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Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

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Folge 18: Der Z-Tag


Was bisher bei Stargate-Zerberus geschah:

Gabriel brachte Marco vor dem Altar in Position:
„Es ist an der Zeit meinen großen Bruder wieder zu befreien… Den König der Erzengel…“
Das Licht nahm langsam die Form eines Menschen an, dann verband sich ein dünner Energiefaden mit dem jungen Anführer des Zerberus-Teams. Gabriels Augen strahlten vor Freude:
„Es funktioniert!“
Marco schrie schmerzerfüllt auf, als eine unbekannte Energie ganz allmählich in seinen Körper eindrang. Dabei verwandelten sich seine Gedanken in ein pures Chaos.
>Ich bin so dumm…
Ein merkwürdiges Gefühl…
Ich spüre, wie dieses neue Wesen in meinen Körper schlüpft und trotz meiner gewaltigen Kraft, kann ich es nicht aufhalten…<

„Lyana… Was hat Gabriel da mit mir gemacht? Ist alles in Ordnung mit mir?“
Sie betrachtete seine Daten auf dem Terminal und nickte beruhigend:
„Was er auch versucht hat, es hat nicht geklappt. Der Vorgang wurde wohl nach der Zerstörung des Kristalls rückgängig gemacht. Du hast nur die Verletzungen des Kampfes aber bei deinen regenerativen Kräften, wirst du in einigen Tagen wieder Akten wälzen…“

„Was ist denn los?“
Der Fürst stieß ein lautes Seufzen aus und zeigte die Toradresse von einem Planeten, den das Team noch nicht besucht hatte. Dazu kommen dann ein Bild des Planeten und grundlegende Informationen:
„Das ist eine verbündete Welt namens Chelan! Wir haben den Chelanern das Gegenmittel gegen die Corona-Seuche gegeben. Heute kam ein Hilferuf…
Offenbar stimmt etwas nicht auf dem Planeten! Ihr solltet euch das ansehen!“
Marco gab seinem Team ein Zeichen, dann begann sie sich auszurüsten.


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Als er durch den Ereignishorizont trat, wusste er bereits, dass es einer dieser schlechten Tage werden würde.
Es regnete nicht nur auf Organika, sondern auch auf Chelan. Marco fühlte Dinge öfters bevor sie geschahen aber nicht auf eine prophetische Art, sondern mehr dieses Ich-steh-heute-nicht-auf!-Gefühl. Aus diesem Grund wollte er an diesem Morgen auch nicht aus dem Bett und erinnerte sich an alte Zeiten.
Das Wetter war zwar nicht so extrem wie auf Organika aber es war trotzdem noch nass genug, um das Team innerhalb der nächsten Minuten durchzuweichen. Dazu kam ein eiskalter Wind, der durch den Laubwald fegte. Die Bäume waren ein guter Windschutz aber trotzdem schüttete es wie aus Eimern.
Sebastian verzog deprimiert das Gesicht:
„Wieso schickt uns Fürst Zaiku bei so einem Wetter hier her?“
Die Antwort kam schnell durch Era, die ebenfalls genervt wirkte:
„Weil diese Welt einen schnellen Kreislauf der Gezeiten hat. Sommer und Winter wechseln hier sehr viel schneller!“
Der Goa`uld ignorierte die neunmal kluge Bemerkung der Galonierin und wartete ungeduldig auf Marco, der seinen Lebenszeichendetektor aus der Westentasche zog.
Er wirkte weniger genervt aber dafür schien ihm alles ein bisschen gleichgültig zu sein. Er versuchte die Streiterei auszublenden und starrte irritiert auf den Detektor:
„Komisch! Es werden keine Lebenszeichen angezeigt… Der Detektor muss kaputt sein…“
Er schlug dreimal auf das kleine Gerät ein, dann deutete er auf den Weg, der vom Stargate weg führte.
Sie mussten schnellst möglich mit den Chelanern Kontakt aufnehmen und erfahren, was dieses Volk für ein Problem hatte.
In seinem Inneren wehrte sich Marco hartnäckig gegen den Gedanken, dass Gabriel etwas damit zu tun hatte.
Als ihm Sebastian von der letzten Mission erzählt hatte, wäre er fast explodiert. Diesen Donevan wollte er nicht wieder sehen aber auch Gabriel konnte ihm gestohlen bleiben.
Der Weg war nicht befestigt und der starke Regen hatte aus ihm einen Bach aus Schlamm gemacht. Irgendwo hinter der Gruppe rutschte George aus und landete im Matsch:
„Scheiße! Ich wette ich habe morgen eine Erkältung!“
Sebastian konnte die für einen Goa`uld typische Schadenfreude nicht verbergen, passte kurz nicht auf und landete selbst am Boden, worauf hin George diabolisch grinste.
Era fand das Verhalten der Jungs äußerst albern und schloss näher zu Marco auf:
„Bei dir eigentlich alles okay? Ich meine nach der Sache auf Atlantis…“
Der Blonde blieb ruckartig stehen und wand sich zu ihr um:
„Es geht mir gut, danke der Nachfrage!“
Für die junge Frau wirkte es so, als hätte Marco erkannt, was sie vor hatte aber dann plötzlich schien er wieder nichts ahnend und kühl. Er schien sich absichtlich von ihr und den anderen zu distanzieren.
Danach gingen sie weiter. Endlich schien der krasse Regen aufzuhören. Genau rechtzeitig, denn sie verließen den Wald und erreichten die befestigten Straßen der Stadt von Chelan.
Die ganze Stadt hatte das aussehen einer normalen, amerikanischen Kleinstadt. Die Chelaner waren auf einem ähnlichen Stand wie die Menschen der Erde aber durch ihre kleine Anzahl und der fehlenden Regierung würden sie diese Stufe wohl nie verlassen. Die Chelaner bewohnten nur einen kleinen Teil des Planeten, da die bewohnbaren Zonen sehr gering waren.
Ein Großteil der bestehenden Bevölkerung wurde durch den Corona-Virus getötet, also hatten die Organika ihre Hilfe angeboten.
So war es auch leichter Munition für die Erdenwaffen zu erlangen. Nur vorsichtig bewegte sich das Team durch die leer stehenden Straßen. Dabei hob Marco wieder den Lebenszeichendetektor:
„Hier ist keiner!“
Sebastian wurde umsichtiger und hielt seine P-90 fester, während er in eines der Häuser schaute:
„Was ist hier passiert? Wie ausgestorben…“
Endlich regte sich etwas auf dem Detektor und ein Lebenszeichen erschien, welches sich langsam auf sie zu bewegte. Der Anführer kniff die Augen zusammen:
„Da kommt was aber ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht sogar für das Chaos hier verantwortlich ist!“
„Du meinst diese gähnende Leere?“, korrigierte Sebastian und zielte mit der Waffe auf die Richtung, die angezeigt wurde. Ein Mann stürmte herbei und er wirkte panisch. Auf seiner Stirn waren Schweißperlen und er schien außer Atem aber auch irgendwie erleichtert, als er das Team sah:
„Helft mir! Ich brauche Hilfe!“
Er kam bei ihnen zum Halten und stützte sich keuchend auf die Oberschenkel, während Marco ihn skeptisch ansah:
„Was ist hier passiert?“
Der Chelaner schien aufgelöst und fuchtelt wild mit den Armen, während er auf den Wald deutete:
„Wir müssen sofort verschwinden! Sie sind alle zu Monstren geworden! Es ist außer mir keiner mehr übrig! Wir müssen sofort gehen!“
Sebastian verdrehte nur mürrisch die Augen, während er dem Mann tief in die seinen sah:
„Was meinen sie?“
Er zeigte auf das Straßenende, von dem er gekommen war und begann angespannt zu weinen, während er sich los reißen wollte. Er schien einen Schock erlitten zu haben und wünschte sich nicht sehnlicher, als abzuhauen. Nun schaute Marco wieder auf den Lebenszeichendetektor und hob überrascht die Augenbrauen:
„Oho… Ich habe da sehr, sehr, sehr viele Lebensanzeichen auf dem Schirm und die kommen mit großer Geschwindigkeit auf uns zu!“
Der Goa`uld fuhr ihn aggressiv an und schlug ihm gegen die Schulter:
„Wieso hattest du die nicht vorher drauf?“
„Weil ihre Körpertemperatur fast so niedrig ist wie bei den Wraith…“, kam ihm als Antwort entgegen geschmettert, bevor er auf die Straße deutete. Dort tat sich etwas…
Aus der Ecke, von wo der Flüchtling gekommen war, rannten jetzt viele Chelaner herbei und sie wirkten merkwürdig paralysiert. Sie gaben nur Stöhngeräusche von sich und einige zogen ihr Bein hinter sich her. Andere schrieen entsetzlich und waren mit Blut durchtränkten Klamotten angezogen. Die Masse von Leuten bewegte sich schnell auf das Team zu und George machte als erstes mehrere Schritte zurück:
„Kennt ihr den Film „Dawn of the Dead“? Irgendwie finde ich diese Situation fast genauso banal!“
Nun gab Marco ein Signal und zeigte rufend auf den Wald:
„Rückzug zum Gate!“
Der Befehl war eine gute Wahl, denn diese „Zombies“ waren nicht so langsam, wie man es aus alten Filmen kannte, sondern sie rannten so schnell wie normale Menschen.
Voller Panik stürzte das Team durch den Wald aber durch den Regen war der Weg noch unpassierbarer geworden. In der Ferne hörten sie die hunderten Schritte der mutierten Bewohner von Chelan. Der Flüchtling aus der Stadt lief vorne mit, als ein Bewohner des Planeten aus dem Gebüsch sprang und ihn anfiel.
Der „Zombie“ biss ihm in die Kehle und schien nur noch aufs Fressen fixiert zu sein. Das Team bemerkte den Verlust und rannte weiter, während der Chelaner bei lebendigem Leib verspeist wurde und brutale Schmerzensschreie ausstieß. Die Geschöpfe aus der Stadt holten auf und Sebastian gab eine erste Salve aus seiner P-90 ab. Von vorne kamen nun auch solche Wesen und schienen das Team als gefundene Nahrung zu sehen.
Marco reagierte und ließ seinen Oberkörper herum wirbeln. Der erste Schlag warf das erste Opfer zu Boden. Leider war der zweite Angriff nicht so erfolgreich. Durch den Tritt wankte der zweite Angreifer nur zurück, um dann wieder schreiend anzugreifen. Jetzt war es George, der das Geschöpf mit seiner Telekinese packte und auf die anderen warf. Era erreichte endlich das DHD und gab die Adresse ein. Alle vier Teammitglieder waren inzwischen selbst hektisch geworden.
Der innere Ring begann sich zu drehen, viel zu langsam wie allen schien und bildete nach und nach die Chevrons.
Während Marco die Geschöpfe von Era fern hielt, versuchte George alles, um Sebastian Rückendeckung zu geben. Auch er feuerte das Magazin seiner P-90 leer und verschaffte dem Major Zeit.
Mit einem lauten Rauschen bildete sich der Ereignishorizont und Era hechtete hindurch. Auch Sebastian hörte auf zu schießen und sprang durch das Sternentor. Nur George war noch dabei nachzuladen.
Ein schrecklicher Fehler, denn eines der Kreaturen sprang auf ihn zu und verbiss sich in seinen Arm. Er spürte, wie scharfe Zähne seine Haut durchschlugen und tief in das Fleisch eindrangen.
Der Techniker schrie auf, bevor Marco das Geschöpf am Kopf packte und dessen Genick brach. In diesem Augenblick wusste George bereits, dass es etwas Furchtbares geschehen war und sah sich orientierungslos um. Danach gingen auch die Kumpels durch das Stargate und ließen diese „Zombies“ zurück.
Auf der anderen Seite, im strömenden Regen von Organika, rief Marco sofort aufgewühlt in den Funk und konnte nur noch sehen, wie George wieder zu Boden ging:
„Krankenstation! Sofort ein Notfallteam zum Sternentor! George ist verletzt!“
Dieser lag wimmernd am Boden und hielt sich die stark blutende Wunde, während er sarkastisch zu Marco aufsah:
„Du weißt doch was mit den gebissenen Leuten im Horrorfilm passiert oder? Werde ich jetzt ein Zombie?“
Ausnahmsweise war der Anführer ernsthaft besorgt und diese Anmerkung machte die Sache noch schwerer. Das Team von Lyana stürmte mit einer Trage heraus aber George konnte noch aufstehen:
„Ich will sofort untersucht werden!“

Besorgt saßen Sebastian, Marco und Era vor der Krankenstation und warteten auf die Diagnose von Lyana.
Der Major fasste sich überfordert an die Stirn und ließ seinen Blick auf den Boden sinken:
„Ich hätte ihn zu erst durchschicken sollen und dann erst selbst durch das Stargate gehen sollen!“
Für Era war diese Aussage ein gefundenes Fressen, also schaute sie ihn vorwurfsvoll an:
„Der Meinung bin ich auch! Du hast deine Pflichten vernachlässigt!“
Bevor Sebastian wieder aggressiv kontern konnte, stand Marco auf und schlug mit der Faust gegen die Wand, so dass ein lautes Donnern durch die Gänge hallte:
„Hört auf mit dem Mist! Keiner hat was falsch gemacht! Wir konnte nicht wissen, was uns da erwartet! In dem Fall wäre Sebastian gebissen worden… Ich habe eure Streitereien allmählich satt! Damit helft ihr weder der Mission, noch euch selbst!“
Die Antwort leuchtete ein und Era senkte bloß wieder deprimiert den Kopf, als die Tür auf ging und Lyana die Teamkameraden erleichtert anlächelte:
„Ihr könnt jetzt rein kommen! George ist okay!“
Die Gruppe drängte sich eilig in den Besprechungsraum, wo George breit grinsend auf einem Bett lag und seinen frischen Verband betatschte:
„Hey, Leute! Bin doch kein Zombie geworden!“
Lyana deutete auf das Klemmbrett, dass sie in der Hand hielt und holte laut hörbar Luft:
„Georges Verletzung ist eine einfache Bisswunde! Ich konnte den Virus identifizieren, der die Chelaner befallen hat. Es ist der Corona-Virus, der offensichtlich mutiert ist…
Bei den Bedingungen auf dem Planeten Chelan verwundert mich das nicht.
Der Virus wandert durch den Blutkreislauf, von der ursprünglichen Eintrittsstelle zum Gehirn. Er nutzt dabei den vorderen Hirnlappen und kontrolliert ihn. Damals wurde der Virus noch durch die Luft übertragen aber jetzt ist es anders. Der Virus ist jetzt wie ein Wirt, der sich alle komplexen Mechanismen des menschlichen Körpers zu nutze macht.
Deshalb benehmen sich die Infizierten wie kannibalische Wilde…“
Ein lautes Grummeln ging durch die Gruppe und alle schienen besorgt. Sie musterten wieder George, der aber nur die Arme hinter den Kopf legte.
Lyana bemerkte, dass sie nicht verstanden hatten, dass der Techniker komplett gesund war:
„Vergessen? Menschen mit dem Antiker-Gen sind immun gegen den Corona-Virus. George wird also zu keinem hirnlosen Fleischfresser. Das Antiker-Gen wirkt in diesem Fall wie ein Antikörper und macht den Virus unschädlich.
Bei den anderen Chelanern ist es zu spät. Antibiotiker sind nutzlos und eine nachträgliche Genmanipulation wäre sinnlos, da der Virus sich schneller verbreitet, als früher…“
Alle waren wieder etwas erleichtert, auch wenn der Virus eine nicht zu unterschätzende Gefahr war. Marco schloss kurz die Augen und schien in Gedanken zu versinken, bevor er fragend den Finger hob:
„Sind diese Mutanten schlau genug, um ein DHD zu bedienen?“
Die Ärztin schüttelte sofort den Kopf:
„Rein biologisch wären sie in der Lage dazu aber da ihr Gehirn nicht mehr die Denkmuster eines Menschen hat, kann kein Mutant das DHD bedienen. Selbst zu einfachen Funktionen wie springen oder klettern, sind sie nicht mehr fähig.“
Damit war eine Reise durch das Sternentor völlig unmöglich und keiner musste befürchten, dass diese Wesen durch das Tor kämen. Selbst wenn sie es gekonnt hätten gab es ja noch die Iris von Organika.
Mit einem erleichterten Husten schüttelte Marco den Kopf und drehte sich zum Ausgang der Krankenstation:
„Für heute reicht mir die Aufregung! Nehmt euch alle frei und erholt euch von der letzten Mission! George? Selbst wenn du nicht infiziert bist, bleibst du über Nacht hier!“
Der Kumpel riss die Augen auf, dann zog er einen Schmollmund:
„Das ist aber fies! Mir geht es doch gut!“
Der Anführer hatte nicht vor den Befehl zu wiederholen und hob nur mahnend den Finger.
Danach trennten sich die Freunde und beschlossen diese Mission zu verarbeiten.

Nach mehreren Tagen hatte er es endlich geschafft die lästigen Wesen dieses Planeten zu vernichten.
Nun marschierte er durch seine Produktionsanlagen und begutachtete die Erze, die in die Kristallformen gegossen wurden.
Sie Säuberung von Chai hatte ihn doch mehr Energie gekostet, als vermutet aber nun lief alles nach Plan.
Als er die Produktionsanlagen verlassen hatte, betrat er wieder sein Schiff. Das Raumschiff des Erzengels war gewaltig aber nun, wo die Städte des Planeten ausradiert waren, konnte er ohne Probleme landen. Er durchquerte die hellen Gänge und näherte sich einem Lift, der ihn auf eine Aussichtsplattform bringen sollte.
Gabriel warf seine langen, blauen Haare nach hinten und verließ den Fahrstuhl mit einem fantastischen Blick über einen großen Platz neben dem Schiff.
Sein böser Blick wurde intensiver und er begann lauthals zu lachen:
„Meine Armee ist fast fertig!“
Der Kilometergroße Platz war vollkommen mit merkwürdigen Wesen überdeckt. Sie sahen aus wie Menschen, bestanden aber komplett aus Kristall und waren mit Schwertern und Schilden ausgerüstet. Diese Krieger ohne Gesicht und Gefühle nahmen ihre Haltung ein und bildeten Formation. Gabriel war stolz auf diese Armee aus willenlosen Kristallsoldaten, die er nutzen konnte, wie es ihm gefiel. Sie waren loyale Kämpfer aber auch zuverlässige Arbeiter.
Sie brauchten weder Nahrung oder Sauerstoff und besaßen eine unbegrenzte Ausdauer. Diese Armee war normalen Menschen gegenüber im Vorteil und mit ihrer Hilfe würde Gabriel schon bald Zerberus beherrschen.
Nach einem letzten genussvollen Blick über die Reihen seiner Kämpfer, wanderte sein Blick zu den monströsen Fertigungsanlagen, wo bereits mehrere Kristallschiffe, wie das seine, erschaffen wurden:
„Die Schiffe sind auch bald fertig aber nun muss ich erst einmal meinen großen Bruder zurückholen. Ich hoffe, dass Marco mir helfen wird…“
Der Erzengel gab ein überhebliches Lachen von sich, dann ging er in das Schiff zurück, um es startbereit zu machen.

Die Nacht war auf Organika eingekehrt.
Alle Mitglieder des Zerberus-Teams hatten sich in ihre Quartiere zurückgezogen und genossen die nachfolgende Ruhe. Marco hatte es endlich geschafft einzuschlafen. Der mangelnde Schlaf hatte nun vollkommen zu geschlagen und er wickelte sich weiter in seiner Decke, während er mit weit offenem Mund laut schnarchte.
Der Anführer brauchte diese Pause schon lange und nicht einmal ein direkter Beschuss mit Atomraketen hätte ihn jetzt wecken können.
Era hatte sich eine Erkältung eingefangen.
Während Marco seelenruhig schlief, wälzte sie sich unwohl hin und her und verbrauchte Taschentücher ohne Grenzen. Immer wieder wachte sie auf, weil ihre Nase voll war und deshalb keine Luft mehr bekam. Das Wetter auf Chelan hatte ihr einen Schnupfen verpasst, den niemand so schnell vergessen würde. Mit kratzendem Hals griff sie sich ein Tuch und schnupfte mit all ihrer Kraft die Nase aus:
„Das ist sicher die Rache, weil ich Marco noch immer nichts gesagt habe… Mist….“
Sebastian schien genauso wenig schlafen zu können und spazierte unschlüssig durch die Gänge der Stadt. Es war wirklich angenehm ruhig und er konnte sich endlich mal in seine eigenen Gedanken stürzen. Draußen regnete es, wie man es immer von Organika gewohnt war aber innerhalb der Stadt gab es kaum ein Geräusch, weil das sonderbare Material der Stadt den Lärm dämpfte.
Der Goa`uld blieb vor einem großen Panoramafenster stehen und schaute in die Ferne, während er seufzend an das Glas heran trat und es sanft berührte:
„Es wird bald etwas passieren… Etwas sehr schlimmes… Das spüre ich in jedem Knochen!“
Lyana durfte nicht schlafen. Die junge Ärztin von Organika hatte Nachtdienst und sortierte ihre Proben und Unterlagen, während sie immer wieder Kontrollgänge durch die Krankenstation machte.
Sie war gerade in ihre Arbeit vertieft, als sie ein lautes Krachen aus dem Behandlungszimmer hörte. Vermutlich war ein Regal umgekippt, also stand sie stöhnend auf und betrat den noch stockfinsteren Raum:
„Hallo? Ist da jemand? George? Bist du wach?“
Die Sache war unheimlich aber sie konnte deutlich das Keuchen einer Person hören, also aktivierte sie das grelle Licht der Krankenstation. Der Lichtschein brannte kurz auch in ihren Augen, da sie zuvor an einer Schreibtischlampe gesessen hatte. Voller Sorge erblickte sie das umgestürzte Regal. Überall am Boden waren Verbände, Desinfektionsmittel und Medizin verteilt. Nur sehr langsam trat sie an das Regal heran und untersuchte die Umgebung. Im hinteren Bett hatte zuvor George gelegen aber nun war es leer und nur noch eine unordentliche Bettdecke erinnerte an den Schlafplatz des Technikers.
Allerdings vernahm sie ein schweres Atmen am Boden hinter dem Bett. Vielleicht hatte George einen Anfall, war aufgestanden und dann gestürzt. Ihre Sorge wuchs, also rannte sie zum Notfallschalter und aktivierte den Alarm, bevor sie zu dem Bett des Schiffstechnikers stürmte:
„George?“
Der junge Mann lag am Boden und rührte sich nicht. Sein Verband war abgerissen und die Bisswunde blutete wieder stärker.
Mit großer Vorsicht streckte sie ihre Hand nach ihm aus, um zu sehen wie es ihm geht, als der Körper des Teammitgliedes herum schnellte, Lyanas Arm packte und ihr in die Hand biss.
Die Ärztin gab einen Schmerzenschrei von sich, dann sprang sie zurück und fiel dabei auf den Po.
Nun konnte sie sehen, wie sich George verändert hatte. Der ehemalige Kamerad hatte rot unterlaufene Augen, seine Haut wirkte gereizt, blieb dabei aber vollkommen blass und er stieß abartige Stöhngeräusche aus, als er wieder auf sie zu kroch. Nur mit viel Kraft richtete sich Lyana wieder auf, um an den Funk zu kommen:
„Hier ist die Krankenstation! Das ist ein Notfall! George Grey ist nicht mehr…“
Bevor sie weiter sprechen konnte, packte der Techniker sie am Bein und zerrte sie zu Boden. Mit seinen leeren Augen fixierte er sie und rammte seine Zähne erneut in ihr zartes Fleisch. Dieses Mal kam Lyana nicht mehr frei und ihr Schrei hallte über den Korridor.

Marco saß sofort senkrecht im Bett, als der Alarm los schrillte und die ganze Stadt in Aufregung versetzte:
„Was ist denn jetzt los?!“
Er hatte eben noch tief geschlafen und war mehr als nur verwirrt. Mit zugekniffenen Augen schlüpfte er in seine Klamotten und stürmte auf den Gang, wo bereits einige Organika rannten. Auch Sebastian kämpfte sich durch das Chaos und erreichte Marcos Quartier. Der Anführer schaute ihn schräg an und rannte mit ihm in Richtung Krankenstation:
„Was ist los?“
Der Major zuckte nur mit der Schulter:
„Keine Ahnung! Lyana hat Alarm ausgelöst! Irgendwas ist da passiert!“
Sie hatten gerade die letzte Biegung zur Krankenstation umgangen, als ihnen eine Frau von Organika entgegen stürmte und in sie hinein krachte. Sie schien völlig aufgelöst und schaute die Teammitglieder überfordert an:
„Da sind so Dinger! Die sind gefährlich!“
Der Frau hielt sich nicht länger auf und ergriff wieder die Flucht. Sebastian kannte sie, denn die Frau gehörte zum Pflegepersonal der Krankenstation und trug einen weißen Kittel.
Die Jungs schauten sich nur irritiert an, dann hörten sie schon Schüsse einer P-90 von der Krankenstation. Marco stürmte voran, dicht gefolgt von Sebastian. Die Tür zum Krankenbereich sprang auf und ein Marine fiel hinten über in den Flur und stieß sich polternd den Kopf an der Wand.
Er blutete aus dem Oberarm und die nackte Panik war ihm ins Gesicht geschrieben, als er wieder Salven aus seiner Waffe abgab. Marco bremste aus und entdeckte nun drei verunstaltete Männer, die ebenfalls aus der Krankenstation humpelten.
Sie hatten weiße Ärztekittel an, auf denen sich zahlreiche Blutflecke befanden und ihre Gang wirkte unbeholfen und schwerfällig, während sie entsetzliche Stöhngeräusche ausstießen. Sebastian griff seine Zat und richtete sie auf diese „Zombies“:
„Mist! Der Virus ist auch hier ausgebrochen! Wir müssen sie unschädlich machen!“
Der Major feuerte und der blaue Blitz traf die drei wankenden Gestalten direkt aber die Schockwelle der Zat schienen völlig wirkungslos.
Die Zombies zuckten nicht einmal und fielen nun über den schreienden Soldaten her. Marco sprang in die Luft und trat den ersten Gegner weg, während er dem verletzten Marine auf die Beine half. Sebastian versuchte den beiden mit seinem Handgerät Rückendeckung zu geben.
Da erblickte er die mutierte Lyana, die beide Hände nach ihm ausstreckte und ihn mit den kalten Augen fixierte. Direkt neben ihr wankte George.
Marco wurde wütender und boxte einen anderen Zombie weg, bevor er die Nutzlosigkeit seiner Schläge bemerkte:
„Verdammt… Wie konnte das passieren!?“
Die Kameraden wichen nun etwas zurück, mussten aber auch eine Ausbreitung verhindern.
Immer mehr Zombies verließen die Krankenstation und humpelten in alle Richtungen.
Der Virus war bereits auf das komplette Ärzteteam über gegangen und auch auf das Sicherheitsteam, welches nach dem Alarm zum Einsatzort gestürmt war.
Mindestens 18 Kreaturen waren nun frei und machten sich auf den Weg, um über die Organika her zu fallen.
Die Waffen schienen ziemlich nutzlos zu sein und im Augenblick war auch Marcos Stärke keine brauchbare Hilfe. Der Blonde stieß ein verärgertes Zischen aus, dann packte er Sebastian an der Schulter:
„Wir ziehen uns zurück! Wir brauchen einen Plan!“
Der Goa`uld befolgte die Anweisung, denn diese Einschätzung teilte er durch aus auch. Mit großen Schritten entfernten sie sich vom Ausbruchsort und Marco schrie aufgewühlt in den Funk:
„Fürst Zaiku! Wir haben eine neue Epidemie! Sichern sie den Stadtbereich C! Wir müssen eine größere Ausbreitung verhindern! Wir haben bereits George und Lyana verloren….“
Diese Worte kamen ihm nur sehr schwer über die Lippen und er konnte sich gut vorstellen, wie es für den Fürst sein musste, seine Tochter zu verlieren.
Für ihn war gerade sein bester Kumpel verschwunden.

Noch immer kauerte Era auf ihrem Bett und schaute benommen in alle Richtungen.
Sie hatte zwar den Alarm gehört aber ihr Gesundheitszustand war alles andere als angenehm. Aus der Erkältung schien eine Grippe zu werden, also blieb sie lieber im Bett.
In diesem Zustand war sie für das Team keine Hilfe, also stieß sie nur ein Seufzen aus und presste ihren Kopf in das Kissen:
„Verdammt! Ich muss es ihm langsam sagen! Sonst habe ich meine Hochzeit und Marco weiß es immer noch nicht…
Aber wie soll ich es ihm sagen?“
Sie verfiel kurz ihren Gedanken, als ein lautes Klopfen an der Tür sie aufschrecken ließ. Era zuckte zusammen, dann rief sie der Tür zu:
„Ich bin krank! Kommen sie später wieder!“
Aus dem Klopfen wurde nun ein lautes Hämmern, während die Galonierin sich hoch quälte, um dem Störenfried ein paar deftige Worte zu verpassen. Mürrisch rutschte sie zu Bettkante und stieß sich dabei ihren kleinen Zeh am Nachtschrank.
Dem brutalen Gehämmer folgte nun ein enthemmtes Stöhnen aber Era dachte sich nichts dabei. Wütend öffnete sie die Tür und schrie den Störenfried an:
„Haben sie nix besseres zu tun, als mitten in der Nacht gegen meine Tür zu schlagen!?“
Sie wurde von ein paar leeren Augen angestarrt, dann fiel eine merkwürdige Person mit aufgerissenem Mund über sie her. Da wusste die junge Frau, dass es ein Mutant wie von Chelan war.
Der Zombie hielt sie fest und machte sich bereit seine Zähne in den Nacken der Galonierin zu schlagen aber Era war nicht hilflos. Sie stützte sich auf die Arme und verpasste dem Zombie einen kraftvollen Tritt ins Gesicht. Der Kopf des Angreifers knickte laut knirschend nach hinten aber davon ließ sich der Zombie nicht abbringen. Era befreite sich aus seinem Griff und versuchte ihn mit einem Tischbein, welches sie abgetreten hatte, zur Tür hinaus zu drängen aber leider traten da schon zwei weitere Geschöpfe in das Quartier.
Sie fühlte sofort die Hilflosigkeit und in dem Moment packte sie ein merkwürdiger Gedanke, den sie lange nicht gehabt hatte:
„Ich wünschte Marco wäre hier, um mir zu helfen!“

Inzwischen war die Ausbreitung des Virus rapide angestiegen.
Überall irrten verunstaltete Organika durch die Gegend, die ihre Persönlichkeit an den Virus verloren hatten und nun als willenlose Zombies durch die Stadt streiften, um sich von anderen Überlebenden zu ernähren.
Immer wieder erklangen laute Schreie von Bewohnern, die durch diese wankende Masse überwältigt wurden.
Im Kontrollraum trafen Marco und Sebastian auf Fürst Zaiku, der deprimiert an einer Konsole saß und keinen Rat mehr wusste. Er versuchte noch immer den Verlust seiner Tochter zu verkraften aber ohne Erfolg.
Ein Techniker versuchte seit zehn Minuten ihn wieder wach zu rütteln aber Zaiku rührte sich nicht mehr. Der Techniker erblickte den Anführer des Zerberus-Teams und war erleichtert.
Der Blonde musste etwas tun und einen Befehl geben, da Fürst Zaiku dazu wohl nicht mehr in der Lage war:
„Alle Überlebenden sollen durch das Sternentor nach Gigantis und in Kritias Zuflucht suchen. Kommandieren sie alle Soldaten ab, um das Tor zu sichern und den Flüchtlingen den Weg frei zu halten.
Wir müssen Organika evakuieren und die Überlebenden retten! Ich und Major Rantold werden die Leute befreien, die in der Stadt fest sitzen!“
Der Techniker schien erleichtert über diese Anweisung und rief diesen Befehl in der ganzen Stadt aus, damit die Überlebenden zum Sternentor gingen. Marco nickte seinem Teamkameraden nur trocken zu, dann machten sie sich wieder auf den Weg.
Unterwegs krallte sich Sebastian noch eine P-90 und folgte dem blonden Archäologen in die Stadt zurück.
Marco hatte wieder einen Lebenszeichendetektor in der Hand, um herauszufinden, wo noch Leute waren, die keine Mutanten waren. Man sah ihm den Stress wieder deutlich an aber nun war handeln gefragt:
„Wir töten Mutante nur, wenn es keine andere Wahl gibt! Vielleicht haben wir später die Möglichkeit sie zurück zu verwandeln!“
Der Goa`uld sah ihn skeptisch an, während er seine Waffe mit einem Magazin füllte:
„Ist das dein Ernst? Sieh dir die Viecher an! Sie sind für immer verloren!“
Für lange Diskussionen hatte Marco keine Geduld, also packte er Sebastian am Kragen und drückte ihn mit viel Schwung gegen die Wand, so dass er ein Keuchen ausstieß:
„Hör zu! Ich habe keine Lust auf Diskussionen! Ich bin der Anführer und du tust, was ich sage! Solltest du meinen Befehl missachten, kannst du Zerberus verlassen und dein Glück in der Milchstraße versuchen!“
Unsagbarer Zorn flackerte in Marcos Augen auf und wieder einmal lag die Last der Verantwortung zu schwer auf seinen Schultern. Dummerweise war auch Sebastians Laune nicht sehr gut und er riss sich wieder los:
„Halt den Mund! Falls es dir noch nicht aufgefallen ist! Wir sehen dich schon gar nicht mehr als Anführer! In letzter Zeit hast du viel Mist gebaut, also lehne dich nicht so weit aus dem Fenster!“
Mit diesen plötzlichen Widerworten hatte Marco nicht gerechnet und er starrte den Major kurz platt an, während sein Blick eine tiefe Enttäuschung annahm:
„Das diskutieren wir aus, wenn die Sache hier vorbei ist!“
In genau diesem Augenblick wand Marco seinen Blick wieder von Sebastian ab aber dieses Mal schien sich auch seine Persönlichkeit von dem Goa`uld abzuwenden. Bisher hatte er versucht Sebastian bei zu stehen, um ihn wieder ins Team einzugliedern aber damit war jetzt Schluss. Das konnte auch Sebastian spüren und bemerkte, dass er einen Fehler gemacht hatte.
Nun war größte Vorsicht geboten, denn hinter jeder Ecke konnte sich ein Zombie verbergen.
Marco lief voran und war stets bereit einem Angreifer einen direkten Schlag zu verpassen.
Die Anzeige des Lebenszeichendetektors blinkte immer wieder auf, als die Lebenszeichen verschwanden und kurz darauf durch die Mutanten mit niedrigerer Körpertemperatur ersetzt wurden.
Hin und wieder gab es kleine Gruppen, die sich offenbar verbarrikadierten aber dann den feindlichen Massen zum Opfer fielen. Inzwischen hallten überall die Stimmen der stöhnenden Feinde durch die Korridore und verschleierten so ihre wahre Position.
Irgendwann kamen den Freunden wieder Flüchtlinge entgegen.
Ganz Organika ähnelte einem Hexenkessel, denn die wilden Kreaturen verschonten niemanden. In einigen Teilen der Stadt fiel bereits der Strom aus und sicher war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Zombies auch durch das Sternentor strömen würden.
Dann endlich näherten sie sich wieder einer kleinen Gruppe von Lebenszeichen, die sich in der Kantine verschanzt hatten.
Vor dem Eingang des verriegelten Raumes tummelten sich rund 20 Kreaturen, die mit kraftlosen Fäusten gegen die Tür hämmerten. Erst als sie Marco und Sebastian erblickten, ließen sie von der Tür ab, um auf ihre neue Beute zuzuschlurfen.
Der Major hob seine P-90 und zielte, erinnerte sich aber auch an Marcos Worte. Dieser rannte auf die Horde zu und beförderte vier der schwerfälligen Körper mit einem Fegekick zu Boden.
Zwischen den anderen Zombies trat jetzt ein vertrautes Gesicht hervor, welches Marcos Kampfeinsatz sofort wirkungsvoll bremste.
Der Anführer schaute in die leeren Augen seines besten Freundes, der die gleichen Stöhngeräusche ausstieß, wie die anderen. Er sah George tief in die Augen und hoffte zu seinem alten Kumpel durchzudringen:
„George? Hörst du mich? Ich bin es! Marco! Beruhige dich!“
Letzt endlich fühlte sich der Archäologe, als rede er mit einer Wand, denn George wankte unbeeindruckt weiter und fletschte angriffslustig die blutigen Zähne.
Dabei streckte er die Arme nach Marco aus und versuchte ihn für einen Biss zu greifen.
Der Blonde wich mit einem Sprung zurück und schüttelte entmutigt den Kopf:
„George… Ich will dich nicht schlagen!“
Der Techniker war völlig benebelt und so wie es aussah, war nichts mehr von seinem einstigen Wesen übrig. Er packte Marco an der Schulter und versuchte ihn in Bissweite heran zu ziehen.
Der Anführer des Zerberus-Teams drückte George weg und blieb dabei unerwartet ernst:
„Ich sagte, ich will dich nicht schlagen!“
In diesem Augenblick schnellte die Faust des Kämpfers hervor und katapultierte den Schiffstechniker gegen die anderen Gestalten:
„Ich habe aber nicht gesagt, dass ich es nicht tue!“
Während Marco die anderen Zombies in Schach hielt, konnte Sebastian die Tür der Kantine öffnen und die Eingesperrten heraus lotsen. Es waren verängstigte Organika-Kinder mit ihren Müttern, die sich verzweifelt eingeschlossen hatten.
Marco, der noch immer auf George einredete, bemerkte nicht den neuen Zombie, der aus einem Seitengang herbei stolperte und freie Bahn hatte.
Sebastian registrierte den nahenden Feind, hob die P-90 und gab eine gezielte Salve auf den Kopf des Angreifers ab. Erst als der Zombie leblos zu Boden gefallen war, bemerkte auch Marco den Feind und nickte Sebastian dankend zu:
„Gehen wir zum Gate! Wir können hier niemanden mehr helfen!“

Auf dem Rückweg rannten sie so schnell sie konnten, denn die Mutanten waren nicht in der Lage schnell zu rennen.
Das glaubten sie jedoch aber nun wurden sie wieder eines besseren belehrt. Die Zombies rannten mit der gleichen Geschwindigkeit wie ein Mensch und holten auf.
In diesem Moment der Entscheidung blieb Marco stehen und ging in sich.
Er fasste einen Entschluss, den er vielleicht bereuen würde aber wenn er diese Kreaturen nicht aufhalten würde, hatte die Gruppe keine Chance zu entkommen. Er stoppte und drehte sich zu den heraneilenden Fleischfressern um.
Auch Sebastian bremste aus und stellte sich neben seinen Kameraden:
„Was soll das, Marco? Du musst die Gruppe zum Gate bringen! Du bist der Anführer! Ich sollte sie aufhalten!“
Der Archäologe warf dem Goa`uld einen vorwurfsvollen Blick zu:
„Ich dachte ihr akzeptiert mich nicht mehr als Anführer! Außerdem wirst du wohl kaum lange gegen diese Biester durchhalten! Seit wann machst du dir so viel Sorgen um mich?“
Für diese Äußerung kassierte Marco einen Schlag zwischen die Rippen, bevor Sebastian seine Waffe nachlud:
„Quatsch! Es ist mir doch egal, ob du dein Leben riskierst aber hast du mal daran gedacht, was passiert, wenn die dich beißen? Das Antiker-Gen macht dich nicht länger immun und ich habe echt keinen Bock einen Zombie mit deinen Superkräften an der Backe zu haben!“
Jetzt war es der Goa`uld, der Recht hatte. Wenn Marco zu so einem Mutanten werden würde, hätte der Zombie ungeahnte Fähigkeiten.
Der Virus übernahm schließlich alle körperlichen Fähigkeiten des Wirtes. Kurz bevor die Horde auf die Freunde traf, wurde Marco von einem grellen Lichtstrahl eingehüllt und verschwand.
Sebastian sah sich nur dreimal verwirrt um, als ihn der erste Angreifer anfiel. Mit einem gezielten Kopfschuss konnte er diesen nieder zwingen aber die sechs folgenden warfen ihn um.

Die Umgebung war plötzlich gleißend hell, als Marco sich wieder materialisierte und nicht mehr in Organika wieder fand.
Der große Raum, in dem er sich jetzt befand, war weiß und aus Kristall errichtet. Der Boden war glatt aber trotz allem konnte sich der Archäologe denken, wo er war.
Sein Kopf schnellte herum und musterte die neue Umgebung, als eine lachende Stimme ihn aufmerksam machte.
Rechts von ihm stand ein großer Stuhl, auf dem Gabriel saß und sich erfreut über das Kinn strich:
„Da bin ich wohl gerade rechtzeitig gekommen… Das auf Organika so eine Panik ausbricht hätte ich nicht erwartet…“
Der Erzengel grinste schelmisch und wartete auf eine Reaktion von Marco. Dieser war nur noch durcheinander und musste erst seine Gedanken sortieren.
Dabei nahm er Anlauf und hechtete auf den überheblichen Erzengel zu:
„Was willst du hier? Ich mach dich alle!“
Mit einem Sprungkick zielte er genau auf Gabriels Gesicht aber der Engel blieb unbeeindruckt sitzen und packte den jungen Kämpfer am Fußgelenk, um ihn zu Boden zu werfen:
„Hol erstmal Luft, Marco! Wir hatten das schon mal und da habe ich dich fertig gemacht! Ich bin nicht hier um mit dir zu kämpfen.“
Der Blonde sprang wieder auf und ballte misstrauisch die Fäuste:
„Ach, nein? Willst du wieder Intrigen planen, um mich gegen meine Freunde auszuspielen? Und noch einmal werde ich garantiert nicht das Gefäß von deinem großen Bruder! Dein Timing könnte nicht ungünstiger sein!“
Gabriel fuhr sich durch sein langes Haar und stieß ein enthemmtes Kreischen aus, bevor er sich Tränen aus dem Gesicht wischte und ein Lachen unterdrückte:
„Ich glaube sogar mein Timing ist klasse! Organika wurde gerade von Zombies übernommen. Damit seid ihr für alle Feinde ein gefundenes Fressen!“
Marco beschloss ihn nicht aus den Augen zu lassen aber er war sich auch sicher, dass er Gabriel nicht schlagen konnte. Schon der letzte Kampf hatte in einer Katastrophe geendet.
Zwar war er heute fitter als früher aber die Fähigkeiten des Erzengels überstiegen seine noch immer:
„Und was willst du jetzt? Mich entführen, um mich wieder als Gefäß zu benutzen?“
Gabriel richtete sich jetzt auf und trat langsam auf Marco zu. Dabei schüttelte er amüsiert den Kopf und legte die Arme auf den Rücken:
„So ein Quatsch! Das klappt nicht mehr aber ich hätte da ein Geschäft für dich…
Ich habe ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst und im Anbetracht deiner Situation wirst du es wohl annehmen müssen…“
Der Blonde biss die Zähne zusammen. Mit einem Erzengel ein Abkommen zu schließen war sicherlich riskant oder sogar ein fataler Fehler aber wenn er an Organika und seine Freunde dachte, war es vielleicht die einzige Möglichkeit, um den Planeten zu retten.
Er stockte noch, dann öffnete er die Augen:
„Was ist dein Vorschlag?“
Gabriel musste nicht mehr überlegen und deutete durch das Fenster seines Schiffes auf den Planeten hinab:
„Nun ja… Ich bin Genetiker! Ich werde alle Bewohner des Planeten zurück verwandeln und euch anschließend in Ruhe lassen. Ich verzichte auf jede Manipulation und Intrige…“
Dieses Angebot musste einen großen Haken haben und es war fraglich, was für ein Opfer benötigt würde:
„Was willst du dafür haben? Antiker-Technologie oder ZPMs? Vergiss es! Und mein Team wirst du auch nicht anrühren!“
Wieder gab sich Gabriel jede Mühe, um ein Lachen zu verbergen und stellte sich nun direkt vor Marco auf, während er ihn erwartungsvoll zublinzelte:
„Keine Sorge… Ich will nur etwas von dir… Eine Kleinigkeit, die für dich keinen Verlust darstellt… Ich möchte eine genetische Probe deines Körpers… Genauer gesagt eine Blutprobe!“
Das war alles? Eine Blutprobe? Was hatte Gabriel vor, dass er ein bisschen Blut von Marco wollte? Sicherlich war es nicht gut und dass es für die Wiedererweckung von Michael war, musste man nicht erraten.
Wieder biss er die Zähne zusammen und kämpfte mit sich um die richtige Entscheidung.
Alleine würde er seine Freunde nie wieder normal kriegen aber Gabriel besaß die nötige Macht dazu:
„Also schön aber ich will für dich hoffen, dass du uns wirklich in Ruhe lässt! Mein Team darf von diesem Geschäft nichts erfahren!“
Der Erzengel nickte bloß, dann zog er eine kleine Spritze aus Kristall hervor und stach sie in Marcos Arm. Rote Flüssigkeit lief in die Kanüle, während der Archäologe seinen Erzfeind immer noch hasserfüllt beobachtete. Danach ging eine merkwürdige Schockwelle durch die Stadt von Organika, ausgehend von Gabriels Schiff.
Die Welle fegte durch die Korridore und begann die Bewohner des Planeten zurückzumutieren. Alle gingen nieder und Marco hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Bevor er sich dem Erzengel wieder zu wenden konnte, wurde er wieder in das Innere der Stadt gebeamt, wo er direkt neben Sebastian wieder auftauchte.
Eilig suchte Marco das nächste Fenster, um das Kristallschiff von Gabriel zu sehen, wie es wieder im Hyperraum verschwand. Der Major lag geschwächt am Boden, während er überall um sich herum verwirrte Leute entdeckte, die sich die blutverschmierten Hände an ihrer Kleidung abwischten:
„Was ist jetzt passiert?“

Für alle war großer Klärungsbedarf.
Die Krankenstation war sehr lange mit Verletzen überlastet. Die Ärzte wurden durch zusätzliches Personal von der Antares unterstützt, die gerade aus der Milchstraße zurückgekommen war.
George, Lyana und Era wurden mit großem Blutverlust unter Beobachtung gestellt.
Nun saßen Marco, Fürst Zaiku und Sebastian im Besprechungsraum und berieten über die entstandene Situation.
Es war nicht leicht für den Anführer klarzustellen, wie er die anderen von dem Virus befreien konnte.
Als dann Gabriel zur Sprache kam, holte Sebastian aus und donnerte mit der Faust auf den Tisch:
„Wie konntest du mit diesem Mistkerl einen Vertrag schließen!? Wir wissen doch gar nicht, was er vorhat!“
Zaiku wirkte immer noch Gedankenabwesend und war wohl nur froh, dass alles wieder normal war. Sebastian hingegen war nun noch wütender auf Marco und blitzte ihn respektlos an:
„Ich kann nicht glauben, dass du so etwas getan hast!“
Danach stampfte der Goa`uld davon, obwohl die Besprechung nicht zu Ende war. Der Fürst der Organika winkte bloß ab:
„Ich hätte sicher genauso entschieden, Marco…“
Die Lage beruhigte sich zwar wieder aber in dem Anführer des Zerberus-Teams kochten nun die Gefühle. Er senkte den Blick und nahm Zaikus Trost gar nicht mehr zur Kenntnis.
Mit knackenden Knochen schlich er davon und behielt diesen Kompromiss mit Gabriel im Hinterkopf.
Auf dem Gang war das Reinigungspersonal mit der Beseitigung von Blutspuren beschäftigt aber wieder hatte ein Ereignis die gleichen Spuren in Marcos Seele hinterlassen und ihm wurde etwas klar, was er bisher nicht gemerkt hatte:
Er war kein guter Anführer!

Ende
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