei einfach froh, dass du mir eines Tages eine große Hilfe sein wirst.“
Er fasste durch die groben Maschen des Zaunes und packte den Jugendlichen am Kragen seiner dicken Winterjacke, wobei ein helles Licht aus der rechten Hand des Mannes erstrahlte.
Marco wehrte sich mit aller Kraft gegen diesen Fremden aber dieser legte ihm die leuchtende Hand direkt auf die Stirn und schloss konzentriert die Augen.
Geblendet von diesem mystischen Licht wurde dem Jugendlichen schwummrig vor Augen und er fiel hinten über in den Schnee. Danach verlor er das Bewusstsein.
Der Mann lachte erleichtert und musterte den blonden Teenager noch ein letztes Mal:
„Kaum zu glaube, dass er so etwas tun konnte… Wenn er den Namen dieses Lantianers erfährt, könnte es schlecht für mich werden… Na ja, fürs erste habe ich ihn unschädlich gemacht.“
Er verließ den Ort und ließ den Jungen bewusstlos liegen, während er sich eine neue Zigarette anzündete. Gelassen stolzierte er davon, als der kleine Scott den Weg herunter gelaufen kam, weil er mit Marco und den anderen spielen wollte. Der Fremde lachte begeistert und stellte sich dem Kind genau in den Weg. Scott konnte auf dem rutschigen Boden nicht mehr bremsen und lief genau in den Erwachsenen hinein:
„Tut mir Leid!“
Der Fremde beugte sich nur herunter und ließ seine Hand aufleuchten, wie bei Marco zuvor:
„Kein Problem! Das passt mir bestens in den Kram. Da muss ich nicht extra zu dir nach Hause kommen.“
Genau wie bei Marco legte er dem überforderten Kind die Hand auf die Stirn und setzte das Licht frei, wodurch auch Scott zu Boden ging.
Marco kam auf dem Hof des Waisenhauses langsam wieder zur Besinnung. Toby und Lindsey hatten seinen Schwächeanfall bemerkt und rannten besorgt zu ihm:
„Marco? Alles okay? Was hat der Mann mit dir gemacht?“
Der Blonde riss sich die Mütze vom Kopf und fühlte seinen brummenden Schädel:
„Welcher Mann? Was ist passiert?“
Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz wirkte verwirrt:
„Wir sollten dich zur Krankenschwester bringen und Scott schicken wir nach Hause, wenn er kommt.“
„Wo von redest du? Wer ist Scott?“, murrte er und setzte die Mütze wieder auf, während ihn Toby abstützte.

Alles war genau durchdacht, als beide wieder für den Hofgang abgeholt wurden.
Man legte ihnen an der Öffnung Handschellen an und holte sie raus und wollte sie zur Schleuse führen, als Kine Marco mit einem Nicken ein Zeichen gab.
Die Wärter begriffen gar nicht, was auf sie zukam. Marco spannte die Arme an und riss die Handschellen auseinander. Das Material war nicht einmal im Ansatz hart genug, um seine Stärke zu unterdrücken. Danach schnellte der Blonde herum, rammte dem einen Wärter den Ellebogen in die Rippen und warf den zweiten mit einem Fegekick nieder. Die Wachleute verloren das Bewusstsein, so dass Kine seine Handschellen mit den heruntergefallenen Schlüsseln öffnen konnte.
Kaum war der Ausbruch gestartet, da schrillte der Alarm im ganzen Zellenblock los. Aus allen Richtungen strömten nun Beamte herbei, während Marco mit dem Kiefer knackte und die Fäuste ballte:
„Bleib hinter mir, Kine!“
Der Häftling musste wieder lachen, dann nahm er selbst auch Kampfhaltung ein:
„Du brauchst mich nicht beschützen! Ich kann auch kämpfen!“
Ein Beamter stürmte mit erhobenem Schlagstock auf den Kriminellen zu aber Kine ließ sich nicht beeindrucken, fing den Stock mit der linken Hand ab und verpasste dem Wärter einen kraftvollen Schlag an die Schläfe.
Marco wirbelte herum. Er schleuderte einen Wärter über die Schulter in die Masse, bevor er bei zwei anderen die Köpfe zusammenschlug.
Die normalen Strafvollzugsbeamten waren keine Gefahr für die beiden Flüchtlinge, also waren bald alle unschädlich gemacht. Gemeinsam stürzten sie eine Stahltreppe zu den oberen Zellen hinauf, um dann die Zellentür von Gotar, dem Corona zu öffnen.
Der Sonnenanbeter war sichtlich irritiert, ließ sich die Chance aber nicht entgehen:
„Schön, dass ihr mich hier raus holen wollt!“
Zu dritt stürzten sie wieder in den Trakt hinunter, als sie hinter der Ausgangstür bereits ein Sonderkommando sahen. Es handelte sich um schwer bewaffnete Einheiten mit Rüstungen, Schildern und Gewehren. Sicherlich wäre Marco schroff in die Masse gestürmt aber leider waren die Einheiten der Sondertruppe zu zahlreich:
„Da kommen wir nicht raus! Wir brauchen einen anderen Ausgang!“
Der Erinnerungslose sah sich ein paar Mal um, dann rannte er an eine Wand am anderen Ende des Korridors, wo er die harte Oberfläche der Wand fühlte:
„Hier könnte es gehen!“
Mit etwas Anlauf, rannte Marco auf die Mauer zu, zog den Arm zurück und schlug dann direkt auf sie ein. Es gab zwar einen heftigen Knall aber die Wand gab nicht nach. Sein Plan ein Loch zu machen scheiterte. Kine tastete die Wand nun genauso ab wie es Marco zuvor getan hatte, um dann wieder durch seinen Bart zu streichen:
„Diese Wände wurden gebaut, um auch die stärksten Aliens hier drinnen zu behalten! Überlasst die Wand mir!“
Gotar und Marco warfen sich unschlüssige Blicke zu, während sich die Tür des Zellenblocks öffnete und die Sondereinheit herein strömte.
Der alte Häftling konzentrierte sich und hob seine Hand vor das Gesicht.
Dann geschah etwas äußerst Ungewöhnliches. Ein sanftes Licht ging von der Hand aus, als eine kleine Aura sie einhüllte. Die Aura funkte fünfmal, dann flackerte sie stärker und wuchs.
Anschließend gab sie zischende Geräusche von sich und flackerte wie eine richtige Feuerflamme, bloß aus blauer Energie.
Diese blaue Flamme versprühte eine unsagbare Kraft und Marco wusste von nun an, welche Fähigkeiten sein Zellenkamerad besaß. Der Häftling hatte mehr Gaben, als man glaubte.
Kine hatte genug Energie in seiner rechten Hand konzentriert, um seine Technik zu benutzen.
Er ließ seine Hand gegen die Wand schnellen und durchschlug sie damit. Danach entlud sie die ganze Energie in einer wahren Explosion. Die Wand wurde einfach fort gerissen wie Pappe und eine Druckwelle jagte durch den Korridor, so dass sogar die Spezialeinheit niedergerissen wurde. Marco hatte die Hand vor das Gesicht gehalten, als die Staubwolke alles eingehüllt hatte. Die Flüchtlinge hatten es geschafft und verließen das Gebäude. Gotar hatte etwas mehr Staub geschluckt und hustete:
„Was zur Hölle war das, Kine?“
Der Alte lief vorweg:
„Das war meine Spezialität! Der Kyon-Schlag!“
Weitere Erklärungen kamen nicht, also dachte sich Marco seinen Teil selbst. Kine musste gewaltige Kraftreserven besitzen aber wieso war er dann nicht schon längst geflohen?
Er konnte sich keinen Reim darauf machen und lief den anderen wortlos hinterher.
Sie erreichten einen hohen Zaun, der das Gefängnisgelände von dem Rest des Planeten trennte.
Aus dem Hauptgebäude kamen nun drei Echsenreittiere, auf denen bewaffnete Söldner saßen.
Marco erinnerte sich sehr gut an diese Typen, denn sie hatten ihn gefangen und hierher gebracht.
Die Reittiere gaben schreckliche Schreie von sich, während sie über das Feld auf sie zu krochen. Kine war sichtlich erschöpft und er war auch nicht mehr der jüngste. Gotar schien kampfbereit aber es war eine Schlacht die so nicht gewonnen werden konnte. Der junge Mann ohne Gedächtnis fasste einen Entschluss, schätzte noch einmal die Höhe des Zaunes ab und griff Kine unter den Armen:
„Was soll das werden, Marco?“
„Wenn ich genug Kraft besitze, kann ich da vielleicht…“, brummte er und beendete den Satz nicht. Er ging etwas in die Hocke, hielt Kine weiter fest und sprang.
Seine Beinmuskeln hatten so viel Schub gebracht, dass er genau über die Spitze des Zaunes hinweg kam und wieder auf der anderen Seite landete.
Der alte Freund stierte ihn geplättet an:
„Du kannst so hoch springen? Wieso sollte mich das jetzt eigentlich überraschen?“
Der Blonde zwinkerte, dann hechtete er zurück und schnappte sich Gotar, der schon kurzzeitig geglaubt hatte man würde ihn zurück lassen.
Nun war der Weg frei aber nicht sicher. Auf den Türmen um das Gelände waren Scharfschützen, die schon ihre Waffen luden. Das wusste auch Marco, also war Schnelligkeit angesagt. Nun nahm er den alten auch noch Huckepack, was Kine völlig überforderte:
„Was wird das? Ich kann sehr gut alleine laufen! Ich bin nicht verletzt!“
„Mag sein aber du bist nicht schnell genug! So erwischen die dich!“, antwortete der Junge missmutig.
Gotar verneigte sich nun vor den Mithäftlingen und erwies ein letztes Mal seine Ehre:
„Ich denke wir trennen uns hier! Ich werde mir ein Schiff schnappen, denn ihr wollt ja sicher zum Sternentor!“
Die drei reichten sich wieder die Hand, dann trennten sich die Wege. Der Corona verschwand an der nächsten Ecke, während Marco tief Luft holte und dann voran preschte wie eine Lokomotive. Kine hatte Schwierigkeiten sich bei der plötzlichen Geschwindigkeit an dem Kameraden festzuhalten. Wieder war Marcos Kraft und Ausdauer überwältigend. Die Schützen auf den Türmen fluchten, weil sie die Flüchtlinge nicht richtig ins Visier bekamen. Einige Schüsse fielen aber sie verfehlten ihr Ziel bei weitem. Irgendwann waren die beiden in der Ferne verschwunden.
Voller Erleichterung erreichten die beiden das Stargate, welches auf einer Felskuppe in der Nähe einer Siedlung stand. Eine Straße aus kleinen Steinen führte vom Gate in die Ortschaft.
Kine und Marco mussten erst einmal durchatmen und besonders der jüngere stützte sich Müde auf die Oberschenkel. Der Zellenkamerad fuhr sich wieder durch seinen Bart, dann ging er an das DHD:
„Ich wähle einen Planeten an, wo wir unsere Ruhe haben… Da fällt mir noch was ein. Du hast extrem viel Energie. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du diese auch mehr nutzen würdest…“
Der Blonde runzelte die Stirn:
„Wie meinst du das?“
Kine räusperte sich, dann begann er die Tasten des DHD zu drücken:
„Du hast doch den Kyon-Schlag vorhin gesehen! Diese Attacke kostet mich meine ganze Kraft aber jemand wie du, müsste diesen Angriff mehrmals ausführen können. Vielleicht sollte ich dir den Kyon-Schlag beibringen!“
Der innere Ring fixierte das letzte Symbol, als die Fontäne aus dem Stargate schoss und den Ereignishorizont bildete.
Marco gefiel der Gedanke einer solchen Attacke und noch hatte er nicht das volle Ausmaß seiner Kräfte entdeckt. Kine konnte ihm sicher dabei helfen und mit etwas Glück erlangte er auch so seine Erinnerungen zurück.
Er nickte begeistert, dann traten sie durch das Stargate…

Ende
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