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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 20: Die letzte Symphonie, Teil 1


Wer hätte das gedacht?
Wer hätte damit gerechnet, dass ich ein waschechter Antiker bin?
Ich jedenfalls nicht! Es ist schon komisch, wenn man feststellt, dass man zwei Leben geführt hat. Im ersten Leben war ich ein glorreicher Genetiker, der bereit war seine eigene Existenz für eine bessere Zukunft zu opfern. Schon damals war ich aufopfernd und so habe ich eine Waffe entwickelt, die jeden Schmerz beseitigen sollte. Ich verlor mein Leben und wurde in der heutigen Zeit wiedergeboren. Leider konnte die Waffe nicht wirklich den Frieden erzeugen, sondern nur eine neue Eskalation heraus zögern. Ohne es zu wissen, führte ich ein neues Leben in Queens und bekam eine neue Familie. Nette Eltern und einen Bruder.
Eden, Jophiel, mein Vater Morus…
Sie alle waren unwichtig aber dann ereigneten sich schreckliche Dinge und ich reifte zu einem jungen Mann heran, der im Dienste des Stargate-Programmes stand. Es war unausweichlich, dass ich wieder in Zerberus landete. Es war Schicksal. Ich habe es akzeptiert und nun bin ich reifer und stärker. Ich habe viel durchgemacht aber jetzt glaube ich daran, dass ich bereit bin.
Ich habe aus diesen Ereignissen gelernt und bin daran gewachsen.
Marco Harrison ist am Ende doch noch erwachsen geworden…

Der Countdown lief und Era saß mit allen Führungspersonen im Konferenzraum.
Der Besprechungsraum war voller als sonst und förmlich überlaufen. Neben George, Fürst Zaiku, Era und Jenny saßen noch Colonel Whist, Colonel Henderson, Celeb, Kali und Gotar mit am Tisch. Alle redeten durcheinander, weil sich jeder über die kommende Schlacht äußern wollte. Dabei gingen die Ideen im Gebrabbel unter. Zaiku massierte sich angestrengt die Schläfen und begann die Fassung zu verlieren. Mit einem heftigen Schlag sauste seine Faust auf den Tisch, so dass dieser einen Satz machte.
Alle verstummten und starrten den Fürsten gebannt an:
„Können wir endlich zur Einsatzbesprechung kommen?! Es kann doch nicht sein, dass wir ohne Marco keinen anständigen Schlachtplan auf die Reihe bekommen!“
Die Anwesenden hatten nun ein schlechtes Gewissen, also sprach jeder, wenn er an der Reihe war. Jenny schob ihre Brille hoch, dann machte sie den Anfang:
„Ich und Patras befehligen die Bodentruppen. Kali, Celeb und seine Männer werden uns dabei unterstützen!“
Whist wechselte einen Blick mit Henderson, bevor er auch zu Gotar schaute:
„Alle Schiffe werden über dem Planeten in Position gehen. Sobald die feindliche Armader den Hyperraum verlässt, feuern wir auf die Truppentransporter. Anschließend werden alle Drohnen zur Zerstörung des Feindes eingesetzt!“
Zaiku nickte aufmerksam:
„Ich werde persönlich wieder das Kommando über die Timaios übernehmen. George wird hier in der Stadt gebraucht, um die Drohnen abzufeuern.“
Der Schiffstechniker sackte in dem Stuhl zusammen und ließ den Kopf sinken. Er war nicht sehr überzeugt von seinen Fähigkeiten, denn Drohnen hatte er bisher nie gelenkt. Würde er diese Waffe genauso gut einsetzen können, wie ein Antiker?
Zu letzt meldete sich Era zu Wort:
„Rafael wird ohne Probleme durch die Iris in die Stadt kommen! Ich werde mein Bestes tun, ihn so lange wie möglich aufzuhalten!“
Schon war alles gesagt und jeder machten sich an die Arbeit, um die Schlacht vorzubereiten.

Nach einem Tag.
Vor der Stadt wurde alles für die Bodenschlacht eingerichtet. Soldaten türmten Mauern aus Sandsäcken auf und legten Munitionsvorräte an. Jenny war wieder vollkommen nervös und strich sich immer wieder durch ihr Haar. Neben ihr hockte Patras in Gedanken versunken aber die nervöse Art von Jenny regte ihn auf.
Wie konnte man bloß so unruhig sein?
„Ich pack das…“, flüsterte sie in sich hinein und strapazierte damit auch seine Nerven zum äußersten. Wütend sprang der frühere Anführer der drei Teufel auf und fauchte sie an:
„Kannst du nicht endlich mal die Ruhe bewahren! Das ist ja peinlich! Du bist eine Elementbändigerin, also verhalte sich auch so!“
Die junge Frau zuckte zusammen und senkte beschämt den Kopf, während Patras sie herablassend und kalt ansah:
„Ich habe aber furchtbare Angst! Was ist, wenn wir verlieren?“
Mit einem lauten Stöhnen verdrehte Patras die Augen:
„Wieso hast du Angst!? Du kontrollierst ein Element! Mit solchen Kräften braucht man sich nicht zu fürchten. Außerdem kämpfe ich auf eurer Seite.“
Es klang zwar sehr hochnäsig aber ganz Unrecht hatte Patras wirklich nicht. Er war ein erfahrener Kämpfer und konnte seine Kräfte besser lenken, als sie.
Nun tauchten auch Celeb und Kali hinter den Sandsäcken auf und gesellten sich zu den anderen beiden. Kali zog ihre Waffen und schärfte die Klingen mit einem Schleifstein. Celeb wies seine Leute an verschiedene Stellungen zu beziehen. Überall schulterten die Kämpfer Gewehre. Weiter vorne auf der Ebene vergruben die Soldaten von Organika einige Mienen, welche gegen die ersten Angriffswellen zum Einsatz kommen sollten.

Über dem Planeten sammelten sich die Schiffe. Colonel Whist saß angestachelt auf seinem Kontrollstuhl und betrachtete die Energieanzeige, bevor er sich an seinen Techniker wand:
„Wie sieht es mit unserer Versorgung aus?“
Der junge Mann am Terminal klang optimistisch:
„Alle Waffensysteme sind voll einsatzbereit. Drohnen und Raketen komplett aufgefühlt und das ZPM wird uns mit ausreichend Energie versorgen.“
Die Neuigkeit klang gut, also stand einem Kampf nichts mehr im Weg.
Natürlich würde es in diesem Gefecht viele Verluste geben aber es gab keine Möglichkeit diesem Angriff auszuweichen. Die Raumschiffe reihten sich auf, wobei die größeren Schiffe wie die Antares oder die Timaios sich an vorderster Front aufstellten. Die Secmeton positionierte sich näher am Planeten, um die Truppentransporter abzuwehren.
Von jetzt an war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Konfrontation beginnen würde.
Die Schiffe waren in Alarmbereitschaft. Auch Fürst Zaiku schien sich innerlich auf den Kampf vorzubereiten und lehnte sich in seinem Kommandostuhl zurück. Plötzlich klickte der Funk und die Stimme von Lyana erklang:
„Vater… Ich wollte dir nur mitteilen, dass alle Arbeiten auf dem Planeten fast abgeschlossen sind…“
Zaiku schien erleichtert die Stimme seiner Tochter noch einmal vor der großen Schlacht zu hören:
„Das ist gut. Ich hoffe du behältst die Kontrolle über die Ärzteteams. Es wird sicherlich verletzte geben. Lyana, ich wollte dir noch sagen, dass ich dich liebe. Du bist genauso eine atemberaubende Frau, wie deine Mutter geworden.“
Die Stimme der Ärztin begann zu zittern:
„Vater, was redest du da? Hört sich fast an wie ein Abschied…“
„Wir wissen nicht, wie diese Schlacht ausgeht aber ich wollte es trotzdem schon einmal loswerden!“, sprach der Vater sanft und versuchte Lyana auf eventuelle Zwischenfälle vorzubereiten.

Rafael freute sich wie ein kleines Kind, als mehrere Schiffe aus seinen Werften aufstiegen und langsam zur Atmosphäre hinauf schwebten. Die Flotte war bild schön und gigantisch. In den Hangars der Kristallschiffe wartete aber Millionen Soldaten auf ihren Befehl die feindlichen Truppen zu vernichten.
Das Werk des Erzengels war gut geworden, ja schon fast göttlich. Überheblich strich er sich über sein Kinn und lachte in sich hinein, während er seine Armeen weiter beobachtete.
Gegen so eine Überzahl würde nicht einmal die legendäre Stadt Kritias bestehen.
Selbst wenn sie eine angemessene Verteidigung besitzen sollten, konnte er ohne Probleme durch ihre Iris in den Torraum und die Stadt von innen heraus zerstören. Nicht einmal Marco würde ihn stoppen können, also machte er sich keine Sorgen.

Nur noch Stunden vor der kommenden Schlacht…
Era war unsicher und zitterte am ganzen Körper. George schien es nicht anders zu gehen und teilte diese Unruhe seiner Kameradin. Mit einem Auge schauten sie immer wieder auf das Sternentor, in der Hoffnung Marco würde jede Sekunde hindurch treten. Mit dem anderen Blick fixierten sie den Countdown auf dem Display, der immer weiter abfiel. Plötzlich hallte die Stimme eines Technikers durch die Räumlichkeiten und forderte die Freunde auf sich etwas anzusehen:
„Wir haben etwas auf den Langstreckensensoren!“
George riss sich als erstes von dem Zähler los und begutachtete die Aufzeichnungen der Sensoren auf dem Rechner im Kontrollraum:
„Das ist die Flotte! Der Countdown stimmt! Rafael wird in wenigen Stunden hier sein!“
Er betätigte einen Schalter, wodurch ein Funkkanal zu allen Schiffen und Stationen aufgebaut wurde. George holte tief Luft, dann sprach er mit starker Stimme, welche man nur selten von ihm kannte:
„An alle! Die feindliche Flotte ist nur noch wenige Stunden entfernt! Nutzen sie diesen Moment um noch einmal aufs Klo zu gehen, denn später werden sie sicher nicht mehr dazu kommen…
Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich uns allen viel Glück wünsche! Dieser Moment wird über das Schicksal dieser Galaxie entscheiden!“
Er und Era sahen sich in die Augen, dann umarmten sie sich freundschaftlich. Die Galonierin kämpfte doch wieder mit den Tränen, weil sie ihre Freunde verlieren konnte aber George grinste nur schräg:
„Hey, wir packen das und jetzt gehe ich zur Stuhlplattform!“
Der Techniker drehte sich um und rannte durch den Korridor, der ihn zum Stuhl führen würde.

Ich war immer unauffällig und unsicher.
Ich wusste nicht, wo mein Platz war. Für lange Zeit war mein Platz der Maschinenraum eines Raumschiffes aber dann wurde ich aus diesem Umfeld herausgerissen und musste mit auf Außenmissionen mit meinem besten Jugendfreund, der plötzlich übernatürliche Kräfte besaß. Ich konnte mir echt etwas Besseres vorstellen und dann dieses ständige Wandern. Mein Ego fiel ins Bodenlose und ich verlor meinen Glauben an eine Existenzberechtigung, weil ich keine Hilfe war.
Mit dem Repositorium hat sich aber alles geändert. Ich bekam telekinetische Kräfte, die mich stärker machten. Ja, sie förderten sogar mein Selbstvertrauen. Zugegeben, ich hätte mich mit Terrastigma nicht extra zu Grunde richten müssen aber ich lernte Rückgrad zu zeigen.
Aus George dem Jammerlappen war George der Kämpfer geworden, bereit sein Leben für seine Freunde zu opfern.
Vielleicht bin ich nicht so mutig wie Marco oder so stark wie Era aber mein Wille wird nicht mehr gebrochen. Genau so will ich meine Schwester Kathy wieder finden und sie aus dem Bann dieser Organisation befreien.
George Grey hat sein Ziel gefunden…

Stunde Null…
Auf den Raumschiffen schrillte sofort der Alarm los, als der Countdown verrann wie in einer Sanduhr. Der Zähler fiel auf Null und alle besetzten ihre Stationen.
Wie mit Stichwort öffnete sich ein Hyperraumfenster, welches eine ganze Reihe von Schiffen entließ. Zehn Stück der glitzernden Kristallschiffe bildeten die erste Front und eröffneten das Feuer mit kleineren Strahlenwaffen an den Seiten. Die zweite Reihe der feindlichen fünf Schiffe öffnete die großen Hangartore, um die Truppentransporter zum Planeten zu schicken.
Colonel Whist runzelte die Stirn, während die kleinen Salven problemlos vom Schild der Antares abgewehrt wurden:
„Los, Drohnen einsetzen! So lange sie die Truppentransporter abwerfen, können sie die Primärwaffen nicht benutzen!“
Da alle Schiffe von Kritias per Funk vernetzt waren, hörte auch Zaiku die Anweisung und gab sie an seine Crew weiter. Aus den Hangars der Antares stiegen duzende Lichter auf, schwirrten kurz zielsuchend umher und schossen dann auf die vordere Reihe der Kristallraumschiffe zu. Die Timaios drehte sich leicht nach unten und begann ebenfalls die leuchtenden Torpedos der Antiker freizusetzen. Die Drohnenwelle kam schnell und schlagkräftig. Sie durchdrangen mühelos den Schild und durchschlugen die Oberflächen der gegnerischen Schiffe. Es gab haufenweise Explosionen, die sich über die gesamte Länge ausbreiteten. Wenn Drohnen nicht detonierten, drehten sie einfach und vollendeten ihr Werk. Drei der Kristallschiffe explodierten und rissen ein Loch in die erste Formation. Die Druckwelle der Zerstörung schädigte ein viertes Schiff, welches durch weitere Drohnen dann auch aus dem All verschwand. Whist nickte zufrieden und zeigte auf das fünfte Kristallschiff:
„Sehr gut! So müssen wir weiter machen! Feuer auf das nächste eröffnen! Wie viele Drohnen haben wir noch?“
Der Techniker rief eine Statusanzeige auf, dann gab er die gewünschte Information:
„Noch drei Einheiten, Sir aber der Feind startet kleine Schiffe! Die Kristallschiffe benutzen jetzt Jäger!“
„Dann antworten wir mit unseren Schiffen! F-302 und Jumper starten!“, rief der Kommandant und betrachtete die kleinen Schwärme aus schimmernden Jägern, die wie Wraithdarts direkt auf die Schiffe der Guten zu hielten. Nun eröffneten die Hatacs aus Marduks ehemaliger Flotte ihr Feuer und zerstörten eine Gruppe von Jägern, die sich der Timaios genähert hatte.
Die Truppentransporter begannen ihren Landeanflug aber die Secmeton schnitt ihnen den Weg ab und zielte mit ihren Railguns. Henderson blieb locker und hatte bereits die F-302 seines Schiffes starten lassen. Die Geschütze zerfetzen einen Transporter nach dem anderen aber immer wieder gingen welche durch. Es waren zu viele, als dass das Erdenschiff eine Landung verhindern konnte.
Erst jetzt wurden auch die Raketenschächte geöffnet. Ein Hagel aus Sprengsätzen donnerte auf die Schilde des nächst liegenden Kristallschiffes, dicht gefolgt von Energiebomben der Coronaschiffe.
Blitzende Lichter und dröhnende Detonationen brachten die gegnerische Flotte ins Wanken. So lange die Kristallschiffe nicht ihre Primärwaffen einsetzten, hatten die Schiffe des Teams gute Chancen einen Sieg davon zu tragen.
Endlich wurde das fünfte Kristallschiff zerstört und hinterließ ein Trümmerfeld, in dem es die Jäger schwer hatten zu manövrieren. Einige flogen ungebremst in die Einzelteile und zerschellten. Die F-302er visierten eine Einheit von Jägern an und ließen ihre Raketen los. Mehrere Treffer trieben die feindlichen Jäger auseinander und verwickelten die F-302er in waghalsige Verfolgungsjagden.
Die Puddle Jumper bildeten eine Reihe und drehten zu einem anderen Basisschiff, um die Drohnen gegen Schildgeneratoren und Antriebe einzusetzen. Der Plan gelang und ein Aufblitzen zerstörte die Gegend des Schildgenerators. Flackernd verschwand die Schutzbarriere und machte ein weiteres Kristallschiff anfällig für die Raketen der Erdenschiffe. Trotz des Dauerfeuers schlüpften immer wieder Transporter durch den Abwehrring und näherten sich dem Planeten. Colonel Henderson seufzte lautstark, dann betätigte er den Funk:
„Secmeton an Kritias! Sie sollten Drohnen einsetzen! Es sind massig Transporter durchgekommen!“
George vernahm den Befehl und holte tief Luft:
„Okay, jetzt keine Schwäche zeigen und in der Luft aufräumen!“
Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf die Gegenwehr. Es gelang ihm tatsächlich und die Lehne klappte sich blau leuchtend nach hinten. An den Piers der Stadt öffneten sich drei große Luken, aus denen Torpedos empor schossen und ohne Verzögerung die Transporter anvisierten. Noch bevor diese die Wolkendecke durchbrechen konnte, krachten die Geschosse in die Angriffswellen des Feindes und verwandelten diese in Schrott. Trümmerhagel gingen auf den Planeten nieder, während ein Projektil nach dem anderen ins Ziel traf.
Jenny, Patras, Celeb und Kali beobachteten das Feuerwerk über ihren Köpfen, sahen aber auch Transporter, die den Drohnen auswichen und die Landung begannen.
Das lahm gelegte Basisschiff verschwand in einem Inferno. Nicht einmal die mächtigen Schilde von Rafaels Schiffen verhinderten die Zerstörung des siebten Schiffes. Erst jetzt endete die Flut aus Drohnen und lediglich die Timaios konnte das Feuer mit den Antiker-Torpedos fortsetzen. Henderson zielte mittlerweile direkt auf die Hangars der Abwurfschiffe, um weitere Transporter schon beim Abflug auszuschalten:
„Das wird nicht gut! Die haben schon fast alle Transporter los geschickt, also beginnt bald ihr richtiger Angriff!“
Die Vermutung bestätigte sich. Die großen Strahlenwaffen an der Front luden bereits Energien, um tödliche Laser einzusetzen.
Colonel Whist kannte die Gefahr, die davon ausging:
„An alle! Wir sollten direkte Treffer vermeiden, auch wenn wie ZPMs an Bord haben! Heute haben wir kein Ori-Schiff, welches uns im Kampf hilft!“
Zum ersten Mal seit der Ankunft von Rafaels Flotte, lösten die Guten ihre Formation auf und verteilten sich mehr. Gerade rechtzeitig, denn ein erster Strahl rauschte knapp zwischen ihnen hindurch und streifte die Schilde der Timaios, welche immer noch Drohnen abwarf.
Diese Attacken hatten eine hohe Intensität und selbst der Streifschuss hatte die Timaios mindestens 10 % seiner Schilde gekostet.
Dann geschah das erste Unglück. Ein Hatac konnte dem nächsten Strahl nicht ausweichen und wurde frontal getroffen. Wie bei den Waffen der Ori, wurde das Goa`uld-Schiff einfach in seine Bestandteile zerlegt und zerstört. Fürst Zaiku hatte Schweiß auf der Stirn, als die letzte Drohne die Lagerräume der Timaios verließ und den finalen Schlag gegen das nächste Kristallschiff setzte. Insgesamt war die Lage gut.
Noch konnten die Schiffe dem andauernden Strahlengewitter des Feindes ausweichen und es war gelungen immerhin acht Kristallschiffe zu neutralisieren. Dann wurde das Ausweichen zunehmend schwerer.
Vor dem Brückenfenster der Antares rauschten zwei Jägereinheiten in einander und blockierten die Sicht. Die Sensoren jedoch flackerten kurz, als ein Corona-Schiff durch einen Strahl zerteilt wurde.
Gelbes Licht blendete Colonel Whist, als eine Erschütterung durch das ganze Schiff ging und ihn aus seinem Sitz schleuderte. Nun wurde auch die Antares von einem Strahl getroffen, konnten die verstärkten Schilde aber noch gegen halten:
„Status?“
„Schilde bei 67 % und ZPM-Energieausbeute bei 88 %!“, antwortete der Techniker abgehetzt.
Keine weiteren Transporter versuchten zu landen, so dass auch die hinteren fünf Kristallschiffe zum Angriff dazu stießen. Sie erhoben sich über die anderen und ließen die Waffen aufladen. Direkt neben der Secmeton verschwand das andere Hatac in einem Leuchtfeuer, so dass Wrackteile auf die Schilde des Erdenschiffes prallten. Henderson biss die Zähne zusammen:
„Verflucht! Jetzt wird es brenzlig! Alle Batterien und Clusterbombs sollen abgefeuert werden!“
Die zersplitternden Sprengsätze jagten in das Getümmel und rissen eine Gruppe Jäger mit, bevor sie unbrauchbar auf die Schilde des Kristallschiffs schlugen, ohne weiteren Schaden zu machen.
Auch das Blitzgewitter über dem Planeten endete, als die letzte Drohne eingeschlagen war. Mehrere Transporter waren gelandet und entluden schon ihre Einheiten aber George hatte zahlreiche Truppenangriffe verhindert. Nun sprang er vom Kontrollstuhl auf und rannte zurück zum Kontrollraum, um Era bei zu stehen. Bisher hatte sich Rafael selbst noch nicht blicken lassen aber auch das war sicher nur noch eine Frage der Zeit.
„Nur noch sieben verdammte Schiffe!“, fluchte Zaiku, als eine Konsole hinter ihm Funken sprühte und ein Beben alle auf der Brücke zum wanken brachte. Anders als die Erdenschiffe besaß die Timaios nur noch ihre Beamgatlings, was keine Herausforderung für die Erzengelschiffe war. Immer wieder kassierte das Schiff der Auroraklasse fiese Treffer, die den Wert des ZPMs senkten. Ein gleißendes Licht blendete den Fürst der Organika und ließ ihn geschockt verstummen. Ein weiteres Corona-Schiff hatte sich verabschiedet und war den Todesstrahlen zum Opfer gefallen.
Das All war durchtränkt mit Raketen, Energiesalven, Schrott, kreisenden Jägern und machtvollen Energiestrahlen, die mühelos ein Schiff ohne ZPM zerschmetterten. Die Stimme des Corona Gotar hallte über die Brücke der Timaios, ehe sein Gesicht auf einem Bildschirm erschien:
„Fürst Zaiku! Bitte holen sie uns an Bord! Unsere Schilde sind fast unten! Einen weiteren Schuss dieser Mörderwaffen überstehen wir nicht!“
Zaiku nickte zustimmend und gab seinem Crewmitglied ein Zeichen, damit dieser die Corona auf die Timaios holte. Gotar selbst erschien direkt neben seinem Kommandostuhl und schnappte erleichtert nach Luft, als sein Raumschiff auch schon explodierte:
„Das war Rettung in letzter Sekunde aber wie sollen wir diese Schiffe aufhalten? Unsere Feuerkraft lässt nach und auch eure Schilde werden irgendwann brechen!“
Der Fürst verstand die Sorge des Sonnenanbeters und sah die rot glühenden Schilde der Antares, die sich am erfolgreichsten gegen die Strahlen warf:
„Ich weiß es wirklich nicht!“

Jenny kniff die Augen zusammen und versuchte die Armee des Feindes in der Ferne zu sehen. Fast über den ganzen Horizont erstreckte sich eine Wand aus glänzenden Körpern, die unaufhaltsam näher kam. Ihr rann Schweiß von der Stirn aber Patras blieb weiter gelassen und lehnte sich an den Haufen Sandsäcke:
„Das wird vielleicht ein Spaß!“
„Spaß? Hast du dir mal die Gegnermassen angeguckt!“, schrie Jenny erbost aber die Meinung der jungen Frau war dem Kriminellen mehr als egal. Er schloss seelenruhig die Augen und ging noch einmal in sich. Mit einem Röhren flogen zehn Jumper über ihre Köpfe hinweg und näherten sie den Einheiten für Luftangriffe. George musste sie von Kritias gestartet haben, um die Bodentruppen zu unterstützen. Vereinzelt konnte Jenny die Kristallgiganten sehen, die schwerfällig wie Panzer über den Sandboden stampften.
Auch Kali und Celeb schienen bereit dem Angriff entgegen zu treten und hockten sich konzentriert hin. Mit einem Fernglas beobachtete die Kriegerin von Myrtharia die wankenden Gestalten, die sich langsam dem Mienenfeld näherten.
Schon erklang das Grummeln der Mienen, welches über den ganzen Planeten zu hallen schien. Ohrenbetäubende Explosionen rissen die Kristallmassen einfach in Stücke und verwandelten sie in Scherbenhaufen. So wurden erste Reihen umgemäht, bevor sich vereinzelt die Kristallwölfe aus den Massen lösten und im Sprint auf die Bodentruppen von Kritias zu rannten.
„Es ist Zeit!“, sprach Kali und zog ihre beiden Säbelklingen. Celeb legte sich mit einem Scharfschützengewehr auf den Boden und begann zu zielen. Jetzt begannen auch alle anderen Soldaten mit dem schießen. Mehrer Mörser und Bazookas kamen zum Einsatz, die Raketen in die gegnerische Richtung beförderten. Ein Gigant wurde von einem Sprengsatz getroffen, welcher seinen ganzen Oberkörper weg fetzte. Das Ungetüm fiel sofort leblos um und begrub drei Krieger unter sich.
Jenny hielt eine Hand auf den Boden, wodurch sich eine hohe Säule erhob. Auf ihr hatte sie den besten Überblick. Sie konzentrierte sich auf den ersten Giganten und begann damit ihn zu kontrollieren. Dieser ging tosend auf seine Artgenossen zu und schlug auf diese ein. Die Kristallsoldaten benutzten wieder ihre Plasmawerfer und zielten auf die Barrikaden. Nun war Patras an der Reihe. Er sprang aus seiner Deckung und hob die Arme. Innerhalb von Sekunden bildete sich ein Wirbelsturm um ihn herum, der danach auf die Gegner zu wirbelte. Während dieses Angriffs wuchs er immer weiter an, bis er ein Tornado mit voller Größe war. Sand und Staub peitschte durch die Luft. Die Windhose riss eine tiefe Schneise in die feindlichen Truppen.
Celeb zielte genau und gab vereinzelte Schüsse ab. Mit glatten Kopfschüssen eliminierte er die flinken Kristallwölfe, bevor sie zu nahe an die Verteidigungsstellung heran kamen.
Der Galonier hatte viel trainiert und war auf dieses Szenario vorbereitet. Mit seinem gezielten Auge war er der perfekte Schütze.
Ein erster Wolf erreichte den Schutzwall und sprang zwischen die menschlichen Soldaten der US-Airforce.
Mit Pranken und Zähnen schnappte er nach ihnen, als eine Klinge seinen Kopf absäbelte.
Ein präzisier Hieb von Kali hatte dem Untier den ewigen Frieden gebracht. Die schwarze Kriegerprinzessin war in Höchstform und entdeckte schon den nächsten Kristallwolf in den eigenen Reihen.
Schlagartig brach Jenny die Kontrollausübung ab, weil die ersten Soldaten des Feindes ihre Stellung erreichten. Mit einem Aufstampfen verursachte sie ein Erdbeben, das tiefe Risse nach sich zog und Kristallwesen darin versenkte.
Anschließend zerschmetterte sie ihre eigene Säule und benutzte die Brocken als gefährliche Wurfgeschosse. Patras schützte sich weiterhin mit einer Barriere aus Wind, die alle Angriff abwehrte. Nichts erreichte den Kriminellen, so dass er sich ungestört dem Gegenangriff widmen konnte. Er drehte sich und verursachte eine starke Böe, die wie eine Welle aus Klingen, einen Kristallkoloss in seine Einzelteile zerschnitt. Danach pustete er mindestens zwanzig Soldaten in die Luft.
Er war voll in seinem Element und kämpfte wie ein wütender Orkan persönlich.
Auch Kali war richtig in Fahrt und hechtete durch die Massen. Dabei schwang sie ihre Klingen und trennte hier Gliedmaßen ab, köpfte da jemanden und machte verwirrende Saltos über die Gegner hinweg.
Für Celeb war die entspannte Phase des Kampfes vorbei. Als die Feinde seine Position erreichten, warf er das Scharfschützengewehr bei Seite und ergriff einen Blaster, mit dem er immer wieder vereinzelte Soldaten abschoss.
Rafaels Truppen waren deutlich in der Überzahl und langsam wurde das Geschrei der Krieger eins mit dem Rattern der Waffen.

Ich war ein naives, dummes Mädchen…
Ja, oft bin ich das heute noch aber früher wusste ich nicht, was für Konsequenzen aus überstürztem Handeln entstehen können. Ich wollte immer frei vom Leid sein aber die Zera machten es meinem Volk unmöglich. Dann kam er…
Mein Prinz in der glänzenden Rüstung und führte mich auf den Pfad des Glücks. Mein Volk wurde gerettet und alle Feinde besiegt. Na ja, fast alle Feinde…
Wie jedes naives Mädchen dachte ich, dass er die Liebe meines Lebens wäre und ich nichts verkehrt machen könnte. Die Wahrheit hat mir gezeigt, dass es nicht so ist. Die Liebe blieb unerfüllt und ich entdeckte meine eigene Unfähigkeit. Ich war nicht nur körperlich schwach, sondern auch geistig. Mein Verhalten brachte mich und andere Gefahr.
Dann traf ich diese stolze Amazone, die mir zeigte, was eine Frau wirklich schaffen kann, wenn sie denn die richtigen Fähigkeiten besitzt. Sie gab mir ihre Kräfte und somit neues Selbstvertrauen. Jetzt bin ich optimistisch und auch wenn nicht Marco meine große Liebe ist, werde ich sie sicher eines Tages finden. Das Universum ist gro߅
Trotzdem vertraue ich auch Marco, denn unsere Seelen sind verwand und wenn jemand die Erzengel aufhalten kann, dann er. Mir ist egal ob er ein Antiker ist oder Melokar heißt! Für mich bleibt er immer Marco!
Era ist eine große Kriegerin geworden, die auch ohne Marco in der Lage sein wird den Frieden in Zerberus zu bewahren.

George und Era starrten gebannt auf einen Bildschirm und verfolgten die Kämpfe im All über dem Planeten, wo ein Schiff nach dem anderen verloren ging. Era hielt sich geschockt den Mund zu. Der Techniker fuhr sich aufgeregt durch sein Haar. Plötzlich gab es ein Dröhnen und das Sternentor begann zu reagieren. Ein Tortechniker schaute auf:
„Eingehendes Wurmloch!“
Die Galonierin bekam schon wieder Hoffnung und ihre Augen begannen glücklich zu strahlen. Sicher war es Marco, der jeden Moment zur Rettung eilte aber dann wurde ihre Erleichterung kaputt gemacht:
„Die Iris lässt sich nicht aktivieren und wir empfangen keinen Identifikationscode!“
Damit war es eindeutig und George stürzte ohne zu zögern die Treppe in den Torraum hinab:
„Es ist soweit! Dann wollen wir mal!“
Auch Era fing sich schnell wieder und schüttelte die Fassungslosigkeit ab, um ihrem Kameraden beizustehen, auch wenn der kommende Kampf sicher nicht einfach werden würde.
Die stellten sich nebeneinander auf und warteten auf den ankommenden Reisenden. Dann kam eine Person durch den schimmernden Ereignishorizont und sah sich neugierig im Gaterium um. Es war Rafael und er hatte sich seit dem Kampf mit Eden vollkommen regeneriert. Er warf sein langes Haar nach hinten und ein finsteres Lächeln durchzog sein Gesicht:
„Ich bin da aber will mich denn gar nicht Marco begrüßen?“
„Du wirst wohl mit uns Vorlieb nehmen müssen!“, fauchte Era und nahm Kampfhaltung ein. Der Erzengel runzelte die Stirn, dann begann er schallend zu lachen:
„Hört auf mit den Witzen! Eure Flotte wird gerade zerstört und meine Bodentruppen überrennen eure Stellungen! Macht es euch nicht noch schwerer und akzeptiert euren Untergang!“
Die beiden Mitglieder des Zerberus-Teams dachten gar nicht daran aufzugeben, also starteten sie ihren Angriff ohne Verzögerung. Era stürmte auf den Engel zu und ballte die Fäuste:
„George, halte ihn fest!“
Der Schiffstechniker gehorchte und hob konzentriert die Hand, um Rafael in einer gedanklichen Zwangsjacke festzuhalten, damit Era ihren direkten Angriff landen konnte. Rafaels gute Laune verschwand und seine Mundwinkel fielen ins Bodenlose. Als Era direkt vor ihm war, drehte er sich und schlug sie mit einer krachenden Backpfeife zu Boden. Beide Teammitglieder wirkten verunsichert aber der Engel schüttelte nur missmutig den Kopf:
„Telekinese hat auf mich keine Wirkung! Wenn ihr denkt, ich finde das lustig, dann täuscht ihr euch! Ich bin nicht Gabriel! Dieser Kampf ist ehrlich gesagt höchst langweilig und nervend!“
Noch immer blieb der Feind wie angewurzelt stehen und nahm die beiden Freunde überhaupt nicht ernst. George sah sich mehrmals um, dann lächelte er herausfordernd:
„Auf dich haben meine Kräfte keine Wirkung aber dafür kann ich auch anders angreifen!“
Mit seiner gedanklichen Energie schnappte er sich den Geländer, der am Konferenzraum befestigt war, riss ihn aus der Verankerung und warf ihn nach dem Gegner. Enttäuscht von dem schwachen Versuch entfesselte Rafael die grün leuchtende Energie des Kyon-Schlages und feuerte auf das Metallobjekt. Dieses schmolz durch die Hitze dahin und hagelte unbrauchbar zu Boden. Erst jetzt erkannte der Erzengel, dass es nur eine Ablenkung gewesen war, denn Era stand hinter ihm und holte zu einem vernichtenden Kick aus. Der Engel mit dem langen Haar blockte den Tritt mit seinem Unterarm und schmetterte seine Faust in Eras Rippen. Keuchend fiel sie hinten über und landete wieder am Boden:
„Ich habe doch gerade gesagt, dass ihr mich nervt! Ihr verschwendet nur meine Zeit!“
Er sammelte wieder seine Energie und zielte auf die angeschlagene Galonierin. George musste schnell etwas unternehmen und konzentrierte sich auf die Decke über dem Kontrahenten:
„Bitte, lieber Turm! Nicht einstürzen!“
Er übte großen Druck auf die Deckenkonstruktion aus, bis tiefe Risse in sie hinein sprangen und erster Staub hinab rieselte. Dann barst die Decke auseinander und stürzte auf den Erzengel hinab, um ihn lebendig zu begraben. Der Versuch gelang.
Mit einer Druckwelle stürzten mehrere Tonnen Metall und Kunststoff auf den Feind hinab und schlugen ihn nieder. Eine Druckwelle schoss durch den Gateraum und zerschmetterte die großen Fenster, die überall im Turm waren.

Das letzte Coronaschiff verwandelte sich in ein Trümmerfeld.
Wieder hatte die Flotte ein Schiff verloren. Die Schilde der Secmeton flackerten bei jedem weiteren Treffer und Colonel Henderson saß schon nicht mehr auf seinem Stuhl, sondern stand angestachelt auf der Brücke:
„Konzentrieren sie das Feuer auf die Waffensysteme! Wie ist unser Status?“
Der Pilot schwitzte und schien völlig eingeschüchtert von der Situation, weil neue Erschütterungen das Raumschiff erfassten:
„Schilde bei 24 %! Wir halten das nicht mehr lange aus!“
„Dann bringen sie unseren fetten Arsch aus der Schusslinie!“, fauchte der Kommandant und biss wütend die Zähne zusammen. Dann gelang es endlich einem weiteren Puddle Jumper die Schilde des nächsten Kristallschiffes auszuschalten. Das Kraftfeld bäumte sich ein letztes Mal auf, um dann zu verschwinden. Henderson hob den Finger und schrie seine Leute aufgebracht an:
„Das ist unsere Chance! Zerschießt das Ding in seine Einzelteile!“
Die letzten Raketen rasten aus dem Rumpf hervor, durchschlugen einen Schwarm von Jägern und trafen auf das schutzlose Kristallschiff. Der Nuklearsprengsatz detonierte und bombte ein gewaltiges Loch in das Schiff, welches durch sekundäre Explosionen hoch ging.
Die Zerstörung des neunten Schiffes weckte die Aufmerksamkeit der anderen und schon zielten zwei weitere Kristallschiffe auf die Secmeton. Henderson hielt die Luft an und blickte auf die geladenen Waffen. Niemand an Bord wusste etwas zu sagen. Auf der Antares sprang Whist empört aus seinem Stuhl:
„Nein, das darf nicht passieren! Sie müssen auf uns feuern!“
Es war schon zu spät im nächsten Moment rasten zwei gebündelte Energiesalven auf die Secmeton zu. Durch den ersten Strahl verlor der erste irdische Zerstörer seinen Schild und der zweite durchbohrte die Außenhülle. Stahl schmolz unter der Strahlung und dann brach das bisher größte Erdenschiff in zwei Teile. Ein wahres Inferno brach an Bord aus und verbrannte alle Lebenden, bis die Secmeton in einer Druckwelle verschwand.
Das Erdenschiff Secmeton war zerstört und Henderson, wie auch seine Crew verloren. Fassungslos ließ sich Colonel Eric Whist in seinen Stuhl zurück fallen und schaute auf die Leere des Weltalls. Die Schlacht hatte seine nächsten Opfer gefordert.

Sie wirbelte herum.
Eine Erdwelle rammte zehn weitere Gegner von ihr weg, während ein Hagel aus Felsbrocken einen Kristallsoldaten unter sich zermalmte. Jenny hatte keine Zeit mehr nervös zu sein. Sie war in einem Kampfrausch und konzentrierte sich nur auf die Feinde um sich herum.
Sie blockte feindliche Angriffe mit einer Wand aus Gestein, dann verwandelte sie diese in einen Hagel aus spitzen Steinstacheln.
Im Augenwinkel konnte sie sehen, wie Patras auch langsam müde wurde. Er kämpfte zwar immer noch blitzschnell und besiegte viele Gegner ohne auch nur mit der Wimper zuzucken aber sein Körper war schon sehr überanstrengt. Er kämpfte nicht nur mit den Kristallsoldaten, sondern auch mit der Erschöpfung.
Weiter von Jennys Position entfernt rollte sich Kali zwischen den Beinen eines Kristallkolosses durch und teilte einen Feind in der Mitte durch. Sie war schon am schwächsten. Von ihrer Geschwindigkeit war nicht mehr viel übrig und sie achtete hauptsächlich darauf nicht getroffen zu werden.
Auch Celeb bewegte sich rasch von rechts nach links und wich dem feindlichen Feuer aus. Drei seiner mitgebrachten Widerstandkämpfer waren bereits tot und auch er war in keiner guten Position.
Er fischte einen zweiten Blaster vom Boden auf und schoss nun in zwei Richtungen gleichzeitig. Verbissen schickte er zahlreiche Feinde zu Boden, als ein glänzendes Geschöpf durch sein Blickfeld stürzte.
Es ging so wahnsinnig schnell, dass er erst reagierte, als es zu spät war.
Eine Kristallklinge durchschnitt die Luft und dann menschliches Fleisch. Ein plötzlicher Schmerz lähmte Celebs Körper und für den Bruchteil einer Sekunde war er starr.
Sein linker Arm fiel zu Boden und Blut bespritzte den Angreifer. Er hatte gerade einen Arm verloren aber sein Leben wollte er nicht hergeben. Mit der Waffe seines rechten Armes visierte er das Wesen an, welches ihm sein Gliedmaß abgetrennt hatte und schoss ihm in den Kopf.
Der Kreis der Feinde wurde immer enger und die Sturmbarrikade wurde immer schwächer. Patras musste verschnaufen, also stieß er sich mit einer Sturmböe vom Boden ab und sprang über die Gegner hinweg. Sein Flug endete hinter einer unangetasteten Sandsackmauer. Keuchend lehnte er sich gegen diese Schutzwand und versuchte sich zu sammeln. Einige Soldaten verteilten neue Munition unter den Marines. In der Ferne explodierte eine Handgranate, die bei einem Kamikazeeinsatz benutzt wurde. Die Schlacht geriet zunehmend außer Kontrolle. Vorsichtig spähte er aus seiner Deckung hervor und entdeckte das Teammitglied, das ihn aus dem Gefängnis herausgelassen hatte.
Jenny erzeugte Erdbeben und Drecklawinen. Ihr Umgang mit der Naturgewalt war sehr viel besser geworden. Als auch die Gegner um sie zahlenmäßig größer wurden, ergriff sie andere Mittel. Sie machte eine Vorwärtsrolle und hüllte sich selbst in einen Erdmantel. Diese neue Rüstung aus Stein war der perfekte Schutz bei so einem Nahkampf.
Die Schwertklingen der Soldaten prallten an der harten Oberfläche ab und Jenny zertrümmerte die Feinde mit ihren Fäusten.
Nachdem sie wieder einen Krieger zerstört hatte, erblickte sie einige Soldaten, die auf Patras Position zuliefen:
„Nicht so hastig! Ihr kommt nicht durch unsere Abwehr!“
Sie ließ die Rüstung verschwinden und schlug die Faust auf den Boden, wodurch ein spitzer Turm aus Gestein aus dem Boden schoss und die nahenden Feinde aufspießte. Patras war genauso überrascht wie sie und verstand die Welt nicht mehr. Wieso hatte sie versucht ihn zu retten? Diese Aktion gab in seinen Augen keinen Sinn.
Sie hatte ihre Abwehr und ihre Konzentration aufgegeben, um diese Gegner zu erledigen. Patras starrte sie orientierungslos an, dann riss er die Augen weit auf und schrie sie an:
„Jenny!!!! Pass auf!!!!“
Im nächsten Moment spürte die junge Frau, wie ein kaltes Objekt ihren Brustkorb durchstieß. Etwas drang durch ihre Rückgrad und trat an ihrem Brustkorb wieder aus. Die Welt wurde langsam und eine Zeitlupe erfasste sie. Sie spürte warmes Blut, welches von der Kristallklinge tropfte. Ein paralysierendes Gefühl erfasste sie und der Geschmack in ihrem Mund wurde bitter. War das der Geschmack von Blut?
In ihrem Kopf drehte sich alles und ihre Knie begannen zu zittern. Sie spuckte Blut, dann sackte sie in sich zusammen. Die Welt um Jenny McLane wurde schwarz und sie dachte nur noch an ihren normalen Freund auf der Erde, der vermutlich immer noch nicht wusste, wo sie war. Wie gerne hätte sie ihn wieder gesehen…
Das Leben entwich aus ihren Augen. Patras wurde rasend vor Zorn und entfachte gewaltige Stürme, die alles davon drückten, was sich ihm näherte. Entschlossen und kühl durchquerte er das Schlachtfeld und ging zu Jennys leblosen Körper hinüber. Es brauchte nur einen schnellen Blick um zu erkennen, dass sie tot war. Der Treffer war absolut tödlich und hatte ihre Lungen durchstoßen, wie auch das Herz gestreift.
Er schloss diese leeren Augen, dann wand er sich den Feinden zu. Irgendwie machte ihn dieses Ereignis völlig wütend. Mit einem gequälten Aufschrei ging er zu einer neuen Angriffsserie über.

George half seiner Gefährtin auf und schaute eingeschüchtert zu dem Trümmerberg mitten im Torraum.
Beide wussten, dass Rafael noch lange nicht besiegt war.
Wie vermutet rührte sich der Schrotthaufen und der Erzengel erhob sich daraus. Er hatte eine Zornesfalte an seiner markelosen Stirn und sein schwarzes, glattes Haar war etwas zerzaust:
„Ihr habt echt Nerven mich mit Trümmern zu bewerfen! Jetzt muss ich leider ernst machen!“
Er machte seine Drohung war und verschwand vor ihren Augen, um dann genau zwischen ihnen aufzutauchen. Era wich instinktiv zurück und auch George versuchte eine mentale Barriere aufzustellen aber es fehlte beiden an Geschwindigkeit. Rafael breitete die Arme aus und erzeugte zwei Energiekugeln, die beide Teammitglieder genau im Magen trafen. Der Druck schleuderte George in einen dicken Balken, welcher umkippte und Era durch das große Mosaikfenster zum Balkon.
Der Aufschlag war hart und ein paar Scherben zerschnitten die Lederhandschuhe an Eras Händen. Rafaels Angriff war sehr kraftvoll gewesen und beide wirkten etwas benommen. Anders als Era schien George sich wieder schnell aufzurappeln:
„Ist der schnell…“
Selbstsicher entschied er sich zu drastischeren Mitteln. Seine Hand wanderte über das Herz, so dass es Terrastigma produzieren konnte. Offenbar schien der Einsatz dieser Technik doch eine Bedrohung zu sein, weil Rafael sofort reagierte. Er trat dem Techniker die Beine weg, dann riss er seine Hand nach hinten und zwang George so auf die Knie. Der Erzengel sah von oben auf ihn hinab und flüsterte ihm ins Ohr:
„Nicht doch, George… Das würde mir noch mehr Ärger machen… Das geht leider nicht…“
Aus der freien Handfläche des Feindes sprang eine kleine Klinge, gerade einmal 20 cm lang. Diese zeigte er seinem Opfer, dann stach er zu. Er stieß George das spitze Objekt in den Hals und traf die Halsschlagader:
„Leb wohl, George…“
Er zog die Spitze wieder heraus und schon schoss Blut aus der Wunde. Der Schiffstechniker keuchte gurgelnd, dann kippte er um. Vor den Füßen des Erzengels bildete sich eine Blutlache und Era konnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Sie starrte gefesselt auf den zuckenden Körper von George und schien nicht zu begreifen, was dieser Anblick bedeutete.
Die Verzweiflung trieb ihr die Tränen in die Augen und die Emotionen überschwemmten sie. Von unsagbarem Hass erfüllt setzte sie alle Energien frei, die ihre Amazonenkräfte zuließen:
„Du Schwein!!!! Du hast George auf dem Gewissen!“
Die Galonierin weinte, als sie auf den verhassten Engel zupreschte und ihre Fäuste zu zerschmetternden Schlägen ansetzte, doch die seelische Belastung war zu groß. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel mehr als zu laufen. Bevor sie zuschlagen konnte, spürte sie einen kräftigen Griff an der Kehle. Rafael hatte sie eiskalt gepackt und stierte ihr mordlustig in die Augen:
„Dieser Kampf ist vorbei! Du siehst deinen Freund gleich im Jenseits wieder!“

Ein neuer Schwall brachte die Zusatzschilde der Antares zum Zusammenbruch, wodurch nur noch der stark geschwächte Asgradschild sie vor der Vernichtung bewahrte. Mit Entsetzen betrachtete Colonel Whist die Daten der Sensoren. Es waren noch sechs Kristallschiffe und alle Jumper wurden von den Jägern zerstört, weshalb keine Drohnen die Schilde der gegnerischen Armader senken konnten. Auch die Timaios hatte mit der Belastung der Waffen zu kämpfen aber Fürst Zaiku behielt die Ruhe.
Nachdenklich stützte er sich auf die Lehne seines Stuhls, während er zwischen den schimmernden Raumschiffen hin und her sah.
Gotar war da schon stärker in Aufruhr und wischte sich den Schweiß von der Stirn:
„Was machen wir jetzt?“
Zaiku atmete tief durch, dann sah er die tapferen Blicke seiner Crew. Keiner wollte diese Schlacht aufgeben, weil keiner Kritias oder Zerberus aufgeben wollte. Mit einer lässigen Handbewegung aktivierte er den Funk:
„Lyana, kannst du mich hören?“
Auf der Krankenstation operierte die Ärztin gerade einen von mehreren verletzten Soldaten und entfernte einen Edelsteinsplitter aus seiner Brust, als sie die Stimme ihres Vaters hörte. Sie zuckte zusammen und unterbrach ihre Arbeit:
„Vater? Bist du das?“
Ein ungutes Gefühl beschlich sie und sofort kehrten auch die Erinnerungen an den Tod von Sebastian zurück, wo sie zuletzt so empfunden hatte. Der Fürst klang traurig aber auch unendlich stolz:
„Ich wollte dir noch einmal sagen, wie sehr ich dich liebe! Du bist so schön wie deine Mutter und so tapfer wie ich. Du musst unser Volk neu aufbauen, wenn ich fort bin!“
Lyana trat einen Schritt vom Operationstisch zurück:
„Nein, Vater! Was hast du vor?“
„Ich bin stolz auf dich und ich werde immer stolz auf dich sein! Leb wohl, meine kleine Prinzessin!“, sprach er, bevor der Funk sich wieder deaktivierte.
Die Chefärztin wankte und musste sich setzen. Ein anderer Arzt nahm sofort ihren Platz ein, um die OP weiter zu führen aber Lyana selbst brach wieder weinend zusammen, wissen eine weitere geliebte Person zu verlieren.
Fürst Zaiku stand von seinem Stuhl auf und räusperte sich, wodurch alle Blicke seiner Crew auf ihn lagen:
„Wir müssen der Antares mehr Zeit verschaffen! Ich plane eine Kollision mit einem der Basisschiffe. Wen unser ZPM hoch geht, können wir vielleicht noch zwei oder drei Schiffe mir reißen. Wer nicht bereit ist sich zu opfern, muss jetzt zu den Rettungskapseln und von Bord!“
Niemand erhob seine Hand oder stürmte zu den Rettungskapseln. Alle waren bereit sich für das Wohl dieser Galaxie zu opfern. Beeindruckt vom Mut seiner Männer gab Zaiku den letzten Befehl:
„Gehen sie auf Kollisionskurs!“
Die Timaios drehte bei und zündete ihre Antriebe. Trotz der Laserstrahlen flog das Lantianerschiff auf eines der Kristallschiffe zu. Gerade als der Schild der Timaios zusammenbrach, donnerte sie in das Ziel hinein. Durch diesen Zusammenstoß kam es zur Explosion. Die Energie des Zero-Point-Moduls entlud sich und erzeugte eine helle Lichtwolke. Whist kniff die Augen zusammen und bekam kurz keine Luft. Der ehrenwerte Fürst der Organika hatte sich geopfert und so ganze drei Basisschiffe zerstört. Die reine Energiewelle des ZPMs richtete verheerende Schäden an. Als das Licht erlosch, blieben nur noch drei Kristallschiffe, die vorübergehend das Feuer einstellten.
Bedrückt schaute Whist zu Boden und wusste, dass nur noch die Antares übrig war. Die Schlacht war also verloren. Der Pilot des Erdenschiffes bekam plötzlich große Augen und ging einige Daten durch:
„Sir? Da öffnet sich ein Hyperraumfenster!“
Tatsächlich kam ein neues Schiff in den Orbit aber es handelte sich nur um ein Goa`uld-Transporter. Es flog eine Schleife, dann blieb es unbewegt stehen. Die Verwirrung war groß aber niemand reagierte auf irgendwelche Funksprüche.

Fortsetzung: Folge 21
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