Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Folge 19: Schwarze Substanz


Dunkelheit hüllte die Gruppe ein, als sie sich den Weg durch die Straßen bahnten.
Der Klang ihrer Schritte hallte durch die Gassen, als sie sich dem Zielort näherten.
Die Gruppe bewegte sich zwar schnell aber äußerst umsichtig.
Das Geräusch von Autos erklang in der Nähe des Freeways und wieder jagte ein Polizeiauto zu einem Verbrechen am anderen Ende der Stadt.
Die Kriminalität in New York war groß und da würde ihr kleiner Überfall so gut wie gar nicht auffallen.
Die Teenager näherten sich jetzt dem kleinen Geschäft in diesem dunklen Stadtteil. Der Laden gehörte einem alten Ehepaar und war die Anlaufstelle für die armen Bewohner des Viertels. Mit einem finsteren Grummeln schaute der Anführer durch die Schaufensterscheibe und betrachtete das Gemüseangebot. Ein Lebensmittelladen war kein wirklich großer Fang aber da er der einzige in dieser Gegend war, gingen alle Leute hier her. Die Kasse war an Tagen wie diesem komplett gefüllt.
Ein leichtes Ziel, welches die Mühe schon wert war. Christi, das Mädchen mit den lila Haaren und dem Pentagramm um den Hals, kaute auf ihrem Kaugummi und blitzte ihre Kameraden ungeduldig an:
„Jetzt beeilt euch doch mal! Ich will nicht von den Bullen geschnappt werden!“
Der Anführer der Truppe drehte sich wütend zu ihr um, dann näherte er sich der hölzernen Ladentür. Dabei glänzte seine Glatze im Licht der Straßenlaterne:
„Mach dir mal nicht ins Hemd!“
Er holte aus und schlug die Scheibe mit seinem Ellenbogen ein. Wegen der festen Lederjacke blieb er unverletzt aber die Tür war offen. Nun trat der zweitjüngste der Gruppe vor und schaute sich das Innere des Ladens an. Sein blondes Haar war unter der Kapuze eines schwarzen Pullovers verborgen. Schon auf den ersten Blick erkannte der Jugendliche, dass dieser kleine Laden keine Sicherheitsvorrichtungen hatte:
„Der Laden besitzt keine Alarmanlage! Wir haben freie Bahn!“
Die fünf Teenager traten ein und ihr Anführer, Zack, marschierte zielstrebig zur Kasse, um sie mit einem Handkantenschlag zu öffnen.
Er erblickte das viele Geld und begann zufrieden zu grinsen, während er seinen Kameraden zuzwinkerte:
„Jackpot! Wir haben den Hauptgewinn, Leute!“
Plötzlich ging das Licht an und die fünf Jugendlichen schauten überrascht auf, als ihnen der alte Ladenbesitzer mit einer Flinte gegenüber stand:
„Ganz ruhig, ihr Gesindel! Meine Frau ruft schon die Polizei!“, fauchte der Alte und versuchte die Gruppe im Blick zu behalten. Zack hob sofort die Arme und tat so, als wäre er unschuldig:
„Sie sollten ruhig bleiben, alter Mann! Sie wollen doch keinen Herzanfall bekommen oder?“
Zack hatte trotz der Waffe des Ladenbesitzers die absolute Kontrolle und blieb unerwartet ruhig. Der blonde Junge mit dem Kapuzenpullover hingegen schien aufgeregt und nervös. Plötzlich trat Zack vor und griff die Spitze der Waffe, um sie weg zu drücken. Ein Butterfly-Messer sprang hervor, welches er dem Ladenbesitzer tief in den Bauch trieb. Es ging alles so schnell und der Alte gab nur noch ein Keuchen von sich, bevor er zu Boden ging. Die Vier anderen wussten, dass es Zack wieder übertrieben hatte aber der Plan war geglückt.
Christi und Berry machten sich dran, um die Kasse leer zu räumen aber Zack hatte nun neue Sorgen:
„Wenn die Bullen hier auftauchen, darf es keine Spuren geben!“
Er schnappte sich eine Flasche Vodka aus dem Spirituosenregal und schlug es gegen eines der hölzernen Regale. Danach schnipste er sein silbernes Feuerzeug auf und warf es in das mit Alkohol getränkte Regal. Dieses begann sofort Feuer zu fangen, während die Gang davon stürmte. Nur der Junge in dem Pullover blieb stehen und beobachtete, wie die Flammen weiter wuchsen. Danach wanderte sein Blick auf die wachsende Blutlache unter dem Ladenbesitzer.
Zack stand noch im Türrahmen und versuchte den Pullover-Jungen zu rufen:
„Hey! Wir müssen verschwinden! Komm schon!“
Der Junge hingegen schüttelte bloß den Kopf und beobachtete, wie sich dunkler Rauch bildete und die Flammen immer weiter durch die Luft schlugen. Zack fluchte, dann rannte er davon. Nun stolperte auch die Frau des Besitzers in den Laden und hustete völlig verängstigt.
Sie erblickte den Jungen im Pullover, wusste aber nicht was vorgefallen war. Der Teenager reichte ihr ein Tuch, damit sie nicht den Rauch einatmen musste und zeigte auf die Tür. Die Frau verstand und brachte sich in Sicherheit, während der Jugendliche die Arme des Ladenbesitzers griff und ihn hinaus zog.
Der Qualm brannte in den Augen und der Mann war ziemlich schwer. Keine einfache Last für einen Teenager mit 15 Jahren. Das Feuer hatte inzwischen ein paar Vorhänge befallen und auch das Spirituosenregal brannte lichterloh. Es kostete den Jungen all seine Kraft, um den Mann aus den Laden zu ziehen und ihn zu seiner Frau auf die Straße zu schleifen.
In der Ferne erklangen bereits die Martinshörner und die Frau beugte sich besorgt über ihren Mann, während sie sich dreimal bei dem Jugendliche bedankte, der inzwischen selber kaum noch Luft bekam und auf die Knie sank.
Voller Anstrengung krümmte sich der Junge, bevor er sich auf die Straße übergab und seine Kapuze nach hinten schob.
Sein zotteliges, blondes Haar kam zum Vorschein und seine eingeschüchterten Augen suchten den verletzten Ehemann. Er musste handeln, denn sonst würde der Verkäufer schon vor dem Eintreffen des Notarztes verbluten. Er zog seinen schwarzen Pullover aus und presste ihn auf die Wunde. Die Frau weinte aber dabei bemerkte sie, wie ehrlich der Junge ohne den dunklen Pullover aussah. Nun hatte er nur noch seine Jeans und ein weißes T-Shirt an, als hätte er zuvor eine böse Seele mit sich herum getragen.
Obwohl er zu der Gang gehört hatte, tat dieser Junge nun alles, um ihren Mann zu retten. Während er den Pullover auf die Wunde presste, begann er zu schluchzen und Tränen liefen ihm über das Gesicht:
„Es tut mir Leid! Ich wollte das alles nicht! Vergeben sie mir!“
Die Frau berührte ihn an der Schulter und schaute ihm in die braunen Augen:
„Wie lautet dein Name?“
Der Blondschopf hatte Angst seinen Namen zu nennen aber andererseits hatte er eine Strafe verdient, also gab er ihn schuldbewusst preis:
„Mein Name ist Marco!“
In dem Augenblick hielten sofort mehrere Feuerwehrautos und Krankenwagen um sie herum. Die Feuerwehrmänner taten alles, um den Brand einzudämmen, während die Sanitäter sich um das Ehepaar und den Jungen kümmerten.
Sie reichten Marco eine Sauerstoffflasche und versuchten so die Rauchvergiftung zu bekämpfen. Während gleichzeitig der alte Ladenbesitzer verarztet wurde, befragte die Polizei die Frau des Verletzten:
„Was ist hier passiert?“
Sie schien sich in einem Schockzustand zu befinden und brauchte kurz, um die richtigen Worte zu finden:
„Eine Jugendbande hat unseren Laden überfallen und das Feuer gelegt!“
Der Blick der Beamten wanderte sofort zu dem Jungen im weißen T-Shirt und Marco zitterte am ganzen Körper. Was würde mit ihm passieren? Gefängnis?
Die Frau schaute ihm wieder tief in die Augen, dann zeigte sie mit dem Finger auf ihn:
„Wenn Marco nicht in der Gegend gewesen wäre, wären mein Mann und ich jetzt tot! Er hat unser Leben gerettet!“
In diesem Augenblick schossen dem Jugendlichen die Tränen in die Augen, während er wieder in sich zusammen sackte und verbittert weinte. So eben hatte man ihm eine zweite Chance zugestanden und von da an wusste Marco, dass er sich ändern musste.
Er weinte noch doller und wurde sofort von einem Sanitäter umsorgt, der annahm, dass es sich noch immer um die Rauchvergiftung handelte. Da erblickte er den schwarzen, mit Blut durch tränkte Pullover, der am Boden lag.
Zusammen mit dem Pullover war etwas von ihm Abgefallen, als ob seine dunkle Seite verschwunden war, die er in den letzten Jahren aufgebaut hatte.

Schweißgebadet riss Marco die Augen auf und musste sich erst einmal erholen.
Er hatte Tränen in den Augen, dabei waren die Ereignisse so lange her.
Noch immer träumte er oft von seiner Vergangenheit, als er noch auf der kriminellen Laufbahn war. Früher hatte er sich der Gang von Zack angeschlossen und mit ihm viele kriminelle Dinge getan. Er hatte Drogen und Alkohol konsumiert und Gewalt gehörte auch nicht selten zu seinem Leben.
In der Gruppe waren sie stark und konnten jede Bedrohung für die Clique ausschalten, dabei war diese ganze Freundschaft und das Vertrauen nur Einbildung. Zack tat zwar so, als wäre er der große Bruder von allen aber immer wieder hatte er bewiesen, dass er sich nur für sich interessierte.
Er bedrohte sogar seine eigenen Kameraden, wenn es nicht nach seiner Nase ging.
Die Erinnerung war bitter aber nun war das ganze schon 11 Jahre her. Mit einem lauten Gähnen richtete sich der Blonde auf und schaute auf die Uhr.
Es war zwar noch früh aber weiter zu schlafen lohnte sich auch nicht, also schlüpfte er in seine Hose und sein weißes T-Shirt.
Mit einem Seufzen verließ er sein Quartier und betrat die Gänge der Stadt von Organika. Auf dem Planeten war noch nichts los aber einige Bewohner verrichteten schon ihr Tageswerk. Noch immer gab es viele Schäden der vergangen Epidemie zu beseitigen.
Durch diese ganze Aktion mit den Zombies lagen George und Lyana noch auf der Krankenstation, also musste er für folgende Missionen jemand anderes ins Team aufnehmen.
Mit der Antares waren genug Soldaten auf den Planeten zurückgekehrt.
Etwas mürrisch erreichte er sein Büro, wo ihn bereits Sebastian erwartete:
„Guten Morgen! Du siehst irgendwie müde aus!“
Hätte Marco jedes Mal 1 Doller bekommen, wenn ihn jemand das fragte, wäre er bereits reich. Tatsächlich sah er etwas müde aus, mit seinen Augenringen und der blassen Haut aber sonst fühlte er sich gut:
„Geht schon… Was ist denn los?“
Der Goa`uld grinste frech, dann verschränkte er die Arme:
„Na ja, du musst noch den Ersatzmann bestimmen, solange George noch unschädlich ist. Ich habe mir sowieso schon Gedanken gemacht…“
Wenn sich Sebastian schon Gedanken machte, war das kein gutes Zeichen, also setzte sich Marco auf seinen Bürostuhl und fixierte seinen Kameraden mit großer Erwartung:
„Was für Gedanken? Worüber?“
Die Antwort kam schnell und wie aus der Pistole geschossen:
„Nun ja… Seit dem Cramer tot ist, brauchen wir einen neuen Kommandanten für die Antares. Vielleicht sollten wir überlegen, ob George diesen Posten annehmen sollte. Er kennt sich besser mit den Schiffen aus, als viele andere. Die IOA wird da nicht lange fackeln und ihn sofort auf diese Position setzen!“
Der Vorschlag war grauenhaft, also formte Marco aus seinen Augen kleine Schlitze und schüttelte den Kopf:
„Bist du bescheuert? Ich werde unser Team doch nicht auseinander nehmen! Was ist bloß los mit euch, Leute?“
Der Major stand wieder auf und wurde selbst völlig ernst, während er zur Tür ging:
„Was mit uns los ist? Guck dich doch selber an! Du baust immer mehr Mist, Marco! Vielleicht stimmt eher was mit dir nicht!“
Bevor der Anführer etwas sagen konnte, war Sebastian schon verschwunden und er fühlte sich wieder mies. Sollte dieser Emotionszustand jetzt Standart werden?
Wenn es so war, würde er bald Selbstmord machen.
Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ließ ihn dann erschöpft auf die Tischplatte knallen.

Era hatte die Grippe überwunden und schlenderte nun grübelnd durch die Stadt. Immer wieder überlegte sie sich, wie sie mit Marco über die Hochzeit reden sollte.
Irgendwann musste sie es ihm sagen und gerade seine Meinung interessierte sie mehr, als alles andere. Vielleicht wollte die Galonierin auch bloß seinen Segen.
Wieder presste sie die Lippen zusammen und hätte fast einen anderen Zivilisten umgerannt.
Ihr Weg führte sie an der Krankenstation vorbei, also konnte sie noch dem armen George einen Besuch abstatten.
Man hört seine gequälte Stimme schon am Eingang, als er wieder mit der Krankenschwester stritt. Era lächelte, dann trat sie ein. Der Schiffstechniker versuchte immer wieder aus dem Bett aufzustehen aber die Schwester hielt ihn mit aller Kraft davon ab:
„Sie müssen noch liegen bleiben, bis auch die restlichen Gifte aus ihrem Körper verschwunden sind!“
George war stur und er blitzte die Frau heimtückisch an:
„So ein Quark! Ich bin wieder gesund!“
Nun bemerkte er Era, wie sie ihm Türrahmen stand und ihm amüsiert zu zwinkerte:
„Da hilft dein Gezicke auch nicht! Marco hat dich für die nächsten drei Missionen gestrichen!“
George wurde blass, dann lehnte er sich mit verschränkten Armen zurück in sein dickes Krankenhauskissen, bevor er Era neugierig musterte:
„Sauerei! Lass mich raten… Du willst Marco endlich die Sache mit der Hochzeit sagen, weißt aber nicht wie. Ich rate dir, es möglichst bald zu tun, denn sonst wird es zu spät!“
Mit einem lauten Seufzen ließ sich Era auf dem Stuhl neben dem Krankenbett fallen:
„Ich wei߅ Er ist aber so schlecht drauf und wenn ich jetzt noch so eine Bombe platzen lasse, ist er vielleicht ganz hinüber…“
Der Kamerad verdrehte die Augen, bevor er Era einen Klaps auf die Schulter verpasste:
„Schlechte Ausrede! Du hast bloß Schiss! Was glaubst du wie gekränkt er ist, wenn er davon erfährt, wenn du schon vor dem Altar stehst?“
Die Galonierin fasste sich ans Kinn und versuchte sich diese Situation bildlich vorzustellen:
„Du hast ja Recht! Ich werde es ihm nach unserer nächsten Mission sagen. Wer nimmt eigentlich deinen Platz während der Mission ein?“
George zuckte bloß überfragt mit der Schulter:
„Keine Ahnung! Soll ein Marine von der Antares sein aber ich kenne ihn nicht.“

Marco hatte sich wieder aufgerafft und sich etwas zu trinken aus der Kantine geholt. Nun befand er sich auf dem Rückweg zu seinem Büro aber schon auf dem Weg dort hin hatte er ein unglaublich mieses Gefühl. Etwas sagte ihm, dass ihn etwas hinter seiner Bürotür erwarten würde. Etwas, was er nicht gut finden würde…
Die Türen öffneten sich zischend und von alleine, als Sebastian mit dem Marine von der Antares vor ihm im Büro stand:
„Da bist du ja! Ich wollte dir Georges Ersatzmann vorstellen!“
Marco stockte und zog die Augenbraue hoch, als er diese Glatze und die Militäruniform sah. Danach traf ihn ein kalter Schauer aber der Schock schien auch den Soldaten erwischt zu haben. Nach einigen Minuten des Schweigens zeichnete sich ein breites und böses Grinsen auf dem Gesicht des Soldaten:
„Hey, Marco! Wir haben uns ja lange nicht gesehen… Das ist mal eine Überraschung!“
Der Archäologe hielt inne, dann setzte er die finsterste Mine auf, die er besaß:
„Hallo, Zack!“
Sofort flogen Funken und die Blicke schienen gegeneinander zu kämpfen, während Sebastian unschlüssig zwischen den jungen Männern hin und her sah:
„Ihr kennt euch? Das ist ja klasse und erleichtert die Mission!“
Die Freude des Majors hielt nicht lange, weil Marcos Blick sofort kühl zum Boden wanderte, bis er mit dem Finger auf die Tür zeigte:
„Ich werde Zack nicht mit auf die Mission nehmen! Ich will dass er mein Büro verlässt und am besten nie wieder kommt!“
Der Lieutenant behielt seinen diabolischen Blick bei und trat einen Schritt an Marco heran, um ihm ins Ohr zu flüstern:
„Nach allem, was wir zusammen durch gemacht haben, willst du mich raus werfen? Das ist aber nicht nett! Ich dachte wir sind Freunde!“
Für diese Äußerung musste sich der Anführer von Zerberus stark zusammen nehmen, um Zack nicht seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Danach befolgte der Marine den stehenden Befehl von Marco und ging amüsiert davon, während der Blonde sich an sein Fenster stellte und mürrisch hinaus sah. Sein Teamkamerad konnte diese Reaktion nicht verstehen und verzog verwirrt das Gesicht:
„Hey, Marco… Was sollte das denn? Bist du bescheuert? Lieutenant Yustman ist ein hervorragender Soldat und hat schon einige schwierige Missionen gemeistert!“
Der Archäologe schwieg vor sich hin und gab nur ein leises Grummeln von sich, bevor er betroffen wieder aufsah:
„Ich habe dir doch mal von meiner kriminellen Zeit während der High School erzählt… Zack stammt aus dieser Zeit und glaube mir, dass er nicht so toll ist, wie du denkst. Der Kerl ist ein Risiko!“
Sebastian wusste zwar von Marcos Vergangenheit aber hatte keine Ahnung, was genau damals vorgefallen war. In seinen Augen war diese Zeit jedoch lange her:
„Das ist aber ein dämlicher Grund, besonders wenn man bedenkt, dass es gut und gerne acht Jahre her ist! Du kannst ihn nicht einfach ignorieren!
Wir dürfen ohne ein viertes Teammitglied nicht auf die nächste Mission und gerade diese könnte wichtig sind, weil wir unbedingt wissen müssen, was Gabriel vorhat.“
Marco stieß ein spitzes Stöhnen aus und biss die Zähen zusammen:
„Ich wei߅ Ich muss nachdenken… Lass mich alleine…“
Sebastian durchfuhr eine unangenehme Enttäuschung, während er sich ebenfalls zur Tür umdrehte und ohne ein weites Wort verschwand. Marco hingegen ballte die Fäuste und sein Körper schien zu zittern. Zorn sammelte sich in seinen Gedanken und erzeugten einen Kurzschluss. Seine Faust sauste hervor und schlug eine tiefe Delle in den Aktenschrank neben dem Fenster:
„VERDAMMT!!!!“
Er musste seinen Frust loswerden, also stampfte er zum Trainingsraum, um wie all zu oft in der letzten Zeit, auf die arme Trainingspuppe einzuschlagen. In Gedanken sah er den alten Bandenanführer Zack vor sich und danach ging alles wie von alleine. Seine Fäuste stießen voran. Immer wieder und ohne jedes Erbarmen.

Ohne jedes Erbarmen, dabei stieß das Opfer immer wieder kleine Hilferufe aus.
Seine Nase war schon gebrochen und seine Stimme klang voller Schmerz. Die Gruppe versammelte sich um den jungen Mann und lachte lauthals, während Zack sein Opfer am Kragen hoch zog und seine Faust wieder nach hinten zog:
„Was ist los? Willst du nicht um Hilfe rufen?“
Es gab wieder einen dumpfen Aufschlag und der junge Mann fiel keuchend zu Boden, während Zack nun auf den Kopf seines Opfers eintrat. Die anderen Bandenmitglieder grölten und genossen die Show, während Marco wieder mit der Kapuze über seinem Kopf leicht abseits stand. Der Blonde hatte seine Hände tief in die Hosentaschen vergaben und versuchte sich diese Folter nicht anzusehen.
Irgendwann rührte sich der Mann kaum noch und versuchte verzweifelt davon zu kriechen aber Zack sah das nicht ein. Er nahm Anlauf und trat dem Opfer in die Rippen.
Der Tritt hatte gesessen und der Mann schrie wieder kurz auf, bevor er Marco vor die Füße kullerte und ihn entgeistert ansah.
Marco erschrak und wusste nicht, was er tun sollte. Zack hingegen stemmte die Arme in die Taille und zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch:
„Was ist nun? Tritt zu, Marco!“
Der Jugendliche zögerte und kämpfte um die richtige Entscheidung, während der angeschlagene Mann zu ihm aufsah:
„Aber ich bin doch kein Kämpfer, Zack… Ich kann gegen niemanden kämpfen und der Kerl hat doch eh genug!“
Das war dem Anführer doch etwas zu viel und er schleifte sein Opfer selbst zurück und verpasste ihm einen letzten Boxschlag ins Gesicht, bevor der Verprügelte ohnmächtig wurde. Die anderen jubelten, dann galt ihre Aufmerksamkeit dem feigen Marco. Dieser zog nur die Schultern etwas hoch und starrte auf Zack, der ihm langsam näher kam:
„Was ist bloß los mit dir, Marco? Jeder hier tut seinen Teil aber du stehst nur doof rum… Wir sind doch eine Familie, also beteilige dich etwas…“
Als sich die anderen wieder abwandten, trat Marco an das Opfer um seinen Puls zu fühlen:
„Halten sie durch! Ich werde ihnen helfen…“
Gerade als der Blonde seinen Arm nach dem zusammengeschlagenen Mann ausstreckte, packte ihn eine kräftige Hand an der Schulter und zog ihn hoch. Zack hatte schlechte Laune und schaute ihm tief in die Augen:
„Was soll das jetzt wieder? Willst du unsere Familie hintergehen? Kommt mir in letzter Zeit zu oft vor!“
Der blonde Teenager konnte es nicht fassen und empfand eine große Abscheu gegen seine ehemaligen „Freunde“. Sein Blick war auf den jungen, verletzten Mann gerichtet:
„Das ist doch keine Familie! Du wolltest jemanden umbringen, Zack aber ich habe die Leute aus dem kleinen Laden gerettet, so wie ich diesen Mann retten werde!“
Der Bandenchef war etwas überrascht aber trotzdem sehr gefasst. Eine Ader trat an seinem Hals hervor und sein brutaler Griff noch stärker:
„Du willst ihn retten? Ich wusste du bist ein Verräter und Schwächling! So einen wie dich, können wir in unserer Familie nicht gebrauchen!“
Das nächste was Marco spürte, war eine Faust in seinem Magen, die ihn zusammensacken ließ. Danach verlief alles in Zeitlupe aber trotzdem bekam er kaum etwas mit. Es war, als würde er sich einen Film angucken und irgendwo war da auch Schmerz aber registrieren tat er nicht viel.
Irgendwann, er wusste nicht wie viel Zeit vergangen waren, gingen Zack und die Bande, ließen ihn alleine in der Gasse zurück und er blutete. Das nahm er an. Langsam kehrte das Gefühl in seinen Körper zurück und es war grausam.
Die Stimme eines anderen, fremden Mannes erklang, der die Opfer gefunden hatte aber diese blieben regungslos liegen. Marco blutete aus der Nase, dem Mund und hatte sicherlich mehrer Knochenbrüche. Sein Blick war verschwommen aber in seinen Gedanken festigte sich ein Wunsch.

>Das war das verdammte, letzte Mal, dass ich schwach bin…
Ich will alle retten, egal ob Freund oder hilfloses Opfer…
Ich will stark sein, für die anderen und für mich selbst…
Ich rette sie!<

Es gab ein lautes Knirschen, dann brach die Halterung der Puppe und ein letzter Schlag katapultierte sie donnernd gegen die nächste Wand.
Von Marcos Stirn rann der Schweiß, als er eine Stimme hörte:
„Was für ein Hieb! Du hast echt einen lauten Wumms drauf!“
Der Anführer des Zerberus-Teams drehte sich nur zögernd um, bevor er Zack sah, wie er so lässig gegen die Tür lehnte:
„Ich war echt platt, als ich erfuhr, dass du hier der Boss bist!“
Zacks Ton war leicht spöttisch aber auch etwas unsicher. Marco nahm sich ein Handtuch und tupfte sich die Stirn, bevor er Zack endlich Aufmerksamkeit schenkte:
„Ich bin nicht mehr der kleine Teenager von früher… Ich hätte auch nicht erwartet, dich ausgerechnet hier wieder zu sehen… Aber ich erinnere mich noch gut an den Tag, als wir uns das letzte Mal sahen…
Die Schläge haben sehr wehgetan aber ich kann zu meiner großen Bestürzung sagen, dass ich inzwischen duzende Dinge erlebt habe, die damit locker mithalten können.“
Zack schien neugierig aber auch sarkastisch:
„Die wären? Wurdest du angeschossen?“
Jetzt wandelte sich etwas in dem Blonden. Der abgrundtiefe Hass wurde zu Belustigung, denn er fühlte sich plötzlich reifer als Zack es war:
„Nein, aber ich wurde mit mehreren tausend Volt beschossen und fast von einem außerirdischen Wesen übernommen… Ich habe beschlossen dich auf die nächste Mission mitzunehmen aber das ändert nichts an meiner Meinung über dich…
Leider ist unsere nächste Mission zu wichtig, als dass ich sie wegen Personalmangel absetzen kann…“

Später fand sich ganze Team, außer George, im Besprechungsraum ein. Ein Bildschirm zeigte wieder die Darstellung eines Planeten. Die Gruppe hatte sich um den großen Tisch angeordnet und Sebastian blätterte lustlos in der Akte. Marco legte sich seine Notizen zurecht, dann schaute er in die Runde. Era wich seinem Blick sofort aus und war in Gedanken komplett bei ihrem Geheimnis, während Zack neugierig auf die Worte seines „Anführers“ wartete.
Es dauerte nicht lange und Marco begann:
„Also, unsere Mission führt uns auf den Planeten XX3-849! Bisher ein unbedeutender Planet. Laut unseren Daten gibt es dort kein menschliches Leben, sondern nur Tiere und Pflanzen. Auch Technologie oder Energiesignaturen waren nicht vorhanden aber trotzdem könnte dieser Planet sehr wichtig für uns werden! Und zwar deshalb!“
Der Blonde betätigte einen Schalter und es wurde etwas von dem Planeten weg gezoomt, um ein Schiff aus Kristall preiszugeben:
„Aus einem noch unerklärlichen Grund hat Gabriel großes Interesse an dieser Welt und nach allem, was passiert ist, will ich jede Kleinigkeit wissen! Wenn er dort etwas Bestimmtes sucht, müssen wir es vor ihm finden. Die Mission könnte also gefährlich werden!“
Nun hob Sebastian den Finger und klappte seinen Bericht zu:
„Du sagtest, dass es dort keine Technologie gibt! Was will er dann da?“
„Und ich sagte auch, dass er die Welt aus einem für uns unerklärlichen Grund aufgesucht hat, also weiß ich es nicht!“, antwortete Marco schroff, bevor er von Zaiku ein Nicken bekam. Die Mission war genehmigt und alle bereiteten ihre Ausrüstung vor.
Nur knapp 15 Minuten später standen alle vor dem Sternentor und dem bereits etablierten Ereignishorizont. Dabei hatte Marco immer einen kritischen Blick auf Zack, der seine Bewaffnung abermals überprüfte. Wieso sagte ihm sein Gefühl, dass dieser Typ sich nicht verändert hatte.
Mit einem Schritt durchquerten sie das Tor und traten sofort auf matschigen Waldboden. Dummerweise war das kein gewöhnlicher Wald, denn statt Bäume ragten Pilze in die Luft und hatten die Größe von Eichen und Tannen. Era war platt und musterte diese Objekte ganz genau, während Sebastian an einen Pilz heran trat und ihn mit seiner P-90 anstupste:
„Okay, das ist mal was anders… Sind wir also im Pilzkönigreich gelandet… Vielleicht will Gabriel ja diese riesigen Champignons haben…“
Alle drehten sich genervt zu dem Goa`uld um, der nur ratlos mit der Schulter zuckte. Ein anderes Team von Organika war bereits hier gewesen und hatte Proben der Pilze mitgebracht, doch nicht einmal Lyana konnte etwas Besonderes an den Pilzen entdecken. Marco stieß ein Seufzen aus, dann marschierten sie ein Stück vom Sternentor weg. In seiner Hand hielt der Archäologe einen Lebenszeichendetektor aber nichts war darauf zu sehen.
Nicht einmal die niedrige Temperatur von Zombies war zu erfassen, also war diese Welt wirklich unbelebt, außer von den Monsterpilzen.

Er hatte sich voller Freude auf dem Stuhl seiner Brücke gemütlich gemacht und beobachtete die angekommenen Teammitglieder von Organika. Sein Blick wurde immer erfreuter und ein düsteres Grinsen huschte über sein Gesicht, als er auf den kristallenen Bildschirm schaute:
„Da sind sie ja! Dann kann der Test ja beginnen! Zeig mir wie stark du bist, Marco!“
Mit diesen Worten wanderte Gabriels Hand zu einem kleinen, roten Kristall an der Armlehne seines Throns. Nach der Berührung leuchtete dieser kurz auf und ein Energiestrahl flog auf den Planeten hinab. Nun hieß es für den Erzengel nur noch Unterhaltung. Er lehnte sich zurück und begutachtete das Geschehen…

Die Gruppe hatte inzwischen einen Kilometer zurückgelegt und fand noch immer nicht den kleinsten Hinweis auf Gabriel. Was wollte der Erzengel von einer so unbedeutenden Welt?
Era hatte sich bedrückt von der Gruppe abgesondert und dackelte unentschlossen hinter den anderen her. Sie überlegte noch immer krampfhaft, wie sie es ihm sagen sollte.
Von der Hochzeit hätte sie schon lange erzählen sollen aber immer wieder hatte sie zu viel Angst. Während Sebastian inzwischen Langeweile empfand, schloss Zack wieder mehr zu Marco auf:
„Du bist also Forscher… Du trägste keine Waffen bei dir… Finde ich riskant!“
Der Anführer formte aus seinen Augen Schlitze, bevor er sich zu dem ehemaligen Bandenchef umdrehte:
„Hast du eigentlich irgendeinen Bericht gelesen? Sonst wüsstest du, dass ich seit knapp 2 Jahren keine Waffen mehr brauche…“
„Ich war nur überrascht aber ich finde es beeindruckend, wie du dich gemacht hast. Als Teenager warst du so unscheinbar, mit deinem schwarzen Kapuzenpullover und jetzt stolzierst du mit geballten Fäusten durch einen Pilzwald, als Anführers eines Teams in einer fremden Galaxie…“
Das Gelaber von Zack ging ihm auf die Nerven und dieser seltsame Hinterton gefiel ihm gar nicht:
„Ich sagte bereits, dass ich mich verändert habe, also was sollen diese andauernden Geschichten von früher?“
Zack blieb ruckartig stehen und verzog diabolisch das Gesicht, während er dem Blonden voller Argwohn in die Augen sah:
„Ich erinnere mich gut an einen deiner letzten Sätze… Du sagtest „Aber ich bin doch kein Kämpfer, Zack… Ich kann gegen niemanden kämpfen!“ und wie sieht es nun aus?“
Dieser verbale Kampf war ihm fast zu viel und am liebsten hätte er Zack jetzt einen deftigen Kinnhaken verpasst aber für diese Mission wäre das sicher nicht hilfreich gewesen. Dann erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit…
Da war ein feines Vibrieren in der Erde, doch der Lebenszeichendetektor zeigte nichts an. Nun spürten es auch die anderen und Zack schwang sofort seine P-90 wild umher, während sich Era an einen Pilz klammerte:
„Was ist denn jetzt los? Geht der Planet kaputt?“
Die Erde unter Marco und Zacks Füßen begann sich zu wölben und türmte sich weiter auf. Der Soldat fiel sofort hin und rollte hilflos den entstehenden Hügel hinab aber Marco behielt die Ruhe und das Gleichgewicht. Er rutschte an dem Berg hinab und landete bei seinen Freunden, bevor der Sandberg explodierte und sich mit einem Schreien in der Umgebung verteilte. Die kleineren Pilze, wie auch das Team, wurden von der Sandlawine bedeckt, konnten aber schnell aus dem sandigen Grab wieder hervor steigen.
Aus dem großen Loch, welches entstanden war, kroch ein großes Geschöpf, welches markerschütternde Schreie ausstieß. Es glänzte im Sonnenlicht und um ersten Augenblick konnte kein Teammitglied erkennen, um was es sich handelte.

Nur langsam erkannten sie die schimmernde, kristallene Oberfläche des Monstrums, welches aggressiv umher schrie und die Pilzbäume neben sich zu Brei schlug.
Das Geschöpf war ca. 8 Meter groß und hatte einen Körper komplett aus Kristall. Der kleine Kopf hatte die Form eines Löwen, mit spitzen Zähnen.
Die grobe Körperform erinnerte an die eines Affen, denn die Beine waren vergleichsweise kurz und die Arme so lang wie der ganze Körper. Das Geschöpf musste eindeutig von Gabriel geschickt worden sein und die ganze Mission war eine Falle gewesen.
Da es aus Kristall bestand, war es auch unmöglich es auf dem Lebenszeichendetektor zu entdecken. Voller Verunsicherung starrte das Team auf die Kreatur und musste diesen Anblick erst verdauen. Marco überlegte nicht mehr lange und deutete auf die Richtung des Sternentors:
„Wir verschwinden! Rückzuck!“
Gesagt getan, stürmte die Gruppe davon, verfolgt von einer riesigen Kreatur, die von Gabriel dazu beauftragt war, das Team umzubringen. Während der Flucht stierte Sebastian seinen Boss aggressiv an:
„Ich dachte du hattest mit Gabriel einen Vertrag? Davon merke ich nicht wirklich viel!“
„Halt die Klappe und lauf!“, schrie der Blonde bloß zurück, nur um Zack zu bemerken, der immer mehr abfiel. Wahrscheinlich musste das Zerberus-Team so oft fliehen, dass sie bereits Übung darin hatten aber Zack hatte mit der Entfernung nun doch etwas zu kämpfen. Während Era und Sebastian ohne Pause weiter rannten, ließ sich Marco zurück fallen. Das Monster holte weiter auf, bewegte sich zwischen den Pilzbäumen aber etwas unbeholfen und beschloss die Gruppe anders zu stoppen. Er griff sich einen großen Pilz, holte Schwung und schleuderte ihn zwischen die Teammitglieder. Zack wäre sicher von dem Objekt platt gedrückt worden, hätte Marco nicht abgebremst und ihn zu Boden geworfen:
„Na toll… Das Ding ist auch noch schlau…“
Der Anführer richtete sich auf und nahm Kampfhaltung ein:
„Los jetzt! Verschwinde, Zack! Ich stoppe das Teil da!“
Zack wirkte doch etwas panisch, schaute seinen Jugendkameraden aber skeptisch an:
„Das Teil ist mindestens 8 Meter hoch! Bist du verrückt?“
„Ich habe schon mal gegen eine noch größere Boa gekämpft aber um deine Frage zu beantworten… Ja, manchmal bin ich verrückt!“
Danach stürmte Marco auf die Riesenbestie zu, benutzte einen Pilz als Sprungbrett und landete in der Höhe des Gesichtes. Mit einer Drehung ließ er seine Faust in die Wange der Kristallkreatur krachen, doch die Attacke hatte nicht die gewünschte Wirkung. Lediglich die erste Schicht begann zu splittern aber mehr Schaden richtete der Angriff nicht an. Im Gegenteil sogar. Der Körper des Kristallmonsters war so hart, dass Marco daran abprallte und somit fast seine eigene Hand gebrochen hätte. Zischend setzte er wieder am Fußboden auf, als das Monster seine langen Arme schwang und ihn frontal erwischte. Era schrie entsetzt auf, als Marco durch die Wucht des Angriffs davon flog und gegen den Stamm eines Pilzbaumes donnerte und regungslos liegen blieb.
Sebastian und Zack hoben ihre Waffen und feuerten aus allen Rohren. Die Projektile der P-90s hagelten auf das Biest ein aber nur die oberste Schicht wurde förmlich durchlöchert. Die Kreatur schien diesen Beschuss nicht einmal zu bemerken. Der Goa`uld leuchtete wütend mit den Augen, als er sein Magazin wechselte:
„Das ist mal was Neues! Ein Vieh, das wir weder mit Feuerkraft, noch mit Marcos Superstärke nieder kriegen! Schlechtes Timing!“
Era hatte sich ihrem ehemaligen Geliebten genähert und versuchte ihn wieder wach zu rütteln:
„Marco! Komm schon! Wir müssen hier weg!“
Er öffnete zwar wieder die Augen aber zur Besinnung kam er nicht gleich wieder. Zack hatte inzwischen seine Munition verschossen, genau wie Sebastian, der nach seiner Zat griff. Er feuerte aber die blauen Blitze prallten ebenfalls an dem Geschöpf ab und schlugen eine andere Richtung ein:
„Na toll, das Ding funktioniert auch noch wie ein Spiegel! Mir gehen die Ideen aus!“
Zack rutschte jetzt zu Marco hinüber und stieß Era bei Seite:
„Jetzt hör mal zu Blondschopf! Wir haben keine Zeit für Schwäche! Steh endlich auf! Damals warst du auch nicht nach einem Schlag am Boden und ich muss es wissen. Habe dich mehr als einmal verprügelt!“
Es hatte gewirkt. Marco sprang etwas erbost auf und schüttelte jähzornig den Kopf:
„Ich glaube kaum, dass Bandenschlägereien mit einem Kristallmonster zu vergleichen sind aber ja… Lasst uns endlich verschwinden!“
Wieder setzten sich alle in Bewegung und tatsächlich konnten sie weiteren Wurfgeschossen ausweichen. Sie konnten bereits das Sternentor sehen und neue Hoffnung keimte auf, als es wieder eine Vibration kam und der Boden um das Sternentor ebenfalls aufbrach. Wände aus durchsichtigem Kristall schossen in die Höhe, blockierten den einzigen Fluchtweg, den das Team noch hatte.
Noch während des Ansturms bereitete Marco einen gezielten Schlag vor, der diese Wand zum Einsturz bringen sollte.
Die Faust schnellte hervor und mit einem lauten Knirschen ergab sich das gleiche Problem, wie bei dem Kristallmonster, welches unaufhörlich näher kam.
Diese Barriere war härter, als alles was das Team je gesehen hatte. Hilflos konnten sie das rettende Stargate hinter dem Kristallschleier sehen aber dennoch war es unerreichbar.
Voller Verzweiflung schrie Marco auf und hämmerte auf die Mauer ein:
„Das darf nicht wahr sein!“
Era versuchte ihn zu beruhigen aber es war hoffnungslos. Der gesamte Frust, der sich in der letzten Zeit aufgebaut hatte, entlud sich auf einen Schlag.
Dieses Mal wollte nicht einmal Zack dazwischen reden, als die Kreatur vor ihnen zum Halten kam und jede Kampfhandlung einstellte. Alle Teammitglieder waren verwirrt, als mit einem Lichtstrahl Gabriel persönlich vor ihnen auftauchte:
„So sieht man sich wieder!“
Voller Entrüstung hetzte Marco auf ihn zu und versuchte ihn zu schlagen:
„Wir hatten eine Abmachung, du Mistkerl!“
Natürlich ging sein Schlag wie immer ins Leere und das Knie des Erzengels traf ihn im Magen. Er ging keuchend auf die Knie, während seine Kameraden nur schockiert einen Satz vor machten. Der Erzengel verdrehte bloß die Augen:
„Wie oft hatten wir das schon? Ich gebe zu ich habe unsere Abmachung gebrochen
aber nur, weil mir die letzte fünfmal weggestorben ist…“
Alle runzelten die Stirn. Was hatte Gabriel damit wieder gemeint? Der Kerl behielt seinen arroganten Gesichtausdruck und drehte sich zu seinem Monster um:
„Süßes Tier oder? Habe ich selbst erschaffen… Ich wollte eigentlich Klone mit Marcos genetischer Probe erschaffen aber das schlug gründlich fehl, also habe ich mir etwas Neues überlegt…
Einfacher Deal, Marco! Ich lasse dich und deine Freunde wieder unbeschadet gehen, wenn du mich das hier spritzen lässt!“
Er zog eine kleine Spritze aus Kristall hervor, wie die mit der er Marco Blut abgenommen hatte, nur dass dieses mal in ihr eine schwarze Substanz war. Gabriel schwenkte sie dreimal, dann grinste er wieder schelmisch. Der blonde Anführer starrte unschlüssig auf den Boden, dann auf die Kristallwand, dann auf das Monster und zu letzt auf seine Freunde:
„Wenn du dann meine Freunde gehen lässt…“
Sofort stürmte Era voran und packte ihn am Arm, um ihn davon abzuhalten:
„Nein, das wirst du nicht! Gabriel ist eine falsche Schlange und wie du gesehen hast, hält er sich nicht an Abmachungen. Du weißt nicht, was das Zeug mit dir macht! Vielleicht wirst du auch ein Kristallmonster…“
Marco schaute der Galonierin tief in die Augen, dann hielt er kurz inne:
„Ich habe einmal vor acht Jahren geschworen, dass ich nie wieder schwach sein werde und deshalb keinen mehr retten kann…“
Era blieb standhaft und behielt ihren Griff bei:
„Nein, beim letzten Mal musstest du alleine eine Entscheidung fällen aber dieses Mal sind wir hier und wir alle stehen dir bei!“
Seine Gedanken überschlugen sich und seine Erinnerung holte alle Ereignisse der letzten Zeit zurück. Jedes Wort, was gefallen war und jede Handlung war wieder so präsent wie damals. Seine Wut konzentrierte sich nicht länger nur auf Gabriel und all sein Frust bündelte sich, als er seinen Arm los riss und besonders Zack einen drohenden Blick zuwarf:
„Ihr seid bei mir? Davon habe ich in letzter Zeit so gut wie gar nichts bemerkt und trotzdem halte ich immer wieder meinen Arsch für euch hin!“
Alle anderen waren platt und Marco trat an den Feind heran:
„Tu was du nicht lassen kannst und mach die blöde Barriere weg!“
Gabriel war von dem Schauspiel angetan aber sein Plan war ihm wichtiger, also holte er aus und rammte Marco die Spritze in den Nacken.
Dieser schrie lauthals auf aber keiner war in der Lage ihm zu helfen. Weder die fassungslose Era, noch Sebastian der verzweifelt nach neuer Munition suchte. Die schwarze Substanz aus der Kanüle wurde gewalttätig in Marcos Körper gepresst und es wurde dunkel um ihn. Die Schwerkraft packte ihn und warf ihn zu Boden, während Gabriel nur glücklich in die Hände klatschte:
„So, das war alles! Ich danke für die Unterstützung und einen schönen Tag!“
Die Kristallmauer fiel einfach in sich zusammen und der Weg zum Sternentor frei. Der Erzengel verschwand mit seiner Kreatur wieder auf sein Schiff und alle versammelten sich besorgt um ihren angeschlagenen Teamführer.

Langsam tat er die Augen auf aber nichts hatte sich verändert.
Schon wieder, wie zu oft in letzter Zeit, lag er auf der Krankenstation. Das grelle Licht brannte abermals in seinen Augen aber er kannte es ja schon. Etwas ängstlich sah er an sich herunter und stellte fest, dass er sich nicht verändert hatte.
Er war weder zu einem Kristallmonster mutiert, noch zur Hülle für Michael. Nun drehte sich ihm George zu, der im Krankenbett neben ihm lag:
„Hey, alles im Grünen bei dir? Hat dich ganz schön umgehauen!“
Marco richtete sich auf aber ihm war noch schwindelig. George stützte seinen Kopf ab, dann grinste er aufmunternd:
„Lyana überlegt, ob sie für dich statt einer Krankenakte ein ganzes Krankenfach einrichten soll…“
„Haha“, gab Marco trocken zurück und wartete auf die Ärztin, die eilig herbei kam und mit einer Taschenlampe seine Pupillen untersuchte:
„Wieder unter den Lebenden, wie mir scheint und ein Glückspilz noch dazu. Das Mittel von Gabriel hatte wieder einmal keine Wirkung auf dich! Du bist völlig gesund…“
George nickte zufrieden aber Marco hatte keine Lust mehr immer wieder als Sündenbock herzuhalten und dann auf dem Krankenbett zu landen. Er stand auf und stampfte ärgerlich davon. Nicht einmal Lyana, die ihm eigentlich noch Bettruhe verschreiben wollte, konnte ihn aufhalten und auch George verstand nicht, was mit seinem besten Freund los war.

Auf dem Korridor vor seinem Quartier stand Era.
Die Galonierin hatte wohl schon eine ganze Weile gewartet also, blieb Marco vor ihr stehen und stopfte erwartungsvoll seine Hände in die Taschen. Seine schlechte Laune konnte er kaum noch verbergen aber Era schien ein wichtiges Anliegen zu haben. Ihre Augen glitzerten und ihre Haltung war verkrampft, als sie tief Luft holte und dann Marcos Hand ergriff:
„Marco… Ich muss dir etwas erzählen… Etwas Wichtiges…“

Ende
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.