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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 17: Halbgötter


Wie ein tosender Donner kam die Attacke, die allen Anwesenden das Leben rettete. Ein heller Blitz durchschnitt den Raum und erfasste den Feind, der eine fast grenzenlose Macht zu besitzen schien.
Der Strahl aus reiner Elektrizität hüllte den neuen Gegner komplett ein und riss ihn von den Füßen. Die Wucht des Blitzes katapultierte ihn davon, so dass er eine Wand durchschlug, die augenblicklich über ihm zusammen brach. Rafael war mächtig aber trotzdem hatte er diesen heimtückischen Angriff nicht kommen sehen. Marco war schwach und noch immer lief Blut aus seinem Mund, verursacht durch innere Verletzungen. Wegen gebrochener Gliedmaßen konnte sich der Blondschopf nicht bewegen und obwohl sein Blick zunehmend verschwamm, erblickte er den Retter, der diesen Stromangriff ausgeführt hatte. Der Anführer des Zerberus-Teams weitete ungläubig die Augen, weil es diese Person eigentlich nicht mehr geben konnte.
Kopfschüttelnd sah er zu dem großen Mann mit der weißen Kleidung auf:
„Eden?!“
Der Antiker war da und er wirkte nicht gerade wie eine energetische, aufgestiegene Gestalt. Sofort eilte der alte Kamerad zu seinen Freunden und legte Marco die Hand auf den Körper. Ohne ein Wort zu verlieren gab er einen Energieschub ab, der Marcos Verletzungen heilte, so wie es normal für die Antiker war. Die Kraft kehrte zu dem Anführer zurück und er konnte seinem gefallenen Kameraden in die Augen sehen:
„Eden? Du bist zurück? Wie ist das möglich?“
Lächelnd klopfte Eden dem blonden Kämpfer auf die Schulter:
„Das erkläre ich dir später! Wir haben jetzt wichtigeres zu tun und leider bleibt mir nicht viel Zeit!“
Bevor er sich dran machen konnte auch die anderen zu heilen, gaben die verkohlten Trümmer der Wand nach und Rafael kam wieder zum Vorschein. Er blitze finster mit den Augen und spuckte etwas Blut aus, welches an seiner Lippe klebte:
„Du hast dich nicht verändert, Eden! Tauchst immer im ungünstigsten Moment auf und störst mich bei meinen Plänen! Das war schon früher so und nun bist du so dreist einfach weiter zu machen!“
Rafaels Tonfall hatte eine Mischung aus Amüsement und Zorn angenommen, während er mit Eden sprach, als wären beide einmal Bekannte gewesen. Der Antiker zuckte mit der Schulter und ballte die Fäuste:
„Du hast dich auch nicht verändert! Ich hätte allerdings nie geahnt, dass du so verbissen bist und deine Pläne trotz der langen Zeit weiter verfolgst!“
Wie eine Raubkatze durchstreifte der Erzengel das Labor und ließ Eden dabei nicht mehr aus den Augen. Zwischen den beiden schlugen förmlich Funken, so sehr war die Intensität ihrer Feindschaft. Plötzlich verlor Rafael sein amüsiertes Lächeln und starrte genauso kaltblütig wie zuvor:
„Hättest du nicht einfach weg bleiben können? Du störst mich aber so wie ich die anderen kenne, hast du nur ein Besuchervisum!“
„Es war mir nicht möglich in meinem Grab Ruhe zu finden und ich brauche nur einen kurzen Aufenthalt, um dich in deine Schranken zu weisen!“, sprach Eden tapfer und begann damit eine Kampfposition anzunehmen. Rafael schüttelte herablassend den Kopf:
„Du hast nichts dazu gelernt! Du wirst gnadenlos scheitern!“
Und schon sprang der Kontrahent mit einem großen Satz durch de Luft und setzte hinter dem wieder auferstandenen Antiker auf. Seine Faust schnellte voran, bereit den Neuankömmling eiskalt in den Boden zu stampfen, so wie er es mit den anderen Mitgliedern von Marcos Team getan hatte.
Eden jedoch registrierte den plötzlichen Angriff und spannte alle Muskeln in seinem Körper an. Mit dem Ausbreiten seiner Arme setzte er nun mehrere Blitze und Schockwellen aus seinem Körper frei, die eine Konsole zerstörten und auch Rafael erwischten. Von diesem Konter in sämtliche Richtungen getroffen, segelte der Erzengel durch die Luft und landete auf dem Korridor, wo er sich noch während des Sturzes wieder aufrichtete.
Eden drehte sich kampfbereit um und fixierte seinen Gegenspieler, um seine eigene Attacke los zu lassen. Er hob den Arm und bündelte neue Elektrizität in seiner Handfläche.
Gerade noch rechtzeitig wich Rafael dem neuen Blitzstrahl aus, der eine neue Wand in Stücke riss und sich dann im Freien außerhalb des Turmes entlud. Die Blitze hatten die gleiche verheerende Zerstörungskraft wie früher aber Marco registrierte den Kampf gar nicht richtig.
Alleine Eden wieder unter den Lebenden zu sehen verunsicherte ihn so sehr, dass er nur vor sich hin starrte. Nachdem eine neue Explosion den Turm erschütterte, fing er sich wieder und kroch zu George hinüber, um ihn wach zu rütteln:
„Hey, George! Wach schnell auf!“
Der Techniker rührte sich noch nicht und Marco schaute auf den Flur, wo Rafael sich durch sein langes Haar strich und wieder eine gelassene Pose einnahm. Er wippte mit den Füßen und schon sprintete er voran. Mit hoher Geschwindigkeit rauschte er an Eden vorbei und drehte seinen Unterkörper. Der Tritt hatte viel Kraft und es gab ein fieses Knirschen, als Eden seinen Unterarm hob, um den Kick zu blocken.
Beide Kämpfer verharrten in der Position, um dann mehrfach aufeinander einzuschlagen. Wie in alten Zeiten lud der Antiker Elektrizität in seinen Fäusten, wodurch Rafael selbst bei kleinen Berührungen Stromschläge bekam. Dafür besaß dieser mehr Körperkraft und Eden fürchtete bei jedem Treffer, dass ihm etwas gebrochen wurde.
Nach mehreren Schlag- und Trittserien wichen beide voneinander ab und bezogen einige Meter getrennt von einander Position. Der Antiker schnürte sein Kopftuch enger und renkte sein Genick richtig ein, während Rafael an seinem Lederoutfit zog:
„Du gehst mir auf die Nerven, Eden! So stark warst du früher auch nicht! Du hast sicherlich gemogelt, als du zurückgekehrt bist!“
Eden lächelte selbstbewusst:
„Ich habe nicht gemogelt… Ich umgehe nur die eine oder andere Regel, außerdem liegt das in der Familie. Mein Vater hat auch öfter die Regeln des Aufstiegs umgangen!“
Von den patzigen Worten seines Gegners angestachelt hob Rafael seine Hand, um eine leuchtende Flamme aus Energie darin zu erzeugen. Marco hatte hinter dem Türrahmen des Labors Deckung gesucht und beobachtete den Kampf ganz genau. Dabei glitt ihm ein Schauer über dem Rücken.
Der Kyon-Schlag, den Rafael gerade vorbereitete war so intensiv, dass sogar die Farbe von den Wänden abblätterte.
So eine Energie konnte nicht mal er erzeugen. Während also diese pure Energie in Rafaels Händen pulsierte, schloss Eden grübelnd die Augen um sich einen Plan zu Recht zu legen:
„Dann muss ich wohl dagegen halten! Ich hoffe das macht nicht den Turm kaputt!“
Er ging in die Hocke und ballte die Faust. Mit einem hellen Funken schien eine hohe Voltzahl alleine in Edens rechte Faust zu wandern. Der Boden unter seinen Füßen bekam Risse und Metallteile schienen diese Hochspannung anzuziehen und wurden förmlich von der Elektrizität aufgeladen.
Beide Gegner starrten sich an, bevor sie aufeinander los stürmten. Durch diese große Energie des Kyon-Schlages hinterließ Rafael beim Ansturm eine Kerbe im Boden und blitzende Funken schossen aus Edens rechter Faust.
Die Luft zwischen ihnen wurde immer dünner, genau wie die Distanz und Marco ahnte, welche Wucht bei dem Aufprall freigesetzt wurde. Eilig packte er Era und Jenny, um sie hinter eine Konsole zu ziehen, wo sie vor dem Energieausstoß sicher waren.
Dann trafen sie aufeinander und die gesamte Antiker-Stadt wurde von einem ohrenbetäubenden Knallen und Rauschen eingehüllt. Schockwellen schossen durch die Korridore, rissen Fenster und Türen auseinander, als wären sie Pappe. Der Boden unter ihnen wölbte sich unter dem Druck nach unten und auch die Wände bekamen tiefe Risse. Aufgeregt hielt sich Marco die Ohren zu, hoffte aber nur, dass die Stützbalken des Turmes solchen Gewalten gewachsen waren.
Wie der Kampf auch ausgehen sollte. Beide Kämpfer waren übermächtig, besaßen Kräfte, die kein normales Wesen je erreichen konnte. Sogar Marco war weit von solchen Fähigkeiten entfernt und hatte regelrecht Angst vor der Power die gerade freigesetzt wurde.
Eden und Rafael waren Halbgötter!
Dann gab es eine letzte Explosion und der Boden unter ihnen barst in tausend Stücke. Rauch und Qualm fegte durch die Räumlichkeiten und schon befanden sich beide Gegner ein Stockwerk tiefer.
Rafael war regelrecht in den Boden gedrückt, während Eden keuchend in der Ecke lag und sich hustend den Staub von der Kleidung klopfte:
„Also, unter gnadenlos scheitern verstehe ich etwas anderes, Rafael!“
Dann erhob sich auch der Erzengel wieder und wirkte bestürzt, weil sein Haar etwas zerzaust war:
„Ich gebe zu, du hast ein paar nette Tricks dazu gelernt aber damit wirst du mich nicht töten können! Wie ich das sehe, sind wir gleichstark!“
Mit einem letzten Strecken schien Eden bereit für nächste Runde:
„Ich muss dich nicht töten, sondern nur aufhalten! Du denkst schon wieder zu weit und außerdem sind wir nicht gleichstark! Der letzte Treffer hat dich härter erwischt, als mich!“
Unbeeindruckt betrachtete Rafael seine Wunden und kicherte begeistert. Anschließend verschwanden alle Verletzungen im Nichts, als hätten sie nie existiert. Etwas geschockt von der Selbstheilungskraft des Engels machte Eden doch einen Satz zurück:
„Mh… Das wird doch etwas schwieriger, als erwartet…“
Wie eine Rakete schnellte Rafaels Hand hinauf und entfachte einen grünen Energieball, der sich aufsplitterte und wie mehrere Geschosse durch den Raum flog. Mit einer Vorwärtsrolle entkam Eden den Angriffen und sah nur noch, wie die Energiekugeln mehrere Konsolen und Tische zerstörten. Gleichzeitig nutzte er die Lücke in der Verteidigung, um einen neuen Stromstoß frei zusetzen. Dieser erwischte den Erzengel zischend an der Schulter und warf ihn wieder zu Boden.
Wütend schlug Rafael eine Delle in den Fußboden:
„Das darf doch nicht wahr sein! Wieso willst du nicht einfach verrecken!?“
Beide kämpften völlig verbissen. Nach einer kurzen Atempause ging der Kampf weiter.
Immer wieder schlugen sie aufeinander ein und immer wieder schaffte es Eden seinem Gegner blutende Wunden zu schlagen, die aber innerhalb von Sekunden wieder verschwanden. Marco hockte am klaffenden Loch und beobachtete das Geschehen von oben. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie wenige Chancen er gegen Rafael gehabt hatte. Selbst Eden brauchte höchste Konzentration um mitzuhalten, dabei wirkte er anders. Er war erheblich stärker als früher. Lag das an seinem Aufstieg?
Der Blonde konnte sich keinen Reim daraus machen, als auch schon wieder beide auf die Knie fielen und sich erschöpft den Schweiß abwischten. Diese ganze Schlacht war fast wie ein endloser Walzer. Erst führte einer, dann wechselten sie die Position und der andere übernahm.
Endlich schien das Gewirr der Schläge zu enden und Rafael breitete den rechten Arm aus. Ein Schwert schoss aus seiner Handfläche, so dass er es am Griff umklammern konnte. Die Klinge war aus glitzerndem Kristall und musste ein Überbleibsel von Gabriel sein. Demonstrierend schwang der Erzengel die Waffe, bevor er damit hastig losstürmte:
„Gegen eine ordentliche Klinge dürftest du nicht resistent sein!“
Tatsächlich hörte Eden auf Gegenwehr zu leisten und blieb einfach stur stehen. Mit all seiner Wut stieß Rafael die Klinge voran und durchbohrte damit den Oberkörper des Antikers. Dieser verzog jedoch nicht einmal das Gesicht und grinste nun siegessicher. Edens linke Hand packte Rafael an der Kehle und zog ihn enger an sich. Rafael war in eine Falle getappt und so bemerkte er auch, dass Eden die Klinge etwas zur Seite geschoben hatte, damit diese nur seine Schulter durchschlug:
„Du bist in deinem Wahn immer noch genauso unvorsichtig!“
Völlig friedlich legte der Alteraner seinem Gegner die rechte Hand auf die Brust und entfachte neue Elektrizität. Im nächsten Augenblick wurde der gesamte Raum von einem grellen Lichtblitz eingehüllt. Der Aufschrei des Erzengels war eins mit dem Knistern und Knallen des Stromstoßes. Mehrere Millionen Volt durchfuhren Rafaels Körper, bevor der entstandene Druck ihn davon schleuderte. Er durchschlug ein Fenster aus buntem Mosaikgestein, wie es für Antiker-Städte üblich war und landete draußen auf einem Balkon.
Etwas entkräftet tapste Eden nun hinaus zu dem Feind, der sich benommen aufrichtete:
„Du mieser Lantianer! Noch einmal gelingt dir so ein Trick nicht!“
Rafaels Zorn war inzwischen unermesslich aber Eden behielt seine Ruhe und zeigte nur platt auf den Himmel:
„Ach, ja? Es ist zu spät für müde Drohungen und nun verschwinde endlich!“
Über dem Gebäude schwebten dunkle Gewitterwolken, die schon bedrohliche Grummelgeräusche von sich gaben. Mit nur einem Zwinkern gab es einen lauten Knall und schon schlug ein richtiger Gewitterblitz auf dem Balkon ein und hüllte Rafael in einen Lichtkranz, bevor er verbrannt umfiel. Der Schlag war doch überraschend heftig gekommen und hatte dem mächtigsten Erzengel einen Großteil seiner Macht genommen. Eine diabolische Lache war kaum noch möglich aber Rafael behielt seine Überheblichkeit bei:
„Mag sein, dass du deine Freunde heute gerettet hast aber noch mal wirst du das nicht. Genieße die Zeit mit dem Zerberus-Team, denn wenn ich mich erholt habe wird dieser Krieg für immer Enden und das Blut der Antiker wird die Meere rot färben!“
Bevor Eden zu einem Entscheidungsschlag ansetzen konnte, wurde der Erzengel von einem anderen bläulichen Licht eingehüllt und verschwand.

Colonel Whist spielte Schach mit einem Tablettrechner, als ein Techniker die Stirn runzelte und seine Partie unterbrach:
„Sir! Eines der Kristallschiffe erwacht zu neuem Leben!“
„Was!?“, schrie der Kommandant auf und starrte aus dem Frontfenster, wo das vergraute Raumschiff aus Edelstein wieder zu glänzen begann und die Triebwerke anwarf:
„Was ist da los?“
„Es springt in den Hyperraum! Wir können es nicht mehr aufhalten!“
Vorsichtig drehte das Basisschiff von dem Planeten Gigantis ab und öffnete ein Hyperraumfenster, bevor es darin verschwand. Entsetzt blieb Whist mit dem Blick an der Leere des Weltraums hängen, bevor er seinen Tablettrechner wieder aufsammelte und ihn auf eine Ablage verfrachtete:
„Wir müssen wissen, was da unten passiert ist! Stellen sie Kontakt zu Fürst Zaiku her!“

Schwach lehnte sich Eden gegen den Türrahmen des Balkons, als auch Marco endlich herbei eilte:
„Eden! Ist alles in Ordnung?“
Der Antiker atmete tief durch, dann ließ er sich gegen eine Wand fallen und setzte sich hin. Etwas verunsichert beugte sich Marco zu ihm runter und begutachtete die stark blutende Verletzung an Edens Schulter:
„Warte, ich rufe Lyana! Sie wird dich verarzten!“
Der Lantianer hielt ihn fest und versuchte ihn davon abzuhalten:
„Nein, die Verletzung ist unwichtig! Meine Zeit bei euch ist begrenzt, also müssen wir einige Dinge klären, sonst ist es bald vorbei mit der Zerberus-Galaxie!“
„Was geht hier eigentlich vor? Du und Kine…äh…Rafael scheint euch zu kennen und wie konntest du zurückkommen?“, hakte der Anführer des Zerberus-Teams neugierig nach. Eden seufzte, dann begann er die neue Situation zu erklären:
„Ich bezeichne es mal als Sonderurlaub! Die Aufgestiegenen waren mit einer vorüber gehenden Rückkehr meinerseits einverstanden, weil sie selbst in Gefahr geraten! Rafael ist nicht wie die anderen Erzengel!“
„Das habe ich festgestellt…“, murrte Marco und rieb sich den Arm, den Gabriel vorhin eiskalt gebrochen hatte:
„Trotzdem verstehe ich nicht ganz wieso? Er ist mächtig aber gegen Aufgestiegene ist er machtlos! Das hast du gerade eindrucksvoll gezeigt!“
Offenbar war Eden von seinem Kampf nicht sehr angetan und schaute deprimiert zu Boden:
„Ich habe etwas getrickst und bin etwas stärker zurückgekommen aber das ist nicht der springende Punkt! Rafael will eine Sphäre des vollkommenen Glücks erschaffen und dafür braucht er etwas, was ihr schon sehr lange sucht! Die Waffe Gottes!“
Marcos Augen wurden doppelt so groß wie vorher und sein Unterkiefer klappte herunter. Rafael hatte es auf die legendäre Waffe abgesehen, die ursprünglich zum Kampf gegen die Erzengel eingesetzt werden sollte? Ein gruseliger Gedanke, den Marco mit einem Schütteln bei Seite schob:
„Wir wissen aber nicht, wo sie ist! Was macht die Waffe denn genau?“
Über die Wirkung der Waffe schien Eden nichts sagen zu wollen, den er schwieg und seine Augen wichen Marcos erwartungsvollen Blicken aus. Es verging ein Moment, dann füllten sich seine Augen aber wieder mit Hoffnung:
„Deshalb bin ich eigentlich zurückgekommen! Ich will euch sagen, wo sie ist und wie ihr sie am besten erreicht! Auf keinen Fall darf Rafael die Waffe Gottes in die Hände bekommen, denn sonst ist alles aus, selbst für die Aufgestiegenen! Erst mal heilen wir die anderen!“
Er streckte die Hand nach dem Anführer aus und ließ sich auf die Beine helfen. Trotz des hohen Blutverlustes wankte Eden zu den bewusstlosen Teamkameraden und heilte einen nach dem anderen. Natürlich waren diese bestürzt und glücklich zu gleich. George und Era hätten ihn gerne umarmt aber bei der Wunde wollten sie kein Risiko eingehen, also horchte das Team den Informationen. Eden setzte sich auf einen freien Laborstuhl und hielt sich die schmerzende Wunde:
„Also… Ich gebe euch gleich die Gateadesse zu einem Planeten namens Sanctus! Er liegt in der Nähe des damaligen Paradisus. Auf dieser Welt gibt es eine Zitadelle aber damit niemand an die Waffe dort heran kommt, wurde eine Phasenverschiebungsmaschine benutzt.
Die Zitadelle befindet sich in einer anderen Phase und kann daher nur mir einem Gerät erreicht werden, welches diesen Zustand aufhebt.“
Sein Blick ging durch die Reihe der Freunde. Dabei blieb er kurz an Era kleben, die Freudentränen in den Augen hatte. Eden reagierte darauf mit einem warmen Lächeln. George verschränkte skeptisch die Arme:
„Und wo sollen wir so einen Apparat her nehmen?“
Plötzlich zeigte der Lantianer vorwurfsvoll zu Marco, der mit dieser Geste nicht wirklich etwas anfangen konnte:
„Ihr habt den Schlüssel bereits! Marco hat es gebaut, als er das Wissen der Antiker in seinem Kopf hatte!“
Alle erinnerten sich an das schwarze, runde Objekt, dessen Funktion bisher vollkommen ungeklärt geblieben war. Niemand hatte damit gerechnet, dass es die ganze Zeit ein entscheidendes Artefakt bei der Suche nach der Waffe Gottes war. Überwältigt blieb dem Team die Sprache weg, während Eden sich lachend hinter den Kopf fasste:
„Tja, damit wäre alles gesagt aber ich warne euch! Die Waffe ist nicht unbedingt so, wie ihr es euch vorstellt. Sie wird euch die absolute Wahrheit zeigen und das Tor zur Erinnerung öffnen!“
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Eden begann in Rätseln zu sprechen, so wie es für Antiker üblich war. Kaum hatte er den letzten Satz beendet, da wurde sein Körper durchsichtiger und ein warmes Licht erstrahlte aus seinem Inneren. Es umhüllte ihn und ließ die Verletzung verschwinden. Erfüllt mit neuer Energie stand Eden auf und kratzte sich verwirrt am Kopf:
„Oh, die Zeit ist um… Ich muss wieder fort… Ich hoffe ihr könnt Rafael aufhalten und dir wünsche ich Glück auf all deinen Wegen, Marco.“
Der Anführer fasste sich nachdenklich an das Kinn, dann unterbrach er Edens Abschiedsworte:
„Was ist eigentlich mit Sebastian? Geht es ihm gut? Ist er bei euch da oben?“
Ein Lachen konnte sich der Lantianer nicht verkneifen und streckte herausfordernd die Zunge raus:
„Dem geht es gut aber ihr hättet mal sehen sollen, was der für einen Aufstand gemacht hat, weil er Lyana nicht heiraten konnte und euch im Kampf mit Gabriel nicht helfen durfte.
Wie dem auch sei… Lebt wohl, Freunde! Es war wirklich schön euch zu sehen!“
Der erneute Abschied kam plötzlich aber irgendwie schienen alle zufrieden. George wollte Eden glücklich in den Arm nehmen aber er fiel durch den Körper hindurch und schlug hart auf der Erde auf. Er hatte vergessen, dass Eden jetzt nur noch Energie war. Wieder einmal musste sie sich von ihrem Freund verabschieden aber vielleicht war die Trennung ja nicht für immer. Sie alle winkten, als Eden strahlend empor flog und das Zerberus-Team in dem kaputten Labor alleine zurück ließ. Als die Ruhe in Kritias eingekehrt war, schrie George entrüstet auf und begann zu wimmern:
„Scheiße, wer will jetzt den Schrott hier weg räumen?! Die Labore sind ja nur noch Müll!“
„Immer der, der fragt!“, kicherte Jenny fies und schlenderte mit dem Techniker davon. Nur Era und Marco blieben wortlos zwischen den Trümmern der Konsole stehen. Die Galonierin schien etwas fassungslos, ja schon fast tief traurig:
„Es ist immer noch nicht vorbei… Der lang ersehnte Frieden war kein Frieden sondern nur heiße Luft… Was sollen wir denn jetzt tun?“
Marco berührte sie zaghaft an der Schulter und schaute ihr aufmunternd in die Augen:
„Wir machen weiter wie immer, bis der letzte Erzengel gefallen ist, auch wenn sich dieser als äußerst schwierig erwiesen hat…“
Beide nahmen sich noch einmal in den Arm und für kurze Zeit hätte man sie wieder für ein Paar gehalten. Dabei blieb es dann aber auch, bevor sie sich auf den Weg machten und eine letzte Mission vorbereiteten.

Alle vier versammelten sich im Gaterium. Fürst Zaiku stand angestachelt im Kontrollraum und beobachtete das Team, wie es sich zum Abmarsch fertig machte.
Era streifte wieder ihre schwarzen Lederhandschuhe über, Jenny zurrte ihren Rucksack fester und George schwankte nervös hin und her. Dann kam auch Marco endlich aus dem Seitengang und trug die schwarze Kugel bei sich:
„Okay, es kann losgehen… Euch ist doch klar, dass wir zu unserer letzten Offworld-Mission aufbrechen, oder? Ein letztes Mal treten wir gemeinsam durch das Sternentor…“
Zaiku ordnete die Anwahl des Sternentors an und schon begannen die sieben Chevrons aufzuleuchten. Jedes einzelne Symbol rastete ein und dann ertönte das bekannte Rauschen, wenn der Vortex hervor schoss und den Ereignishorizont bildete.
Das schimmernde blaue Licht wirkte nun doch irgendwie deprimierend auf alle Teammitglieder. Vielleicht war es wirklich die letzte gemeinsame Reise durch das Sternentor, denn Rafael würden sie bei seinem nächsten Angriff nicht stoppen können. Viele Erinnerungen waren mit dem Tor verbunden. Viele Welten hatten sie durch dieses Portal besucht und zahlreiche Abenteuer durchgemacht.
Sie alle atmeten noch einmal tief durch, bevor sie durch den Ereignishorizont traten um die letzt Mission zu erfüllen.

Ein Hyperraumfenster öffnete sich und ein Kristallschiff fiel aus dem Hyperraum.
An Bord befand sich Rafael und hockte angeschlagen auf dem Kontrollstuhl der Brücke. Sein Körper war voller Verbrennungen, die nur langsam verheilten. Er hatte einfach nicht mehr die Kraft, um das Schiff länger zu lenken oder Chai zu erreichen. Trotzdem wusste er schon jetzt, dass er die Produktionsanlagen hochfahren würde, um eine Armee aufzustellen, die Zerberus innerhalb kürzester Zeit einnehmen würde.
Zitternd betrachtete er die Brandnarben und biss hasserfüllt die Zähne zusammen:
„Verdammter Eden! Der sollte doch tot sein… Einen Vorteil hat das ganze aber schon. Er will sicherlich, dass das Team von Marco die Waffe sucht…
So könnte ich sie auch leichter finden aber…“
Er zuckte zusammen, denn auch für ihn waren die Schmerzen nicht harmlos:
„In diesem Zustand kann ich nicht kämpfen…“
Rafaels Blick durchstreifte die große Brücke, die genau wie das Schiff aus reinem Kristall bestand. Es brauchte nur Sekunden, damit ein neuer finsterer Plan in seinem Kopf gedeihen konnte. Wenn er nicht selbst angreifen konnte, musste er einen Soldaten schicken. Eiskalt riss er sich ein paar Hautstücke vom Körper und hielt sie belustigt in der Hand:
„Ein Abkömmling muss her!“
Wie auf Kommando marschierte ein Kristallsoldat auf die Brücke und verbeugte sich vor seinem neuen Meister. Dieser drückte seine Hautzellen mit der Fingerspitze in den Körper des Kriegers, wodurch diese zu glühen begann. Die Hautfetzen verschwanden im Kern des Kristallsoldaten und ließen seine äußere Form ändern. Der strukturlose Krieger bekam die Gestalt eines Menschen, genau wie sein Schöpfer. Als die Verwandlung abgeschlossen war, ähnelte der Kämpfer seinem Meister bis ins kleinste Detail. Nur die langen Haare fehlten und wurden durch eine Glatze ersetzt. Der Erzengel begutachtete seine Schöpfung, dann kicherte er zufrieden:
„Ich taufe dich auf den Namen Kenuva! Du wirst an meiner Stelle dem Zerberus-Team folgen! Suche in der Nähe des Planeten Paradisus. Dort habe ich schon immer diese blöde Waffe vermutet!“
Der Untergebene verbeugte sich unterwürfig:
„Ja wohl, Vater!“
Anschließend stolzierte der Abkömmling davon, um sich mit einem Transporter in das entfernte Sonnensystem von Paradisus zu begeben.
Kenuva war der ultimative Diener, mit ähnlicher Stärke wie Gabriel einst. Rafael genoss seinen Plan, während er in die Weiten des Alls sah:
„Die Sphäre des vollkommenen Glücks wird bald entstehen und dann werden all meine Träume endlich wahr werden!“

Der Planet war hell…
Anders als Paradisus befand sich Sanctus sehr nahe an der Sonne und dem entsprechend war es heiß, trocken und sehr hell. Marco, George, Era und Jenny setzten sich ihre Sonnenbrille auf und erblickten eine einfache Wüste.
Nicht einmal Bäume zierten das Antlitz dieses Planeten. Es gab nur Sand, in dem es schwer zu laufen war. Es brauchte nur Minuten, um die Freunde zur Erschöpfung zu treiben. George verkniff sich sogar das Fluchen, weil alle Gefährten das Leid mit ihm teilten. Trotz der schützenden Brillen, brannte das Sonnenlicht in den Augen und zwang die Reisenden dazu ihre Augen zuzukneifen. Mächtige Dünen erhoben sich und bildeten ein Gebirge aus Sandkörnern und Staub.
Marco zog einen kleinen Scanner aus seiner Westentasche, um die Daten aufzurufen, die Eden ihnen überlassen hatte:
„Okay, wir müssen einen Kilometer nach Osten. Dort sollten wir einen Steinkreis wie auf dem Eisplaneten mit dem Repositorium finden. Da müssen wir die Kugel in der Mitte platzieren, damit sie sich aktiviert!“
Der Plan schien eindeutig aber Jenny wirkte weniger erfreut. Sie zeigte auf den zunehmenden Wind:
„Ich befürchte ein Sandsturm kommt auf! Wir sollten uns beeilen!“
Hastig brachen die vier auf um die Dünen zu überqueren. Der Aufstieg gestaltete sich als ungeahnt schwierig. Immer wieder versank jemand in dem weichen Sand oder rutschte den Sandhaufen wieder hinab. Durch den weichen Boden konnte nicht einmal Jenny richtig die Erde bändigen. Sie versuchte die Düne zu teilen, in dem sie die Faust auf den Boden schlug aber nichts geschah.
Nach einigen Ausrutschern hatte die Gruppe mehrere Dünen hinter sich gelassen und erklimmte die letzte Hügelgruppe. Erstaunt deutete Era auf das Tal vor ihren Augen. Genau vor ihnen lag ein Kreis aus Steinen, verziert mit den Symbolen der Antiker. George schrie begeistert auf und stürzte erleichtert den Sandberg hinab:
„Endlich! Wir haben es gefunden!“
Marco und Era versuchten ihn noch zu bremsen aber Georges Ansturm auf den Steinkreis endete mit einem lauten Zischen. Kurz bevor er den ersten Brocken passieren konnte, erhob sich eine leuchtende Wand, an der er stöhnend abprallte. Der Techniker wurde zu Boden geworfen und die Barriere wurde wieder unsichtbar. Die Galonierin schlug sich auf die Stirn:
„Du bist ein Holzkopf! Ist dir nicht aufgefallen, dass der Steinkreis über die Jahre längst von Sand bedeckt sein müsste!? Ist doch klar, dass es ein Kraftfeld gibt!“
Murrend richtete sich George wieder auf und schaute hoffnungsvoll zu Marco auf:
„Du kannst das Teil doch abschalten oder?“
Der Blonde verzog nur fragend das Gesicht, bevor er sich umschaute:
„Das bezweifle ich… Es gibt keine Konsole… Vermutlich liegt der Schildgenerator weit unter dem Sand…“
Neue Entmutigung erfasste die Freunde. George wollte diese Pleite nicht wahr haben und kniff die Augen zusammen:
„Jenny? Erdbändigen?“
Von der jungen Frau kam keine Reaktion, was schon alles sagte, also stand das Team vor einer unlösbaren Aufgabe. Wie sollten sie ein so massives Energiefeld überwinden?
Eine merkwürdige Neugierde erfasste Marco, also stiefelte er vorsichtig an den Schild heran.
Wie durch ein Wunder blieb er vom Schild verschont und erreichte das Innere des Steinkreises. Die anderen starrten ihn ungläubig an und George verschränkte beleidigt die Arme:
„Wie bist du da rein gekommen?“
„Antiker-Gen?“
„Dann hätte ich da auch rein gekonnt!“, schimpfte der Schiffstechniker, musste sich aber mit der Lösung zu frieden geben. Der Blonde holte die schwarze Kugel aus seinem Rucksack und legte sie in die Mitte des Kreises. Wenn der Schlüssel funktionierte, würde es jetzt passieren. Tatsächlich erschienen auf dem schwarzen Objekt nun Ziffern, die für das Wort „Zuflucht“ auf Antikisch standen. Der Schutzschild flackerte auf und verschwand, wodurch nun auch die anderen Zutritt hatten.
Die Kugel wurde komplett von der Schrift der Alteraner eingehüllt und brachte die Symbole auf den zehn Felsen zum leuchten. Dann ging alles ganz schnell.
Eine Energiewelle ging von dem Gerät aus und brachte die Erde zum beben. Sand peitschte auf und wurde von einem großen Objekt verdrängt, welches wie eine Geistererscheinung in der Wüste erschien. Vor den Augen des Zerberus-Teams materialisierte sich eine Zitadelle.
Ein kirchenähnlicher Tempel mit hohen Mauern und Türmen.
Ohne Zweifel war es ein Gebäude der Antiker, denn die Konstruktion ähnelte dem Bau von Atlantis. Keiner von ihnen hätte mit so einem großen Schreien gerechnet und besonders George viel die Kinnlade herunter:
„Die größte Kirche, die ich je gesehen habe! Ich habe das Gefühl, wir haben sie gefunden! Die Waffe Gottes muss da drin sein!“
Nach einem Blick auf den Scanner war auch Marco sich vollkommen sicher:
„Das glaube ich auch! Laut den Daten wird der Komplex von zwei ZPMs angetrieben!“
Es gab also keinen Zweifel mehr. Selbst wenn dieses Konstrukt nicht die Waffe war, gab es hier vermutlich Technologie, die im Kampf hilfreich war. Zum Teil erinnerten die Türme an Atlantis, was ein Zeichen für Drohnen und Jumper war.
Marco war der erste, der das zehn Meter hohe Eingangstor durchschritt und somit das Innere der Anlage betrat. Era war ihm dicht auf dem Fersen. Innen war es etwas düster, weshalb alle ihre Sonnenbrillen abnahmen. Wie jedes Gebäude der Antiker reagierte es auf die Anwesenheit der Gruppe und schaltete das Licht an. Es gab keine Abzweigungen, sondern nur den geraden Hauptgang. George konnte schon das Ende sehen und nahm an Tempo auf:
„Ich werde verrückt! Seht euch das an!“
Sie erreichten einen großen Saal, der dem Gaterium von Atlantis nachempfunden war, nur 100 Mal größer. Es gab keinen Kontrollraum und keine majestätische Treppe. Dafür waren die Wände durch und durch mit Schriften überzogen und vor ihnen befand sich ein Altar mit Stelen, wie bei der Waffe auf Dakara. Die Gefährten waren sprachlos und das Ziel in greifbare Nähe gerückt. Marco versuchte ein paar der Worte zu lesen aber Jenny und George schoben ihn drängelnd zu dem Kontrollpult:
„Los, jetzt! Aktivier sie, so wie es Eden sagte! Wir müssen Rafael loswerden!“
Der Leichtsinn seiner Freunde überraschte ihn, also zögerte er und wechselte Blicke mit Era. Auch die Galonierin hatte kein gutes Gefühl bei der Sache:
„Wartet! Wir wissen doch gar nicht, wie die Waffe Gottes wirkt! Eden hat doch gesagt, dass sie anders ist als wir uns vorstellen!“
Stille drängte sich zwischen die Mitglieder, bis Jenny genervt die Augen verdrehte:
„Die sieht aus wie auf Dakara! Das muss genauso eine sein! Wenn wir nicht so einen Zeitdruck hätten, würde keiner von uns so drängen!“
Wie erwartet brach eine hitzige Diskussion zwischen den weiblichen Mitgliedern des Teams aus. Weder Era noch Jenny wollten jetzt nachgeben und beharrten stur auf ihre Position. Marco fühlte sich unentschlossen, als ihn eine Stimme zu rufen schien. Er glaubte eine zarte, weibliche Stimme zu hören, die durch sein Unterbewusstsein hallte.
Er drehte sich um und fixierte das Kontrollpult des Altars. Die Stimme kam von der Maschine. Wie in Trance betrat der Anführer die Plattform und legte seine Hände auf die Schaltfläche. Zu spät bemerkte George die Tat seines besten Freundes:
„Marco, nicht!“
Alle Zeichen des Saals strahlten mit voller Kraft auf und aktivierten einen blauen Schild um den Anführer. Er war sofort von seinen Freunden abgeschnitten. Era versuchte das Kraftfeld mit Anlauf zu durchstoßen aber sie prallte daran ab, wie ein Gummiball.
Der Blonde rührte sich nicht und stand benommen wie eine Statue. Seine Augen fielen zu und die Stelen auf dem Altar bewegten sich von alleine auf und ab. Marco war geistig an einem anderen Ort.

Es war ein komisches Gefühl.
Marco schien seinen Körper zu verlassen und schwebte in einer unendlichen Leere zwischen den Sternen des Weltalls. Sein Körper dehnte sich und zog sich wieder zusammen, während seine Umgebung eine andere Form annahm.
Träumte er oder flog er wirklich durch das All? Die weibliche Stimme wurde stärker und zog ihn zu sich, bis er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
Als er seine Augen öffnete, stand er in einem Gateraum, vor einer prachtvollen Treppe. Diesen Ort konnte jeder erkenne. Er war auf Atlantis aber die Station war leer. Keine Wissenschaftler pendelten durch die Räumlichkeiten und kein Rodney McKay versuchte ihn zu verscheuchen. Nicht einmal Dr. Weir war in ihrem Büro. Völlig verwirrt rief Marco in die Leere hinein:
„Hallo!? Jemand da? Dr. Weir? Colonel Sheppard? Dr. McKay? Irgend jemand?”
Er war ohne Zweifel auf Atlantis aber wieso? Die Waffe hatte wirklich eine unheimliche Wirkung, wenn es denn eine Waffe war. Ihn beschlich das Gefühl, dass die Wahrheit für alle Rätsel direkt vor ihm lag.

Fortsetzung: Folge 18
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