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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 14: Der letzte Aufmarsch


Ein paar Vögel kreisten am blauen Himmel und eine angenehme Stille hüllte den Planeten ein.
Ein Gigant wankte am Horizont entlang und schenkte der Antiker-Stadt einen beschützenden Blick, bevor er weiter seines Weges zog. Eine sanfte Brise wehte über den felsigen Boden um die Stadt herum. Die junge Frau konzentrierte sich und sah sich genau um. Eben war ihr Gegner doch noch vor ihr gewesen. Schweiß bedeckte ihren angestrengten Körper und ihre Augen wanderten immer wieder eingeschüchtert hin und her.
Ihre Muskeln zuckten, bereit den Kontrahenten nieder zu strecken aber dieser hielt sich bedeckt. Natürlich war es schwer den Gegner in der felsigen Landschaft auszumachen, besonders wenn es ein so erfahrener Feind war.
Era wischte sich kurz den Schweiß von der Stirn, dann zog sie ihre Lederhandschuhe höher. Sie hatte sich vor kurzem die Haaren schneiden lassen, damit diese im Kampf nicht mehr so störten aber ein wirklich glorreicher Vorteil war das nicht.
Wieder sammelte die Galonierin ihre Konzentration, bevor sie sich umsah:
„Links… Rechts… Vorne… Oben… Das bedeutet, er ist hinter mir!“
Sie wirbelte herum, ballte die Faust und schlug zu. Mit einem lauten Krachen zersplitterte der Felsbrocken hinter ihr und verteilte sich als Geröll in der Umgebung. Ein Schatten sprang in Deckung und wich der Attacke aus aber die Kriegerin mit den Amazonenkräften hatte den Gegner schon ausgemacht.
Mit viel Anlauf preschte sie auf ihr Ziel zu und ließ erneut ihre Fäuste sprechen. Nur ganz knapp wich der Kontrahent dem Angriff aus, wodurch wieder ein großer Stein zu Bruch ging.
Splitter hagelten durch die Luft und der blonde Gegenspieler kniff die Augen zusammen, bevor er einer Linken auswich. Era war schnell und ihre Schlagkraft gnadenlos, also musste er wohl dagegen halten. Statt wie üblich zurück zu springen, stemmte sich Marco nun gegen die Kraft der Amazone. Dadurch kamen beide zu einem plötzlichen Stopp, der Era aus ihrem Gleichgewicht brachte.
Mit einem Fegekick konnte der Anführer des Zerberus-Teams den Finalschlag setzen. Die Galonierin stürzte und landete am Boden, während Marco erschöpft seine Arme auf die Oberschenkel schlug:
„Du bist wirklich gnadenlos! Deine Schläge könnten mir alle Rippen brechen!“
Sein Ton war vorwurfsvoll aber Era setzte sich zwinkernd wieder und streckte die Zunge heraus:
„Hab dich nicht so! Am Ende hast du mich doch besiegt!“
Das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Paar war inzwischen viel entspannter. Die Trennung war deutlich die bessere Entscheidung gewesen. Der Blondschopf reichte seiner Trainingspartnerin die Hand und half ihr auf. Anschließend schnappten er sich eine Wasserflasche von einem flachen Felsen, den Era noch nicht zertrümmert hatte. Plötzlich knackte der Funk und die Stimme von Fürst Zaiku erklang. Er schien furchtbar aufgeregt und erst brachte er nur ein Stottern heraus:
„Marco, komm schnell in den Kontrollraum!“
Er und Era sahen sich etwas überrumpelt an, dann folgten sie dem Aufruf. Dort angekommen erwartete sie ein hektischer Fürst Zaiku, der bereits Angstschweiß im Gesicht trug:
„Wir haben ein Problem! Ein unbekanntes Schiff nähert sich dem Planeten!“
Auf dem Display einer Konsole bewegte sich ein blinkender Punkt auf die Basis zu aber Marco schien völlig gelassen. Er lächelte und hob beruhigend die Hand, während er den Knopf seines Funkgerätes betätigte:
„Colonel Henderson! Sie sind etwas früh dran!“
Der Fürst schien verwirrt und auch Era musste erst ihre Gedanken sortieren, als die kraftvolle Stimme eines Mannes erklang:
„Wir wollten sie eigentlich überraschen aber wenn sie schon mal in der Leitung sind, erbitten wir Erlaubnis über dem Planeten in Stellung zu gehen!“
„Natürlich! Kommen sie doch bitte kurz zur Besprechung runter! Ich werde George bescheid geben, dass sie da sind. Das wird ihn sicher aufmuntern! Willkommen auf Gigantis Colonel!“, lachte Marco und drehte sich den anderen zu, die ihn fassungslos anstarrten:
„Was denn? Das ist nur das neue Erdenschiff!“
Mit einem Lichtstrahl erschien eine Person vor ihrer Nase. Colonel Henderson wirkte nicht sehr sportlich aber er hatte einen schwarzen Bart und seine Haare waren sorgfältig gekämmt, als er Marco grüßend die Hand reichte:
„Ich bin Colonel Mike Henderson, Kommandant des ersten irdischen Zerstörers, Secmeton.
Wir haben uns beeilt nach der Sache mit den Ori aber wie ich hörte haben sie sich schon deren Schiff gesichert!“
Era nickte stolz aber kaum hatten sie das Gesprächsthema Ori angeschnitten, da stampfte auch schon George in den Kontrollraum und ließ sich laut murrend an eine Konsole fallen, wo er die Daten der Antikerschiffe von Eden aufrief:
„Das ist doch Verarsche… Dieses blöde Schiff reagiert einfach nicht…“
Der Anführer räusperte sich, wodurch der Schiffstechniker auf seinen Kumpel und dessen Besuch aufmerksam wurde. Als er den Kommandanten der Secmeton erkannte, sprang George sofort begeistert auf:
„Colonel Henderson? Sie sind schon da? Dann ist mein Baby sicher auch hier!“
Mike nickte und schien sichtlich amüsiert, als er Georges hell glitzernde Augen sah. Der Techniker registrierte aber auch Marcos wartende Haltung und seufzte wieder angeschlagen:
„Ich kann das doofe Ori-Schiff immer noch nicht fliegen! Ich bin nun mal kein Prior!“
„Und was bedeutet das nun?“, hakte der Blonde nach.
„Na ja, ich muss die Systeme des Schiffes umschreiben und selbst wenn braucht es große, geistige Fähigkeiten so ein Schiff zu lenken. Dafür ist allerdings die Timaios endlich fertig! Habe den alten Kahn gestern mit Drohnen beladen lassen!“, erklärte George und klopfte sich selbst auf die Brust aber Marcos Mundwinkel sanken ins Bodenlose:
„Na toll… Colonel Whist hat noch Drohnen für die Antares angefordert, also sind unsere Reserven bald aufgebraucht! Wenigstens haben wir keinen Energiemangel…“
Nun hob auch Colonel Henderson fragend den Finger:
„Sie könnten uns nicht zufällig ein ZPM für die Secmeton überlassen?“
Eine Stressfalte erschien in Marcos Gesicht und seine Augen blitzten aggressiv:
„Sind wir eine Pfandleihe? Nein, sie kriegen kein ZPM! Wir haben vier ZPMs! Das erste brauchen wir für die neuen Systeme der Antares, eins für die Timaios und eins zur Versorgung der Stadt und wenn das so weiter geht noch eins für das noch unbrauchbare Ori-Schiff!“
Wieder fiel ein vorwurfsvoller Blick zu George, der nur mit der Schulter zuckte und weiter Daten an der Konsole betrachtete:
„Ich beeile mich ja schon…“
Nun stolzierte auch Jenny in den Kontrollraum und grinste breit aber schon als sie die mies gelaunten Gesichter ihrer Freunde sah, drehte sie ab und verschwand wieder in einem der Korridore.
Plötzlich gab das Sternentor ein Grummeln von sich und die sieben Chevrons leuchteten auf. Der Vortex sprang hervor und bildete den Ereignishorizont, während ein Techniker sofort die Daten auf dem Rechner aufrief:
„Aktivierung von Außen! Wir empfangen ein Audio- und Videosignal!“
Mit einem Nicken ließ Marco die Übertragung auf einen Display anzeigen und schien überrascht. Celeb erschien auf dem Bild und verneigte sich:
„Hallo, Leute! Darf ich durchkommen? Es gibt da ein paar wichtige Informationen!“

Später saß das komplette Team mit Celeb im Besprechungsraum und horchte den Neuigkeiten des Widerstandes Jophiel. Celeb selbst hatte seine Haare komplett abgeschnitten und wirkte sehr viel selbstbewusster. Er legte ein paar Koordinaten auf den Tisch und verschränkte die Arme:
„Dort!“
Diese Erklärung wurde allerdings nicht gut aufgenommen und alle kniffen etwas ratlos die Augen zusammen. Der Galonier aktivierte nun einen kleinen Hologrammprojektor:
„An diesen Koordinaten zieht Gabriel seine Truppen zusammen! Wir wissen nicht wie viele aber es ist deutlich mehr, als er normalerweise einsetzt. Wir befürchten er hat es auf euch abgesehen. Was habt ihr angestellt, dass er euch jetzt unbedingt ausschalten will?“
Alle Teammitglieder pfiffen unschuldig und verheimlichten lieber die Wahrheit. Colonel Whist studierte kurz die Informationen, dann knirschte er unschlüssig mit den Zähnen:
„Eine Schlacht wird vermutlich unausweichlich! Sollen wir da wirklich mit machen? Wäre es nicht besser mit Kritias zu einem anderen Planeten zu wechseln?“
George ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken, dann schüttelte er den Kopf:
„Geht nicht! Der Sternenantrieb ist hin! Ich befürchte er hat uns in der Falle…“
Während Fürst Zaiku schon seine berühmten Schwitzattacken bekam, lehnte sich Marco kurz grübelnd in seinen Stuhl zurück. Er ließ alle Informationen auf sich wirken und schloss die Augen, um das Chaos um sich herum auszublenden. Kine hatte immer versucht ihm die Lehre über Entspannung bei gebracht, um dann die richtige Entscheidung zu fällen.
Für einen kurzen Moment war er nicht mehr anwesend, als er die Augen auch schon wieder öffnete:
„Wir müssen kämpfen aber er unterschätzt unsere Stärke! Wir haben ein Ori-Schiff und die Secmeton! Damit wird er nicht rechnen! Es wird Zeit, dass wir uns mit all unserer Kraft gegen ihn stellen!“
Jetzt hatte der blonde Anführer alle Aufmerksamkeit aber bevor jemand etwas sagen konnte, fuhr er mit seiner Ansprache fort:
„Ich bin es leid, dass wir immer davon laufen! Das ist jetzt vorbei und davon mal abgesehen werden wir eh nicht stärker! Celeb? Wie lange dauert es bis zum Angriff?“
Der Galonier biss sich auf die Unterlippe und rechnete im Kopf eine grobe Zahl aus:
„Ca. in drei Tagen müsste er hier ankommen!“
„Okay, wir werden die nächsten zwei Tage alles vorbereiten! George, du wirst das Ori-Schiff einsatzbereit machen! Den letzten Tag nutzen wir als letzte Pause! Das wird Gabriels letzter Aufmarsch, Leute!“
Diese Ansprache hatte die Lebensgeister aller Anwesenden geweckt und so gingen alle motiviert an die Arbeit. Era führte Celeb zum Sternentor zurück. Sofort bemerkte ihr Ex-Freund die etwas zurückhaltende Art, auch Marco gegenüber:
„Hey, was ist mit dir los? Zoff zwischen dir und deinem Lover?“
Die junge Frau boxte ihm gegen die Schulter, unterschätzte aber wieder ihre neue Kraft, weshalb Celeb ein lautes Zischen ausstieß. Era zog ihren Arm sofort zurück und fasste sich beschämt hinter den Kopf:
„Tut mir Leid… Ich habe diese neue Power nicht ganz im Griff… Ich und Marco haben endgültig Schluss gemacht!“
Ihr Kamerad blieb sofort geschockt stehen und schaute ihr tief in die Augen:
„Das ist ja furchtbar! Was ist passiert?“
Natürlich war diese Schockierung nur gespielt, denn insgeheim erhoffte sich Celeb neue Chancen bei Era. Diese winkte aber kühl ab und behielt ihr lächeln bei:
„Wir haben zwar starke Gefühle für einander aber diese Beziehung stand nie unter einem guten Stern. Seit wir nur noch Freunde sind, vertragen wir uns viel besser!“

Noch immer wehte diese warme Brise, als würde keine Schlacht bevor stehen.
Marco stand alleine vor der Stadt und hatte seinen Blick auf die Gedenksteine gerichtet. Nach der Trauerfeier für Sebastian, hatte man auch für andere gefallene Kameraden Steine aufgestellt. Viele Galonier und Organika gedachten so an die verlorenen Familien, ihrer Planeten. Erst hatte Marco vor Sebastians Stein gestanden aber jetzt war eine andere Person dran, die er schon fast vergessen hatte, obwohl sie so wichtig für das Team war.
Etwas bedrückte kniete er sich vor den Stein aus Marmor und legte seine Hand darauf. Der Gedenkstein war von der Sonne aufgewärmt und glänzte matt:
„Ich habe lange nicht an dich gedacht… Das tut mir Leid, Kumpel…“
Auf der Vorderseite war der Name des Antikers Eden eingraviert. Marco atmete tief durch, dann ließ er sich im Schneidersitz fallen:
„Ich wünschte ehrlich, du wärst hier… Es ist einfach furchtbar, was hier passiert. Ich weiß nicht, ob wir überhaupt eine Chance gegen Gabriel haben.
Er ist stark und unsere Mittel sind begrenzt. Du fehlst in unseren Reihen.“
Der Blonde machte eine Pause und atmete tief durch, während er seine Blicke über die Landschaft schweifen ließ. Dabei blieb er an einem Giganten kleben, der irgendwo in der Ferne einen Wald durchquerte. Diese riesigen Geschöpfe waren doch sehr friedfertig.
Früher hatten sie ihn fast zertrampelt aber heute als Bewohner einer antikischen Stadt, schienen diese Wesen die Sanftmut in Person zu sein:
„Ich wünschte mir viele Personen wären hier. Du, Sebastian, ja sogar mein Bruder Harry…
Schon komisch. Wenn ich es genau nehme, warst du ein besserer Bruder als er, dabei sind wir nicht einmal verwandt.“
Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl eine warme Hand auf seiner Schulter zu haben aber dort war keine. Niemand war bei ihm, also richtete er sich auf und fixierte wieder den Giganten, der einfach seines Weges zog und dabei die Blätter von den Baumkronen rupfte.
Mit einem letzten Lächeln neigte der Blonde vor Edens Stein den Kopf:
„Man sieht sich, Eden!“

Ein Ruck ging durch das Schiff und er flog vom Kontrollstuhl.
Dabei landete er krachend am Boden und wurde von einer neuen Welle aus Zorn überflutet.
Diese Wut lähmte kurz seinen Körper, bevor er sich aufrappelte und ein entsetztes Schreien ausstieß:
„Wieso funktioniert das nicht?!“
In seiner Aggression trat er gegen die Konsole rechts von sich und machte eine Delle in die Ummantelung. George hatte die Daten des Schiffes auf die Signaturen eines Antiker-Schiffes abgestimmt aber mehr als Ruckbewegungen bekam er einfach nicht hin.
Nie war es nerviger gewesen ein Raumschiff bereit für eine Schlacht zu machen, besonders wenn man nur zwei Tage hatte. Natürlich lenkte ihn die Sache von seiner Schwester ab aber trotzdem erinnerte er sich gerne an die guten Zeiten.
Noch immer war es unverständlich warum Kathy einer feindlichen Untergrundbewegung anschließen konnte. Die Lösung für diese Frage lag vermutlich in unendlich weiter Ferne, also konzentrierte er sich wieder auf die Arbeit und änderte einen Datensatz im Hauptrechner des Schiffes. Es ärgerte ihn, dass er das Schiff nicht richtig in gang bekam, obwohl er ähnliche Kräfte wie die Priore besaß.
Was machte er falsch?
Grummelnd setzte er sich wieder auf den Kontrollstuhl und lehnte sich entspannt zurück. Er musste sich kurz sammeln, um weiter an diesem Schiff arbeiten zu können. Dabei schweiften seine Gedanken nun doch wieder zu Kathy. Tat sie gerade schlimme Sachen auf der Erde?
Eigentlich wollte George lieber keine Antwort haben. Da dachte er lieber an die Kindheit, als er mit seiner Schwester im Garten gespielt hatte und ihre Wasserspritzpistolen mit dem kühlen Nass der Regentonnen füllte. Es war seine Überzeugung, dass er Kathy retten konnte. Diese Erinnerung zauberte ein sanftes Lächeln auf Georges Gesicht, als sämtliche Armaturen begannen zu leuchten und das Raumschiff bewegte sich langsam.
Der Techniker fuhr hoch und schon endete der Flug wieder. Stirn runzelnd sah er sich um:
„Wie habe ich das jetzt gemacht? Emotionen…“
Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf seinen Wunsch Kathy aus dem Bann des Bösen zu befreien und aktivierte so das Ori-Schiff. Jubelnd setzte er sich auf:
„Verstehe! Das Raumschiff wird durch Überzeugungen angetrieben! Der Prior ist vom Glauben an die Ori überzeugt, also muss ich auch von etwas überzeugt sein!“
Das Schiff gehorchte von nun an seinem Willen aber es brauchte trotzdem noch etwas Übung, um es komplett zu kontrollieren.

Viele Leute machten es sich in der Kantine gemütlich.
Es war viel los, denn alle waren damit beschäftigt die Stadt auf den kommenden Angriff vorzubereiten.
Wichtige Dinge wurden für den Fall einer Flucht verpackte und in einem Lagerraum nahe des Gateriums aufbewahrt. Jenny und Era machten es sich ebenfalls in der Kantine gemütlich. Die Galonierin wollte nicht alleine zum Essen, also bat sie Jenny mit zu gehen.
Die junge Frau schien sichtlich nervös zu sein und knabberte an ihrem Sandwich. Era lächelte aufmunternd:
„Was ist los Jenny?“
„Bescheuerte Frage! Ich sterbe vor Angst! Was ist, wenn ich wieder so nutzlos bin? Ich weiß einfach nicht, ob ich dem Druck gewachsen bin!“, fauchte die Gefährtin eingeschüchtert aber Era behielt die Ruhe und reichte ihr sanftmütig die Hand:
„Du packst das! Wir alle können uns auf dich verlassen, also hör auf dir Gedanken zu machen. Kämpfe einfach dafür deine Familie wieder zu sehen! Hast du Familie?“
Die Frage befreite Jenny aus ihren Zweifeln aber danach schüttelte sie etwas deprimiert den Kopf:
„Meine Eltern sind leider tot aber ich habe einen Freund auf der Erde! Bisher weiß er nichts von meinem Job, weil er nicht den nötigen Sicherheitsstatus besitzt. Er ist ein einfacher Bankangestellter…“
Era hatte aufmerksam zu gehört und formte aus ihren Augen kleine Schlitze:
„Ein Freund? Das finde ich wirklich toll. Gibt’s schon einen Hochzeitstermin?“
Jenny fiel die Kinnlade herunter:
„Äh… Nein, noch nicht…“

Nach zwei Tagen war es Zeit für die große Besprechung der Kampfstrategie.
Colonel Whist und Colonel Henderson saßen bereits neben Fürst Zaiku, als sich die anderen dazu gesellten. George, Jenny und Era nahmen ihre Plätze ein, während Marco sich vor die anderen aufstellte und seinen kleinen Laptop aktivierte.
Sie alle wussten, dass das Ende in greifbare Nähe gerückt war:
„Wir müssen uns Gabriel mit aller Macht entgegen stellen! Das erfordert alle Reserven! Colonel Whist, Colonel Henderson und George! Ihr übernehmt die feindlichen Raumschiffe mit der Antares, der Secmeton und dem Ori-Schiff!“
Plötzlich meldete sich Fürst Zaiku zu Wort und stand selbstbewusst auf:
„Ich werde mich auch beteiligen! Ich werde das Kommando über die Timaios übernehmen! Ich weiß, dass wolltest du machen, Marco aber wir brauchen dich, um die Drohnen des Stadt zu starten!“
Niemand hatte mit dieser tapferen Entscheidung des Fürsten gerechnet aber keiner wollte widersprechen. Schon immer hatte sich Zaiku für das Wohl seiner Leute eingesetzt. Nun musste er einfach selbst in die Schlacht eingreifen. Marco hustete, dann fuhr er fort:
„Wahrscheinlich wird er trotzdem Bodentruppen runter kriegen! Die Giganten werden Kritias automatisch schützen aber gegen die Armee von Gabriel werden sie machtlos sein. Jenny, du wirst unsere Bodentruppen befehligen!“
Die junge Frau stieß ein hysterisches Wimmern aus und sank in ihrem Stuhl zusammen:
„Was? Ich? So viel Verantwortung?!“
Durch einen kurzen Blickkontakt zu Era fasste sie jedoch neuen Mut:
„Ich werde mein Bestes geben!“
Nun deutete Marco auf eine Karte, auf der die nähere Umgebung der Stadt abgebildet war:
„Gabriel wird wahrscheinlich seine Landungstruppen begleiten, denn er kann am einfachsten in die Stadt eindringen. Ich und Era werden ihn im Norden erwarten. Der Kampf darf Kritias nicht gefährden…“
Der Plan schien gut zu sein, also legte keiner Einspruch ein.

Nicht nur das Team war bereit für die große Schlacht. Auch Gabriels Schiffe näherten sich dem Planeten. In den Hangars der Kristallschiffe warteten tausende Kristallsoldaten auf ihren Einsatz, genau wie die Kristallkolosse. Alles war bereit für die Schlacht.
Der Erzengel selbst genoss den ruhigen Flug durch den Hyperraum, auch wenn er bereits voller Vorfreude war.
Zu oft hatte er sich von diesem Team ausschalten lassen aber es würde heute enden und nichts würde diese Schlacht verhindern. All die Jahre hatte er darauf gewartet das mächtigste Wesen dieser Galaxie zu werden. Seine Versuche seinen ältesten Bruder Michael wieder zu beleben waren gescheitert aber warum sollte er das auch weiter versuchen, wenn er selbst die mächtigste Gestalt im Universum werden konnte.
Alles lief nach Plan aber etwas bedauerlich war die Sache schon. Er hätte sich gerne selbst Kritias zu nutze gemacht aber kampflos würde das Team diese Antiker-Stadt sicher nicht aufgeben.
Dann gab das Terminal rechts von ihm ein Signal von sich:
„Wir sind in fünf Minuten da! Dann wird endlich Blut fließen!“

Marco und Era standen gemeinsam im Kontrollraum und warteten darauf, dass alle ihre Position bezogen hatten. Über einen Display konnten sie die Schiffe genau verfolgen:
„Sind alle auf Position? Ich aktiviere jetzt den Schild!“
Dann erklangen die einzelnen Schiffskommandeure über Funk:
„Secmeton, bereit!“
„Antares, bereit!“
„Timaios, bereit!“
Nur George klang weniger überzeugt und fluchte mehr als zu reden:
„Bereit ist was anderes aber ich glaube es wird schon! Ori-Schiff ist bereit, auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie ich schieße!“
Der Anführer verdrehte sich Augen, dann betätigte er eine Taste auf der Konsole, wodurch sich der schimmernde Schild um die Türme schloss und eine durchsichtige Kuppel aus Energie bildete. Genau wie bei Atlantis würde das Kraftfeld jeden Schaden von Kritias fern halten. Vor der Stadt saß Jenny hinter einem Stapel aus Sandsäcken, zusammen mit einem Duzend Soldaten. Sie alle waren bewaffnet und hoch motiviert. Nur Jenny selbst war ein reines Nervenbündel und schabte panisch mit den Füßen im Sand.
Dann öffnete sich über dem Planeten ein Hyperraumfenster, aus dem sechs große Schiffe aus Kristall hervor schossen, gefolgt von zehn Kreuzern. Auf der Antares brach der Alarm los und Colonel Whist riss die Augen auf:
„Das sind ganz schön viele! F-302 starten und Feuer eröffnen!“
Es dauerte nur wenige Minuten, da brach die Hölle los. Aus den geöffneten Hangars der Antares kamen erst die F-302-Geschwader, dann die Drohnen, die auf die Hauptschiffe zu hielten. Die glühenden Torpedos durchbohrten das erste Schiff und rissen tiefe Kerben in die Kristallhülle. Auch Gabriels Schiffe schossen aus allen Rohren. An der Unterseite öffneten sich große Hangartore, bevor Truppentransporter zum Planeten hinab stiegen. Die Secmeton drehte bei und nahm die Transporter ins Visier. Henderson saß noch gelassen in seinem Stuhl aber schon bald würde Chaos im All herrschen:
„Eröffnen sie das Feuer auf die Truppentransporter! Wir dürfen so wenige wie möglich durchlassen!“
Die Railguns gaben breite Salven ab, die einige Transporter zerstückelten aber dennoch schafften es immer mehr durch die Atmosphäre. Dann schoss der erste Energiestrahl der Kristallschiffe in die Reihen der Erdenschiffe. Der Strahl krachte auf die rot glühenden Schilde der Antares und verschwand. Auch die Timaios näherte sich dem Kampfbereich und setzte neue Drohnen frei, die sich mit den Schwärmen der Antares verbanden.
Leuchtende Punkte, die weiter in die feindlichen Schiffe hinein sausten.
Das einzige Schiff welches sich nicht zu rühren schien, war das Ori-Schiff.
George schlug wütend auf die Lehne des Kontrollstuhls aber das Schiff rührte sich kein Stück:
„Nicht jetzt! Du blödes Teil kannst nicht jetzt den Geist aufgeben! Ich brauche sofort deinen Superlaser, du verdammtes…“
Er verpasste der Konsole wieder einen Tritt, als schon erste Erschütterungen durch das Schiff gingen. Laut den Anzeigen hielten die Schilde den feindlichen Energiesalven locker stand. Die Ori hatten keine schlechten Schiffe gebaut aber wenn der Schiffstechniker es nicht bald in Gang kriegen würde, war die Schlacht verloren.

In Kritias ließ sich Marco in den Kontrollstuhl der Stadt fallen und konzentrierte sich auf die Abwehr der Truppentransporter. Era stand neben ihm und wankte benommen hin und her. Sie wollte ihn nicht stören, während sich die Lehne blau leuchtend zurück schob und sich drei Öffnungen an den einzelnen Stadtteilen öffneten.
Genau wie bei den Schiffen im All jagten gelbe Torpedos in den Himmel und suchten ihr Ziel in den nahenden Feinden. Wie Insekten schwirrten sie durch die Luft und zerfetzten die kristallenen Truppentransporter, die zum Landeanflug ansetzten.
Nach ca. fünf Minuten hatte Marco sämtliche Drohnen verschossen und sprang wieder auf:
„Okay, auf in die Schlacht! Der Jumper wartet!“
Era nickte, dann sprintete sie hinter ihm her zum Jumper Hangar. Auch die anderen Puddle Jumper verließen den Hangar, um die Bodentruppen aus der Luft zu attackieren. Das frühere Paar setzte sich und schon hob der Jumper ab. Als sie in seine Augen sah, erkannte Era eine große Entschlossenheit. Marco war heute zu allem bereit, um den Spuk für immer zu beenden:
„Wir kämpfen gemeinsam gegen ihn, okay?“
Der blonde nickte und strich ihr über die Schulter, während er das Torschiff auf die große Ebene zu lenkte, in der die Transporter landeten:
„Zusammen werden wir ihn für immer ausschalten! Es wird sich entscheiden!“

Fortsetzung: Folge 15
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