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Verbotene Wünsche von ZoeP

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Vorwort

Inspiriert durch „How do I live“ von LeAnn Rimes. Ich weiß, dass Songfics umstritten und häufig kritisiert sind. Deshalb lest nur weiter, wenn ihr damit klar kommt. ;-)
Verbotene Wünsche


Die silbergrauen Masten der spärlichen Straßenbeleuchtung zogen in gleichmäßigen Abständen an ihr vorbei. Sie hatte aufgehört, unbewusst mitzuzählen, wie sie es sonst bei allen markanten Dingen tat. Das war wohl eine Nebenwirkung von den vielen Missionen, die sie hinter sich hatte - zähle jeden Stein, jeden Busch und jede Kreuzung mit, dann findest du schon zurück. Doch jetzt, wo sie auf der Erde, auf dem Heimweg war, schaltete sich der ständig hochkonzentrierte Teil in ihr langsam ab und sie begann, wieder ‚menschlich’ zu denken. Okay, es bestanden noch immer alle Dinge aus Materie oder Energie, aber jetzt durfte der Teil ihres Gehirns aktiv werden, dem das egal war.
„Carter?“ Die Stimme neben ihr ließ sie wieder in die Realität zurückkehren. Sie drehte ihren Kopf zu ihm um und registrierte erst jetzt, dass sie angehalten hatten. Ihr Haus war durch den Vorgarten nur noch knappe vier Meter von ihr getrennt. O’Neill schaltete den Motor aus und langte mit einer Hand hinter sich auf den Rücksitz, um ihr kurz darauf ihre Tasche in die Hand zu drücken.
„Danke“, erwiderte sie mit einem müden Lächeln. Es waren drei anstrengende Tage ohne Schlaf gewesen und auch Jack sah man die Erschöpfung an.
„Auch für’s Heimfahren. Ich lasse mein Auto morgen in die Werkstatt bringen“, murmelte Sam. „Ich hätte mir sonst ein Taxi nehmen müssen, und Sie wissen ja, wie viel Zeit die sich lassen.“
„Immer wieder gerne.“
Sie grinste und wollte nach dem Türöffner greifen, hielt jedoch plötzlich inne und schien innerhalb von Sekundenbruchteilen mit tausend Gedanken zugleich zu kämpfen.

How do I get trough a night without you? If I had to live without you, what kind of life would that be?

„Stimmt was nicht?“ Jack bedachte sie mit einem besorgten Blick. Sein Major wirkte abgespannt. Aber das waren sie alle. Die letzte Mission war hart gewesen.
„Nein, alles in Ordnung“, erwiderte sie lächelnd, während sie ausstieg und mit einem „Gute Nacht, Sir!“ die Tür zuwarf.
Ihre Beine fühlten sich auf dem Weg über den Vorgarten zu ihrem Eingang so seltsam schwer an. Ihre Finger waren ungewohnt zittrig, als sie versuchte, den richtigen Schlüssel herauszusuchen und die Tür erst nach dem dritten Versuch aufbekam. Mit einem tiefen Seufzer lehnte sie sich von Innen dagegen.

I need you in my arms, need you to hold. You’re my world, my heart, my soul.

„Stimmt was nicht?“, hallten seine Worte noch immer in ihrem Kopf. Es gab so vieles, was sie ihm hätte antworten können. Nichts, was sie hätte aussprechen dürfen. Es war dieses Lied gewesen, das für einen winzigen Moment ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Verdammtes Autoradio.

If you ever leave, baby you would take away everything good in my life. And tell me now how do I live without you?

Sie kannte jedes Wort, hatte es schon so oft gehört. Hatte schon so oft dabei geweint. Wieso musste es ausgerechnet an diesem Abend zurück in ihr Gedächtnis gedrängt werden? Sam ließ ihre Tasche neben die Tür fallen und stülpte achtlos die Schuhe von den Füßen. Obwohl es angenehm warm war, fröstelte sie.

I want to know, how do I breathe without you? If you ever go, how do I ever survive?

Nachdem die Jacke ihren Platz am Haken eingenommen hatte und die Jeans gemeinsam mit den Socken den Schuhen in die Ecke gefolgt war, tapste sie barfuß ins Wohnzimmer und streifte sich den viel zu großen Pullover über, der noch immer auf der Sofalehne gehangen hatte. Jack hatte ihn nach der letzten Feier hier vergessen und sie hatte ihn bis jetzt nicht zurück gegeben. Irgendwie spendete er ihr Trost, wenn sie sich Abends einsam fühlte. So wie seit Wochen, so wie heute.
Sam widerstand dem ersten Drang, das Radio anzuschalten und dem Lied zu folgen. Es würde ihre Stimmung nur noch mehr in den Keller sinken lassen. Was sie jedoch nicht verhindern konnte_ war, dass ihre Gedanken die Worte fortsetzten, die sie eigentlich nicht hören wollte - deren Bedeutung sie sich nicht bewusst werden wollte.

Without you, there’d be no sun in my sky, there would be no love in my life, there’d be no word left for me.

Sam zog ein Kissen näher zu sich heran, kroch weiter in die Ecke des Sofas zurück und umschlang mit den Armen ihre Knie. Es tat so weh.
Wie um sich selbst zu beruhigen, begann sie, sich sanft vor und zurück zu wiegen. Der Schmerz würde aufhören, wenn sie ihn nur lange genug ertrug. Wie jeden Abend. Er wurde mit jeder einsamen Nacht stärker, aber er hörte auch wieder auf, wenn der Morgen kam. Wie immer.
Tränen brannten schmerzhaft Spuren auf ihre Wangen, doch sie merkte es nicht. Um ein Schluchzen zu unterdrücken, vergrub Sam ihren Kopf in den Armen und verkrampfte die Finger zu Fäusten.

„Jack.“ Das Flüstern schien eine Weile im Raum zu schweben und sich dann in Hoffnungslosigkeit aufzulösen. Sam hatte das Gefühl, eine Kralle aus Eis würde sich um ihr Herz verkrampfen und sie betäuben. Es gab einen Schmerz, gegen den konnte man nichts tun. Nie. Eine Welle aus Hilflosigkeit, Angst und Verzweiflung drohte über ihr zusammenzubrechen. Es sollte doch nur aufhören, so weh zu tun.
Wieso durfte sie ihm nicht einfach sagen, wie sie fühlte? Wieso waren diese Regeln so eisern, undurchdringbar... unmenschlich?
Ihre Fingernägel hinterließen dunkelrote Abdrücke auf der Haut ihrer Waden. Doch nicht einmal der körperliche Schmerz konnte über ihren seelischen Zustand hinwegblenden. Es war aussichtslos. Sie liebte ihn, und es war sinnlos. War das die Gerechtigkeit, die sie geglaubt hatte, in der Army zu finden?
Vielleicht würde ihre Liebe irgendwann sterben, und dann waren auch die Schmerzen vorbei, die Qualen. Vielleicht würde sie dann jemanden finden, mit dem sie ihre Gefühle teilen konnte... durfte. Aber dann würde sie wahrscheinlich nie wieder diesen wunderbaren, sanften Blick aus seinen braunen Augen sehen. Nie wieder sein spezielles Grinsen, dass er für Situationen reserviert hatte, in denen er wieder einmal eine ihrer Erklärungen nicht verstand. Es würde ihn ebenso zerbrechen, wie sie. Nein. Sie wollte nicht, dass ihre Liebe für ihn starb. Auch wenn es schmerzte.

Baby I don’t know what I would do. I’d be lost if I lost you. If you ever leave, baby you would take away everything real in my life.

Ein Klingeln ließ Sam hochschrecken. Sie griff nach dem Telefon, doch ein erneutes Läuten machte ihr bewusst, dass es sich gar nicht um das Telefon handelte. Wer wollte denn um diese Zeit noch etwas von ihr? Sam fuhr sich durch die Haare und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. Sie musste schrecklich aussehen. Mit schleppenden Schritten gelangte sie zur Tür und öffnete diese.
„Jack!“ Sie sah ihn fast schon erschrocken an, fasste sich jedoch schnell wieder. „Ähm, ich meine... Sir.“
Er sah sie eine Weile nur an und sie wusste, dass er die Spuren ihrer Tränen noch deutlich sehen konnte. Es wirkte fast so, als hätte er es so erwartet. Plötzlich fiel Sam ein, dass sie ja seinen Pullover trug, doch er schien es noch nicht bemerkt zu haben. Es war ihr unangenehm.
„Es war das Lied, stimmt’s?“, durchschnitt er die Stille und sah ihr direkt in die Augen.
Sie wollte fragend ihre Augenbrauen heben, doch irgendwie fehlte ihr selbst dazu die Kraft. Also wartete sie ab.
„Ich habe mich gefragt, wieso du plötzlich so anders warst, vorhin, im Auto. Und dann habe ich es gehört.“ Er duzte sie. Einfach so. Sein Blick ruhte jetzt irgendwo auf dem Boden und er kaute auf seiner Unterlippe. Als er wieder aufsah, erkannte Jack, dass ihre Augen erneut glasig schimmerten.
„Gott Sam...“, murmelte er und zog sie zu sich. Sam krallte sich mit ihren Händen in seiner Lederjacke fest und vergrub ihren Kopf in seiner Schulter. Ein unterdrücktes Schluchzen drang dumpf zu ihm durch. Sie fühlte sich irgendwie erleichtert und zugleich unendlich verletzlich.
Er hatte es auch gehört. Er wusste, was es für sie bedeutete. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass diese Umarmung niemals enden würde. Trotzdem war sie es, die sich langsam von ihm löste, um ihm in die Augen blicken zu können. Sie strahlten soviel Wärme und Geborgenheit aus. Sam legte ihre Fingerspitzen in seinen Nacken und zog ihn langsam zu sich. Doch bevor es zu einem Kuss kommen konnte, machte Jack einen Schritt zurück und nahm ihre Handgelenke sanft von seinem Hals.
Sam biss sich auf die Unterlippe und obwohl sie ihn ansah, hatte Jack das Gefühl, sie würde durch ihn hindurch blicken. Sie nickte schwach.
„Es tut mir Leid, Sir. Ich...“, versuchte sie leise und monoton, sich zu entschuldigen, doch Jack unterbrach sie.
„Nein, Sam. Hör auf.” Er schien zu überlegen, wie er es ihr erklären konnte. Seine Pupillen wanderten unruhig hin und her. „Sam...“, begann er erneut. „Es ist nicht so, dass ich - hm - nicht wollte oder... Ich meine, du weißt genauso gut wie ich, wie es zwischen uns steht. Es geht einfach nicht. Es ist verboten.“
Wieder nickte sie, sah ihn jedoch nicht an. „Glaubst du, das weiß ich nicht?“ Langsam hob sie den Kopf und versuchte, in seinen Augen zu lesen.
Eine Weile sahen sie sich schweigend in die Augen. Es war, als könnten sie sich durch diesen Blickkontakt mehr sagen, als Worte es je gekonnt hätten.
„Und jetzt?“, unterbrach Sam das Schweigen.
Jack zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“
„Vielleicht ist es besser, wenn du jetzt gehst“, meinte sie leise.
„Nein. Nicht so.“
Sam sah ihn fragend an.
„Ich kann dich jetzt nicht so alleine lassen, Sam“, murmelte er und trat einen Schritt auf sie zu. Sam spürte, wie er seine Arme auf ihre Schultern legte, die Hände in ihrem Nacken verschränkt, und lehnte sich gegen seine Stirn.
„Hör zu“, flüsterte er gegen ihre Lippen. „Ich weiß, was du fühlst. Gott, wie könnte ich es nicht wissen.“ Seine braunen Augen drückten so eine tiefe Verletzlichkeit aus, dass Sam sich plötzlich hilflos fühlte.
„Aber wir müssen damit klar kommen“, sprach er weiter, leise, sanft. „Ich habe so oft darüber nachgedacht. Diese Angst, dich irgendwann an diesen Druck zu verlieren... Aber es gibt keinen Weg. Es ist das Risiko nicht wert.“
Sie presste ihre Lippen aufeinander und schloss kurz die Augen. Eine Träne versuchte, sich aus ihrem Augenwinkel zu befreien und ihre Wange herunter zu laufen, doch Sam blinzelte sie weg. Sie wusste genau, dass er mit Risiko nicht die Gefahr auf den Missionen meinte, auch nicht den Verlust des Jobs, wenn es herauskommen und sie vors Militärgericht gestellt würden. Die Trennung, die dann nicht zu verhindern wäre, war das größere Risiko. Es wäre der eigentliche Verlust. So, wie es jetzt war, war es gut. Sie konnten zusammen sein - als Kollegen, als Freunde.
„Ich habe Angst“, wisperte Sam, hielt die Augen jedoch geschlossen. Sie wollte nicht den verletzten Ausdruck in seinem Gesicht sehen müssen. Sie wusste, dass es ihm nicht anders ging.
„Ich auch“, erwiderte er leise.
Eine Weile standen sie einfach nur da, Stirn an Stirn, die Augen geschlossen. Alles, was sie hörten, war der ruhige Atem des Anderen, der rhythmische Herzschlag.
Schließlich öffnete Sam die Augen und blickte direkt in seine. Ihre eigene Resignation spiegelte sich in dem tiefen Dunkelbraun, welches ihr so vertraut war. Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Es wird gehen.“
„Wir können Freunde bleiben.“ Ihre Stimme zitterte leicht und die Worte klangen unsicher.
„Wir werden Freunde bleiben.“ Ein weiches Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Sam erwiderte es nickend. Als sie sich voneinander lösten und er ein paar Schritte zurück machte, sich schließlich umdrehte und zu seinem Auto zurück ging, fühlte sie sich erleichtert. Gerade wollte sie die Tür schließen, da drehte er sich noch einmal um und rief ihr mit einem Grinsen zu: „Übrigens... Ihr neuer Pullover gefällt mir. Sollten Sie öfter tragen.“
Sam lächelte. Als das Auto aus ihrem Blickfeld verschwunden war, schloss sie die Tür.
„Wir werden Freunde bleiben.“

Ende
Schlusswort: LeAnn Rimes - How do I live

How do I
Get through a night without you?
If I had to live without you,
What kind of life would that be?
Oh, I
I need you in my arms, need you to hold,
You're my world, my heart, my soul,
If you ever leave,
Baby you would take away everything good in my life,
And tell me now

How do I live without you?
I want to know,
How do I breathe without you?
If you ever go,
How do I ever, ever survive?
How do I, how do I, oh how do I live?

Without you,
There'd be no sun in my sky,
There would be no love in my life,
There'd be no world left for me.
And I,
Baby I don't know what I would do,
I'd be lost if I lost you,
If you ever leave,
Baby you would take away everything real in my life,

And tell me now,
How do I live without you?
I want to know,
How do I breathe without you?
If you ever go,
How do I ever, ever survive?
How do I, how do I, oh how do I live?

Please tell me baby,
How do I go on?
If you ever leave,
Baby you would take away everything,
I need you with me,
Baby don't you know that you're everything,
Real in my life?

And tell me now,
How do I live without you,
I want to know,
How do I breathe without you?
If you ever go,
How do I ever, ever survive?
How do I, how do I, oh how do I live?
How do I live without you?
How do I live without you baby?

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