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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 13: Der Verkünder des Wortes


Der Ereignishorizont schimmerte und ließ die Schatten an der Wand wild herum tanzen.
Erwartungsvoll stand der General vor der Rampe und wartete auf die Rückkehr seines Teams.
In der letzten Zeit war es nicht gut gelaufen. Immer wieder gingen Planeten an einen Feind verloren, der offenbar unaufhaltsam schien.
Mit einem Stirnrunzeln betrachtete er das Sternentor und fragte sich, ob das ankommende Team vielleicht eine gute Neuigkeit hatte, doch als die fünf Leute durch das Tor traten, verschwand die Hoffnung.
Landry stemmte die Arme in die Taille und fragte ungeduldig nach:
„Und? Wie ist der Status von P2X-292?“
Die schwarzhaarige Frau des Teams zuckte bloß mit der Schulter und zog ein etwas mürrisches Gesicht:
„Sie lesen neuerdings gerne!“
Diese platte Antwort veranlasste den General etwas finsterer zu gucken aber dann gab Colonel Mitchell einen vernünftigen Bericht ab:
„P2X-292 hatte Besuch von einem Prior! Die gleichen Zaubertricks wie immer! Eine Seuche, fiese Käfer und schon waren die Bewohner mehr als gewillt den neuen Göttern zu folgen!“
Landrys Mundwinkel sanken noch weiter hinab und er schien diese missliche Lage zu verdrängen.
Anschließend machte sich SG-1 auf dem Weg, um ihre Ausrüstung abzulegen. Schon eine halbe Stunde später fand sich das Team im Besprechungsraum ein. Landry blätterte durch seine Akte und stieß ein wütendes Seufzen aus:
„Dabei sollte man doch meinen, die Lage würde sich wenden, nachdem wir die Anti-Ori-Waffe durch das Supertor geschickt haben!“
Der vorwurfsvolle Ton hagelte auf das Team ein wie ein Bombenregen und ließ alle kurz zusammen zucken. Wie immer hatte Daniel sofort das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen:
„Wir müssen davon ausgehen, dass die Ori vernichtet sind aber es gibt immer noch die Anhänger und wieso sollten diese den Kreuzzug für ihre Götter aufgeben?“
Landry wollte schon antworten, als Vala wie immer einen bissigen Kommentar in die Runde ließ:
„Vielleicht sollten wir sie höflich bitten…“
Alle Blicke waren jetzt auf sie gerichtet, also zog sie kleinlaut den Kopf ein und grinste frech:
„War ja nur so eine Idee…“
General Landrys Unterlippe begann nun erzürnt zu zittern und das war meistens ein schlechtes Zeichen. Daniel nahm seine Brille ab und rieb sich entnervt die Augen, bevor er ein lautes Seufzen ausstieß:
„Die Lade der Wahrheit ist und bleibt unsere einzige Hoffnung. Wenn wir diese nicht finden, haben wir keine Möglichkeit die Anhänger der Ori von einem Angriff auf der Erde abzuhalten.“
Nun riss dem General der Geduldsfaden und er schlug mit all seiner Wucht auf den Tisch, so dass dieser glatt erzitterte. Mitchell und Daniel waren sofort vom Tisch abgewichen, weil sie dem General so eine große Schlagkraft nicht zugetraut hatten:
„Das wissen wir, Dr. Jackson aber bisher haben wir keine Hinweise und um ehrlich zu sein sitzt mir das internationale Komitee im Nacken! Woolsey war erst gestern hier, um mir den Ausnahmezustand in allen drei Galaxien klar zu machen!“
SG-1 hielt kurz inne und dachte über die Situation nach. Atlantis hatte inzwischen nicht nur die Wraith zum Feind, sondern auch neue Replikatoren. Aus Zerberus konnte mit etwas Pech eine Übermacht der Erzengel kommen und in der Milchstraße stand eine Invasion durch die Ori bevor. Die Zeiten waren mehr als schlecht.
Keiner wusste so richtig, was er jetzt sagen sollte, also beendete Landry die Besprechung. Etwas garstig stampfte er in sein Büro. Vala sprang als erstes auf und lehnte sich gegen Daniels Schulter:
„Also, ich fand meine Idee gut…“
„Das bezweifelt hier auch keiner, dass du sie gut fandest“, antwortete der Archäologe und erhob sich. Mitchell deutete auf die Runde und klatschte in die Hände:
„Wollen wir was essen gehen? Ich habe echt Kohldampf!“
Vala grinste wieder heimtückisch und selbst Teal`C schien einverstanden zu sein aber Sam winkte negierend ab:
„Tut mir Leid. Ich hatte noch vor mir die Daten von den Änderungen an der Antares anzusehen, die Marco Harrison vorgenommen hat. Vielleicht kann uns das gegen die Schiffe der Ori helfen.“
Zwar schien Mitchell etwas enttäuscht aber er kannte Carters Eifer, wenn es etwas Neues zum erforschen gab. Er nickte zustimmend und hob aufmunternd den Finger:
„Geht in Ordnung! So motiviert wollen wir dich sehen, Sam!“
„In der Tat!“, warf Teal`C ein und folgte den anderen aus dem Raum, während Sam sofort in ihr Labor eilte.

Eine Stunde lang saß sie schon vor den Plänen und entdeckte immer wieder neue Kleinigkeiten, die ihr zuvor nicht aufgefallen waren. Daran erkannte man die komplexe Bauart der Antiker, die nur jemand mit dem Wissen eines Repositoriums erlernen konnte.
Sie starrte auf die Datenreihen auf ihrem Laptop, als plötzlich der Funk ein lautes Knacken von sich gab und die Stimme von Walter Harriman durch die Gänge hallte:
„SG-1 bitte zum Besprechungsraum!“
Sam ließ sofort ihren Rechner stehen und stürmte die Gänge entlang. Unterwegs begegnete sie Mitchell, der offenbar gerade etwas Sport gemacht hatte und deshalb ein weißes Shirt trug:
„Was ist hier los, Cam?“
„Keine Ahnung!“, erwiderte der Teamkollege. Umso größer war die Überraschung, als sie den kleinen, grauen Körper von Thor auf einem der Stühle sitzen sahen. Auch Daniel, Vala und Teal`C stießen dazu und waren gleichermaßen verwundert. Der Asgard drehte sich zu den Mitgliedern von SG-1 um:
„Es freut mich euch zusehen!“
Sofort nahmen alle Platz und Landry kam auf den Punkt:
„Wieso bist du hier, Thor? Ist etwas passiert?“
Das graue Geschöpf neigte leicht den Kopf:
„Als eines unserer Schiffe den nördlichen Bereich der Galaxie durchquerte, fanden wir ein Ori-Schiff. Es nähert sich dem Quadranten, in dem das Supergate zur Zerberus-Galaxie platziert ist.“
Neue Bestürzung machte die Runde. Sofort schossen den Teammitgliedern die schlimmsten Gedanken durch den Kopf. Hatten die Ori mit diesem Tor einen anderen Weg gefunden in die Galaxie zu kommen? Gab es nun sogar zwei Orte, die mögliche Brückenköpfe darstellten? Auch General Landry wusste um die Gefahr und sprach jenes aus, was alle befürchteten:
„Können die Ori das Tor nutzen, um die Verbindung zur Ori-Galaxie herzustellen?“
Thor schien sich nicht sicher, was ausgesprochen selten vorkam:
„Die Technologie der Ori ähnelt der Antiker-Technologie. Es wäre durchaus möglich, dass sie das Supertor umprogrammieren.“
Mitchell lehnte sich auf seinen Arm und schloss kurz die Augen:
„Dann hätten wir nicht nur einen neuen Brückenkopf, sondern das keine Verbindung nach Zerberus. Harrison und sein Team wären ausgesperrt, richtig?“
„Das ist korrekt!“, hauchte Thor: „Es ist von größter Wichtigkeit zu handeln! Ich bin mit meinem Schiff hier, um euch im Kampf zu unterstützen!“
Nun meldete sich auch Vala zu Wort, selbst wenn sie nur sehr zaghaft den Arm hob:
„Ich will diese Rettungsmission ja nicht schlecht machen oder unsere Euphorie bremsen aber wie sollen wir das Ori-Schiff ausschalten? Bisher waren unsere Raumschlachten nicht sonderbar erfolgreich!“
Landry ließ wieder seine Unterlippe zittern und stützte sich ärgerlich am Tisch ab:
„Finden sie einen Weg! Einen zweiten Brückenkopf können wir wirklich nicht gebrauchen! Notfalls sprengen sie das Supergate!“
Alle horchten auf und Daniel sprang empört auf:
„Sir, damit vernichten wir aber die einzige Verbindung nach Zerberus und schneiden das Team dort für immer von uns ab!“
Der General seufzte und drehte sich ein letztes Mal bedrückt um:
„Das weiß ich selber, Dr. Jackson und glauben sie mir, dass mir dieser Befehl genauso weh tut wie ihnen aber wir müssen eine neue Verbindung um jeden Preis verhindern! Deshalb sollen sie sich auch etwas einfallen lassen, damit wir diesen Schritt nicht gehen müssen!“
Das letzte Wort war gesprochen und alle Mitglieder von SG-1 machten sich für die Mission bereit, als Carter stehen blieb und ein lautes „AHA!“ ausstieß. Die anderen wirkten irritiert und sogar Thor konnte diese plötzliche Gefühlsregung nicht verstehen, als Sam die Erklärung abgab:
„Die Antares will doch auch zurück in die Zerberus-Galaxie! Mit ihrer Hilfe können wir das Ori-Schiff schädigen!“
Noch immer ergab diese Idee für die anderen keinen Sinn aber die Astrophysikerin lächelte selbstbewusst:
„Hört zu! Die Antares hat immer noch ein paar Drohnen an Bord! Drohnen können die Schilde der Ori durchdringen. Wenn wir die Schilde des Ori-Schiffes ausschalten, können wir es mit der Odyssey zerstören!“
Nun begannen auch die anderen diese Idee zu verstehen aber Mitchell formte aus seinen Augen kleine Schlitze:
„Ich hoffe die Techniker konnten die Kurzschlüsse beseitigen…“

Eine ganze Zeit später öffneten sich drei Hyperraumfenster über dem Supergate zur Zerberus-Galaxie und die Schiffe der Erde, wie auch Thors neues Schiff kamen zum Vorschein.
Mitchell hatte es sich auf dem Kommandositz der Odyssey gemütlich gemacht und genoss die Ruhe vor dem Sturm. Neben ihm am Kontrollpult saß Carter und musste bei dem Anblick des Colonels grinsen.
Cameron war dieses Grinsen nicht entgangen, also setzte er sich gerade hin:
„Was gibt es da zu lachen, Sam?“
Die blonde Kameradin schüttelte den Kopf und betrachtete weiter die Daten auf dem Schirm:
„Nun ja… Man könnte glatt meinen, dir gefällt der Sitz… Vielleicht solltest du das Kommando eines Schiffes übernehmen!“
Mitchell schnappte nach Luft und fuchtelte mit den Händen:
„Das soll wohl ein Witz sein! Niemals würde ich SG-1 für einen blöden Kommandoposten auf einem Schiff aufgeben!“
„Und wenn es SG-1 irgendwann mal nicht mehr gibt?“, neckte sie ihn, bekam aber keine weitere Reaktion von Mitchell. Sie lachte herzlich, dann betätigte sie den Funk:
„Colonel Whist? Wie sieht es bei ihnen aus? Sind die Drohnen bereit zum Abschuss?“
Auf einem Seitenschirm erschien der dunkelhaarige Kommandant der Antares und hob nervös die Augenbraue:
„Wollen sie mich absichtlich ärgern, Colonel? Wir können froh sein, dass wir überhaupt fliegen! Es wundert mich, dass das Stargate-Kommando diesen Schrotthaufen schon wieder nach Zerberus schickt aber um ihre Frage zu beantworten. Ja, die Drohnen sind bereit für den Abschuss!“
Plötzlich gab das Display ein Signal von sich und ein Hyperraumfenster öffnete sich. Alle sprangen auf ihre Plätze und schon sahen sie es. Ein Ori-Schiff erschien direkt vor ihrer Nase und schwebte behutsam auf das gewaltige Sternentor zu. Die weiße Außenhülle des Schiffes glänzte und die strahlende Kugel im Inneren des Raumschiffes glühte bedrohlich.
Whist empfing nun das Angriffssignal von der Odyssey und rief seinen Männern zu:
„Okay, Feuer frei! Hauen sie die Schilde zu Brei!“
Die Seitenhangars der Antares öffneten sich und entsendeten einen kleinen Schwarm aus leuchtenden Geschossen, die nun direkt auf das feindliche Schiff zurasten. Das Ori-Schiff hatte die nahe Gefahr wohl endlich bemerkt und eröffnete das Feuer mit den Heckgeschossen, die aber von den Schilden der Erdschiffe abgefangen wurden.
Wie kleine Insekten schwirrten die Drohnen ungehindert durch den Schild und durchschlugen die Außenwand des Ori-Schiffes, wodurch es weitere Explosionen gab.
Während sich das feindliche Raumschiff nun drehte, flackerte sein Schild einmal angeschlagen auf, doch die leuchtenden Torpedos hatten wohl nicht ausgereicht. Das Feuer der Railguns verschwand einfach an der glühenden Barriere um das Ori-Schiff.
Carter biss nun die Zähne zusammen, während Mitchell doch wieder den Kopf senkte:
„Sam? Sollte das Schiff nicht schutzlos sein?“
„Wir haben die Panzerung des Ori-Schiffes etwas unterschätzt…“
„Etwas!?“, knurrte Cameron und spürte die ersten Erschütterungen.
Auch Thor begann nun wild zu schießen aber selbst seine Energiesalven hatten nur eine geringe Auswirkung. Das Ori-Schiff erreicht die Zielposition und sammelte bereits die Energie für einen zerstörerischen Schuss auf die Odyssey. Da schob sich die Antares in die Schussbahn.
Der gelbe Energiestrahl rauschte in das rote Kraftfeld und verschwand. Carter und Mitchell wischten sich den Schweiß von der Stirn:
„Danke, Colonel Whist!“
„Nichts zu danken! Wir haben die besseren Schilde und außerdem ein ZPM! Überlassen sie uns die Verteidigung, während sie sich etwas Neues einfallen lassen!“, rief der Kommandant durch den Funk und konzentrierte das gesamte Feuer der Antares auf das Ori-Schiff. Zwei Nuklearraketen rauschten auf die machtvollen Schilde des Ori-Schiffes und tatsächlich passierte etwas. Diese flackerten mehrmals auf und verloren nun doch an Effektivität. Mitchell hob triumphierend den Arm:
„Wer sagt es denn? Besser spät als nie! Machen wir es fertig!“
Das Kraftfeld des Feindes flackerte immer mehr und das schienen auch die Ori-Kämpfer an Bord zu bemerken. Das gegnerische Schiff drehte sich wieder dem Supergate zu und schon ging eine Energiewelle durch das große Tor.
Blitze wanderten durch die Verbindungen zwischen den Bausteinen und ließen eine Aktivierung erahnen. Mit einem letzten Rauschen schoss der Ereignishorizont aus dem Supergate und das Ori-Schiff trat die Flucht an. Es durchquerte das Portal und war verschwunden. Allen an Bord der Erdenschiffe klappte sprachlos die Kinnlade herunter:
„Sam? Ist das Ding gerade in die Zerberus-Galaxie geflohen?“
Carter musste sich zwingen die Antwort zu geben:
„Ich fürchte schon… Das Tor geht bisher nur in diese Richtung…“
Mitchell sackte auf seinem Stuhl zusammen und verschränkte die Arne:
„Harrison wird sich freuen, besonders weil das Zerberus-Team nicht auch so schon genug Ärger mit den Erzengeln hat.“
Der Bildschirm aktivierte sich und Colonel Whist meldete sich:
„Hier endet unsere Mission! Wir kehren nach Zerberus zurück und warnen Kritias vor dieser Bedrohung!“
Danach aktivierte die Antares das Supergate und machte sich auf den Weg das Team dort zu warnen und seinen Dienst in der anderen Galaxie wieder anzutreten.

Mit all ihrer Macht strahlte die Sonne auf diese felsige Landschaft hinab und zwang sogar die Lebwesen dieser Welt in den Schatten.
Irgendwo in den Weiten der Felsschluchten marschierten vier junge Leute auf der Suche nach der nächsten Ortschaft, die laut den Informationen nicht weit entfernt liegen sollte.
Wie immer lag George weit zurück und stieß ein Jammern aus:
„Ich kann nicht mehr laufen! Wollen wir dieses blöde Kaff nicht vergessen und zum Tor zurück?!“
„Sei nicht immer so eine Heulsuse!“, schimpfte Jenny und schob den Schiffstechniker von hinten an, indem sie ihm mit einem Felsen in den Rücken schlug. Dadurch stolperte der Gefährte fast, stützte sich aber noch an einem anderen Brocken ab:
„Lasst mich doch! Ich habe jeden Grund zu jammern! Der Weg ist steinig, die Sonne ist heiß und die Luft ist zu trocken!“
Era und Marco tauschten schnell amüsierte Blicke aus, dann marschierten sie weiter zur Kuppel der Hügelkette und hatten endlich einen ungehinderten Blick auf die kleine Ortschaft, in der doch sehr viel los zu sein schien.
Wie in den meisten Dörfern in Zerberus waren die Gebäude aus Lehm und Stein erbaut aber überall wuselten verschiedene Viehzüchter herum. Endlich erreicht auch George die Hügelspitze und brach erschöpft zusammen. Hechelnd setzte er sich in den Schneidersitz und kniff atemlos die Augen zusammen. Das Team hatte sich erholt aber noch immer fehlte etwas.
Sebastian war nicht da.
Seit seinem Tod mussten die Freunde wieder als Viererteam arbeiten. Insgesamt hatte sich die Lage auf Kritias aber wieder entspannt. Era und Marco trainierten regelmäßig zusammen, um vielleicht gemeinsam eine Chance gegen Gabriel zu haben, schließlich hatte die Galonierin nun Kräfte einer Amazone. George hatte den Verrat von Kathy auch überwunden, wenn man Verdrängung so nennen konnte.
Gemeinsam erreichten sie die kleine Ortschaft und bemerkten sofort die Leere in den ersten Hütten. Alle Bewohner hatten sich im Kern des Dorfes, vor einem Brunnen versammelt. Das Team war verwirrt. Üblicherweise wurden sie entweder misstrauisch begrüßt oder jemand sprach sie direkt an. Beides war nicht der Fall, also stiefelten sie weiter an den leeren Gebäuden vorbei.
Sogar die Kinder waren mit in der großen Ansammlung vor ihnen. Marco runzelte die Stirn und versuchte etwas in den Menschenmassen zu entdecken:
„Gibt es hier irgendwas umsonst oder was ist hier los?“
Einer der Dorfbewohner drehte sich zischend um:
„Psssssssssssssttttttt! Der Priester predigt uns die göttlichen Lehren!“
Marco, George und Jenny zuckten zusammen, dann versuchten sie sich durch die Massen zu drängeln. Nach einigen Metern hatten sie endlich eine halbwegs brauchbare Sicht auf diesen ominösen Priester. Marco stockte der Atem, als er den blassen Mann mit der Glatze, der grauen Robe, den weißen Pupillen und dem braunen Stock sah:
„Wo kommt der denn her?“
Der Prior hatte das Buch des Ursprungs in der Hand und las laut daraus vor:
„… und Obis kehrte in sein Dorf zurück, wo er seiner Familie von der Begegnung mit den Göttern erzählte, denn sie waren die Ewigkeit und hatten ihm ihr gütiges Gesicht gezeigt!“
Marco trat tapfer vor und unterbrach den Prior in seiner Rede:
„Hat Obis den auch erzählt, wie die Götter alle vernichten, die ihnen nicht dienen?!“
Der Prior hörte auf zu sprechen und musterte den blonden Aufrührer:
„Die Ori müssen niemanden vernichten, denn ihre Barmherzigkeit zeigt sich allen Gläubigen!“
Der Prior schien sehr überzeugt von seinen Worten aber das war nicht das schlimmste. Sofort drehten sich alle Dorfbewohner zu dem Team um. Sie alle hatten böse Gesichtsausdrücke aber Marco ließ sich nicht beirren:
„Hört mir alle zu! Dieser Typ da ist ein Prior der Ori! Die Ori vernichten jeden, der sich nicht ihrem Glauben anschließt! Wir hatten schon in der Milchstraße mit ihnen zu tun! Wem vertraut ihr mehr? Einem fremden Prediger oder dem Zerberus-Team, das die Zera und die Corona beseitigt hat?!“
Im nächsten Moment rannten die vier Freunde panisch durch die Felslandschaft, verfolgt von einer Horde wilder Dorfbewohner, die offenbar Gefallen an den Ursprungslehren gefunden hatten. Era fauchte den blonden Anführer an:
„Klasse, Marco! Sehr schlau offen einen Prior der Ori anzuklagen!“
Der Blondschopf biss die Zähne zusammen und sprintete vor weg, um das DHD zu betätigen:
„Woher soll ich wissen, dass die keine Helden erkennen, wenn sie vor ihnen stehen?“
Eilig gab er die Glyphen von Gigantis ein, während schon brennende Pfeile auf sie nieder hagelten. Das Team hatte einen kleinen Vorsprung vor den Bewohnern des Dorfes aber diese kamen nun unaufhaltsam näher. Bewaffnet mit spitzen Heugabeln und Bögen, waren sie dafür bereit die Ungläubigen zu töten. Wie immer brauchte das Sternentor seine Zeit, bis die Anwahl komplett war, also drehte sich Jenny zu den Angreifern um:
„Ich halte sie etwas auf!“
Sie riss die Arme hoch und erschuf einen wuchtigen Erdwall, über den die Dorfbewohner erst hinweg klettern mussten, bevor sie das Team zu packen bekamen. Endlich hatte auch das Stargate seine Runden beendet und der Ereignishorizont erschien.
Völlig erschöpft und abgekämpft betraten die Freunde den Hauptsaal von Kritias. Das Tor schaltete sich ab, George ließ sich mit Seitenstechen auf den Boden fallen und Marco wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sofort eilte Fürst Zaiku die Haupttreppe hinunter und zeigte auf Colonel Whist, der im Kontrollraum stand:
„Gut! Ihr seid zurück! Laut Colonel Whist hat es ein Ori-Schiff in unsere Galaxie geschafft!“
Erst tauschten die Mitglieder des Teams wütende Blicke aus, dann fixierten sie Zaiku:
„Haben wir bereits festgestellt… Der Planet wurde von einem Prior missioniert!“

Später saßen alle im Besprechungsraum, um über diese neue Wendung zu sprechen. Ein Plan musste her, um das Ori-Schiff zu beseitigen und den Prior auszuschalten.
Erst schien niemand so richtig einen Plan zu haben, also hob Jenny energisch den Arm:
„Ich weiß was! Wir lassen Gabriel eine Nachricht zukommen und lassen ihn das erledigen! Der wird die Ori zum Teufel jagen!“
Marco schüttelte sofort den Kopf und schlug den Kopf auf den Tisch:
„Und überlassen ihm die Technologie der Ori? Keine gute Idee! Im schlimmsten Fall schafft es der Typ den Prior auf seine Seite zu ziehen und eine Allianz von Gabriel und den Ori können wir erst recht nicht gebrauchen!“
Der Gedanken jagte einen Schauer durch die Reihe der Anwesenden. Als George wieder damit begann einen Kugelschreiber auseinander zu nehmen und neu zusammen zu setzen, kam ihm die Idee. Kaum hatte sich die Feder verabschiedet, als sie unkontrolliert durch den Raum flog, da riss der Schiffstechniker die Augen auf:
„Und wenn wir uns dieses Ori-Schiff aneignen? Wir klauen es einfach!“
Nun lenkte Colonel Whist in das Gespräch ein und runzelte skeptisch die Stirn:
„Wie wollen sie das anstellen? An Bord sind zahlreiche Soldaten und Anhänger der Ori.“
„Na ja, in dem Punkt fand ich Jennys Idee gar nicht so schlecht. Wir wäre es, wenn wir zur Abwechslung mal Gabriel austricksen? Also, mein Plan ist folgender…“, erklärte George begeistert und hatte die gesamte Aufmerksamkeit der anderen.

Voller Hass ließ Gabriel seine Faust in den gläsernen Tisch vor sich sausen und brüllte wütend in seinem Gemach umher. Zornig starrte er aus dem großen Fenster seines Quartiers und starrte auf den weiten Platz vor seinem Palast auf Chai.
Die Sonne ließ die hohen Türme seiner Kristallstadt in vielen bunten Farben erstrahlen. Nur der König selbst war vollkommen blass und hatte einen flachen Kristall in der Hand, der an einen kleinen Computer erinnerte.
Darauf war eine Botschaft abgedruckt, die den Zorn des Erzengels immer wieder aufflackern ließ:
„Die Eindringlinge wagen es mich herauszufordern?“
Auf dem Kristall prangten die Worte:

Wer nicht Willens ist, dem Weg des Ursprungs zu folgen, der wird von den Ori als glanzlose Schatten der Dämonen bezeichnet und soll zu Asche werden. Nur die Ori sind das Licht und Herrscher über alles, was unter ihrem Lichtschein existiert.

Ehre sei den Ori.

Für Gabriel war diese Botschaft eine Herausforderung. Niemand durfte seine Göttlichkeit überbieten und alleine deshalb musste er schon diesen Frevel an seiner Macht niederstrecken.
Der Planet den die Ori besetzten hatte er vor kurzem versucht wegen seiner Mineralvorkommen einzunehmen aber weil das Zerberus-Team sein Schiff zerstört hatte, war er von diesem Plan abgekommen. Wieder biss er die Zähne zusammen und überlegte, wie er diese neuen Feinde bestrafen konnte. Nach ein paar Sekunden drehte er sich entschlossen zu einem Diener aus Kristall um:
„Ich werde diese Ori mit meinen Armeen überrennen!“
Schon ging eine Energiewelle durch die bewegungsunfähigen Soldaten, die hinter dem Palast wie Statuen ruhten. Diese Krieger aus purem Rohmaterial erwachten und marschierten zum Sternentor des Planeten. Mindestens 400 Kristallsoldaten machten sie auf den Weg, um die Ori und ihre Truppen zu vernichten.

Die Antares sprang aus dem Hyperraum, weit vom Schiff der Ori entfernt und bezog Position, bevor das Schiff von einem Tarnfeld eingehüllt wurde. Auf der Brücke des Erdenschiffes stand das Zerberus-Team neben dem Kommandostuhl von Colonel Whist und betrachtete das Raumschiff des Feindes. Marco seufzte lautstark und klopfte George auf die Schulter:
„Ein wahnsinniger Plan aber der könnte funktionieren.“
Era streifte sich ein paar Lederhandschuhe über, dann lächelte sie einsatzbereit:
„Das wird eine harte Nuss aber wenn der Plan klappt, haben wir einen Grund zu feiern!“
Nur Jenny schien nicht ganz begeistert und ließ sich schmollend auf einen Sitz fallen:
„Wieso muss ich hier bleiben? Ich will auch helfen!“
Era verstand dieses Gefühl der Nutzlosigkeit, weil sie sonst die unbrauchbare Person war, also packte sie die Kameradin an der Schulter und sah ihr tief in die Augen:
„Es ist zu gefährlich! Auf dem Schiff bringen dir deine Fähigkeiten nichts!“
Ein Techniker drehte sich seinem Vorgesetzten zu und zeigte ein paar Daten auf dem Display:
„Wir haben eine Gateaktivierung auf dem Planeten aber es werden keine Lebenszeichen angezeigt!“
Marco nickte und gab den anderen ein Zeichen:
„Das sind Gabriels Truppen… Dann gehen wir zum Ringtransporter…“

Schimmernde Gestalten traten durch den Ereignishorizont und näherten sich der kleinen Siedlung. An ihrer Spitze lief Gabriel und ließ seinen Blick über seine Armeen schweifen.
Es waren die Truppen, mit denen er das Zerberus-Team und Kritias vernichten wollte.
So viel Arbeit und Schweiß hatte er in die Produktion dieser Soldaten gesteckt und schon heute konnte er ihre Schlagkraft testen.
Die donnernden Schritte seiner Soldaten erfüllten ihn mit Stolz und ließen sein Herz höher schlagen.
Er gab ein Handzeichen und schon blieben seine Einheiten stehen. Zuerst wollte er sich alleine in dem Dorf umsehen, denn noch wirkte es nicht gerade wie eine Hochburg des neuen Feindes. Tapfer trat er voran aber die Häuser waren leer. Nicht einmal Kinder spielten auf den Straßen und die Viehbauern schienen die Tiere zu vernachlässigen. Umso weiter der Erzengel in das Dorf vordrang, umso näher kam er einem großen Menschenauflauf. Im Zentrum dieser Versammlung stand ein Mann in priesterlicher Kleidung und las aus einem Buch. War das ein Ori?
Der Prediger sah nicht gerade aus, wie ein gefährlicher Feind mit Gottkomplex. Neugierig lauschte Gabriel den Lehren des Priors und mischte sich unter das Volk. Der Gläubiger sah auf seine Zuschauer hinab und war von seinen Worten vollkommen überzeugt:
„…und da sprachen die Ori, dass sie jeden vor dem Feuer der Ewigkeit bewahren, wer sein Herz öffnet und sich bereit erklärt dem Pfad des Ursprungs zu folgen!“
Nun wurde es dem Engel zu langweilig und er stieß ein lautes Gähnen aus. Wie beim Zerberus-Team, drehten sich alle Menschen mürrisch zu dem Fremden um.
Gabriel grinste nun amüsiert und verschränkte die Arme, während er den Prior herablassend musterte:
„Ich finde diese Predigten äußerst sinnlos. Diese Götter von denen du redest sollten sich zeigen, wenn sie mir gewachsen sein wollen.“
Der Prior schien etwas verunsichert und klappte sein Buch zu:
„Die Ori brauchen nicht ihr Antlitz zeigen, damit man an sie glauben kann, denn alleine ihren Beistand kann jeder fühlen, der bereit ist zu glauben.“
Der Erzengel verdrehte die Augen und unterbrach den Anhänger der Ori schroff:
„Diese hochtrabenden Worte verschleiern deine Schwäche… Erbärmlich…“
Ein Dorfbewohner rechts von Gabriel schien sich diese Einmischung nicht gefallen zu lassen und bäumte sich bedrohlich vor dem Engel auf:
„Wie kannst du es wagen die Lehren der Ori anzuzweifeln? Verschwinde aus unserem Dorf!“
Gabriel gab nur ein entnervtes Zischen von sich, dann formte sich sein rechter Arm zu einem Schwert und durchbohrte den Oberkörper des Mannes. Danach ging er keuchend zu Boden und eine Blutlache verteilte sich. Alle anderen Einwohner wichen panisch zurück, als Gabriel auch schon in lautem Gelächter ausbrach:
„Wie ich schon sagte… Schwäche!“
Der Prior schien auch etwas verunsichert aber dann fing er sich wieder und schloss flüsternd die Augen. Zeitgleich stürmten die Kristallarmeen auf das Dorf zu, bereit jeden Anhänger des Feindes zu vernichten. Schon sausten Schiffe über die Kleinstadt hinweg und der Prior lächelte triumphierend:
„Die Ori werden dich bestrafen, denn unsere heilige Armee wird dich auslöschen!“
Nun landeten mehrere Truppentransporter der Ori, aus denen die Krieger mit ihren Lederrüstungen und Stabwaffen herausstürmten. Innerhalb von Sekunden war der Himmel mit Lichtblitzen und Energiesalven erfüllt. Die Kampfschreie der Ori-Anhänger hallten über die mit Felsen bedeckte Landschaft.
Der Prior erkannte jedoch die Übermacht des Feindes. Anders als seine Krieger waren die Kristallsoldaten unfähig Schmerzen zu erleiden. Sie kämpften ohne Skrupel und schritten mit ihren Waffen weiter voran. Diese glänzenden Kampfmaschinen waren mit Schwertern und Schilden bestückt aber aus ihren Händen feuerten sie geladene Energiesalven, die weitere Kämpfer der Ori niederstreckten.
Um nicht selbst in die Schlacht hinein gezogen zu werden, ließ sich der Prior mit einem Ringtransporter auf sein Schiff holen, um dann aufgeregt auf die Brücke zu stürmen.
War es das, was die Götter wollten? Sollte es eine Lektion sein, die ihnen zeigte, dass sie nicht im Glauben wanken durften?
Schließlich hatten sich die Götter länger nicht mehr gezeigt und auch die Feuer auf Celestis waren erloschen. Verunsichert aktivierte der Prior den Antrieb seines Schiffes und entfernte sich von dem Planeten. Die Soldaten, die er zurück ließ, waren ein notwendiges Opfer, um den Willen der Ori zu wahren. Es öffnete sich ein Hyperraumfenster und der Prior ließ das Schiff davon fliegen, um dem Schaden durch diesen Dämon zu entgehen. Beruhigt lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, als ein Display zu blinken begann. Irritiert stiefelte der Gläubige zu dem Bildschirm und entdeckte die Koordinaten. Jemand hatte einen Kurs einprogrammiert und so sein Reiseziel bestimmt. Nun war der Prior endgültig verwirrt und fuhr sich nervös über seine Glatze, als eine unbekannte Stimme durch den Raum hallte:
„Sorry aber wir wollen unser neues Schiff abholen!“
Der Prediger schnellte herum und erblickte drei junge Leute am Eingang der Brücke. Zwei Männer und eine Frau, wobei der Blondschopf in der Mitte den ersten Schritt machte:
„Überraschung!“

Mehrere Stunden zuvor…
Es gab ein lautes Ping und schon segelte eine Kugelschreiberfeder durch die Luft.
George riss die Augen weit auf und ein großes Ausrufezechen erschien förmlich über seinem Kopf:
„Und wenn wir uns dieses Ori-Schiff aneignen? Wir klauen es einfach!“
Colonel Whist runzelte die Stirn und hob einschreitend die Hand:
„Wie wollen sie das anstellen? An Bord sind zahlreiche Soldaten und Anhänger der Ori.“
„Na ja, in dem Punkt fand ich Jennys Idee gar nicht so schlecht. Wir wäre es, wenn wir zur Abwechslung mal Gabriel austricksen? Also, mein Plan ist folgender…“, erklärte George begeistert und hatte die gesamte Aufmerksamkeit der anderen:
„Wir schicken Gabriel eine Botschaft! Er würde so ein Risiko niemals auf sich beruhen lassen. Selbst wenn es nur eine kleine Gruppierung wäre, würde der neue Glaube andere dazu bewegen, sich gegen ihn zu stellen. Er wird mit voller Truppenstärke anrücken, um das Problem zu beseitigen!“
Marco schnipste begeistert:
„Du hast Recht! Der Prior würde selbstverständlich seine Einheiten gegen Gabriels Kristallwesen vorrücken lassen, weshalb das Schiff leer wäre und leicht einzunehmen! Mit Ringe kommen wir durch den bereits geschwächten Schild!“
Era und Zaiku waren von dem Plan noch nicht ganz überzeugt und auch Colonel Whist ließ etwas unmotiviert die Schultern hängen:
„Aber nur ein Prior kann so ein Schiff fliegen. Wie sollen wir es hier her bekommen? Der Prior wird es wohl kaum freiwillig her fliegen.“
„Deshalb gehen wir vorher an Bord und programmieren Gigantis als nächstes Ziel für den Hyperraumsprung. Wir müssen also nur den Prior ausschalten und das schaffen wir schon irgendwie!“, antwortete Marco und rieb aufgeregt die Hände aneinander. Der Plan stand aber noch immer war der Kommandant der Antares nicht bereit diese Risiken einzugehen:
„Und wir sollen wir unbemerkt an das Schiff heran kommen?“
George und Marco schauten sich gegenseitig an, dann war schon eine Idee bereit für die Umsetzung:
„Wir verpassen der Antares einfach einen Tarnmodus! Hat bei Atlantis geklappt und wird auch bei uns klappen, da wir sogar ein ZPM dabei haben!“
Schon machten sich alle bereit für die Operation „Verarscht die Feinde“.
Noch während sie nun einsatzbereit über den Korridor stürmten, rief der Schiffstechniker seinem besten Freund nach:
„Ist unser Plan nicht ein bisschen fies? Wir verarschen damit nicht nur Gabriel, sondern klauen uns ein Schiff… Ist das ethisch überhaupt erlaubt?“
Der Blonde zuckte mit der Schulter:
„Hey, der gute, alte Gabriel verkraftet das schon… Zu blöde nur, dass wir nicht sein Gesicht sehen können…“

Jetzt…
Verstört starrte der Prior in die sechs Augen der drei mutigen Kämpfer:
„Ihr werdet für eure Respektlosigkeit leiden!“
Mit einer schnellen Bewegung erhob er seinen Stab und entfesselte seine Gedankenkraft, um die drei durch die Luft zu wirbeln. Marco und Era wichen der Attacke aus, während George seine Augen schloss und sich auf die Abwehr konzentrierte. Alle drei blieben von der Telekinese unberührt. Mit einer raschen Bewegung rollte sich die Galonierin ab und hechtete auf den Prior zu. Sie bewegte sich schnell und zog ihren Arm nach hinten. Sie spürte, wie die Energie der Amazone sich ausbreitete und in ihrer Faust sammelte.
Kurz bevor der zerschmetternde Schlag ins Ziel traf, wehrte der Vertreter der Ori die Attacke ab und schleuderte Era gegen ein Terminal an der Wand.
Früher hätte so ein Schlag sie sicher in die Bewusstlosigkeit befördert aber heute landete sie nur keuchend auf dem Rücken.
Auch Marco schnellte herum und versuchte dem Gegner einen Tritt zu verpassen aber die Reflexe des Priors waren nicht schlecht.
Mit nur einem Gedanken flog der Blonde in die Luft und blieb unter der Decke der Brücke kleben. Dabei stieß er ein giftiges Zischen aus:
„Wie ich das hasse…“
Der Prior wollte gerade seinen Stab auf den Anführer richten, als ihn eine Druckwelle erfasste und zu Boden warf. Dadurch kam Marco aus seinem Bann frei und landete polternd am Boden. Verwirrt richtete sich der Gegner wieder auf und entdeckte den Ursprung der Attacke. George hatte diese Druckwelle frei gesetzte und nickte seinen Kameraden zu:
„Los, Leute! Ich schütze euch vor weitere Attacken!“
Diese Ansage ließen sich Marco und Era nicht zweimal sagen. Beide sprangen auf die Füße und hechteten auf den Prior zu. Sie hatten genug Anlauf und fast synchron ballten sie die Fäuste für den Angriff. Der Ori-Prior versuchte die Eindringlinge festzuhalten aber eine fast komplett durchsichtige Blase schien die beiden Kämpfer zu schützen. Unter Aufbietung all seiner Kräfte konzentrierte sich George auf die Barriere, die seine Freunde schützte.
Dann kam der entscheidende Knall, als zwei Fäuste mit hoher Geschwindigkeit und Kraft in eine Magenkuhle rauschten und den Feind schonungslos zu Boden rissen.
Alle Luft entwich aus dem Körper des Prior und mit verdrehten Augen landete der Mann in der Robe vor seinem Thron. Niemand hätte so einer Doppelattacke etwas entgegen zu setzen gehabt.
Erleichtert lockerten die Freunde ihre Haltung und reichten sich kameradschaftlich die Hand:
„Das war wohl zu viel für den Typen…“
Die Kriegerin knackte mit den Fingerknöcheln und grinste Marco begeistert an:
„Jetzt weiß ich, wieso du immer so gerne die Gegner verprügelst! Das macht echt Spaß, wenn die jaulend zu Boden gehen!“
Alle lachten, als eine Vibration durch das Schiff ging und es aus dem Hyperraum fiel. Etwas verunsichert schauten die Freunde aus dem Fenster und fanden nur die Weiten des Weltalls vor. Das Schiff hatte Gigantis noch nicht erreicht aber dafür erwachte die Gefahr zum neuen Leben, weil der Prior wieder aufstand:
„Eure Tat muss gerichtet werden… Ihr habt euch gegen die Macht der Götter verschworen und deshalb werde ich euch mit genau dieser bestrafen!“
Die zitternde Hand des Feindes wanderte an seinen Brustkorb und begann grün zu leuchten. George wusste sofort, was der Prior der Ori vor hatte und rief seinen Gefährten zu:
„Leute! In Deckung! Er macht Terrastigma!“
Die Warnung kam zu spät und kaum war die Energie entfesselt, ging eine Schockwelle von dem Prior aus. Alle drei wurden gegen die Wand geschleudert und blieben daran hängen, wie an Fliegenpapier. Die Tür zur Brücke bog sich bei Seite und die Konsolen begannen unter dem Druck zu funken. Immer mehr Wind peitschte um den Prior herum, während er sich schwebend in die Luft erhob:
„Das ist meine Macht! Spürt den Zorn der Ori, denn sie sind das Wahre!“
Die Kameraden wurden fast an der Wand zerdrückt, als auch schon ein paar Dinge durch den Raum flogen. Dann gab die Frontscheibe der Brücke ein Knacken von sich und erste Risse durchzogen das Glas. Keiner von ihnen konnte sich gegen die überwältigende Macht des Terrastigma behaupten aber George kannte die Gefahr, die davon ausging:
„Leute, der hat keine Ahnung, was er da tut! Ich musste es damals auch erst mit Eden trainieren! Der Prior wird sich selbst zerstören!“
Marco und Era schnappten nach Luft:
„Das ist gut für uns!“
„Nein, ist es nicht! Wenn er die höchste Stufe erreicht hat, wird er das Cockpitfenster zerstören und wir werden alle ins Weltall gezogen!“, schrie der Techniker aufgebracht, weil wieder ein lautes Knirschen durch die Frontscheibe ging. Dann war es zu spät.
Das Fenster gab klirrend nach und alles im Raum wurde hinaus gesaugt, in die Unendlichkeit des Universums.
Innerhalb kürzester Zeit schwebte alles im luftleeren Raum. Darunter auch der Prior, der ein letztes Mal „Ehre sei den Ori“ hauchte. Nur die drei Freunde vom Zerberus-Team waren nirgendwo zu sehen.
Mit einem Lichtstrahl fanden sich alle auf der Brücke der Antares wieder, die gerade über dem Ori-Schiff in Position ging. Colonel Whist wischte sich den Schweiß von der Stirn und Jenny stampfte aufgebracht vor ihren Kollegen auf:
„Gott! Ihr habt mich zu Tode erschreckt! Hätten wir nicht verfolgt, wie ihr aus dem Hyperraum gefallen seid, wärt ihr jetzt nicht mehr!“
Alle drei schienen Dankbar für die Rettung aber der Kommandant des Schiffes ließ es sich nicht nehmen einen genaueren Blick auf das neu gewonnene Schiff zu werfen:
„Sie haben es geschafft! Was ist mit dem Prior der Ori?“
Era stieß ein unschuldiges Pfeifen aus und George zuckte nur schweigsam mit der Schulter. Marco gab dann endlich die Erklärung:
„Der hat sich mehr oder weniger selbst ausgeknockt aber jetzt sollten wir unser schickes neues Raumschiff abschleppen. Das dürfte sogar die IOA freuen! Guter Tag! Ich frage mich wie Gabriel reagiert, wenn er erfährt, dass wir ihn verarscht haben.“

Rauch stieg aus den Trümmern eines Hauses auf.
Überall zierten Krater die Landschaft und dort wo einst der Brunnen gestanden hatte, loderten Stichflammen. Überall lagen die Leichen von Soldaten, getötet durch nicht lebende Materie. Auch verteilten sich überall Splitter von Kristallkriegern.
Die Bewohner des Dorfes waren getürmt, als der Kampf los ging aber nun war nichts mehr übrig. Ein paar Kristallwachen suchten nach Überlebenden aber kein Kontrahent hatte diese Schlacht überlebt. Mitten in den Leichenbergen saß ein verstehender Gabriel und sah sich erbost um.
Wieso hatte man ihn hier her gelotst? Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass nur eine Gruppe die Adresse zu seinem Planeten hatte. Ihm wurde klar, dass nicht er die Intrige benutzt hatte, sondern seine ärgsten Feinde. Voller Verzweiflung ließ er seine Faust in die Erde sausen und erzeugte ein Erdbeben, das auch die letzten Ruinen zum Einsturz brachte.
„Jetzt ist es aus mit den Spielchen! Ich habe sie zu lange davon kommen lassen! Ich werde Kritias vernichten! Und dieses Zerberus-Team wird leiden! Niemand kann sich meinem Willen widersetzen! Niemand!“, schrie er aus und zertrampelte den Kopf eines Ori-Kriegers.
Für ihn war es an der Zeit diesen Krieg zu beenden. Er würde nicht länger warten und seine Truppen für den entscheidenden Schlag zusammen ziehen.

Ende
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