Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Folge 13: Die Waffe Gottes (Atlantis Crossover Teil 1)


Er war genervt…
Das war natürlich nichts Ungewöhnliches aber heute war er unglaublich stark genervt. Mit großen Schritten stampfte er durch die Korridore. Dabei hatte er immer noch die nervigen Stimmen seiner Assistenten im Hinterkopf, die vergeblichst versucht hatten etwas richtig zu machen. Daher war es ein wahrer Segen, als Elizabeth ihn zu sich rief.
Heute war wieder ein Tag, an dem die Leute in der Stadt wild herum wuselten. Vermutlich hatte es mit der nahenden Ankunft der Daedalus zu tun, die neue Vorräte und Personal mit brachte.
Mit den üblichen, schnellen Schritten durchquerte er den Gateraum, stolperte die große Haupttreppe hinauf und suchte Weirs Büro auf. Die Glastür öffnete sich und die Expeditionsleiterin lächelte McKay erfreut entgegen:
„Hallo, Rodney!“
Der Astrophysiker zeigte sich kühl wie immer und kam sofort auf den Punkt:
„Was ist los? Wie viel ist es? Und wie kann ich schnell zu meiner normalen Arbeit zurückkehren, die eh 99,9 % meines Tages ausmacht?“
Weir stockte, dann guckte sie ernster und holte Luft:
„Wir erwarten in Kürze besonderen Besuch, vom Zerberus-Team. Sie möchten etwas in der Datenbank nachsehen und ich dachte, dass sie sich der Sache annehmen möchten.“
McKays Laune sank sofort noch tiefer und der Blick hätte nicht dunkler werden können:
„Das ist doch ein Scherz, oder? Sie spielen mir einen Streich! War das Sheppards Idee?“
Elizabeth schien alles andere als amüsiert und behielt ihren ernsten Blick bei:
„Das ist kein Scherz! Ich habe noch immer die Reorganisierung der Stadt zu leiten. Durch den Zwischenfall mit den Replikatoren sind viele Dinge noch nicht geregelt und wir sind schließlich gerade erst zurück in die Stadt gezogen. Deshalb möchte ich zur Betreuung jemanden, der sich noch mit der Datenbank gut auskennt.“
Rodney stieß ein wütendes Zischen aus, dann kniff er die Augen zusammen:
„Eben! Die Replikatoren haben den Hauptturm wieder aufgebaut aber viele Einstellungen sind noch nicht behoben!“
„Lassen sie das Zelenka regeln! Nehmen sie sich Zeit für Harrison und seine Leute!“
Widerwillig musste Rodney den Auftrag annehmen, auch wenn er lieber getürmt wäre. Weir wand sich wieder ihrem Display zu, da rief ihr schon ein Techniker aus dem Kontrollraum zu:
„Dr. Weir! Die Daedalus ist eingetroffen!“
Sie zwinkerte dem beleidigten McKay zu und verließ mit ihm das Büro, um die Gäste zu begrüßen. Auch Sheppard stürmte aus einem Seitengang herbei. Der Colonel schien etwas aus der Puste, da er eine kleine Trainingsrunde gegen Ronon hinter sich hatte:
„Sind sie da?“
Die Leiterin von Atlantis grinste, dann schaute sie zwischen ihrem Führungspersonal hin und her:
„Ja aber ich wünschte Rodney wäre genauso begeistert wie sie, John!“
Nach diesen Worten stemmte McKay die Arme noch beleidigter in die Taille. Es gab einen grellen Lichtblitz und drei Personen aus der Zerberus-Galaxie tauchten auf.
Marco sah sich sofort begeistert um, während Era und Celeb etwas verunsichert schienen. Weir trat vor und reichte dem blonden Anführer die Hand:
„Willkommen in Atlantis! Ich hoffe ihnen gefällt unsere Stadt!“
Der Archäologe musste diese plötzlichen Eindrücke erst verdauen, dann strahlte er bis über beide Ohren:
„Ihre Stadt ist beeindruckend, Dr. Weir! Danke, dass sie unserer Bitte so schnell nachgekommen sind! Das ist Era aus meinem Team und das ist Celeb, unser Informant über die Erzengel!“
McKay stieß bloß ein lautes Seufzen aus, dann musste er wieder mit ansehen, wie sich Sheppard von seiner besten Seite zeigte. Der Colonel reichte ebenfalls allen die Hand:
„Auch von mir ein herzliches Willkommen!“
Diese Scheinheiligkeit stieß bei Rodney bitter auf und er versank noch weiter in eine Depression. Es war für ihn nur verwunderlich, dass er nicht gleich versuchte bei Era zu landen. Diese schmiegte sich enger an Celeb, schien dem Charme des militärischen Anführers aber nicht abgeneigt, wie die meistens anderen Frauen auch. Der Kanadier verdrehte nur die Augen, dann kam er schroff zum Punkt:
„Können wir zum Thema kommen!? Was wollen sie hier?!“
Für diese direkte Aussprache erntete McKay einen bösen Blick von Sheppard:
„Verzeihen sie McKays direkte Art! Rodney ist nur sauer, weil er die Stadt neu konfigurieren muss! Wir hatten da so ein Replikatorenproblem…“
Marco zuckte nur mit der Schulter, dann nickte er verstehend:
„Habe den Bericht gelesen! Das war ziemlich knapp! Ich muss Dr. McKay aber Recht geben! Die Zeit drängt und wir müssen unsere Suche so schnell wie möglich beginnen! Wir haben folgendes Problem…“

Ca. eine Woche zuvor in der Zerberus-Galaxie…
Wieder hatte sich das Team zu der verlassenen Stadt Kritias begeben, um mehr über die Erzengel in Erfahrung zu bringen. Gelangweilt saß Sebastian immer noch auf einem Stuhl in der Ecke des Kontrollraums und spielte mit seiner Taschenlampe herum.
Ihm war langweilig und irgendwie nervte es ihn, dass er mitkommen musste. George hingen schien sich über das technische Wunderwerk zu freuen, auch wenn noch immer ein ZPM zur Stromversorgung fehlte. Marco saß an einem der großen Terminals und betrachtete haufenweise Datenströme auf dem Display. Irgendwann brach Sebastian grummelnd das Schweigen:
„Ich frage mich echt, was uns das bringen soll… Wir haben Gabriel mit seiner Festung doch vernichtet oder nicht? Wir verschwenden gerade einen Naquadahgenerator für nichts und wieder nichts…“
Marco ignorierte die Jammerei, doch George schien davon weniger unbeeindruckt:
„Hör auf zu jammern! Wir haben keine zuverlässigen Daten über die Festung und Gabriel! Außerdem kann es sein, dass wir so wenigstens den Aufenthaltsort von ZPMs finden, oder Marco?“
Der Anführer reagierte auch nicht auf George, sondern schien in den Schriften der Stadt vertieft zu sein. Der Kumpel schaute ihm über die Schulter und fragte erneut:
„Du suchst doch nach ZPMs um Kritias wieder Energie zu verschaffen oder?“
Der Blonde drehte sich jetzt laut seufzend um:
„Ja aber bisher ergab die Suche kein Ergebnis! Die Suche ist wegen dem Energiemangel stark eingeschränkt. Ohne ein ZPM habe ich keinen vollen Zugriff auf die Datenbank!“
Die Worte ließen Sebastian wieder die Augen verdrehen und erneut an seiner Taschenlampe spielen:
„So eine Zeitverschwendung! Kritias ist voll nutzlos!“
George schien sich gegen die Sprüche von Sebastian zur Wehr setzen zu wollen und stierte ihn genervt an:
„Wieso? Atlantis wurde auch ein Jahr lang fast nur mit Naquadahgeneratoren betrieben!“
Marco versuchte die streitenden Stimmen auszublenden und las weiter, als er plötzlich über ein paar beeindruckende Daten stolperte. Sein Blick weitete sich, dann las er den Abschnitt noch einmal:
„Ich habe hier was!“
„ZPM-Orte!?“, schrie George auf, während er von seinem Stuhl sprang.
Der Archäologe sah ihn etwas verwirrt an, dann schüttelte er den Kopf:
„Nein! Ich habe hier etwas über den Krieg der Antiker gegen die Erzengel gefunden! Offenbar hat diese Schlacht lange angehalten und so wurden die Alteraner sogar dazu gezwungen richtige Kriegswaffen zu entwickeln! Darunter Schiffe der Garten Eden-Klasse. Es wurde eine machtvolle Waffe benutzt, die irgendetwas mit den Erzengeln machte und den Krieg beendete…“
Bei dem Wort Waffe wurde Sebastian hellhörig, denn auch er hatte einst in der Datenbank nach einer Waffe gesucht, als er noch Marduk war:
„Was für eine Waffe? Die Lunatic ist jetzt Schrott, falls die gemeint ist!“
Wieder schien Marco anderer Überzeugung und zeigte auf eine Gruppe von Schriftzeichen, die Sebastian nicht entziffern konnte:
„Nein, laut den Schriften wurde die Lunatic benutzt, um Leben in der Zerberus-Galaxie zu schaffen, so wie die Waffe von Dakara in der Milchstraße! Die Rede ist aber von einer weit aus mächtigeren Waffe, die jeden Krieg auf einen Schlag beendete… Es gibt keine Informationen über diese Waffe. Nicht einmal die Wirkungsweise ist hier beschrieben… Alles was der Text sagt, ist dass sie die „Waffe Gottes“ genannt wurde!“
Sebastian hatte sich wieder hin gestellt und versuchte selbst in den Texten zu lesen, versagte aber weil seine Schriftkenntnisse mit dem Einfluss von Anubis verschwunden waren:
„So eine Waffe wäre eine große Bereicherung! Damit könnten wir weitere Angriffe durch Erzengel abwehren und sogar die Erde vor den Ori verteidigen! Steht da irgendwas über ihren Aufenthaltsort?“
Marco überblätterte die Informationen, dann schüttelte er deprimiert den Kopf:
„Nein… Nichts zu finden… Entweder wurden diese Daten zur Sicherheit nicht erfasst oder aus dem Speicher gelöscht. Allerdings finde ich sehr interessant, wo diese Datei geschrieben wurde…“
Die anderen Teamkameraden schauten ihn nur fragend an, dann begann er breit zu grinsen:
„Die Entwicklung dieser Waffe begann schon in Atlantis, bevor sie in die Pegasus-Galaxie flog. Womöglich finden wir in der Datenbank von Atlantis mehr Hinweise!“
Schon damit war es beschlossene Sache.
Nur zwei Tage später, machte sich Marco mit einem Puddle Jumper auf den Weg durch das Supergate, um von der Daedalus mit nach Pegasus genommen zu werden. Era hatte der Reise sofort zugestimmt, da sie schon immer die Ursprungsstadt der Antiker sehen wollte. Leider hatte sich auch Celeb eingefunden, um über die Begegnung mit Gabriel zu reden.
Nun stand das komplette Team im Puddle Jumper und wartete darauf, von Caldwell an Bord gebeamt zu werden. George hüpfte dabei immer wieder von einem Bein auf das andere:
„Verdammt! Warum darf ich nicht mit? Ich will auch nach Atlantis!“
Marco warf einen frustrierten Blick zu Sebastian auf dem Pilotensitz, dann versuchte er seinen Kameraden zu beruhigen:
„Du fliegst mit Sebastian zurück nach Organika! Wenn die Antares zurückkommt, ist es wichtig, dass ihr beide in Zerberus seid! Ich, Era und Celeb versuchen so viel über die Waffe Gottes zu erfahren, wie wir können! Wir sehen uns in einer Woche!“
Während sich George wieder schmollend auf den Copilotensitz fallen ließ, wurden die anderen Drei von einem Lichtstrahl eingehüllt und an Bord der Daedalus gebracht.
Dort wurden sie bereits von Caldwell erwartet:
„Willkommen an Bord, Harrison! Hoffentlich machen sie unser Schiff nicht auch so kaputt, wie die Antares!“
Anders als Rex Cramer, war Steven Caldwell gelegentlich auch mal für einen Spaß zu haben, wenn auch selten. Der Blonde wusste die Geste zu schätzen und reagierte mit einem Zwinkern, bevor die Gäste ihre Quartiere aufsuchten.
Dabei fühlte sich Era sichtlich unwohl, zumal sie mit beiden Verehrern auf Reisen ging. Die Galonierin fühlte sich regelrecht zerrissen und versuchte krampfhaft gelassen zu wirken. Eilig suchte sie ihr Quartier, um dem Hahnenkampf zu entgehen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Marco sich sogar Mühe gab eine Freundschaft zu Celeb aufzubauen. Der Galonier schien dankbar für diese Chance:
„Marco? Ich muss zugeben, dass ich überrascht bin, dass du mich mitnimmst!“
Der Teamführer wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte, dann klopfte er Celeb auf die Schulter:
„Wir haben damals auf den falschen Fuß angefangen! Ich will gucken, dass wir besser klar kommen. Schon wegen Era!“
Mit diesen Worten begriff Celeb, dass Marco noch gar nicht von den eventuellen Heiratsplänen wusste.
Die Daedalus verschwand im Hyperraum und setzte Kurs auf die verlorene Stadt.

Jetzt...
Inzwischen saßen Weir, McKay, Sheppard und die Mitglieder des Zerberus-Teams im Besprechungsraum und bekamen alles erklärt. Dabei versuchte Marco auch die Stärke der Erzengel deutlich zu machen. Die Botschaft kam an und Elizabeth neigte sich etwas überrascht vor:
„Die Lage ist ernster, als wir dachten. Die IOA hat nie erwähnt, dass so viel in Zerberus passiert. Wir haben immer nur angenommen, es gäbe kleine Streitigkeiten mit Einheimischen…“
Era schien etwas geschockt aber Marco verdrehte die Augen:
„Das sieht der IOA ähnlich… Die riskieren lieber den Untergang einer Galaxie, als zuzugeben, dass es wo anders ähnliche Probleme gibt. Jedenfalls wäre die Waffe Gottes nicht nur für uns eine wichtige Entdeckung. Wir könnten den Kreuzzug der Ori verhindern und auch Atlantis vor den Wraith verteidigen. Diese Feuerkraft darf man nicht unterschätzen!“
Weir musste sich nicht lange überzeugen lassen und Sheppards Augen begannen plötzlich zu glitzern:
„Von was für einer Feuerkraft reden wir hier?“
„In ihren Worten würde man von einem lauten Boooooom reden!“, fiel McKay platt in das Gespräch ein. Weir schien die Sache nun doch etwas riskant zu finden, wusste aber den Wert so einer Waffe einzuschätzen:
„Damit hält man die Macht des Universums in der Hand! Sie haben freien Zugang zur Datenbank! Rodney wird sie unterstützen!“
Damit war die Besprechung beendet und Weir verließ eilig den Raum, um sich ihrer Arbeit zuzuwenden. McKay schien immer noch genervt und deutete auf eine Tür im unteren Stockwerk:
„Dann wollen wir mal!“
Der Astrophysiker ging vor und ließ die Teammitglieder von Zerberus alleine zurück mit Sheppard. Dieser klopfte Marco auf die Schulter und versuchte ihm Mut zuzusprechen:
„Wenn McKay sie nervt, hauen sie ihm eine mit ihren Superkräften runter!“
Danach folgten sie Rodney in den Holoraum, wo sich der Kanadier an das Rednerpult stellte und ein weibliches Hologramm aufrief:
„Sie können die Fragen aussprechen aber um wirklich die wichtigen Daten aus dem Quelltext zu ziehen, sind manuelle Eingaben besser geeignet. Ich empfehle ihnen…“
Nun war es Marco, der sich lautstark räusperte, während sich die Türen des Holoraumes hinter ihm schlossen:
„Dr. McKay! Wir wissen wie diese Technologie funktioniert! Wir haben so was in Zerberus auch!“
Offenbar fühlte sich Rodney durch die Unterbrechung etwas gekränkt, verharrte er dennoch auf seine Position am Terminal:
„Nun, ich will ja nicht sagen, dass Atlantis besser ist aber im Vergleich zu unserer Datenbank sind ihre Rechner mit einer Schulbibliothek zu vergleichen!“
Era und Celeb schienen dem Kanadier gar nicht zuzuhören oder sich für die Gespräche zu interessieren. Die Galonierin rückte näher an Marco und flüsterte ihm ins Ohr:
„Ich und Celeb sind dabei keine wirkliche Hilfe… Vielleicht sollten wir uns etwas in der Stadt umsehen.“
Der Blonde nickte, dann wand er sich wieder dem Chefwissenschaftler der Stadt zu:
„Dr. McKay! Hören sie auf, uns wie Anfänger zu behandeln und lassen sie uns unseren Job machen!“
Während Era und Celeb leise den Raum verließen, schien Rodney eine Diskussion zu beginnen, auf die Marco eigentlich keine Lust hatte:
„Ich sage ja nicht, dass sie Anfänger sind aber man sollte doch etwas Erfahrung im Umgang mit Atlantis haben, bevor jemand einfach so in den Archiven stöbert!“
„Meine Güte! Sie sind schwieriger, als ich dachte! Hören sie! Ich habe selbst Unmengen Erfahrung mit Antiker-Technologie gemacht! Ich weiß, wie sie funktioniert!“
Nun schien auch McKay richtig warm zu laufen und wehrte sich schon fast mit Händen und Füßen:
„Aus diesem Grund wären sie fast von einem Repositorium getötet worden! Sie hatten pures Glück, dass sie diese Kräfte bekommen haben! Eigentlich wundert es mich, dass man sie mit ihren unerfahrenen Griffeln an so etwas heran gelassen hat!“
„Unerfahrene Griffel? Ich war ganz oben in der Liste für die Besetzung der Atlantisexpedition und wäre der Sog nicht dazwischen gekommen, hätte ich längst die Wraith eliminiert!“
Nun lief McKay rot an und seine Augen blitzten vor Zorn:
„Diese große Klappe muss in der Familie liegen! Ihr Bruder ist genauso schlimm!“
Plötzlich wurde Marco ruhig und sein Stresspegel schien wieder zu sinken. Mit diesem Satz hatte der Astrophysiker eine schwache Stelle getroffen, denn nun fiel Marco wieder ein, warum er Atlantis gemieden hatte. Sein großer Bruder Harry war hier…

In Zerberus…
Noch immer saß George schmollend in der Kantine und stocherte mit dem Löffel in seinem Kartoffelpüree. Er wäre so gerne auch nach Atlantis geflogen und was tat er nun? Saß in der Kantine von Organika und stocherte in seinem Essen.
Mürrisch drehten sich seine Gedanken nur darum, wie er die Zeit vertreiben konnte. Auch Sebastian kam jetzt in den Speisesaal und erblickte seinen Teamkameraden an einem der hinteren Tische:
„Hey, George! Schmollst du immer noch?“
Dieser schaute jetzt finster auf:
„Ich will auch nach Atlantis!“
Der Major versuchte unschuldig zu wirken, dann dachte er über eine mögliche Aufheiterung nach:
„Die Antares ist auf dem Rückflug! Angeblich soll sie mit zusätzlichen Raketen bestückt sein! Wäre das nicht cool?“
George hatte jetzt eine dicke Schmolllippe und senkte den Kopf auf den Tisch:
„Ich will auch nach Atlantis!“
Das sich der Techniker wie ein kleines Kind aufführte kam nur sehr selten vor und dazu musste man ihm schon etwas ganz besonderes verbieten. Entnervt zuckte Sebastian mit der Schulter und gab es auf, den Partner aufzuheitern.
Plötzlich wurden sie von einem Licht eingehüllt und erfasst. Danach bemerkten sie die sich verändernde Umgebung und standen in einem kleinen Besprechungsraum an Bord der Antares. George, der eben noch auf einem Stuhl gesessen hatte, landete mit dem Po am Boden und Sebastian drehte sich geschockt um.
Direkt vor ihnen stand Cramer, der wieder an seiner Zigarre zog und ein etwas älterer Herr in einem Anzug. Der Goa`uld verzog nur das Gesicht, dann fragte er mit einem verwirrten Tonfall nach:
„Was geht denn jetzt vor? Darf ich mal erfahren, was das werden soll, Sir?“
George rieb sich murrend den Hintern und teilte die Neugierde von Sebastian. Cramer schwieg nur, während der Mann im Anzug auf sie zu trat und seine Krawatte richtete:
„Darf ich mich vorstellen? Ich bin Mr. Carl Donevan von der IOA!“
Man hörte deutlich, wie Sebastian einen großen Kloß herunter würgte, dann wurde ihm klar, dass die Ankunft eines Repräsentanten der IOA kein gutes Zeichen war.

Erst waren sie nur unkoordiniert in der Nähe des Hauptturms durch die Korridore gestreift aber dann hatte sich für Era und Celeb eine Chance ergeben, mehr von der verlorenen Stadt zu entdecken. Die Galonier hatten eine andere Außerirdische getroffen, die schon länger auf Atlantis war. Teyla schien sehr freundlich zu sein und so bildete sich schnell eine Freundschaft. In der Tat hatten die Galonier und die Athosianer einige Gemeinsamkeiten.
Irgendwann, nach einem traditionellen Tee, führte Teyla die Gäste zu einem der Piers, damit sie den Blick aufs Meer genießen konnten. Era kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, den Atlantis übertraf alles, was sie bisher gesehen hatte. Nicht einmal die Organika hatten einen derartigen technischen Stand:
„Das ist beeindruckend Teyla! Danke für diese Besichtigungstour!“
Die Athosianerin schien froh über die Begegnung und lächelte froh, als sie auf das Pier hinaus traten:
„Es ist mir eine Ehre euch herum zu führen. Ich habe schon einiges von der Zerberus-Galaxie gehört, wenn auch nicht viel. Unsere Völker sind sich sehr ähnlich und es scheint eine Art geistige Verbindung zu geben…“
Teyla hatte es auf den Punkt getroffen, dann deutete sie auf den weiten Horizont. Era spürte die sanfte Brise in ihrem Haar, dann blickte sie zu Celeb. Die Sonne strahlte hell vom Himmel und brachte die Meeresoberfläche zum Glitzern. Die Galonierin fuhr sich durch das Haar, dann lächelte sie Teyla wissend zu:
„Auf Organika gibt es auch so eine schöne Aussicht aber leider herrschen auf dem Planeten die meiste Zeit Stürme! Diese Aussicht ist herrlich!“
Teyla nickte zustimmend, dann bekam sie über Funk eine Nachricht:
„Tut mir Leid! Ich muss etwas erledigen… Findet ihr alleine zum Kontrollraum zurück?“
Celeb deutete auf das nächste Gebäude, dann nahm er Era in den Arm:
„Ja! Du hast uns ja gezeigt, wie diese Transporterkammern funktionieren. Solche könnten wir in Zerberus auch gebrauchen.“
Teyla lachte nur, dann drehte sie sich ab und ließ das Pärchen alleine zurück. Es vergingen ein paar Minuten der beruhigenden Stille, dann veränderte sich Celebs Gesichtsausdruck:
„Und? Hast du es schon mit Marco besprochen…? Also hast du dich entschieden…?“
Era musste sehr tief Luft holen, denn das Thema hätte sie lieber nicht gehabt.
Um Celeb nicht zu verletzten überlegte sie sich gute Worte, doch an ihrem Tonfall konnte man deutlich eine Entscheidung hören:
„Ich habe… also… Nein, ich habe es ihm noch nicht gesagt…“
Sie drehte sich zu ihm um und strich ihm sanft über das Gesicht, bevor sie ihm näher kam und voller Leidenschaft küsste:
„Ich habe mich entschieden… Ja, ich will dich heiraten… Es ist an der Zeit eine Wahl zu treffen und mir war klar, dass ich einen von euch verlieren werde…“
Celeb schien ebenfalls über glücklich und hob sie in die Luft, während er ihre Gefühle erwiderte.

„Könnten sie die Frage wenigstens präzisieren? So finden wir nie etwas!“
Marco hatte inzwischen keine Lust mehr mit McKay zu diskutieren. Seit einer halben Stunde standen sie vor den Hologrammen und stritten über die dümmsten Sachen. Rodney McKay erwies sich als äußerst widerspenstiger Partner und dazu kam seine Überheblichkeit. Noch immer schien er Marcos Wissen nicht anzuerkennen:
„McKay! Wir haben nur den Begriff „die Waffe Gottes“! Wenn sie mich wenigstens an das Terminal lassen würden, könnte ich schneller etwas finden!“
Dabei verzog der Kanadier das Gesicht und verdrehte ärgerlich die Augen:
„Sie würden dadurch auch nicht mehr finden, also konzentrieren sie sich auf ihre Suchbegriffe. Bisher waren ihre Anweisungen nicht sehr erfolgreich!“
Ein Schauer lief Marco über den Rücken, dann fasste er sich mit der flachen Hand an die Stirn:
„Meine Fresse… Also gut… Gehen wir die Sache anders an… Suchen sie nach Informationen über die Lunatic!“
„Die was!?“
„Machen sie es einfach, McKay!
Rodney befolgte die Anweisung und das Hologramm begann sich zu verändern. Die Bilder nahmen die Gestalt einer Maschine an, dann wuchsen die Augen von McKay auf doppelte Größe:
„Das ist die Waffe von Dakara! Ist das die Waffe Gottes? Das ist unglaublich! Wieso habe ich das nicht gefunden!?“
Der Astrophysiker schien plötzlich sehr überrascht und aufgekratzt aber Marco erwiderte die Reaktion mit einem frechen Grinsen:
„Mit der Lunatic haben die Antiker Leben in der Zerberus-Galaxie geschaffen, so wie die Waffe von Dakara in der Milchstraße. Leider ist das nicht die gesuchte Waffe… Überprüfen sie die Daten zwischen 2.5 und 3.4!“
Zum ersten Mal schien die Kommunikation zwischen den Wissenschaftlern zu funktionieren. Marcos Plan war aufgegangen, denn mit der Demonstration hatte er tatsächlich McKays Aufmerksamkeit erhalten. Rodney las in den Eintragungen, dann schien er wieder abzuwinken:
„Was soll das? In diesem Zeitraum ist Atlantis nach Pegasus geflogen!“
„Genau aber eine andere Gruppe von Antikern hat sich in die frisch erschaffene Zerberus-Galaxie begeben! Suchen sie nach Hinweise, die darauf schließen!“, warf Marco schnell in das Gespräch ein, um weitere Proteste zu verhindern.
Die Türen des Holoraumes öffneten sich und Colonel Sheppard trat hindurch. Er schien sich auf etwas zu freuen und strahlte über beide Ohren. McKay kniff die Augen zusammen, dann betrachtete er Sheppard misstrauisch:
„Was wollen sie denn hier? Haben sie nicht etwas anderes zu tun? Wir haben zu tun!“
John lächelte, dann blitzte er den Kanadier fies an:
„Keine Panik, Rodney! Ich wollte Harrison die Stadt zeigen!“
Sein Grinsen wurde noch größer aber McKay schien sein plötzliches Auftauchen zu durchschauen:
„Lassen sie mich raten! Sie wollen seine angeblichen Superkräfte sehen! War ja wieder typisch! Und was wollen sie machen? Ihn vom Hauptturm werfen?“
Marcos Blick raste zwischen den beiden hin und her, dann musste er sich den Sturz bildlich vorstellen. John schüttelte sofort den Kopf, um diesen absurden Gedanken abzuwehren, während der Blonde bereits begriff, dass es McKays Ironie war:
„So ein Quatsch! Ich und Ronon haben gewettet! Ich habe gesagt, dass Ronon trotz seiner Größe verlieren würde aber er sagte darauf hin, dass er jeden besiegen würde!“
McKay stieß ein spitzes Seufzen aus, dann starrte er Sheppard schräg an:
„Wieso überrascht mich das nicht!? Ich finde das nicht sehr schlau! Mr. Harrison sollte sich auf seine Arbeit konzentrieren und keine Kampfspiele mit Ronon treiben! Außerdem würde er sowieso gegen ihn verlieren!“
Nun riss Marco doch ein Faden und er stampfte verärgert auf:
„Hallo! Ich stehe neben ihnen! Ich muss McKay in einem Punkt Recht geben! Ich muss mich auf die Mission konzentrieren aber gewinnen würde ich trotzdem.“
Sheppard kam näher und schaute Marco erwartungsvoll an, während McKay nur die Arme verschränkte:
„Kommen sie! Nur ein kleiner Spaß! Rodney kann für sie weiter suchen!“
„Wie bitte!?“, fauchte dieser auf, während der Anführer des Zerberus-Teams doch begann zu lachen:
„Okay aber nur kurz!“

„Was soll das hier werden!“
Sebastian schien plötzlich sehr aufgeregt und dieser aalglatte Typ von der IOA war ihm gar nicht geheuer. Dieser deutete auf zwei Stühle an einem Tisch und setzte sich selber an das Tischende:
„Bitte, meine Herren! Setzen sie sich!“
Die beiden befolgten den Befehl, dann begann Carl Donevan zu erklären:
„Wir brauchen sie und einige ihrer Jumper bei dem folgenden Angriff auf die Welt der Corona! Außerdem kennen sie sich auf Chai aus!“
Den Major schien die Sache zu überfordern:
„Das soll wohl ein Scherz sein! Sie planen doch nicht ernsthaft einen Erstschlag gegen die Corona!? Sind sie verrückt!?“
Donevan schien keinen Humor zu besitzen und blieb kühl:
„Das ist kein Scherz! Nachdem die Antares im Kampf mit den Corona so schwere Schäden hingenommen hat, begann sich die IOA zu sorgen. Es wurde beschlossen diese Gefahr für immer zu beseitigen…
Die Antares wurde mit jeder nur erdenklichen Feuerkraft bestückt, um die Corona zu beseitigen! Major Rantold! Sie besitzen die meiste Erfahrung im Kampf gegen die Corona! Als Marduk haben sie sehr effizient gegen sie gekämpft…“
Sebastian wusste jetzt keine Worte mehr und musste sich richtig sammeln, bevor er wütend das Gesicht verzog:
„Den letzten Kampf haben wir nur knapp gewonnen. Keiner kann sagen, wie viele Schiffe die Corona noch besitzen. Außerdem ist Marco zurzeit in Atlantis! Er sollte dabei sein!“
Carl Donevan schien mit dieser Reaktion gerechnet zu haben und verzog keine Mine:
„Mr. Harrison ist aber nicht hier und außerdem unterliegt diese Mission nicht seiner Entscheidung sondern der IOA! Nach den letzten Berichten zweifeln wir ernsthaft an seiner Führungskraft! Diese Mission hat aber noch eine andere Funktion!
Mit ihrer Hilfe wollen wir eine neue Waffenplattform testen, die den Codenamen Horizon trägt. Es handelt sich um eine Waffenplattform mit mehreren, integrierten Nuklearsprengsätzen!“
Nun war es George, der wütend auf sprang und auf den Tisch schlug:
„Wozu brauchen sie so einen großen Chinaböller? Außerdem finde ich es falsch, dass sie diese Aktion hinter Marcos Rücken planen!“
Der IOA-Mann schien wenig Wert auf Georges Meinung zu legen und faltete gefühllos die Hände:
„Wie ich schon sagte, interessiert ihre Meinung nicht! Horizon wurde entwickelt, um einen Erstschlag gegen die Welt der Replikatoren zu führen. Die letzten Ereignisse in Atlantis gaben uns ebenfalls Grund zur Sorge!“
Beide Zerberus-Teammitglieder saßen jetzt mit heruntergelassenem Kiefer da und starrten den Botschafter der IOA gebannt an. Donevan schien es sehr ernst zu meinen. Es dauerte nicht lange und er begann zum ersten Mal zu lächeln aber hatte dieser Gesichtsausdruck etwas abgrundtief Gemeines in sich:
„Major Rantold! Sie und George werden diese Mission begleiten! Wir müssen wissen, wo die besten Angriffsziele auf Chai sind! Damit ist diese Diskussion beendet!“
Sebastian stieß ein lautes Knurren aus, dann leuchtete er typisch mit Augen.
George hingegen fasste nur völlig überfordert an die Stirn:
„So eine Scheiße!“

Auf dem Weg zum Trainingsraum rieb sich Sheppard schon neugierig die Hände, während Marco nur unschlüssig hinter her trottete. Sie durchquerten die verwinkelten Gänge der Stadt und der blonde Archäologe hatte schon die Orientierung verloren.
Irgendwann passierten sie ein paar Labore und dabei, wenn auch nur kurz, erhaschte Marco einen Blick…
Dieser kurze Blick ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. In dem Büro, vor einem der Rechner, saß eine ihm sehr vertraute Person. Jemanden, den er rund 7 Jahre nicht gesehen hatte und auch immer vermieden hatte zu treffen. Die andere Person bemerkte ihn sofort und schaute ihn genau an. Marco blieb nun stehen und überlegte, ob er doch mit der Person reden sollte.
Sheppard bemerkte das und stoppte ebenfalls:
„Hey? Alles okay, Harrison?“
Marco schüttelte den Kopf, dann deutete er auf das andere Ende des Korridors:
„Nichts ist in Ordnung aber gehen sie doch schon mal vor… Ich komme gleich nach…“
Der Colonel fuhr sich durch sein wuscheliges Haar und zuckte mit der Schulter:
„Wie sie meinen aber lassen sie sich nicht zu viel Zeit! Ronon wird immer schnell ungeduldig!“
Jetzt wo Sheppard gegangen war, drehte Marco um und stellte sich in den Eingang des Labors. Dort saß eine Person, ein Mann mit kurzen, blonden Haaren und einem Dreitagebart. In dem Anführer des Zerberus-Teams spielten die Gefühle verrückt und alle Gedanken überschlugen sich, während er stumm im Eingang stand. Der Mann richtete sich auf, da er ebenfalls etwas erstaunt schien:
„Hallo…. Kleiner Bruder….“
Das Herz in Marcos Brust machte einen weiteren Sprung und er musste tief Luft holen:
„Harry….“
Es herrschte sofort eine komische Chemie zwischen den Geschwistern. Von Harry ging eine merkwürdige Kälte aus und Marco versprühte seine Nervosität. Der ältere Bruder erhob sich von seinem Schreibtisch und trat direkt vor den kleinen Bruder. Es wurde ganz deutlich, dass Harry einen Kopf größer war. Er war schon immer sehr groß gewesen.
Marco hatte seine Körpergröße immer darauf geschoben, dass er eine Frühgeburt war. Beide schauten sich jetzt Auge in Auge, dann legte Harry seinem kleinen Bruder die Hand auf die Schulter:
„Du hast dich entwickelt… Aus dir ist ein junger Mann geworden…“
Irgendwie wollte sich keine Sympathie für Harry einstellen und Marco reagierte mit einem platten Kommentar:
„Das passiert, wenn man älter wird!“
Diesen sarkastischen Humor kannte Harry nicht und er begann Marco mit großen Augen zu mustern:
„Der Kleine hat tatsächlich herausgefunden, was Sarkasmus ist… In letzter Zeit hört man einiges von dir und deinen Freunden in der anderen Galaxie! Ich hätte nicht erwartet, dass du die Führung einer eigenen Expedition übernimmst. Ich nahm an, du wärst zu schwach!“
Die Worte schienen wieder auf Marcos Ego zu drücken und er fühlte sich plötzlich wieder wie ein schwacher, kleiner Junge:
„Ich habe einiges durchgemacht! Das ist alles… Ich habe aber nicht angenommen, dass du das verstehst… Nach sieben Jahren entfremdet man sich etwas…“
Harry verstand den Vorwurf, ließ sich aber nicht davon berühren:
„Du sollst durch ein Repositorium besondere Kräfte erhalten haben! Das finde ich bemerkenswert, auch wenn es typisch ist, dass du dieses unverschämte Glück hattest…
Es ist genau wie früher… Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du kein Talent besitzt… Ich habe dir damals schon gesagt, dass man mit Talent geboren sein muss!“
Anders als früher, wo er noch ein kleiner Junge war, prallten die Worte an ihm ab. Er wusste, was er konnte und seine Taten sprachen für sich.
Er ließ den Blick auf den Boden sinken, dann drehte er sich wieder um:
„Leb wohl, Harry… Ich hoffe wir müssen uns nie wieder sehen!“
Der ältere Bruder blieb kalt und nickte nur:
„Das hoffe ich für dich auch…“

In Zerberus hatte Carl Donevan alles für seine Mission vorbereitet und stand jetzt neben dem Sitz von Colonel Cramer. Dieser hatte wieder seine Zigarre angezündet und schien sich schon auf die kommende Schlacht zu freuen.
Sebastian und George betraten nur sehr widerwillig die Brücke. Donevan erblickte die Mitglieder des Zerberus-Teams, dann reichte er ihnen höflich die Hand:
„Ich weiß, dass wir sie mit der Sache überrannt haben aber ich weiß ihre Hilfe zu schätzen und ich will auch nicht, dass es zu Feindseeligkeiten zwischen uns kommt.“
Sebastian gab ein unbeeindrucktes Zischen von sich, dann verschränkte er wieder seine Arme:
„Dafür ist es zu spät! Ich hoffe immer noch, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben. Seien sie sich in einem sicher! Sollte etwas schief gehen, ziehe ich sie persönlich zur Verantwortung!“
Die Drohung kam an und Donevan winkte nur ab:
„Sparen sie sich ihre Energie für die Corona auf, Major! Colonel Cramer! Setzen sie Kurs auf Chai!“
Danach öffnete sich ein Hyperraumfenster und die Antares verschwand.

Es war unglaublich, wie viele Marcos Kraft sehen wollten. Zahlreiche Marines hatten sich im Trainingsraum eingefunden und Sheppard lehnte entspannt und breit grinsend an der Wand.
Ronon war schon eine imposante Person.
Er war ein wahrer Koloss und sicher drei Köpfe größer als Marco. Das jedoch minderte die Chance in den Augen der Marines noch mehr. Der Krieger von Sateda schien sich auf den Kampf zu freuen und stellte sich groß vor dem Archäologen auf:
„Ich glaube zwar nicht, dass du so stark bist aber ich freue mich auf den Kampf!“
Ronon konnte gar nicht wissen, dass Marco in Gedanken ganz wo anders war und nur über seinen Bruder nachgrübelte. Die Marines begannen zu grölen und Ronon stellte sich kampfbereit auf. Marco blieb locker am anderen Rand des Kampffeldes und hatte alles um sich herum total vergessen.
Der Kampf begann und Ronon packte Marco sofort am Arm und an der Hüfte. Mit einer leichten Drehung beförderte er den Blonden auf die Matte und schien sich zu freuen.
Sheppard hatte sich überrascht von der Wand gelöst und begutachtete den jungen Mann, der locker am Boden lag. Ronon grinste den Colonel schelmisch an:
„Tja, Sheppard! Ich habe die Wette wohl gewonnen!“
Plötzlich herrschte Stille bei den Marines und Ronon drehte sich um, als Marco mit einem kleinen Hops wieder auf die Beine kam:
„Mist, habe durch die Gegend geträumt… Sorry, passiert nicht noch mal!“
Nun schien Ronon doch etwas verunsichert und nahm neue Position ein:
„Dann macht es ja doch noch mehr Spaß! Runde 2 beginnt!“
Wieder stieß der Runner voran, um Marco zu Fall zu bringen aber dieser setzte sich jetzt auch in Bewegung und entwich dem Griff. Danach hob er das Bein, um Ronon einen Tritt zwischen die Rippen zu versetzen. Leider war der Runner mit derartigen Kampfmethoden sehr vertraut und seine Erfahrung sagte ihm, wie er Kontern musste. Er schnappte sich das erhobene Bein und bereitete einen Wurf vor. Anders, als in der vorigen Runde, träumt Marco nicht und reagierte. Er ließ sich einfach fallen und landete auf den Armen, während er mit einer Rückwärtsrolle das andere freie Bein hoch riss.
Der Kämpfer von Sateda hatte auch diesen Zug vorhergesehen und wich instinktiv zurück.
Beide Duellanten grinsten sich kampfeslustig an, dann rutschte Ronon wieder vor und platzierte einen Schlag.
Der Blonde wich dem Schlag aus und machte einen Fegekick, der Ronon nieder streckte.
Dieses Mal hatte Marco gewonnen und Sheppard schien irgendwie erleichtert, die Wette noch nicht verloren zu haben.
Nachdem Ronon sich wieder aufgestellt hatte, fasste sich Marco hinter den Kopf:
„Ich sollte aufhören herum zu spielen!“
Ronon spuckte aus, dann ging er in eine kämpferische Hockposition:
„Ich mache auch ernst!“
Leider schien Marco nicht ganz überzeugt und stemmte die Arme in die Taille:
„Nein, ernsthaft! Ich mache Ernst!“
Der Runner nahm ihm diesen Bluff nicht ab und griff an. Marco, der wieder eine lässige Position hatte und nicht ganz bei der Sache zu sein schien, würde der Attacke nicht ernsthaft entgegen treten.
Falsch!
Der Archäologe bewegte sich plötzlich unglaublich schnell, wich dem Angriff aus und hob den Arm. Danach sauste die Hand nieder und alle hörten ein lautes Krachen, als Ronon durch einen Handkantenschlag zu Boden ging. Alle zuckten zusammen, dann war der Ausgang des Kampes entschieden. John klatschte beifallend in die Hände und Marco wollte Ronon auf die Beine helfen aber dieser rührte sich nicht:
„Ronon? Upps… Ich habe zu doll zu geschlagen… Er ist bewusstlos…“
Alle starrten ihn entgeistert an und Marco lief beschämt rot an. Danach versuchte alle den Runner aufzurichten und etwas Wasser zu geben. Dem Anführer von Zerberus tat die Sache nun doch etwas Leid und er wartete, bis Ronon wieder sprechen konnte. Dieser musterte ihn, dann hob er den Daumen:
„Du hast echt einen Punch drauf, Kleiner…“
John klopfte dem Verlierer tröstend auf die Schulter aber Ronon schien die Geste nicht viel Beachtung zu schenken:
„Macht nix, Kumpel aber die Wette habe ich gewonnen!“
Ein heiterer Moment, als plötzlich der Alarm in der Stadt los schrillte und Sheppard den Funk betätigte:
„Was ist hier los, Elizabeth?“
Weir meldete sich sehr schnell und in ihrer Stimme klang sehr ernst:
„Jemand ist in unser System eingedrungen! Kommen sie sofort zum Kontrollraum, John!“
Sheppard ließ sich das nicht zweimal sagen und stürmte los. Ronon und Marco beschlossen ihm zu folgen.
Im Gateraum liefen die Techniker aufgeregt hin und her. Auch McKay hatte sich aus dem Holoraum bewegt und versuchte jetzt verzweifelt herauszufinden, was hier los war.
John schaute ihn und Elizabeth sofort durcheinander an:
„Was geht hier vor?“
„Wissen wir noch nicht genau!“, antwortete McKay, während er weitere die Daten durch sah.
„Und wer war das?“
„Wissen wir auch noch nicht!“
„Und was…?“
„WIR WISSEN ES NICHT!“, fauchte Rodney sauer auf, bevor er wild mit dem Finger schnipste:
„Ich habe es! Jemand hat ein Terminal am Rand der Stadt benutzt, hat den Bereich aber schon wieder verlassen. Er hat ein Signal per Subraumkommunikation gesendet. Das Signal… Oh, mein Gott!“
Sheppard verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, dann wurde auch er wütender:
„Was, Rodney!?“
„Na ja, jemand hat ein Signal an ein Wraith-Schiff in unserer Gegend geschickt. Es wird in voraussichtlich drei Tagen hier ankommen!“
Alle schienen jetzt fassungslos und Weirs Gesichtszüge wurden härter:
„Wir können die Stadt doch tarnen, oder?“
Nun war es Sheppard, der offenbar eine Eingebung hatte:
„Wieso kommt mir das alles so vertraut vor? Sie wissen, was damals los war, als Caldwell einen Symbionten in sich trug! Bestimmt wird der Verräter versuchen die ZPMs zu erreichen!“
Ronon machte sofort seine Waffe bereit und Sheppard wäre auch sicher fast losgestürmt, hätte Weir ihn nicht davon abgehalten:
„John, wir brauchen vielleicht den Stuhl! Lassen sie Ronon das erledigen!“
Marco hob den Arm, dann nickte er der Expeditionsleiterin kameradschaftlich zu:
„Ich werde ihm dabei helfen! Ich kann notfalls etwas unternehmen wegen dem ZPM!“
McKay schien diese Idee weniger gut zu finden aber auch nur, weil er Marco nach wie vor unterschätzte. Elizabeth hingegen schien das mehr als Recht zu sein:
„Gut! Finden sie den Täter!“
Der Runner und Marco machten sich sofort auf den Weg, während Weir angespannt auf den Bildschirm mit dem sich nähernden Wraith-Schiff schaute.

Fortsetzung: Folge 14
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.