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Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

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Folge 9: Alte Ängste


Noch immer wartete das Team vor dem Ausgang der Stadt. Sie wollten lieber nicht nass werden, denn der Regen bestand wieder einmal aus ganzen Wasserfäden. Es war inzwischen Wochen her, dass sie eine richtige Außenmission hatten. Sebastian freute sich am meisten und richtete begeistert seine Ausrüstungsweste, die er übrigens zu letzt vor der Zeit als Marduk an hatte.
George sah angespannt zwischen Era und Marco hin und her. War es für die beiden möglich, sich auf dieser Mission zu vertragen? Er bezweifelte das, denn die Sache mit Celeb war wirklich nicht lange her.
Das Team beobachtete den inneren Ring und die Chevrons, als plötzlich ein kleiner Körper zwischen die Vier trat. Alle sahen runter und Sebastian verdrehte die Augen:
„Ich glaube es nicht! Der Kerl macht sein Versprechen wahr!“
Pollon sah zu den anderen mit seinen großen, schwarzen Augen auf und erwartete bereits einige Kommentare. Der Asgard trug eine Ausrüstungsweste wie der Rest des Teams.
Seine war allerdings sehr viel kleiner und mit einigen Asgardsachen bestückt. Als die Antares von der Erkundungstour zurückkam, fand sie einen Planeten auf dem es merkwürdige Energiesignaturen gab. Pollon vermutete eine fortschrittliche Technologie. Schon bestand der Außerirische darauf mit zu kommen. Natürlich hatte Marco ihn vor schwerem Gelände gewarnt aber der Asgard war ein sturer Vertreter seiner Rasse.
Die Scanns hatten gezeigt, dass es sich um eine bewohnte Welt mit vielen Wäldern handelte. Trotzdem ließ sich Pollon nicht von seiner Entscheidung abbringen. Jetzt stand der Asgard als fünftes Teammitglied in der Reihe. George konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als Pollon ihn mit großen Augen ansah:
„Was ist der Grund deines humoristischen Ausbruches, George Grey?“
„Nichts…“
„Ich muss dich darauf hinweisen, dass Schauspielen nicht zu deinen Talenten gehört!“
Der Techniker gab nach und versuchte so wenig verletzend wie möglich zu klingen:
„Naja, wenn wir auf Feinde treffen wird es brenzlig… Wie willst du dich schützen?“
Pollon schwieg, dann zeigte er ein kleines Gerät, dass an einem Handschuh befestigt war:
„Diese Waffe funktioniert ähnlich wie eine Zatniticon der Goa`uld! Es hat jedoch eine erhöhte Feuerrate!“
Alle schluckten, dann bildete sich schon der Ereignishorizont. Fürst Zaiku meldete sich ein letztes Mal über Funk:
„Sie haben grünes Licht! Ich wollte sie noch einmal an den Sicherheitscode erinnern, wenn sie zurückkommen. Wir werden die Iris, die sie mitgebracht haben, geschlossen halten!“
Marco hob den Daumen, dann durchquerten sie die schimmernde Fläche.
Auf der anderen Seite war alles grün. Große Bäume wuchsen um das Stargate herum und am Wegrand befanden sich viele Farne und Sträucher. Das Sternentor stand nicht wie üblich auf einer Lichtung, sondern mitten im Wald. Ein unwegsamer Trampelpfad führte durchs Unterholz. Wieder schaute George amüsiert zu Pollon hinunter:
„Immer noch Spaß an der Mission?“
Der Asgard blieb gelassen und machte die ersten Schritte vor, während er einen Scanner in seiner winzigen Hand hielt:
„Laut den Berichten bist du der erste, der jammert, George Grey!“
Era und Marco grinsten sich jetzt an, als sie diese Worte hörten. George war wirklich kein guter Wanderer und in dem Punkt hatte Pollon vollkommen Recht. Danach folgten die anderen. Pollon tippelte vorweg, gefolgt von Marco. Direkt hinter dem Anführer liefen Sebastian und George. Era bildete das Schlusslicht.
Warmer Wind fegte durch die Baumwipfel, die beruhigend rauschten. Vögel erklangen in der Ferne und der Geruch von frischem Laub verbreitete sich überall. Der Weg war manchmal etwas unwegsam aber doch zu schaffen und sogar Pollon hielt den Marsch aus. Irgendwann hing George wieder ein ganzes Stück hinter der Gruppe zurück. Sebastian drehte sich ärgerlich zu dem Techniker um:
„Beeil dich, George! Du bist echt lahm!“
„Und ihr rennt! Hätte ich das gewusst, wäre ich auf Organika geblieben! Wieso konnten wir keinen Jumper nehmen?“
Der Archäologe drehte sich zu seinem besten Kumpel um und verzog das Gesicht:
„Wie soll ich zwischen den Bäumen fliegen? Hast du dich nicht vorhin noch über Pollon beklagt? Der hält tapfer durch…“
Jetzt drehte der Asgard sich um und reagierte wieder mit der gewohnten Kühle:
„Ich habe ein Medikament genommen, welches mich für ca. zwei Stunden stärkt. Nur so ist es mir möglich diese Mission zu begleiten…“
Jetzt sank George endgültig beleidigt auf die Knie:
„Unfair! Der Asgard ist gedopt!“
Nach einigen unwichtigen Diskussionen schafften es die anderen den Schiffstechniker wieder auf die Beine zu bekommen. Da gab Sebastian ein Zeichen mit der Hand und deutete auf ein paar Rauchschwaden in der Ferne:
„Da muss ein Dorf oder so etwas sein…“
Pollon hob seinen Scanner und beachtete den Kommentar nur geringfügig:
„Das ist korrekt. Laut der Antares gibt es dort eine Siedlung aber die ist für uns von nachhaltiger Bedeutung. Wir sollten uns auf die Energiesignatur konzentrieren.“
Wieder verzog George das Gesicht und schaute deprimiert zum Boden:
„Mist, ich hatte auf eine Gastwirtschaft für eine Pause gehofft…“
Marco begann zu überlegen, dann schaute er sich dreimal um:
„Okay, ich und George sehen uns mal das Dorf an. Vielleicht wissen die etwas über die gesuchte Technologie. Sebastian? Era? Ihr begleitet Pollon bei der Suche nach der Energiequelle!“
Damit war es entschieden.
Die Gruppe trennte sich, doch Marco hatte sich damit nicht gerade Freunde gemacht. Als er die Aufteilung bekannt gab, blitzte ihn Era fies an.
Sie wollte nicht mit Sebastian unterwegs sein. Nicht mit dem Kerl, der fast ihr ganzes Volk ausgelöscht hatte. Dieser versuchte die Galonierin so wenig wie möglich zu beachten. Er versuchte stattdessen mir Pollon mitzuhalten, der mit seinen kleinen Füßen über einen Hügel huschte. Era folgte den beiden widerwillig und warf Marco einen an genervten Blick hinter her.

Pollon hatte es inzwischen eilig und beeilte sich damit die Signatur zu finden.
Es überraschte Sebastian, wie schnell der Asgard doch war. Er hatte immer geglaubt diese Typen mussten in fliegenden Sesseln durch die Gegend fliegen wie Yoda. Der Major lief schnell, um den Grauen auszubremsen:
„Halt! Das geht so nicht! Du musst auf Fallen achten, Pollon!“
Der Asgard bremste aus und drehte sich verstehend um:
„Ich muss zugeben, dass ich diese Variable nicht bedacht habe!“
Jetzt kam auch die wütende Era dazu, die beide zornig anpflaumte:
„Sagt mal, seid ihr bescheuert! Rennt doch nicht so!“
Dann hob Sebastian panisch den Arm und versuchte die Galonierin fern zu halten:
„Komm nicht näher!“
Es war zu spät. Als Era die beiden anderen erreichte, hörten sie nur noch ein lautes Knacken. Im nächsten Moment gab der Boden nach und alle drei fielen in die Tiefe. Durch das zusätzliche Gewicht von Era wurde ein Holzgestell zerstört, welches über einer Fallgrube in Position gebracht wurde. Jetzt fanden sich Pollon, Sebastian und Era in einem matschigen Loch wieder. Völlig wütend schrie der Goa`uld auf, während seine Augen aufgeregt blitzten:
„Was ist an „Komm nicht näher!“ so schwer zu verstehen!?“
Die Galonierin richtete sich auf und verpasste dem Goa`uld einen Schlag auf die Schulter:
„Ach, sei still! Fallgrube hätte vollkommen gereicht! Wie sollten Marco versuchen über Funk zu erreichen!“
Pollon brauchte am längsten, um wieder hoch zu kommen. Für ihn war der Sturz am schwersten und er konnte von Glück reden, dass niemand auf ihn gefallen war. Seine dünnen Ärmchen und Beinchen wären sicher gebrochen worden:
„Durch die Energie, die wir verfolgen, ist das Funksignal gestört!“
Die junge Frau fuhr sich durch das Haar, dann schaute sie zum oberen Ende des Loches hoch:
„So was peinliches! Eine simple Fallgrube? Was machen wir jetzt, Goa`uld?“
Sebastian schaute sie murrend an, dann verschränkte er die Arme:
„Keine Ahnung! Warten?“
„Was ist das für ein blöder Plan!“
„Hast du einen Besseren, blöde Kuh?“
„Blöde Kuh? Ihr habe nichts falsch gemacht! Mistkerl!“
„Außer auf die Fallgrube zu treten, vor der ich dich gewarnt habe! Blöde Zibbe!“
„Sei still, du Massenmörder!“
„Ich versuche gerade meine Fehler wieder gut zu machen, falls es dir nicht aufgefallen ist!“
„Wieso fängst du nicht hier in der Grube damit an, Sebastian?“
Das hin und her regte sogar Pollon auf, dabei empfanden Asgard nicht einmal Emotionen. Mit einem feinen Räuspern hob er die Hand:
„Ich wollte euch darauf hinweisen, dass derartige Konversationen nicht zum erwünschten Gesprächsziel führen und in unserer Situation äußerst ineffizient sind!“
Darauf hin brach beleidigtes Schweigen über die Gruppe ein, was Pollon nicht wirklich verstand.

Vorsichtig näherten sich die Freunde dem kleinen Dorf zwischen den Bäumen.
Die Menschen hatten etwa den Stand der Galonier und alle gingen ihrem normalen Tageswerk nach. Ein paar Frauen bereiteten auf dem Dorfplatz das Essen, während die Männer aus Holz neue Werkzeuge herstellten. Ein paar Kinder jagten um die Häuser und versuchten sich zu fangen.
Kaum hatten Marco und George das Dorf betreten, ernteten sie merkwürdige Blicke, bevor alle Kinder panisch in die Häuser rannten, gefolgt von ihren Müttern. Die Männer des Dorfes nahmen Abstand und schauten völlig unvorbereitet auf die Neuankömmlinge.
George gab Marco einen kleinen Stoß und flüsterte ihm ins Ohr:
„Das wird sich wohl nie ändern! Sehen wir aus wie Geister?“
Der blonde Archäologe schüttelte den Kopf und versuchte es seinem Partner verständlich zu machen:
„Quatsch, die Leute kennen bloß keine Fremden…“
Jetzt machte der Anführer einen Schritt vor und grüßte die Bewohner vorsichtig. Da trat auch schon ein Mann mit kurzen Haaren aus der Gruppe und verbeugte sich:
„Ihr großen Boten… Ich ersuche eure Gnade! Wir haben ihre Opfergaben noch nicht beisammen…“
Die Jungs sahen sich stutzig an, dann deutete Marco an, dass sich der Mann wieder erheben sollte:
„Was für Boten sollen wir sein? Was für Opfergaben?“
Der Dorfbewohner schien etwas überrascht, dann senkte er wieder den Kopf:
„Testet ihr uns, Boten der Zera?“
Jetzt lag plötzlich Stille über dem ganzen Dorfplatz und beide Teammitglieder versuchten die Worte zu verdauen. Es dauerte nicht lange und George brach in schrillem Gelächter aus. Er versuchte das Lachen zurück zu halten aber es war ihm unmöglich. Marco verzog nur das Gesicht, dann stieß er erleichtert ein Seufzen aus. Die Dorfbewohner waren vom Verhalten ihrer Gottheiten irritiert und hielten den Kopf gesenkt. Würden sie gleich bestraft werden? Der Blonde beruhigte sich und trat nun vor alle Bewohner:
„Hört mir zu! Die Zera sind seit über einem Jahr besiegt! Ihr braucht ihnen keine Opfergaben zu erbringen!“
Der Dorfsprecher schien nicht ganz überzeugt und funkelte die Jungs völlig durcheinander an:
„Aber er hat vor zwei Wochen die letzten Opfergaben abgeholt!“
Jetzt dämmerte es den Freunden und Marco versuchte die anderen über Funk zu erreichen:
„Sebastian, Era, Pollon? Hier ist Marco! Hört ihr mich!“
Es kam keine Antwort, nur ein Rauschen. Er zog eine Augenbraue hoch, dann nahm er George näher zu sich:
„Ich kriege keinen Kontakt! Ich vermute, ein Zera hat sich einen Außenposten aufgebaut…“
Der Schiffstechniker fasste sich grübelnd an das Kinn, dann verstand er:
„Die Energiesignatur stammt von dem Zera? Irgendwie komisch etwas von den ollen Blecheimern zu hören. Nach den Corona oder Marduk wirken die irgendwie niedlich!“

Pollon hatte sich entnervt auf den Boden gesetzt. Sein kleiner Körper wurde schwächer, weil die Proteine nicht mehr wirkten. Das Stärkemittel hatte seinen Körper verlassen und nun war er wieder ein schwacher Asgard. Gleichzeitig versuchte er den Streit von Era und Sebastian zu ertragen, die sich immer mehr an die Gugel gingen.
Der Major stampfte wütend auf und pustete der Galonierin ins Gesicht:
„Du redest nur dummes Zeug! Ihr Galonier seid wohl echt nicht zum Denken geeignet!“
Era fauchte und sie stand vor einem Wutausbruch:
„Wer ist hier dumm!? Ich habe nicht versucht die Galaxie zu erobern!“
„Ach, das wäre dir doch nie gelungen! Du kannst doch froh sein, wenn du mal einen Corona mit einem deiner Stöcke triffst!“
Sie hätten vermutlich noch eine Zeit weiter gestritten, wäre nicht plötzlich eine kratzige Stimme zu ihnen hinab geschallt:
„So sieht man sich wieder!“
Die metallische Stimme klang für Sebastian, wie auch für Era sehr vertraut. Beide sahen zum oberen Ende des Loches auf und erblickten einen glänzenden Körper aus Metall. Diese funkelnden Augen und die knackenden Gelenke, hatten sie lange nicht gehört. Die junge Frau rieb sich die Augen, bevor sie erstaunt den Fallensteller musterte:
„Zill?“
Der Zera schien begeistert von seinem Fang und hob triumphierend die Arme:
„Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht mit euch! Ausgerechnet meine Erzfeinde landen in meiner Grube. Lieutenant Sebastian Rantold und Era von den Galoniern. Und George Grey, der jetzt klein und grau ist!“
Pollon stellte den Kopf schräg und untersuchte den Bösen mit seinen großen, dunklen Augen:
„Verzeih, primitives Metallwesen aber ich bin nicht George Grey!“
Sebastian verzog den Mund, dann begann er lauthals zu lachen. Sogar Era riss sich jetzt zusammen, während sie mit dem Finger zu dem alten Feind hoch deutete. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, während sich der Goa`uld fast kreischend auf die Schenkel schlug:
„Ist das ernsthaft Zill? Ich kriege mich nicht mehr ein! Versuchen die Zera immer noch vergeblichst die Herrscher über das Universum zu werden?“
Der Zera schien jetzt etwas verwirrt. Fürchteten sich die Gefangenen nicht vor ihm? Zeigten sie keine Furcht vor der drohenden Folter? Stattdessen musste er mit ansehen, wie sie sich vor lachen kringelten. Plötzlich schien sich Sebastian wieder zu beruhigen und wischte sich eine Träne aus dem Auge:
„Ich bin jetzt übrigens Major…“
Zill interessierte sich nicht für Sebastians Rang und ballte drohend die Faust, während er die drei erneut argwöhnisch musterte:
„Wo steckt Marco Harrison? Ich will mich an ihm rächen!“
Es dauerte einen Moment und dann versuchte Era achselzuckend eine Antwort zu geben:
„Du willst dich rächen? Lachhaft! Marco ist inzwischen noch mächtiger geworden. Du hast wohl gar nichts mitbekommen. Sogar Sebastian hier hat mehr Macht als du!“
„Schweig, Galonierin!“, donnerte es aus dem metallischen Rachen von Zill, bevor er sich finster zu ihnen neigte. Era kämpfte wieder mit dem Lachen, während sie die eine Frage stellte:
„Wie hast du überhaupt die Vernichtung von Paradisus überlebt?“
Da hatte sie etwas gesagt. Sie konnte förmlich spüren, wie Zill sich stolz aufplusterte, um seine Überlebensgeschichte zu erzählen.

Vor knapp über einem Jahr auf Paradisus…
Der erbärmliche, blonde Mensch kauerte vor ihm am Boden und schien völlig am Ende seiner Kraft. Zill fixierte den dummen Menschen, der ihn herausgefordert hatte. Niemand sollte sich mit ihm anlegen, erst recht kein dahergelaufener Superheld.
Er packte den Baumstamm mit seinem speziellen Mechkörper fester und ließ ihn auf den Archäologen hinab sausen:
„So endet es also! Ich werde dich zerquetschen!“
Die Schlagwaffe hatte genug Geschwindigkeit um den Kämpfer in den Boden zu rammen. Der Blonde sah sofort wütend zu dem herab rasenden Objekt auf, dann hob er den Ellenbogen. Mit einem lauten Krachen prallte der Stamm auf den Unterarm, wo er nicht weiter kam.
Zill starrte den Jungen überrascht an, als er Marco wieder einmal unterschätzt hatte. Dieser machte eine rasche Armbewegung und schleuderte den Stamm davon. Jetzt richtete Zill wieder seine Strahlenwaffe auf ihn, doch der Mensch packte die Waffe und brach die Spitze ab:
„Trick verreckt, Zill! So leicht kriegst du mich nicht klein!“
In seinen Augen keimte etwas auf. Eine verborgene Dunkelheit, die nicht einmal König Bojak besaß. Etwas steckt in dem Blonden, was Zill erschaudern ließ.
Marco richtete sich wieder auf und sprang hoch. Mit einem kräftigen Faustschlag durchbohrte er die Panzerung der Außenhülle und drang bis zu Zills echtem Körper durch. Der zweite Schlag traf dann auf das Gesicht des Zera. Dieser verlor wieder jedes Gleichgewicht und kippt hinten über. Das war der entscheidende Moment.
Marco ballte ein letztes Mal die Faust und zielte auf die durchbohrte Stelle.
Er zögerte…
Letzt endlich tat er es und schlug zu. Die Faust durchdrang erneut die Panzerung und durchschlug den Rest von Zills mechanischem Körper. Der Hieb hatte derart viel Kraft, dass der mechanische Außerirische aus seinem Mech gerissen wurde und noch zehn Meter durch die Luft flog, bevor er auf dem matschigen Boden aufkam. Dort kam er nicht gleich zum stehen und rutschte noch rasch einen Hügel hinab.
Danach drehte sich Marco zu der alten Antiker-Stadt um, die in weiter Entfernung lag. Dabei sah er die landenden Zera-Schiffe:
„Mist, meine Freunde brauchen mich!“
Erschöpft vom Kampf mit Zill stützte er sich kurz auf die Oberschenkel, dann stürzte er davon. Die anderen brauchten ihn jetzt dringender und weitere Zera würden es nicht wagen durch das Sternentor zu kommen. Kaum war der Archäologe verschwunden regte sich der Körper des Besiegten und sein Kopf suchte nach Marco. Völlig vom letzten Angriff getroffen, kroch der Zera den Abhang wieder hoch, um das DHD zu erreichen. Dabei gab er die Adresse eines kleinen Planeten ein, auf dem er neue Kräfte sammeln konnte:
„Dafür werde ich mich rächen… Eines Tages, mach ich dich fertig, Marco!“
Er keuchte mit all seinem Hass, während sich der Ereignishorizont bildete und den Weg zu seinem neuen Unterschlupf ebnete. Zill hatte es schwer sich durch das Gate zu schleppen aber es gelang ihm.
Nur knapp eine Stunde später gab es mehrere Erschütterungen und Paradisus verschwand aus dem Universum…

„So habe ich überlebt und hier eine Basis errichtet. Ich habe meine Verletzungen behandelt und auf eine Chance gewartet, um mich zu rächen…“
Der Zera schien es ernst zu meinen und sprach so bedrohlich wie am ersten Tag. Leider half das nicht dabei ihn auch bedrohlicher erscheinen zu lassen. Era und Sebastian kämpften immer noch mit den Tränen, während sie in der Grube völlig den Streit vergaßen.
Nur Pollon war vollkommen verwirrt und schaute zwischen den Teamkameraden hin und her:
„Ich verstehe eure Art des Humors nicht… Für mich ergibt euer Verhalten keinen Sinn. Diese technisch primitive Gestalt hat uns gefangen genommen!“
Zill war sichtlich ärgerlich, weil er nicht ernst genommen wurde.

Im Dorf versuchten Marco und George immer noch Kontakt zu den anderen aufzunehmen aber ohne Erfolg. Mit einem entnervten Stöhnen trat der Teamführer an George heran, der immer noch versuchte die Dorfbewohner über die Zera aufzuklären:
„Die melden sich nicht! Ich glaube, da ist was passiert…“
Der Techniker nickte, dann flüsterte er seinem besten Freund ins Ohr:
„Die sind echt blöd. Egal, was ich sage… Die glauben felsenfest an ihre Götter. Allerdings dürfte dich interessieren, wer der Zera ist…“
Marco wurde aufmerksamer und horchte der Antwort, während er einen skeptischen Blick zu den Bewohnern des Dorfes warf. Diese schienen selbst überfordert mit der Situation und starrten die Kumpels nur missmutig an. Dann gab George seinem Freund den Namen des Zera und zwinkerte ihm zu, wo rauf hin Marco lauthals aufschrie:
„Was?! Zill?! Das ist unmöglich! Ich habe ihn damals persönlich ausgeschaltet!“
George zuckte nur mit der Schulter, dann fuhr er sich durch das zottelige Haar:
„Offenbar nicht. Vielleicht sollten wir Cramer und die Antares rufen!“
Der Blonde zog ein benommenes Gesicht, dann verpasste er George einen Klaps:
„Bist du bescheuert!? Ich rufe doch nicht Rex Cramer zur Hilfe. Eher würde ich einen Goa`uld Symbionten auf essen! Ich mache mich auf die Suche nach den anderen. Du wartest hier!“
Der Techniker nickte einverstanden, dann drehte er sich zu den Dorfbewohnern:
„Also, noch mal… Die Zera sind nicht…“

Inzwischen hatte das Maschinenwesen alle seine Gefangenen aus dem Loch geholt und an einen Baum gebunden. Sorgfältig hatte er sie nach Waffen durchsucht und jede Gefahr aus dem Weg geräumt. Noch immer nahmen Era und Sebastian den Zera nicht ernst.
Beide hatten sich beruhigt und sich wieder an ihren Streit erinnert. Nun standen sie schweigend nebeneinander am Baum und überlegten sich einen Ausweg aus dieser Lage.
Wie sollten sie es schaffen?
Wie sollten sie diesen dämlichen Streit zu Ende bringen?
An eine Flucht vor Zill dachte keine. Der Zera stampfte wieder wütend vor die Gefesselten und gab ein Zischen von sich bevor er sich den Asgard genauer ansah. Pollon hatte inzwischen keine Kraft mehr und stand auf wackligen Beinen, weil das Medikament keine Wirkung mehr hatte.
Er schaute den Zera mit seinen großen, dunklen Augen an und stellte den Kopf wieder nachdenklich schräg. Zill musterte den Asgard, dann fasste er sich an sein Kinn:
„Wer bist du? Wo kommst du her?“
Sebastian verdrehte nur die Augen und stöhnte genervt:
„Jetzt geht das schon wieder los…“
„Schweig still!“, fauchte Zill den Major an, wand sich aber gleich wieder dem Asgard zu, der offenbar alle Ruhe behielt:
„Ich bin nicht dazu verpflichtet mit einem Wesen deiner Entwicklungsstufe eine Konversation zu halten…“
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und Sebastian grinste wieder. Auch Era konnte über die trockene Art des Asgard lachen und schüttelte den Kopf. Zill hingegen schrie erzürnt auf, dann stampfte er davon:
„Dann benutze ich euch als Köder, um Marco anzulocken!“
Er drehte sich ab und stampfte in seine kleine Basis, die jedoch alles andere als fortschrittlich war. Jetzt sah Sebastian zum Himmel auf und suchte ein paar Lichtstrahlen im Blätterdach des Waldes. Era hingegen war vollkommen still und schaute unentwegt zum Boden, während sie mit den Füßen im Boden schabte. Der Major hätte gerne die Hände hinter den Kopf gelegt aber das ging nicht. Er schaute sich kurz um, dann wand er sich Era zu:
„Du bist doof!“
Sie wurde sofort aufmerksam und schien etwas überrascht:
„Was? Wieso?“
„Einfach so… Ich hatte gehofft, du würdest wütend werden, damit wie weiter streiten!“
Die Galonierin verstand nicht, was das bezwecken sollte und runzelte die Stirn:
„Hä? Wieso das?“
Der Goa`uld zuckte mit den Schultern, dann ließ er sie gelassen hängen:
„Nur so! Langweile mich etwas…“
Era sah ihn skeptisch an, dann stieß sie ein wütendes Röcheln aus:
„Du bist ein Dummkopf!“

Marco hatte George alleine zurück gelassen und lief jetzt durch den Wald. Er musste aufpassen nicht hinzufallen, weil über all Moos und Laub lag. Zielsicher bewegte er sich um die Baumstämme und überlegte, wo seine Freunde waren.
Hatte Zill sie vielleicht eingefangen?
Irgendwie fand er den Gedanken witzig. Er grinste, während er einen weiteren Sprung über einen Baumstamm machte und etwas entdeckte. Vor ihm auf dem Waldboden war ein Loch.
Eindeutig eine Fallgrube, die bei genügend Gewicht einbrechen würde. Eine Ahnung sagte ihm, dass Sebastian und Era da hinein gefallen waren. Er zuckte mit der Schulter und untersuchte den Waldboden. Da fielen ihm sofort die schweren Abdrücke von metallischen Füßen auf, die weiter in den Wald führten:
„Also wirklich… Zills Fähigkeit im Spurenverwischen sind echt schlecht… Oder er will mich in eine Falle locken…“
Mit einem kurzen Lachen machte er sich wieder auf den Weg.

Er hätte fast geschrieen, als er abermals versuchte die Wahrheit über die Zera zu erklären.
George war völlig am verzweifeln. Inzwischen hatten sich sämtliche Dorfbewohner um ihn versammelt und brabbelten auf ihn ein. Die Dorfbewohner waren einfach zu stur. Egal welche Argumente er hervor brachte, die Bewohner ließen sich nicht umstimmen. Mit einem weiteren Murren schlug George die Hände über dem Kopf zusammen:
„Wie oft soll ich das noch erklären!? Die Zera sind einfach nur eine sehr fortschrittliche Rasse! Sie haben Werkzeug, das so weit entwickelt ist, dass es wie Magie wirkt! Sie sind keine Götter!“
Ein Holzbecher flog ihm an den Kopf und ein stark behaarter Schmied trat an den Techniker heran:
„Du Gotteslästerer! Wir schmeißen dich von unsere Welt, dass dich die Dämonen fressen!“
Er horchte auf und kniff die Augen zusammen:
„Habe ich richtig gehört? Ihr glaubt, dass eure Welt eine Scheibe ist?“
Die Dorfbewohner wurden langsam aggressiver und schimpften auf den „Ketzer“ ein. Sie bedrohten ihn regelrecht, während der arme George langsam die Kontrolle verlor.
Von allen Seiten hämmerten verstörte Stimmen auf ihn ein und der Techniker kniff wütend die Augen zusammen. Es wurde immer mehr und er hielt sich schon die Hände an die Ohren, bevor er entnervt aufschrie:
„HALTET DOCH MAL DIE KLAPPE!!!!“
Mit diesem Ausbruch fegte eine Druckwelle durch das Dorf, warf die erste Reihe der Bewohner zu Boden und zerschmetterte ein paar Fenster.
Die Menschen schauten sich panisch um, dann fixierten sie den überforderten Techniker, der von seinem Ausbruch selbst etwas überrascht war:
„Uriel hat meine Kräfte stärker reaktiviert, als erwartet… Ich sollte etwas üben…“
Jetzt wuselten die Leute wieder um den Techniker herum, blieben aber etwas zusammen gekauert. Dann trat wieder der Anführer des Dorfes vor:
„Verstehe… Du willst den anderen Gott stürzen… Wie können wir dir helfen, oh Herr! Deine Macht ist wirklich gewaltig!“
Jetzt wäre George fast in Ohnmacht gefallen, riss sich aber zusammen und stemmte die Arme in die Taille:
„Wie oft denn noch…?“

Endlich entdeckte Marco in den Tiefen des Waldes eine Art Kommandozentrale. Es war ein altes Zeraschiff, das vollkommen zerstört war. Zill hatte es wohl notdürftig zu einer Basis umgebaut. Der Blonde versteckte sich hinter einem Felsen und entdeckte Era, Sebastian und Pollon an einem Baum. Er stieß ein Seufzen aus, dann kam er hinter dem Felsen hervor:
„Gucken wir uns mal die Falle von Zill an.“
Gemütlich lief er zu der freien Fläche vor dem Schiff und verschränkte die Arme. Era sah den Anführer kommen und lächelte erleichtert. Auch Sebastian bemerkte Marco und verdrehte nur wieder die Augen. Der Archäologe trat vor seine Freunde und grinste:
„Wo is Zill?“
Dann spürte er kaltes Metall an seinem Rücken. Wüsste er nicht, wer Zill war, hätte er geglaubt eine Schusswaffe im Rücken zu haben aber es fühlte sich deutlich spitzer an. Es war sicherlich eine Messerklinge oder etwas Vergleichliches. Dann spürte er Zills warmen Atem im Nacken:
„So sieht man sich wieder… Ich habe lange auf diesen Moment gewartet…“
Der Blonde sah über seine Schulter und konnte den Zera in seiner vollen Pracht erkennen.
Damit war der letzte Zera am Ziel seiner Träume und konnte endlich Rache nehmen, für die schrecklichen Dinge, die ihm Marco auf Paradisus angetan hatte. Der Antiker-Experte schien doch etwas gelangweilt und drehte sich schlagartig um.
Wieder hatte Zill die Stärke des jungen Mannes unterschätzt und musste hilflos mit ansehen, wie ihm Marco das Messer aus der Hand riss.
Danach herrschte kurz Stille zwischen den Bäumen und alle sahen sich erwartungsvoll an. Es dauerte nicht lange und das Maschinenwesen bäumte sich zu neuer Größe auf:
„Egal! Ich brauche keine Waffe, um dich zu vernichten!“
Der Blonde zwinkerte seinem Rivalen zu, dann reichte er das Messer an seine gefesselten Freunde weiter:
„Das sah damals aber noch anders aus, als du diesen überdimensionalen Kampfanzug mit den Raketenwerfern gebraucht hast!“
Marco legte seinen gesamten Sarkasmus in diese Worte und grinste Zill amüsiert an. Dieser begann vor Wut zu beben und hob aggressiv die Arme:
„Ich werde dich so platt machen, dass du unter jeder Tür durchpasst!“
Er holte aus und versuchte den Teamführer zu erschlagen. Wieder hatte sich etwas verändert, denn Marco wich nicht aus, sondern ließ den Schlag einfach durchgehen. Es gab einen letzten Knall und er wankte drei Schritte zurück. Zill lachte triumphierend, als Marco ihn unverschämt anlächelte:
„Der Schlag war echt lasch… Da weich ich doch nicht aus! Ich zeige dir mal, wie das geht!“
Mit einer raschen Drehung des Oberkörpers bohrte sich seine Faust tief in den stählernen Körper des Zera und katapultierte ihn gegen den nächsten Baum, wo er benebelt liegen blieb.
Eine tiefe Delle zeigte sich in seiner Brust und das Röcheln aus seinem Mund war noch stärker geworden.
Auch Era, Pollon und Sebastian hatten sich von den Fesseln befreit und schauten mitleidig auf den leblosen Körper des Gegners.
Pollon betrachtete den Körper genauer, dann schüttelte er missverstehend den Kopf:
„Dieses Geschöpf war sehr ineffizient!“
Gerade als sie gemeinsam zum Dorf zurückkehren wollten, erregte etwas anders ihre Aufmerksamkeit. Ein merkwürdiges Brummen der Erde ließ sie aufhorchen. Gleichzeitig bäumte sich Zill wieder zu voller Größe auf, bereit die Zerberus-Teammitglieder zu zerstampfen. Er holte gerade aus, als ein Holzfeil seinen rechten Arm durchbohrte. Es dauerte nicht lange und ein ganzer Hagle aus Pfeilen prasselte auf sie nieder. Auch von ihnen wurde Zill förmlich durchlöchert, während das Team hinter einem Felsen Schutz suchte. Dabei glühte Sebastian wieder ärgerlich mit den Augen:
„Was ist das schon wieder?“
Jetzt konnten sie die aufgebrachten Dorfbewohner sehen, die mit Armbrüsten, Fackeln und Mistforken bewaffnet waren. Vor ihnen weg lief George. Der Techniker war schön völlig aus der Puste und sein Atem krachte und rasselte, wie ein alter Vergaser:
„Lauft weg!“
Die anderen befreiten sich aus ihrer Starre und folgten dem Kameraden. Dabei stieß Sebastian ihm wieder in die Seite:
„Was hast du gemacht, George?“
Dieser biss sich verärgert auf die Lippe und stürmte weiter:
„Na ja, nix! Sie halten uns jetzt nur für Dämonen oder so was…“
Marco hatte Pollon auf die Schultern genommen, da der Asgard nicht wie die anderen laufen konnte. Dennoch holten die rasenden Bewohner auf und feuerten eine neue Salve mit Pfeilen. Auch Zill hatte versucht zu fliehen, wurde jetzt gnadenlos von der Masse nieder gemäht.
Kurz bevor ein weiterer Hagel aus Bolzen und Pfeilen die Freunde traf, wurden sie von einem Lichtblitz eingehüllt und davon gebracht.
Nur einen Augenblick später lagen alle vor Cramers Füßen am Boden und husteten sich die Lunge aus dem Hals. Die Antares hatte die Gruppe gerade noch geschafft hoch zu beamen.
Cramer war alles andere als erfreut und bemerkte den völlig abgekämpften Pollen, der sich nicht mehr rührte:
„Was haben sie mit unserem Asgard gemacht?“
Der Rest der Gruppe versuchte die dröhnende Stimme des schnauzenden Colonels zu ignorieren und richtete sich müde wieder auf. Marco nickte dem Mann entgegen, dann holte er tief Luft, um die Lungen mit neuem Sauerstoff zu füllen:
„Gute Arbeit, Colonel. Rettung in letzter Sekunde… Ich sage es nur ungern aber danke!“
Cramer zückte wieder eine Zigarre und schien wieder etwas ruhiger zu werden:
„Wenn sie Pollon nicht dabei gehabt hätten, hätte ich mir das dreimal überlegt sie zu retten!“
Danach beschloss der alte Colonel den Asgard auf die Krankenstation zu begleiten, während Marco zu dem grünen Planeten hinab sah:
„Glaubst du sie haben Zill getötet?“
Sebastian klopfte seinem Kameraden kumpelhaft auf die Schulter:
„Nö… Das ist Zill! Der ist unzerstörbar!“

Ende
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