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Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

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Folge 8: Feindliche Gedanken


Er musste sich das Blut von der Lippe wischen.
Der letzte Schlag hatte vollkommen gesessen und ihn komplett aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein fieses Gefühl bohrte sich durch seinen Magen, als er erneut durch den Außenposten sah und seinen besten Freund von oben bis unten musterte.
Wie konnte es so weit kommen? War es Schicksal oder einfach nur Pech?
Ausgerechnet gegen ihn musste er kämpfen. Jeder wäre ein einfacherer Gegner gewesen aber nicht er. Gegen Sebastian zu kämpfen war einfacher und verursachte nicht solche Gewissensbisse. Da konnte er ohne bedenken voll durchziehen und zuschlagen aber nicht gegen ihn. Seine Gefühle bremsten ihn, verhinderten einen Schlag mit voller Kraft. Bei jedem Angriff fühlte es sich an, als würde sein Geist seine Kraft senken.
Noch etwas war anders an dieser Schlacht.
Sebastian musste nur bekehrt werden aber bei diesem Gegner war es anders. Es gab nichts zu bekehren.
Komplett kraftlos richtete sich Marco wieder vollkommen auf und ballte die Fäuste. Verärgert biss er sich auf die Zähne und überlegte nach einem Ausweg aber den würde er so nicht finden, also musste die rohe Gewalt wieder ran. Er holte Schwung und stürmte erneut auf seinen besten Freund zu. Dabei riss er die Faust nach hinten und zielte.
Und genau wie alle anderen Angriffe verpuffte die Attacke im nichts, weil er mitten im Ansturm ausgebremst und angehoben wurde. Mit dem nächsten telekinetischen Schlag sauste er gegen die Felswand des Außenpostens und blieb daran hängen. Trotz aller Anstrengung blieb er einen Meter über dem Boden und fluchte:
„Mist! Ich muss doch irgendetwas tun können!“
Ein finsteres Lachen kam über des Feindes Lippen, als er näher an Marco heran trat und eine 9-Milimeter aus dem Holster zog:
„Du kannst nichts tun! Nicht gegen mich! Nicht mit deinen mickrigen, kraftlosen Fäusten!“
Sein Blick wurde noch böser und er hob die Waffe vor Marcos Brustkorb. Dann erklang nur noch das Klicken des Abzugs und ein Aufkreischen der Waffe, bevor sich eine Kugel tief in Marcos Bauch bohrte und ihn vor Schmerz aufschreien ließ. Blut floss aus der Wunde und tropfte zu Boden. Das T-Shirt unter der offenen Teamjacke wurde rot und Marco musste abermals die Zähne zusammen beißen.
Der Gegner hingegen lachte laut auf und begutachtete die Verletzung genauer:
„Deine physische Kraft ist überwältigend aber wie viele Kugeln hält dein Körper wohl aus?“
Es gab einen weiteren Knall und Marco musste erneut aufschreien, als die nächste Kugel sein Schulterblatt durchschlug.
Ihm wurde schwummrig und der Kontrahent, der einst sein bester Freund war, trat jetzt nahe an ihn heran:
„Dachtest du ernsthaft, ich bleibe auf ewig in eurem Schatten? Ganz sicher nicht! Ich werde dir beweisen, wie mächtig ich geworden bin, Marco!“
Dann betätigte er erneut den Abzug und ein weiteres Bellen durchschnitt die Stille im Außenposten unter Organika.

24 Stunden vorher…
Es war zum verzweifeln…
Schweiß ran ihm von der Stirn und die Lage war komplett aussichtslos. Er konnte die Verzweiflung schmecken und nichts, was er bisher erlebt hatte war mit diesem Terror zu vergleichen. Seine Armen wurden schwerer und der Schmerz im Nacken wurde auch immer heftiger. Mit einem letzten enthemmten Seufzen legte sich Marco in seinem Stuhl zurück und fixierte böse ein weiteres Mal den großen Aktenberg vor sich. Seit einer Woche versuchte er schon diesen Stapel zu verkleinern aber es gab einfach kein Ende.
Wütend schrie er in den Raum:
„Verdammt! Ich brauche ne Sekreterin!“
Es regte ihn jetzt schon fürchterlich auf, dass er jetzt die Verantwortung für alles hatte. Er hatte sämtliche Richtlinien und politische Unterlagen durch und kümmerte sich jetzt um die Akten der Soldaten, die man von der Erde mitgeschickt hatte.
Dann tat sich endlich die Tür auf und George schaute durch den Spalt. Marco bemerkte ihn erst nicht aber dann gab der Techniker ein lautes „Hey“ von sich.
Der Archäologe zuckte zusammen und schaute von den Aktenbergen auf:
„Tag, George! Was gibt es?“
George grübelte kurz, dann setzte er sich auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch:
„Nichts! Ich dachte, ich hol dich aus deinem Loch heraus! Seit Tagen verkriechst du dich im Büro! Wird Zeit, dass du dich wieder raus wagst!“
Der Blonde gab nur ein lautes Murren von sich, dann verzog er finster das Gesicht:
„Wieso sollte ich…?“
„Celeb reist heute ab. Er will zum Widerstand zurück und Colonel Cramer kommt auch zurück. Der Symbiont wurde entfernt. Perfekte Gelegenheit, um wieder etwas ans Tageslicht zu kommen!“
Die Freundlichkeit mit der George sprach, regte ihn jetzt mehr auf. Seit dem Streit mit Era hatte Marco keine Lust mehr auf Spaß.
Er wollte sich nur noch verbunkern und seinen Verstand mit Arbeit ablenken. George schien damit nicht zufrieden zu sein und packte seinen Kumpel am Handgelenk. Marco wehrte sich nur mäßig, obwohl er George mit Leichtigkeit hätte aus dem Büro werfen können:
„Lass das! Ich will nicht raus!“
„Du kommst mit! Auch wenn du ihn nicht magst, musst du dich wenigstens von Celeb verabschieden!“
„Muss ich?!“

Der innere Ring des Tores drehte sich und fixierte die letzten Symbole, als sich das Team mit Celeb vor dem Stargate versammelt hatte. Der Galonier reichte George kumpelhaft die Hand, nickte Sebastian etwas unschlüssig zu und nahm Era ganz fest in den Arm. Die junge Frau hasste Abschiede und wollte ihren Freund nicht mehr los lassen. Dabei glitt Marco wieder ein unangenehmer Schauer über den Rücken und der Kopf versank wieder zwischen den Schultern. Nachdem sich Celeb aus der Umklammerung Eras befreit hatte, drehte er sich dem Anführer zu:
„So, Marco! Ich muss dann wohl los!“
„Ja, musst du wohl!“
Marco verhielt sich sehr trocken und seine Abneigung war vollkommen in seinem Tonfall zu hören. Celeb hingegen seufzte und schaute kurz zu Era rüber. Dann streckte er dem Archäologen die Hand entgegen:
„Schade, dass wir uns nicht besser kennen lernen konnten. Ich hätte gerne ein besseres Verhältnis zu dir gehabt, zumal du an sich ein guter Typ bist…“
Der Blonde stockte und analysierte jedes Wort von Celeb. Hatte er eben wirklich versucht etwas Positives zu sagen, gar mit ihm eine Art Bindung aufzubauen? Nun spürte er wieder die Übelkeit aber ihn kam, nicht von der Abscheu gegen den Galonier, sondern von der Reue. Celeb war ja kein Feind, sondern ein ordentlicher Kerl, der rein zufällig das gleiche Mädchen liebte:
„Ja, vielleicht kann man das nachholen… Viel Glück weiterhin!“
Celeb nickte, dann ging er über die Rampe zum Sternentor, wo er sich noch einmal umdrehte. Era musste sich jetzt doch eine Träne aus dem Auge wischen und winkte ihm leicht traurig zu. Danach durchquerte Celeb den Ereignishorizont und verschwand. Irgendwie war Marco etwas erleichterter aber er beschloss auch Era nicht weiter zu beachten. Kaum hatte er sich abgedreht, da erklang auch schon der Funk:
„Marco, hier spricht Fürst Zaiku! Die Antares ist aus der Milchstraße zurückgekehrt!“
Der Anführer bestätigte die Information, dann lief er geradewegs zu seinem Büro. Era schaute ihm jetzt seufzend hinter her, dann drehte sie sich zu George:
„Wie geht es ihm?“
Der Techniker schaute sie mit großen Augen an, dann schüttelte er den Kopf:
„Übel! Klär die Sache endlich!“
Era holte tief Luft, dann schaute sie bedrückt zum Boden:
„Das ist es ja! Ich weiß nicht wie ich das angehen soll… Meine Gefühle stehen Kopf…“
George zuckte nur mit der Schulter, dann bewegte er sich Richtung Kantine.

In seinem Büro hatte sich Marco wieder hinter den Aktenbergen versteckt, als plötzlich ein Licht erstrahlte und Colonel Rex Cramer in seinem Büro stand. Pollon hatte ihn genau in das Zimmer gebeamt. Der Offizier schien alles andere als begeistert über die neuen Machtverhältnisse und stellte sich fest vor dem Schreibtisch von Marco auf:
„Melde mich zurück!“
„Schon gut, Colonel! Sie brauchen sich nicht für die Taten des Goa`uld zu entschuldigen!“
Cramer räusperte sich, dann formte er seine Augen zu Schlitze und gab ein düsteres Brummen mit seiner kratzigen Raucherstimme von sich:
„Das hatte ich auch nicht vor!“
Jetzt schaute Marco doch von seinen Unterlagen auf. Cramer hatte sich also kein Stück verändert. Er war genauso ein rauer Mistkerl wie zuvor. Jetzt besaß er sogar die Unverfrorenheit wieder eine seiner Zigarren anzuzünden:
„Damit das klar ist! Meinen Respekt werden sie nicht so schnell verdienen und um offen sprechen zu dürfen…
Ich kann nicht verstehen, wie man die Führung über Zerberus einem Amateur anvertrauen kann!“
Marco holte tief Luft und schluckte seine Wut herunter:
„Sie dürfen aber nicht offen sprechen! Ich habe das Kommando und sollten sie noch einmal solche Worte verlieren, schicke ich sie mit einem Arschtritt zurück zur Erde!
Ich habe eine Mission für sie! Fliegen sie zu dem Planeten, auf dem diese Raumkapsel abgestürzt ist und überprüfen sie, ob sie wirklich zerstört wurde!“
Cramer zog einmal kräftig an seiner Zigarre und blies eine große Rauchwolke in den Raum:
„Das wird wohl kaum notwendig sein! Die Kapsel ist bei dem Aufschlag zerstört worden!“
Jetzt hatte Marco die Nase voll, rutschte vom Schreibtisch ab und stand auf, während er mit der Faust auf den Tisch schlug, dass dieser einen Satz machte:
„Verdammt! Das war keine Bitte sondern ein Befehl!“
Der Colonel gab wieder nur ein verachtendes Zischen von sich, dann ging er zur Tür. Marco war jedoch nicht fertig und rief dem Mann mit dem grauen Haar hinterher:
„Ach, Colonel! Noch was! Sollten sie noch einmal eine Zigarre in meinem Büro anzünden, schmeiße ich sie persönlich aus der Stadt und verpasse ihnen ein Verbot, diese Stadt je wieder zu betreten!“
Cramer gab nur ein wütendes „Ja, Sir“ von sich und stampfte aufgebracht davon.

Es war eine eisige Atmosphäre, die von Era ausging.
Sebastian umklammerte sein Tablett fester und schaute der Galonierin über die Schulter, während sie in der Kantine anstanden. Das Verhältnis zwischen den beiden hatte sich kein Stück verbessert. Natürlich fand der Major das durchaus verständlich. Er hatte ohne mit der Wimper zu zucken ihren Heimatplaneten ausgelöscht.
Dann räusperte er sich und folgte ihr an einen Tisch. Sie verdrehte die Augen, dann sah sie düster zu ihm auf:
„Was willst du, Sebastian?!“
Der Soldat setzte sich einfach zu ihr und begutachtete die Nahrungsmittel, die sie ausgewählt hatte:
„Ich muss mit dir über etwas reden…“
„Ich will aber nicht mit dir reden, also würdest du bitte verschwinden. Ehrlich gesagt muss ich mich tierisch zusammen nehmen, um nicht über den Tisch zu springen und dich umzubringen!“
Sebastian hatte mit der Reaktion gerechnet und behielt die Ruhe, während er erneut sein Tablett fester griff:
„Findest du nicht, dass du eine arrogante, verzogene Ziege bist!?“
„Wie war das?!“
Sie schaute ihn fassungslos an und ihre Lippen begannen zu beben. Wie konnte der Goa`uld es wagen auch nur so mit ihr zu reden, wo er doch an allem Schuld war:
„Du weißt genau, warum ich mich dir gegenüber so verhalte! Du machst mich krank! Jetzt wagst du es auch noch, mich Ziege zu nennen!?“
Sebastian verschränkte wütend die Arme und lehnte sich in dem Stuhl zurück:
„Wer redet den von mir! Ich weiß, was ich getan habe und steh dafür gerade!“
Verwundert wuchsen Eras Augen und sie schien neugierig zu werden. Der Major hingegen schaute jetzt etwas böser:
„Ich rede von Marco! Du behandelst ihn wie Dreck! Und das nach allem, was er für dich getan hat! Kaum tauchte Celeb auf, war Marco vollkommen unwichtig!
Das hat er nicht verdient, besonders nicht nach dem er alles getan hat um dich zu schützen!“
Sie war empört. Dieser Typ hatte doch gar keine Ahnung, wie es in ihr aussah und dann begann er so zu reden? Voller Wut richtete sie sich auf:
„Halte dich da raus! Ausgerechnet du willst Partei für Marco ergreifen! Du warst es, der ihn umbringen wollte!“
Danach stampfte sie empört davon und ließ den Major alleine sitzen, der wieder die Blicke der anderen Organika zu spüren bekam:
„Wie ich das hasse…“

George hatte Kopfschmerzen…
Gewaltige, brummende Kopfschmerzen, die immer zwischen den Schläfen hin und her wanderten. Das Aspirin hatte auch nicht wirklich geholfen, also quälte er sich durch die Arbeit. Er hatte sich auf die Antares begeben, um die dort einige Modifikationen vorzunehmen. Die Erfahrungen und Daten vom Garten Eden waren sehr hilfreich bei der Aufrüstung, also programmierte er die Antriebssysteme neu. Neben ihm saß Pollon und beobachtete den Techniker mit seinen großen, schwarzen Augen:
„Dir geht es nicht gut. Dein Körper produziert eine ungewöhnlich hohe Menge an Schweiß.“
George wischte sie über die Stirn, dann reagierte er auf den Asgard:
„Ja, ich fühle mich nicht so optimal! Bist du nie überarbeitet?“
Pollon stellte den Kopf schräg und überlegte kurz:
„Asgard haben keine Schweißdrüsen. Außerdem ist unser Gehirn zu effizient, um Schmerz zu empfinden…“
Mit einer derartigen Antwort hatte er gerechnet, also verdrehte er nur die Augen:
„War klar! Ich hätte nicht fragen sollen!“
Pollon konnte seinen Blick nicht mehr abwenden und reagierte erneut:
„Vielleicht solltest du deinen Körper in einen Ruhezustand versetzen. Ich kann die Modifizierungen auch alleine durchführen.“
George seufzte, dann klopfte er dem grauen Lebewesen sanft auf die Schulter:
„Schon gut! Ich glaube du hast Recht!“

Sebastian verhielt sich so ruhig es nur ging, denn an jeder Ecke standen Organika, die ihn unheimlich anstarrten. Er wünschte, er könnte diese Vorwürfe endlich beseitigen aber so leicht war das nicht. Noch immer vertraute ihm keiner, also versuchte er so wenig falsch zu machen, wie nur ging.
Dann stampfte ihm ein sehr wütender Colonel Cramer entgegen. Der alte Offizier, mit der Zigarre im Mund, erblickte den jungen Major und blieb ruckartig stehen. Leider war Sebastian hier gezwungen zu salutieren, denn noch war Cramer ein sehr viel höherer Rang als er.
Cramer hingegen musterte den Soldaten von oben bis unten und schnalzte etwas:
„Major Rantold!“
„Colonel!“
Kein wirklich abwechslungsreiches Gespräch. Die beiden Militärs sahen sich misstrauisch an, dann senkte Cramer etwas den Kopf:
„Ich sollte ihnen mitteilen, dass der Goa`uld für mein Verhalten verantwortlich war aber trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass sie selbst ein Goa`uld sind. Ich behalte sie im Auge!“
„Jawohl, Sir!“, sagte Sebastian mit leicht spöttischem Ton und salutierte erneut.
Marco hatte inzwischen entnervt aufgegeben und stieß den Aktenstapel verärgert um:
„So komme ich nie durch! Ich suche mir einen Assistenten!“
Er lehnte sich gerade in seinem Stuhl zurück, als plötzlich der Alarm los schrillte und er unsanft aus seiner Ruhe gerissen wurde. Völlig überrumpelt betätigte er den Funk:
„Fürst Zaiku? Was ist denn los?“
Der Organika klang etwas panisch und atmete laut hörbar:
„Komm sofort zum Kontrollraum, Marco!“
Gesagt getan. Der Archäologe stürmte aus sein Büro, rannte über den Flur und hätte dabei fast Era umgerannt, die ebenfalls auf dem Weg zur Kommandostation war.
Dort schien an sich nicht viel passiert zu sein. In der Mitte des Raumes mit den Computern stand Fürst Zaiku mit verschränkten Armen, während auf drei Stühlen vor ihm die Techniker und George saßen. Diese hielten sich Eisbeutel an den Kopf und schienen angeschlagen:
„Was ist denn passiert?“
George kniff die Augen zusammen, dann deutete er auf eine Computersteuerkonsole:
„Ich habe einen Datenabgleich gemacht, da kam hier so ein Typ rein und hat uns mit ner Zat abgeschossen! Der Typ hat Daten aus dem Rechner gezogen! Es waren Informationen über die Stuhlplattform und die Drohnen!“
Ein lautes Murren ging durch die Runde, bevor sich Marco grübelnd an das Kinn fasste:
„Verdammt! Ein Eindringling? Vielleicht ein Corona, der sich getarnt hat…“
George schüttelte den Kopf und tupfte erneut mit dem Eisbeutel an seinen Kopf:
„Nein, die haben keine Zat! Ich tippe auf einen Anhänger von Marduk!“
Zaiku drehte sich sofort zu zwei Sicherheitsmänner um und deutete auf die Korridore:
„Ich werde sofort die Stadt durchsuchen lassen! Alles soll strengstens überwacht werden!“
Die Männer machten sich auf den Weg und die Gruppe überlegte weiter, als Era auf Sebastian deutete, der langsam über den Gang geschlichen kam:
„Vielleicht war es aber auch Marduk selbst!“
Alle Blicke gingen auf ihn und er stockte:
„Was? Wie? Was ist denn passiert?“
Die Galonierin entdeckte ein düsteres Aufblitzen in seinen Augen und trat etwas näher, während sie mit einer durchbohrenden Stimme zu ihm sprach:
„Wo warst du so lange?“
Sebastian begriff schnell und musste grinsen. Für ihn klang diese Anschuldigung lächerlich und noch dazu völlig von Eras Emotionen verleitet. Leider teilten auch einige andere im Raum diese Ansicht. George sah starr zum Boden und Fürst Zaiku ließ noch verlauten, dass niemand durch das Gate kam, also musste es einen Verräter geben.
Dann meldete sich Cramer zu Wort, der jetzt schon einige Zeit im Türrahmen gestanden hatte:
„Ich glaube sie können niemanden mehr etwas vor machen, Major Rantold!“
War die Situation wirklich so unfair? Mit leuchtenden Augen starrte er den Colonel diabolisch an, dann drehte er sich sofort zu Marco um, der offenbar mit einer Entscheidung kämpfte. Seine Augen wanderten immer wieder zu Sebastian und dann zum Boden. Der Major verstand und wollte ihm die Entscheidung abnehmen:
„Okay, steckt mich unter Arrest! Wenn alle glauben, dass ich der Täter bin, dann sperrt mich ein, bis die Sache geklärt ist!“
Für Marco war es eine große Erleichterung, dass ihm Sebastian so entgegen kam. Es machte die Sache dennoch nicht viel leichter. Er nickte zwei Soldaten zu, die den Major festhielten und dann auf Cramers Befehl warteten, ihn abzuführen. Nachdem Sebastian den Raum verlassen hatte, schlug Marco auf das Kontrollpult eines Rechners ein:
„Verdammt! Ich will, dass der Täter gefunden wird! Sofort! Era, du schließt dich einem Suchtrupp an!“
Die junge Frau befolgte den Befehl, dabei war sie der festen Überzeugung, dass der Täter gefunden war. Trotzdem befolgte sie die Anweisung und nahm sich eine Zat für die Jagd.
Nach 6 Stunden…
Marco war am Verzweifeln. Die Suchtrupps hatten nicht eine Spur gefunden und dabei war die Stadt dreimal durchkämmt worden. Sämtliche Leute sind befragt worden und viele glaubten, dass wirklich Sebastian hinter diesem Attentat steckte.
Denn nun gab es keine Angriffe mehr. Cramer persönlich hatte vor den ehemaligen System-Lord zu verhören. Sebastian saß in einer Zelle, hinter einer mit Energiegeladenen Scheibe. Die Zellen von Organika wirkten sehr steril mit den weißen Kacheln und den Betten aus Stahl. Dann trat Cramer vor die Scheibe und begutachtete den Gefangenen genauer:
„So, Major Rantold… Wollen sie uns etwas sagen?“
Sebastian saß auf dem Bett und sein Gesicht sah alles andere als glücklich aus:
„Haben sie den Täter gefunden? Ich will endlich aus der Zelle raus!“
„Hören sie auf mit diesen Spielchen! Sich zu verstellen ist völlig sinnlos! Jeder hier weiß, dass sie es waren! Keiner glaubt ernsthaft an ihre Unschuld!“
Der Major atmete kräftig durch, dann senkte er den Kopf entnervt noch weiter:
„Doch, Marco glaubt an mich! Sonst wäre er damals nicht gekommen, um mich aus dem Bann von Anubis zu befreien! Er findet den Täter!“
Cramer musste jetzt lachen, was sich aber bei der kratzigen Stimme sehr komisch anhörte:
„Das glauben sie doch selber nicht! Marco Harrison ist ein völlig unfähiger Anführer! Das hat er ja wohl deutlich bewiesen. Er ist zwar ein guter Kämpfer und auch sehr schlau aber was seine Erfahrung und Führungsqualität angeht, kann man den Jungen vergessen. Er sollte lieber wieder Schriftzeichen entziffern, statt sich mit Personalangelegenheiten abzumühen!“
Diese Worte durchschnitten die Stille des Gefängnistraktes wie ein Messer und Sebastian tat etwas, was er früher nie für möglich gehalten hätte. Er nahm Marco in Schutz:
„Er hat mehr Entscheidungskraft und Urteilsvermögen, als sie! Er hat uns allen bewiesen, was er kann aber sie können nur rumnörgerln!“
Cramer zog wieder an seiner Zigarre und pustete den Rauch gegen das Glas, welches kurz aufblitzte, wegen der Energieladung:
„Zurück zum Thema! Was wollten sie mit den Daten über die Stuhlplattform!“

Era hatte keine Lust mehr.
Seit sechs Stunden schlurfte sie den drei anderen Soldaten hinterher und durchsuchte die Ecken der Stadt, weil Marco nicht wahr haben wollte, dass Marduk der Übeltäter war.
Dann stockte einer der Sicherheitsleute und deutete auf das Ende des Ganges, wo der Fahrstuhl zum Außenposten unter der Stadt führte:
„Halt! Wer sind sie?“
Sofort wurde Era wieder munter und traute ihren Augen nicht.
Eine Gestalt mit einem schwarzen Mantel stand jetzt mit gehobenen Händen vor dem Lift und verbarg sein Gesicht unter einer Kapuze. Sie musste sich selbst eingestehen, dass sie enttäuscht war. Ihr Urteilsvermögen hatte kein Recht gehabt und Sebastian war unschuldig. Alle Soldaten richteten ihre Waffen auf den Fremden, der sich nicht umdrehen wollte.
Era aktivierte den Funk:
„An alle! Wir haben einen Eindringling! Er will in den Außenposten!“
Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da riss eine unbekannte Kraft die Waffen aus ihren Händen. Diese schwebten kurz in der Luft, bevor sie zu Boden fielen. Dann drehte sich die Gestalt endlich um und fixierte die kleine Sicherheitstruppe. Era spürte einen dicken Kloß im Hals, als sie endlich das Gesicht des Angreifers unter der Kapuze sehen konnte. Sie hatte vor es zu melden aber zu spät. Das Funkgerät wurde von einer unsichtbaren Macht einfach zerdrückt und davon geschleudert. Danach hob der Attentäter beide Arme und ließ alle drei Soldaten durch die Luft schweben. Mit einem letzten Ruck beförderte ein telekinetischer Schlag alle drei Männer gegen die nächste Wand, wo sie bewusstlos liegen blieben.
Era hob aufgeregt die Zat und zielte:
„Wieso? Ich will nicht auf dich schießen!“
Der Unbekannte lachte, dann machte er eine Fingerbewegung, um Era die Zat aus der Hand zu reißen und auf sie selbst zu richten. Einen blauen Blitz später, lag die Galonierin am Boden. Der Angreifer öffnete den Fahrstuhl und setzte seinen Weg fort…

Er musste etwas unternehmen.
Als der Funkspruch durchkam, hatte er sich sofort auf den Weg gemacht. Jetzt ereichte Marco den Fahrstuhl, vor dem Era auf dem Boden lag. Er bremste und fühlte Eras Puls. Diese öffnete benebelt die Augen:
„Marco… Es tut mir alles so Leid…“
Er schüttelte den Kopf und strich ihr sanft über die Wange:
„Das ist jetzt nicht wichtig! Jeden Moment kommt ein Sanitätsteam! Ich gehe runter!“
Genau wie der Angreifer nutzte Marco den Fahrstuhl und fuhr damit in die Tiefen des Stützpunktes. Er war nervös. Wer war der Verräter, der plötzlich solchen Schaden anrichtete?
Sebastian war noch immer unter Arrest und auch Cramer war nicht alleine, also musste jemand anderes soweit gekommen sein.
Dann taten sich die Türen des Fahrstuhls auf und er konnte die Person mit dem Mantel vor einem Steuerpult sehen. Diese schien ihn schon bemerkt zu haben und hörte sofort auf mit dem Tippen:
„Wird ja auch Zeit, dass du mal auftauchst!“
Diese Stimme ließ ihn kurz erstarren, dann drehte sich der Feind um und lachte mit einem Tonfall, der selbst Marduk übertraf. Marco konnte nicht glauben, was hier vor ihm passierte und trat entsetzt einen Schritt vor:
„George? Was soll das?“
Der Techniker nahm die Kapuze ab und musste grinsen. Würde er nicht diesen irren Blick haben, wäre er so wie immer. George hingegen knackte mit den Fingern, dann schaute er noch einmal auf das Terminal:
„Ich dachte, dass ich jetzt mal an der Reihe bin, böse zu sein!“
Der Blonde kniff die Augen zusammen, dann sprach er mit erboster Stimme:
„So ein Quatsch! Was soll das? Ist es wegen Sebastian oder was?“
Der Techniker zwinkerte seinem besten Freund amüsiert zu und legte die Hände hinter den Kopf:
„Nein! Ich habe es einfach nur satt, wie ich immer hinter euch zurück stehe! Ich sagte dir schon einmal, dass ihr euch alle weiter entwickelt und was ist mit mir?
Ich sterbe fast bei dem dummen Versuch euch Rückendeckung zu geben! Das passiert mir nie wieder! Ich werde Organika vernichten!“
George musste vom Wahnsinn befallen sein, denn solch eine irre Entscheidung konnte man nicht einfach so fällen. Was war mit George passiert? Vielleicht ein Virus oder wieder ein Symbiont? Mit einem gezielten Blick konnte Marco sehen, was George vorhatte. Er hatte begonnen die Drohnen umzuprogrammieren. Mit hochgezogener Augenbraue deutete der Archäologe auf das Werk:
„Was hast du vor?“
„Nichts Besonderes! Ich wollte heimlich die Drohnen umprogrammieren, damit sie beim nächsten Einsatz außer Kontrolle geraten und die Stadt angreifen!“
Schon wie er den Plan erklärte, lief Marco ein Schauer über den Rücken. Der Tonfall war so kalt und gleichgültig, als ob nichts mehr einen Wert für George hatte. Es war ganz klar, dass er ihn stoppen musste, wenn nötig mit Gewalt aber konnte er das? Würde er seinen besten Freund mit den eigenen Fäusten nieder schlagen? Er musste es aber sein Gewissen verbot es ihm. Sie hatten so viel zusammen durchgemacht und jetzt so was.
Nur widerwillig rannte Marco mit geballter Faust auf seinen Kameraden zu:
„Das ist nur zu deinem Besten!“
George hingegen musste lachen und richtete seine Hand auf den blonden Archäologen:
„Für wie dumm hältst du mich? Du hast keine Chance mit direkten Attacken!“
Leider hatte er damit nicht so ganz Unrecht. George schien wieder im vollen Besitz seiner Telekinese zu sein und hob ihn ohne jede Schwierigkeiten vom Boden hoch. Taumelnd und hilflos, versuchte Marco diese Psi-Kraft zu brechen aber es gelang nicht. Seine gesamte körperliche Kraft war gegen die gedanklichen Fähigkeiten seines Teamkameraden vollkommen nutzlos.
Dieser machte eine leichte Handbewegung und katapultierte ihn gegen die nächste Wand, wo er mit einem lauten Krachen aufschlug und zu Boden fiel. Jetzt konnte sich George wieder der Programmierung zuwenden. Gleichzeitig sprach der Techniker weiter mit seinem alten Freund:
„Ist schon Ironie! Der mächtige Antiker-Experte, mit seiner übermenschlichen Kraft, wird von einem mickrigen Schiffstechniker besiegt…
Wer hätte mit so einer Wendung gerechnet?“
Der Blonde hatte sich wieder aufgerafft und stürmte wieder mit Anlauf auf seinen Gegner zu, dabei hatte seine Faust nur halb so viel Kraft wie üblich. Kurz bevor er George mitten am Hinterkopf traf, hing er erneut in der Luft fest. Wütend biss er die Zähne zusammen. Der Schiffstechniker hatte sich kein Stück umgedreht und tippte weiter seine Befehlsänderungen ein:
„Das wird nichts! Während ihr alle geglaubt habt, dass ich noch schwach sei, haben sich meine Kräfte vervielfacht! Lass es sein, Marco!“
Dann spürte der Anführer drei Schläge, die sich tief in seinen Körper bohrten. Als würde er sich selbst schlagen, hämmerten gedankliche Schläge auf ihn ein. Mit einem letzten Stoß flog Marco zu Boden und hatte Mühe sich wieder aufzuraffen. Blut rann ihm von der Lippe und er atmete schwer.
Der letzte Schlag hatte vollkommen gesessen und ihn komplett aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein fieses Gefühl bohrte sich durch seinen Magen, als er erneut durch den Außenposten sah und seinen besten Freund von oben bis unten musterte.
Wie konnte es so weit kommen? War es Schicksal oder einfach nur Pech?
Ausgerechnet gegen ihn musste er kämpfen. Jeder wäre ein einfacherer Gegner gewesen aber nicht er. Gegen Sebastian zu kämpfen war einfacher und verursachte nicht solche Gewissensbisse. Da konnte er ohne bedenken voll durchziehen und zuschlagen aber nicht gegen ihn. Seine Gefühle bremsten ihn, verhinderten einen Schlag mit voller Kraft. Bei jedem Angriff fühlte es sich an, als würde sein Geist seine Kraft senken.
Noch etwas war anders an dieser Schlacht.
Sebastian musste nur bekehrt werden aber bei diesem Gegner war es anders.
Komplett kraftlos richtete sich Marco wieder vollkommen auf und ballte die Fäuste. Verärgert biss er sich auf die Zähne und überlegte nach einem Ausweg aber den würde er so nicht finden, also musste die rohe Gewalt wieder ran. Er holte Schwung und stürmte erneut auf seinen besten Freund zu. Dabei riss er die Faust nach hinten und zielte.
Und genau wie alle anderen Angriffe verpuffte die Attacke im nichts, weil er mitten im Ansturm ausgebremst und angehoben wurde. Mit dem nächsten telekinetischen Schlag sauste er gegen die Felswand des Außenpostens und blieb daran hängen. Trotz aller Anstrengung blieb er einen Meter über dem Boden und fluchte:
„Mist! Ich muss doch irgendetwas tun können!“
Ein finsteres Lachen kam über Georges Lippen, als er näher an Marco heran trat und eine
9-Milimeter aus dem Holster zog:
„Du kannst nichts tun! Nicht gegen mich! Nicht mit deinen mickrigen, kraftlosen Fäusten!“
Sein Blick wurde noch böser und er hob die Waffe vor Marcos Brustkorb. Dann erklang nur noch das Klicken des Abzugs und ein Aufkreischen der Waffe, bevor sich eine Kugel tief in Marcos Bauch bohrte und ihn vor Schmerz aufschreien ließ. Blut floss aus der Wunde und tropfte zu Boden. Das T-Shirt unter der offenen Teamjacke wurde rot und Marco musste abermals die Zähne zusammen beißen.
Der Gegner hingegen lachte laut auf und begutachtete die Verletzung genauer:
„Deine physische Kraft ist überwältigend aber wie viele Kugeln hält dein Körper wohl aus?“
Es gab einen weiteren Knall und Marco musste erneut aufschreien, als die nächste Kugel sein Schulterblatt durchschlug.
Ihm wurde schwummrig und der George, der einst sein bester Freund war, trat jetzt nahe an ihn heran:
„Dachtest du ernsthaft, ich bleibe auf ewig in eurem Schatten? Ganz sicher nicht! Ich werde dir beweisen, wie mächtig ich geworden bin, Marco!“
Jetzt entdeckte der Archäologe noch etwas anderes in den Augen des Feindes. Es war eine vertraute Rachsucht, die er vor Ewigkeiten schon einmal gesehen hatte. Er musste kurz überlegen, dann wusste er wieder woher. Den gleichen Blick hatte Eden gehabt, als er damals gegen ihn gekämpft hatte. Wieder so eine Ironie.
Dieser Kampf war am gleichen Ort und da wurde es ihm schlagartig bewusst. Sein Gegner war nicht George sondern der Schatten der damals in Eden gefahren war:
„Uriel? Wie hast du überlebt?“
Dieser stockte sofort und musste wieder lachen:
„Durchschaut was? Ja, ich bin es! Das Überleben war nicht schwer. In meiner Form existiere ich weiter, nur bin ich an diesen Ort gebunden. Ich schwirrte ewig zwischen den Mauern dieser Stadt herum und hoffte endlich wieder einen Körper zu finden. Ich hätte gerne dich gehabt aber das war ja nicht möglich, also suchte ich mir jemand anderes.“
Der Blonde senkte benebelt den Kopf, weil der Blutverlust ihn schwächte:
„Seit wann bist du in seinem Körper?“
„Lange genug! Ich stecke hier drin, seit dem er damals diese Herzoperation hatte. Sein Körper war so schwach, dass es ein Leichtes war. Vermutlich hättet ihr mich aufhalten können, wärt ihr nicht zufällig auf der Kritias-Mission gewesen!“
Uriel hatte es also geschafft den Körper von George zu übernehmen und seine Telekinese gewaltig zu steigern. Von den Nachwirkungen des Terrastigma war auch nichts mehr zu spüren. Der Erzengel fuhr sich durch das Haar, dann setzte er die Waffe auf Marcos Brust an:
„Ich werde dich jetzt leider tödlich verletzten aber keine Sorge! Wenn ich deinen Körper erst als Hülle habe, dann wird deine Selbstheilung noch sehr viel effizienter!“
Dann betätigte er erneut den Abzug und ein weiteres Bellen durchschnitt die Stille im Außenposten unter Organika.
Die 9-Milimeter sauste durch die Luft und landete am Boden, während Uriel durch den Raum flog und in der Ecke landete. Marco rutschte wieder hinunter und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, während er seine Wunden hielt. Im Fahrstuhl stand Sebastian, der George mit der Handspange voll erwischt hatte:
„Ich komme wohl gerade rechtzeitig! Du Arsch, hast mir die Schuld untergeschoben! So etwas schätze ich gar nicht!“
Uriel musste wieder laut lachen und fixierte den Goa`uld mit einem drohenden Blick:
„Schade, dabei dachte ich, dass Cramer dich für einige Zeit aus dem Verkehr zieht!“
Schon war es Sebastian, der in der Luft hing und nicht weiter wusste. Uriel hatte die Kräfte der Telekinese immens gesteigert und wenn nicht einmal Marco in der Lage war etwas zu tun, wie sollte er dann frei kommen. Uriel begann jetzt eine Faust zu mimen und Sebastians Knochen zu zerdrücken, wäre nicht Marco plötzlich hinter ihn gerutscht, um ihn zu packen:
„Tut mir Leid, George! Wir müssen dich schwächen, damit Uriel deinen Körper verlässt! Ich weiß du verstehst das!“
Durch diesen Griff musste sich der Erzengel auf den Antiker-Experten konzentrieren und ließ den Major wieder los. Dieser lief sofort zu Uriel und legte ihm das Handgerät auf die Stirn:
„Sorry, Georgie! Ist nichts Persönliches!“
Der feine Energiestrahl ließ den Gegner aufschreien und rasend werden. Normalerweise taten die Goa`uld das nur, um ihre Untertanen zu foltern aber in diesem Fall war es die ideale Methode um Uriel von Georges Körper zu lösen. Wahrscheinlich war die Wirkung noch viel effektiver. Mit einer letzten Druckwelle stieß er die Freunde bei Seite und fasste sich den attackierten Kopf:
„Wie könnt ihr es wagen! Ich werde euch…“
Dann fiel Uriel auf die Knie und versuchte weiter den Körper besetzt zu halten. Erneut packte Marco seinen besten Freund, während Sebastian mit seiner Arbeit fort fuhr. Dann gab es einen letzten Energieschwall und beide flogen an die nächste Wand. Der letzte Einsatz der Handspange war wohl zu viel. Schwarzer Energie stieg aus dem Körper des Technikers empor und formierte sich zu einem Wesen aus reiner Finsternis:
„Niemand stoppt mich! Niemand stoppt Uriel!“
Das Geschöpf bestand aus einer Kraft, die alles überstieg und seine dunklen Fänge griffen nach den beiden Freunden, während George ohnmächtig zusammen sackte. Dieses Energiewesen richtete all seinen Zorn auf die Teammitglieder und hätte sie sicherlich leicht vernichtet. Sebastian rutschte ein Stück zurück aber Marco sah den Erzengel selbstsicher an. Jetzt zeichnete sich sogar ein Grinsen in seinem Gesicht. Nur wenige Sekunden später schien ein übernatürlicher Sog das Schattengeschöpf zu erfassen und davon zu zerren:
„Nein, ich stand so kurz davor! Bitte nicht!“
Mit einem letzten Rauschen verschwand das Superbiest Uriel im Nichts. Marco atmete erleichtert auf, während Sebastian sich verwirrt umsah:
„Was ist passiert?“
„Die Antiker haben eingegriffen! Uriel war so etwas wie Anubis! Er hat seine körperliche Hülle abgelegt und ist aufgestiegen aber die Antiker haben ihn zurück geschickt.
Deshalb musste er Körper besetzen, wie Anubis! Er wollte gerade seine kosmische Macht benutzen aber das durfte er nicht…
Darauf hatte ich spekuliert!“
Der Major verstand, dann half er seinem Kamerad auf die Beine:
„Fies! Wenigstens in dem Punkt kann man sich auf die da oben verlassen. Lass uns jetzt George zur Krankenstation bringen. Du siehst auch nicht gut aus.“

Nach einem Tag war George wieder aufgewacht und die Sache war ihm so unangenehm, dass er sich nur peinlich unter Decke des Krankenbettes versteckte.
Auch Marco erholte sich wie immer sehr schnell und hatte es eilig wieder den Dienst aufzunehmen. Nun saß er in seinem Büro und tippte ein paar Daten in einen Laptop ein.
Da tat sich die Tür auf und George kam herein. Die Sache schien ihm immer noch unangenehm aber er war sich schon im Klaren, dass es nicht seine Schuld war:
„Hey, wie geht’s?“
Marco nickte zufrieden und zwinkerte seinem Kumpel zu:
„Mir geht es gut! Was ist mit dir?“
„Auch soweit aber es regt mich trotzdem auf, dass ich nichts gegen den Kerl tun konnte. Wäre Sebastian nicht gekommen hätte Uriel deinen Körper bekommen und das wäre noch übler gewesen…“
Sie sahen sich kurz an, dann bat Marco ihm einen Sitzplatz an:
„Ja, das ist wahr! Cramer hat den Funk abgehört und ihn sofort frei gelassen, als seine Unschuld fest stand. Ich glaube der Colonel war alles andere als glücklich darüber. Es wird sich vorläufig nicht ändern, dass Sebastian kein Vertrauen bekommt. Meines hat er auf jeden Fall!“
George stimmte zu und legte beide Arme hinter den Kopf:
„Ich jetzt auch! Ich weiß, wie es ist der Böse zu sein. Ich hoffe nur dir bleibt diese Erfahrung erspart…
Außerdem können wir froh sein, dass die Antiker so einen großen Wert auf ihre Regeln zur Nichteinmischung legen…“
Wieder etwas, wo sie sich bestätigten. Es blieb kurz still, dann deutete George auf eine Tasse in der Ecke:
„Ich wollte dir noch etwas zeigen!“
Ohne auch nur eine Bewegung zu machen schaute George die Tasse an, welche sofort quer durch den Raum schwebte. Marco war verblüfft und schaute seinen besten Freund erwartungsvoll an. Dieser lachte nur glücklich aber ohne diesen finsteren Nebenton:
„Uriel hat meine Kräfte reaktiviert und sogar verstärkt! Ist das nicht cool?“
Der Anführer nickte, dann schaute er zum Fenster hinaus und begutachtete die dicken Regenwolken, die sich über den Himmel schoben wie Steinplatten:
„Wenn es allerdings noch mehr Erzengel gibt, bekommen wir ernsthaft Probleme.
Ich bezweifle, dass uns die Antiker gegen andere Erzengel helfen.“
Jetzt schaute auch George aus dem Fenster und teilte die Meinung seines Kameraden:
„Wahrscheinlich müssen wir bald wieder mehr kämpfen…“

Ende
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