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In finsterer Nacht von Olli

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Vorwort

Besten Dank an Antares für das Beta.
In finsterer Nacht


Sam schlich durch einen verschneiten Wald. Die Kälte schnitt schmerzhaft in ihre Wangen, als sie behutsam einen Schritt nach dem anderen machte, um nicht zu stolpern. Nur der Mond warf ein fahles Licht, das von den Bäumen auch noch teilweise verdeckt wurde. Aus dem Augenwinkel heraus nahm sie eine Bewegung wahr. Colonel O’Neill signalisierte mit erhobener Hand, sofort stehen zu bleiben. In der Dunkelheit war das Zeichen kaum zu erkennen aber jahrelange Erfahrung ließ Sam die Bedeutung von O’Neills Handzeichen erahnen. Fast schon instinktiv hob Sam die Hand und wiederholte das Signal, damit die anderen in der Linie es ebenfalls sehen und darauf reagieren konnten.

Neben Sam befanden sich Janet, Daniel und Teal’c. Alle blieben sofort stocksteif stehen und warteten auf weitere Signale. Sam beobachtete, wie der Colonel in die Dunkelheit starrte und auszumachen versuchte, was auch immer ihm aufgefallen war. Nach wenigen Momenten riss O’Neill wieder die Hand hoch, deutete in eine bestimmte Richtung und gab dann das Zeichen zum Angriff. Sam wiederholte es und sprintete los, ihre Stiefel knirschten im Schnee und unter der Kaltwetterausrüstung wurde ihr sofort warm.

Das Team zog einen Kreis um sein Ziel und nach wenigen Minuten war es umzingelt. O’Neill, Sam, Janet, Daniel und Teal’c knieten im Schnee und unterzogen das Objekt einer genauen Untersuchung. „Ist es das?“ wisperte Janet.

„Positiv“, erklärte O’Neill. „Leg los T.“

Der große Jaffa nahm sofort das Werkzeug vom Rücken und machte sich an die Arbeit. Für diesen Job wurde vor allem Muskelmasse gebraucht und von allen Teammitgliedern hatte Teal’c davon die meiste vorzuweisen. Während der Jaffa in großer Eile arbeitete und dabei noch möglichst leise zu sein versuchte, schwärmten die übrigen Teammitglieder einschließlich Janets aus, um die Umgebung zu sichern.

Nach einigen Minuten hatte Teal’c es geschafft, ihr Zielobjekt zu lösen. Es war selbst für den Krieger zu schwer, um es zu halten und mit einem dumpfen Krachen fiel es um. Der Schnee half, die Geräusche zu dämpfen. Wieder gab O’Neill ein Handzeichen und das Team sammelte sich. „Okay“, flüsterte der Colonel. „T und Daniel tragen. Carter übernimmt die Nachhut. Doc, Sie bleiben bei der Hauptgruppe, ich gehe an die Spitze.“

Alle nickten und nahmen ihre zugeteilten Positionen ein.

„Los“, kommandierte O’Neill und die Gruppe machte sich auf den beschwerlichen Rückweg.

Daniel und Teal’c gaben sich alle Mühe aber der tiefe Schnee behinderte ihre Schritte. Der geplante schnelle Rückzug wurde zu einem mühsamen Stolpern. Janet bemühte sich nach Kräften, den beiden Männern zu helfen aber meist lief sie nur nebenher. Plötzlich riss O’Neill wieder die Hand hoch und signalisierte allen, stehen zu bleiben. Sie bemerkten die Lichter, die in der Ferne zwischen den Bäumen hin und her zuckten. Die Lichter kamen näher und Rufe ertönten. Sie waren entdeckt worden!

„Fuck!“, fluchte O’Neill. „Los!“ Er gab das Signal, alle Vorsicht aufzugeben und sich so schnell wie möglich zum Evakuierungspunkt zu begeben. Alle hasteten los, während die Verfolger langsam aufholten. Daniel und Teal’c ächzten laut unter der Last. Wenn sie sie zurück ließen, wäre alles umsonst gewesen.

Sam spürte die Anstrengung. Ihre Beine wurden langsam schwer. In mehr als knöcheltiefem Schnee bei Nacht durch einen Wald zu hetzen war so ziemlich das Anstrengendste, das man sich vorstellen konnte. Sie hoffte nur, dass Janet durchhielt. Ihre Freundin hielt sich zwar auch fit, aber da sie die meiste Zeit im Lazarett des SGC verbrachte, fehlte ihr einfach das Durchhaltevermögen eines Frontsoldaten. Sam behielt die Ärztin im Auge und bemerkte, dass sie immer öfter stolperte aber noch mit Daniel und Teal’c mithalten konnte. Sie beschleunigte ihre Schritte bis sie zu Janet aufgeschlossen hatte. Sam und Janet sahen sich kurz an. Die Ärztin atmete schwer und ihr Gesicht musste rot sein vor Anstrengung aber das konnte Sam in der Dunkelheit nicht genau ausmachen.

„Los, los!“, feuerte Sam Daniel, Teal’c und Janet an. Die Verfolger kamen immer naher. Sam warf einen Blick über die Schulter. Es waren mindestens zwei und sie schienen regelrecht über den Schnee zu schweben. Sie mussten Schneeschuhe tragen.

Aber endlich stolperte das Team aus dem Wald. O’Neill hatte sie zielsicher bis zum Evakuierungspunkt geführt. Die letzten Meter legten sie auf einem Weg zurück und kamen endlich leichter vorwärts. „Bewegt Euch!“, rief der Colonel über die Schulter.

Alle rissen sich zusammen und beschleunigten nochmals ihre Schritte.

O’Neill schwang sich bereits hinter das Lenkrad des Trucks, den er extra für dieses Unternehmen gemietet hatte. Daniel und Teal’c warfen den Tannenbaum auf die Ladefläche und Sam und Janet quetschten sich auf die Rückbank. Die beiden Männer sprangen ins Auto und mit heulendem Motor und durchdrehenden Reifen fuhr der Colonel los. Die beiden Nachtwächter blieben keuchend stehen und schüttelten dem Truck wütend die Fäuste hinter her. Nach wenigen Minuten hatten sie die Straße erreicht und bogen ab in Richtung Colorado Springs. Die Heizung hatte das Wageninnere aufgewärmt und alle öffneten ihre Jacken und zogen die Mützen und Handschuhe aus.

„Warum zum Teufel habe ich mich bloß darauf eingelassen“, fragte Janet noch immer vor Anstrengung schnaufend. Seit ihrer Collegezeit hatte sie so etwas Verrücktes nicht mehr gemacht.

Sam saß grinsend neben ihr. Ihre Wangen waren rot aber nicht wegen der Anstrengung. Sie drückte kurz Janets Hand.

Wie alle anderen grinste auch O’Neill. „Weil es viel mehr Spaß macht, einen Weihnachtsbaum zu klauen, als ihn zu kaufen.“

Ende
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