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Der Abend davor von Faith

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Der Abend davor


Die Nacht senkte sich düster und Wolken verhangen über die verschollene Stadt der Antiker. Der Himmel schien die Gedanken und Ängste der Bewohner des Planeten zu spüren.

Auch das Meer stumm und abgrundtief dunkel, schien den Atem anzuhalten. Hinter wenigen Fenstern glomm blassgelbes Licht in die alles umfassende Finsternis außerhalb der Stadtmauern. Funken, die wie die Hoffnung der Expeditionsteilnehmer immer weniger wurden. Hinter einem dieser Fenster starrte John Sheppard auf ein kleines, aufgeschlagenes Büchlein. „Mein liebes Tagebuch.“ Unzufrieden strich er die Worte mit einem dicken Stift. So ein Schwachsinn! Nie hatte er Tagebuch geführt nicht einmal während seiner Zeit in Kabul.

Er war schließlich nicht Anne Frank und musste seine letzten Gedanken niederschreiben während er sich versteckte. Nein, verdammt, sich verstecken wäre das Letzte, was er in seinem Leben tun wollte! Eher ließe er sich die letzten Jahre von diese riesigen Zecken auf zwei Beinen aussaugen John wollte aufrecht sterben so wie Sumner. Niemand sollte später sagen können er hätte sich vor dem Feind gefürchtet, doch wenn er ehrlich war, genau das tat er. John fürchtete sich schrecklich. Er hatte oft genug mit ansehen müssen wie qualvoll die Menschen starben, denen die Wraith das Leben aussaugten, als sei es nichts weiter als ein Softdrink bei McDonalds. Er erschauerte. Nicht nur um sich fürchtete er bei dem Gedanken, besonders fürchtete er um sein Team.

Rodney, die Nervensäge, zum Beispiel. Der kanadische Schokoholic schaffte es immer wieder ihn mit seinem Technobubble und seiner Wichtigtuerei zur Weißglut zu treiben, dennoch hatte Sheppard den exzentrischen Wissenschaftler ins Herz geschlossen. Nicht dass John das je öffentlich zugegeben hätte.

Und dann war da natürlich Ford. Lieutanant Aiden Ford, das Kücken auf dieser Mission. John konnte nur schwer verstehen, dass man den Spund von nur 25 Jahren auf eine potentiell tödliche Mission geschickt hatte. John hatte ihn vom ersten Tage an ins Herz geschlossen, seine Unbedarftheit, sein Sinn für Humor und die Kindlichkeit die er sich trotz vieler gefahrvoller Einsätze erhalten hatte. Aiden war für John wie ein kleiner Bruder. Für ihn war der Junge mehr die männliche Ausgabe von Alice im Wunderland, die dem weißen Kaninchen gefolgt war, als ein Soldat. John lächelte.

Sein Team. Noch vor ein paar Monaten wäre ihm dieser Gedanke geradezu grotesk vorgekommen, nun musste er Tag für Tag für das Wohlergehen unzähliger Menschen sorgen. Nicht nur von der Erde.

Da gab es noch die Athosianer.

Und Teyla. Vor allem Teyla. Teyla war etwas Besonderes, das hatte er bereits bei ihrem ersten Treffen gespürt. Sie war nicht nur eine weise, verständige Führerin für ihr Volk, sie war auch eine ausgesprochen starke Kämpferin, die John für sein Team ausgewählt hatte. Doch was John beeindruckt hatte, war nicht nur ihr Wissen über die Völker der Pegaus- Galaxie oder die Eleganz mit der sie kämpfte, es war ihre Wärme gewesen, die ihn zu dieser Entscheidung geleitet hatte. Teyla strahlte stets eine Wärme und Geborgenheit aus, die John bei ihren Einsätzen Sicherheit gegeben hatte. An ihrer Seite konnte ihm einfach nichts passieren. Was er auch tat, sie war immer da und John gab sein Bestes es ihr zu vergelten. Oft hatte er nur den Wunsch sie zu umarmen und festzuhalten – für immer.

Mit ihren großen braunen Augen schien sie bis auf den Grund seiner Seele zu blicken.

Nein, kein Tagebuch der Welt konnte diese Menschen bewahren!

Er konnte es! Und er würde für sie kämpfen und sei es das Letzte, das er tun würde!

Entschlossen feuerte er das leere Tagebuch in den Papierkorb und machte sich auf den Weg in die Waffenkammer.

Sollten sie kommen, die Wraith! Er würde vorbereitet sein!

–Ende-
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