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Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

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Folge 15: Das Wraith-Spiel (Atlantis Crossover Teil 3)


Lachende Kinder…
Das Geräusch des frischen Windes, der durch das Blätterdach der Eichen wehte und ihm sanft durch das blonde Haar strich.
Er genoss diese Momente immer voller Freude und horchte den anderen spielenden Kinder, die mit einem Lederball über den frisch gemähten Rasen jagten. Der Junge stieß ein Gähnen aus, während er zum blauen Himmel hinauf sah. Vielleicht wäre er noch fröhlicher gewesen, wären da nicht die lästigen Geräusche der Großstadt.
Er schloss die Augen und genoss weiter die warmen Sonnenstrahlen, als sich ein Schatten über ihn beugte. Marco bemerkte sofort das Gesicht seines großen Bruders, der ihn breit anlächelte und sich dann neben ihm fallen ließ:
„Was machst du da, Kleiner?“
Der kleine Blondschopf drehte Harry den Kopf zu und verkniff sich ein Lachen:
„Ich genieße den Tag!“
Prompt brach Harry in Gelächter aus, dann klopfte er seinem kleinen Bruder auf den Kopf:
„Du weißt doch gar nicht, wie man „genießen“ schreibt, kleiner Bruder!“
Marco fühlte sich veralbert und setzte sich jetzt auch wieder auf. Plötzlich rollte der Ball der Kinder zu ihnen rüber. Harry nahm Anlauf, dann trat er den Ball zu den Kindern zurück. Sein großer Bruder war in Sport ein Ass, genau wie in vielen anderen Schulfächern. Manche behaupteten, dass Harry ein Genie sei und mit Talent geboren wurde.
Nun half er Marco richtig auf die Beine:
„Mama und Papa warten schon mit dem Essen auf uns!“
Der kleine Blondschopf mit der wilden Mähne griff die Hand seines Bruders und verließ mit ihm diesen kleinen Park:
„Du, Harry? Holst du mich immer zum Essen ab, wenn ich spielen geh?“
„Natürlich hole ich dich ab! Du bist mein Bruder und bedeutest mir alles! Ich bleibe immer bei dir!“
Dann zersplitterte die Erinnerung und Marco vernahm ein anderes Geräusch, das langsam durch die Dunkelheit drang. Es war ein merkwürdiges Piepsen, das immer lauter wurde und ihn in ein grelles Licht führte.

Dann tat er die Augen auf und schaute sich irritiert um.
Neben ihm standen einige Überwachsungsgräte und er lag auf einem Krankenbett. Diese plötzliche Besinnung kam überraschend und er versuchte sich wieder aufzurichten.
Kaum hatte er die erste Bewegung getan, stürmte schon ein Mann in einem weißen Kittel herbei, um nach ihm zu sehen:
„Ganz ruhig, mein Junge! Sie sollten es ruhig angehen lassen!“
Marco erkannte die Person und fuhr sich nervös durch sein Haar:
„Dr. Beckett? Was ist passiert?“
Der Arzt der Atlantisbasis war ein gutherziger Mensch und er schaffte es mit einer einzigen Berührung Marco zur Ruhe zu bringen:
„Sie und Ronon wurden von Dr. Harrison schwer verletzt! Ronon hat es nicht so hart getroffen aber ihnen hat er mit dieser Antiker-Waffe sämtliche Rippen gebrochen… Ich dachte schon, sie würden es nicht schaffen!“
Der Blonde schüttelte den Kopf, dann fühlte er seine eigenen Knochen:
„Ist Harry entkommen? Hat er die ZPMs?“
Carson musste bei dem Temperament doch etwas lachen, versuchte aber die Betroffenheit zu verbergen:
„Leider ja! Er hat die ZPMs und konnte fliehen aber Colonel Sheppard ist schon mit seinem Team unterwegs, um ihn zu finden…“
Der Anführer des Zerberus-Teams stieß einen spitzen Schrei aus, dann sprang er aus dem Bett heraus und ballte wütend die Fäuste:
„Ich muss ihn finden!“
Beckett drängte ihn sofort auf das Bett zurück und versuchte den Kämpfer erneut zu beruhigen, was ihm aber nicht gelang:
„Das ist ausgeschlossen! Es ist ein Wunder, dass sie noch leben! Ich bin mir sicher, dass Colonel Sheppards Team das schafft. Ich konnte die Brüche gerade so richten. Sie hatten innere Blutungen…“
Marco unterbrach ihn schroff und stand erneut auf:
„Mir geht es gut! Durch meine Kräfte habe ich die Fähigkeit der Selbstregeneration erhalten! Wie lange bin ich schon ohnmächtig gewesen?“
Carson dachte rasch nach:
„Ca. zwei Stunden! Das kann nie im Leben gereicht haben, um ihren Körper zu heilen!“
Der Archäologe ignorierte den Arzt und fasste sich grübelnd an das Kinn, bevor er dem Doktor tief in die Augen sah:
„Dr. Beckett! Ich fühle mich gut! Was ist mit meinem Team? Kann ich zu ihnen?“
Carson musterte den jungen Anführer und musste mit Erschrecken feststellen, dass er sich ausgesprochen gut bewegte. Marco schien keinerlei Schmerzen zu haben, was ihn noch mehr faszinierte. Mit einem lauten Seufzen gab der Schotte nach:
„Okay aber ich will sie noch mal untersuchen! Danach können sie zu ihren Freunden. Era und Celeb suchen in der Datenbank nach dieser Waffe…
So lange sie auf Atlantis bleiben, stehe ich ihnen nicht im Weg!“
Erfreut klopfte Carson dem Blonden auf die Schulter, dann begannen sie mit einer letzten Untersuchung, die beweisen sollte, dass Marco sich regeneriert hatte.

Als George seine Augen wieder öffnete, spürte er Kälte und einen harten Boden.
Sein Kopf schmerzte und die Dunkelheit eines Kerkers hüllte ihn ein. Dann sprach die Stimme von Sebastian zu ihm:
„Schön, du bist wach…“
Der Techniker rutschte an die nächste Wand und setzte sich dann neben Sebastian, der etwas planlos an der Gefängnismauer lehnte und dabei zum Fußboden schaute:
„Was ist passiert? Nein, warte! Lass mich raten! Die Corona haben uns besiegt und eingesperrt…“
Der Goa`uld zuckte nur mit der Schulter, dann deutete er auf die dicken Gitter, die durch ein Kraftfeld verstärkt wurden. Um die beiden herum lagen noch andere Soldaten, die allmählich aus ihrem Schlaf erwachten.
Die Sache war schlimmer gekommen, als erwartet und der Plan hätte gar nicht stärker in die Hose gehen können. Sebastian legte die Arme hinter den Kopf:
„Cramer ist tot und ob die Antares noch nicht zerstört wurde, ist fraglich…“
Georges Blick wurde bedrückter, als er das hörte:
„Also wie immer! Unser Leben hängt am seidenen Faden und die Situation ist ausweglos! Wo ist Marco, wenn man ihn ernsthaft braucht…?“
Darauf konnte Sebastian nur mit einem sarkastischen Satz reagieren:
„Der macht sich auf Atlantis ein schönes Leben!“

Als sich die Türen des Holoraumes öffneten, schlug Eras Herz höher. Marco war zurück, auch wenn er noch etwas angeschlagen wirkte. Sie stürzte vom Podest weg und fiel ihm in den Arm:
„Zum Glück geht es dir gut! Wir waren besorgt, als wir davon hörten aber Dr. Beckett wollte uns nicht zu dir lassen, weil du ohne Bewusstsein warst.“
Sogar Celeb wirkte erleichtert und reichte ihm kumpelhaft die Hand:
„Schön, dass es dir besser geht! Dann können wir die Suche nach der Waffe ja fortsetzen!“
Der Anführer blieb gelassen, schüttelte aber den Kopf:
„Nein, unsere Suche ist hier zu Ende. Ohne ZPMs verbraucht der Holoraum zu viel Energie. Wir werden aufbrechen, um das Team von Sheppard zu unterstützen. Laut Dr. Weir ist es bereits überfällig…“
Era warf verwirrt ihr Haar nach hinten und guckte Marco schräg an:
„Dr. Weir hat uns eine Rettungsmission gestattet? Das ist ja unglaublich!“
Nach dieser Frage stieß Marco ein lautes Zischen aus und hob den Finger:
„Nicht so ganz… Also eigentlich nein… Genau genommen würde Dr. Weir uns das nie gestatten aber wir gehören nicht zur Atlantis-Expedition, also kann uns das egal sein!“
Es folgte ein fieses Grinsen und ein Zwinkern. Danach verließen Marco, Era und Celeb den Holoraum, um sich auf den Weg zur Jumperbucht zu machen und nebenbei auch noch die Waffenkammer zu besuchen. Die Galonierin schien besorgt:
„Ist das nicht etwas unfair, die Gastfreundschaft von Weir auszunutzen?“
Der Blonde ignorierte die Frage und beschloss keine Antwort zu geben. Celeb hingegen musste jetzt ebenfalls lächeln:
„Die Frau ist halt zu leichtgläubig!“
Hätte die Expeditionsleiterin diese Worte gehört, wäre sie sicher empört gewesen, denn dieses Argument war ein Schlag unter die Gürtellinie. Die Freunde hatten sich schnell mit Ausrüstungswesten, Ersatzmunition, P-90s und Lebenszeichendetektoren bestückt. Sogar Marco hatte sich für Schusswaffen entschieden, da ihm der Nahkampf mit Leben aussaugenden Gegnern, wie den Wraith, zu gefährlich war. Ohne jede Schwierigkeit gelangte die Gruppe zum Hangar. Sie durchquerten gerade den Raum, als sich eine große Gestalt vor ihnen aufbaute. Era und Celeb befürchteten schon das Schlimmste aber Marco wirkte entspannt und begrüßte Ronon Dex mit einem Winken. Der Krieger jedoch wirkte todernst:
„Wo wollt ihr denn hin?“
Der Archäologe kratzte sich unschlüssig am Kopf:
„Wir wollen Colonel Sheppard und sein Team finden und vielleicht retten…“
Plötzlich blitzte der Koloss kampfeslustig mit den Augen:
„Ihr geht nicht ohne mich!“
Für die drei war es eine wahre Freude den Satedianer dabei zu haben, denn er war einer der besten Kämpfer der Stadt. Das neue Viererteam setzte sich in einen Jumper, dann konzentrierte sich Marco auf das Schiff.
Die Konsole sprang sofort leuchtend an und der Jumper erhob sich langsam in die Luft.
Era schaute ihn skeptisch an:
„Weißt du überhaupt die Toradresse des Planeten? Und wie kommen wir durch den Gateschild?“
Der Blonde wählte die Symbole, während er frech die Erklärung gab:
„Du kennst mich! Ich hasse es untätig rum zu sitzen, also habe ich etwas in der Datenbank geschnüffelt…“
„Du hast dich ins System gehackt, um die Toradresse zu erfahren?“, schrie die Galonierin erbost auf:
„Bist du völlig verrückt geworden? Weir wird sauer sein!“
„Ist mir egal!“
„Und was ist, wenn Sheppard von dieses Wraith-Dingern gefangen gehalten wird?“
„Ist mir egal!“
„Die IOA wird explodieren und dich feuern!“
„Das ist mir am meisten egal! Und seien wir doch mal ehrlich! Die IOA ist doch sowieso noch wegen der Antares wütend. Die überlegen auch so, ob die mich raus werfen!“
Ronon musste lachen, denn der junge Anführer war nach seinem Geschmack. Celeb hingegen hielt sich vornehm zurück. Der Boden des Hangars öffnete sich und gab den Durchgang zum Gateraum frei. Im Kontrollraum stand Elizabeth und sie schien alles andere als gute Laune zu haben. Ihre Wangen zuckten, die Lippen bebten, ihre Augen blitzten und sie fletschte leicht die Zähne:
„Mr. Harrison! Ich weiß ihre Aktion zu schätzen aber landen sie auf der Stelle den Jumper!“
Das Torschiff schwebte vor den aktiven Ereignishorizont, dann antwortete Marco über Funk:
„Tut mir Leid, Dr. Weir aber sie können uns keine Befehle erteilen, weil wir nicht zu ihrem Team gehören! Wir werden die Mission ausführen, also fahren sie den Gateschild runter!“
Die Expeditionsleiterin zögerte und ihre Haare begannen angespannt zu Berge zu stehen. Marco holte Luft, dann drehte er sich zu Ronon und Celeb um, bevor er weiter sprach:
„Ich kann den Schild auch vom Jumper aus deaktivieren! McKay ist nicht der einzige Schlaukopf im Universum! Ach ja, wir leihen uns ihren Ronon und den Jumper aus!“
Der Jumper schwebte weiter, dann wurde Elizabeths Gesichtsausdruck wieder weicher:
„Ich hoffe, sie haben einen Plan. Viel Glück!“
Der Archäologe hob den Daumen, dann durchflog er den Ereignishorizont, während sich das Gate hinter ihnen abschaltete. Weir atmete schweren Herzens aus:
„Wieso habe ich das Gefühl, dass dieser junge Kerl noch einiges verändern wird?“
Der Jumper kam aus dem Gate und wechselte sofort in den Tarnmodus. Era war plötzlich völlig still und hatte die Arme verschränkt. Immer wieder schielte sie angespannt zu Marco:
„War das unbedingt nötig? Was ist wenn sie den Schild nicht deaktiviert hätte? Konntest du ihn wirklich ausschalten?“
Marco schüttelte wieder kühl den Kopf, dann lachte er fies:
„Nö! Das war unmöglich! Ich hätte in das Hauptsystem der Stadt gemusst, um das zu schaffen. Dafür blieb keine Zeit!“
Nun war es Celeb, der begeistert in die Hände klatschte:
„Du hast also schroff gelogen! Respekt! Ich hätte dir das mit dem Schutzschild abgenommen!“
Der Blonde fühlte sich geschmeichelt, während er das Schiff über den Planeten lenkte:
„Ehrlich gesagt, war ich mir nicht sicher ob sie es schlucken würde aber in den zahlreichen Diskussionen mit McKay habe ich erfahren, dass Weir keine Ahnung hat, was man alles mit der Stadt anstellen kann und was nicht! Die Frau tat mir schon richtig leid! Dr. Weir wird mich vermutlich für den Rest ihres Lebens hassen!“

Ronon fand den jungen Anführer immer sympathischer und musste auch grinsen.
Das verflüchtigte sich rasch wieder, als vor ihnen ein Wraith-Basisschiff lag. Es war wie die meisten ruhenden Schiff, in einem Berg eingebettet und mit Bäumen zu gewachsen. Trotzdem schwebten überall Darts und lauerten auf mögliche Eindringlinge.
Mit einem schnellen Gedanken baute sich ein Display im Jumper auf:
„Ich orte die ZPMs! Sie sind an Bord des Wraith-Schiffes! Unsere Befürchtungen sind wahr! Sheppards Team wurde von den Wraith erwischt!“
Ronon wurde wütender und sein Blick war kalt auf das Schiff der Wraith gerichtet. Era hingegen war jetzt wieder ängstlich. Sie hatte nur die Schauergeschichten von Marco gehört, dass die Wraith ihren Opfern die Lebensenergie aussaugten. Dabei hatte sie sich selbst allerlei schreckliche Bilder gemacht. Von riesigen Zombies, bis hin zu Tentakelmonstern. Celeb nahm ihre Hand und versuchte sie so ruhig zu halten. Der Jumper flog eine Schneise, dann hielt Marco auf das Basisschiff zu:
„Okay, jemand einen Plan, wie wir das jetzt anstellen?“

Anfangs hatte er sich gewehrt, als sie ihn abholten, um ihn zu verhören.
Nun schleiften ihn zwei muskulöse Corona über den Korridor und behielten dabei ihren bösartigen Gesichtsausdruck. Sebastian kannte so etwas schon, denn er hatte es als Marduk selbst lange genug praktiziert. Eigentlich war er froh, dass es nicht den schwachen George getroffen hatte. Der Techniker war zwar mächtig, was die Telekinese betraf aber Folter würde er sicher nicht überstehen. Sie betraten einen weiteren, kleinen Kerkerraum, der nur durch eine verklebte Lampe beleuchtet wurde.
Die Kammer sah aus, wie in einem schlechten Horrorfilm…
Die Wände waren aus, mit Moos bewachsene, Ziegel und in der Mitte der Kammer stand ein Stuhl, mit Fesseln für Arme und Beine. Der Goa`uld verdrehte die Augen bei dem Anblick und schaute die anderen Corona mürrisch an:
„Okay, das erfüllt wieder zehntausend Klischees! Ich verstehe nur nicht den Sinn darin? Ich verrate keine Geheimnisse, die Organika schaden könnten!“
Aus der Dunkelheit der Kammer erklang ein fieses Lachen und ein Corona in einem weißen Kittel und einem Mundschutz stellte sich vor ihm auf:
„Lord Marduk! Wir wollen keine Informationen! Wir wissen, dass wir gegen die Antiker-Verteidigung von Organika keine Chance haben! Wir wollen nur unsere Rache, denn wegen dir sind zahlreiche Corona gestorben!“
„Nicht nur Corona…“, gab Sebastian kleinlaut von sich, bevor er auf den Stuhl geschnallt wurde. Die Riemen wurden fest gezogen und schnitten sich tief in die Gelenke. Sebastian ignorierte diesen Schmerz und begutachtete einen kleinen Tisch voller Folterinstrumente. Darunter Skalpelle, Hammer, Nägel und anderes Gerät. Der Goa`uld ahnte, dass es einer dieser schmerzhaften Tage werden würde und biss sich auf die Unterlippe.
Der Folterknecht schnappte sich zu erst einen feinen Skalpell und ließ ihn im Licht blitzen. Danach schnitt er damit die Hose des Soldaten kaputt und setzte die Klinge am Oberschenkel an:
„Dann fangen wir mal an! Schreien sie für mich!“
Der Corona ließ die Klinge in das Fleisch eindringen. Der Major gab nur ein Zischen von sich, dann biss er die Zähne zusammen. Der Sonnenanbeter sah zu seinem Opfer auf, dann blinzelte er etwas irritiert:
„Okay, sie sind offenbar nicht leicht zu beeindrucken!“
Sebastian spuckte dem Folterer ins Gesicht und blieb gelassen, während erstes Blut aus den Wunden floss:
„Da muss mehr kommen, als ein dummes Skalpell am Oberschenkel! Ich wurde verprügelt, niedergestochen, mit mehreren Tausend Volt beschossen, vergiftet und fast zerquetscht! Da ist das hier nichts!“
Der Corona verstand und griff sich eine Zange vom Tisch und umschloss damit den Zeigefinger der linken Hand:
„Wenn das so ist…“
Mit einer raschen Handbewegung knickte er den Finger zur Seite weg. Nun durchströmte doch ein unübertrefflicher Schmerz den Körper des Goa`uld. Es war nur kurz aber es reichte für einen kleinen Schmerzenschrei.
Der Folterknecht schien jetzt erst richtig warm zu laufen und schnappte sich einen Hammer. Ein derartiges Werkzeug, konnte nur schmerzhaft genutzt werden. Das Objekt wurde hoch gehoben und dann mit viel Schwung auf die Hand nieder geschlagen. Ein lautes Knirschen ging von Sebastians linker Hand aus, als sie von der Wucht des Hammers zertrümmert wurde.
Nun verzog der Goa`uld das Gesicht und stieß einen heftigen Schrei aus. Dieser Schmerz war durchaus grausam und er atmete schwerer, als er bemerkte, dass dieses Gefühl nicht wieder verschwand.
Der Corona war voll auf begeistert und überlegte einen gekonnten Schlag in die Rippen zu platzieren, als es eine Erschütterung gab. Die Erde bebte und der kleine Tisch mit den Folterinstrumenten kippte einfach um.
Die beiden Wachen vor der Tür schienen genauso überrascht, wie der Folterer selbst. Sebastian, der immer noch versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen, schaute neugierig auf, als es eine weitere Erschütterung gab:
„Was ist das?“

Von seiner Zelle aus, konnte George genau sehen, was auf dem Planeten passierte.
Ein großes Schiff war durch die Wolkendecke zum Planeten hinab geschwebt und feuerte mit Energiegeschossen auf die Stadt. Das Raumschiff war so groß wie ein Wraith-Basisschiff und schien aus Kristallen zu bestehen. Die glänzende Oberfläche schimmerte, als sich das Sonnenlicht der Coronawelt auf ihr spiegelte.
Überall in der Stadt stürmten panisch die Krieger von Chai umher und versuchten größere Schäden zu verhindern.
Nun versuchten die zahlreichen Basisschiffe diesen unbekannten Angreifer zu zerstören. Leider schien das unbekannte Schiff mit ausgesprochen starken Schilden bestückt zu sein, denn nicht eine Lasersalve durchdrang das Kraftfeld.
Das Kristallschiff hingegen brauchte nur wenige Geschosse, um die Schilde der Corona zu durchdringen und die Schiffe zu zerstören.
Einer der Marines stellte sich neben George und versuchte Klarheit zu bekommen:
„Was ist da los?“
George räusperte sich, dann wand er sich an die Soldaten:
„Ein Schiff feuert auf den Planeten? Leider nicht die Antares! Es ist ein Schiff aus Kristall und leider ahne ich, wer sich da die Ehre gibt…“
Die Marines schauten sich nur schockiert an aber George sah darin eine Chance:
„Das entstehende Chaos könnte uns retten! Wenn die Hauptenergieversorgung zusammen bricht, ist das Schloss der Zelle nicht mehr mit Energie versorgt! Ich kann dann die Zellentür aufbrechen!“
Kaum waren die Worte ausgesprochen gab es eine neue Explosion und die Lichter in den Gängen begannen unkontrolliert zu flackern. Nach zwei weiteren Erschütterungen fiel die Beleuchtung ganz aus und George stellte sich vor die dicken Gitter der Gefängniszelle:
„Perfekt!“
Er hob die Hand und konzentrierte sich auf die Tür…
Die Marines wirkten eher skeptisch und versammelten sich unschlüssig um den Schiffstechniker, der mit einem letzten Ruck eine Druckwelle auf die Kerkertür abfeuerte. Die Psi-Attacke hatte genau getroffen und katapultierte die Tür an die gegenüber liegende Wand.
Die Soldaten schauten ihn jetzt völlig überrumpelt an und waren ratlos. George hingegen zwinkerte ihnen amüsiert zu und deutete auf das Ende des Korridors:
„Wir verschwinden aber vorher suchen wir Major Rantold!“

Als er aufwachte, war alles dunkel…
Die Luftfeuchtigkeit war hoch und er hatte einige Mühe sich wieder aufzurichten. Sofort eilte die junge Frau aus seinem Team herbei:
„John! Geht es ihnen gut?“
Teyla klang besorgt und Sheppard konnte den Tonfall durchaus verstehen, als er diesen Ort erkannte. Schon zu oft hatte er in einer Wraith-Zelle gesessen, um zu wissen, dass es unangenehm war:
„Geht so… Was ist passiert? Nein, warten sie! Ich erinnere mich! Der Dart…“
Der Colonel sah sich um aber außer Teyla, ihm und McKay waren sie alleine. Eine feine Nebelschicht lag über dem Boden des Hive und wie immer schien die Lage aussichtslos:
„Rodney? Können sie uns hier raus holen?“
„Wenn ich Superkräfte hätte vielleicht aber so sieht es sehr schlecht aus…“
Der Ton war patzig wie immer und auch wenn John es nicht gerne zugab, so hatte McKay doch Recht. Es gab keine Hilfe, da auch kein Ronon hier war, um das Gefängnis mit seinem Messeraufgebot zu öffnen. Ohne Verstärkung würden sie nicht raus kommen. Teyla versuchte optimistisch zu klingen:
„Vielleicht schickt Elizabeth schon Rettung…“
Der Kanadier stieß wieder ein genervtes Seufzen aus:
„Das kann noch dauern, wenn man bedenkt, dass eine Rettungsaktion äußerst riskant wäre!“

Während der Astrophysiker im Inneren des Hive nach wie vor pessimistisch war, näherte sich von außen der Puddle Jumper von Marco und seinen Freunden. Der Blonde überlegte immer noch krampfhaft, dann drehte er sich zu den Kameraden um:
„Mir fällt nix ein, also werde ich es direkt machen!“
„Wie direkt?“, fragte Era missverstehend, als sie plötzlich eine Drohne sah, die auf das Wraith-Basisschiff zu steuerte. Das gelbe Geschoss hatte freie Bahn und schlug ein klaffendes Loch in die Außenhülle des Hive. Danach flog der Jumper genau auf die entstandene Öffnung zu. Die Galonierin schluckte, dann schrie sie wütend auf:
„Was für ein bescheuerter Plan soll das sein?“
„Ein direkter!“, gaben Ronon und Celeb im Chor wieder, während sich Era in ihren Sitz krallte.
Alle schnallten die Sicherheitsgurte enger und Marco raste genau auf das Schiff zu. Dann gab es einen lauten Knall und der Gleiter donnerte durch das Loch ins Schiff hinein. Der Schwung war groß genug, um die Spitze des Jumpers vollkommen einzudrücken und alle Teammitglieder aus ihren Sitzen zu reißen.
Danach öffnete sich die Heckluke und alle vier kullerten benebelt hinaus. Ronon stand zu erst wieder und zog kampfbereit seine Waffe, während Era sich giftig den Staub von der Kleidung klopfte:
„Bist du vollkommen verrückt geworden? Wir hätte drauf gehen können und der schöne Jumper ist nur noch Schrott!“
Marco zuckte mit der Schulter, dann begutachtete er den Schaden:
„Der Jumper hat seinen Zweck erfüllt! Die werden tierisch in Panik geraten, diese Wraith!“
Die junge Frau schrie auf, dann stampfte sie wütend hinter Ronon her. Ihr war die Diskussion zu blöde und sich über die Aktion aufzuregen würde ihr auch nicht helfen.
Celeb hingegen empfand die Situation als komisch und bildete das Schlusslicht, während Marco sich noch einen Lebenszeichendetektor aus dem Jumper holte.

Der Folterknecht war aufgewühlt verschwunden, als ihm klar wurde, dass die Stadt beschossen wurde. Auch die Wachen hatten kein Interesse mehr daran über den Soldaten zu wachen.
Sebastian saß nun plump auf dem Stuhl und hoffte, dass seine Hand jemals wieder zu gebrauchen war. Noch immer war er fest gebunden und die Wunden am Bein bluteten auch noch. Es war ein unschönes Gefühl, hilflos da zu sitzen.
Wieder hallten Explosionen durch die Luft, bevor die Erde unter dem Feuer des angreifenden Schiffes vibrierte.
Er holte Luft und versuchte sich abermals von den Riemen los zu reißen aber der Versuch misslang und das Leder schnitt sich weiter in seine Gelenke.
Dann tat sich die Tür auf und im ersten Augenblick glaubte er, dass sie ihn hinrichten wollten. Sein Herz schlug schneller und innerlich schloss er mit dem Leben schon ab, als er Georges Gesicht erblickte. Dieser schien etwas fassungslos von dem Anblick, dann band er ihn los:
„Was haben sie mit dir gemacht?“
Der Goa`uld versuchte seine Hand so wenig zu bewegen, wie es nur ging:
„Wonach sieht es denn aus? Habe die Bekanntschaft mit einem Hammer gemacht… Ist jetzt unwichtig! Was geht hier vor?“
Der Techniker brauchte nicht lange für eine Erklärung:
„Ein Schiff aus Kristall ist aufgetaucht und beschießt den Planeten. Der Konstruktion nach würde ich auf Erzengel tippen und jetzt zeig mal deine Hand!“
George konzentrierte sich auf seine Heilkräfte und versuchte die zertrümmerte Hand wieder zu richten, während Sebastian grübelnd das Gesicht verzog:
„Erzengel? Das ist unmöglich! Wo kommen die plötzlich her?“
Der Heilungsversuch gelang nur zum Teil. George hatte das Schlimmste gerichtet aber komplett heilen konnte er sie nicht. Er schaute Schulter zuckend zu Sebastian auf und deutete auf die Marines, die inzwischen ihre Waffen wieder geholt hatten:
„Ist egal, wo die her kommen! Wir müssen weg, sonst gehen wir mit dem Planeten unter! Die Corona-Basisschiffe haben dem Kristallschiff offenbar nichts entgegen zu setzen!“
Damit endete die Raterunde und alle machten sich auf den Weg, um den Planeten so schnell wie möglich zu verlassen. Der Weg zum Sternentor war sicher weit genug, auch ohne chronischen Munitionsmangel.

Bisher hatten sie die Wanderung durch das Hive überstanden, ohne auf Wachen zu treffen aber Marco konnte auf Lebenszeichendetektor sehen, wie immer mehr Wraith aus dem Schlaf erwachten. Sie erreichten wieder eine Weggabelung, dann gab Era ein besorgtes Seufzen von sich:
„Es werden immer mehr! Bald wimmelt es hier von Wraith und wir müssen Sheppards Team retten, während wir zeitgleich die ZPMs finden! Das wird doch nie etwas!“
Marco drehte sich zu der Galonierin um, dann schaute er zu Ronon auf:
„Du kennst dich doch in diesen Schiffen aus, oder? Ihr kümmert euch um Colonel Sheppard und sein Team!“
Der Kämpfer von den Atlantern schien einverstanden und hob seine Waffe vors Gesicht. Celeb und Era schienen etwas überfordert und die Kriegerin packte Marco am Arm:
„Was hast du vor?“
„Ich lenke ihre Aufmerksamkeit auf mich und hole die ZPMs! Dann habt ihr freie Bahn!“, antwortete er schroff und machte sich auf den Weg in die Dunkelheit des Schiffes.
Ronon schien amüsiert und schaute dem Blonden hinterher:
„Euer Anführer ist verrückt aber ich mag ihn!“
Die Galonierin war einmal mehr genervt und versuchte keinen Schreikrampf zu bekommen.
Danach machten sich auch die drei verbliebenen Mitglieder des Teams auf die Suche.

Die hellen Gänge waren wieder so protzig, wie man es von den Corona kannte. Die Wände waren aus weißem Gestein und überall hingen große Sonnen zur Zierde. Die Korridore der Stadt waren weit verzweigt und immer wieder entgingen die Flüchtlinge nur knapp den wachsamen Blicken der Krieger von Chai.
Es gab wesentlich weniger Wachen, da überall Panik ausgebrochen war. Das unbekannte Schiff war eine nie da gewesene Gefahr und die Attacke mit der Horizon hatte die Corona zweifellos geschwächt.
George spähte abermals um eine Ecke und konnte den Ausgang ins Freie sehen. Vor der Tür standen zwei Krieger, die aber leicht zu überwältigen waren. Viel mehr Sorgen machten sie sich um die Wachen am Stargate, denn sicher hatten die Corona vorgesorgt, um einen Angriff durch das Sternentor zu verhindern. Sebastian feuerte zwei Schüsse aus der Zat ab, um die beiden Wachmänner auszuschalten, dann bewegte sich die Gruppe auf den Ausgang zu. Der Anblick war unglaublich.
Das Kristallschiff war bis auf ein paar wenige Kilometer in die Atmosphäre hinab geschwebt und feuerte jetzt gezielt auf wichtige Gebäude.
Der Palast von Chai, in dem das Team damals nach der Lunatic gesucht hatte, war bereits zerstört und nur noch ein Trümmerfeld stellte die einstige Pracht des Tempels dar. Sebastian drehte sich besorgt zu den anderen um:
„Das Gate wird vermutlich schwer bewacht aber einen anderen Weg haben wir nicht…“
George begann zu grübeln, kam aber zu keiner Lösung, also nickte er nur:
„Okay, dann muss es wohl so funktionieren…“
Die Gruppe wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, als plötzlich zahlreiche Einheiten der Corona auf den Platz vor dem Sternentor stürmten und kämpferische Haltung einnahmen.
Es gab einen grellen Lichtstrahl und vor den feindlichen Massen erschien eine Person.
Es handelte sich dabei um jemanden aus dem Inneren des Kristallschiffes. Sebastian war plötzlich starr vor Schreck und auch George schluckte einen dicken Kloß herunter, als sie diesen Mann sahen:
„Das ist Gabriel!“
Der Erzengel musterte die gegnerischen Truppen, dann stieß er ein enttäuschtes Zischen aus:
„Ist das alles, was die Sonnenanbeter zu bieten haben? Ich muss sagen, dass ich ernsthaft mehr erwartet habe…“
Die Corona wirkten unentschlossen, als plötzlich ihr Anführer vor trat und den Neuankömmling bedrohlich anstarrte:
„Wie kannst du es wagen, uns anzugreifen? Wir sind die Diener der Sonne! Verlasse unsere Welt!“
Gabriel brach in hysterischem Gelächter aus, bevor er unbeeindruckt die Hand hob:
„Die Sonne ist ein brennender Gasball und keine göttliche Macht! Ihr seid mir nicht von Nutzen, also werde ich euch auslöschen aber eure Welt gibt viele Rohstoffe für meine Armeen her! Ich werde mich reich bedienen!“
Kaum waren die Worte ausgesprochen, feuerte das Raumschiff weiter und Gabriel selbst trat durch die Corona hindurch, als wären sie nicht da. Er ignorierte die tobende Menge einfach. Die Sektenmitglieder schlugen auf ihn ein, nutzten alle Raffinessen ihrer Kampfkunst aber der Erzengel ging einfach weiter. Erst, als es ihm zu nervig wurde, ließ er reine Energie aus seinem Körper strömen und feuerte sie in die Massen. Diese Energiestöße waren auch das Zerberus-Team neu.
Es gab Explosionen und schon wirbelten neue Corona durch die Luft.
Sebastian und George tauschten nur geschockte Blicke aus:
„Das ist ein Gemetzel! Die Corona haben keine Chance!“
Voller Groll wurden hunderte Corona auf einen Schlag nieder gestreckt.
Sie waren nicht in der Lage der Macht des Erzengels zu trotzen. Als Gabriel in der Stadt verschwunden war, stürmte das Team zum Sternentor. In diesem Fall hatte ihnen Gabriel die Flucht ermöglicht. Trotzdem war es ein grausamer Anblick. Sie mussten über Leichenberge hinweg stolpern, während George die Tasten des DHDs betätigte. Er drückte die erste Gylphe, verzog aber sofort das Gesicht:
„Wie haben da ein Problem! Das Gate lässt sich nicht anwählen!“

Inzwischen hatte man ihn bemerkt und zahlreiche Krieger rasten wild durch die Korridore, um den Eindringling ausfindig zu machen.
Mit einem gekonnten Dreher verpasste er einem weiteren Wraith einen machtvollen Tritt. Der Soldat landete polternd am Boden, nur um Platz für den nächsten Wraith zu machen.
Marco war inzwischen genervt und verzog wütend das Gesicht:
„Das kann doch nicht wahr sein! Entweder sind meine Gegner grundsätzlich übermenschlich stark oder einfach nur in der Überzahl! Ich finde das langsam nicht mehr lustig!“
Stunner-Geschosse sausten durch die Luft und trafen ihn frontal aber zum Glück schienen ihm diese Strahlen nichts auszumachen. Er spürte nur ein kurzes Kribbeln, dann konnte er gnadenlos weiter kämpfen, sehr zum Leidwesen der Wraith.
Marco hatte in einem Bericht von Atlantis über Lieutenant Ford gelesen. Dieser hatte sich mit Wraith-Enzymen eine übermenschliche Vitalität gegeben und war ebenfalls gegen das Feuer von Stunnern immun.
So musste es nun auch mit Marco sein. Einer der Wraith legte es wieder auf einen Nahkampf an aber Marco packte ihn an den langen Haaren und verpasste ihm einen Tritt genau ins Gesicht.
Das Alien flog fauchend durch die Luft und schlug vor seinen Artgenossen am Boden auf:
„Ich finde das echt nicht mehr witzig! Begreift ihr nicht, dass ich stärker bin?“
Diese Kreaturen waren für die Menschen und für die Antiker ein schrecklicher Feind aber einem Menschen wie Marco schienen sie noch nie begegnet zu sein. Die Wraith reagierten schon fast panisch, als Marco erneut drei auf die Bretter schickte, um zu den ZPMs durchzudringen.
Mit einem erneuten Fausthieb flog der nächste Wraith durch die Luft und durchschlug die Tür eines Labors. Auf dem Detektor in seiner Hand, konnte Marco drei große Energiequellen sehen, die in dem Labor versteckt lagen. Seine Anzeige bestätigte sich und der Archäologe fand auf einem Tisch die drei Energiequellen. Sofort eilten die drei Wraith-Forscher herbei, um den Eindringling fern zu halten aber auch sie unterschätzen seine Kraft.
Nun stieg seine Laune wieder etwas:
„Sehr schön! Die habe ich gesucht!“
Marco grinste schelmisch und zog einen Beutel hervor, den er von Atlantis mitgenommen hatte, um die ZPMs zu transportieren. Im nächsten Moment spürte er nur noch einen frischen Windhauch und bemerkte einen Schatten, der sich hinter ihm aufstellte.
Er schnellte rum, vermied es aber dieses mal einen Schlag zu landen. Vor ihm stand eine Wraith-Frau mit rotem Haar und unwahrscheinlich schlechten Zähnen. Voller Abscheu machte er einen Satz zurück aber die Wraith-Frau verharrte auf ihrer Position:
„Wer bist du? Wo kommst du her?“
Der Blonde sah sie schräg an, dann fasste er sich hinter den Kopf:
„Colonel Sheppard hat mal erwähnt, dass Wraith-Königinnen zu viele Fragen stellen… Es ist unwichtig woher ich komme! War nett mit ihnen zu plaudern!“
Gerade, als er den ersten Schritt machte, hallte ein entsetzlicher Schmerz durch seinen Kopf und die Stimme der Wraith-Queen zwang ihn zu bremsen:
„Du kamst mit einem Schiff der Lantianer! Wo hast du das her?“
Immer wieder donnerte die Stimme wie ein lautes Grummeln durch seinen Schädel. Zwar war Marco ihr körperlich überlegen aber von der geistigen Kraft konnte er sich noch eine Scheibe abschneiden. Er biss die Zähne zusammen und quetschte nur ein „Habe ich vergessen!“ heraus.
Die Queen näherte sich und schaute ihm tief in die Augen:
„Wie viele von deinen Leuten sind noch auf dem Schiff? Sag es mir!“
Der Archäologe kämpfte mit sich selbst, als er diese hallende Stimme vernahm:
„Mehr als dir lieb wäre… Hör mal, ich habe noch anderes zu erledigen, also darf ich jetzt gehen?“
Die Wraith-Königin stieß ein Fauchen aus, dann hob sie dürstend den Arm:
„Du scheinst keine Furcht zu haben aber ich spüre eine wunderbare Energie in dir… So rein… So kraftvoll…“
Im nächsten Augenblick sauste die Hand an Marcos Brust und begann an seiner Lebenskraft zu zehren.

Noch immer saßen die drei ratlos in der Zelle. McKay hatte die Wände nach irgendwelchen Leitungen abgesucht aber bisher war die Suche erfolglos.
Nun kniete er murrend in der Ecke, während Teyla ihn ermunternd ansah:
„Beruhigen sie sich, Rodney…“
Der Kanadier blitzte die Athosianerin finster an, dann verschränkte er wieder die Arme:
„Beruhigen? Wir sitzen in einem Wraith-Basisschiff und haben keine Fluchtmöglichkeit! Ich habe durchaus das Recht panisch zu werden!“
Sheppard verdrehte nur die Augen und bemerkte nicht, wie sich Personen der Gefängniskammer näherten. Es gab ein Zischen und das Gitterkonstrukt verzog sich. Überrascht konnten die Atlanter ihren Freund Ronon sehen, der Era und Celeb im Schlepptau hatte. John freute sich über die Rettung, runzelte aber auch fragend die Stirn:
„Klasse! Elizabeth hat ihnen eine Rettungsaktion gestattet?“
Der Runner schluckte ein Lachen hinunter und reichte Sheppards Team ein paar Waffen, während er zu Era sah.
Die Galonierin seufzte nur gestresst:
„Nicht so ganz… Unser Boss hat einfach so entschieden! Sie sollten sich bei Marco an so was gewöhnen! Da fällt mir ein, dass er gar nicht gesagt hat, wo wir uns treffen!“
Verunsicherung ging durch die Gruppe und McKay hob wieder mahnend den Finger:
„Das ist typisch! Diese Harrisons haben nie einen Plan! So was von unreif!“

Sie saugte und spürte diese gewaltige Kraft, die ihren ganzen Körper durchströmte und in einen ekstaseähnlichen Zustand versetzte.
Schon sehr bald hatte sie die ganze Lebensenergie dieses Menschen in sich aufgenommen und würde für lange Zeit satt sein.
Der Kraftstrom riss nicht ab und voller Genuss schloss sie die Augen und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen:
„Was für ein Geschmack! Und diese Energie!“
Ihre Euphorie war nicht zu übersehen aber dann zog sie ein Räuspern zurück in die Realität. Marco schaute sie gebannt an und sein Gesicht zog eine Schmolllippe. Er schien kein Stück gealtert zu sein und er hatte diesen mürrischen Gesichtsausdruck, der die Queen beunruhigte:
„Es ist ja sehr schön, dass ich dir so wunderbar schmecke aber ich brauche meine Kraft noch!“
Er riss sich von der Saughand los, zog ein Bein nach hinten, ballte die Faust und visierte die Königin mit einem ironischen Blick an:
„Eigentlich schlage ich keine Frau aber bei so hässlichen Aliens wie dir, mache ich gerne eine Ausnahme!“
Im nächsten Moment wurde die Queen von einem Hieb getroffen, der locker menschliche Kiefer gebrochen hätte. Sie taumelte und landete am Boden, während Marco einige Schritte zurück wankte:
„Übel… Die hat mir doch mehr Energie geraubt, als ich dachte…“
Sein Blick war etwas schwummrig und seine Beine fühlten sich ein bisschen an wie Pudding, während er die Wraith-Queen beobachtete. Diese richtete sich wieder auf und schüttelte zornig den Kopf. Marco hatte die regenerativen Kräfte der Wraith nach dem Nähren unterschätzt. Ihre Augen wanderten durch den Raum, dann kreischte sie aggressiv auf:
„Das wirst du bereuen, Mensch!“
Für die Königin war völlig klar, dass dieser Junge ein Atlanter sein musste und jenes bedeutete, dass die verlorene Stadt damals nicht zerstört wurde. Durch den Schrei erwachten neue Wraith aus ihrem Schlaf und ein Ruck ging durch das Schiff. Der Blonde hatte ein ungutes Gefühl und nahm neue Kampfhaltung ein:
„Das habe ich nicht mit einkalkuliert!“

Sheppards Team hatte es geschafft den Jumper zu erreichen, stellte aber mit Besorgnis fest, dass sich die zerschmetterte Wand von selbst regeneriert hatte.
Das Fluggefährt hingegen war völliger Schrott und nicht einmal McKay wäre noch in der Lage es zu reparieren. Der Astrophysiker versuchte Zugriff auf die Konsole zu bekommen aber es schlug fehl:
„Habe ich schon erwähnt, dass diese Harrisons immer alles ohne Plan machen!? Der Jumper ist völlig unbrauchbar!“
Kaum hatte Rodney die Worte ausgesprochen, ging eine Erschütterung durch das Schiff und warf alle zu Boden. John starrte den Wissenschaftler unschlüssig an, während McKay diesen typischen Panikblick bekam:
„Das Wraith-Schiff startet!“

Fortsetzung: Folge 16
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