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Stargate - Zerberus: Season 3 von nickfrostus

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Folge 10: Gefallene Engel, Teil 1


Licht wird zu Schatten und Schatten wird zu Licht…
Wendungen wie diese beeinflussen das Schicksal und lassen manchmal alles anders werden. Bewahret die Harmonie zwischen Licht und Schatten und haltet sie im Gleichgewicht, denn sonst werden sie die Welt zerstören, in der man sie zur Schlacht treibt.
Wenn dieses Lied scheitert wird nur Asche bleiben. Beide Mächte müssen in die richtige Hand genommen werden, um diese Bestie der Zerstörung zu zähmen. Am Ende erkennst du, dass du es bist, der böse ist…
Morus, hoher Rat von Atlantis

Erst war alles ruhig…
Die See hatte sich endlich wieder beruhigt und in den Korridoren von Organika herrschte Stille. Es brauchte nur Sekunden, um die Stille in ein Chaos zu verwandeln. Die Meeresoberfläche peitschte wild herum und überall gab es schreckliche Explosionen.
Wahre Infernos rissen viele Bewohner in den Tod und ließen sie auf einen Schlag verstummen. Eine weitere Detonation brachte einen Teil der Stadt zum brechen. Ein ganzer Teil mit vielen hundert Menschen verschwand in den tiefen der stürmischen See und riss alles mit sich in die Tiefe. Menschen rannten jetzt wieder panisch umher. Zwischen den Menschenmassen waren Kinder, die entweder niedergetrampelt oder mit gerissen wurden. Die meisten stürmten zum Sternentor aber dafür war es zu spät. Mit einer neuen Explosion wurden der Kontrollraum und das Stargate im Meer versenkt. Geröll bedeckte unschuldige Menschen unter sich und Metallsplitter flogen durch die Luft, wie Kanonenkugeln.
Marco hatte erst ein paar Menschen in den nächsten Jumper gesetzt, dann versuchte er seine Freunde zu retten.
Das Chaos war gekommen, wie ein Tornado. Einfach alles änderte sich in dieser Nacht. Schon jetzt wusste der Archäologe, dass er Freunde verlieren würde. Voller Entsetzen durchquerte er einen Korridor, durch den noch immer verängstigte Menschen rannten. Kabel hingen blitzend von der Decke und verwandelten die Atmosphäre in einen Horrorfilm.
Noch immer wollte der Anführer nicht glauben was geschehen war und betätigte die Taste des Funkgerätes:
„Antares, bitte kommen! Antares, bitte kommen! Cramer, wo sind sie?“
Keine Reaktion und nur ein Rauschen ließ ihn das Schlimmste befürchten. Wer auch immer für diese Zerstörung verantwortlich war, hatte auch die Antares unschädlich gemacht. Augenblicklich rasten Bilder von vergangenen Feinden durch seinen Kopf. Wer steckte dahinter? Die Corona, die Zera oder sogar die Erzengel?
Kein Hinweis war zu finden. Nun stolperte Marco über Leichenberge hinweg, während er in der nebligen Dunkelheit des Ganges nach Überlebenden suchte. Er rief aus Halseskräften:
„Sebastian!!! Era!!! George!!! Wo seid ihr?“
Da vernahm er das Keuchen eines Teammitgliedes an einer Wand vor sich. Sebastian lehnte sich dagegen und hielt sich eine tiefe Wunde in seinem Magen. Blut überströmte seinen Körper und er schien kaum Luft zu bekommen. Er stockte, als er seinen Freund sah:
„Marco? Was ist los? Wieso hast du das getan?“
Der blonde stockte und begutachtete die Wunde:
„Ich war das nicht… Ich war im Breefingraum… Was ist hier passiert?“
Sebastian schien jetzt selbst etwas verwirrt und schaute betroffen zum Boden. Für alle war das ein Schock und er öffnete die Hand, in der er eines von Eras Halsbändern hielt:
„Ich habe versucht sie zu retten aber sie ist ins Meer gestürzt… Ein Trümmerteil hat sie…“
Er zuckte zusammen und neues Blut strömte aus der Wunde, während Sebastian tatsächlich Tränen zurück hielt. Marco versuchte so standhaft zu bleiben wie es ging und richtete sich auf, während er sich dreimal umsah:
„Ich versuche George zu finden!“
Er ließ Sebastian zurück, weil er wusste, dass sein Kamerad es nicht schaffen würde. Die Wunde war tief genug und der Blutverlust untragbar. Nur wenige Minuten später sackte Sebastian endgültig zusammen und blitze ein letztes Mal mit seinen Augen. Der Archäologe unterdrückte die Trauer und stolperte weiter durch die Ruinen.
Eine weitere Druckwelle riss die Stützpfeiler der Stadt um und ließ wieder einen großen Bereich in den Tiefen des Ozeans verschwinden.
Endlich entdeckte Marco seinen besten Kumpel in den Trümmern der Stadt. Unter einem Haufen von Geröll lag George. Nur vorsichtig trat Marco an den leblosen Körper heran. George war blass und er hatte überall Schrammen im Gesicht. Langsam fühlte der Antiker-Experte den Puls seines Freundes und kniff die Augen zusammen:
„Nein….. Nein…..“
Jetzt hämmerten Emotionen durch seinen Körper, wie er sie nie zuvor erlebt hatte. Wie eine Welle aus geballter Trauer und Zorn. Der Anführer sackte auf die Knie und beugte sich über den gefallenen Kameraden:
„Das darf nicht wahr sein… Wieso?....“
Marco versank immer mehr in der Dunkelheit seiner Seele und Tränen liefen ihm über das Gesicht, als er diese Ruinen betrachtete. In der Ferne gingen wieder schreiende Menschen mit Organika unter. Der Archäologe war nur noch überfordert und verstand nicht, was hier geschah. Er hatte doch eben noch ruhig im Breefingraum gesessen und Berichte für die Erde geschrieben, als alles anfing. Während er so da saß, bemerkte er diese Gestalt, die in den Flammen stand. Noch konnte er nicht sehen, wer es war aber sein Gefühl sagte ihm, dass er für diese Zerstörung verantwortlich war. Die Gestalt welches in dem Feuerkranz stand, bemerkte den sich wieder aufrichtenden Anführer.
Marco wurde jetzt von seinem Zorn völlig überwältigt und ballte die Fäuste:
„Du hast das getan? Warum?!“
Die schattige Gestalt rührte sich nicht und gab auch keine Antwort. Grünes Licht sammelte sich um die Hand des Feindes, der sie darauf hin erhob und auf Marco richtete. Das war kein gutes Zeichen, also setzte sich der Kämpfer in Bewegung. Das war die richtige Entscheidung, denn drei grün leuchtende Energiebomben flogen durch die Luft und schlugen an der Stelle ein, an der Marco eben gestanden hatte. Die Kraft dieser „Bomben“ war so groß, dass sie Löcher in den Boden rissen. Der Archäologe wurde schneller und hastete kampfbereit auf seinen Kontrahenten zu:
„Ich wiederhole mich nur ungern! Wer bist du?!“
Mit einem Sprung riss der Blonde die Faust nach hinten und ließ sie auf den Unbekannten nieder sausen. Dieser schien gelangweilt und packte den Angreifer am Handgelenk, um ihn dann zu Boden zu werfen.
Der Aufschlag war hart und Marco rutschte ein paar Meter, bevor er sich wieder fing. Jetzt trat der Feind aus dem Flammenmeer hinaus ins Licht und enttarnte seine Identität. Marco war geschockt, seine Augen wuchsen und der Anblick war völlig unvorstellbar. Der Feind sah genauso aus wie er. Nur der Gesichtsausdruck war diabolischer und zeigte eine absolute Kälte, wie sie Marco nicht einmal bei Marduk erlebt hatte. Wer auch immer dieser Doppelgänger war. Er war das absolute Böse!
Völlig unschlüssig setzte Marco zu einer neuen Attacke an. Vielleicht war dieser Gegner so stark wie er aber fürchten würde er sich nicht. Nie war seine Entschlossenheit größer.
Mit einem gewaltigen Satz holte er wieder aus:
„Wieso siehst du aus wie ich?!“
Wieder kam keine Antwort und der Gegner blockte den Hieb einfach ab, um Marco dann in den Magen zu treten. Der Kick hatte eine ungeheure Kraft und in diesem Moment wurde Marco klar, dass sein Gegner über mehr Macht verfügte, als er selbst.
Der Tritt hatte nicht nur einen Schmerz hinterlassen, sondern auch die Entschlossenheit wie ein Spiegel zerschmettert. Marcos gesamtes Selbstvertrauen ging durch diesen einen Kick völlig in die Brüche. Er kauerte kurz keuchend am Boden, was dem bösen „Marco“ genug Zeit verschaffte um ihn erneut nieder zu treten.
Wieder und wieder verpasste er dem Jungen fiese Tritte, die inzwischen sogar Rippen brachen. Der Blonde spuckte Blut, während er zu dem Doppelgänger aufsah:
„Wer….. bist… du…?!“
Der Gegner begann jetzt zu grinsen und ihn hoch zu heben. Der Griff war eng um die Kehle gelegt und Marco hatte all seine Energie verloren:
„Du bist ich und ich bin du! Und zu letzt verschlingt das Böse das Licht!“
In den Händen des Bösen leuchtete wieder grüne Energie und hüllte die Handfläche ein, wie ein Feuerball aus Licht. Das Flackern dieser grünen Flamme wirkte jedoch energetischer. Danach stieß der Doppelgänger seine leuchtende Hand durch Marcos Körper, der laut aufschrie. Blut tropfte zu Boden und der Gegner hatte ihm genau durch die Lunge gestoßen.
Rote Flüssigkeit lief aus seinem Mund und Marcos Blick verschwamm. Danach lachte der Böse wieder auf und ließ den leblosen Körper zu Boden fallen.
Ein letzter Knall ließ auch den Rest von Organika in den Tiefen des Meeres verschwinden…

Der Knall reichte aus, um ihn wieder zur Besinnung zu bringen.
Zitternd und völlig verschwitzt fühlte Marco seinen Brustkorb, während er durch die Dunkelheit schaute. Hier war alles still und von den sterbenden Menschen war auch nichts zu hören. Eine dünne Decke bedeckte seinen Körper und mit einer einfachen Handbewegung aktivierte er das Licht in seinem Quartier.
Alles war wie immer. Keine Explosionen, die Stadtteile vernichteten oder sterbende Menschen.
Es herrschte einfach nur friedliche Stille. Total durch den Wind rieb sich der Anführer die Augen und schaute aus dem Fenster in die dicken Regenwolken von Organika:
„Es war nur ein Traum…“
Während er sich den Schweiß von der Stirn wischte, glaubte er kurz eine Lichterscheinung vor seinen Augen zu sehen. Beim zweiten Blick war das Licht schon wieder verschwunden:
„Ich bin eindeutig überarbeitet…“

Später herrschte auf der Stadt wieder munteres Treiben.
Auch Marco hatte sich wieder auf den Weg zum Konferenzraum gemacht. Heute berichtete Cramer von der Erkundungstour zu dem Planeten, auf dem die Kapsel des Erzengels abgestürzt war. Seine Schritte waren schwer und die Müdigkeit hatte ihm dicke Augenringe verpasst. Nach diesem krassen Alptraum hatte der Blonde nicht ein Auge zu gemacht.
Auch George war auf dem Weg und musterte seinen Kameraden von oben bis unten:
„Du siehst müde aus.“
„Woran hast du das gemerkt? An meinen Augenringen?“
Der Techniker grinste unverschämt und versuchte jeden weiteren Kommentar zu verkneifen. Es dauerte nicht lange und George musste wieder lachen, weshalb sich Marco verärgert zu ihm drehte:
„Was ist jetzt schon wieder?“
„Ich dachte gerade an Era und Sebastian… Seit der letzten Mission schreien die sich nur noch an!“
Der Anführer fuhr sich durch das Haar, dann seufzte er:
„Wenigstens wollen sie sich nicht mehr töten!“
Im Besprechungsraum saßen schon Fürst Zaiku, seine Tochter Lyana und sogar Colonel Cramer. Nur Pollon war auf der Antares geblieben, da er sich nicht ganz von der letzten Mission erholt hatte. Marco und George nahmen rasch ihre Plätze ein und warteten auf die fehlenden Mitglieder. Alle wurden Aufmerksam, als lautes Geschrei über den Gang hallte und die Räumlichkeiten komplett ausfüllten:
„Du bist do ein Mistkerl!“
„Ach und Madam ist eine Mutter Teresa oder wie?“
„Sei endlich still oder ich mach dich fertig!“
„Was denn? Willst du mich mit deinen Stöcken verhauen?“
„Quatsch, mein Volk hat mehr zu bieten, als du glaubst!“
„Was? Habt ihr etwa gelernt, wie man Mistforken und Fackeln benutzt?“
„Wag es nicht so etwas zu sagen!“
Da traten Sebastian und Era in den Besprechungsraum und versuchten sich gegenseitig davon abzuhalten, über den anderen her zu fallen. Ihre Augen blitzten jedes Mal böse auf, wenn sich ihre Blicke kreuzten und eine aggressive Stimmung breitete sich um sie aus. Während George die ganze Angelegenheit einfach nur als lustig empfand, schien Marco erheblich genervt. Nach der letzten Nacht war er nicht nur müde, sondern hatte auch höllische Kopfschmerzen.
Jetzt wo alle da waren, eröffnete Marco die Sitzung:
„Colonel Cramer? Was haben die Messungen der Antares ergeben? Ist die Raumkapsel des Erzengels zerstört worden?“
Der Offizier hätte fast aus Gewohnheit eine Zigarre hervorgezogen aber er erinnerte sich gut an Marcos Verbot, also holte er tief Luft und plusterte sich etwas auf:
„Alles, was auf dem Planeten existiert ist ein großer Krater. Die Raumkapsel ist zerstört worden. Wie ich schon damals sagte, war diese Untersuchung völlig Zeitverschwendung!“
Seinen Frust an Marco auszulassen, kam für Rex Cramer genau richtig, zumal der Anführer schon angeschlagen war. Dieser fuhr sich über die Stirn und atmete tief durch:
„Wenigstens haben wir Gewissheit… Gut! Heute ist der, von Lyana verordnete, Ruhetag! Wen ich bei schwerer Arbeit erwische, muss mich bei der Aktenarbeit unterstützen!“
Diese Worte wirkten abschreckend auf alle Teammitglieder, sogar auf Fürst Zaiku. Damit war die kurze Besprechung auch schon beendet und alle verließen den Raum. Während Era und Sebastian laut schimpfend weiter verbal Krieg führten, ließ sich Cramer wieder auf die Antares beamen.
Marcos Kopf sank jetzt erschöpft auf die Tischplatte. Er war völlig ausgelaugt oder war dafür diese ätzende Büroarbeit verantwortlich?
George schien genauso überrascht von Marcos Erschöpfung und boxte ihm kumpelhaft an die Schulter:
„Hey, vielleicht solltest du die Akten heute mal liegen lassen. Der Ruhetag zählt schließlich auch für dich, also entspann dich!“
Wieder einmal hatte George Grey ein wahres Wort gesprochen und heute brauchte es wirklich nicht viel Überzeugungskraft, um Marco davon abzubringen. Der Blonde hatte sogar schon einen guten Plan für diesen Tag. Er wollte endlich einmal wieder die Fäuste sprechen lassen. Aus diesem Grund war die Trainingshalle genau das richtige für ihn.

Sebastian und Era hatten noch ganze zwei Stunden gestritten, bevor sie sich beleidigt in ihr Quartier verzogen hatte. Für den Major war es eine gekommene Abwechslung, dieses Mädchen in den Wahnsinn zu treiben. Vielleicht war er kein Bösewicht mehr aber jemanden auf diese Art zu verärgern erfreute ihn noch immer. Jetzt schlurfte er gelangweilt durch die Korridore.
Noch immer war es ihm verboten Sicherheitsbereiche zu betreten und Cramer durfte er auch nicht über den Weg laufen. Seufzend blieb er vor der Kantine stehen und begutachtete die zahlreichen Organika, die hier ihre Mahlzeiten zu sich nahmen. Wenn er jetzt hinein gehen würde, wären sofort alle bösen Blicke auf ihn gerichtet, also drehte er bereits ab, als ihn eine weibliche Stimme daran hinderte:
„Haben sie keinen Hunger, Major Rantold?“
Die Stimme gehörte Lyana, die ihn erwartungsvoll ansah. Die Tochter des Fürsten war sehr gut erzogen und ein schüchternes Mädchen. Sie war zwar die beste Ärztin des Planeten aber vom Charakter nicht mir Dr. Lam aus dem Stargate-Center zu vergleichen.
Er stockte, dann schüttelte er den Kopf:
„Ach, wissen sie…. Ich…“
Mehr konnte er nicht sagen, weil sie ihm einen Schubs gab und in die Kantine drängte:
„Dann essen sie doch eine Kleinigkeit mit mir.“
Der smarte Soldat war doch etwas überfordert und stolperte ihr etwas verwirrt an den nächsten Tisch hinter her:
„Ich bin ein Goa`uld und hätte fast diese Galaxie versklavt!“
Die Ärztin grinste unverschämt und zwinkerte ihm wissentlich zu:
„Weiß ich aber sie haben sich verändert! Ich glaube kaum, dass sie gleich alle hier vernichten werden! Sie scheinen doch ganz lieb zu sein!“
Wieder schluckte der Major einen großen Kloß herunter, bevor beide sich etwas zu Essen bestellten.

Endlich war er wieder in seinem Element.
Die Trainingspuppe war auf Gegenwehr eingestellt und fungierte, wie ein echter Kämpfer. Sie schlug und er wich aus, bevor er wieder Konter ansetzte. Die Puppe zeichnete alle Treffer auf einem Rechner auf und errechnete die Angriffskraft. Erst durch dieses Training begann Marco zu begreifen, dass er wieder stärker geworden war. Seine Durchschnittsschlagkraft lag sonst bei 51 %. Heute lag sie bei 68 %, obwohl er sich nicht einmal wirklich fit fühlte. Irgendwie war er immer noch müde und das Training strengte mehr an als sonst. Schweiß bedeckte seinen Körper und die Puppe wich wieder seinen Attacken aus.
Er selber schaffte es nur knapp einem Angriff der Puppe auszuweichen und einen Hieb ihn ihre Brust zu platzieren. Der Treffer saß und die Trainingspuppe landete am Boden, während Marco sich keuchend auf die Beine stützte.
Seine Atmung fiel ihm schwerer und seine Seiten begannen auch zu stechen. Eigentlich war das nicht üblich für seinen Körper, also musterte er seine zitternden Hände:
„Wahnsinn… Was ist jetzt los?“
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da wurde es schlimmer. Sein Blick wurde schwammig und seine Beine verloren ihre Standfestigkeit, um am Ende wie Pudding zu wirken. Seine ganze Power verschwand im Nichts und die Schwerkraft zog ihn zum Boden.
Der verschwommene Blick wurde regelrecht wackelig und alles drehte sich.
Sekunden später landete er krachend am Boden, neben der Trainingspuppe.
War sein Körper doch überfordert? Als er seinen Kopf leicht drehte, entdeckte er ein funkelndes Licht, welches sanft auf ihn zu schwebte. Das gleiche Licht hatte er gesehen, als er aus diesem Alptraum erwacht war. War das eine Erscheinung durch die Erschöpfung?
Das Licht war direkt über ihm und schien auf etwas zu warten. Während er benebelt zu der Gestalt auf sah, kam endlich eine Reaktion von dieser, in Form einer männlichen Stimme:
„Marco! Du musst dich in Acht nehmen! Die Finsternis greift nach euch. Du musst etwas unternehmen…“
Der Blonde war noch nicht wieder zur Besinnung gekommen und glaubte zu träumen:
„Wer?“
„Ich werde euch unterstützen wo ich kann aber leider sind meine Möglichkeiten etwas begrenzt!“
Marco schien doch etwas zu verstehen und streckte seine Hand zu dem warmen Licht hinauf:
„Du bist ein Aufgestiegener!“
Danach erlosch das Licht und die Türen des Trainingsraumes öffneten sich. George stürmte sofort geschockt zu seinem Kumpel:
„Marco? Was ist passiert? Alles klar?“

Sebastian fühlte sich sichtlich unwohl, mit der jungen Ärztin an seiner Seite. Die Organika guckten jetzt noch skeptischer aber Lyana ließ sich nicht beeindrucken. Sie grinste Sebastian wieder frech an, dann biss ein weiteres Mal von ihrem Sandwich ab.
Der Major wusste kein geeignetes Gesprächsthema und außerdem waren da noch Gefühle für jemand anderes:
„Äh…. Lyana? Ich will dich echt nicht verletzen oder so aber was soll das hier?“
Sie hörte sofort auf zu essen und lehnte sich auf ihren Arm, den sie am Tisch abstützte:
„Ich dachte, du könntest Aufmunterung gebrauchen…“
Jetzt war der Soldat völlig platt und starrte sie verwirrt an, während er panisch irgendwelche Worte zusammen suchte. Wollte sie etwas von ihm? So schien es zu mindestens.
Er schloss kurz die Augen und holte kräftig Luft:
„Lyana…. Du bist ein attraktives Mädchen und eine fabelhafte Ärztin. Es schmeichelt mir, dass du Gefühle für mich hegst aber ich habe da noch eine Person, die mir viel bedeutet…
Außerdem wäre ich wohl kaum der Richtige für dich…
Ich bin ein Player und du brauchst jemand für eine feste Bindung!“
Sie sah ihn kurz beeindruckt an, dann lehnte sie sich lachend zurück, während sie sich durch ihr langes Haar fuhr:
„Du bist echt witzig! Du wartest auf Hathor, die noch in der Stasiskapsel liegt. Das ist doch verständlich. Und so ein böser Bube bist du auch nicht! Du hast einen weichen Kern und bist sogar ein sehr liebevoller Mensch…
Und nun zum mitschreiben! Ich will doch gar nichts von dir! Ich dachte, wir könnten Freunde werden!“
Während sie ihren Blick noch mehr festigte, schien er doch etwas überrumpelt. Lyana war schlauer, als erwartet und sie wusste genau, was sie will. Mit einem erleichterten Nicken löste sich auch seine verkrampfte Sitzhaltung:
„Naja, wieso nicht…“
Bevor sie etwas sagen konnte, erklang auch schon ihr Piepser. Sie packte das Gerät und warf Sebastian einen entschuldigenden Blick zu:
„Ein Notfall! Ich muss auf die Krankenstation!“

Als Lyana auf der Krankenstation ankam, schien sie überrascht.
Vor ihr auf einem Bett saß Marco. Der Anführer sah völlig abgekämpft aus und hielt sich mühevoll aufrecht. Neben ihm saß George auf einem Hocker und stierte ihn vorwurfsvoll an. Auch Lyana bekam sofort diesen Blick und nahm den Patienten genauer in Augenschein:
„Was hast du gemacht, Marco?“
Der Blonde tauschte einen Blick mit George, dann gab er eine schwächelnde Antwort:
„Ich habe trainiert… Nichts weiter… Mir wurde warm und dann bin ich umgekippt!“
Die Ärztin hatte wohl schon eine Theorie und musterte Marco von oben bis unten. George beobachtete das Geschehen mit hoch gezogenen Augenbrauen, bevor Lyana endlich eine Diagnose stellte:
„Überarbeitet und dann trotz Müdigkeit Kampftraining… Du hattest ganz klar einen Kreislaufzusammenbruch! Du bleibst heute im Bett und holst Schlaf nach! Das ist ein ärztlicher Befehl!“
Marco schien immer noch sehr wackelig auf den Beinen zu sein und ließ sich von George stützen:
„Ich versteh das nicht! Mein Körper hat überdurchschnittliche Vitalität! Wieso habe ich einen Kreislaufzusammenbruch gehabt?“
Lyana ließ nicht mit sich reden und George verfrachtete seinen Kameraden sofort wieder ins Bett. Nach einigen Diskussionsrunden gab sich der Anführer dann auch geschlagen und legte sich unter sie Decke. Eigentlich war ihm gar nicht nach schlafen und es gab auch noch einiges zu tun aber dem ärztlichen Befehl von Lyana konnte er nicht einfach ignorieren. Nachdem George gegangen war, lag Marco wieder alleine in seinem Quartier.
Draußen regnete es immer noch….
Das prasselnde Wasser, war die einzige Geräuschquelle.
Sonst herrschte Stille in seinem Quartier. Diese Geräuschlosigkeit benebelte seine geschundenen Sinne und tatsächlich begann Marco den versäumten Schlaf nach zu holen, bis ihn ein grelles Licht wieder zur Besinnung brachte.
Es war die gleiche Lichterscheinung wie bei dem Training und erhellte das ganze Zimmer. Marco war nicht mehr so kaputt wie nach dem Training und doch traute er seinen Augen nicht. Die Lichtgestalt schwebte einfach so vor seinem Bett und schien dort zu verweilen, bis sie feste Gestalt annahm.
Aus dem glänzenden Strahl wurde eine Person, die ihm nicht unbekannt war. Dieser muskulöse Körper und das weiße Kopftuch…
Seine Augen wuchsen und ihm viel die Kinnlade herunter, als die Person ihn ernst ansah:
„Eden? Was zum…? Du bist aufgestiegen?“
Der Antiker fasste sich jetzt beschämt hinter den Kopf und lächelte seinem ehemaligen Kameraden zu:
„Hallo, Marco. Es ist schön dich wieder zu sehen. Leider bleibt uns nicht viel Zeit! Wir müssen reden!“
Der Blonde wirkte noch immer etwas angeschlagen, war aber durch das Auftauchen von Eden wieder vollkommen munter:
„Was ist los?“
„Die Finsternis kommt!“

Nach den letzten Worten von Eden herrschte Stille zwischen den beiden. Der Antiker sah ihn erfreut an, hatte aber dieses bedrückte Funkeln in den Augen. Marco wusste sofort, dass etwas nicht stimmt und versuchte es mit etwas Smalltalk:
„Wie hast du das geschafft?“
Der Alteraner sah an sich runter, dann lachte er etwas:
„Oh, ach so… Ich bin doch mit dem Garten Eden in die Lunatic gerast… Durch diesen Zwischenfall habe ich vielen das Leben gerettet. Die anderen haben mir deshalb den Aufstieg gewährt…“
Irgendwie überraschte das Marco nicht und Eden hatte es in jedem Fall verdient. Obwohl er menschliche Gestalt angenommen hatte, strahlte um Eden immer noch ein leichter Schimmer:
„Du hast auch viel erreicht… Du bist jetzt der Anführer aber ich muss sagen, nicht alle Entscheidungen waren richtig…“
Jetzt stockte der Blonde doch und sah den gefallenen Kameraden misstrauisch an:
„Wie bitte? Würdest du mir endlich erklären, was hier eigentlich los ist?“
Der Antiker drehte sich kurz um und schaute aus dem Fenster:
„Ich akzeptiere deine Entscheidungen und du hast für diese deine Gründe aber ich befürchte, du siehst nicht mehr mit offenen Augen! Dieser Fehler könnte alles entscheiden und verändern… Marco…
Auch wenn es schwer ist, müssen wir manche Wendungen des Schicksals akzeptieren!“
Der Anführer von der Erde hielt sich jetzt die Stirn. Er war doch etwas von Edens Worten überfordert:
„Wo von redest du? Was habe ich falsch gemacht?“
Edens Blick wurde fester und ernster, als er Marco in seinem Bett fixierte:
„Du hast die Schatten hinein gelassen! Die Erzengel sind mächtiger als jeder uns bekannte Feind. Ich muss es wissen, denn durch meinen Aufstieg habe ich meine Erinnerungen wieder. Die Antiker konnten diese damals nur ganz knapp versiegeln! Sie besitzen mehr Macht als die Ori und sind kraftvoller als die Wraith! Nicht einmal die Replikatoren wären für sie eine Gefahr!“
Noch immer stieg Marco nicht durch und hob bremsend die Arme:
„Warte doch mal! Ich versteh das nicht! Wir haben Uriel besiegt und die Kapsel ist auch vernichtet, in der einer liegen sollte!“
„Du hast ihren Unterhändler hinein gelassen! Marduk!“
Jetzt wurde Marco sogar sauer auf seinen alten Kameraden und rutschte wütend zur Bettkante:
„Was?! Sebastian ist nicht böse! Er hat sich uns wieder angeschlossen! Ich kann ihm jetzt vertrauen!“
Edens Stimme klang sehr zweifelnd, ja schon fast wissend:
„Hast du dich nie gefragt, wie Marduk damals so schnell eine große Flotte bauen konnte? Glaubst du ernsthaft, dass du ihn mit Worten gereinigt hast? Er ist der Sohn von Anubis!
Alles was er macht gehört zu seiner Show! Er kann nur nichts machen, weil ihr seine geliebte Hathor am Leben erhaltet!“
Jetzt wusste der Blonde absolut nicht weiter und fasste sich an den brummenden Kopf. Die Sache hatte ihn einfach überrollt. Eden war aufgestiegen, also musste er die Wahrheit kennen. Er konnte nicht falsch liegen aber Marco hatte so hart gekämpft, um Sebastian zurück zu holen. Wieso sollte dieser dieses Theater durch ziehen? Beim genaueren Nachdenken, starrte Marco den Alteraner fragend an:
„Aber, wenn du mir davon erzählst, mischt du dich doch in die Existenz der niederen Wesen ein… Oder sehe ich das falsch?“
Eden brauchte nicht lange für eine Antwort und seufzte laut:
„Deshalb sagte ich ja, dass wir nicht viel Zeit haben… Die anderen Aufgestiegenen wissen, welche Gefahr von den Erzengeln ausgeht. Ob du es gut findest oder nicht! Sebastian ist unser Feind!“
Diese ernüchternden Worte schossen ihm wie ein Blitz durch den Körper. War sein Kampf doch umsonst gewesen? Edens Blick war voller Sorge um seine alten Freunde und sicher war er ein großes Risiko eingegangen, um sich Marco zu zeigen. Voller Entmutigung stand der Erdling aus dem Bett auf und lief vor dem aufgestiegenen Freund auf und ab:
„Ich kann das nicht, Eden! Ich will das nicht!“
„Dann ist das Ende nahe…. Ich weiß, wie schwer dir so etwas fällt aber du musst ihn töten, bevor die Erzengel aus ihrer Versiegelung entkommen… Ich wünschte, ich hätte bessere Neuigkeiten…“
Marco war nur noch deprimiert. War es letzt endlich doch Schicksal, dass er Sebastian bekämpfen musste? Ein kalter Schauer glitt über seinen Rücken und seine Mine verfinsterte sich zunehmend. Mit einem lauten Krachen ließ er sich wieder auf das Bett fallen und sein Blick war starr an die Decke gerichtet. Edens Blick wanderte durch den ganzen Raum, bevor er wieder erwartungsvoll bei Marco landete:
„Was wirst du nun tun?“
Es folgte keine Antwort und der junge Anführer hatte seine Augen nachdenklich geschlossen. Seine Gedanken kreisten und er wusste nicht, wie er entscheiden sollte. Wieder kamen ihm die Bilder vom zerstörten Organika in den Sinn, die er im Traum gesehen hatte. Angst lähmte seinen Körper und er begann seine Ansicht über Sebastian wirklich in Frage zu stellen. War diese Begegnung der erste Schritt zu dem Untergang von Organika?
Wenn es so war, musste Marco jetzt handeln. Sein Gesicht blieb blass und auch seine Augen waren mit einer gewissen Leere gefüllt:
„Was muss ich tun?“
Eden öffnete eine weiße Tasche, die er um die Schulter trug und zog einen Gegenstand heraus. Es handelte sich um einen Dolch, der aus Kristall bestand. Er glänzte bläulich und war mit Antiker-Schriftzeichen verziert. Er legte den Dolch auf den Tisch und nickte seinem Kameraden zu:
„Mit so einem Dolch wurden auch die anderen Erzengel versiegelt. Die Erzengel bestehen zum Teil aus Energie, die sie an ihre Unterhändler weiter geben. Rammst du ihm die Waffe in den Körper, verliert er ihre Macht und sie werden wieder endgültig versiegelt…“
Marco sammelte den Dolch behutsam wieder auf und untersuchte ihn genauer. Auf der Klinge stand „Annihilare“, was Marco als „Zerstören“ übersetzte. Widerwillig schnappte er sich die Waffe und schaute dem Antiker ein letztes Mal in die Augen:
„Es führt kein Weg dran vorbei, oder? Bitte sage mir mit deiner kosmischen Macht, dass es einen anderen Weg gibt…“
Eden schüttelte nur verstört den Kopf, dann hob er den Blick um sich zu verabschieden:
„Mehr kann ich nicht tun… Ich muss jetzt gehen aber sage den anderen, dass sie mir fehlen. Ich werde euch immer im Auge haben und euch beistehen, auch wenn ihr mich nicht seht!“
Danach verwandelte sich der Alteraner in diese eindrucksvolle Lichtgestalt, die durch die Decke davon schwebte.
In Marco könnte es nicht stärker brodeln und dieses miese Gefühl wollte auch nicht mehr verschwinden. Selbst als er durch die Gänge der Stadt streifte, um Marduk zu suchen.
Er hat uns also doch benutzt…
Ich habe ihm vertraut, dabei gehört er zu den Erzengeln…
Ich war so dumm…
Natürlich hat er sich uns angeschlossen, um uns von innen heraus zu zerstören…
Endlich fand Marco das ersehnte Ziel in der Kantine. Sebastian saß wieder alleine da und mümmelte den Rest seines Sandwichs in sich hinein. Als er Marco erblickte, schien er überrascht:
„Was ist los? Ich dachte Lyana hätte dir Bettruhe verpasst!“
Diese Worte bewirkten bei Marco ein Aufkeimen der Wut. Der Kerl verarschte ihn noch immer aber damit war jetzt Schluss. Mit drei großen Schritten positionierte er sich vor seinem verräterischen Kameraden und holte aus. Sebastian wusste gar nicht wie ihm geschah, als die Faust wieder hervor schnellte und ihn aus dem Stuhl riss. Der Hieb hatte genug Kraft und wirbelte ihn in einen anderen Tisch, der polternd zusammen brach. Die Organika im Speisesaal sprangen sofort panisch auf und suchten das weite. Sebastian, der nicht mit einem Schlag gerechnet hatte, richtete sich wieder auf:
„Was soll denn der Mist jetzt?“
In Marcos Augen war absolute Kälte und er spuckte drohend aus:
„Ich habe dich durchschaut! Das Spiel ist aus, Marduk!“
Mit diesen Worten stürmte Marco abermals voran. Leider hatte Sebastian keine Verteidigungsmöglichkeiten, da er keine Ausrüstung trug. Er versuchte zwar den Schlag mit seinen Armen abzufangen aber der Angriff war zu heftig. Marco durchbrach diesen Versuch einer Verteidigung ohne Probleme und katapultierte den Goa`uld wieder zu Boden. Dieser blitzte mit den Augen:
„Du Bastard!“

Fortsetzung: Folge 11
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