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Stargate - Zerberus: Season 4 von nickfrostus

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Folge 1: Das Licht von Zerberus


Sie traten durch das Tor und ahnten nicht, was sie auf der anderen Seite erwarten würde.
Ihre Anspannung war groß aber auf den folgenden Anblick war keiner gefasst.
Sie verließen das warme, sonnige Wetter von Neumyrtharia und fanden sich im Regen von Organika wieder.
Es gab das Grollen des Gewitters und Blitze peitschten durch die Luft. Alle drei Zerberus-Teammitglieder verzogen das Gesicht, als sie ankamen. Sie standen auf der Plattform des Sternentors aber dort, wo eigentlich der Eingang zur Stadt von Organika war, gab es nichts.
Nur noch die reißenden Fluten des Ozeans.
George riss die Augen weit auf, als er die brennenden Trümmerteile im Wasser treiben sah.
Wo waren die vielen Bewohner? Wo war die Stadt, die sie inzwischen ihr Zuhause nannten? Wo war all das, was sie kannten und liebten?
Es existierte einfach nicht mehr. Era fasste sich vor den Mund und kämpfte mit der neuen Trauer. Noch immer war es reine Schockierung, dabei hatte sie gerade erst Celeb vor dem Traueraltar stehen gelassen. Nun durchweichte der Regen die Reste ihres Hochzeitskleides aber auch George und Sebastian waren bald komplett durch. Ihre schwarzen Anzüge klebten und keiner wagte ein Wort zu sagen. Da erblickte Sebastian etwas im Meer.
Auf einem kleinen Trümmerteil lag der bewusstlose Körper von Fürst Zaiku. Der Major sprang in das kalte Nass, ohne einen Gedanken an seinen Smoking zu verschwenden und fischte den alten Fürsten auf die Torplattform:
„Fürst Zaiku! Was ist hier passiert?!“
Es brauchte einen Augenblick, bevor sich der Organika besann. Dann keuchte er, spuckte Wasser aus und verdrehte schwach die Augen:
„Marco hat uns verraten… Er war das…“
Danach verlor Zaiku wieder das Bewusstsein und George ließ sich panisch vor ihm auf die Knie fallen, um ihm mit der Heilkraft der Antiker zu helfen.
Für die drei Teammitglieder brach eine Welt zusammen und Era fiel ebenfalls zu Boden.
Inzwischen hatte sie nicht einmal mehr genug Kraft um zu weinen.
Sebastian versuchte weiter Überlebende am Horizont zu erblicken aber nichts.
Alles, was es noch gab waren brennende Trümmerteile und die Fluten des Ozeans. Einmal mehr schien alles nur noch schwarz zu sein. Es gab kein Lebenszeichen und auch keine Heimat mehr. Nach einigen Minuten sackte George erschöpft zusammen und nahm die Hand wieder von Fürst Zaikus Körper:
„Ich habe ihn stabilisiert aber er braucht vernünftige, ärztliche Hilfe! Jemand einen Plan, was wir machen sollen?“
Der Goa`uld blitzte mit den Augen, dann ballte er die Fäuste:
„Marco hat uns verraten! Er ist jetzt auf Gabriels Seite… Ich hätte es wissen sollen, als er mich damals mit dem Messer attackiert hat!“
Plötzlich sprang Era wieder auf, drehte sich mit viel Geschwindigkeit um die eigene Achse und verpasste dem Major eine schallende Ohrfeige:
„Halt die Klappe! Du kannst Marco nicht einfach aufgeben! Er hat uns auch nie aufgegeben! Er hat für dich gekämpft, um dich zurück zu holen und nicht nur das! Er hat für uns alle schon einmal sein Leben riskiert und zwar mehr als einmal! Ich gebe ihn nicht auf und werde ihn aus Gabriels Bann befreien!“
Auch George nickte nur einverstanden, stimmt der Rede von Era voll zu und drehte sich zum Gate um:
„Era hat Recht! Wir alle haben mal die Seiten gewechselt. Nur wie sollen wir ihn finden?“
Kaum hatte George diese Frage ausgesprochen gab es ein Rauschen und die drei horchten auf. Danach erklang die Stimme von Colonel Whist und Sebastian entdeckte ein Funkgerät in Zaikus verkrampften Händen. Eilig entnahm er es dem Fürsten und antwortete:
„Colonel Whist? Hier ist Major Rantold! Was ist passiert? Bei ihnen alles in Ordnung?“
Es herrschte einen Moment Funkstille, dann kam die erleichternde Reaktion:
„Mehr oder weniger! Wir beamen sie auf die Antares aber erschrecken sie sich nicht! Das Schiff ist etwas angeschlagen!“
Danach hüllte ein Lichtstrahl die Freunde ein und beförderte sie auf die Brücke der Antares. Dort liefen die Techniker überfordert hin und her, während sie versuchten diverse Schäden zu beheben. Der junge Colonel hob eine Augenbraue, als er die durchnässten Anzüge des Teams sah:
„Ich nehme an die Hochzeit ist ins Wasser gefallen!“
Auf diesen dämlichen Kommentar folgten lediglich böse Blicke, bevor George aus dem Fenster sah und einen ganzen Hangar vorbei schweben sah. Wieder gingen seine Augen weit auf und die Fassungslosigkeit hüllte alle ein:
„Ist das da ein Teil dieses Schiffes? Was ist hier vorgefallen und wie ist der Status der Antares?“
Whist räusperte sich, dann seufzte er lautstark:
„Gabriels Schiff kam aus dem Hyperraum aber wir konnten ihm nichts entgegen setzten. Nach nur einem Schuss war die Antares ein Wrack und der Erzengel hatte frei Bahn!
Er hat die Stadt zerstört, Mr. Harrison aufgesammelt und ist gegangen!“
Era war wieder starr, bevor sie sich berührt zu dem Colonel umdrehte:
„Gibt es Überlebende?“
Zum ersten Mal hatte Colonel Whist gute Neuigkeiten und zeigte auf Pollon, der selbst auch durch das Schiff stürmte, wie ein kleiner, grauer Wirbelwind:
„Pollon war so geistesgegenwärtig einen Teil der Bevölkerung auf die Timaios zu beamen. Wir konnten auch zwei ZPMs, ca. fünf Jumper und einen großen Teil der Drohnen aus dem Reservoire sichern.“
Sebastian reichte dem Kommandanten die Hand aber Era erkannte gleich diesen schwächelnden Unterton von Whist:
„Wie viele? Wie viele Organika sind noch am Leben?“
„Knapp 100…“, gab der Colonel nur widerwillig zu, was bei den drei Teammitgliedern für neue Schockierung sorgte. Alle drei hätten jetzt zusammenbrechen können aber dafür war einfach nicht genug Zeit. Marco war mächtig genug, um mit Gabriel dieser Galaxie das Ende zu bereiten und wenn man den Geschichten der anderen glauben durfte, war ihr ehemaliger Anführer mächtiger denn jemals zu vor.
Ein Ärzteteam kam herbei und legte Fürst Zaiku auf eine Trage, die ihn auf die Krankenstation des Schiffes bringen sollten. Whist setzte sich wieder auf seinen Stuhl und stieß ein Grummeln aus:
„Lyana wird sich um den Fürsten kümmern! Sie hat auch überlebt aber was sollen wir tun? Die Antares kann zurzeit gar nichts mehr leisten und die Timaios kann auch mit ZPMs nicht unendlich Lebenserhaltung für 100 Menschen liefern!“
Sebastian zog sich seine Anzugjacke aus und begann lautstark zu grübeln, bevor er einmal aufschnipste:
„Die Timaios soll nach Gigantis fliegen! Wir bringen die Leute in Kritias unter! Mit den zwei ZPMs können wir die Stadt mit Energie versorgen und dort gibt es genug Platz, wie auch Waffen und einen Stadtschild!“
Die Idee war gut und alle stimmten zu. Pollon hatte das Gespräch gehört und tapste in die Runde der Diskussion:
„Diese Idee ist durchaus effektiv. Ich werde mit der Timaios Kurs auf Gigantis nehmen, damit sich das Team auf die Rettungsmission von Marco begeben kann. Diese Mission hat die höchste Priorität.“
Danach verschwand der Asgard mit einem Lichtstrahl auf die Timaios und nahm Kurs auf den vorübergehenden Unterschlupf. Colonel Whist hatte weitere gute Neuigkeiten und ließ seinen Techniker ein paar Daten auf dem Rechner erscheinen:
„Pollon konnte auch den Kurs des Schiffes von Gabriel berechnen. Er ist auf dem Weg zu dem Planeten mit der Kristallfestung! Die einzige Frage ist, wie sie dort hingelangen wollen…“
Wieder versuchten alle eine Lösung zu finden aber es kam keine. Minuten des sinnlosen Schweigens durchströmten die Brücke, als George seinen Kopf schief stellte und etwas überlegte, bevor er die Arme verschränkte:
„Wir könnten einen Jumper nehmen! Colonel? Haben sie die Daten von Dr. McKay an Bord, wie man einen Jumper mit einem Hyperantriebsgenerator ausstattet?“
Era, wie auch Sebastian machten einen Satz zurück und schienen sichtlich irritiert:
„Jumper mit Hyperantrieb?“
Der Schiffstechniker nickte nur, während Whist seine Leute in der Datenbank nachsehen ließ. George lieferte eine Erklärung:
„Ja, Dr. McKay hatte vor kurzem einen Unfall, bei dem er so schlau wurde, wie die Antiker. Er hat Pläne für einen Jumper-Hyperantrieb entwickelt, doch bisher wurde das nie getestet oder überhaupt eingebaut. Ich nahm nur an, dass diese Pläne an alle Schiffe verteilt wurden.“
Wieder überfordertes Starren der anderen.
Dann gab Colonel Whist die Bestätigung, was George neuen Mut verlieh.
Er wollte sich auf den Weg zum verbliebenen Hangar machen, als Sebastian ihn an der Schulter fest hielt:
„Und du meinst, du kannst das?“
„Natürlich! Ich habe auch einen Teil des Antiker-Wissens und nach vorgegebenen Plänen bekomme ich das schon hin!“

Auf einem kleinen Planeten betrat Marco mit dem Erzengel Gabriel die neu errichtete Kristallfestung. Marcos Blick war auf den Boden gerichtet und die dunklen Adern überzogen seinen Körper wie ein Netz, während seine Glatze im Licht dieses grellen Ortes funkelte.
Gabriel schien sich zu freuen wie ein kleines Kind. Er hatte von nun an den ehemaligen Anführer des Zerberus-Teams an seiner Seite.
In der Kristallfestung war viel Platz aber sofort erinnerte sich Marco an seine Erlebnisse, bei seiner letzten Ankunft. Vor ihm war der große Kristall, in dem diese Seele von Michael versiegelt lag.
Vorsichtig trat er an den Kristall heran und berührte die glatte Oberfläche. Sie war warm und wurde ebenfalls von Energie durchströmt.
Gabriel rieb sich bereits erfreut die Hände, als Marco sich zu ihm umdrehte und ihn mit zielsicherem Blick fixierte:
„Ich werde nicht seine Hülle! Sollte das dein Plan gewesen sein, muss ich dich enttäuschen!“
Der Erzengel schien nicht lange nachzudenken und brach wieder im Gelächter aus:
„Nein, du bist zu mächtig für mich! Mit deiner Hilfe brauche ich meinen großen Bruder nicht! Du kannst das Ende ebenso einläuten wie er! Die große Neuordnung!“
Mit einem Nicken drehte sich Marco wieder um, schaute dann aber auf seine Hände:
„Die Substanz hat die Umwandlung noch nicht beendet. So kann ich die Neuordnung noch nicht einläuten. Ich muss warten, bis die Transformation abgeschlossen ist aber die Kräfte sind phänomenal! Mit jeder Sekunde erhalte ich neue Fähigkeiten…“
Gabriel schien die Wirkung auch so erhofft zu haben und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht:
„So ist es und ich wette du besitzt viele Kräfte, mit denen niemand konkurrieren kann…“
Der Glatzkopf schloss die Augen und konzentrierte sich auf diese neue Gabe, als er die Augen aufriss und eine Vision zu haben schien:
„Die anderen aus meinem alten Team werden bald auftauchen. Ich darf bei der Neuordnung nicht gestört werden. Du wirst sie aufhalten!“
Mit einer Verneigung drehte sich Gabriel um und verschwand erst wieder auf sein Schiff, während Marco erneut den Kristall berührte und die Augen schloss:
„Bald werde ich mir deine Kraft aneignen, Michael und dann wird diese Galaxie endlich vom Leid befreit.“

Über dem Planeten der Kristallfestung tat sich ein Hyperraumfenster auf.
Kurz darauf flog ein Puddle Jumper heraus und sauste auf den Planeten hinab. Dabei schien seine Geschwindigkeit nur sehr langsam abzunehmen. Im Inneren des Schiffes krallte sich Sebastian panisch in seinen Sitz, genau wie Era. George riss an der Steuerkonsole herum aber es tat sich nichts.
Ärgerlich funkelte der Goa`uld ihn aggressiv an und erhob die Stimme:
„Du hast doch gesagt, der Umbau ist kein Problem! Wieso werden wir nicht langsamer?“
Der Techniker schien langsam ins Schwitzen zu geraten:
„Nun ja… Ich hatte nur Pläne, wie ich den Hyperraum einbaue aber nicht, wie ich die Bremsen verbessere!“
„Du sprichst davon, als wäre der Puddle Jumper ein Auto!? Vielleicht sind die Bremsscheiben runter!“
Für diesen Kommentar hätte George dem Major gerne einen Kinnhaken verpasst aber die Situation war wohl etwas ungünstig. Era war in Gedanken ganz wo anders. Wie sollte sie vor Marco treten, wenn er vor ihnen stand? War er wirklich böse oder war es bloß der Frust der letzten Zeit?
Ihre Sorge wuchs, als der Jumper mit einem Scheppern in die Atmosphäre eindrang und der Boden immer näher kam. Sebastian hob mahnend den Finger:
„Jetzt wäre das Bremsen angebracht, George!“
„Ich weiß! Ich tue was ich kann!“
Zwar hatte der Techniker die Geschwindigkeit erheblich gedrosselt aber noch immer raste der Jumper wie ein Sportwagen. Der Boden war nur noch wenige Kilometer entfernt, als George die Spitze eines Berges streifte. Eine Erschütterung ging durch den Jumper, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knirschen. Danach kam das Torschiff am Boden auf und riss eine wahre Schneise in die Erde. Alle Insassen wurden nieder geworfen, als das Schiff weiter am Boden schleifte und dann endlich an einem Hügel zum stehen kam.
Das Zerberus-Team raffte sich durchgeschüttelt auf und verließ den Jumper durch die Heckluke. Dabei zeigte sich ihnen der erlittene Schaden. Die Unterseite des Schiffes hatte sich vollkommen verzogen. Während George sich nur beschämt hinter den Kopf fasste und Sebastian ärgerlich das Gesicht verzog war Eras Aufmerksamkeit auf den schimmernden Palast der Erzengel gerichtet, der nicht weit entfernt das Antlitz des Planeten zierte:
„Wir sind da! Auf geht’s!“
Sie liefen einige Zeit und bemerkten zunehmend, wie sich die Landschaft veränderte. Der Erdboden war mit einer Kristallschicht überdeckt, als hätte jemand eine Glasplatte über das Areal gelegt und überall standen spitze Felsen aus Diamant. Die Sonne spiegelte sich blendend in dem klaren Material und alles wirkte steril.
Das Team erreichte recht schnell den Eingangsbereich des Tempels und wollte gerade den Raum betreten, als sich aus dem Boden eine Gestalt erhob. Als wäre dieses Geschöpf ein Teil des Kristalls selber, nahm es feste Gestalt an und grinste schelmisch. Die Gruppe stockte und Sebastian richtete sofort seine P-90 auf den Körper. Es war Gabriel, der sie empfangen wollte, so wie es ihm Marco befohlen hatte. Sofort trat Era wütend vor und ballte kämpferisch die Fäuste:
„Du! Du bist für dieses Chaos verantwortlich! Was hast du mit Marco gemacht?!“
Der Engel verdrehte nur die Augen:
„Ich habe überhaupt nichts gemacht! Marco ist aus freien Stücken hier und ihr wart es, die ihn dazu getrieben haben!“
Era war schockiert aber Sebastian ließ sich nicht beirren:
„Mach Platz! Das wollen wir von ihm selbst hören!“
Gabriel wirkte alles andere als eingeschüchtert und verschränkte gelangweilt die Arme:
„Das könnt ihr vergessen! Ich habe den Auftrag euch draußen zu halten, bis Marco die Neuordnung abgeschlossen hat und für den Fall, dass ihr es vergessen habt. Ich bin bei weitem mächtiger als ihr!“
Diese überhebliche Art stieß bei allen bitter auf aber das Team war fest entschlossen. Era wollte gerade kampfbereit voran stürmen, als George sie am Arm festhielt und selbstsicher vor trat:
„Warte! Er hat Recht! So ist er mächtiger als wir und keine Waffe der Galaxis könnte das jetzt ändern aber er hat da eine Sache übersehen!“
Sebastian und Era waren sichtlich verwirrt und musterten George, der jetzt selbstsicher die Fäuste ballte. Es kam nur selten vor, dass der Techniker so ernst war und noch dazu so kampfbereit. Gabriel empfand die Situation als Witz aber in George funkelte der Zorn auf den Erzengel, bevor er tapfer vor trat:
„Dir wird dieses selbstgefällige Grinsen schon vergehen! Marco ist mein bester Freund und ich werde nicht zulassen, dass er etwas Dummes tut, was er später bereut! Du kannst es nicht wissen aber ich bin die einzige Person hier, die dich besiegen kann!“
Gabriel brach wieder in lautem Gelächter aus aber Era war alles andere als gelassen. Sie hielt kurz inne, dann schrie sie verzweifelt auf:
„George! Das kannst du nicht tun! Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist!“
Der Techniker lockerte seine Haltung und legte die Hand auf seine Brust, bevor er einen letzten aufmunternden Blick zu seinen Kameraden warf:
„Es ist heute anders! Ich habe dazu gelernt! Ihr müsst in den Palast, sobald Gabriel aus dem Weg ist! Wartet nicht auf mich!“
Damit war es bereits für George entschieden aber Era wollte erst nicht akzeptieren, was er vorhatte. Sebastian hob den Daumen, dann packte er die Galonierin am Arm:
„Vertrauen wir ihm!“
Gabriel fand dieses Theater langsam langweilig und hob die Arme für den Kampf:
„Ihr kommt hier nicht vorbei!“
Danach gab es eine Druckwelle aus dem Körper von George und der Techniker hielt kurz zischend still, bevor ein Lichtstrahl zwischen der Brust und seiner Hand hin und her wanderte:
„Stufe 1!“
Es gab einen neuen Windstoß, wodurch für die anderen das Signal gegeben war. Mit erhobener Waffe stürmte Sebastian voran, gefolgt von Era, die nur verstört zu George zurück sah. Der Erzengel wollte gerade einen Satz vor machen, um die zwei Teammitglieder auszuschalten, als ihn eine merkwürdige Schockwelle erwischte und in den Boden rammte. Es gab einen Knall und die Freunde konnten an dem Erzengel vorbei, der überfordert zu Boden gedrückt worden war.
Danach richtete sich der Feind wieder auf, um wenigstens Era noch zu greifen aber wieder zog ihn ein Sog davon und warf ihn zu Boden. Erst jetzt fiel sein Blick wieder auf George, der mit gehobener Hand auf Gabriel deutete:
„Du?“
Der Techniker grinste frech und hatte kleine Schweißperlen auf der Stirn:
„Ja! Terrastigma nennt sich das… Willst du noch mehr sehen?“
Bevor der Engel eine Antwort geben konnte, wurde er mit Telekinese durch die Luft gewirbelt und krachte scheppernd in einen Kristallfelsen. Dieser stürzte ein und George musste sich stark konzentrieren, um den Zustand des Terrastigma nicht zu verlieren. Die Trümmer des Felsens gaben ein Grummeln von sich, dann erhob sich Gabriel wieder aus der Versenkung:
„Das war nicht nett! Willst du dich ernsthaft mit mir anlegen? Das schaffst du nicht!“
George blieb hart und nahm neue Kampfhaltung ein, während er sein Gesicht selbstsicher anspannte:
„Ich würde es schon ganz gerne versuchen und glaube mir… Du wirst garantiert nicht ohne jede Menge blaue Flecke davon kommen!“
Diese Aufforderung nahm Gabriel nun doch persönlich und jagte auf den Techniker zu, welcher wiederum seine Konzentration sammelte.

Ein glänzender, langer Korridor führte die beiden verbliebnen Teammitglieder zu einer großen Halle, die ebenfalls durch und durch aus Kristall bestand. Damals hatten beide nicht auf die Umgebung geachtet aber nun erkannten sie die Pracht dieses Ortes. In der Halle war die Person, die sie gesucht hatten.
Marco stand vor dem großen Kernkristall, in dem Michael versiegelt war und schien zu meditieren. Noch nie hatte der Anführer meditiert und so war es für die alten Kameraden ein merkwürdiger Anblick.
Era war sichtlich schockiert, als sie ihre alte Liebe in seinem neuen Look sah.
Marcos Glatze ließ ihn bedrohlich wirken, als hätte das zottelige, blonde Haar nie existiert und auch die schwarzen Adern veränderten sein Auftreten.
Es war nichts mehr von dem mitfühlenden Anführer zu sehen, der sich aufopfernd um sein Team sorgte. Marco hatte die Ankunft seiner alten Freunde bemerkt und richtete sich seufzend auf:
„Auf Gabriel ist echt kein Verlass… Sicherlicht hat ihn der gute George mit Terrastigma überrascht…“
Era wusste erst nicht, wie sie reagieren sollte aber ein Schauer lief über ihren Rücken, als sie diese leeren, verzweifelten Augen sah und diese gleichgültige Stimme vernahm:
„Wir sind hier, um dich aus dem Bann von Gabriel zu befreien… George setzt seine Gesundheit für dich aufs Spiel!“
Marco schien das herzlich wenig zu kümmern und nahm seine Freunde zum ersten Mal ins Visier, bevor er überheblich die Arme verschränkte:
„Hätte er das nicht schon früher machen können? Egal… Ihr könnt wieder gehen! Ich will nicht mit euch kämpfen und befreien müsst ihr mich auch nicht! Lasst mich einfach in Ruhe!“
Die Galonierin fühlte sich schon sehr verletzt durch diese Worte aber aufgeben würde sie sicher nicht. Voller Herzlichkeit trat sie auf ihn zu und musste wieder die Tränen zurück halten:
„Als ich vor dem Altar stand, ist mir klar geworden, dass ich dich liebe! Ich vermisse dich und ich will nicht, dass du leidest! Ich vermisse dein Herz, deine Opferbereitschaft, deine Aufrichtigkeit, ja sogar deine Stimme… Bitte komm zu uns zurück…“
Nun war Marco ruhig und schaute Era zögernd an, während sie auf ihn zu trat. Es schien zu helfen und etwas Wärme kehrte in seinen Blick zurück. Die Galonierin fühlte das Feuer zwischen ihnen und stand nun vor ihm:
„Hörst du? Ich will wieder mit dir zusammen sein… Ich habe einen Fehler gemacht, den ich nie wieder gut machen kann aber ich habe mich für dich entschieden und zwar endgültig.“
Eine komische Atmosphäre herrschte nun zwischen dem alten Liebespaar und auch Sebastian glaubte nun an ein Wunder.
In Marco ratterte das Gehirn, bevor er sanft lächelte und mit der Stirn runzelte:
„Das klingt toll… Leider interessiert mich das nicht mehr…“
Danach riss er seinen Arm herum und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, so dass die junge Frau am Boden landete. Sofort hob Sebastian seine P-90 und richtete sie auf Marco, bevor dieser Era weiter schaden konnte:
„Bleib stehen, Marco! Ich will dich nicht abknallen!“
Der Glatzkopf stockte tatsächlich, nur um dann lachend die Arme auszubreiten:
„Gut! Tu es, Goa`uld! Ich werde dich und Era ohne Gnade zerschmettern, wenn du es nicht machst! Drücke ab und beende unser Leid!“
Der Major kämpfte mit sich um die richtige Entscheidung und war dabei seinen Angriff abzubrechen, als Marco wieder an Era heran trat. Nun reagierte der Soldat doch und feuerte eine große Salve Kugeln auf den alten Freund ab. Marco wurde von dem Kugelhagel voll erwischt, Blut spritzte durch die Luft und er ging schreiend nieder. Der Schmerzenschrei von Marco und Eras Schrei der Trauer waren ein Tonfall, während der Goa`uld seine Waffe wieder senkte und schockiert zu dem Verletzten hinunter sah.

Es gab eine Explosion und schon flogen Felsen und Kristallsplitter wie Geschosse durch die Luft.
Gabriel bewegte sich schneller als jeder normale Mensch und wich den Wurfgeschossen perfekt aus.
George konnte gar nicht so schnell Sachen greifen, um sie auf den Feind zu schleudern, wie sich Gabriel ihm näherte. Der Erzengel tauchte neben ihm auf und verpasste ihm einen Tritt in den Nacken.
Der Techniker flog durch die Luft und wäre sicher schmerzhaft am Boden aufgeschlagen, hätte er den Sturz nicht mit der Telekinese abgefangen und sich selbst zum Schweben gebracht.
Danach stieß er ein Stöhnen aus und setzte eine Schockwelle frei, die Gabriel erheblich ausbremste, nur um dann einen neuen Schlag zu kassieren. Der Hieb traf frontal in sein Gesicht und ließ seine Lippe aufplatzen, bevor es ihn zu Boden riss.
Der Engel landete sanft auf den Füßen und knackte unbeeindruckt mit dem Genick:
„Du hast doch so angegeben! Wo ist deine Stärke jetzt? Deine Angriffe reichen nicht aus, um mich zu besiegen und deine Verteidigung ist ein Witz!“
Es hatte George viel Kraft gekostet und nun stützte er sich keuchend auf die Oberschenkel:
„Schade. Ich hatte gehofft es reicht aber so muss ich wohl doch noch einen drauf legen… Das wird nicht gesund aber was soll man machen? Stufe 2!“
Wieder berührte George seinen Brustkorb und löste einen Lichtstrahl aus, der eine neue Energiewelle erzeugte. Der Feind wollte es nicht so weit kommen lassen und raste wieder auf sein Opfer zu.
Jetzt war George schneller und riss die Augen schmerzerfüllt wieder auf, um eine Barriere zu erzeugen, an der Gabriel einfach abprallte. Der Kontrahent schlug gegen eine unsichtbare Wand, bevor ihn eine machtvolle Druckwelle davon katapultierte und sogar den Boden zum bersten brachte. Der Schiffstechniker schwebte in der Luft und packte Gabriel mit eine geistigen Griff, um ihn wieder zu sich zu ziehen und ihm dann einen Schlag zu verpassen, der sogar Marcos Fausthiebe bei weitem überbot.
Gabriel wurde von der Kraft einfach niedergemäht und landete in einer dicken Säule aus Kristall, welche donnernd über dem Gegner zusammen brach. Nun setzte George hustend am Boden auf und hielt sich die schmerzende Brust:
„Ich muss lernen sparsam mit Terrastigma zu sein, sonst halte ich nicht so lange durch…“
„Ganz genau! Wie lange, ist dir Frage!“, erklang Gabriels Stimme, als er aus dem Trümmerberg wieder hervor brach, sein langes Haar zurück strich und dabei auf die Schrammen in seinem Gesicht deutete:
„Du hast mich nicht schlecht getroffen aber meine Reserven sind größer als deine! Ich kann noch locker zehn Runden gegen dich durchziehen!“
George formte aus seinen Augen kleine Schlitze, bevor er wieder seine Brust berührte:
„Wer gibt jetzt an?“

Nur ganz langsam trat Sebastian näher an den leblosen Körper seine ehemaligen Anführers, immer noch die P-90 vor den Kopf:
„Es tut mir Leid, Marco aber du hast mir keine Wahl gelassen!“
Der Major hatte tatsächlich Schuldgefühle und es wurde wieder einmal klar, dass Sebastian nicht mehr der kaltblütige Goa`uld von einst war, der unter Anubis Einfluss stand. Era konnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Marco lag tot am Boden, umgeben von Blut und durchlöchert durch die Waffe eines Freundes. Gerade wollte sie um ihn trauern, als die Leiche die Augen wieder auftat und begann zu lachen. Sebastian richtete sofort seine P-90 wieder auf den am Boden liegenden Körper, als Marco nur die Hände hob und sie betrachtete.
Blut klebte an ihnen aber woher kam es?
Seine Wunden hatten sich wie durch Zauberhand geschlossen und nur noch die blutbeschmierten Hände erinnerten an den Schuss:
„Das ist faszinierend, wie heftig meine Selbstheilung geworden ist… Was ich wohl noch alles kann?“
Danach machte er einen Satz und landete wieder auf den Beinen, als wäre nichts gewesen:
„Das war ein guter Schuss, Sebastian! Leider braucht es etwas mehr, um mich aufzuhalten!“
Der Major biss die Zähne zusammen, dann legte er ein neues Magazin in die P-90:
„Soll das wieder ein Blutvergießen werden, wie bei unseren anderen Kämpfen? Du hast immer nur ganz knapp gewonnen…“
Marco ließ sich nicht beeindrucken und schaute abwertend in Sebastians Augen, bevor er lauthals los lachte:
„Bild dir bloß nichts ein! Glaubst du ernsthaft, wir seien gleichwertig? Ich bin inzwischen so stark, dass ich dich mit nur wenigen Schlägen zu Hackfleisch verarbeite!“
Der Major wollte wieder schießen und schrie zornig auf:
„Du bildest dir etwas ein! Du lässt mir keine Wahl! Ich muss dich töten!“
Bevor sich auch nur eine Kugel aus dem Lauf gelöst hatte, stand Marco schon vor ihm und schlug ihm die P-90 aus der Hand. Die Waffe ging klappernd zu Boden und Sebastian sah nur noch ein Knie, welches sich tief in seinen Magen bohrte und ihn nieder zwang. Ein dumpfes Gefühl lähmte seinen Körper und raubte ihm sämtliche Luft.
Keuchend fiel der Soldat auf die Knie und schaute verbittert zu Marco auf, welcher seinen gleichgültigen Blick beibehielt. In ihm erschien plötzlich ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit, als er eine entscheidende Frage stellte:
„Wieso?“
Marco grinste wieder:
„Du hast es selbst zu mir gesagt, als wir gegeneinander gekämpft haben, Sebastian! Ich bin, was ich bin! Hauptsache ich erreiche mein Ziel!“
Sebastians Blick weitete sich und die Bilder kehrten in seine Erinnerung zurück, als wäre es gestern gewesen. Genau die gleichen Worte hatte er früher als Marduk auch verwendet, als Marco alles getan hatte, um ihn zu retten. Dummerweise besaß Marco nun wirklich so viel Macht, wie er behauptete.
Im nächsten Augenblick packte ihn der Verräter an der Kehle und hob ihn hoch. Die Körperkraft des alten Anführers war überwältigend. Der Goa`uld gab nur ein Keuchen von sich und versuchte sich zu befreien aber es gelang ihm nicht. Marco schien nun wieder gelassen und redete voller Bedachtheit:
„Ich habe euch gesagt, dass ihr mich in Ruhe lassen sollt aber ihr hört ja nicht… Versteht ihr nicht, dass ich endlich meinen Platz gefunden habe? Dieser Platz ist nicht an eurer Seite!“
Er wollte gerade für einen vernichtenden Schlag ausholen, als ihn Era am Arm festhielt und den Angriff verhinderte:
„Bitte komm zur Vernunft! Wir sind deine Freunde, nicht deine Feinde!“
Sie umklammerte den Oberarm ihres Geliebten aber Marco blieb weiter kühl. Er ließ Sebastian los und schleuderte Era von sich weg, bevor er bösartig mit den Fingern knackte:
„Ihr seid nichts für mich! Bedeutungslos! Ihr verschwendet bloß eure Zeit, wenn ihr mich weiter mit Freundschaft zulabern wollt!“
Die Galonierin konnte nicht fassen, was Marco da sagte und ballte die Fäuste, um sie kampfbereit vor den Körper zu halten. Der Glatzkopf schien skeptisch, dann lachte er wieder:
„Mach dich nicht lächerlich! In einem Kampf kannst du nicht einmal einen Corona besiegen! Wie willst du mich dann schlagen?“
Era blieb standhaft und strahlte größte Entschlossenheit aus:
„Ich kämpfe wenn es sein muss bis zum Tod!“
Wieder stieß Marco bloß ein genervtes Seufzen aus und schüttelte gelangweilt den Kopf. Die Galonierin machte ihre Drohung war und rannte auf den alten Anführer zu. Sie riss den Arm nach hinten und ließ ihre Rechte dann schnell hervor sausen aber Marco fing den Schlag einfach ab. Er packte Eras Hand und bog den Arm leicht nach hinten.
Sie gab einen Schrei von sich und bemerkte nur, wie ihr Arm weiter zurück gebogen wurde. Mit einem letzten Ruck brach ihr der Feind das Armgelenk und Era ging schreiend zu Boden. Nicht einmal ihre Schmerzensschreie schienen ihn zu berühren.

Wieder gab es einen Knall und eine Rauchwolke stieg zum Himmel auf.
Dreck und Erde fegte durch die Luft und verteilte sich in der Umgebung, wie bei der Sprengung eines Gebäudes. Inzwischen war die Landschaft völlig verwüstet und überall waren Krater und Löcher. Kein Stein stand mehr auf dem anderen und von der Pracht der Kristalllandschaft war nicht mehr viel übrig.
Mit einer weiteren Explosion wurden Gabriel, wie auch George zu Boden geworfen.
Beide wirkten angeschlagen aber der Erzengel stand schon wieder und ballte ärgerlich die Fäuste:
„Das kann doch nicht wahr sein! Du bist hartnäckig!“
George war schon stark an seine Grenzen gekommen und keuchte, wie jemand mit Lungenschäden. Seine Beine zitterten und sein kompletter Körper war mit Wunden übersäht:
„Ich bin dickköpfig!“
Gabriel klopfte sich Staub von seiner Schulter und blitzte den Techniker düster an, während er mürrisch die Mundwinkel fallen ließ:
„Ihr kommt zu spät! Marco ist bereits euer Feind und nicht einmal eure „Macht der Freundschaft“ kann ihn noch bekehren. Er hat seinen Platz gefunden!“
George erinnerte sich gut an das Gesicht seines Kumpels und er war alles andere als bereit Marco jetzt schon aufzugeben, also holte er tief Luft, ignorierte den stechenden Schmerz im Herzen und legte wieder seine Hand auf.
Das Terrastigma hatte schon wieder erhebliche Schäden hinterlassen aber seine Dosierung war gut gewesen. Er hatte noch bei weitem nicht den Erschöpfungsgrad wie im Kampf mit Krom. Das war ein gutes Zeichen aber vermutlich würde dennoch keine Runden mehr gegen Gabriel durchstehen. Verbissen grübelte er über einen Ausweg und traf dann widerwillig eine Entscheidung:
„Stufe 3! Das könnte mich wieder einmal das Leben kosten aber das bin ich ja inzwischen gewohnt!“
Grelles Licht erstrahlte aus der Hand von George und hüllte ihn in einen gleißenden Lichtblitz, der selbst den Erzengel blendete. Dieser hielt sich den Arm vor das Gesicht, bevor ihn eine übermächtige Schockwelle von den Füßen riss. Um das Zerberus-Teammitglied begann alles zu schweben und eine Aura bildete einen energetischen Schutzschild, an dem alles abprallen würde. Der Schiffstechniker war bereit alles zu tun, um Gabriel zu besiegen und diesen Alptraum zu beenden. Auch der Kontrahent beschloss zu handeln und ließ seinen Arm zu einem Kristallschwert werden, welches bedrohlich im Licht des Planeten blitzte.
Mit einem großen Satz sprang Gabriel auf George zu, hob die Klinge und machte sich bereit den Körper des Guten zu durchstoßen:
„Glaubst du deine Telekinese bewahrt dich noch länger? Du bist am Ende!“
Die Kristallklinge traf auf die Aura, blieb daran hängen und bremste die gesamte Attacke, während George tief Luft holte und Gabriel hasserfüllt anstarrte:
„Du bist am Ende, weil du so dumm warst mich herauszufordern!“
Geschockt musste der Engel feststellen, wie eine Vibration durch die Klinge ging, bevor der Druck der Aura sie zersplitterte und somit nur noch ein Armstumpf von ihm übrig blieb.
Danach erfasste die Telekinese den Körper des Feindes, warf ihn zu Boden und drückte ihn in die Erde, wie eine Dampframme.
Zum ersten Mal seit seinem Auftauchen hörte man einen unerträglichen Schmerzensschrei von Gabriel. Der Körper von diesem begann wie die Kristalle der Umgebung zu splittern und Risse zogen sich durch die Gliedmaßen, während er immer mehr durch den Druck der Psikraft zerstückelt wurde. Mit einem letzten ohrenbetäubenden Getöse wurde der Schauplatz von einer neuen Staubwolke eingehüllt.
Jedes Kampfgeräusch verstummte und es dauerte einige Minuten, bis sich der Rauch wieder verzogen hatte.
Am Ende lag der leblose, zerbrochene Kristallkörper von Gabriel in einem tiefen Loch und George stand wackelnd daneben, völlig am Ende der Energiereserven.
Er atmete schwer und sein Herz böllerte wie ein Presslufthammer, völlig mit der Anstrengung des Terrastigma überfordert. Seine Lunge rasselte und ein unerträglicher Kopfschmerz machte seinen Schädel taub. Der Blick verschwamm etwas aber er stand und das war die Hauptsache:
„Ich habe ihn besiegt aber die Schlacht ist noch nicht vorbei… Ich muss zu Marco…“
Als er den ersten Schritt machte, gab das Bein nach und er fiel mit voller Körperlänge zu Boden, nicht mehr im Stande sich zu rühren.
Fluchend kniff er die Augen zusammen und gab seinem Körper den Befehl sich wieder aufzurichten aber es klappte nicht:
„So ein Mist! Ich habe es doch etwas übertrieben! ICH WILL IN DEN PALAST!!!!“

Era lag jetzt wimmernd am Boden, völlig von der Situation überrannt. Marco hatte nicht gelogen, als er meinte es wäre ihm alles gleichgültig.
Er hatte der Galonierin eiskalt dem Arm gebrochen und stand nun unberührt neben ihr:
„Ich habe dich gewarnt… Die Neuordnung steht kurz bevor!“
„Das kann doch nicht dein Ernst sein! Was willst du mit dem Mord an tausenden Menschen bezwecken?“
„Ich gebe der Galaxie ihren Frieden!“, gab er nur trocken von sich, als ihn plötzlich etwas am Rücken packte. Sebastian hatte sich wieder aufgerafft und sich angeschlichen, um ihn von hinten zu greifen und somit Marcos Bewegungen einzuschränken.
Gleichzeitig richtete er die Goa`uld Handspange auf seinen Kopf und stieß eine letzte Warnung aus:
„Beweg dich nicht oder dein Gehirn wird zu Brei!“
Marco schien endlich aufzuhören, denn seine Muskeln entspannten sich und sein Kopf senkte sich, als würde er nachgeben. Era erkannte sofort, dass es jedoch nicht Schwäche sondern etwas viel schlimmeres war: Stärke!
Der Major ahnte erst nicht, was da auf ihn zu kam aber es war bedrohlich. Die schwarzen Adern, die Marcos Körper wie ein Spinnennetz überzogen, begannen zu glühen, wie feine Glutpartikel und er begann hastiger zu atmen. Alle Muskeln in seinem Körper verkrampften sich, bevor ein Energieschub durch ihn ging und sogar Sebastian von ihm absprengte, wie einen lästigen Parasit. Dieser landete auf dem Rücken, raffte sich aber sofort wieder auf, während Marco sich abermals auf die Hände sah und beobachtete, wie das Leuchten wieder verschwand:
„Es ist fertig… Die Transformation ist abgeschlossen…“
Der Goa`uld leuchtete mit den Augen und richtete seine Handspange auf den ehemaligen Freund und entfesselte eine Druckwelle, die aber keine Wirkung zeigte. Marco stand felsenfest da und begann zu lachen, wie ein Drogenabhängiger nach einem ultimativen Flash.
Für kurze Zeit schien er gedanklich komplett abwesend aber dann fing er sich wieder und drehte sich zu Sebastian um:
„Ich kann sie spüren… Die Leben dieser Galaxie! Ich spüre ihr Leid und die Trauer der vielen Menschen in Zerberus. Es ist ein furchtbares Gefühl… Ich muss diese Schmerzen beenden!“
Er schien völlig benebelt zu sein und Tränen liefen ihm über das Gesicht, als er das Leid des Universums in seinem ganzen Körper verspürte. Für Marco wurde sofort klar, dass er diesen Schmerz beenden musste und dass die Neuordnung nicht länger warten konnte.
Er drehte sich zu dem großen Kristall von Michael um und ignorierte seine früheren Freunde komplett:
„Ich muss die Kraft des Engelkönigs in mich aufnehmen, wenn ich mein Ziel erreichen will!“
Sebastian hatte endlich eine Idee und zog eine 9-Milimeter aus dem Holster, um sie auf den Hauptkristall zu richten. Wenn er diesen zerstören würde, könnte Marco die nötige Energie nicht erlangen und wäre gestoppt.
Drei bellende Knaller später bohrten sich Kugeln in den Körper von Marco, der sich schützend vor den Edelstein stellte und nun endlich wieder Aufmerksamkeit auf seine ehemaligen Teamkameraden richtete:
„Ich werde das nicht zulassen und mir kannst du hunderte Kugeln in den Körper jagen… Es macht mir nichts mehr aus!“
Völlig unschlüssig senkte der Soldat seine Handfeuerwaffe und musste hilflos mit ansehen, wie sich Marcos Wunden schlossen. Auch Era, die sich wieder gefangen hatte, war am verzweifeln. Sie hatte inzwischen keinen Plan mehr, denn Marco reagierte sogar auf ihr Liebesgeständnis abweisend. Er war nicht länger der junge Mann, in den sie sich verliebt hatte, sondern ein zerstörerisches Monster.
Der Glatzkopf wand sich rasend schnell um und packte den Goa`uld abermals an der Kehle, um ihn vom Boden anzuheben. Wieder war Sebastian der Muskelkraft hilflos ausgeliefert und rang nach Luft.
Es schnürte ihm den Hals ab und kein Wort kam aus seinem Rachen, während Marco plötzlich eine kleine Stichwaffe aus einer Tasche zog. Es handelte sich um den Dolch, mit dem er schon damals auf Sebastian eingestochen hatte. Noch immer waren die antikischen Worte auf der Klinge eingraviert und sie war gereinigt, so dass sie im Licht glitzerte:
„Kennst du das noch? Wir waren schon öfter in dieser Situation aber heute rettet dich keiner und ich werde diese Tat nicht bereuen!“
Voller Sorge um den Major sprang Era wieder auf aber zu spät. Die Klinge bohrte sich im nächsten Augenblick wieder tief in den Körper des Opfers. Sebastian stieß nur ein enthemmtes Keuchen aus und schaute an sich herunter. Der Dolch steckte bis zum Anschlag in seinem Körper. Blut tropfte zu Boden und beschmierte den edlen Kristallboden, bevor Marco seinen Gegner los ließ.
Sebastian fiel hin und verkrampfte sich, während er dieses spitze Objekt in seinem Bauch verspürte, welches seine inneren Organe zerfetzt hatte. Kriechender Schmerz lähmte ihn und beendete den Kampf für ihn an dieser Stelle. Era kniete sich eilig neben Sebastian hin und versuchte ihm zu helfen, während Marco sich wieder zu dem Hauptkristall umdrehte.
Er berührte die Oberfläche und genoss die darin pulsierende Energie:
„Endlich bringe ich den Frieden!“
Die Galonierin zog die Waffe aus Sebastians Körper und presste ihre Jacke auf die stark blutende Wunde. Die rote Flüssigkeit wurde nicht weniger und richtige Wundversorgung war auch nicht möglich.
Marco hatte Position bezogen und breitete seine Arme aus, bevor ein grünes Energieband von dem Kristall ausging und sich mit seiner Brust verband, wie reine Lebensenergie. Danach leuchtete der ganze Kristall in diesem strahlenden Grün und Blitze zuckten durch die Luft.
Die ganze Kammer wurde erhellt und das Licht des Energiebandes spiegelte sich in den Edelsteinen des Raumes.
Immer wieder wanderten rote Schübe durch das Band vom Kristall in Marcos Körper, als würde sich die Macht von Michael auf ihn übertragen.
Er schien diese neue Power zu genießen aber dann geschah etwas Unerwartetes. Ein Körper sprang genau in das Energieband und trennte damit die Verbindung.
George hatte sich tatsächlich wieder aufgerafft und war dazwischen gegangen, um schlimmeres zu verhindern. Der Kumpel wirkte immer noch angeschlagen und schien sich nur mit großer Mühe auf den Beinen zu halten aber Marcos Verwunderung war dennoch groß. Ein typisches Grinsen wanderte über das Gesicht des Technikers:
„Hey, Marco… Was hast du vor?“
Der Glatzkopf wurde ärgerlich und begann diese andauernden Störungen seiner Freunde zu verabscheuen:
„Zieh Leine, George!“
Doch George rührte sich keinen Millimeter und schüttelte mutig den Kopf:
„Oh, nein! Du bist vielleicht ein Übermensch mit Superkräften aber ich kann Raumschiffe bauen, die dich in Stücke schießen.“
„Ich mache keine Witze, George, also verschwinde!“, fauchte der Böse garstig und ließ wieder Energie um seine Hand aufflackern, so wie bei der Vernichtung von Organika. Drei Energiebälle hagelten auf den Schiffstechniker nieder, zwangen ihn zu Boden und verursachten schmerzende Verbrennungen.
Das Energieband bildete sich erneut und der Transfer der Kraft schien weiter zugehen, als hätte George ihn nie unterbrochen aber dieser stand wieder auf, um die Verbindung wieder zu trennen.
Marco wurde immer wütender und ballte bereits knackend die Fäuste:
„Du kannst das nicht verhindern!“
Sicherlich hatte der Übermensch Recht aber George behielt dennoch seine Position bei und versuchte den Augenkontakt mit seinem alten Freund zu suchen:
„Richtig! Das kann ich nicht aber ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll… Du warst immer mein bester Freund und wenn du schon hilfst die Galaxie zu zerstören… Bei wem will ich dann wohl sein…“
„Ist das dein umwerfender Plan? Du rettest Zerberus, in dem du mir sagst, dass du mein bester Freund bist?“
In Marcos Stimme klang nun bösartiger Sarkasmus mit. George lächelte sanft und senkte verträumt den Kopf:
„Erst wollte ich Terrastigma einsetzen und dich mit der Telekinese ins Weltall beamen aber ich dachte, dass es vermutlich keine Wirkung haben könnte…“
Mit verdrehten Augen baute sich weiterer Zorn in Marco auf:
„Und immer neue Witze…“
Era weinte wieder, während sie die Jacke so fest auf Sebastians Wunde presste, wie sie nur konnte. George tat wirklich alles, um Marco zur Vernunft zu bringen aber noch zeigte es keine Wirkung. Der Freund schien jetzt ernster zu werden und fixierte Marco mit einem gutherzigen Blick:
„Ich meine es ernst! Du leidest, ich wei߅
Und ich weiß, dass du gleich etwas abgrundtief Böses und Dummes tun wirst. Und doch will ich bei dir sein… Du bist Marco…
Der erste Tag an der High School… Du kamst zur Spät zu einer Vorlesung und wir sind auf dem Schulhof zusammen gekracht… Du warst hektisch und unentschlossen…
Du hast es weit gebracht! Du kannst die Galaxie vernichten…
Aber Tatsache ist, ja, ich bin dein bester Freund. Ich mag den jungen, lustigen Studenten Marco und den ernsten Anführer Marco und wenn ich drauf gehen soll… Dann nur hier…
Das habe ich verdient…“
Endlich bewegte sich George wieder und hinkte auf den verstörten Marco zu, der tatsächlich begann zu zögern:
„Denkst du ich verschone dich?“
Die Distanz war überwunden und beide Freunde schauten sich nun Auge in Auge:
„Das ist unwichtig… Du bist trotzdem mein bester Freund!“, hauchte George erschöpft, bevor er einen brutalen Tritt zwischen die Rippen bekam. Marco hatte nicht länger gezögert und zugetreten, wodurch der Kamerad ein Stück zurück geworfen wurde. Er schlug keuchend am Boden auf und spuckte Blut, während Marco wieder das Energieband aufbaute.
Dieses Mal war es härter wieder hoch zu kommen aber George tat es trotzdem, obwohl er aus Mund und Nase blutete:
„Ich muss mich entschuldigen… Wir alle müssen das, Marco! Du warst einsam und dein Leben war das härteste, was ich je gehört habe…
Immer wieder hast du Freunde und Familie verloren und wir waren nicht für dich da…
Wir alle haben uns nur noch auf uns selbst konzentriert, dabei hättest du uns gebraucht…
Vergib uns!“
Mit einem Ruck durchtrennte George das Band und ließ Marco drohend Aufzischen:
„Du sollst endlich die Klappe halten!“
Neue Energiebälle flogen durch die Luft und trafen frontal auf den Techniker. Anders als zuvor war die Kraft der Kugeln nur halb so stark und er konnte weiter auf Marco zulaufen:
„Du bist mein bester Freund!“
Als George wieder auf einen Meter vor ihm stand, ließ Marco seine Faust hervor schnellen und verpasste dem Kameraden einen Hieb ins Gesicht. Dieser wankte bloß und blutete mehr. Dennoch war etwas geschehen. Marcos Angriffe verloren zunehmend an Kraft und die leeren Augen füllten sich mit Verwirrung.
Wieder erklangen diese Worte, die ihn aus dem Konzept brachten und seine Fähigkeiten absorbierten:
„Du bist mein bester Freund!“
Jetzt hielt der Glatzkopf zitternd inne und hatte Erinnerungen vor dem geistigen Auge.
Die Rettung des alten Ehepaars bei dem Ladenbrand…
Die Rettung des Mannes, der von zack zusammen geschlagen wurde…
Die Aktivierung des Repositoriums in der Maya-Pyramide…
Den Sog, der ihn und seine Freunde in diese Galaxie brachte…
Die Liebe zu Era mit dem ersten Kuss…
Die Befreiung von George und Eden aus dem bann von Uriel…
Die Bekehrung von Marduk, der unter der Kontrolle von Anubis stand…
Alle Bilder hagelten auf ihn nieder, wie ein Emotionssturm und veränderten sein Körpergefühl. Tränen liefen ihm über das Gesicht und die schwarzen Adern zogen sich zunehmend zurück, während auch die blasse Haut immer besser durchblutet wurde:
„Was habe ich…? Oh, mein Gott…“
Jede Energie, die ihn zuvor übermächtig erscheinen ließ, verpuffte. Voller Schwäche sank Marco auf die Knie und begann wild zu husten. Danach beugte er sich vor und musste sich übergeben, während George jetzt müde zusammen brach. Aus dem Rachen des Glatzkopfes kam die schwarze Substanz und verließ seinen ganzen Körper, genau wie die übernatürlichen Kräfte, die erlangt hatte.
Völlig außer Atem begann Marco zu weinen und all den Frust, der sich angestaut hatte, raus zu lassen. Sein Körper zitterte und Tränen strömten über sein Gesicht.
George hatte es geschafft das Gute in Marco zu erwecken und griff seine Hand:
„Du bist wieder da, Kumpel…“
Der junge Mann wimmerte voller Verzweiflung, kehrte jedoch wieder dieser emotionale Unterton zurück:
„Ich bin ein Monster… Ich habe nur den Hass und das Leid von Zerberus gespürt aber nun konnte ich es fühlen… Liebe, Hoffnung, Einigkeit…
Das Licht der Zerberus-Galaxie…“
Auch Era fühlte die Erleichterung, konzentrierte sie sich dennoch auf die Behandlung von Sebastians Verletzungen. Endlich konnte das Team verschwinden und den Alptraum vergessen, wäre da nicht plötzlich diese diabolische Lache durch den Raum gehallt:
„Nein! So endet es nicht! Ich will die Kraft, die mir zusteht!“
Es war ein Beben hinter dieser abartig bösen Stimme, die für alle Ohren gänzlich unbekannt erschien. Auch wenn Marco den Energiestrom zum Hauptkristall abgebrochen hatte, tat sich nun etwas in diesem. Das grüne Leuchten kehrte zurück und Blitzte zuckten um diesen Stein herum, als würde er sich immer weiter aufladen. In dem spiegelndem Glanz konnten die Teammitglieder einen Schatten wandern sehen, der mehr an die Oberfläche trat und so festere Konturen annahm. Aus dem Stein erhob sich ein energetisches Wesen, welches schmerzerfüllt die Arme von sich streckte, um nach jemandem zu greifen. Es hatte lange Haare, wie Gabriel aber besaß eine größere Körperform, die immer stabiler wurde.
George hätte gerne eingegriffen aber es war ihm nicht mehr möglich.
Zu viel Energie hatte er im Kampf mit Gabriel eingebüsst aber neben ihm stützte sich Marco am Boden ab und fixierte dieses Energiewesen, welches offenbar die manifestierte Energie von Michael, dem König der Erzengel, war:
„Ihr habt genug Schaden verursacht! Ich werde der Galaxie den Frieden bringen, wie ich es geschworen habe aber auf meine Art!“
Mit neuer Entschlossenheit rannte Marco nun auf Michael zu, ballte die Faust und setzte zum Sprung an. Sein Zorn und der Hass waren verschwunden und nur noch der Wunsch nach Frieden dominierte sein Handeln.

>Ich werde nicht mehr davon laufen… Ich werde meinen Problemen den Kampf ansagen…
Und hier mache ich den Anfang!<

Mit genug Schwung hechtete er zu dem Gegner hinauf, holte aus und stieß seine Faust voran, so wie es seine Freunde immer von ihm kannten. Michael hatte noch keine, reine Festform, weshalb die Energie durch den Angriff auseinander getrieben wurde, ehe der Schlag die Oberfläche des geladenen Hauptkristalls traf.

>Der Schlag war hart genug!<

Dann lag für wenige Sekunden absolute Stille in den Hallen des Tempels, gefolgt von einem lauten Knirschen. Ein Spalt zog sich quer über den geladenen Edelstein und verhinderte, dass Michael weiter herauskommen konnte. Funken sprühten und Blitze schossen aus dem Riss hervor, trafen genau Marco und warfen ihn nieder.
Die Ladungen waren zu groß und die Intensität zu hoch. Der Hauptkristall wackelte, splitterte mehr und stieß tödliche Strahlen aus, während die Erde im ganzen Gebiet begann zu beben.
Trümmer stürzten von der Decke und der Palast begann in sich zusammen zu fallen. Era wusste nicht, was sie tun sollte, als sie alle drei Jungs ohnmächtig am Boden sah.
George war zwar bei Bewusstsein aber konnte sich nicht rühren. Sebastian verlor immer mehr seine Sinne, während er verblutete. Marco lag vom Blitzstrahl qualmend am Boden und die Kristalltempelanlage fiel in sich zusammen, wie ein Kartenhaus.
Gerade, als einer der Stützpfeiler barst, hüllte sie ein blauer Lichtstrahl ein, der ihnen bekannt vorkam.
Die Umgebung veränderte sich und wurde etwas düsterer, als sie sich zwischen mehreren Ärzten auf einem Schiff wieder fanden. Era sah sich panisch um, als zahlreiche Männer in weißen Kitteln die drei männlichen Teammitglieder auf Tragen legten und sofort mit Notfallmaßnahmen begannen. Es handelte sich um die Krankenstation eines Erdenschiffes und George stieß ein erleichtertes Seufzen aus, als die Ärzte seinen Zustand prüften:
„Wir sind gerettet!“
Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Colonel Carter trat herein. Die blonde Frau schien ebenfalls erleichtert und begutachtete die völlig erschöpften Teamkameraden:
„Da sind wir aber noch rechtzeitig gekommen. Willkommen an Bord der Odyssee… Der Tempel ist eingestürzt aber wir konnten euch rechtzeitig heraus beamen…“
Die Galonierin brach nun ganz zusammen aber George schien außer der Übermüdung noch recht fit zu sein:
„Colonel Carter? Wie kommen sie denn hier her?“
Das Mitglied von SG-1 zuckte mit der Schulter und lächelte etwas, um die Freunde zu beruhigen:
„Erzähl ich ihnen später. Sie müssen erst einmal versorgt werden.“

Nach mehreren Stunden herrschte wieder Ruhe auf der Odyssee und sie flog durch den Hyperraum zum Planeten Gigantis, um sich dort mit der Besatzung der Antares zu treffen.
George und Era hatten sich rasch erholt aber die Galonierin trug eine Schlinge um den gebrochenen Arm. Nun saßen die mit Sam im Besprechungsraum der Odyssee und unterhielten sich über die Ereignisse.
Carter war sichtlich schockiert und musste die Neuigkeiten erst verdauen, bevor sie selbst reagierte:
„Wenn das der Wahrheit entspricht werden wir viel Arbeit in die Reorganisation stecken müssen aber dafür stehe ich gerne zur Verfügung. Als wir hier ankamen, bekamen wir eine Botschaft von Colonel Whist. So wussten wir, was vorgefallen war und haben uns sofort auf den Weg gemacht.“
George nickte dankend, dann stellte er neugierig den Kopf schräg:
„Entschuldigen Sie die Frage aber wieso sind sie denn hier? Sicherlich nicht, um uns im Kampf zu unterstützen…“
Sam lachte und schüttelte den Kopf:
„Nein, ich habe eine andere Mission aber das sollten wir klären, wenn wir auf Kritias sind. Ich werde euch helfen die Stromversorgung in Gang zu bekommen und die Stadt wohnbereit zu machen.“
Sie bemerkte den besorgten Blick von Era, die einfach nur Löcher in die Luft starrte:
„Sie können ruhig zu Mr. Harrison. Er wird sie sehen wollen, wenn er aufwacht.“
Glücklich sprang Era von Stuhl auf und rannte zur Krankenstation, um nach ihrem Geliebten zu sehen. Dort lag Sebastian immer noch an einem Beatmungsgerät. Auch Marco rührte sich nicht und lag leblos da. Nach allem, was er durchgemacht hatte, musste er sich innerlich sicher verändert haben. Würde er jemals wieder so werden, wie er vor der ganzen Sache war?
Sie wollte gerade seine Hand greifen, als er die Augen wieder auftat und suchend durch den Raum schaute. Die Galonierin spürte, wie ihr Herz schneller schlug:
„Marco? Alles okay? Wie geht es dir?“
Der junge Mann schien schlagartig erholt und setzte sich benebelt auf, während er sich unschlüssig im Raum umsah. Seine Gestik wirkte verloren und fast hätte er sich nicht getraut etwas zu sagen. Era sah ihn hoffnungsvoll an, als Marco endlich den Mund auf machte:
„Wo bin ich? Was ist passiert?“
Die Freundin wäre ihm fast um den Hals gefallen:
„Auf der Odyssee! Du hast den Kristall und somit die Festung zerstört! Am Ende hast du uns doch wieder gerettet!“
Er starrte die junge Frau unsicher an, dann runzelte er die Stirn:
„Wer sind sie? Kennen sie meinen Namen? Ich weiß nicht…warum das hier alles passiert… Was ist hier los?“

Fortsetzung: Folge 2
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