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Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

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Folge 4: Das Turnier von Zerberus


Das Team hatte sich mal einen Tag Auszeit genehmigt. Alle nutzten die freie Zeit für ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten. Da wieder die Zeit des Regens war, war es unmöglich draußen etwas zu machen. Sebastian hatte sich in sein Quartier zurückgezogen. Noch immer bereute er zutiefst, was er getan hatte. Er lag auf dem Bett, auf der Decke und ließ seine Zeit als Marduk noch einmal vor dem geistigen Auge ablaufen. Immer wieder sah er die Gesichter der Menschen, die er entweder zu Wirten oder Sklaven machte. Auch die Gesichter seiner Opfer kamen wieder zum Vorschein.
Wieder hatte er dieses Brummen in seinem Kopf, welches ihm signalisierte, dass er Kopfschmerzen hatte. Mit einem Grummeln drehte er sich auf die andere Seite, als sich leise die Tür öffnete. Er registrierte die Schritte nicht, von der Person, die jetzt den Raum betrat.
Mit sanften Schritten näherte sich die Gestalt seinem Bett und er registrierte es immer noch nicht. Dann nach einigen Sekunden hatte er jedoch dieses komische Gefühl, als würde etwas nicht stimmen. Er schaute auf und entdeckte Kali, die ihn nachdenklich ansah.
„Kali? Wo kommst du denn her?“
Die junge Frau lächelte und zuckte mit der Schulter:
„Ich habe erfahren, dass ihr einen freien Tag habt. Da dachte ich, dass ich euch einen Besuch abstatten kann… Ich denke, es gibt da einiges zu bereden. Es ist schön Sebastian und nicht Marduk wieder zu sehen…“

George hatte sich mit Marco zurückgezogen und spielte mit ihm Computer über Netzwerk. Für Marco war das eine willkommene Abwechslung, um sich von der Beziehungskiste mit Celeb abzulenken. Die Kumpels spielten einen Ego-Shooter. George verfolgte aufmerksam den Radar in der linken Bildschirmecke:
„Marco, von da kommen gleich die Akenblä!“
Bei diesen Akenblä handelte es sich um komische Außerirdische mit langen dürren Fingern, die in einer großen Arena mit sämtlichen Hightechwaffen zu Kleinholz zerschossen werden mussten. Marco selber schien all seine Wut in dieses Spiel zu stecken und metzelte alles gnadenlos nieder, während George vergeblichst versuchte eine Strategie in dem Chaos zu erkennen:
„Auszeit, Marco! Willst du mir nicht lieber sagen, was los ist?!“
„Was soll los sein?“
Mit diesen Worten wurden drei weitere Aliens durch eine Granate gesprengt. Der Techniker fasste sich an den Kopf:
„Mit dir soll alles in Ordnung sein? Hallo? Gehirnfrost?“
Marco wurde wütender und fauchte George ärgerlich an:
„Celeb! Er ist mit Era nach Kihan gereist! Sie wollen shoppen!“
Nun konnte George verstehen, warum sein Freund so sauer war. Bei seiner Ankunft dachten alle, dass Celeb nach ein paar Tagen wieder verschwinden würde aber nun war er schon zwei Wochen hier. Angeblich müsse er abwarten, ob die Raumkapsel wirklich zerstört wurde.
Es war ein mieses Gefühl, dass Celeb noch da war. Era verbrachte viel Zeit mit ihm, mehr Zeit, als Marco ertragen konnte. Dennoch war es unbegreiflich, denn Celeb hatte Eras Herz rasend schnell erobert. Hingegen Marcos Versuche wurden immer von ihr abgeblockt.
Mittlerweile hatte er schon keine Lust mehr um Era zu kämpfen. Man konnte sogar sagen, dass er sich wünschte, sie würde ihn in Ruhe lassen.

Kali und Sebastian gingen durch die verglasten Gänge der Stadt und betrachteten das tosende Meer, als sie plötzlich stehen blieb und hinaus schaute:
„Wieso bist du wieder hier? Und was ist mit uns?“
Sebastian seufzte, dann legte er die Hände hinter den Kopf und sortierte seine Worte in Gedanken:
„Ausgerechnet Marco, die Person die ich am meisten gehasst habe, ist zu mir durchgedrungen. Ich kann dir nicht sagen, was es war aber ich wusste plötzlich, dass ich falsch lag…
Ich bereue, was ich getan habe aber noch immer quälen mich Gedanken aus der Zeit als Marduk. Eine innere Stimme sagt mir immer wieder, dass ich euch alle vernichten soll…
Was uns betrifft…“
Sie wurde hellhörig, erwartete aber keine vernünftige Antwort. Sie hatte sich innerlich schon auf eine Absage vorbereitet, zumal sie von Marco wusste, dass Hathor in der Stasiskapsel von Organika lag. Er holte kräftig Luft und lehnte sich an das Glas:
„Ich habe viele Gefühle meines Vaters und leider gehört da auch die Liebe zu Hathor dazu…
Du bist etwas Besonderes und meine Gefühle zu dir werden sich nie ändern aber ich glaube einfach, dass es besser wäre…“
Sie verstand, was er damit sagen wollte und nickte bedrückt. Dennoch deutete sie auf die Kantine am Ende des Ganges:
„Wolle wir was essen?“

Mittlerweile hatte George die miese Laune des Archäologen nicht mehr ertragen und ihn raus geworfen. Marco schlich etwas bedrückt durch die Flure und jeder musste Angst haben von ihm wütend angeguckt zu werden. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt, als plötzlich der Alarm los schrillte und eine donnernde Stimme durch die Stadt hallte:
„Aktivierung von Außen!“
Marco schüttelte jeden Gedanken an Era oder Celeb ab und stürmte zum Sternentor. Dort waren die Soldaten schon wieder in gelassener Haltung, weil Era und Celeb von Kihan zurückgekehrt waren. Marco schüttelte den Kopf, gerade, wo er nicht an sie denken wollte. Auch Cramer kam zum Stadteingang und musterte die Reisenden. Er hatte sich wohl auf einen Angriff gefreut, denn seine Mundwinkel fielen ins Bodenlose.
Era trat an den Colonel heran:
„Colonel Cramer? Ich bitte sie um Erlaubnis für eine Mission. Wir haben auf Kihan einen wichtigen Wettbewerb gefunden, der jedes Jahr stattfindet. Der erste Preis ist eine Kiste der Antiker. Sie kann nur mit dem Gen geöffnet werden. Wenn wir am Wettkampf teilnehmen, könnten wir die Kiste gewinnen…“
Die Augen des Colonels begannen freudig zu funkeln und er drehte sich zu Marco um:
„Nehmen sie ihr Team und gehen sie! Ich will, dass sie die Wettkämpfe gewinnen!“
Marco sah Cramer frostig an und schüttelte den Kopf:
„Sir, sie haben mein Team aufgelöst! Vergessen?“
Der Colonel fasste sich an das Kinn und grübelte kurz, bis er ein spitzes Husten ausstieß:
„Also schön! Ihr Missionsteam ist wieder ins Leben gerufen. Schnappen sie sich Grey und Rantold und verschwinden sie, bevor ich es mir anders überlege!“
Der blonde Archäologe machte eine Kehrtwendung und suchte seine Freunde auf. George zu finden war nicht schwer, denn der spielte weiter Computer. Von ihm erfuhr er, dass Kali hier war und er vermutete, das Sebastian mit ihr essen war.

Sie hatten eine ganze Zeit stumm voreinander gesessen und Kali war das eine oder andere Mal vollkommen Gedankenabwesend. Der Lieutenant musste etwas unternehmen und hustete, bevor er sich zu Kali neigte:
„Ich muss mich noch für meinen Schlag entschuldigen… Damals auf dem Schiff…“
Sie schüttelte den Kopf und versuchte zu lächeln:
„Ist schon gut…“
Die Situation war für beide äußerst unangenehm und so ungern Sebastian es nur zugab, würde er furchtbar gerne türmen. Er betete förmlich für eine Rettung.
Plötzlich kam Marco in die Kantine und wand sich dem Major zu:
„Sebastian? Der Urlaub ist vorbei! Wir haben eine Mission!“
„Yes!“, schrie er auf und hob jubelnd die Hände. Nach ca. vier Wochen durfte er Organika endlich wieder verlassen und auf Missionen gehen. Dabei fiel ihm ein großer Stein vom Herzen, denn seine Freunde hatten Cramer also nichts von seinen Taten erzählt.

Später, als das Team auf Kihan eintraf, waren alle etwas verwundert. Plötzlich war der Planet überfüllt. Alle Leute wollten sich diesen „Wettkampf“ nicht entgehen lassen.
Das Zerberus-Team hatte sich angemeldet und musste sich für verschiedene Spiele registrieren. Die Liste bestand aus wirklich eigenartigen Disziplinen. Alle mussten die Liste dreimal lesen, um alle Aufgaben überhaupt zu verstehen. Der Wettkampf war einfach gestrickt. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt das Turnier und somit die Antiker-Box.
Bei den Wettkämpfen handelte es sich um die verschiedensten Spiele. Von Fußball bis zum Ringen bei Schwerelosigkeit. Es war unmöglich an allen Wettkämpfen teil zunehmen, also beschränkte sich das Team auf ein paar Spezielle.
Gemeinsam gingen sie die Liste durch. Sebastian sah als erstes auf:
„Ich nehme Poker… Kann ja nicht so schwer sein, ein paar dumme Aliens auszunehmen!“
Era warf einen missmutigen Blick zu Marco, bevor sie sich zu Celeb drehte:
„Paartanz? Was meinst du Celeb?“
Der Galonier nickte eilig und Marco wurde düsterer. War das Absicht oder war sie versehentlich so abweisend? Celeb nickte nur begeistert zu dem Vorschlag. Marco brauchte wieder Ablenkung von diesem Drama. Hastig schrieb er sich für diverse Runden ein: Tauziehen, Weitwurf, Ringen, usw.
George meldete sich bei einem Esswettbewerb an. Einer der spannendsten Wettkämpfe war das Spezial-Renntier-Temporennen. Jeder Teilnehmer, in diesem Fall das ganze Zerberus-Team, sitzt auf einem ungewöhnlichen Renntier. George und Marco konnten sich am wenigsten vorstellen, was für Tiere es sein konnten. Nachdem der Zettel mit den Eintragungen abgegeben war, machten sich die ersten Teammitglieder auf den Weg zu den ersten Wettkämpfen. Der Esswettbewerb und das Pokerspiel waren als erstes dran.
George war sich seines Sieges sicher und stolzierte zu dem Restaurante, in dem der Wettbewerb stattfinden sollte.
Marco, Era und Celeb betraten die kleine Halle, in der das Pokerspiel bereits vorbereitet wurde. In der Mitte der Halle stand ein Tisch mit einer Mischmaschine und den Karten. Sebastian betrat etwas unsicher den Platz, ließ es sich aber nicht anmerken. Seine Gegner waren schon komische Gestalten. Fünf weitere Spieler setzten sich lautlos an den Tisch. Der erste Spieler war ein Wesen, das aussah wie eine Schnecke. Danach folgten ein Echsending und drei Menschen, wo von einer mit einer großen Sonnenbrille bestückt war.
Der Schiedsrichter kam an den Tisch:
„Also gut! Die Einsätze sind euer Besitz! Sonst gellten die normalen Regeln!“
Sebastian verzog das Gesicht und warf einen etwas verunsicherten Blick zu Marco, welcher sich nur an die Stirn fasste:
„Na, klasse! Sebastian spielt um unsere Sachen!“
Celeb zuckte mit der Schulter und schüttelte den Kopf:
„So lange er nicht die Antares verzockt… Drücken wir ihm einfach die Daumen!“
Die Karten wurden gemischt und verteilt. Die Schnecke sah die anderen an, dann gab sie Grunzlaute von sich:
„Frlööö Pschhhhh Bflllllllllsch!“
Sebastian musste schlucken, bevor er sich dem Spielmeister zu wand:
„Was hat er gesagt? Ich verstehe kein Schneckisch!“
Der Mann starrte ihn böse an, dann pustete er ärgerlich aus:
„Der Vetabina hat gesagt, dass er gewinnen wird, weil sein Blatt so gut ist!“
Die Echse hob drohend die Faust vor die Schnecke:
„Kch Kkkcchhh KchKch Kch!“
Der Major verdrehte die Augen:
„Was ist denn hier los? Diese Sprachen versteht doch kein Mensch! Ist das hier die Fremdsprachenbörse!“
Die anderen Spieler sahen ihn düster an und Sebastian beschloss doch lieber ruhig zu sein. Früher hätte er die anderen Spieler einfach mit dem Handgerät zu Tode gefoltert und was machte er jetzt. Setzte sich brav an einen Tisch, um mit ihnen Karten zu spielen.
Das Spiel konnte beginnen und alle warfen gebannt einen Blick auf ihre Karten. Nur Sebastian verschluckte sich laut und fauchte:
„Was sind das für Karten?“
Die Karten waren mit komischen Symbolen versehen und hatten eigenartige Bilder. Sie sahen komplett anders aus, als auf der Erde. Mit einem Murren stierte er die Konkurrenten an, welche alle ein Pokerface aufsetzten.
Dann wand sich der Spielleiter dem Major genauer zu:
„Ihr Einsatz!“
„Was? Welcher Einsatz?“
„Der Einsatz, den sie jede Runde setzen müssen. Mindesteinsatz ist eine Strahlenwaffe der Zera! Höchstgebot sind Planeten!“
Wieder würgte der Erdling einen Kloß hinunter und legte seinen Blaster auf den Tisch.
Auch Celeb, Era und Marco waren völlig schockiert, während sie dem überforderten Sebastian zusahen:
„Wir verlieren gleich alles. Das ist euch doch klar, oder?“

Mehr und mehr stopfte er in sich hinein.
Die außerirdische Wanderheuschrecke war gut und hatte offenbar einen großen Magen.
Mittlerweile waren fünf andere Teilnehmer ausgeschieden, weil sie sich lautstark übergaben.
George hatte noch kein Gefühl von Übelkeit. Er war nur leicht satt.
Ohne weiter drüber nachzudenken schob er einen weiteren Burger in sich hinein.
Der Esswettbewerb war genau das Richtige für ihn. Immer wieder nahm er einen großen Schluck Wasser um die zähe Pampe runter zu spülen.
Nun begann auch sein Tischnachbar laut zu röcheln und zu pusten, bevor er sich blass übergab. George sah einfach nicht hin und konzentrierte sich auf den Berg Hamburger und Pizza vor sich.

Drei verlorene Runden…
Sebastian hatte bereits seine Ausrüstung, seinen Blaster und einen Laptop verspielt.
Zwar begann er langsam die Regeln zu verstehen aber noch waren die anderen Profis.
Wieder wurde der Einsatz erhöht und Sebastian musste nachlegen:
„Verdammt! Ich muss es tun! Ich setze ein Torschiff der Antiker!“
Era und Celeb bissen sich auf die Lippe, während Marco sich vom Stuhl erhob:
„Ich muss los! Der Kampf mit Stäben geht gleich los!“
Era nickte ihm zu, dann galt ihre Aufmerksamkeit wieder dem Poker, wo Sebastian gerade den Jumper verlor.
Wütend stampfte der Major auf:
„Wie zur Hölle soll ich denn da was gewinnen?!“
Seine Augen leuchteten und er knirschte mit dem Kiefer, bevor er wütend auf den Tisch schlug:
„All in! Ich setze den Planeten Organika!“
Die anderen vielen fast von ihrem Platz und wenn Marco noch da gewesen wäre, hätte er den Major verprügelt. Era und Celeb hielten sich bangend die Hand vor das Gesicht und Sebastian deckte seine Karten auf. In dem Moment begann die Echse wild zu fauchen und die Schnacke schleimte auf den Boden. Sebastian war etwas irritiert und wand sich wie immer an den Spielleiter:
„Was ist passiert?“
„Sie haben einen Royal Flash gehabt. Sie gewinnen viele Punkte für ihr Team und alle Einsetze, dieser Runde.“
Jubelnd warf der Spieler einen Blick auf die Gegenstände. Dabei hatte er neben seinen alten Besitztümern noch ein Puplasa-Sternensystem erspielt und ein Vetabinatransporter.
Mit einem letzten Schrei stieg er aus dem Spiel aus. Celeb und Era mussten sich erst einmal den Schweiß von der Stirn wischen.

Ein weiteres appetitliches Stück Pizza verschwand in seinen Rachen. Die Wanderheuschrecke
war bereits explodiert. Der Magen hatte Risse bekommen, bevor die Nahrung in den Blutkreislauf gelangte und den Körper unnötig füllte. Nun fegte der Restaurantbesitzer die Stücke zusammen.
George war noch weit vom Ende entfernt und genoss das hervorragende Essen. Das lustige war, dass er kein Stück dicker zu werden schien. Die anderen Mitstreiter starrten ihn schon unheimlich an aber der Schiffstechniker ließ sich nicht stören und aß weiter.
Dann brach neben ihm ein dicker Typ zusammen und erbrach sich auf den Boden.
George sah einfach weg…

Rummmssss…
Der Stabkampf war vorbei und Marco hatte seinen Gegner einfach nieder geschlagen.
Nun kehrte er locker zum Stadtkern zurück, wo er die anderen wieder treffen wollte. Während Sebastian noch die gewonnenen Güter untersuchte, machten sich Era und Celeb fertig für den Paartanz. Als der Archäologe die beiden üben sah, wurde ihm wieder übel. Das Gefühl der Eifersucht war ihm mittlerweile mehr als vertraut. Es machte ihn rasend das „neue“ Pärchen zu sehen. Sein Schritt wurde langsamer. So eilig hatte er es jetzt nicht mehr. Vermutlich interessierten sich die anderen gar nicht dafür.
Alles Kämpferische würde er sowieso gewinnen. Dann konnte er sehen, wie das Pärchen davon hüpfte, um den Wettstreit für sich zu entscheiden.
Er gesellte sich zu Sebastian, der noch immer einige Preise aus dem Pokerspiel untersuchte. Dabei hatte er ein komisches Objekt in der Hand, welches einer Tröte ähnelte:
„Was das wohl ist? Ich drück mal den Knopf!“
Eine Klappe öffnete sich und Schleim quoll hervor, bevor ein lautes, schleimiges Dröhnen erklang. Völlig überrascht schloss Sebastian die Maschine wieder:
„Das gehört bestimmt der Schnecke!“
Der Archäologe lachte, dann sah er auf seine Uhr:
„Okay, gleich beginnt das Tauziehen!“
Der Major horchte etwas verwundert auf und grinste breit:
„Ist das nicht eine Teamaufgabe?“
„Wer braucht schon ein Team, wenn er phänomenale Antiker-Kräfte hat!?“

Sie drehten sich und wirbelten umher.
Celeb und Era wurden auf der Tanzfläche ein Wesen, mit unglaublichen Bewegungen. Sie hatten Tanzen im Blut. Mit jedem weiteren Dreher entzückten sie die Jury, welche ohne hin von dem süßen Paar begeistert war.
Jetzt wurden sie schneller und Celeb hob Era über seinen Kopf, bevor er sie edel durch seine Beine zog.
Die beiden waren für den Tanz geschaffen. Die Jury gab die höchst mögliche Punktzahl und auch hier räumte das Zerberus-Team wieder komplett ab.
Das Tauziehen verlief fast genau so unspektakulär. An einem Ende des Seils standen fünf Muskelberge, die mit all ihrer Kraft am Seil zogen. Sie schwitzten und hechelten aber dieses verdammte Seil ließ sich nicht einen Millimeter bewegen. Am anderen Ende stand Marco, gähnend und völlig gelangweilt. Er hielt das Seil locker in der rechten Hand und hoffte, dass diese Fleischberge noch etwas erreichten. Irgendwann riss sein Geduldsfaden und er zog selber. Die Männer landeten im Matsch.
Dann traten diese Echsenkreaturen auf das Spielfeld. Hoffentlich waren diese Dinger besser, was Marco dennoch stark bezweifelte.

Sebastian wartete ungeduldig am Hauptplatz von Kihan, als ihm George entgegen kam. Er sah wohl genährt aus und stieß ein Rülpsen aus:
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie satt ich bin!“
Der Major war skeptisch und formte aus den Augen schmale Schlitze:
„Ich dachte der Wettbewerb ist seit einer Stunde vorbei…“
„War er auch aber warum sollte ich nicht die Reste essen? Sonst werfen die das noch weg!“
Sebastian konnte nicht glauben, was er da hörte:
„Du hast trotzdem weiter gegessen? Hast du ein schwarzes Loch im Bauch?“
George lachte und strich sich wohl gefüllt über den Bauch:
„Ich sage es mal so. Die außerirische Wanderheuschrecke hatte kein schwarzes Loch…“

Irgendwann trafen sich alle wieder und mussten sich auf das Spezial-Renntier-Temporennen vorbereiten.
Was für ein Reittier jeder bekommt, war völlig unklar. Bis zum Rennen war das ein großes Geheimnis. Era und Celeb schienen sich noch immer prächtig zu amüsieren. Man sah ihnen deutlich an, dass ihnen der Paartanz gut gefallen hatte. Sie lachten und alberten, während Marco immer näher an den Nervenzusammenbruch kam.
Er hasste dieses wunderbare Bild. Trauer machte sich in ihm breit, denn langsam wurde ihm klar, dass er Era verlieren würde. Er versuchte es aber sie reagierte kaum noch auf ihn. Auch wenn sie es nicht absichtlich tat, so hatte sie sich doch entschieden.
Mit einem letzten Seufzer redete er mit sich selbst:
„Ich muss sie gehen lassen…“
Auch George sah ihm das Leiden an und rutschte zu ihm rüber:
„Alles okay bei dir?“
Der Archäologe schüttelte bloß den Kopf und versuchte an was anderes zu denken.
Plötzlich gab es auf ganz Kihan eine durchsage:
„Alle Teilnehmer des Spezial-Renntier-Temporennens bitte zur Arena!“
Von dieser Arena aus sollte das ungewöhnliche Rennen beginnen. Es würde aus dem Kolosseum hinaus und über einen Hindernislauf führen. Völlig baff betrat das Team die Arena. Sie waren aber nicht überrascht, weil die Arena so voll war. Viel mehr wegen dieser obskuren Tiere, an denen Namensschilder angebracht waren, damit jeder Reiter sein Tier fand. Sebastian schlug die Hände über dem Kopf zusammen:
„Das ist jetzt nicht wahr, oder?“
Er deutete wütend auf ein rosa Pony mit einer langen blonden Mähne. Kleine Mädchen hätten vermutlich süß geschrieen, hätte das Pony nicht einen so dämlichen Gesichtsausdruck.
Es schielte und hatte ein schiefes Gebiss, während es dicke Tropfen auf den Boden sabberte.
Dazu gab es merkwürdige Grunzlaute von sich. Der Goa`uld glühte wieder mit seinen Augen, denn früher hätte er jetzt die Arena gesprengt, weil so etwas seiner nicht würdig war. Wieder einmal ließ er es auf sich beruhen. Er wurde tolerant.
Era hatte eine merkwürdige Krabbe, auf der ein kleiner Sitz angebracht war:
„Bei mir ist es ein halbwegs normales Tier, auch wenn Krustentiere nicht so mein Fall sind…“
Marcos Tier war ein Vogel, welcher Ähnlichkeit mit einem Strauß aufwies. Vermutlich hatte Marco damit das beste Renntier. George saß deprimiert auf einer Schildkröte:
„Das ist unfair! Selbst Sebastian rosa Pony ist schneller als mein Tier!“
Die Kröte sah mit ihrem öden Blick zu seinem Reiter auf, dann fraß sie etwas Gras.
Celeb saß in der ersten Reihe. Er wollte lieber nicht an dem Wettkampf teilnehmen und hielt sich vornehm zurück. Irgendwann, nachdem alle auf ihren Tieren platz genommen hatten, kam der Schiedsrichter zur Startlinie:
„Also gut, die Regeln sind leicht. Ihr müsst den Hindernislauf überstehen und sicher ins Ziel kommen. Es ist alles erlaubt, außer jemand zu töten. Lasst das Rennen beginnen!“
Der Schiedsrichter schoss mit einer Pistole und gab so das Startsignal.
Es gab ein lautes Rauschen und rund hundert Tiere stampften über den sandigen Rennweg.
Sebastian und sein rosa Pony kamen recht gut voran. Auch Eras Krabbe hatte gut Speed, obwohl sie plötzlich seitwärts ging.
Georges Schildkröte bewegte sich gar nicht. Wütend klopfte er ihr auf den Panzer:
„Nicht fressen! Du sollst dich bewegen!“
Marco kam auch nicht viel weiter. Sein Vogel fuchtelte komisch mit den Beinen und bewegte sich komplett merkwürdig. Dabei gab er Zisch- und Quietschlaute von sich.
Das Rennen lief auf Hochtouren. Zwar waren noch ein dicker Typ mit Nashorn und ein Känguru mit einem Känguru als Reiter vorne aber Sebastian schlug sich auch nicht schlecht.
Eras Krabbe lag nur im Mittelfeld.
Das Schlusslicht bildete Marcos verrückter Strauß.
Irgendwann tauchte das erste Hindernis auf. Es war ein kleiner See mit Plattformen, über die es zu springen galt. Das Nashorn, welches bisher den ersten Platz bestritten hatte, sprang und musste entsetzt feststellen, dass die Plattformen nicht befestigt waren. Es gab ein lautes Platschen und das Tier versank mit Reiter in den Fluten.

Sebastians Pferd sprang relativ sanft von Plattform zu Plattform. Eras Krabbe machte es sich einfach. Sie rauschte einfach ohne Bedenken durch den See.
Era schrie nur noch genervt auf, als sie durch das aufgewirbelte Wasser getroffen wurde. Ein großer Teil der Mitstreiter und Konkurrenten versanken im See oder schafften die Sprünge nicht.
Marcos Vogel sprang auch nicht. Er bewegte sich so merkwürdig, dass er einfach seine Beine megalang streckte und von Plattform zu Plattform stieg. Der Archäologe krallte sich mit voller Kraft an den Hals seines Tieres und begann aufgewühlt zu fluchen:
„Du blöder Vogel! Lauf endlich vernünftig oder reiße dir den Arsch auf!“
Das Geschöpf schien die Ansagen gar nicht bemerkt zu haben und gab wieder quietschende Geräusche von sich. Bei einem Auto hätte man davon ausgehen müssen, dass etwas ernsthaft kaputt war.
Während Marco noch weit zurück lag, mussten die anderen einen steilen Berg erklimmen.
Sebastian lag noch immer auf dem zweiten Platz aber das Pferd sabberte beunruhigend doll. Immer wieder ermahnte er sein Reittier, nicht weiter zu blöd zu gucken und zu laufen, schließlich gab es ein Känguru einzuholen.
Eras Krabbe schien am Ende seiner Kraft und brauchte wirklich jeden Funken Energie um die Steigung zu schaffen. Irgendwann brach das Tier zusammen und Era senkte beschämt den Kopf:
„Dummes Schalentier! Berge sind wohl nichts für dich!“
Damit lag sie mehr als richtig, denn die Krabbe begann stark zu vertrocknen und nicht einmal ein Wraith hätte noch Leben aus ihr ziehen können.
Sebastians Pferd hatte die Steigung geschafft und erreichte die Spitze. Dahinter ging es wieder bergab. Vorsichtig wollte Sebastian den Weg hinunter aber sein Pony nahm immer mehr Tempo auf:
„Was soll das?! Rosa Pony? Bleib stehen!“
Erst jetzt erkannte er, dass es wirklich still stand. Das Tier rührte nicht einen Huf. Es rutsche auf der Schicht aus Sabber den Berg runter, die es selber gebildet hatte. Völlig panisch begann der Goa`uld mit den Augen zu leuchten und seinem Pferd bedrohliche Worte entgegen zu schmettern, während es immer schneller bergab ging:
„Ich vernichte dich, wenn du nicht bremst! Halte an oder mein Zorn wird dich zerschmettern!“
Dann musste der Major die Augen zu kneifen, weil der Fahrtwind stärker wurde.
50 km/h…
60 km/h…
80 km/h…
100 km/h…
Sublicht…
Hyperraum…
Wahnsinnig schnelle Geschwindigkeit, die nicht mehr messbar war…
„HALT AN!!!!!!!“
Die schnelle Reise endete vor einem Baumstamm. Es gab einen fürchterlichen Knall, denn selbst Marco auf dem Berg hören konnte. Der Baum wurde glatt durch den Aufprall entwurzelt. Das Pferd lag jetzt mit verdrehten Augen am Boden und sein rechtes Hinterbein begann komisch zu zucken. Der Goa`uld war rechtzeitig abgesprungen, war aber nicht weniger hart am Boden gelandet. Aufgebracht trat er an das Tier heran, leuchtete mit den Augen, bekam die Goa`uld Stimme und verpasste dem Pony einen Kick:
„Du blödes Biest! Ich werde dich für deine Impertinenz bestrafen! Verneige dich vor deinem Gott!“
Damit war auch Sebastian raus. Tatsächlich schieden mehr Leute aus, als erwartet.
Sogar Marco war jetzt in der Lage die Führung zu übernehmen.
Das Rennen näherte sich dem Ende und Marco konnte schon das Stadion sehen. Die Ziellinie kam näher und er freute sich. War er trotz des komischen Vogels der Sieger.
Das Känguru war unterwegs an einem Strauch mit Beeren stehen geblieben und aß sich den Wanst voll. Leider stellte sich heraus, dass der Strauch mit den Früchten ein Eigenleben besaß und mit gewaltigen Tentakeln nach dem Tier schlug. Das Känguru konnte sich zwar anfangs mit Tritten und Hieben verteidigen aber schon befand es sich in einem Klammergriff, der fast genau wie der Schild von Atlantis nicht zu durchbrechen war.
Das war der entscheidende Moment. Nur noch wenige Zentimeter lagen zwischen der Linie und Marco, als plötzlich der Vogel stehen blieb. Er quietschte komisch, dann stieß er seinen Kopf in die Erde und blieb stehen. Der Archäologe ballte drohend die Faust:
„Du dummes Vieh! Beweg deinen dicken Arsch! Einen Schritt nur noch!“
Die Zuschauer guckten genauso skeptisch, bevor sie in schrillem Gelächter ausbrachen. Der Archäologe lief rot an und fluchte, als plötzlich alle Zuschauer schwiegen und eine merkwürdige Gestalt in der Ferne auftauchte. Es war George, der gelangweilt auf seiner Schildkröte saß. Sie überholte ganz gemächlich den dummen Vogel und George, der schon fast am schlafen war, registrierte erst gar nicht, dass er als erstes das Ziel überquerte.
Erst herrschte etwas Ratlosigkeit, bevor die Zuschauer in rasende Beifallsstürme verfielen.
Nun verstand George, was passiert war. Er fasste sich beschämt hinter den Kopf und bekam vom Schiedsrichter einer Trophäe überreicht.
Die anderen Teammitglieder waren etwas deprimiert aber letzt endlich fanden alle das Rennen lustig. Es war eine gute Abwechslung zu den andauernden Kämpfen mit den Corona.
Nach ein paar wenigen weiteren Minispielen kam es dann zur Preisverleihung.
Zahlreiche Außerirdische von Zerberus drängten sich auf die schmale Tribüne. Inzwischen war klar, dass das Zerberus-Team der Sieger war. Ihnen hatte das Turnier sehr viel Spaß gemacht aber die größte Aufmerksamkeit galt der Kiste der Antiker. Marco blitzte sie immer wieder gierig an, während er Era und Celeb weiter ausblendete.
Alle waren gespannt, was im Inneren der Kiste war. Die Siegerehrung war ziemlich übertrieben aber das Team ließ sie geduldig über sich ergehen. Die Zuschauer verfielen den andauernden Beifallsstürmen und einige andere Gewinner wurden noch geehrt.
Nach der Feier schleifte das Team sämtliche Preise nach Organika. Die Aftershowpartie war für sie nicht von Interesse, also kehrten sie voll beladen zum Gate zurück.

Fürst Zaiku war total erfreut und auch Cramer konnte seine Freude nicht verbergen:
„Hübsche Preise!“
Marco grinste und deutete auf die Kiste, mit den Antiker-Schriftzeichen:
„Ich werde sie jetzt öffnen! Ich hoffe wir kriegen ein ZPM oder so was!“
Mit leichter Hand berührte er eine Fläche am Schloss, welches einmal hell aufleuchtete. Das ganze Konferenzzimmer wurde in gleißendes Licht getaucht und alle hielten sich schützend die Hände vor die Augen.
Es klackte und die Kiste sprang auf und enthüllte…
……nichts…
Die Kiste war leer.
Große Augen und offene Münder später war die Empörung groß. Sebastian stampfte wütend auf:
„Da ist nichts drin? Dafür den ganzen Stress? Voll der Beschiss! Rache! Vergeltung!“
Alle sahen sich etwas schockiert an, bevor alle im Gelächter ausbrachen.
Ärgerlich war es wirklich aber dafür hatte das Team endlich den ganzen Stress um sich herum vergessen. Marco fasste sich breit grinsend hinter den Kopf:
„Wie soll ich sagen? Pech gehabt?“
Auch wenn der Preis nur eine doofe Kiste war, so hatten alle doch endlich wieder mal etwas zu lachen. Das Turnier hatte sie einander wieder näher gebracht.
Nur Cramer stand kurz vor der Explosion, denn er hätte dem Turnier so nie zugestimmt. Er begann rot anzulaufen und fuchtelte empört mit den Armen:
„Das geht so nicht! Ich will ein Zero-Point-Modul!“
Die anderen beschlossen den rasenden Colonel nicht weiter zu beachten und verließen amüsiert den Konferenzraum, während Cramer völlig entrüstet stehen blieb und diabolisch auf die blöde Kiste starrte:
„Du dummes Ding!“
Er verpasste der Truhe einen Tritt und klemmte sich seinen Fuß prompt in der Klappe:
„AAARRRGGGHHH!!!!“

Ende
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