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Tool Time von Olli

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Vorwort

Besten Dank an Antares für das Beta.
Tool Time


„Was zum Teufel!?“

Sam zuckte zusammen und ließ den Schraubenzieher fallen, mit dem sie an einer Verteilerdose gearbeitet hatte. Sie fuhr herum und sah sich einer zierlichen aber fuchsteufelswilden Ärztin gegenüber. „Janet. Was machst du hier?”

„Was?“ Janet starte ihre Geliebte an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen.

Sam schluckte. Sie wusste, dass sie jede Menge Ärger hatte. Janet war eine sehr geduldige, verständnisvolle und selbstbewusste Frau, aber wenn sie einmal die Geduld verlor… „Jan, ich kann das erklären.“

„Ich bin sicher, das kannst du“, erklärte Janet mit eisiger Stimme. „Und jetzt raus.“

„Aber…“

„Raus.“

Sam wusste, dass sie keine Wahl hatte. Vielleicht später, wenn Janet sich etwas beruhigt hatte. Mit gesenktem Kopf schlich sie davon. Janet starrte sie mit vor der Brust verschränkten Armen an, trat einen Schritt zur Seite und machte die Tür frei.

Nachdem Sam verschwunden war betrachtete Janet seufzend den Trümmerhaufen, der einmal ein Badezimmer gewesen war. Die Toilette und das Waschbecken waren verschwunden ebenso wie Lichtschalter und Steckdosen. Die Duschkabine war auseinandergenommen und in die Badewanne gestapelt worden. Die Fliesen waren abgeschlagen und durch die Wände zogen sich Schlitze für Stromkabel und Wasserleitungen. Der Boden war mit Staub und Schutt bedeckt, Werkzeug lag herum, inklusive des größten Bohrhammers, den Janet je gesehen hatte und schwarze Stromkabel schlängelten sich durch den Dreck.

Vor einer Woche war Janet zu einer Konferenz abgereist und hatte ein sauberes und aufgeräumtes Haus verlassen. Sie hatte es geschafft, zwei Tage früher zurückzureisen, um mit Sam noch ein verlängertes Wochenende zu verbringen, da Cassie mit Colonel O’Neill und Teal’c campen war. Und jetzt sah das Bad aus, als ob sich eine Horde durchgeknallter Jaffa hier ausgetobt hätte. Ihr war klar, dass Besen und Kehrblech hier nicht ausreichen würden, der Raum musste komplett renoviert werden.

Sam hatte sich seit ihrem Einzug in das Haus – offiziell als ihre Untermieterin – als Handwerkerin betätigt und einige Dinge reparieren können aber es hatte auch Rückschläge gegeben. Janet dachte an den explodierten Rasenmäher oder die überflutete Waschküche oder was Cassie so gerne den ‚DVD-Player des Todes‘ nannte. Aber mit dem Bad hatte Sam dem Fass die Krone aufgesetzt.



***



Eine halbe Stunde später betrat Janet die Garage. Neben ihrem Labor war es Sams liebstes Versteck. Sam stand an der Werkbank und polierte ein Chromteil ihres Motorrads. Aus ihrer Körpersprache erkannte Janet, dass Sam nicht darauf achtete was sie tat, sondern nur ihre Hände beschäftigt halten wollte. Sie lehnte sich an die Werkbank, verschränkte die Arme vor der Brust, überkreuzte die Fußknöchel und wartete.

Sam hatte sehr wohl bemerkt, dass Janet die Garage betreten hatte und wusste, dass sie genug Dampf abgelassen hatte, um sie anzuhören. „Der Lichtschalter an der Tür ist kaputtgegangen. Ich musste ihn austauschen. Aber das Modell gibt es im Handel nicht mehr also musste ich einen komplett neuen Satz an Schaltern und Steckdosen kaufen, damit alles zusammen passt.“ Sam legte das Chromteil und den Lappen zur Seite, drehte sich um und ahmte Janets Position an der Werkbank nach. „Die neuen Teile haben nicht in die alten Dosen gepasste. Die müssen die ISO-Standards…“ Sam unterbrach sich, blickte kurz zu Janet und dann wieder nach vorne. „Wie auch immer. Ich musste die Löcher erweitern und dachte mir, dass ich die Verdrahtung noch etwas effizienter machen könnte. Ich habe Hammer und Meißel benutzt, um die Schlitze für die neuen Stromkabel zu schlagen.“

Janet sagte nichts aber innerlich lächelte sie. Das war genau ihre Sam.

„Der Hammerkopf ist vom Stiel gerutscht und hat die Toilette zerschlagen.“ Sam sah auf ihre Stiefel. „Das Wasser lief aus und als ich endlich den Haupthahn abgedreht hatte, stand das Bad unter Wasser.“

Janet bemühte sich, nicht zu lachen.

„Es war sogar Wasser an die Wände und in die Löcher für die neuen Steckdosen gespritzt. Ich fuhr also wieder zum Baumarkt, um eine neue Toilette zu kaufen. Rate, was die gesagt haben. Das Modell gibt es nicht mehr. Also musste ich auch ein neues Waschbecken kaufen, damit…“ Sam zuckte die Schultern. „Es muss schließlich passen. Ich fürchtete, die Wand unter den Kacheln könnte feucht geworden sein und habe die restlichen Fliesen auch noch abgeschlagen. Da stand eine Leiter und die habe ich umgestoßen. Sie hat die Fliesen auf dem Boden zerschlagen. Dann dachte ich, dass ich die Rohre isolieren könnte, um Energie zu sparen und…“ Sam verstummte.

Janet schüttelte den Kopf, mehr um das Grinsen von ihrem Gesicht zu verbannen, als Sam zu tadeln. „Du bist wahrscheinlich die bedeutendste Astrophysikerin der Welt und kannst einen Naquada-Reaktor aus dem Gedächtnis bauen aber bei einer simplen Reparatur…“ Sie sah Sam an und versuchte nicht mehr, ihr Amüsement zu verbergen.

Sam zuckte mit den Schultern. „Nicht alle meine Experimente funktionieren. Das hat uns schon einige verrückte Abenteuer beschert.“ Sam grinste.

Janet begann zu kichern.

Das war einer der Gründe, warum Sam sie so liebte. Janet war einer der warmherzigsten und verzeihenden Personen, die Sam kannte. Sie begann selber zu kichern.

Endlich lachten beide Frauen aus vollem Hals bis ihnen die Luft ausging und sie sich beruhigten. Sie sahen sich an, immer noch grinsend.

„Du weißt, dass du dafür bezahlen musst.“

Sam nickte. Sie hatte schon einige Ideen, wie es bei Janet wieder gut machen konnte. Sie nahm die zierliche Ärztin in die Arme.

Janet sah unschuldig zu ihr auf. „Ich habe Colonel O’Neill angerufen. Sie kommen morgen vom Camping zurück und sehen sich das Bad mal an. Daniel kommt auch.“

„Was!?“ Sam starrte sie schockiert an. Warum hatte Janet ausgerechnet ihre Teammitglieder zur Hilfe gerufen?

„Yep. Ich habe dem Colonel versprochen, dass wir Mädels Eistee und Salat für das Barbecue vorbereiten während die Männer das Bad renovieren.“ Janet grinste hinterhältig.

Sam versuchte sich von Janet zu lösen aber die hielt sie fest. „Das kannst du nicht machen, Jan. Der Colonel wird mir das ewig unter die Nase reiben.“

Janet stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Sam. „Süße, nimm es wie ein Mann.“

Ende
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