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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 21: Die letzte Symphonie, Teil 2


Era bekam keine Luft mehr und Rafael war im Begriff dieses Gemetzel zu beenden.
Ihr Blick verschwamm schon und wie bei George setzte der Erzengel eine Nadel aus Edelstein ein. Er setzte die Spitze an ihren Hals an, als ein Lichtblitz erstrahlte. Genau vor ihnen erschien eine neue Person.
Eine Faust krachte in Rafaels Gesicht und tat etwas völlig ungewöhnliches. Der Schlag riss den Erzengel von den Füßen und schleuderte ihn in eine Wand. Wie schon viel zu oft brach die Mauer ein und knallte in sich zusammen. Era hustete und versuchte klar zu werden, als sie zu dem Retter aufsah:
„Marco?“
„Ich bin nicht Marco aber ich schwöre, dass ich mindestens genauso hart zuhauen kann!“, lachte der Neuankömmling und sah der Galonierin ins Gesicht. Vor Schreck verschluckte sie sich fast. Es war ein Teenager mit schwarzen Haaren, den niemand hier erwartet hatte:
„Somnus? Aber wie ist das möglich?! Du warst doch tot!“
Der Sohn von Sebastian kratzte sich am Kopf, bevor er zu erklären begann:
„Falsch! Bevor Gabriels Schiff explodierte, konnte ich mich auf mein Transportschiff retten. Der Kampf hat mich übel zugerichtet und ich hatte eine lange Zeit nachzudenken!“
Der Tonfall des Harsesis-Kind war überzeugend aber trotzdem blieb Era misstrauisch:
„Wieso willst du uns helfen?“
Somnus marschierte zum leblosen George hinüber und begutachtete die tödliche Halsverletzung:
„Ich bin ein Harsesis-Kind und entwickle mich immer weiter. Ich bin zur Vernunft gekommen. Außerdem will ich diese Party doch nicht verpassen.“
Der Goa`uld legte seine Hand auf die Verletzung und konzentrierte sich auf Georges Lebensenergie. Mit einem Lichtblitz schloss sich die Wunde und George holte wieder Luft. Er wachte auf und sah sich irritiert um. Unendlich glücklich fiel Era ihm um den Hals. Für sie war diese Heilung ein einziges Wunder. Somnus zwinkerte, dann trat er auf die durchschlagene Wand zu. Rafael stand auf, nachdem er sich von den Trümmern befreit hatte und wirkte ernsthaft wütend. Ein feiner Rinnsaal Blut lief über seine Lippe. Empört wischte er sich die rote Flüssigkeit ab und spuckte aus:
„Wo kommen diese ganzen Störenfriede her? Ist ja auch egal! Ich werde jeden Vernichten, der sich mir in den Weg stellt!“
Mit donnernden Schritten gingen Rafael und Somnus aufeinander los. Die Galonierin nutzte die Chance und schleifte George aus dem verwüsteten Torraum hinaus und lehnte ihn an eine Wand:
„Gut dass du nicht tot bist! Ich hätte das nicht ertragen, George!“
Der Schiffstechniker wirkte selbst erleichtert und versuchte sich zu entspannen:
„Ja aber langsam wäre es gut, wenn Marco zurückkommt! Es wird etwas brenzlig!“
Ein neuer Hieb traf Rafael am Kinn und brachte ihn ins Wanken. Der neue Gegner war doch eine härtere Nuss. Somnus bewegte sich grazil und stieß immer wieder voran. Mit einem Sprung wich der Erzengel aus und blitzte seinen neuen Rivalen verärgert an aber etwas blockierte seine Bewegungen. Somnus grinste frech:
„Meine Telekinese ist auf einem anderen Niveau!“
Siegessicher krachte die Faust des Goa`uld in Rafaels Gesicht. Die Wucht des Schlages katapultierte ihn fast über die Brüstung des Balkons davon. Benebelt stützte sich Rafael kurz ab, bevor seine Selbstheilungskräfte in Aktion traten uns seine Verletzungen kurierten:
„Jetzt erinnere ich mich an dich! Dich habe ich mit dem Kyon-Schlag getroffen aber damals war ich noch Kine! Dann wird es dich freuen, wenn ich dich genauso vernichte, wie beim letzten Mal!“
Somnus weitete die Augen. Erst jetzt bemerkte er die Ähnlichkeit zu dem alten Mann, der ihn mit dem Energieschlag ausgeschaltet hatte. Rafael war also dieser alte Kerl.
Ein Glühen erstrahlte in der Hand des Engels und schon sprühten flackernde Funken hervor.
Blitze zuckten durch die Luft und die strahlende Flamme peitschte umher, so dass sich der Türrahmen des Balkons verbog.
Der Kyon-Schlag besaß eine extrem hohe Intensität. Somnus verspürte sofort ein Jucken in seinem Bauch, genau dort wo ihn damals der Energieschlag getroffen hatte aber er ließ sich trotzdem nicht einschüchtern. Er war stärker geworden und er kannte die Bedrohung, die vom Kyon-Schlag ausging:
„Ich fürchte mich nicht vor dieser Attacke! Einer wird siegen und einer wird fallen!“
Beide machten sich bereit und stürmten aufeinander zu.
Somnus riss seine Faust zurück und nahm mehr Geschwindigkeit auf. Rafael schien über den Boden zu schweben und streckte den aufgeladenen Arm von sich.
Innerhalb von Sekunden gerieten die Kämpfenden aneinander aber der Ausgang blieb für einen kurzen Moment ungewiss. Es gab ein lautes Krachen, welches den Anschein erweckte es hätte beide erwischt. Ein dumpfer Aufschlag verblieb, dann wurde die Sicht klarer.
Somnus hatte sein Ziel verfehlt und Rafael bohrte seine geladene Hand tief in den Körper des Kontrahenten. Somnus wusste sofort, dass der Kampf beendet war. Es gab einen lauten Knall und schon flog das Harsesis-Kind durch die Luft. Eine tiefe Brandwunde zierte seine Front.
Dampfend landete er im Kontrollraum, wo er bewusstlos zwischen den Technikern liegen blieb.
Rafael zeigte nun ernsthafte Müdigkeitserscheinungen und stützte sich kurz nach Luft schnappend auf seine Oberschenkel. Hechelnd drehte er sich wieder zu den beiden Mitgliedern des Zerberus-Teams:
„So, wo waren wir stehen geblieben?“
Triumphierend wollte er zu einem neuen Angriff übergehen. Era und George spannten alle Muskeln zusammen und starrten gebannt auf den verhassten Gegner. Ihre Chancen für einen Sieg waren auf Null gesunken, als das Sternentor von außen aktiviert wurde. Die sieben Symbole rasteten ein und der Vortex schoss hervor.
Entgeistert starrten alle auf die flüssig wirkende Fläche des Ereignishorizontes, als eine vertraute Person ankam. Verschwitzt und mit blondem, zerzaustem Haar, erreichte Marco endlich den Ort des Geschehens. Er begutachtete die verwüstete Halle, dann fixierte er Rafael, der genauso perplex erschien, wie seine eigenen Freunde:
„Ich bin Zuhause!“
Eine neue Euphorie erfasste den Erzengel und er breitete begrüßend die Arme aus:
„Endlich bist du da, Marco! Ich dachte schon, du wärst feige getürmt!“
Der Blonde spuckte aus:
„Wieso sollte ich türmen? Ich kämpfe bis zum bitten Ende und genau deshalb bin ich hier!“
„Große Worte von einem halbstarken Menschen!“, lachte Rafael und musterte den verschwitzten Neuankömmling. Marco wirkte in seinen Augen auch ziemlich abgekämpft, auch wenn er sich das noch nicht erklären konnte. Er setzte zum Sprung an und spurtete los aber Marco blieb gelassen und geduldig:
„Zu blöd… Ich kann mich wieder erinnern und bin ein Antiker!“
Im Bruchteil einer Sekunde wirbelte der Anführer herum und wehrte die Sprungattacke ab, indem er Rafael seine rechte Faust ins Gesicht schlug. Die Wucht des Konter war für den Engel unerwartet heftig, so dass er knallhart zu Boden ging. Verwirrt und ein Stück weit überfordert sah Rafael kurz doppelt. Wieso besaß der Blondschopf plötzlich solche Kraft?
Beim letzten Mal war er doch hoffnungslos unterlegen gewesen. Verständnislos richtete er sich wieder auf und ließ Marco nicht mehr aus den Augen.
Der Blonde knackte kampfbereit mit den Fingerknöcheln, dann grinste er:
„Was ist los? Überrascht? Dann pass mal auf, was ich noch alles drauf habe!“
Genauso schnell wie ein Erzengel sauste Marco voran, holte aus und erwischte Rafael mit einem neuen Hieb. Erneut landete der Schurke auf dem Balkon, unschlüssig was auf einmal los war. Der Anführer des Zerberus-Teams rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf, dann sprintete er voran. Rafael fing sich wieder und verschwendete keine Gedanken mehr an die Ursache dieses Kraftschubes. Er wich einem Kick aus und ließ wieder ein Kristallschwert aus seiner Handfläche erscheinen. Mit diesem war er bereit den Gegner in zwei Teile zu schneiden. Nur knapp entkam Marco dem Schnitt und wurde in die Defensive gezwungen. Eine Schlagserie hagelte auf ihn ein und ließ ihn immer weiter zurück weichen:
„Was ist los, Marco? Ist dir meine Klinge zu scharf!?“
Es war schwer der rasenden Klinge auszuweichen. Marcos Ausweichbemühungen endeten an einer Wand, als die Spitze des Schwertes sein Schulterblatt durchstieß.
Er schrie schmerzerfüllt auf und Blut lief über die Klinge. Von Mordgelüsten begeistert flüsterte er dem jungen Helden ins Ohr, wie er es bei George getan hatte:
„Du bist schon am Ende? Was war denn mit deinem Geprahle?“
Plötzlich verwandelte sich Marcos schmerzerfüllter Blick in ein selbstbewusstes Flimmern. Er packte die Klinge und zog sie aus der Verletzung wieder heraus:
„Hast du mir eben nicht zugehört, als ich sagte ich habe jetzt mehr drauf? Ich wiederhole… Zu blöd…“
Mit einem Ellenbogencheck löste sich der Blonde von der Wand und stieß Rafael davon. Anschließend trat er ihm in den Nacken, wodurch der Erzengel abermals in die Knie ging.
Zu letzte beförderte ein Schlag mit der rechten Faust ihn durch ein bisher heiles Fenster aus dem Turm hinaus. Wieder ging ein unschuldiges Mosaikfenster zu Bruch. Kaum war Rafael aus dem Hauptgebäude von Kritias verschwunden, stützte sich Marco müde an eine Wand. Etwas war nicht normal und neuer Schweiß bedeckte seine Stirn. Seine Muskeln erschlafften kurz und sein Blick verschwamm. In seinem Kopf dröhnte es und ein Stechen wanderte zwischen der rechten und der linken Schläfe hin und her:
„Das ist heftig…“
Era und George wagten sich aus der Deckung heraus. Sie waren glücklich ihren Freund zu sehen. Die Galonierin bemerkte sofort den wankenden Schritt ihres Kameraden:
„Alles okay mit dir?“
Der Blonde holte tief Luft, dann winkte er trocken ab:
„Mehr oder weniger! Geht in Deckung! Er kommt gleich zurück!“
Neue Angst überkam die Freunde und sie wussten, dass es noch lange nicht vorbei war. Jemand krallte sich in den Rahmen des zerschmetterten Fensters und zog sich daran hoch. Rafael hatte seinen Sturz also abgefangen und betrat den Turm nun mit einem absolut bösartigen Gesichtsausdruck. Mit großer Abscheu untersuchte er Marco genauer, bevor er wieder dieses Lachen ausstieß, welches einem das Blut in den Adern gefrieren ließ:
„Jetzt verstehe ich deinen Trick! Du hast dich mit meinem Bruder vereinigt! Keine schlechte Idee aber äußerst riskant! Wie lange kann ein Antiker kämpfen, wenn er zwei Bewusstsein in seinem Kopf hat?“
Marco blieb gelassen aber man sah ihm eine innerliche Anstrengung an. Deshalb hatte er diesen andauernden Kopfschmerz, denn Michael stand mit ihm im Kontakt und ermahnte ihn immer wieder, wie wenig sein Körper die Belastung verkraftete.
„Das lass mal unsere Sorge sein! Ich soll dir übrigens von Michael sagen, dass du zur Hölle fahren sollst!“, brummte der Blondschopf und ging in die Hocke.
Beide Kämpfer wurden kurz von einer Aura eingehüllt, dann gingen sie wieder aufeinander los. Sie schlugen auf einander ein, blockten und drehten sich. Am Ende hatten sich die Kontrahenten bis auf den Balkon hinaus gekämpft. Mit einer harten Rechten, durchschlug Marco den Trennzaun und rammte den Erzengel mit dem Gewicht seines Körpers. Dann spürten beide nur noch Luft unter sich und sahen den Balkon, der sich zu entfernen schien.
Die Kämpfer fielen in die Tiefe, weil sie über den Rand gefallen waren. Noch während des Sturzes ging die Schlägerei eiskalt weiter, bis der Flug unsanft auf einem anderen Balkon einige Stockwerke tiefer endete. Marco hatte durch den Aufprall kurz die Besinnung verloren und lag stöhnend am Boden. Sein Schädel fühlte sich, als würde er jeden Moment zerbrechen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Ohren bluteten.
Der Antiker rieb sich die Schläfe:
„Verflucht… Mein Kopf…“
Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und schon traf ihn ein brutaler Tritt in den Magen. Rafael brauchte nur Sekunden um sich zu regenerieren. Eiskalt trat er nun auf den Lantianer ein, der schützend den Arm hob aber nichts gegen die Attacke ausrichten konnte. Sein Körper war plötzlich lahm und entkräftet.
Verbissen stützte er sich am Boden ab und fauchte in sich hinein:
„Nicht nachlassen, Michael! Gib mir mehr Energie!“
Der König der Erzengel, der sich mit ihm einen Körper teilte, befolgte die Anweisung und ließ seine Energie wieder steigen. Eine blaue Aura peitschte um ihn herum und wehrte den letzten Tritt so effektiv ab wie ein Körperschild.
Er schnappte sich Rafael am Bein und riss ihn zu Boden, um sich dann über ihn zu rollen und den Arm zu heben. Jetzt war es Marco, der all seine Energie in der Handfläche sammelte, um einen eigenen Kyon-Schlag freizusetzen. Die blau flackernde Flamme umhüllte den unteren Arm und war mit purer Energie angereichert.
Der Anführer des Zerberus-Teams schlug zu und schon durchbohrte ein vernichtender Schlag Rafaels Körper. Der Balkon unter ihnen zerbarst in mehrere Stücke, so dass der Erzengel auf der anderen Seite wieder durchbrach und hinab fiel. Marco klammerte sich an einen Stützbalken und entging dem Absturz. Vom Ausstoß des Kyon-Schlages entkräftet, wuchtete er seinen lahmen Körper hinaus und lehnte sich hechelnd an die Turmwand:
„Das hat gesessen…“
Endlich hatte er kurz Zeit, um sich neu zu sammeln aber ausreichend war der Schlag sicher nicht gewesen. Er spürte einen feinen Rinnsal Blut aus seiner Nase laufen und das Stechen in seinem Kopf war fast unerträglich. Sein Shirt war schon mit Schweiß durchtränkt. Immer wieder verschwamm alles vor seinen Augen und erzeugte Duplikate von seiner Umgebung, wenn diese sich nicht gerade drehte.
Plötzlich hörte Marco ein merkwürdiges Surren. Er sah sich um und fast hätte er zu spät eine nahende Klingenwaffe bemerkt. Ein scharfer Bummerrang aus Kristall schoss aus der Tiefe empor und zerschnitt den Balken auf dem Marco Platz gefunden hatte. Ungebremst raste er auf den Boden zu, dabei würde ein Aufprall ihn sofort umbringen. Noch in der Luft drehte er sich zum Turm und entzündete gleich zwei Kyon-Schläge in seinen Armen. Diese rammte er in die metallene Außenhülle des Zentralturms, so dass er sich verhakte. Sein Fall wurde gebremst und er riss eine Schneise in das Mauerwerk, bevor er knapp zehn Meter über dem Boden zum Stehen kam. Unten sah er Rafael, der seinen Körper abermals geheilt hatte und mordgierig zu ihm hinauf sah.
Vermutlich war ein Kampf kaum noch möglich und mit dieser Notbremse hatte er seine Energie vollkommen überlastet. Er drohte bewusstlos zu werden und schwankte. Nun durch glitt eine Welle der Schwäche seinen Körper und es wurde schwarz um ihn. Er landete auf dem Bauch und konnte sich nicht mehr rühren:
„Ärgerlich… Wieso mache ich gerade jetzt schlapp? Ich verliere das Bewusstsein…“
„Ich habe es dir ja gesagt! Zwei Bewusstsein sind zu viel für deinen Körper!“, spottete der Erzengel und ließ wieder ein Edelsteinschwert erscheinen. Marco konnte nichts mehr tun, um diesen Finalschlag aufzuhalten.

Plötzlich fand sich der Antiker im Inneren seines eigenen Kopfes wieder. Direkt vor ihm stand Michael mit seinem perfekten Haar und einem wehleidigen Blick:
„Tja, sieht so aus, als wäre dein Plan gescheitert, Antiker!“
Marco formte aus seinen Augen kleine Schlitze und verschränkte die Arme:
„Es muss doch einen Weg geben, wie wir diese Situation noch wenden können! Unsere Verbindung hat schon so lange gedauert! Dann kann der Kampf nicht schon nach fünf Minuten zu ende sein!“
Michael stellte den Kopf schräg und schien über etwas nachzudenken, bevor er charmant lächelte:
„Ich bewundere deinen Kampfgeist, Melokar! Du hast die Weisheit eines Antikers und die Kämpferseele eines Erzengels! Es gibt noch eine Hoffnung!“
Für den Blonden klang es, als würde der König der Erzengel in Rätseln sprechen. Er kratzte sich unschlüssig am Kopf, dann fragte er nach:
„Wie meinst du das? Was hast du vor?“
„Ich werde meine Existenz aufgeben! Dein Körper ist mit der Energie und den zwei Bewusstsein überlastet! Einer muss nachgeben!“, erklärte Michael aber stieß bei Marco auf wenig Gegenliebe für diesen Vorschlag:
„Das kannst du nicht tun! Ich kann die Erzengelenergie nicht lenken!“
Plötzlich legte ihm Michael die Hand auf die Schulter und schaute ihm tief in die Augen. Etwas war anders an ihm. Es war ein Blick, denn nie jemand bei einem Erzengel gesehen hatte. Michaels Augen zeigten Güte und Reue:
„Ich kann sehr wohl… Du verstehst nicht! Selbst wenn wir Rafael besiegen, habe ich nichts mehr. Meine Welt und mein Volk sind zerstört. Gabriel war mein letzter lebender Bruder. Ich bin alleine. Ich habe nichts zu verlieren. Du kennst das Gefühl der Einsamkeit aber nun hast du Freunde, die dich brauchen. Kämpfe für sie und rette das, was ich nicht beschützen konnte…“
Bevor Marco etwas entgegnen konnte, verschwand die Essenz von Michael aus seinem Körper. Der Geist des Erzengels wurde blasser, bis er endgültig verschwunden war. Nur eine Sache blieb in Marco noch zurück. Die gewaltige Kampfkraft seines Partners.
Diese breitete sich voll in ihm aus, weil er nicht länger mit einer anderen Person kommunizieren musste. Seine Kraft kehrte zurück, genau wie sein Bewusstsein.

Era und George drängten sich dicht an den Rand des Balkons und versuchten die Kämpfen von oben zu beobachten. Sie sahen ihren Kameraden regungslos am Boden liegen, während Rafael kichernd auf sein Opfer zu marschierte und dabei die glatte Klinge herum schwang:
„Ich habe dich gewarnt, Antiker! Jetzt bist du des Todes!“
Er hob sie in die Luft, bevor er sie mit aller Gewalt hinabschnellen ließ. Marco riss seine Augen auf und zog den Arm vor seinen Körper. Die Klinge krachte aus seinen Ellenbogen und zersplitterte mit einem lauten Klirren. Verstört riss Rafael die Augen auf, als der Blonde wieder auf die Beine sprang und ihm einen Schlag verpasste, der nur mit einem Felsschlag zu vergleichen war. Es blieb jedoch nicht bei einem Punch, denn schon traf ihn eine weitere Attacke, die ihn durch die Mauer eines anderen Gebäudes drückte. Die metallene Wand bog sich nach innen, bis sie wegplatzte. Rafael überschlug sich mehrmals, bis er sich im Korridor eines neuen Hauses wieder fand:
„Was zur Hölle…?“
Der Antiker wirkte wieder komplett munter und sogar die Schweißausbrüche waren vorbei:
„Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!“
„Ich auch nicht aber langsam wirst du echt lästig! Wieso kannst du nicht einfach sterben!?“, schrie der Erzengel und feuerte drei Energiebälle ab. Marco wich allen drei aus, als Rafael auch schon neben ihm erschien. In seiner Hand hielt er das mittlerweile vierte Kristallschwert. Tische, Balken, Türen, Wände. Alles wurde eiskalt in Stücke zerschnitten, bis beide Krieger wieder draußen landeten.
Mehrmals gingen sie aufeinander los aber trotz seiner neu gewonnen Kontrolle wurde Marco müde. Immer wieder kassierte er Treffer. Rafael hingegen heilte sich selbst, als würde man ihn nicht besiegen können. Für einen Moment verlor er die Aufmerksamkeit und schon bereute er das. Der Engel stach zu und durchstieß Marcos Körper.
Er trieb das Schwert tief in den Antiker hinein und ließ es dann stecken. Marco verstummte und sah an sich herunter. Er sah nur den Griff und verspürte so eine unheimliche Kälte.
Seine Organe brannten und ein Schleier legte sich über seine Augen. War das jetzt das Ende?
Blut floss aus der offenen Wunde und bildete eine Lache, während seine Hände zu zittern begannen. Rafael klatschte triumphierend in die Hände:
„Du wirst zweifellos sterben, also wieso kämpfst du weiter?“
„Ich weiß, dass ich sterben werde! Ich war schon dem Tode geweiht, als ich vor zwei Jahren das Repositorium der Kraft aktivierte…
Ob ich im Kampf sterbe oder durch die Nebenwirkung des Repositoriums ist egal!“, erklärte der Lantianer und packte den Griff des Schwertes.
Mit einem kräftigen Ruck zog er die Waffe wieder heraus und spuckte Blut. Die Entschlossenheit des jungen Anführers war nicht gebrochen, also legte er ein letztes Mal all seine Energie in die rechte Hand für einen Kyon-Schlag. Die Energie strahlte heller als jemals zuvor und schien den materialisierten Lebenswillen darzustellen. Rafael lachte enthemmt und tat es dem Alteraner gleich:
„Wie du willst! Eine Entscheidung durch den Kyon-Schlag! Eine schöne Idee!“
Die Blitze in Marcos Hand spalteten den Boden unter seinen Füßen und versprühten so eine hohe Intensität, dass ein lautes Knistern erklang. Dann hetzten beide Gegner los und näherten sich mit großen Schritten.
Beide legten alles in diese Konfrontation, als die Schläge aufeinander stießen. Eine Druckwelle fegte durch die Luft und eine Explosion aus Licht blendete sogar George und Era.
Der Hall der Explosion ließ sogar die Kämpfenden vor der Stadt kurz erstarren. Dreck und Sand wirbelte auf und verdeckte die Sicht auf den Sieger. Era spähte panisch in den Dunst hinein aber der Gewinner blieb ihr verborgen.
Erst als sich der Staub legte, wurde ein Krater enthüllt, in dem Rafael aufrecht stand und auf einen stark verletzten Menschen hinab sah. Marco lag zu seinen Füßen, blutete aus allen Poren und schien nicht länger in der Lage sich zu wehren. Die Gefährten in der Turmspitze waren sprachlos. Konnte noch irgendjemand den Feind aufhalten?
Rafael neigte sich amüsiert hinab und umschlang Marcos Kehle:
„Unglaublich, dass du noch so lange Widerstand leisten konntest aber zur Belohnung werde ich dir etwas verraten. Weißt du wieso ich so stark bin? Ich war nicht von Geburt an so mächtig. Jeder Erzengel hat eine besondere Fähigkeit gehabt. Meine war es Kräfte zu absorbieren. Ich wurde mit jedem Opfer stärker!“
Schon fast zärtlich strich der Engel dem Unterlegenen über die Wange:
„Du hast immer noch sagenhaft viel Energie aber dein Körper ist zu kaputt! Wäre doch schade, wenn diese Kraft einfach verloren geht!“
Rafael warf sein langes, schwarzes Haar zurück und berührte Marcos Brustkorb. Danach erstrahlte der Körper und ein Energiestrom wanderte von seinem Körper zu dem Schurken über. Der Blonde schrie schmerzerfüllt auf und er konnte fühlen wie ihn all seine Energie verließ. Die Atmung wurde schwerer und seine Haut schien in Flammen zu stehen.
Rafael befand sich in einem rauschähnlichen Zustand, während er immer mehr Energie absorbierte. Er entzog seinem Kontrahenten förmlich die Lebensenergie. Era kämpfte mit sich selbst um die richtige Entscheidung und spielte mit der Überlegung hinab zu springen und einzugreifen aber George hielt sie sofort zurück:
„Lass das! Du kannst nichts unternehmen! Rafael wird immer mächtiger!“
„Aber wir müssen ihn doch retten!“, schrie sie aufgebracht. Neue Tränen liefen über ihr Gesicht, während Rafael lautstark grölte:
„Das ist unvorstellbar wie viel Energie du noch besitzt! Es scheint ja gar kein Ende zu nehmen!“
Hatte Marco wirklich so viel Energie? Der Erzengel musste pausieren, weil es einfach zu viel war, doch dann erwachte der Anführer ein aller letztes Mal und umklammerte seinen Feind noch enger:
„Du willst meine Energie? Dann bekommst du sie!“
Der Transfer ging weiter und beide schrieen zeitgleich auf. Das Licht der Absorbation wurde immer heller, bis beide darin verschwanden. Es waren nur noch die klagenden Rufe des Erzengels zu hören:
„HÖR AUF!!! ICH KANN SO VIEL ENERGIE NICHT ERTRAGEN!!! HÖR AUF!!!“
Es folgte eine neue Explosion, die noch gewaltiger war, als bei den zusammenprallenden Kyon-Schlägen.
Mit dieser Detonation verstummte das Schlachtgetümmel für immer und nur noch eine feine Melodie lag in der Luft, fast so als wäre eine letzte Symphonie komponiert worden.

Er schwebte in einer Unendlichkeit dahin…
Er verspürte eine angenehme Wärme und die leise Melodie ließ ihn lächeln:
„Ist es das? Bin ich tot?“
Marco erhoffte sich eine Antwort in dieser hellen Welt des Friedens. Der Krieg war draußen geblieben und er war so leicht wie Luft. Nichts belastete ihn und niemand wollte ihn töten. Das musste der Himmel sein.
Er erkannte drei verschwommene Gestalten um sich herum. Die eine Person strich ihm über die Wange. Sie hatte eine weiche Haut und langes Haar:
„Du bist nicht tot!“
Ihre Stimme war genauso sanft, wie ihre Berührung. Neben ihr war ein großer Mann, der Marcos Stirn fühlte und dann an seinem Kopftuch herum zupfte:
„Sollen wir ihn hier aufnehmen?“
„Bist du bescheuert?! Den will ich hier garantiert nicht haben! Der nervt bloß wieder!“, schimpfte die dritte Gestalt, die jünger als die ersten war. Alle drei kamen ihm vertraut vor und es dauerte etwas, bis sein Blick klarer wurde. Die junge Frau mit der liebevollen Stimme war Jophiel, der große Mann mit den Muskeln Eden und der nörgelnde Dritte war Sebastian, der wie früher die Arme vor der Brust verschränkte. Der dunkelhaarige Soldat zwinkerte dem Antiker zu:
„Du darfst noch nicht zu uns, Marco! Du hast noch einiges zu erledigen! Die Zukunft erwartet dich!“
Die drei geliebten Personen verschwanden in der Dunkelheit…

Ein Piepsen ließ ihn erwachen.
Völlig verunsichert fand sich Marco in einem Krankenbett wieder. Er war ganz klar in Kritias und noch dazu am Leben. Die Krankenstation war mit Patienten völlig überladen. Überall saßen schreiend Soldaten, deren Verletzungen schwer waren. An seinem Bett saß Era und wurde sofort munter:
„Marco? Du bist endlich wach! Ich habe mir Sorgen gemacht…“
Der Blonde rieb sich die Augen und wollte sich aufsetzen aber es gelang ihm nicht. Er rutschte in sein Kissen zurück und gab ein Zischen von sich:
„Was ist passiert? Was habe ich verpasst?“
Auch Lyana eilte herbei und schaute besorgt auf ihr Klemmbrett:
„Rafael ist explodiert. Du hast ihm fast all deine Kräfte gegeben, was deutlich zu viel für ihn war. Du hast deine Selbstheilung und viel von deiner Körperkraft verloren. Willkommen unter den normalen Sterblichen!“
Die Ärztin scherzte, auch wenn die letzten Ereignisse sie deutlich mitgenommen hatten.
Era stützte sich auf ihren Unterarm:
„Als du Rafael so zerstört hast, sind sofort alle Kristallwesen und Schiffe stehen geblieben. Die Antares stand kurz vor der Vernichtung aber es gibt…“
Sie verschluckte sich und schwieg. Marco wusste was sie sagen wollte und biss sich auf die Unterlippe.

Viele Leben gingen in dieser letzten Schlacht für immer verloren…
Freunde sind für immer verstummt…
Es mussten viele sterben, nur damit es endlich Frieden geben konnte.
Ich habe zwei Leben geführt. Andere nicht einmal ein halbes. Ich verstehe jetzt, wie glücklich ich mich schätzen kann.
Die Trauerfeier war zu Ehren viele tapferer Leute, die in den letzten Jahren gefallen waren.
Eine endlose Liste an Toten hatte am Ende den Sieg ermöglicht und den Frieden nach Zerberus gebracht, den sich jeder so gewünscht hatte.
Major Sebastian Rantold…
Eden…
Jophiel…
Felian…
Fürst Zaiku…
Jenny McLane…
Colonel Mike Henderson…
Michael…
Und die Liste könnte noch Stunden so weiter gehen. Ich danke diesen Leuten von ganzem Herzen und hoffe sie finden ihre Ruhe. Mit Rafael fiel der letzte Feind dieser Galaxie. Nun war es an der Zeit alles wieder aufzubauen aber das war nicht länger meine Aufgabe.
Ich entschied mich für die Rückkehr zur Milchstraße, zusammen mit George.
Das Leben hält viele Bürden und Überraschungen für uns bereit. Wir müssen an ihnen wachsen…

Nach einer ausgiebigen Feier und mehreren Tagen des Aufbaus, war der Moment des Abschieds gekommen.
Era hatte sich über eine Stunde lang von George verabschiedet und schon Liter von Tränen vergossen. Nun schlenderte sie mit Marco durch die Korridore von Kritias und versuchte weitere Heulkrämpfe zu unterdrücken:
„Bist du sicher, dass du gehen willst? Vielleicht haben wir ja doch eine Chance, jetzt wo der Krieg vorbei ist!“
Ihre Stimme zitterte aber Marco blieb fest entschlossen und schüttelte den Kopf:
„Ich will Zerberus hinter mir lassen und man braucht mich in der Heimat. Als Antiker bin ich für die Erde vermutlich unersetzlich!“
Irgendwie konnte die Galonierin diese Begründung sehr gut nachvollziehen. Marco hatte in dieser Galaxie einiges ertragen müssen und nun hatte er endlich die Möglichkeit dieses Grauen zu vergessen. Sie hinderte sich selbst am weinen und sprang ihm um den Hals. Sie drückte ihren ehemaligen Geliebten fest an sich. Marco gab ihr einen Kuss auf die Wange und schien besorgt:
„Und hier wird alles gut? Bist du dir sicher wegen deinem Team?“
Era stockte, dann lachte sie amüsiert:
„Es wird komisch nicht mit dir und George unterwegs zu sein. Mein Teams wird aus mir, Patras, Somnus und Kali bestehen.“
Jetzt war es Marco, der sich laut lachend den Bauch hielt:
„Das ist wirklich ein komisches Team… Ein ehemaliger Krimineller, ein Goa`uld-Kind mit Gottkomplex und eine Kriegerprinzessin aber du kriegst das auf die Reihe!“
Der Funk gab ein Knacken von sich und Colonel Whists Stimme erklang:
„Mr. Harrison? Die Antares ist startbereit!“
„Es wird Zeit leb wohl zu sagen!“, sagte Marco und gab Era einen letzte Kuss auf die Wange. Die Galonierin hielt ihn am Arm fest und guckte vorwurfsvoll:
“Nicht leb wohl! Bis bald!“
Schon wurde der Antiker von einem Lichtstrahl eingehüllt und an Bord der startenden Antares gebracht. George stand bereits auf der Brücke und begutachtete die Pracht von Kritias. Überall um der Stadt herum reparierten Techniker die zerstörte Fassade oder räumten die Trümmer der Kristallwesen weg. Marco gesellte sich zu seinem Kumpel und zwinkerte:
„Hey, George!“
„Ich werde wehmütig, wenn ich Kritias so sehe aber endlich geht’s heim…“, seufzte der Schiffstechniker und musste tief durch atmend:
„Was wirst du nach der Sache hier machen? Mir hat man die Führungsposition am Projekt Eternal angeboten! Soll nach der Secmeton der nächste Zerstörer werden!“
George klang optimistisch. Marco wirkte er weniger begeistert von seiner Zukunft:
„Bei meinem Glück wird mich die IOA zwingen nach Atlantis zu gehen aber jetzt freue ich mich nur noch auf Zuhause!“
Gemeinsam schauten sie ein letztes Mal auf Gigantis hinab, dem Planeten, der nun zwei Jahre lang ihre Heimat in Zerberus war. Die Antares verschwand im Hyperraum und ließ Zerberus hinter sich.

Ende von STARGATE-ZERBERUS
Schlusswort: So, nach drei Jahren und 80 Folgen in vier Staffeln ist Stargate-Zerberus zu Ende. Ich hoffe es war ein würdiges Ende für meine längste Stargate-Fanfiction.
Ich möchte noch einmal allen danken, die mir beigestanden haben und natürlich bei euch Lesern, die mich auch dazu ermutigt haben weiter zu schreiben.

Zerberus ist mir sehr ans Herz gewachsen, genau wie seine Charaktere. Es fiel mehr schwer hier ein Ende zu setzen aber ich weiß, dass ich Zerberus schwer hätte weiter führen können.
Ich brauche neue Abenteuer und neue Helden.

Eine neue Story steht schon in den Startlöchern und stellt ein komplett neues Abenteuer dar.
Ich will noch nichts verraten aber für diejenigen, die wissen möchten, was mit Marco und George nach Zerberus passierte, wird meine neue Geschichte auch interessant.
Beide werden auch zum Cast der neuen Geschichte gehören.

Da könnt ihr mehr über Marcos menschliche Vergangenheit erfahren und es werden Dinge aufgeklärt, die in Zerberus nicht aufgedeckt wurden. Mir fällt es halt schwer meine Charaktere einfach so los zu lassen. Zerberus selbst wird aber nicht vorkommen und auch die Faustkämpfe und Superkräfte bleiben weg. Es wird also realistischer…

Noch einmal vielen Dank fürs Lesen. In Zerberus steckt viel Schweiß und mein Autorenherz. Ich hoffe, man hat es wenigstens manchmal gemerkt. Ich würde mich über ein Abschlussfeedback freuen und hoffe einige von euch sehe ich bei meiner neuen FF wieder.
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